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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1924
Umfang: 8
, durch die wirtschaftliche Schwächung des ganzen Staates unmöglich. In Wien kam es wegen des drohenden Eisenbahner streiks zu einer Massenflucht der Fremden. Es liegt auf der Hand, daß der Fremdenver kehr, für Oesterreich eine wichtige Einnahms quelle. schwer geschädigt wird, wenn der Fremde stets österreichische Eisenbahnerstreiks fürchten muß. Di« innerpolitischen Folgen treten durch den Rücktritt des Bundeskanzlers scharf her vor. Die „Neue Freie Presse' nennt diesen Rücktritt Fahnenflucht, ein Beweis

Züge mit eigenen Mitteln über österreichische Strecken zu führen, aber die Staaten werden auf die Dauer die Lahmlegung des inter nationalen Derkehs nicht vertragen, sie wer den irgendwie eingreifen und einem so schwa chen Staat gegenüber werden sie ihren Por teil leicht zu wahren wissen: die Versuchung wird für sie sehr groß sein, dabei auf Kosten Oesterreichs möglichst viel für sich herauszu schlagen. Wird die ausländische Finanz unter solchen Umständen Lust zu Kopitalsanlagen in Oesterreich

verspüren? Und wenn der Völ kerbund dieses Land einfach fallen ließe, wäre es verwunderlich? Und was dann? Man vergesse nicht: Seipel übernahm seinerzeit die Regierung, um Oesterreich vor Einmarsch der Nachbarn und Aufteilung zu retten! Die „Germania' berichtet, der Rücktritt des Bundeskanzlers Seipel sei nur vorüber gehend. Sollte Seipel die Regierung wirk lich wieder übernehmen, so würde es uns nicht wundern, wenn er mit der Sozialdemo kratie den Kampf bis aufs Messer aufnähme

letztere sich ini Frieden von St. Stefano zu großen Gebiets» «l'ketunoen an RuUand bereit «Flüren. Dadurch llätte es die Oberberrschcrit über dic Aal? an- halbinlel erlangt. Da dies England. Oesterreich und Deutschland nicht dulden wollten, weil da durch das Gleichgewicht unter den Großmächten Europas ?estör, worden wäre, taate im Juni und Juli 1878 der Berliner Kongreß unter dnn Vorsitze des Fürsten Bismarck, durch dessen Be schlüsse Rußland gezw-unflen wurÄe, aus einen Großteil der eroberten Gebiete

zu verzichten. Sonst hätte es sich in einen Krieg mit England und Oesterreich verwickelt. Letzteres besetzte da mals Bosnien und die Herzegowina. Dadurch wurde Nußland größtenteils um die Früchte sei nes Sieges über die Türkei gebracht. Die Schuld schrieb es vor allem Oesterreich, teilweise auch Deutschland zu. Damit verwandelte sich die frü here Freundschaft dieZer drei monarchischen Groß- mächte m eine Feindschaft Rußlands gegen Oesterreich und Deutschland, die bis zum Welt krieg anmurrte, DaW kam

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 22.05.1915
Umfang: 8
zugejubelt und damit die zum Krieg ohnehin schon unab änderlich entschlossen gewesene Freimaurer-Re gierung Salandra-Sonnino nur noch mehr auf diesem einmal beschrittenen Wege angetrieben. Es war selbst sür die kriegerische italienische Politik keine leichte Sache, den Treubruch an Oesterreich zu beschönigen, und so haben sich die Kriegstreiber gleich dem Fuchs, der das Lamm beschuldigte, das; es ihm das Wasser getrübt habe, begnügt, einfach Behauptungen aufzustel len und sich mit Tatsachen gar

nicht viel abge quält. Nach dem, was Salandra als Grund zum Bruch zwischen Italien und Oesterreich dar stellte, hätte Oesterreich den Thronfolgermord in Sarajewo, den Serbien veranlagt hat, ein fach ruhig dulden müssen, obwohl es sich vor aller Welt offen gezeigt hat, daß Serbien mit dieser Mordtat erst den Hauptschlag, seine ge gen die südslawischen Länder der Monarchie ge richtete Eroberungspolitik, zu beginnen im Be griffe war. Nein, wenn Italien nicht bessere Beweisstücke für die Berechtigung

, du wirst dich täuschen! .... Wir wissen nun, was kommt. Oesterreich war bereit, die größten Opfer zubringen, und niemals wird man in späteren Jahrzehnten oh ne tiefe Bewegung die Ereignisse unserer Tage lesen, ohne für den greisen Friedenskaiser von tiefster Bewunderung ersülli zu sein. Wie muß unserem verehrungswürdigen Monarchen zu Mute gewesen sein.als Italien — der Bundes genosse von gestern — das Verlangen nach kost baren Perlen der Krone Habsburgs stellte! Kann man sich denn auch nur eine Vorstellung

von der Schwere einer solchen Zumutung ma chen! And der Kaiser baue in selbstlosester he roischer Friedensliebe alles versucht, seinen Völ lern einen neuen Krieg zu ersparen, er war be reit. bis zum Aeußersten sein Entgegenkommen zu zeigen, obwohl das Herz ilnn bluten mutzte. Doch der italienischen Freimanrerei war es von vorneherein nicht um ein friedliches Überein kommen mit Oesterreick zu run. sondern um das alte Programm Mazzinis ..Oesterreich müsse zerrissen und vernichte: werden'. Darum

war ihnen jedes sriedliche Opfer seitens Oesterreichs unannehmbar — sie wollten Krieg, Krieg in einem Zeitpunkte, wo sie glaubten. Oesterreich ^ sei durch seinen bisherigen lllmonatlichen Krieg i mir Rußland um seine Kran gebracht und am ! leichtesten unterzukriegen, i Doch die Feinde werden sich täuschen, i Oeslerreich ist jetzt nicht schwächer, sondern stär- ! ker als vor Beginn des Weltkrieges', es hat ! reichliche und unschätzbare Kriegsersahrungen l gesammelt, es hat inzwischen auch tresflich vor- ! sorgen tonnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1905
Umfang: 8
.D« Tiroler' erscheint jedm Druck und Lerlag: ^Thrslia', Bozeu, Sdlsmmstraß« V »ez«g»Pr«tse F« Oesterreich-Ungarn mit Post» ersendung: ' gcayjSirig ^ ll'20 halbjahrig . » Kl »ierteljahrig , S — Für Bozen samt Zustellung: ganzjahr^ X10'— halbjährig » s — vierteljährig, 2°S0. ?»r alle anderes Länder mrter Anrechnung der höher« Postgebühren. Sinzckte Nummern lo Heller. Laufende Bezugsamneldungen gelten bis zur Absage. ^ Hchristteituug m»d Uensalwng Bozen, Museumstraße Nr. 32 Verantwortlicher

ist nicht ohne eine Weltregierung, verständlich. Humboldt. Dr. Lueger — Dr. Derfchatta — Dr. Lueger. Die in Ungarn herrschende Halbrevolntwn drängt Oesterreich immer energischer, sewe wirt schaftlichen und politischen Rechte für die Zukunft zu wahren. Die Ungarn leisten heute dem Reiche die sogenannten Staatsnotwendigkeiten nicht. Ungarn stellt keine Rekruten, Ungarn zahlt keine StaatS- stenern. Man versichert, daß dadurch der öster reichisch-ungarische Staat nickt aus dem Gleich gewicht komme. Die Steuern, die die Ungarn

nach ew bis zwei Jahren auch auf dem Wege der Exekution nicht einbringlich sein werden und somit von dm „braven' Steuerzahlern werden erlegt werden dürsen. Eine zweite Tatsache ist, daß in Oesterreich auffällig viele Stellungs pflichtige assentiert wurden, so daß die normalmäßig Heuer im Herbste zur Ausbildung berufenen Reser visten erst im Frühjahr zur Ablichtung einberufen werden können. . Dr. Lueger hat die jetzt in Ungarn herrschen den Verhältnisse seit Jahren kommen gesehen. Er war der erste

