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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1909
Umfang: 8
gestorben ist, und zweitens weil die armen Verwandten nicht in der Lage waren, die Taxe für die Grabrede auf einmal zu erlegen und deshalb den Pastor baten, den Betrag in drei oder vier Raten bezahlen zu dürfen. Die wiederholten Bitten lehnte der Pastor mit den Worten ab: „Zch bin weder ein Jude, noch der Besitzer eines Ab zahlungsgeschäftes.' — Watum wohl die Znroleranz- Chronislen der „LoS von Rom'-Presse hierüber schweigen? Aer Kaiser in Vorarlberg. Die Fahrt des Kaisers von Innsbruck nach Bregenz

(Vorarlberg) am Montag glich wiederum einem wahren Triumphzuge. Alle Stationen an der vom Kaiser befahrenen Strecke zeigten sich mit Fahnen, ^aubgewinden, Emblemen usw. reich dekoriert. Der Hoszug durchfuhr die Sta tionen, an welchen sich die Bevölkerung überall in Massen angesammelt hatte, in langsamerem Tempo. Die Person des Kaisers, der grüßend und dankend an den Fenstern des Salonwagens stand, wurde allenthalben durch begeisterte, stür mische Hochrufe begrüßt. Der Hofzug hielt in Jmst, Landeck

, Bludenz, Feldkirch und Dornbirn. In allen diesen Orten nahm der Kaiser Meldungen entgegen und beehrte die anwesenden Honoratioren durch Ansprachen. die Bauern und infolge des unmenschlichen WütcnS des Generals Severoli schrecklich zu leiden hatte, ^0 Wagen mit Zwieback, Kleidung, Verbandzeug u. s. w. Auch in Bozen zeigte sich die Mildtätigkeit der Bewohner nach wie zuvor im günstigsten Lichte. Am 11. Dezember befanden sich im Spital über 5VV Kranke, die sämtlich auf den wohltätigen Sinn der Bürger

, war ungeheuer. DaS Schauspiel, das Innsbruck geboten, wiederholte sich in kleinerem Maßstabe, jedoch unter dm gleichen Merkmalen stürmischer Begeisterung und Anhänglichkeit an den Monarchen auch in Bregenz. Nach einer Begrüßung Sr. Majestät durch den Landeshauptmann und einer kurzen Er widerung aus dieselbe, trat der Kaiser, von einer lausendköpfigen jubelnden Volksmenge stürmisch begrüßt die weitere Fahrt zum Ge bäude der Bezirkshauptmannschaft an. Fünf Mädchen in der Tracht des Landes begrüßten

dort den Kaiser durch Überreichung von Blumen sträußen und durch poetische Ansprachen. Nach der Ankunft im Absteigequartier, begab sich der Kaiser in den großen Salon, wo ein Empfang der Hof- und Staatswürdenträger, der LandtagS- abgeordneten, sowie der höheren Staatsbeamten und einer Abordnung der LandeSverteidiger von 1859 stallfand. Hier hielt der Landeshaupt mann eine Huldigungsansprache an den Kaiser, die dieser erwiderte. Der Rede folgte brausender Beifall. Hierauf dankte Abgeordneter Pfarrer Fink

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 07.09.1909
Umfang: 12
werden. * Von den großen Kaifermauövern. Die großen österreichischen Kaisermanöver dieses JahreS, denen bekanntlich auch der Deutsche Kaiser beiwohnen wird, finden, wie >'?ni?ldet, bei dem mährischen Städtchen Groß-Meseritsch östlich von Jglau statt. DaS Manöverterrain liegt im Gebiete der „böhmisch-mährisch-n Land- schwelle', eines Hügellandes, das auch größere Plaie. u? ausweist. Der greise Kaiser Franz Josepq und sein hoher Gast werden in dem gräslich Hurrachschen Schlosse Groß-Msseritsch Wohnung nehmen

hin eine Katholikin. ?er Kaiser unter den Ciroler Jauern. Als der Kaiser nach der Feldmesse auf dem Berge Jsel Cercle hielt, zeigte eS sich neuerdings, wie sehr die Tiroler im Kaiser ihren geliebten, gütigen LandeSvater schätzen. Das Fremden-- blatt weiß über den Cercle des Monarchen mit den Bauern folgende Einzelheiten zu be richten: Links vom Kaiserzelte standen einige alte Bauern, Besitzer der Tapferkeitsmedaillen und der KrisgSmedaille, auf die der Kaiser nun zuschritt. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld

stellte die Leute vor und der Kaiser erkundigte sich mit teilnehmenden Worten nach ihren Ver hältnissen. DaS strenge Zeremoniell, daS sonst bei derartigen Feierlichkeiten beachtet wird, blieb diesmal ganz beiseite, die Bauern bildeten dichte Gruppen, in deren Mittelpunkt der Kaiser stand, mehrere sprechen zugleich auf den Kaiser ein, sie warten gar nicht, bis er das Wort an sie richtet, und der Kaiser gibt allen freundlich Antwort und hat für jeden ein gütiges Wort. Es ist bezeichnend, daß viele

der alten Leute die Gelegen heit benutzten, um den Kaiser eine Bitte vor zutragen. Einer will dies, der andere will jenes, und die Bittsteller denken sich offenbar, man dürfe eine so seltene Gelegenheit, den langen Instanzenweg zu umgehen, nicht unbenutzt ver streichen lassen. Statthalter Freiherr v. Spiegel feld hat einen Beamten an seine Seite gerufen und diktiert diesim die Wünsche und Bitten der einzelnen Petenten, so wie sie der Kaiser ihm mitteilt. Nur schwer kann sich der Kaiser von den alten

Leuten losmachen, mit der Red seligkeit des Alters erzählen sie von den Ge fechten, an denen sie teilgenommen haben, und wenn der Kaiser einen oder den anderen srägt, bei welcher Gelegenheit er die Auszeichnung, die er trägr, verdient hat, fühlt sich der alte Mann gleich verpflichtet, seine ganze Lebens- geschichte zu erzählen. Von den streng höfischen Formen, in welchen sich sonst eine Cercle deS Kaisers abspielt, ist die Szene heute wesentlich verschieden, manchmal ist der Kaiser so dicht umringt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1905
Umfang: 8
Seite 4 „Der Xtroler' Donnerstag, 31. August 1905 Der Kaiser in Südtirol. An Kältern. Kältern, 27. August. Unser Markt hat sich großartig darauf vorbe reitet, den Kaiser, welcher für kurze Zeit seine Fahrt von Bozen auf die Mendel hier unterbrach, zu em pfangen. Fahnen wehten an den Häusern, speziell an den öffentlichen Gebäuden, und Girlanden gaben den Häusern und Straßen ein festliches Gepräge. An der Stelle der Kreuzung der Straße mit der Mendelbahn war eine mächtige Triumphpforte

auf gestellt worden, besonders schöne Dekoration wies der Bahnhof auf. Programmäßig traf der Hoszug um < halb 1 Uhr hier ein, während die Pöller dröhnten, die Glocken läuteten und die Musik die Volkshymne spielte. Am Bahnhofe hatte die Ge meindevertretung, der Klerus, an dessen Spitze der Dekan Hueber war, die Beamten, sowie Schützen, Veteranen und die Musikkapellen von Kältern und Eppan u. a. m. Aufstellung genommen Der Kaiser schritt, nachdem er den Wagen verlassen hatte, sofort auf den Bürgermeister

zu und konverfierte mit dem selben längere Zeit. Sodann traten drei Mädchen vor den Kaiser und begrüßten ihn durch Aufsagen pon Gedichten, was den Monarchen fichtlich erfreute. Er -ließ allen drei Madchen (Hermine v. Strenitzer, Aloifia Kasl und Lotti Baronesse Di Pauli) ein kostbares Andenken überreichen. Die Vorstellungen dauerten Mger, als im Programm vorgesehen war, und so verzögerte sich die Abfahrt um eine Viertel stunde. Der Kaiser konverfierte in huldvollster Weise mit den vorgestellten Persönlichkeiten

. Als der Kaiser den Wagen der Mendelbahn wieder bestiegm hatte und sich der Zug in Bewegung setzte, dröhnte neuerdings die Pöllerkanonaoe und die Glocken läuteten, bis der Zug auf der Mendel ankam. Den Zug, den auch der Generaldirektor der Südbahn und die beiden Präsidenten der Mendelbahn begleiteten, führte Ingenieur Jordan. Fer Kaiser auf de^ MendeK , Mendel, 27. August' ; Die Fahrt unseres Monarchen nach Kältern und auf die Mendel war vom Wetter ebenso be günstigt wie der Aufenthalt Sr. Majestät in Bozen

. Auf der Fahrt nach Kältern ersah der Kaiser, der im Bozen—Kalterer Ausfichtswagen mit dem Blick nach rückwärts Platz genommen hatte, daß alle Orte, die,er auf der Fahrt passierte, Fahnenschmuck an gelegt hatten. Die Stationsgebäude waren mit Tank enguirsanden, dem kaiserlichen Wappen und schwarz-gelben Draperien dekoriert. Ueberall, wo sich Gelegenheit hiezu gab, waren auch auf der Strecke finnige Dekorationen angebracht. Die Be wohner aus der Umgebung hatten an jenen Bahn- Hergängen Stellung genommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 18.08.1915
Umfang: 12
Mittwoch, den 18. August Seite o Schichte mit cin paar passenden Worten aus der Wcll zu schaffen. Tie Hausfrau bemerkte dies und fragte ibren gatten halb scherzend, bald ernsthasr, ob er noch immer daran denke, gegen Herrn Joses Franz eine Klage beim Kaiser anzubringen. Bevor aber der Hausherr diese Frage beant worten konnte, trat der Postbote ein, der einen Brief überbrachte. Ter Edelmann erbrach densel ben und als er ikn las, malten sich neuerdings Aerger und Verdruß in seinem Gesichte

. „Na, also, da hast du es —' wandte er sich an seine Gattin, „schreibt da unser Gutsnachbar, daß er nächsten Sonntag die Patenstelle bei unserem Bübchen nicht vertreten könne, da er wieder mehr denn je vom Zipperlein geplagt sei. Wir sollen, meint er, mir der Taufe weiter einige Wochen zu warten. Ta könnte der kleine Schlingel da Zeit seines Lebens cin richtiger verstockter Heide bleiben.' Nach einer kleinen Unterbrechung fuhr er dann gegen den Kaiser gewendet fort: „Was aber Ihre Sache anbelangt, mein Herr

, wollen wir die Ge schichte ruhen lassen. Ich bin überzeugt, daß der Kaiser schließlich ebensowenig Zeit haben werde, sich mir derartigen Kleinigkeiten zu befassen, geradeso wie auch ich immer weniger Lust verspüre, der Polizei in ihr Handwerk zu pfuschen.' Ter jugendliche Monarch dankte nnd fügte lä chelnd hinzu: „Ta Sic mir denn doch die Geschichte nicht nachtragen wollen, so hoffe ich, daß Sie mir auch eine kleine Bitte nicht abschlagen werden.' „Wenn ich dieselbe erfüllen kann, gewiß nicht!' „Tann

in allen österreichischen Landen ein gebürgert und während der langjährigen Re gierung des geliebten Kaisers ertönte es in gu- Mi und schlimmen Tagen von den Lippen jedes eckten Oesterreichers. -'cim Regierungsantritte Kaiser Ferdi nands I.. nach dem am März erfolgten Ableben Kaiser Franz > . erhielt der vaterlän dische Diciuer Freiherr v. Zedlitz den Auftrag, de: Yaydn'jchen Melodie einen durch die geän derten ^-.rhällnisse nötig gewordenen neuen zu unterlegen, der, in die verschiedenen ^enoessprachen übersetzt

, bis zu der im Jahre 18-!^ cnolaten Thronentsagung Kaiser Ferdi- '»Nds im Gebrauche stand. ^ Bald nach der im selben Jahre ersolglen ^yronbestei.qung Kaiser Franz Josefs I. wurden Wie m-hr^ren Schriftstellern neue Teile zum -^2:>er!iede verfertigt, was vielfache Unzu- lömmli-^eiien bei der Absingung der Bolks- zur Folge hatte. Um diesen willkürli- men Teriunterstellungen sür die Zukunft vor- ^^'uqen, stellte im Jahre 1853 der damalige --uniiler des Innern Freiherr v. Vach an meh- vaterländische Dichter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 09.06.1906
Umfang: 12
, und Gott gebe, daß es uns gelinge, durch gemeinschaftliche Zu sammenarbeit den Staat diesem Ziele näher zubringen.' Seuheruugeu des Kaisers. Anläßlich der Beeidigung der neuen Mi nister am Pfingstmontag bezeichnete der Kaiser dem Minister Dr. Pacak gegenüber dm Eintritt der Vertreter des böhmischen Volkes in das neue Kabinett als eine patriotische Tat, wofür er ihnen Dank wisse. Er bleibe dem böhmischen Volke in Gnaden gewogen. Ferner erklärte der Kaiser dem Minister Doktor Pacak auf das bestimmteste

, daß er im Herbst nach Prag kommen werde und dort längere Zeit verbleiben zu können hoffe. Gelegentlich der Reise nach Reichenberg gedenke er sich auch in Kuttenberg aufzuhalten, um daselbst die restaurierten Baudenkmäler zu besichtigen. Gegenüber dem Minister Prade drückte der Kaiser den Wunsch aus. daß es baldigst zu einer Verständigung zwischen den beiden Nationalitäten in Böhmen kommen möge. Die Hauptpunkte »es Aegierusgsprsgrammes. In einer am v. Juni statt gefundenen Klub- fitzung der Deutschen

. Kaiser ZSilHel« in Wien. Kaiser Wilhelm ist am Mittwoch um V «9Uhr auf dem Nordbahnhose in Wim ein getroffen, wo er vom Kaiser Franz Josef allein erwartet wurde. Als der Hoszug einfuhr, oer ließ Kaiser Wilhelm und sein Gefolge dm Waggon und eilte auf dm auf dem Bahnsteig ihn erwartenden Kaiser Franz Josef zu. Die beiden Monarchen entblößten die Häupter und begrüßten sich mit Handschlag imd dreimaligem Kuß. Sodann begrüßte Kaiser Franz Josef den im Gefolge Kaiser Wilhelms befindlichen Staatssekretär

o. Tschirsky tmd vögendorff. Die beiden Monarchen bestiegen sodann wieder den Zug, der sie nach dem Penzinger Bahnhof brachte. Dort hatten sich zum Empfang die Erzherzoge Franz Z.Uvator, Friedrich. Josef August und Rainer eingefunden. Der Thron folger Franz Ferdiuand war nicht anwesend, da er aus Madrid noch nicht zurückgekehrt ist. Das Kaiservaar entstieg dem Wagen. Kaiser Wilhelm begrüßte die Erzherzoge und die übrigen Erschienenen und schritt sodann die Front der Ehrenkompagnis ab. Vom Bahnhos begaben

sich die beiden Kaiser und ihr Gefolge nach dem Schönbrunner Schloß. Im Blauen Saal begrüßten Kaiser Wilhelm die Erzherzoginnen. Dort waren zum Empfange auch Graf Golu^ chowski und die beiden Ministerpräsidenten Freiherr v. Beck und Weierle erschienen. Bald darauf begav sich Kaiser Wilhelm zu Wagen in die Stadt, um den Mitgliedern des Hofes seine Besuche zu machen. Er wurde überall von der Bevölkerung äußerst herzlich begrüßt. Dann begab er sich in die Kapuzinergruft, um dort am Sarge des Kronprinzen Rudolf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1917
Umfang: 8
, ebenfalls 35jährigen Klimaperiode zusammenfällt. Dr. M. Der Kaiser in Görz und Jstrien. Wie bereits kurz gemeldet, ist der Kaiser am 29. Oktober in Görz eingezogen. Schon auf dem Wege nach Görz, den der Kaiser über Cer- nizza-Aisovizza nahm, entrollten sich grauen hafte Bilder der Verwüstung, die den Kaiser traurig stimmten. Von Aisovizza gibt es keine Häuser, überhaupt keine Felder und Wälder mehr. Der Kaiser nahm diese Bilder voll Er griffenheit in sich aus. Bei der Villa Starken fels verließ

der Monarch mit seinem Gefolge die Autos, um nicht die Truppen- und Train bewegungen zu stören und ritt durchs Rosen tal nach Görz. Die am Wege stehenden Trup pen jubelten dem Kaiser in stürmischer Begei sterung zu. In Görz ritt der Kaiser auf den Hauptplatz, wo er die Meldungen der mi litärischen Beamten und bereits eingetroffenen Verwaltungsbeamten entgegennahm und die Huldigungen der zurückgebliebenen Bevölke rung empfing-, es mögen 20 Menschen gewesen sein. Das war das Schmerzende an diesem Einzüge