, der in Oesterreich sewe warnende Ctiwme erhob. Die Ungarn sahen ihr Spiel, das sie mit Oesterreich und der Dynastie treiben wollten, durchschaut. Namenlose Wut ergriff sie und aus Rache dasür wollten sie cS beim österreichischen Hose hintertreiben, daß Lneger je Bürgermeister von Wien werden dürse. Nur wenn Dr. Lucger seinen Kamps gegen die Gelüste der von Juden geführtm Ungarn aufgeben würde, sollte die Wiener Hofkamarilla Dr. Lueger den Weg zum Bürgermeisterstuhle frei geben. Lange tobte der Kampf

für ganz Oesterreich werden. Darum intriguierte man bei Hof gegen dm Bürgermeister von Wim sowohl über Budapest wie auch aus dm österreichischen Finanzkreisen weiter. Dr. Lueger wurde manche Demütigung von der Hof kamarilla bereitet und trotzdem er sehr gut er kannte, daß die deutschliberale Partei in die Be wegung gegen Ungarn nur darum eintrat, um ihn, den erstey Mahner, kalt zu stellen, überließ er der deutschen Volkspartei die Führerschaft im AuS- gleich streite gegen Ungarn. Wie immer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1905
Umfang: 8
nur süns Granaten für jedes Ge schütz gebliebm. Die von den Japanern gefundene Munition sei meist für kleine Kaliber passend ge wesen. Bei der Zurückwerfung einzelner japanischer Angriffe feien oft mehr als eine Million Patronen verschossen worden. Die Pferde hätten kaum genügt zum Transport der Geschütze. Oesterreich und Ungarn. Wir haben in unserer vorletzten Nummer die Rede, die der Herr Reichsratsabgeordnete Doktor Schöpfer in der neulichen Versammlung in Jen bach gehalten hat, erwähnt. Wegen

schon arg zerklüfteten Reiches führen. Die Bande, welche uns mit Ungarn verbinden, werden von Jahr zu Jahr lockerer, die Kluft zwischen Oesterreich und Ungarn wird immer größer. Aus Schwäche hat man dies so geschehen lassen und Schwäche werde gewiß nicht ausreichen, um den Zerfall aufzuhalten. Redner verwies darauf, daß in Ungarn jene Partei, welche die Losreißung von Oesterreich auf ihr Programm geschrieben hat und zu diesem Zwecke die Wiederbelebung des Achtundvierziger-GesetzeS anstrebt, bereits

um Hie Majorität ringt. Auf politischem, militärischem und wirtschaft lichem Gebiete trete Hie maßlose Gier nach voller staatlicher Selbständigkeit nnd LoSlösung seitens der sübrenden Kreise Ungarns immer maßloser hervor. Hinsichtlich des letzten Zieles stimmen in Ungarn auch die Ministeriellen und die Minister selber mit der UnabhängigkeitSparLei überein; nur ziehen die ersteren eS noch vor, ans sehr eigensüchtigen Gründen nicht ein so rasches Tempo einzuschlagen. Die Los- trennnng von Oesterreich

nnd die volle staatliche Selbständigkeit Ungarns auch nach außen, wollen drüben aber alle. Zunächst steht das einheitliche Wirtschaftsgebiet, wie eS im Zoll- und Handels- bündnis festgestellt ist, in Frage. Wie die Entwicklung jetzt läuft, ist die Zoll- trenuung nicht mehr aufzuhalten und gewiß will . ^ ? j- , man, ist diese erfolgt, einen weitern Schritt zur Auflösung der Monarchie folgen lassen.. Und doch müssen Oesterreich und Ungarn beisammen bleiben. Diese Verewigung zu einem Reich ist ans

der 'Ge schichte hervorgewachsen. Die ganze Staatengliede rung Europas, die Gefahren von außen, die topo graphische Lage, die wirtschaftliche Entwicklung, alles weist die Kronländer der Monarchie auf ein ander an und verlangt deren ungeschmälerten Fort bestand. Trotzdem darf Oesterreich nicht darin sewe Aufgabe im Dienste der Gesamtmonarchie erblicken, daß es dem Ausgleich mit Ungarn, wie er gegen wärtig ist, immer neue Opfer bringt und so die endgültige Trennung mit vorbereiten und an bahnen hilft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1914
Umfang: 8
und freigelassen, da sich herausstellte, daß er s ch w r r / e i d e n d ist. Dir Kriegserklärung Frankreichs und Englands an Oesterreich-Ungarn. Wie geheuchelt und gelogen wird? Wien, 14. August. Der österreichisch-ungarische Botschafter in London hat gestern folgende Note des englischen Außcnamtes erhalten: „Auf Wunsch der französischen Regierung, die nicht mehr in der Lage ist, mit der österreichisch-ungarischen Regierung zu Verkehren, habe ich Eurer Exzellenz nachfolgende Mitteilung

zu machen : Die österreichisch-ungarische Regierung hat sich, nachdem sie dem Königreiche Ser bien den Krieg erklärt und den Beginn der Feind seligkeiten eröffnet hat, ohne jede Provokation sei tens Frankreichs in Kriegszustand mit der französi schen Regierung sehen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich-Ungarn, nachdem Deutschland erst an Rußland und dam» an Frankreich den Krieg erklärt hatte, in diesem Konflikte Partei genommen, indem es Rußland den Krieg erklärte, das bereits an der Seite Frankreichs nn Kriege

gegen Deutschland war; 2. nach zahlreichen Informationen hat Oesterreich- Ungarn Truppen an die deutsche Grenze geworfen, unter dem Vorwande, die Bedrohungen Frankreichs abzuschwächen. Angesichts dessen sieht sich die fran zösische Regierung gezwungen, alles vorzukehren, um diese Maßnahmen abzuschwächen.' Anschließend daran hat Greh dem österreichisch- ungarischen Botschafter in London erklärt: Nachdem der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwi schen Oesterreich-Ungarn und Frankreich in der an gegebenen

Weise erfolgt ist, sehe sich auch die eng lische Regierung genötigt, zu erklären, daß von Mit ternacht angefangen der Kriegszustand zwischen Groß britannien und Oesterreich-Ungarn ausgebrochen sei. Zur Darlegung der englischen Note wird erklärt: Der Konflikt Oesterreich-Ungarns mit einem unab hängigen Staate, wie Serbien, ist eine Frage, welche die internationale Politik nicht be rührt, also auch keinen Konfliktsgrund abgibt. Was die spezielle Kriegserklärung Frank reichs betrifft, geht deren