, daß dieBewohnersehlten. Dec Gegner hat sie ihre Treue zur Scholle und zum Reich schwer büßen lassen. Die Bevölkerung wurde kurz vor dem Einzüge unserer Truppen vom Feinde v e r s ch l ep p t, der außerdem die Häuser plünderte und in einige Feuer legte. Das Görz, das ob seiner Schönheiten so sehr geliebt wurde, exi st iert nichtmehr. Fast jedes Haus trägt Wunden dieses Krieges. Der Hau ptplatzi st einRuinenfeld. Hierauf ritt der Kaiser zu den Ruinen der Villa Starkenfels zurück, um von dort über das Plateau von Comen

nach Trieft zu fahren, wo er spät abends eintraf. Obgleich der Besuch nicht angesagt war, standen Hunderte von Leuten in den Straßen und bereiteten dem Monarchen spontane Ovationen, die ihm herz liche Freude bereiteten. Am 30. Oktober begab sich der Kaiser trotz der Bora und des strömenden Regens über Prosecco-Nabresina und Duino nach Mon- falcone. Während der Fahrt rißeinOr- kan das Dach vom Leibwagen des Monarchen. Trotz des schlechten Wetters fuhr der Kaiser im offenen Auto weiter. Von Nkbresina

an waren wieder die Spuren der erbitterten Kämpfe sichtbar. Die Fahrt führte an den zerstörten Adriawerken von San An tonio und an unserer Schiffswerft an der Porto Rofega vorüber, deren sämtliche Objekte entweder eingestürzt oder leergebrannt sind. In Monfalcone, wo kein Haus un versehrt ist, begab sich der Kaiser zu Fuß aus den Hauptplatz, über den eben eine Mili tärkapelle marschierte, die im nächsten Augen blick die Volkshymne intonierte. Inzwischen strömten aus anderen Straßen einige Trup- penobteilunaen herbei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1916
Umfang: 8
als Jüngling von 18 Jahren, im Sturmjahr 1848, mutzte er mit der Kaiser krone den ftrrchtbareN Ernst des Lebens auf sich nehmen, dann muhte er die Ungluckstage von Solferino und KönigWätz schonen, dem Erschossenen Bruder, dem auf -tragische Weise ums Leben gekommenen Sohne und der von dem Mordstahl emes fanatischen Buben^ getrof- fenengeliebten Gemahlin ins Grab blicken, um «M Ende eines von Weh und Leid angefüllten langen Lebens schließlich noch den zu den schönsten Hoffnungen berechtigten Neffen nnd

Erben in der strotzenden Kraft der Mannes- jahve, von den Kugeln serbischer Meuchelmörder getroffen, das kostDare Leben Aushauchen und einen Kriiieg von Nie dagewesener Furchtbar keit über fein Reich uM ganz Europa herein brechen sehen zu müssen, — er der königliche Dulder, der Märtyrer auf dem Throne, der Mann der Pflicht, ein Kaiser und König wirk lich von Gottes Gnaden. Ein Trost blieb dem Kaiser in allen Wir ren mrd Bedrängnissen seines Lebens: Die treue Anhänglichkeit -und begeisterte Liebe

. Das hat sich bei jedem Vest'^ des Kaisers in Tirol gezeigt. Wie groß war? doch der allge- Meil« Jubel, als er diie große Jahrhundert feier im Jahre 1909 in Innsbruck m>i-t seinem Besuch auszeichnete. Und auch der Kaiser selbst hatte die Tiroler besonders gern, und immer wieder zeichnete er das Land und die Bevölkerung durch besonders warme Worte der Zuneigung und Liebe ans. Uns Tirolern ist -der Kaiser daher besonders nahe gestanden nnd darum ruft dienn auch der Tod des hoch- edlen Monarchein im Lande Tirol besondere

Trauer hervor. Diese TÄvesknnde wird aber mich über die Grenzen des Reiches hinaus aufrichtiW Trau er, oder, wo man nnserem Reiche heute feind lich gesinnt ist, wenigstens einen tiefen Ein druck hervorrufen, denn Kaiser Franz Josef stalnd in der ganzen zivilisierten Welt in höch ster Achtung: zu diesem greisen Monkvchen hat alle Welt ehrfurchtsvoll ausgeblickt. Mit 86 Jahren war Kaiser Franz Josef der älteste Fürst der Welt, und mit einer Regieru-ngszeit von 68 Jahrein hat er die.Regierungszeit

jedes Herrschers i>n allen Zeiten an Dauer übertrof- fen. Wenn ein die Geschicke- eines großen Rei ches. lenkender Herrscher von so banger Rcgie- lrungszchh dahinscheidet, sso bleibt d!as nicht ohne gewaltigen Eindruck auf die ganze Mit welt. Die ganze katholische Welt, auch die unse rer Feinde, soweit sie nicht der unchristliche Haß hiezu unfähig gemacht hat, trauert an der Bahre des greisen, heimgsqanienen Monar chen. Denn Kaiser Franz Josef war nicht nur ein Fürst von seltener Ritterlichkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 18.08.1915
Umfang: 12
Teile 4 T>!ittwoch, den 18. August 1915 ?lus 6ern lieben unseres Kaisers. )5LSr- 'M W 'A Die pflichtgetreue Schild- wache. Im Herbste des Jahres 1^5) wurde nächst Ralos eine große Fuchsjagd abgehalten. )1iach dem Schluße der Jagd kehrte die gauze Gesellschaft nach dem Gödöllöer Schloß zurück. Ter Kaiser mottle den Weg abkürzen und rill querfeldein über ciu dem Militärärar gehöriges Gebiet an einem Tepot vorüber. Vor dem Tore dieses Depots stand ein Iusau- terist Schildwache

: als dieser den ihm im Iagd- au;uge uubekauuieu Reiter gewährte, sällle er das Bajonett uud rief: „Zurück!' ..Ich will nnr vorüberreiieu', sagle begütigend der 5iaüer, der sosor: bemerkte, daß ihn der Soldat imo'.ac seiner Iägeriracht nicht erkannte. „Ta hat lein Zivilist etwas zu suchen!' ent gegnete die Schildivache energisch und der Kaiser war genötigt. Kehrt zu machen, um aus weitem Umwege nach Gödöllö zu gelaugeu. Am nächsten Tage wurde der Soldat zum Re- gimenlsrapport besohlen, wo sein Liierst, brummiger

als sonst, ihn anherrschte: „Sic haben gestern dein .Kaiser mit dem Bajo- nett den Weg versperrt! Tamil das küuftig nicht mehr vorkomme, befördere ich Sic zum Korporal, so das; Sic von nun an nicht mehr Posten stehen werden.' „Herr Oberst ...' — stotterte verlegen der Infanterist „Schweigen Sic! donnerte der Oberst von nenem. Ter Soldat dncktc sich, während der Oberst in gleich strengem Toue fortfuhr: „Und damit Sie künftighin unseren Allerhöchsten Kriegsherrn erkennen, wie das die Pflicht eines jeden ordentlichen

drnntcn im Banal lebt ein Bauersmann aus seinem wohlbewirtschaflelen Gnle. Er ist wohl habend und hat ein gnles Slück Geld in der Sparkasse liegen. Sein größter Schatz sind jedoch die zehn Silbergnlden, die ihm damals sein Kaiser gespendet haue. Ter Kaiser pirschte, nur von einem Offizier bc gleite!, ans einen Auerhahn: es war ein etwas bedenklicher Fall, denn man befand sich aus srem- dem Reviere. Zum Uuglück mußle der Edelmann, dem das Revier gchörle, gerade dazukommen, wie die beiden Fremden