Begründung über das Moment hinweg, daß Oesterreich-Ungarn g e- zwungen wurde, an Nußland den Krieg zu erklären. Ferner hat Oesterreich-Ungarn keine Truppen an die deutsch-fran zösische Grenze geworfen und diesen Umstand .offiziell der französischen Regierung bekannt ge geben. Die Argumentation des französischen Kabi netts ist also nicht bloß eine Entstellung der Tat sachen, sondern auch eine bewußte Lüge. Wenn England die langjährige Freundschaft mit der Monarchie so leicht aufgibt, um die Interessen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 13.10.1918
Umfang: 12
in Zu versicht auszuharren, liest sich wie ein heißer Wunsch nach dem Frieden. Wir wollen diese Sehnsucht, die wir vollkommen begreifen, nicht glossieren, doch betrachten mir die Miliei- lung der Agenzia Stefani jedenfalls als ein günstiges Zeichen. Die Wiener Blätter melden: .Die Ant wort Deutschlands erfolgt im vollständigen, Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn. Deutschland wird auch bezüglich der Räu mungsfrage namens Oestrreich-Ung»:n-> antworten. Fest steht heute schon, daß in der Räumungsfrage

zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland die vollste Ue- bereinstimmung herbeigeführt wurde. Ueberrrafchend ist, was der „5?rricre della Sera' über die Räumungsfrage schreibt: „Wenn Deutschland öffentlich die unbedingte vollständige und ehrliche Annahme der Grund satze Wilsons verkündet, braucht man nicht mehr auf der Forderung zu beharren, daß dem Waffenstillstände die Räumung aller be setzten Gebiete vorausgehe. Die Annahm » des Grundsatzes Wilsons käme der Preisgal, e der militärischen Forderungen

nach Faust pfändern gleich. Die Alliierten müssen sich nur vergewissern, daß dem Waffenstillstände auch der Friede folgt. Die prinzipiellen Grundlagen des Friedens müssen v?r dem Waffenstillstände festgelegt werden.- Wiener Blätter weisen auf die äußerst schwierige Frage hin, die die Räumungsforde» rung für den Fall ergibt, wenn irgend noch mit der Wiederaufnahme von Feindselig Vit 'n gerechnet werden müßte. Was diesbezüglich Oesterreich anbelangt, so braucht nur auf die erst jüngst wieder bewiesene

. Man meint, daß in den' Falle, daß Belgien geräumt und dadurch die Flanke Deutschlands freigegeben würde, sich vielleicht eine Möglichkeit erwägen ließe, eine neutrale Zone bis zum Abschlüsse der Verhcnchlungcn festzustellen und etwa durch holländisch- Trup pen besetzen zu lassen. Aehnliches käme auch für Italien und Oesterreich-Ungarn in Be tracht. Die. serbischen, rumänischen unk ukrai- nischen Gebiete sind wegen der Ernäyrungs- fragen derzeit unentbehrlich und eine Räu mung müßte an die Voraussetzung

Arbeitspartei gab Graf Stefan Tiszo eine allgemeine Orientierung über die allge meine politische Lage. Er führte dabei u. a. aus, daß die innere Entwicklung in Oesterreich naturgemäß auch das Verhältnis zwischen Un garn und Oesterreich auf die Tagesordnung stelle.' Jene Ereignisse, die in den letzten sechs Wochen sich in Oesterreich abspielten, haben in ihrem Wesen die Grundlagen erschüttert, auf der Grundlage des 1867er Ausgleiches un- Wirksamkeit des im Ausgleich voraesehenen Apparates ermöglicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 17.09.1903
Umfang: 8
, daß Kaiser Wil- Um von seinem Reichskanzler nach Wien begleitet - Das innige politische Einvernehmen zwischen ^ Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn, wie d»? k.^'ber die Kongruenz wichtigster Interessen Reiche bringt es mit sich, daß ihre Herr- y und Staatsmänner eine Reihe von Ängelegen- lick/^ erörtern haben, welche die große Oeffent- geringem Maße beschäftigen. Die st Uwe Stellungnahme Oesterreich-Ungarns zu den auf der Balkanhalbinsel ist vor der Zu- Menkunft Kaiser Franz Josefs mit dem Zaren

ve?n, ^ erwarten. Als sicher ist es jedoch anzu- irae»^'- ^ Oesterreich-Ungarn, bevor eS sich in NM 5'^ Aktion an Seite oder mit Zustimmung ^'!ößt, mit seinen engsten Verbündeten verlangt schon das den freisinnigen Kochschulkursen in Salzburg. schul/ ^ 5ür den Charakter der FerienHoch bein. s ^ Salzburg schr bezeichnend, daß uock ?^^ers das Bismarcklied (!) gesungen wurde, die dA^^nstischer, daß die deutschliberale Presse, ch'ria ^urse, weil sie antikatholische Spitze haben, ^eid-sdiese Tatsache unterschlägt

. ^ laßt tief blicken. „Kaisertum Ungarn'. gcir^ wurde eine Broschüre („Kaisertum Un- öage Wort zur Entwirrung der politischen iv heutigen Oesterreich-Ungarn') veröffentlicht, reiHsz^ als die einzige Rettung für das öster- A^s^ Neich die Etablierung eines ungarischen liaates gepriesen wird. Vorerst wird der „Be- ^^oler z Fordert und verbreitet L» weis' erbracht, daß in CiSleithanien nicht der deut schen, sondern der tschechischen Nation die dominierende Stellung zuerkannt werden müsse

, eS wird dir nichts helsen. Die Suprematie der Magyaren wirst du früher oder später — früher als du es ahnst — anerkennen müssen. Politisch klüger, als dieser Tat sache noch länger ohnmächtigen Widerstand zu leisten, wäre es, sie ruhig und besonnen ins Auge zu fassen. Dir erscheint, kurzsichtiges Oesterreich, das Erstarken des Ungartums heute noch als eine eminente Gefahr für den Gesamtstaat, die dich erzittern macht. Einige Schwächlinge «zögen darin für sich mit Recht eine Gefahr erblicken, aber für den Gesamtstaat

Magyaren die übrigen 33 Millionen Bürger der Monarchie würden befehlen können und und alle Nationen Oesterreich-Ungarns sich dem natwnalen Chauvinismus der Magyarember beugen würden. - Meuternde ungarische Militaristen. Am Sonntag fand in Budapest eine von der Unabhängigkeitspartei einberufene Volksversammlung statt, die gegenZnrückbehaltnng des drit- ten Iahrganges Einspruch erhob. Nach der Versammlung fand ein überwiegend von Studenten gebildeter Umzug statt, dem sich auch mehrere Sol- daten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1922
Umfang: 8
und daher ist in ihnen auch nichr das Äesühl der Würde ent wickelt, dos den freien Mann zieri. wo Tschitscherin täglich seine Jause einnimmt und gewöhnlich den Abend verbringt, zu sprechen. Aber auch ihm gegenüber verhielt sich der russische Minister sehr zurückhaltend und die beiden sprachen nur über Tirol und über die Lebensverhältnisse in Oesterreich, lieber die Ermordung Raihenaus äußxlc -r seine Empörung. Tschitscherin ist von der Schönheit Tirol? entzückt-, er macht grosze Bergtouren, ge wöhnlich

Einteilung der Beam- le» in Oesterreich geschah »ach ihrer Schnl- bildül'g^ sie war gleich in allen Permak- lungszweigeii. Italien wirst alles durch einander: der Diener mit Vollsschulbildung ist ost i» der aleiclie» Kategorie wie der aka- deniüch E'ebildete, Die Vorschrislen. die Be zahlung wechjel» bei jedem Verwaltung;-- zweig, <zcin Mensch kenn: sich in dem Wust der gütige» und »»giltige» Verordnungen aus. Der Erfolg davon ist die allgemeine Sacl,- und Zuslä»digle!:s!!,itluldc der italie nischen

aller wirtschaftlich.» Sorgen ent hebt. Bezahlung während der aktiven Dienst- leistung. Oesterreich zahlte seine Beamten in dieser Zeit in allen Kategorien durchschnitt lich (Friedensgehälter!) N^mal soviel wie Italien. Gebühren und Gehaltsabzüge. Italien zieht seinen Beamten vom Rohgehalt IS bis 17 Prozent ab, Oesterreich 8.58 Prozent — S beim Kammergericht hat folgenden Beschluß gesagt: Die Ausführungen des angegriffenen Beschlusses (der Staatsanwaltschaft) sind nicht geeignet, den gegen die Beschuldigten ange

der Nattirtvissciischajte» und der ?!ediz'iii, einschließlich der .Hochschulen, 5>li- nile», .^la»ke»häuser, Heil- u»d Pslege-An- stolicii und Sanatorien umsaßi. Prozent, wobei Oesterreich aber sehr große Teile des Gehaltes unter bestimmte» Um stände» nicht besteuert. Der Peiisionsbeitrag war i» Oesterreich Z.l! Prozent und für Die ner -l.3 Prozent. Bei jeder Beförderung wurde ei» Drittel der Gehaltserhöhung 1 Jahr lang abgezogen. Gehaltsvorschüsse. Für de» Fall von Araüklieiten und üiigliickssüllen gab Oester reich eine» dreimonatliche