, die Büchse iu der Hand, dem Auerhahn auslauerten. Erbittert uud zoruig ging er aus die Offiziere los, um sie mit den hestigen Worten anzureden: „Gibt es denn leine Gesetze hier zu Lande, daß der Nächstbeste ungestraft auf fremdem Reviere jagen darf?' Dann wandle er sich an den Kaiser: „Wer sind Sie, junger Mann?' „Offizier.' „Tas sehe ich: aber ich mochle auch Ihren Namen wissen.' „Ich heiße Franz.' „Nur Frauz? Ich bitte um Ihren ganzen Namen.' „Nun. so sügen Sic meinetwegen noch Josef dazu.' „Also Joses

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 22.09.1903
Umfang: 10
sich keine Kuhhaut und noch weniger eine Kuh erhandeln). MundHau. Kurze Nachrichten» 55.^^ Kaiser hat den Fürsten Alois von vch 0 nburg - H art e n st ei n an Stelle des ver dorbenen Grafen HoyoS zum Vizepräsidenten es Herrenhauses für die Dauer der laufenden «eichsratssesfion ernannt. 5.6? ist nicht unwahrscheinlich, daß im Wege eines v ^guchkeitsantrages das Rekrutenkontingents- la». durch ein neues ersetzt wird. In par- 5, ?^.arischen Kreisen ist man sich darüber einig, Bevölkerung so rasch als möglich

, die in gotischem Stil erbaute Burgpfarrkirche/ in der alle Festgottes dienste, an denen der Hof teilnimmt, abgehalten, werden. Der alte Schweizerhof zeigt noch den Burg graben. Aus dem 18. Jahrhundert stammt derLeopold- dinische Trakt. In diesem Gebäude befinden sich die großen Fremdenappartements, welche Kaiser Wilhelm bewohnt. Der Rittersaal ist im Jahre 1804 erbaut worden. In dem Gebäude des AmalienhoftS befanden sich die Gemächer der verewigten Kaiserin Elisabeth. Die glänzendsten Bauten der Hofburg

aber find die Reichskanzlei, wo Kaiser Franz Josef wohnt, »die Winterreitschule, die Redoutensäle und die Hofbibliothek. Diese letzteres Gebäude find sämtlich von Fischer von Erlach erbaut. — Das Schloß Schönbrunn hat 1441 Gemächer und zählt zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten WinS. Besonders hervorzuheben find das Schönbrunner Schloßtheater, die älteste Bühne der österreichischen Kaiserstadt, und die Schloßkapelle, welche zur Zeit Maria Theresias errichtet wurde. SchönbruNü bietet

einen entzückenden Aufenthalt. > Der deutsche Kaiser i« Wien. Am 18. ds. traf Kaiser Wilhelm in Wien ein und würde am Südbahnhof von Kaiser Franz Josef und Mitgliedern des Hofes empfangen. Kaiser Wilhelm trat mit entblößtem Haupte auf Kaiser Franz Joses zu, der ihn dreimal küßte. Während der deutsche Kaiser die Erzherzoge begrüßte und von der Gräfin Wedel ein Rosenbukett entgegennahm, begrüßte Kaiser Franz Josef den Reichskanzler Grafen Bülow. Kaiser Wilhelm begrüßte sodann den Grafen Goluchowski und dön

Botschafter Szögenyi und schritt die Ehrenkompagme ab. Unter den außerordentlich lebhasten Ovationen der aus der ganzen Strecke vom Südbahnhof bis zur Hofburg ein dichtes Spalier bildenden Menschen menge fuhren die beiden Kaiser im offenen Wagen nach der Hofburg. Auf dem ganzen Wege waren die Straßen reich geschmückt, die Garnison bildete Spalier, die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie mit bespannten Geschützen. Abends fand ein Galadiner statt. Bei demselben brachte Kaiser Franz Josef einen Toast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. SoMrwg, idew 26. November Schon am 21. Oktober desselben Jahres folgte dw Ve-ranählung, Aie der Major-Domus des Papstes Msg. Bisletti vornahm. Der Vermäh lung Wohnten untier anderen Gästen Kaiser Fronst Josef und der Königs von Sachsen bei. Die ersten Wochen ihres Ehestandes Ver brachten die Jungvermählten auf Schloß Brandeis an der Elbe. Als der Erzherzog sein Regiment niach Kolomsa geleitete, ließ es sich 'auch seine hohe Gemahlin nicht nehmen, ihn dahin zu begleiten

herzog Franz Joses Otto, der nunmeh rige Kronprinz. Die Geschwister des Kron prinzen sind Erzherzogin Adelheid, geboren am 3. Jänner 1914 in Schloß Hetzeildorf, Erz herzog Robert Karl Ludwig, der am 8. Fe bruar 1915 im Schönbrunner Schloß zur Welt kam, und Erzherzog Felix Friedrich August, dessen Geburt am 31. Mai 1916 im Sanato rrum Löw ersolgche. Die Huldigung des Landes Tirol an Kaiser Karl I. Der- LanÄesausschuß hat am 23. November ein TeleMaimm an die Hof- und Kabinetts- kanzlei gerichtet

, in welchem er dem neuem Herrscher auf HÄbsburgs Throne die Huldigung des Landes darbringt Md den, Ausdruck der tiesstew Vevchrung, der opferfreudigen Hin gabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichti gen Berü-vauens im Nanien^ des Landes und semer kaisertreuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen legt. In dem Telegramm heißt es rvÄiter: Der Landesausschuß kann den unbeugsamen Entschluß der Tiroler oerbürgen!, mit ihrem Kaiser den Kampf durchzukämmen, bis ein ehreiwoller Friede errunigen und die uirzertrennliche

Verbindung des Wnzen Lan des Tirol mit Monarchie für alle Zukunft ge sichert ist. Die Thronbesteigung. Die Frage der Krönung als Kaiser Karl I. von Oesterreich — König Karl IV. von Ungarn. Der neue Akonarch hat Äs Kaiser von. Oesterreich den Titel und Namen Karl I. an genommen. Eine Krönung als österreichischer Kaiser hat seich der Einführung dieses Titels (1866) nkcht stattgefunden-, obgleich die Bestim mungen voni Jahre 1864, sowie die Verfassung vom 4. März 1849 eine solche ermöglichten

. Eine Bestimmung über den Regierungsantritt des Kaisers enthält das Pavent vom 26. Febr. 1861, demzufolge der neue Monarch verpflichtet wird, die die Verfassung enthaltenden Normen „unverbrüchlich zu befolgen, zu halten und dies auch bei der Thronbesteigung in dem darüber zu erlassenden Manifeste anzugeloben.' Die ser Verpflichtung ist Kaiser Karl bereits in dem Thronbesteigungsmanifest nachgeibommen. Auf Grund des Artikels 8 des Schaatsgrundgesetzes ist der Kaiser verpflichtet, beim Antritt der Re gierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 02.09.1905
Umfang: 12
den jüdischen Dialekt sprechen, darunter 2451 Orthodoxe. 2054 Katholiken und 562 Protestanten und 125 Moham medaner. Nachrichten aus Stadt und Land. Per Kaiser auf der Wückfayrt. Am Mittwoch abends sammelte sich am Perron des Bozener Bahn hofes eine große Volksmenge, um den Kaiser auf seiner Durchfahrt nach Jschl nochmals zu sehm und zu begrüßen. Der Hofzug langte mit einer zirka halbstündigen Verspätung hier ew und hatte kurze Zeit Ausemhalt. Sowohl beim Eintreffen, wie auch M der Abfahrt des ZugeS

erschollen stürmische Hochrufe, aus welche der Kaiser salutierend und Rundlich kopsvickend tankte. Während dieses kurzen Aufenthaltes blieb der Kaiser im Salonwagen, in welchem er die Verabschiedung dcS Statthalters ent gegennahm; dort überreichte der Monarch dem Statthalter ein Handschreiben folgenden Inhaltes: .Lieber Freiherr von Schwartzenau! Bei Meiner Anwesenheit in Meinem Lande Tirol hat die Bevölkerung eine in jeder Hinsicht loyale und patriotische Haltung betätigt und Mich an allen Orten