bis zu einem Drittel des Gehaltes, wenn er mehr wie 1s> Dienstjahre hat: von einem Drittel bis zu einem Viertel mit weniger Dienstjahre!!. Auch bei der Porrückung wird die Krankenurlaubszeit über zwei Monate nur halb gerechnet. Oesterreich behandelte seine krauten Beamten sich aus Grund einer Borschrist aus dem Jahre 187>2 auf moderne soziale Grundsätze stützend. Der Beamte konnte ein Jahr krankheitshalber vom Amte wegbleiben, ohnc irgendwie finanziell be einträchtigt zu werden. Erst nach einem Jahr wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 24.01.1925
Umfang: 12
: gewiß ein sehr Itckressantes Ereignis, denn beide Herren IßÄ nicht nur sehr angesehene Mitglieder lihier Partei, sondern sie haben im politischen ILeben Oesterreichs führende Rollen inne. Iking« Erklärungen Dr. Dinghofers werden Iid Wederausnahme der Ansci^ußpolitik und I«d das Einschlagen einer neuen Richtung, I «d ein Abgehen vom Genfer Vertrag b«- Lr. Dinghofer sprach davon. Oesterreich Iwerde sich noch einmal an den Völkerbund lomdm müssen, und dort werde die Frage Ivifzuwersen

sein, was zu geschehen habe. Iwenn Oesterreich sich nicht als lebensfähig er» Iwcist. Oer Völkerbund werde sich über den ILnschluß Oesterreichs an ein größeres Wirt- Ischastsgebiet zu entscheiden haben. In diesem IFelle könne es den Großdeutschen nicht Zzdichgiltig sein, in welcher Weile sich eine Isolche Angliederung zu vollziehen habe. Ist darin ein» Abkehr der Groszdeutschea Ivm der bisherigen Sanierungspolitik uns Idas Einschlagen einer neuen Richtung ihre?» Iseits und damit ein Zerfall der Regierungs- Ikoktion

«- noch eine ! europäische Frage ersten Ranges und die ' österreichische wirtschaftliche Not sin Teil der wirtschaftlichen Not der Welt. Wer durste voraussetzen, daß nach Abschluß des Genfer Sanierungswerkes alle wirtschaftlichen Tor» ' gen beseitigt sein würden, daß Oesterreich, während alle Staaten um ein« Besserung ihrer Verhältnisse ringen mußten, oh »«wei te rs auf dem im Jahre 1922 betretenen Pfad ruhig weiterjchreiten könne? Die innere Sa nierung Oesterreichs schreitet einem guten Ende zu: der großdeutsche

, unsere Be- ziehungen zu den europäischen Staaten nach eigenem Ermessen ordnen zu können, eine Entscheidung, die nur uns zusagt, werde» wir nicht erreichen. Die Mächte können aber auch nicht verlangen, daß Oesterreich eine Lösung annehme, die nur andern Vorteil bringt, ohne seme Interessen zu beachte«. Oesterreich hat die Bedingungen des Frie densoertrages erfüllt, e» Hot die Sanierung ertragen, es darf umso mehr auf Rücksicht und Billigkeit Anspruch erheben. Wir werden uns mit den Mächten

«?. Um dem fug«ndtich«n Verbrechertum vorzubeitgen. soll auf bessere soziale Erziehung gesehen werde». Ungarn wieder nckndlg. Smilhs Aufgabe beendet. Gute Vorbedeutung für Oesterreich. Wien. A. Jänner. Aus Budapest kommt eine Nachricht, die gewallige Resonanz in Oesterreich wecken mutz. Generalko-mmissär Smich bereitet sei nen Rücktritt »von der Stellung ein«» Gene» ralkommissärs de» Völkerbundes für Ungar» vor. Mr. Jonathan Smith hat bereit» bei Uebernahme seiner Funktion erklärt, daß er n!cht einen Tag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 06.08.1903
Umfang: 8
jenseits der ^-«sefteSt Haien. . >'ht das Ende Ungarns nahen, nun Spiele, um Europa über die ^wegzutäuschm, die das ganze Land ^an jenseits der Leitha weder den ^ die bösm Klerikalen als Sünden- ^ kann, da insbesondere die letzteren s«»d«»t ««d v»rbr«tt«t w ,D erTiroler- im öffentlichen Leben, mehr als ihnen selbst gut tat, sich mit dem Liberalismus in ein Spielchen ein ließen, so muß Oesterreich es sein, auf das die öffent liche Meinung und der gebildete und ungebildete Pöbel gehetzt

hatte man nicht den Mut, den Ungarn zu zeigen, daß man den Verrätern am Vater land zu begegnen wisse. Schritt für Schritt gab man den Volksaufwieglern jenseits der Leitha nach. Was man in Oesterreich als Hochverrat stigmatisierte und unter die Strafgesetze stellte, galt in Ungarn als erlaubt, ja noch mehr, eS galt als nationale Tugend. Um die Ungarn in ihren unverschämten politischen Forderungen zu besänftigen, bot man ihnen durch Jahrzehnte wirtschaftliche Vorteile, die auf Kosten der Völker diesseits der Leitha

gingen. Der Friede mit den ungarischen Volksaufwieglern und Antidynasten wurde mit österreichischen ^Steuer- geldern erkauft und das österreichische Regierungs system trifft heute das Los des Feiglings. Jenseits der Leitha glaubt man nicht, daß heute eine starke Hand in Oesterreich vorhanden ist und ein starker Geist in der Monarchie heute schon er stand, der den chauvinistischen Ansprüchen entgegen tritt, die nur dazu bestimmt sind, den hereinbrechen den wirtschaftlichen Bankerott Ungarns

auf ein bis zwei Jahrzehnte hinauszuschieben. Wohl sehen die Ungarn, daß eine Volksbewegung in Oesterreich nach Einfluß ringt, die das unnatürliche Verhältnis mit den Ungarn an den Pranger stellt, die antisemi tische Bew e g ung, die Cisleithanien davon be freien will, den Tribut, der ihm von der Juden herrschaft in Ungarn durch den Ausgleich auferlegt wurde, weiter zu bezahlen. Doch die Ungarn er hoffen, daß auch diesmal die österreichische Regierung diese Volksbewegung wie seit Jahr und Tag an die Wand

drücken wird und den Juden den Schein aus stellen wird, der unseren Nachbarn alljährlich Millionen Steuergulden und taufende geschäftliche Vorteile auf Kosten der Oesterreicher udS Land bringt. Das von Juden und Judengeist beherrschte Un garn drängt jetzt mit Ungestüm, seine nationalen Forderungen durchzusetzen, die ihm ein wirtschaftliches Uebergewicht über Oesterreich sichern sollen. Daß Oesterreich dadurch zum Vasallen Ungarns würde, ist klar, daß die Gesamtmonarchie in ihren Grund festen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 12.10.1918
Umfang: 4
Informationen gilt trotz des offiziellen Dementis Ministerprä sident Doktor Weterle als gefallen. Wie tn Oesterreich, soll auch in Ungarn ein den Wil- len des Volkes repräsentierendes Kabinett ein gesetzt weisen. Hiebe! käme als Kabinettschef vor allen Graf Michael Karolyi in Betracht, der soeben vom Kaiser in Audienz empfangen wurve. Bürgermeister WeisNrchuer über die Zukunft Der Deutschen tu Oesterreich. Wien, 10. Oktober. (K.-B.) Im Gemeinde- rate betonte Bürgermeister Weiskirchner nach einem Rückblick

auf die seinerzeitigen Borschlage des Grafen Czernin betreffend den Aufbau der neuen Weltordnung, allgemei nen Völkerbund, internationales Schiedsge richt und allgemeine Abrüstung: Mit voller Zustimmung begrüßen wir heute die neuerlich, gemeinsam mit den Verbündeten gemachten Borschläge der t. u. k. Regierung zur Vorbe reitung des Friedens, der Recht und Gerech tigkeit bringen soll stir alle Länder und Völker. Auf dem Boden der Gerechtigkeit soll ein neues Oesterreich mit freien Völ kern erblühen und feine Mission

in Oesterreich in die Hand zu nehmen. (Lebhafter Beifall.) Die christllchsoziale Partei für das Selbstbe» stimmuugsrecht der Deutsch«,. Die Korrespvlckenz „Austria' meldet: Die chrMichsoziale Vereinigung deutscher Abge ordneter hat in emer mehHtündigen Sitzung mtter Vorsitz ihres Obmannes, «Prälaten Häuser, einstimmig beschlossen, das Selbstbe- ftknmUngsrecht der slawischen und romani schen Nationen Oesterreichs anzuerkennen, aber das gleiche Recht für das deutsche Volk in Oesterreich in Anspruch zu nehmen

und auf dieser Grundlage mit den Vertretern der an deren Nationen über die Umwandlung Oester reichs in eine Fvderaliscrtion freier nationaler Gemeinwesen zu verhandeln. Im Beschluß wird verlangt, dÄß sämMche deutsche Gebiete Oesterreichs zu einem nationalen Gemeinwe sen vereinigt wecken, welches das Selbstbe stimmungsrecht des deutschen Voltes in Oester reich auszuüben berufen D. Die Unterwerfung deutscher GMete Oesterreich? unter fremde nationale Gemeinwesen müsse unb^mgt und An- immer abgelehnt werden. Die w Italien

' aus der letz, ten Zeit über den „Patriotismus der Trentt- ner' strotzte von Ungerechtigkeiten gegen die Volkspartei und den Klerus, dessen einziges Verbrechen es sei, seinem Bischöfe die Treue zu bewahren. Dem Fürstbischof selbst habe ein Freimaurerblatt in Florenz jegliches National, gefühl abgesprochen und ihm vorgeworfen, den Klerus zu monströser Unterwerfung Unter Oesterreich erzogen zu haben. Nach allen die sen Klagen wünscht aber der Verfasser im Na men seiner Landsleute dennoch den vollständi gen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.11.1906
Umfang: 8
ist einmal in Oesterreich über Be dingungen verhandelt worden, unter denen wir eine Erhöhung deö Rekrutenkontingents zuge stehen oder ablehnen würden? Es fällt gar Wegeö. Vom weiten schon erblickte und er kannte er das Mädchen. „Kathi,' rief er ihr stillhaltend über den Zaun zu, „sei nicht zu fleißig, mußt dir denken, eS ist nach heut' auch noch ein Tag/ .Sich , der Toni vom Nosenwirt,' entgeg nete die Maid, „wo kommst denn du heut' her ? .Von Meran herunter, der Wirt hat droben ein Pferd gekauft. — Aber höre, hättest

mehr RosenwirtshauS- knecht bleiben/ »Meinst du? Ja, ja, ich habe eS selber im Sinn. Am besten wäre eS, etwas zu lausen und zu heiraten. Höre, Kathi, würdest du mir einen Korb geben, wenn ich dich darum fragen würde?' .Mich zu deinem Weibe wollen? Mich blutarmes Mädel? Wo denkst du hin, Toni?, sagte Kathi, den Kopf senkend. „Liebes Kind,' entgegnete der junge Mann, „ich Hab' dich immer gern gesehen. Du warst immer so brav, geduldig und bescheiden und niemandem ein, uns in Oesterreich jemals

Nation und mit derselben alle anderen Nationen einfach niedertreten. Denn man darf sich nicht einbilden, daß in Ungarn die Magyaren als Nation alle anderen Nationen beherrschen. Sozial sind sie ebenso geknechtet wie die übrigen und soziale Knechtheit mit politischer Freiheit hat es noch nie gegeben. Ungarn braucht eine gründliche Aendernng des Wahlrechtes; es bedarf eigentlich noch mehr als Oesterreich deS allgemeinen, gleichen Wahlrechtes, damit die dortigen Völker natio> nal und sozial auS der Hand

ihrer Bedränger befreit werden. Und seien Sie, meine Herren, überzeugt, die ungarischen Nationen, welche diesen Namen verdienen, die werden schon Frieden machen und Frieden hallen mit der Krone, Frieden mit Oesterreich und sie werden mit ihren Stammverwandten aus unserer Seile beisammen bleiben und eine Monarchie bilden wollen. Man wird zwar sagen, wir haben hier über keine ungarische Wahlresorm zu beschließen, aber cS glaube doch niemand, daß die Be Hast so vieles erdulden müssen

, uns in Oesterreich die Konstitution ver schafft zu haben. Gut, jetzt wollen wir ihnen durch unser Beispiel die wirkliche Konstitution vermitteln, damit sie an Stelle ihrer Schew- versassung wahre politische Freiheit und Selbst bestimmung erhalten. (Sehr gut!) Sehr geehrte Herren I Hier in Oesterreich ist diese Wahlreform auch nicht auS Liebe und Freundschaft der verschiedenen Parteien zum Durch bruch gekommen und wenn auch diese und jene Partei sagt: Wir sind immer dafür gewesen, so waren gar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 15.02.1902
Umfang: 10
Geschäft. — Car dinal Langenieux, Erzbischof von Rheims (Frank- *) Auch die Cassa der Jrredenta in Italien haben wir diesbezüglich, wie überhaupt wenig zu fürchten, weil auch im „geeinigten' Königreiche das Geld ein sehr rarer Artikel ist. Da gibt der deutsche „evangelische Bund' mehr zur „Los von Rom'- Bewegung nach Oesterreich, als die Jrredenta. Erörterung dieser Umstände aus dem Standpunkte des Stenographielehrers und anerkenne und begrüße jede Vereinfachung im Interesse der stenographierenden

von Oesterreich» Erzherzog Franz Ferdinand, hat Mittwoch, nachmittags um L Uhr, die Rückreise von Petersburg nach Wien angetreten. Am Warschauer Bahnhofe hatte eine Ehrencompagnie des Preobraschenski- Regiments Aufstellung genommen. Ferneres hatte sich die Deputation des Bug-Dragoner-Regiments, alle in Petersburg weilenden Officiere des Regiments eingefunden, sowie die Großfürsten, welche die Uniform ihrer österreichisch-ungarischen Regimenter trugen, die Minister, die Hofstaate des Kaisers

des österreichischen Abgeordnetenhauses auch über die Dauer dieser Verhandlungen hinaus anhält. Dr. v. Koerber ist jedenfalls mit ganz bestimmten Entschließungen, an denen es nichts mehr zu verändern gibt, nach Pest gegangen, — dringt er mit seinem Programm nicht durch, dann ist es mehr als wahrscheinlich, dass er die Con- sequenzen hieraus in der Form eines Rück trittes vom Amte ziehen wird. Wie die Dinge dermalen liegen, ist dies gleichbedeutend mit dem vollständigen Chaos in Oesterreich, wir würden dadurch

in Zustände, so elend, wie sie vor 2^/2 Jahren waren, zurückgeschleudert. Kein Nachfolger kann hinter die Linie zurückgehen, die sich dieser Cabinetsches bezüg lich des Verhältnisses Oesterreich zu Ungarn gezogen hat. Es ist nicht einmal denkbar, dass auch nur von irgend einem Ministerium auch nur der Versuch gemacht werden kann, hinter diese Markierung zurück zuweichen. Ist man also in Ungarn zu keiner Con cession zu bringen, dann ist auch das Schicksal des österreichischen Parlamentes in Oesterreich