mit einer wohltuenden Herzlichkeit empfangen, die Mich innigst erfreut hat Ich fühle Mich daher veranlaßt, der Be völkerung Meines Landes Tirol für diese wieder holt srwohl auf Meiner Reise als während der Manöver bekundete patriotische Gesinnung Meinen herzlichsten Tank auszusprechen und beauftrage Sie. dies kundzutun. Franz Joses m v. KaHrt des Kaisers durchs Wovstat »ach Wyzo- komöardo. Am Mittwoch nachmittags fuhr der Kaiser von Romeno durch das Nonstal nach Mezzo- lombardo, um von dort mit'dem Hofzuge

nach Jschl zurückzukehren. Die Fahret durch das NonStal glich einem förmlichen Triumphzuge; die bei der Fahrt berührten Orte Malgolo, Sanzeno, Der mullo und Tajo hatten reichen Fahnen- und son stigen Schmuck angelegt, überall wurde der Kaiser mit lebhaften „Evviva'-Rufen begrüßt. In Mezzo- lombardo waren für den Kaiserbesuch die um fassendsten Vorbereitungen getroffen wordm. ES waren mehrere Triumphpforten errichtet worden, in der Hauptstraße zogen sich Guirlanden von einer Häuser reihe

zur anderen. Auf dem Hauptplatze war für den Kaiser ein hübscher Pavillon errichtet worden, bei welchem Feuerwehrmänner die Ehrenwache hielten. Die drei Kilometer Nange Straße von Mezzolombardo bis zum Bahnhof S. Michele war Mit Fahnen geschmückt, dazwischen immer wieder Ehrenpforten mit dem Kaiser huldigenden Inschriften. Am Bahnhofe war für den Kaiser ein mit roten Plüschbänken versehenes Zelt aufgeschlagen. Eine riesige Menschenmenge, geistliche und weltliche Würden träger, Gemeindevertreter fast aller Orte von Welsch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. Donnerstag, dem 30. Novembev 1916. des Gefolges des Deutschen Kaisers mit An sprachen aus, während der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Karl begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibiautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Ströhen, in denen man die Monarchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein Herzlich. In der Hofburg angelangt, stattete der Deutsche Kaiser der Kaiserin Zita einen län geren Besuch

üb, wovimf die beiden- Kaiser sich in die Hosburgpfarrkiirche begaben, wo sie am Sarge des Kaisers Franz Josef längere Zeit in frommer Andacht verblieben. Kaiser Wilhelm legte aar der Bahre einen prächtigen Kranz in seinem und im Namen der Kaiserin nieder. MWags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück bei dem Kaiserpaar. Um 3 Uhr stat tete er den Angehörigen des verblichenen Mon archen Besuche ab, worauf er in der deutschen Botschaft der Witwe nach dem deutschen Bot schafter v. Tschirsky einen längeren Besuch

machte. Hierauf begab sich der Deutsche Kai ser ins Palais des Vizepräsidenten des Herren hauses Fürsten Fürstenberg. In die Hofburg zurückgekehrt, empfing Kaiser Wilhelm dem Besuch dies Königs von Bulgarien mit dem Kronprinzen Boris und dem Prinzen' KyM. Bald darauf erschien Kaiser Kar-k in den Gemächern des Kaisers WWHelm, um den hohen Gast Mr Abendtasel abzuholen. Die drei verbündeten Monarchen verweilten noch einige Zeit in angeregtem Ge- späche, worauf sie sich gemeinsam zur Tafel be gaben

, die bei dem Kaiserpaare an intimem Kreise stattfand. Nachdem der Deutsche Kaiser in der Hof burg von der Kaiserin Zita Abschied genom men, der nngemeini herzlichen Charakter trug, und sich anch in gnädigster Weise von den Hof- Würdenträgern verabschiedet Hatte, fuhr er im Automobil mit Kaiser KaÄ zum Nochbahnhof, wo sich vorher die Herren der deutschen Bat schaft eingestanden hatten. Die Bevölkerung, die von der Anwesenheit des Deutschen Kaisers Kunde erhielt, benützte den Anlas;, um dem Freund und Bundesgenossen

die Sympathien «auszudrücken. Namentlich in der Praterstraße und vor dem Nochbahnhofe erwarteten dichte Menschenmassen d!ile Monarchen und begrößten diese still, aber herzlich. Am Bahnhof erfolgte ein ungemein herzlicher uhd warmer Abschied der beiden Majestäten durch wiederholten Kuß und Händedruck. Noch vom Fenster des Hof- sa'lonwaMvns richtete der Deutsche Kaiser herzliche Ab'schiedsworte an Kaiser Karl. Um ^>10 Uhr setzte sich der Zug in BeweMNg, wor aus Kaiser Karl nach Schönbrunn fuhr! Der König

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.08.1905
Umfang: 8
Seite 2 5? „Der Tir-v»e^ TicnLtüg, 23. August 1905 . AIS der Kaiser nach der Begrüßung und Ab- schreitung der Ehrenkompagnie dem Ausgange zu schritt, erschollen stürmische Hochrufe, die zu einem brausenden Jubelsturme anschwollen, als der Monarch am Portal des Bahnhofes erschien. Die Klänge der Volkshymne, gespielt von mehreren Musikkapellen, mischten sich in die tausendfältigen Hochrufe und aus der dichtgekeilten Menschenmenge wurden dem Kaiser Hüte und Tücher wie einem lang erwarteten Vater

zum Gruße entgegengeschwenkt. Dieser brau sende Jubel des Volkes, als der Monarch in die Hofequipage stieg und durch die Straßen zur Herz Jesu-Kirche fuhr, bezeugte die begeisterte Ver ehrung und Liebe des Tiroler Volkes zum Kaiser. Auf diesem Wege wurde der Zug der Equipagen durch ein Banderium von 53 Haflinger Pferden, geritten von Bauern in alter Tracht, bis zum Muster platze geleitet; eine Abteilung des Banderiums ritt voraus, während die zweite den Zug abschloß. Die feurigen, gelenkigen Pferde warm

mit schwarzgelben Bändern geschmückt und nahmen sich sehr hübsch aus. Das Lob über die Haflinger Kavallerie war allgemein und der Kaiser selbst war darüber hoch erfreut. Der Bürgermeister, der Statthalter und der Bezirk Shauptmauu fuhren dem Hofwagen Seiner Majestät zur Herz Jesu Kirche voraus, während das kaiserliche Gefolge nur bis zum Hotel „Kaiserkrone' fuhr. Am prachtvoll dekorierten Vorplatz bei der Herz Jefu-Kirche erwartete Fürstbischof Attenweisel den Kaiser und geleitete ihn dann in die mit Guir

, wo dann sofort die Empfänge Md Audienzen begannen. Der Kaiser empfig den Kardinal-Fürsterzbischof Dr. Johanues Katschthaler, den Fürst-Großmeister des souveränen Maltheser-Ritterordens, Fra Galeazzo Thun-Hohen- stein, die Hofwürdenträger und zwar die Geheimen Räte, die Kämmerer, den Fürsten Heinrich von Campofranco, die Geistlichkeit: Dr. Cöleftin Endrici, Fürstbischof von Trient mit einer Abordnung des Trient er Domkapitels, Msgre. Josef Trenkwalder, Propst von Bozen mit dem Ehren domherrn des' Äozener

. Dr. Franz Egger und Domdechant Dr. Theodor Friedle, ?. Ambros Steinegger, Abt von Muri und Prior in Gries, mit einer Abordnung des StiftSkapitelS, bestehend aus dem ?. AlfonS Maria Augner, Dekan, ?. Vinzenz Gasser, Subprior, und ?. Bonaventura Ettel, Präfekt des LehrerbildungSinternates, dann daL Offizierskorps, die Landesvertretung und die tirolischen Reichsratsabgeordneten. Zum Landes hauptmann Dr. Kathrein sagte der Kaiser bei dem Empfang des Landesausschusses: „Ich hoffe, daß eine friedliche Arbeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1909
Umfang: 8
Seite 4 .Der T i r o!?e r- Dienstag 31. August 1309 Hundert-Gedenkmünze geziert worden waren, stand am Platze vor dem Eingange des Schießstandes. Eine Musikkapelle intonierte die VolkShymne und die Riesenmasse der Stand schützen und andere Leute, die bereits lang vorher herbeigeeilt waren, brach in stürmische Hochrufe auS. Nachdem der Kaiser den Wagen verlassen hatte, trat der Oberschützenmeister Freiherr oon An der Lan aus ihn zu und > richtete folgende Begrüßungsansprache an den selben