steckt; die lässt ja den Juden nichts geschehen, und sie setzt auch bekanntlich bei uns alles durch, was sie will.' So ehrlich und offen schreiben nicht alle conservativen Blätter, weil manche eben zu sehr von persönlichen Rücksichten sich leiten lassen. Die Zucker-Krage. Zu den handelspolitischen Schwierigkeiten, mit denen Oesterreich gegenwärtig zu rechnen hat, ist gegen, wärtig eine neue getreten: Die von der englischen Regierung an Deutschland und Oesterreich-Ungarn zugleich gerichtete Forderung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1903
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler* D°m.°-»kg.' sv. A»M ,^ gisch erklären, daß es beim Veto Oesterreichs gegen die Wahl des Kardinals Rampolla zum Papst keinen Einfluß genommen habe; es weiß warum. Als gute Oesterreicher kann uns die Folge der Lostrennung Ungarns von Oesterreich, d. i. der Verlust der Großmachtstellung aus den oben ange gebenen Gründen bei weitem nicht sehr so alterieren, als uns der Umstand betrüben muß, daß unsere Re gierung den ungarischen Revolutionären mit Ge währung ihrer Forderungen

selbst mit beständigen Liebkosungen die ungarische RevolutionS-Viper hät schelt, statt sie zu zertreten. Die Giftschlange hat ja bereits ihren Rachen geöffnet, um ihre Giftzähne in 5 die wärmende Brust einzuhacken. Oesterreich und die letzte Aapstwayl. Ein journalistisches Sprichwort lautet: „Demen tiert, also wahr!' Wie richtig dieses Sprichwort ist, zeigte sich wiederum letzthin bei der Frage, ob Oesterreich tatsächlich gegen die Wahl des Kardinal Rampolla Einspruch erhoben habe. Sofort nach der tötlichen

Erkrankung des Papstes Leo XIII. tauchte die Meldung auf, daß Kardinal Rampolla, welcher, sowie die Dinge lagen, die meisten Aussichten hatte, auf den heiligen Stuhl berufen zu werden, nicht die Tiara erlangen würde, und zwar deswegen, weil Oesterreich diesem Kardinal die Exklusive geben werde. Es war interessant, zu beobachten, wie als bald, nachdem diese Nachricht bekannt geworden, auch allerorten die offiziösen Dementierspritzen in Tätig keit traten und auf das feierlichste versicherten

, daß bei der österreichischen Regierung oder genauer gesagt im Ministerium des Aeußern der Entschluß besteht, die Wahl des Kardinal Rampolla zu hintertreiben und durch die offiziösen Zeitungen die Gemüter ent j sprechend vorzubereiten für den Fall, als eS unlieb samerweise in die Oeffentlichkeit dringen sollte, Oesterreich habe dem Kardinal Rampolla die Ex klusive gegeben. Die Papstwahl kam und die ersten Wahlgänge zeigten sehr deutlich aus Kardinal Rampolla als den künftigen Papst. Schon hatten sich die Hälfte der Stimmen

auf seinen Namen vereinigt. Da hat nun Oesterreich-Ungarn — in. welcher Weise und in welcher Form, ist Nebensache — eingegriffen, und Kardinal Rampolla wurde tatsächlich nicht zum Papste gewählt. DaS Witzblatt „Kikeriki' bildet den Chef der österreichischen Diplomaten gewöhnlich ab, geschmückt mit einer Schlaf-Zipfelhaube, weil schon seit langem die Maxime unseres. auswärtigen Amtes zu lauten scheint: Ruhe ist des Bürgers erste Pflicht! Der italienische Radikalismus mag Oesterreich noch so sehr verhöhnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 04.12.1918
Umfang: 4
- ds authentische Mitteilungen in die Presse: Graf Ottokar Czernin hat kurze Zeit nach ftinem Amtsantritt im Jahre 191? als Mini - ster des Aeußern im Austrage des Kaisers Karl in Bxrlin dem Kaiser Wilhelm erklärt. Oesterreich-Ungarn stehe am Ends seiner mi litärischen und wirtschaftlichen Kräfte und könne den Krieg kaum über den Winter hin - aus fortsetzen. Graf Czernin lege infolgedes sen dem Kaiser Wilhelm aufs dringlich' st e nahe, Frieden zu fchl ießen. wenn es sein müßte, mit großen Opfern. Oe sterreich

-Ungarn erkläre sich seinerseits zu weitestgehendem Entgegenkommen bereit. Laiser Wilhelm wies damals, ohne persönlich Stellung zu nehmen, den Grafen Czernin an das Hauptquartier, wo eine Beratung mit Hindenburg und Ludendorff statt fand, wobei allerdings Hindenburg ziem lich passiv blieb, wahrend Ludendorff das Wort führte. Graf Czernin legte tn sehr bewegt«» Korten die traurige Lage der Monarchie dar und schloß: .^Oesterreich-Ungarn steht vor dem Ende. Es kann einfach nicht lange mehr wei ter

.' Ludendorff erwiderte: .Las glaube ich nicht. Ich bin der Anficht, daß lediglich das unglückselige Berwaltungssy- em an der pessimistischen Ausfassung schuld it. die gewaltigen Kräfte der österreichisch, ungarischen Monarchie seien bereits aufge- »ehrt. Ich bin', schloß Ludendorfs, .chereit, ven Beweis dafür zu liefern, indem ich der Berwaltung Oesterreich-Ungarns wahrend der Kriegszeit deutsche Kommissäre atta- chiere. Sie werden sehen, daß die Sache ge - den wird'. Graf Czernin, über diese Antwort aufs

Höchste betroffen, erstattete dem Kaiser Karl Bericht, der natürlich einen solchen Wngriff >. bis innere Verwaltung Oesterreich-Ungarns entschieden ablehnte. Kurze Zeit dar^ aus begab sich Graf Czernin neuerdings ins deutsche Hauptmmrtier und ließ nunm-chr zun, erstenmal dis Möglichkeit durchblicken, daß vesterreich-Unyarn gezwungen . sein könnte «i längerer Fortsetzung des Krieges einen Sonderfrieden zu schließen. Auf diese Erklärung hin erhob sich Ludendorfs und «Äs mit größtem Ernst: „Sagen

Sie dem Kaiser Sari, daß <r. Tage, an welchem Oesterreich-Ungarn ei - «ea Sonderfrieden schließt, es die Kriegs- Erklärung Deutschland» zu gewSrtl seu habe. Einen solchen Akt von Treubruch Ginnten wir mir mit dem Legion de 5eindfeligkeite« beantworten.' Graf Czernin brach hierauf das Ge - vrach ab. kehrte nach Wien zurück und erklät- « dem Kaiser Karl: „Unser Schicksal auf Tod und Leben mit dem Deutschlands verbunden. Wir kon - n?n nicht anders, als an seiner Seite aushar ren.' Verschiedene Nachrichten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 05.09.1921
Umfang: 8
, 3. September. Der Bundesrat hat über Antrag des Bundesrates Motta die 20jährige Suspendierung der 25-Millionen-Forderung aa Oesterreich beschlossen. ^vie Kredite für Oesterreich. Es wird weiter geprüft. Rom. S. September. Der Sonderberichterstatter der „Stefan!' in Gens meldet: Das Finanzkomitee des Bölkerbundes prüfte gestern die Frage des wirtschaftlichen Wiederaufbaues Oesterreichs. Die nach Wie» entsendeten Delegierten berichtet» über die von Oesterreich ergriffenen Maßregeln zum «bbau der Ausgaben

eingestellt, da jenseits der Grenze außerordentlich starke Truppenmassen, die auch reichlich mit Artillerie ausgerüstet sind, ver sammelt sind. Die Offiziere von der ausländischen Militärmifsion haben abgeraten, daß die österrei chische Gendarmerie weiter vorrucke. Wien, 5. September. In Westungarn wird, wie hierher gemeldet wird, unter Führung von Entente- ossizieren daran gearbeitet, das Land von den Ban den zu befreien. Einer der Führer der Erhebung gegen Oesterreich, Dr. Egon, geriet verwundet