: »Eure Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr! Zum zweitenmale wird beule dem den allerhöchsten Namen führenden k, k. Landeshaupilchicszstande das hohe Glück zuteil, dem allerhöchsten Protettor und Schirmherr» an seinen Toren huldigen zu dürfen, Ter erstmalige aller höchste Besuch gilt der Eröffnung des neuerbamen Landeshauptschießstandes und in Marmor haben wir mit goldenen L-ttern das Ereignis eingegraben zum Gedächtnis für die nachwachsende Jungmannschaft der Verteidiger des Vaterlandes- Die heulige

allerhöchste Anwesenheit Eurer Majestät gilt der Erinnerung an die große Zeit, in welcher vor hundert Jahren unsere Voreltern gekämpft und gesiegt, gestritten und gelitten haken für ihr Teuerstes: Weib und Änd, Thron und Altar mit Gott für Kaiser und Baterland. Wir empfinden rief die Weihe des Augenblickes, wie wir hier stehen zwischen Kaisersäule und Martinswand, dem erhabensten Denkmal von Habs- burgfcher Fürsienliebe und lirolifcher Ilmerlanentreue. Es erheben sich im Kreise die Schatten der Helden dcs

Jahres 1805», um mit uns dem heißgeliebten Kaiser und Herrn zu huldigen und den mit Blut getauften Bund der Treue zu erneuern für immerdar. Es mögen sich die Kriegs- und Schützensahnen, die stummen Zeugen der großen Vergangenheit unseres Heimatlandes, soeben geschmückt mit der bedeutsamen Erinnerungsmedaille, lief verneigen vor dem allerhöchsten Knegsherrn zum Zeichen unserer Ergebenheit und unverbrüchlichen Liebe und Treue ldie Fahnen senkten sich) und sie sollen sich stolz flatternd wieder erheben

, wie zum Sturme gegen die Feinde des Baterlandes. In diesem Geiste, Tiroler und Borarlberger Schützen, werie Gäste aus der Monarchie und de« freundnachbarlichen Ländern, die wir versammelt sind zu friedlichem Wetilampfe aus der geheiligten Stätte de Patriotismus, rufen wir alle so laut, datz das Echo der Felswände es hinaustrage weit über das schöne Aipentand: Gott erhalte, Gott segne Seilte Majestät unseren geliebten Kaiser und das allerhöchste Herrscherhaus! Hoch! Hoch! Hoch!' (Stürmische Hochrufe, Volk

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 31.08.1909
Umfang: 8
die Pontifikalmesse. Um den Feldaltar hatten während desselben die Schützenfähnriche mit den kriegzerfetzten Fahnen Aufstellung genommen. Nach der Messe hielt der Landeshauptmann Dr. Kathrein eine Huldigungsansprache an den Kaiser, in welcher er sagte: „Hier auf diesen waldumkrinzten Höhen, wo die Erinnerungen an eine große Vergangenheit uns umwehen, hier auf dieser NuhmesstStre, wo im großen Kampfe sür oioil, Kaiser und Vaterland unserer Bäler das Recht des Landessürsten .nd die Freiheil des Landes siegrtich

der Landeshauptmann dies noch in italienischer Sprache und schloß dann mit den Worten: „Gestatten Eure Majestät, daß wir diesen Gefühlen hier auf dem Berg Jsel Aus druck verleihen, indem wir rufen : Zeine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Landessürst: „Er lebe hoch.' Die Fahnen senkten sich, die Musikbanden spielten die Kaiserhymne und aus den tausend und abertausend Kehlen erschollen die begei sterten Hochrufe. Ter Kaiser erwiderte auf diese Ansprache: „Meine lieben Tiroler! Die Huldigung

; Ich aber, der Ich heure als der Enkel Weiland Seiner Majestät, Eures in Gott ruhenden, guten Kaisers Franz zu Euch spreche- Ich gedenke mit Meinem ganzen Hauie dankbaren Herzens all der Getreuen, die damals Leben, Gm und Blut jiir ihren Kaiser geopfert haben. Daß dieser Geist in den Nachkommen fortwirkt, haben soll uns nicht nur eine werte' daß wir vor SV Jahren, treu den Traditionen des Landes Tirol, dem Rufe unseres Kaisers zur Verteidigung des Landes gefzlflr sind, sondern sie soll uns und unseren Nachkommen stets

ausgehend, nahm er fol genden Weg: Maximilianstraße, Bahnhosplatz, Rudolfstraße, Margarethenplatz, Landhausstraße, Maria Therenenstraße, Herzog Frisdrichstraße, Herzog Ottostraße, dann um das alte Finanz- gebäude herum zur Hofburg, wo der Kaiser von einem vor der Burg errichteten prachtvollen Meine Kaiseijäger, haben die Tiroler L-nde-ver'.eidiger > 3^lte, neben Und gegenüber welchem die Tri in allen Kriegen gezeigt. Er suhr nun in italienischer ^ bünen für dte Honoratlvren errichtet waren, Sprache fort

, indem er sagte, er freue sich, daß beide Nationen des Landes in voller Eintracht mit einander arbeiten zum Wohle ihres Vaterlandes. Ter Kaiser schloß in deutscher Sprache mir den Worten: So versichere Ich Euch denn, liebe Getreue von Tirol meiner väterlichen Liebe und entbiete Euch Meinen kaiserlichen Gruß und Tank. Ich und Mein HauS halten Euch Treue um Treue. Gott verleihe uns und Euch seinen Segen! Sodann ließ sich der Kaiser einige Landtags abgeordnete durch den Statthalter vorstellen. Er sprach

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1909
Umfang: 8
die Ankunft um Z Uhr 17 Minuten nachmittags. Dort erfolgt die Meldung des Statthalters in Tirol und des Frei herr» von Spiegelsetd und des Bezirkshauptmannes von Kitzbühel Dr. Alsred ^ill v. Lilienbach, sowie die Begrüßung des Kaisers durch den Landeshaupt mann von Tirol Dr. Theodor Kathrein und Bürger meister von Kitzbühel Franz Reisch an der Spitze der Gemeindevertretung. Der Statthalter und der Landeshauptmann besteigen hier den Separatzug. In Wö rgl trifft der Kaiser um 4 Uhr 10 Minuten nachmittags

ein. Nach einem Aufenthalt von sechs Minuten fährt der Zug nach Schwaz, wo ein Aufenthalt von acht Minuten festgesetzt ist. In Hall, wo ein halbstündiger Aufenthalt genommen wird, erfolgt die Ankunft um 5 Uhr 20 Minuten nachmittags. Nach der Begrüßung und den Vor stellungen fährt der Kaiser per Wagen zur Aller- deiligenkirche. Bei der Fahrt vom Bahnhof in die Stadt bilden Schützen, Veteranenvereine u. s. w. Spalier. Am Portal der Allerheiligenkirche wird der Monarch vom Fürstbischof von Brixen Doktor Joses Altenweisel

und der Geistlichkeit empfangen und begibt sich, vom Fürstbischof geleitet, in die Gruft der Erzherzogin Magdalena. Sodann setzt der Kaiser die Reise nach Innsbruck fort, wo die Ankunft um 6 Uhr abends erfolgt. Am Lahnhof in In nsbruck wird der Monarch durch die in Innsbruck anwesenden Erzherzoge be grüßt. Es erfolgt sodann die Meldung des Minister präsidenten Freiherrn v. Bienerth, sowie deS KorpS- kommandanten in Innsbruck FM^. Johann Edlen v. Schemua beim Kaiser. Am Bahnhof ist vom ersten Regiment der Tiroler