Tatsache und von der selben müssen sich die Südtiroler Rechenschast ge ben, nämliche darüber, daß Italien am Brenner steht und niemals mehr von dort weggehen wird und daß Oesterreich für immer zugrundegegangen ist.Es ist nicht möglich —, u. auch davon müssen sich die Südtiroler überzeugen —. daß 200.0V0Deulsche von denen 130.000 ungeschliffene (I!) und unwis sende (II) Bauern (so werden unsere Lands leute beschimpft!!) sind. für Italien das Oesterreich des Franz Josef mit seinen Traditionen

an die Erzdiözese Salzburg gebunden ist, sondern eine wahrhaft rüh rende Anhänglichkeit an die Habsburger und an das alte Oesterreich besitzt... Die unzähligen religiösen Funktionen, die Sonntagspredigt, die häufigen Zeremonien zu Ehren der Kriegsgefal- lenen, die besondere» Andachten gege» Hagel- schlag »nd Blitz» (Wer kann sich da desLachens ent haltend alles das dient wunderbar dazu, dasEhv

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.10.1921
Umfang: 8
« u»A Aer» waltung: vsze?, Museu«straße »r. 4S. Z?lss!>«^ Nr. ^ ». 374. ÄLMmer ZZI I Bozen. Freitag, den 14. Moder IM. I 4ö. SahtMtU. WochentalenSer: 14. Llemcnttn. Samsl.. IS.. Therese, s»»«!.. 16., Kirch«. Munt.. 1?.. Hedwig. Tlens!.. 1»., Lukas.- Miii .1... ia. Ptlr. v. A. Toi, :er «l. Lv.. Aendei.n Neuestes vom Tage. .Drahtberichte de? .Tiroler'. Lösung de» Sfterr.-u«g. Kvnslilts. Eine Einigung zwischen Oesterreich und Ungarn erzielt. Wien, 13. Oktober. Die Einigung bei der Kon- icrenz in Venedig

, die nach den dramatischen Sze nen wiederholt die sofortige Abreise der österrei chischen Vertreter als wahrscheinlich erscheinen lieg, ist in der heutigen Nachtsitzung erzielt wor den. Man kam über-in, da« 1.Ungarn di-Verpslich- wilg übernehme, Westungarn von den Banden zu säubern. 2. Das Burgentand Oesterreich zu über- gcb-n und 3. Oesterreich erklärt seine Zustimmung, Wer den Besitz Oedenbergs und sieben Dörfer der Umgebung durch eine Volksabstimmung zu ent scheiden. Fällt diese zu Gunsten Ungarns aus, so verzichtet

Ungarn aus seine finanziellen Forderun gen gegenüber Oesterreich. Die Volksabstimmung. Budapest, 14. Oktober Die Ungar. Telegr. Agen tur meldet, daß, gemäß dem Übereinkommen zwischen Oesterreich und Ungarn, in den Städten Hasalda und Brennperch mit Umgebung acht Ta ge, nachdem die interalliierte Kommission die Räu mung von den Landen bestätigt haben wird, die Volksabstimmung stattfinden wird Um SberWefiens Schicksal. Noch keine Gewißheit. Berlin, 14. Oktober. Da die amtliche Grundlage

telsbacher und die von ihm geleitete Heimatwehc als einen Stoßtrupp der Wittelsbacherschen Re stauration, während andere ihn als einen oerkapp ten Habsburgerpropagandisten und die heimat mehr als eine Schutzgarde der schwarz-gelben Le- gitimisten hinstellen. Und schließlich werden in der Presse Pläne enthüllt, nach denen die Nordtirole« den Anschluß an Deutschland ohne Rücksicht aus das übrige Oesterreich in der nächsten Zeit via facti durchführen wollen. Alle diese Kombinationen sind unrichtig

und Hirngespinste phantasievoller Korrespondenten: Zur Aufklärung über die angeblichen Sonderattio nen der Tiroler diene folgende wahrheitsgetreue Darstellung: In Tiroler Regierungskreisen hat man vom Zeitpunkte der rapiden Entwertung der Krone und des katastrophalen wirtschaftlichen Umschwun ges in Oesterreich darüber nachzudenken begon nen. was Nordtirol im Falle eines politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruches des österreichi schen Bundesstaates zu tun hätte. Einstimmig wa, ren die Landesväter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
sein könnte. Ein Abgehen der italienischen Regierung vom bisher eingenommenen Standpunkte, daß die Annuitäten frage als letzt« zur Behandlung und Regelung gelangen solle, läßt sich vielleicht eben falls durch die Genfer Konserenz erklären, in welcher Italien mit anderen Staaten und dabei trotzdem unter einem gewissen Druck« zum Mit gläubiger des armen, zusammenbrechenden Oesterreich aoanziert«. Daß dieses Gläubigercum nur dem Nestreben zuzuschreiben wäre, einem verarmten Staate auf die Bein- zu helfen, daran glaubt

heute kein Kind wehr. Im Gegenteil wird sich jeder vernünftig Denkende darüber klar sein, daß die geleisteten nicht aus Staatsmitteln sondern aus den vollen Geldsäcken des privaten Großkapitals stammenden Kredite nur deshalb geleistet sind, um dabei wieder nur gute Geschäfte zu machen. Und zu einem solchen könnte neben den anderen von Oesterreich übernommenen Ver pflichtungen für das italienische auch an der Süd bahn beteiligt« und daher interessierte Kapital di« Südbahn werden, allerdings erst

dann, wenn auf Grund des für Oesterreich zur Bedingung geinachten Abbaues und der Sanierung in der Betriebführung de? Südbahn diese auch wieder in Oesterreich zu einem rentablen Verkehrsunter nehmen würde. Daß dieser SanierungsWeg in Oesterreich unter dem Drucke der Genfer Groß- sinanzverhandlungen heute schon beschritten wird, ist aus den letzten bedeutend zu nennenden Taris- erhöhungen zu entnehmen, wobei wir der eigen tümlichen Erscheinung Erwähnung tun zu müs sen glauben, daß das ansonsten bei den kleinsten

noch weiter als Gegenstand weiterer Verhandlungen beibehalten werden, nur mit dem «inen Unterschiede, datz die staatliche Ve- triebführung wegzufallen hätte. Der Standpunkt des an seine Gläubiger oerkauft->n Oesterreich dürfte dabei nicht mehr in die Wagschale fallen. Von Ungarn, das immer im französischen S^lepptau gondelte, hat inan niemals gehört, daß es auf die Verstaatlichung der auf seinem Gebiete laufenden Südbahnlinien besonderen B>ert gelegt hätte. Verblieb? somit nur noch Jugoslawien und Italien. Von ersterem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 24.08.1922
Umfang: 6
ge nommen. Diese letztere Stellungnahme dürste den geistigen Urhebern des Uebereinkommenent- wurfes ein wenig gegen den Strich gehen; M«it dieselbe doch dcchin ab. die österreichische und un garische Regierung zur Ablehnung des Ueber- eiirkvmmens aufzufordern. Nachdem diesen Staa ten mit dem Entwurf« tatsächlich bedeutende La sten zugemutet werden, die bei dem jetzigen Stande der Staatshaushattiingen namentlich für Oesterreich als unerträglich bezeichnet werden müssen, wird diese Aufforderung