Kaiserjäger eine Ehren kompagnie gestellt, ferner Deputationen aller Tiroler Regimenter. Der Landeshauptmann von Tirol und Bürgermeister Wilhelm Greil begrüßen den Kaiser. Sodann erfolgt die Wagensahrt in die Hosburg. Auf dem Wege dahin bilden Schützen Spalier. Um 8 Uhr abendS bringt dem Kaiser der Tiroler Sängerbund vor der Hofburg eine Serenade. Die fodann folgende Stadt- und Höhenbeleuchtung wird der Kaiser vom Balkon der Hofburg aus ansehen. Sonntag den 2S. August erfolgt um halb 9 Uhr früh die Fahrt

zum Berg Jsel. Aus dem Wege dahin bilden Schützen und Veteranen Spalier. Am Berg Jsel nehmen Aufstellung.' Die Bischöfe mit der Geistlichkeit, Hof- und StaatSwürdenträger, Reichs- ratö- und Landtagsabgeordncte u. s. w., Schützen mit historischen Fahnen aus dem Jahre 1809. Ab ordnungen der Schntzenkompagnien u. s. w. Der Abt von Willen Adrian Zaiber und Oberst Friedrich KruiS vom ersten Tiroler Kaiserregiment begrüßen den Kaiser, der sich zum Hoszelte am Festplatze de hatte unsere tapfere Bozner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
. Samstag, 6. October 19V0 »Der Tiroler^ Seite 7 Die Vorgänge in Dina. Die neueste Phase in den traurigen Vorgängen in China bildet der Depeschenwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem chinesischen Kaiser. In dem Tele gramm des Kaisers von China wird der Tod Ket- telers beklagt und erklärt, der Kaiser von Chiua habe die Darbringung von Trankopfern sür Ketteler angeordnet und er hoffe, der deutsche Kaiser werde die gemeinsamen Interessen Chinas und des Aus landes schützen und dem Groll entsagen

, damit der ewige Friede baldmöglich eintrete. Kaiser Wilhelm erwiderte, er könne als deutscher Kaiser und Christ die Trankopfer nicht als hinreichende Sühne für begangene Verbrechen betrachten. Er betrachte den Kaiser nicht als verantwortlich für die Unbilden, welche den überall für unantastbar gehaltenen Ge sandtschaften zugefügt wurden, noch für die schweren Kränkungen, welche seine Nation und Confeffion und die Chinesen, die desselben Glaubens wie Kaiser Wilhelm find, erlitten; aber die Rathgeber

des Thrones, auf deren Haupt die Blutschuld ruht, ^müssen die Schandthat büßen. Wenn der chinesische Kaiser diese der verdienten Strafe zuführt, so wolle Kaiser Wilhelm dies als eine den christlichen Na tionen genügende Sühne betrachten. Wenn der chi nesische Kaiser hiezu seinen Arm -leihen und die Unterstützung der Vertreter der beleidigten Natwnen annehmen will, sei Kaiser Wilhelm einverstanden. Der deutsche Kaiser würde zu diesem Zwecke die Rückkehr des chinesischen Kaisers nach Peking be grüßen

, wo Graf Waldersee den chinesischen Kaiser nach Rang und Würde ehrenvoll empfangen und den militärischen Schutz gewähren wird, den der chinesische Kaiser wünscht und dessen er auch viel leicht gegen die Rebellen bedarf. Auch der deutsche Kaiser sehne den Frieden herbei, aber einen solchen, der das Unrecht wieder gut macht, allen Fremden in China volle Sicherheit bietet und die freie Aus übung ihrer Religwn gewährt. In dem Depeschen wechsel glaubt man nun einen Umschwung in der Auffassung

der chinesischen Lage zu erblicken, der geeignet erscheint, den Boden zu ebnen, auf dem die Mächte unter sich (?) zu einer allseitig befriedigenden Einigung gelangen könnten^ Staat. Kirche, Schule, Der Kaiser begab sich am 3. d. zu den Hoch- wildjagden nach Radmer, wo er bis zum 8. d. ver bleiben wird. Vermählung im Kaiseryause. Aus AnlasS der Vermählung der Erzherzogin Maria Reinerm mit dem Erzherzog Robert von Württemberg, die für den 29. d. in Aussicht genommen ist, findet am 23. d. im großen Redoutensaal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1917
Umfang: 12
M? In Flandern nachmittags sich steigernder Ar- lilleriekampf: abends örtliche Znfanteriegefechte. Auf dem linken Düna-llfer durch brachen unsere Truppen die russi schen Stellungen nordwestlich von Zakobstadt. Bisher sind über 1000 Gefangene und mehrere Geschuhe als Beute gemeldet worden. Westlich des Ochridasees in Mazedonien schei- terle ein französischer Angriff. Der Erike Deneralguartiermeister: o. LudsudorsZ. Verschiedene Nachrichten siehe Seite 10 Aus Stadt «Ad Lasd. Kaiser Wilhelm

in Budapest. Auf der Durchreise am 20. September traf der deutsche Kaiser in Budapest ein. wurde am Bahnhofe vom Präsidenten der Staatseisenbahnen, vom Oberstadthauptmann und vom deutschen Gene ralkonsul sowie mehreren hohen Beamten emp fangen und durchfuhr dann im Auto die Stadt. Der Kaiser äußerte den Wunsch, den Minister- präsiendten Wekerle zu sprechen, der vor der Abreise des Kaisers auf dem Bahnofe erschien. Der Kaiser unterhielt sich über eine Viertel - stund vertraulich mit ihm. Militärische

Auszeichnung nach dem Tode. Der Kaiser hat verliehen.' den Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern in Anerkennung tapferen und erfolg reichen Verhaltens dem vor dem Feinde gefallenen Landsturmoberleutnant Othmar Michalek beim Sturmbaon einer Infanteriedivision. Zum Besuch Kaiser Karls am 15. September am Mendelpaß schreibt man uns. Seine Majestät kam um 5.15 Uhr nachmittags auf der Mendel an. wo sich eine größere Volksmenge zur Begrüßung des hohen Herrn aufgestellt

hatte. Mit freudigen Hochrufen wurde der Kaiser begrüßt und ihm Blu mensträuße überreicht. Sodann begab sich Seine Majestät in Begleitung des Generalstabes auf die Terrasse des Hotels „K a l t e r e r h o f' und dann ins dritte Stockwerk, um vom Balkon aus die herrliche Aussicht zu genießen. Der Kaiser ließ sich von der Geschäftsleiterin Frau Marie Sandri die Umgebung erklären. Seine Majestät verab schiedete sich in liebenswürdigster Weise, mit dem Ausdrucke der vollsten Zufriedenheit über die Lage der schönen

Mendel und prachtvollen Aussicht auf die Gebirgskette, welche durch die besonders gün stige Witterung herrlich war. Um k Uhr fuhr der Kaiser nach Bozen weiter. Eine Bitte an den Kaiser um Belassung einer Glocke. Als der Kaiser am Sonntag abends den Valnihof von Wörgl im Unterinntal passierte, traten aus dem Kreise der zur Begrüßung des Monarchen anwesenden Honoratioren Bürgerniei ster Hörhager und der Ortspsarrer vor und stellten an den Kaiser die Bitte, um Belassung der großen Glocke. Der Kaiser

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 20.07.1915
Umfang: 8
Offizier des Kaisers in der Burg und erhielt den Befehl, im Vorzimmer bei Seiner Majestät sich aufzuhalten. Bon Stunde zu Stunde wartete er auf den großen Augenblick, wo er dem Kaiser, dem über alles geliebten Herrscher, zum erstenmal gegenübertreten würde und aus dessen Munde ihm allein geltende Worte ertönen würden. Das war schöner für ihn, als alle Orden, die ihm seine tollkühne Fliegerei wohl noch einbringen würde. Das war herrlicher, als alle lobenden Worte und Anerkennungen

, die ihm von Borgesetzten zuteil wurden. Er ahnte nicht, wie nahe ihm in dieser Nachtstunde der Kaiser als Mensch stand. Der wollte von ihm noch eine Aufgabe gelöst wissen, die man in den früheren Iahren in das Gebiet der Phantasie gewiesen hätte. Den Flug in eine vom Feinde umschlossene Festung des Landes. Die Burguhr schlug zwölf. Der alte Kam merdiener trat zu dem Leutnant, der sich soeben damit beschäftigte, eine neue Zigarre anzu brennen'. ..Wünschen der Herr Leutnant etwas Tee und Gebäck?' „Mir wäre Kaffee lieber