, daß eine Ue- berwälzimg der italienischen Annuitärenverpfüch- tnngen aus Oesterreich und Ungarn wenig Aus sicht aus tatsächliche Bezahlung der Anmutären lne'en kann, da Goldzahli'.ivgen nur von Staaten verlang! werden können, die über die nötigen Mittel »erfügen. Und deshalb wollen die franzö sischen Südbahngläubiger imd mit ihnen im Schlepptau die franzüsisch? Regierung sich lieber an das le'ltiinqssähigere Italien halten und die ses durch den inszenierten Widerstand zu Zuge ständnissen in NnnuniKnensi'ag« zwingen

zu übernehmen, auf der anderen Seite die Nachricht, daß Italien auf der Londo- nerkonferenz angestrebt habe, die Verwaltung des siechen Oesterreich ausgetragen zu bekommen. Mit dieser letzteren Absicht ist wieder einmal der große Abgrund aufgedeckt, welcher zwischen den beiden romanischen Ententestaaten hinsicht lich der zukünftigen Gestaltung des armen und mcht lebensfähigen Oesterreich klafft und der nur künstlich und zeitweise in den H^terarund ge drängt werden konnte. Italien dürfte

das finanzielle Ergebnis keinerlei Nücklegen. Die / noch vorhandenen Vorräte sind kaum nennens wert. Absah. Der Wein wurde vielfach über Italien in die Schweiz geliefert. Ein Teil ginz dire-kt diesen Weg. AuchTüd!ro! war wie immer regelmäßiger Abnehmer. Oesterreich kommr infolge seines Va- lntast.'.ndez nicht mehr in Bedacht, Italienische Weine l>eeinträch igten nirgends den Absatz. Ernteaussichten. Die Frostschäden waren nicht allzu groß. Die Reblauü trltt in den Leiten sehr stark und in der letzten Zeil

vorhanden, Absatz. Der Wein hat jetzt neu« Weg« des Wsezs gesunden. Der Großteil geht über Italien in jk Schweiz, weißer Wein nach Frankreich, us dst der Thcrmpagnererzeugung zu dienen. Oesterreich ist als Abnehmer ausgeschieden. Ein Teil t« Weines blieb wie immer in Süd'rrol. Die Zoe. kurrenz italienischer Weine war nirgends zu spii- ren. Ernteaussichlen. Di« hsurüg« Ernte ist voraussichtlich esa, schwächer wie die des Vorjahres. Es ist diez cif die Reblausschäden zurückzuführen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.04.1922
Umfang: 8
, Ausland L. 8.— . Fllr Bozen zum Abholen monatl. 2. 4»—. Zustellgebühr ml>n»itl. Bozen 5V Cent, iiir Äries. Rentsch. Soznerboden 60Le»t. Nr. 82. — »1. Zahrg. Bozen. Montag, deu i». Avnl IM PM-Konto-Konent. Oesterreichs Wirkschastslage. H. K. Wien, Ansang April. Di« Wiener Messe hat mit einem scharsen Griff den wohltätigen Schleier der Täuschung von der nackten, grausamen Wahrheit weg gerissen: daß auch Oesterreich trotz seiner völlig minderwertigen Valuta, trotz des un gewöhnlich tiefen Lebensstandes

sehr schwer ins gewicht siel — mit etwa 100 Friedens konen annehmen. Wie weit man damit ^ngte, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Diese M.lM Kronen Monatseinnahme bil den noch dazu für gar viele Oesterreicher ein unerreichbares Ideal. Die Folge der geschwächten Kaufkraft des >Mern Marktes, der Konkurrenzunfähigkeit die 100.000 Arbeitslosen, die heute Oesterreich bei etwa S Millionen Einwohnern i°hlt. Zur Zeit der größten Not. im Win ter >.g1g,2g, da die Industrie wegen Mangel «n Kohlen und «nderen

Rohstoffen feiern ^ugte. betrug die Zahl der Arbeitslosen M.M. Die Industriellen und Gewerbetreibenden suchen nun durch Aufklärung die Oeffentlich- ieri davon zu überzeugen, daß nur mehr und bessere und billigere Arbeit Volk und Staat «tten könne. Die Arbeiterschaft verschlieft oder Im allgemeinen der Erkenntnis de» p^tboren Schicksales nicht, das dem Indu- ^iestaat Oesterreich bei einem weiteren An Hilten der gegenwärtigen Krise, ja einer ^»glichen Verschärfung derselben droht. Zahlreiche Verhandlungen

wird König von Ungarn. Wien. 10. April. Aus Budapest wird gemeldet, daß auf Drängen der Königin Maria von Rumänien die kleine Entente die Kandidatur des Prinzen Nikolai aus ^ den ungarischen Thron unterstützen wird. Der französische Kredit für Oesterreich genehmigt. Wien, 10. April. Die französische Kam mer hat in der Samstagsitzung den 55, Mil lionen Frankenkredil sür Oesterreich geneh migt. Der royalistische Abg. Rendu erklärte vor der Abstimmung, Oesterreich dürfe nur ein Kredit gewährt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 24.09.1904
Umfang: 10
zwischm Oesterreich-Ungarn und Italien entgegenstanden, daß hmte der Abschluß des Vertrages selbst fast wich tiger erscheint als sein vorerst nur in Umrissen be» kannter Inhalt. Es hat allen guten Willens auf beiden Seiten bedurft, um einen Zollkrieg zu ver hüten, dessen Ausbruch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten unheilbar geschädigt und — wie ernstlich zu befürchten war — die politischen Beziehungen unhaltbar gemacht Hätte. Die Einigung ist sozusagen in zwölfter Stande erzielt

worden. Die Vermutung läßt sich nicht ab weisen, daß die Hartnäckigkeit, die auf beiden Seiten bis zum letzten Augenblick bewiesen wurd^wcht ausschließlich dem Gegner imponieren sollke^Ä ist vielleicht in Rom einerseits, in Wien und Budapest Oesterreich am Bosporus. Bon Dr. Friedrich Fund er. Rumeli- und Anatoli-Hissar halten an der eng sten Stelle des Bosporus trotzige Wacht. Ihre finsteren Rundtürme und die gezähnten Mauerum friedungen glitzern in der Flut, die zwischen den beiden grauen

, was zu erreichen war, konnte bloß die Eliminierung jeder Begünstigung des italienischen Weines aus einem neuen definitiven Handels lauschigen Grün tiefer Gärten knapp am Strande der Sommerpalast der österreichischen Botschaft von Konstantinopel. Der Doppeladler weitet seine Schwingen am Marmorgefimse, seine Krone und sein Szepter spiegeln fich in der hellen Flut und die Reichsfahne grüßt weithin über die Wasser. — Ein stolzes Stück Oesterreich am Bosporus. Aber auch am jenseitigen Ufer, an der asiatischen

Küste, liegt ein Fleckchen Oesterreich. Die wenigsten, die aus der Heimat kommen und auf den Dampfern der Chirket HaNis sich an den Wundern des Bos porus erfreuen, lernen es kennen. Es ist freilich kein Sommerfitz reicher österreichischer Kaufleute oder hoher Beamter, sondern eine ärmliche Arbeiter kolonie. Wenn man von Beikos südwärts durch das türkische Oertchen Jndschirköj — das „Feigen- dorf' — wandert, so ist das erste anstoßende Dorf Paschabagtsche. Ein Griechendorf, wie alle andern, schmutzig

auf asiatischer Erde ist das Stück Oesterreich, dem wir einen Besuch abstatten vertrag sein. Aber von Anfang an mußte man fich darüber klar sein, daß eS fich zunächst darum handeln werde, was in der Zeit vom Ende September 1904, an welchem das gegenwärtige Vertragsprovisorium abläuft, bis zum Inkrafttreten des neuen Vertrages geschehen soll, — während einer Zeitfrist also, die mindestens 15 Monate umfassen muß, weil der öster reichisch-ungarisch-italienische Handelsvertrag nur gleichzeitig mit dm übrigen

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