.' „Ganz wie der Herr Leutnant wünschen.' Noch waren die letzten Worte nicht ausge sprochen, als der leise Ton eines feinen silber nen Elöckchens aus dem Zimmer des Kaisers klang und dem Kammerdiener einzutreten be fahl. Der Kaiser saß in dem matt erleuchteten Arbeitszimmer vor dem Schreibtisch, wandte den Kopf zu dem Kammerdiener und sagte: ..Falls der Herr Leutnant noch nicht alle Zigarren aufgebraucht hat, die ich ihm von meinem Schreibtisch durch Sie hinausgegeben habe, dann bitten Sie den Herrn

.' Das war eine fremde Sprache für den Leutnant, die ihm ganz verworren klang, aber er begriff doch den Sinn und hörte, daß der Kaiser, der ihm das Kistchen mit den Zigarren gelckickt, jetzt in später Nachtstunde selbst keine besaß, und ihn um Ueberlassung von zwei Zi garren bat. Ganz rot wurde er im Gesicht über die ihm völlig unerhört klingende Bitte. ^ Der Kaiser — sein Kaiser, dem jeder Tropfen Blut, den er in den Adern trug, ge borte. der bat ihn — um zwei Virginias. Ilm Ziaarren. die ihm. Stephan Andraski, gar

die gewünschte Vir ginia an. Sinnend blickte der Kaiser den aus der Zigarre emporsteigenden leichten bläulichen Rauchwolken nach und sagte dann zu dem Kam merdiener: „Geben Sie mir bitte die grüne Mappe von dem Aktentisch.' Der Kammerdiener reichte sie dem Kaiser, der sie mit einem kleinen Schlüssel öffnete und aus ihr einige Aktenstücke herausnahm. Das vierte Schriftstück, das er in die Hand nahm, behielt er und legte die übrigen, welche noch die Mappe enthielt, vor sich auf die Platte des Schreibtisches

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 4
Datum: 20.08.1915
Umfang: 4
Gesaudschas: in Wien einen Pries des amerikanischen Konsuls aus Marseille.... „An den Herrn Botschasler der Bereinigle» Staaten zu Wien. Zehr geehrter Herr Botschafter! Bei mir erschien heule der z. Zt. im eng lischen Seediensie stehende Bürger der Ber einigten Staaten William Robertson und über gab mir deilieger.de zwei Schriilstücke, verschlos sen und versiegelt in grauen Hanstuverts. und adressier: ^ An Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. Streng vertraulich und persönliche Ange

wieder Marseille anlegt, vorlegen kann.' — Der Gesandte sah ans die beiden Briese und wandle sich an seinen Selretär. der neben ihm stände ..Finden Sie. bitte, die Adresse der Frau Hauptmann Marie Andrasli ans. Dann bitte ich einen Bolen.' Am nächsten Morgen erhielt Stephan An drasti die Mitteilung, zum Kaiser zu kommen. Als er im Borzimmer stand und wartete, trat. wie er Höne, der amerikanische Boischaster ein. Er sah nur flüchtig nach der markanten Erscheinung und unterhielt sich weiter mit ei nem (General

machte und sich ier;: oire!: an Stephan Andrasti wandte. ..Gestatten Sie. Herr Oderleuinanl. das; ich Sie nir iurze Zeil unterbreche. Ich habe einen Ä'.'.nrag an Ihre Freu Muner auszu führen und weis; nicht deren Adresse.' Stephan Andrasti war äusterf: oerwun- dert, was der Gesandle mit seiner Mutter zu schaffen habe und nannte deren Wohnung. j Der Botschafter verbeuaie sich und zog sicb > D^r .Kaiser hörte seinen Bericht an. ui?- als er geendet, sagte er'. ..Sie haben sich eine schnelle Besörveu

^.' verdien:. Herl Hauptmann. Außerdem da Ihre Verwundung säst geheilt ist, Verdei? Sie. da Ihnen doch wohl sür die nächsten K. cheii dil Kla't zur Handhabung einer maichine fehlt, als meinen Kurier in das sche >-?auvlauar:ier zu Sr. Majestät oem schen Kaiser senden. Melden Sie sich. ein.'. bald Sie reisesähig sind.' Damit war er entlassen. Ä!s Oberleuniant war er zum Kaiser einaeganaen. und als Hauptmann kan'. wieder. O r d o it n anzoffizi e r e b eg l ii ck w ii n i ch l e n wieder zuruct

. j ... schäinte iich fast, weil ihm das. rva? Er hatte den Vorzug, das; seine Audienz j aeran. aar nicht io wertvoll erschien. Sa'- ^ beim kai!er als die erite der ^^arienden er- > deswegen Hauptmann werden mus;re ^ , Aber der Kaiser wustte das bester. Er Halle die Audienz nur zu Sem Zweck ! kaiier batte gesprochen. Dein Kaiser gah nachgesucht, um sich seines Auftrages zu erle- i Gehorsam. digei? uiid für den Bürger der Bereinigten > C-,- ia er^ea:. das;. als er seine,' r.^- Staaten Mr. William Robertson

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 27.04.1907
Umfang: 12
legen in Aca- pulco an. ' ßiu schwerer Anfall des H'riozeu Hitel Kritz. Prinz E'tel Friedrich, der Zweitälteste Sohn Kaiser W lhelms, stürzte bei einer Truppenübung vom Pferde und wurde durch einen Husschlag bedeutend verletzt. Prinz Euel Friedrich steht im ^4. Lebensjahr und iit seit Februar 19>>6 mit der Herzogin Sophie Char lotte von Oldenburg vermählt. * Araud im Arseuale von Fouloa. In der Nacht auf den ^6. April ist im Arsenale von Toulon F^uer ausgebrochen. Trotz aller Anstrengungen

der in der Nähe des Ar senals gelegenen Bewohner haben bemerkt, daß die Flammen an mehreren Stellen zugleich emporschlugen. Auch der Saal, in dem seiner- s Kaiser Kranz Jos f I. uns der blinde Pfarrer von Gönit. Im März d.J.brachten die -erschiedenen Zei jungen die Na-dricht vom ToZe des blinden Pfarrers von Ebnit in Vorarlberg, deS hoa>w Herrn Karl Joses Zwickle. Das Leben eines blinden Piarrers hat mr die heutige Welt wenig Interesse, so sollte man glauben. Doch der blmde P'arrer von Ebnit ist in Lied

und sehnsüchtig wünschte er sich für ewige Minuten seine gesunden Augen. Das war im August des Jahres 138 l, alS Kaiser Franz Josef I das Land Vorarlberg besuchte. Die ganze Bevölkerung war in FesttagSitim- mung. Von den Bergen und auS den Tälern zogen die Bewohner in großen Scharen herbei, um den geliebten Monarchen zu sehen und ihn zu begrüßen. Alle, alle konnten dm Kaiser sehen, nur nicht der blinde Pfarrer von Ebnit, der doch im Jahre 1L59 freiwillig der Inns bruck«: Studentenkompagnie sich angeschlossen

, um Blut und Leben für seinen Kaiser zu zeit die Untersuchung?kommisnon über den Untergang der .Jena' tag'e und die ganzen Akte dkponiei t waren, ist ein Raub der Flammen geworden. Im selben Augenblick, als das Feuer im Arsenal ausbrach, entstand eine große F.uer?bsunst am anderen Ende der Stadt, in dem Viertel Manon neuve, * Hegen die Schmutzliteratur. Ter Mün- chener Buchhändler (Äaiß naier, der in seinem (Reschäfieloka! and in der Auslage obszöne Binder und Schmutzliteratur au^aest>'llt HNte, wurde

Meschützbatrerieftstung^verke in Tunis, Segel boot, auf ruhigem Äcere auslausend, malerisches Panorama der Siadt Kairwan, Araber aus dem Markivlatz in Kairwan. beim arabischen Schuhmacher, Arabertypen in Kairwan, ein Schlangenbcsch vörer produziert sich vor der - ! opfern. Ten Anblick der Sonne und Sterne, der blauen Berge und grünen Wälder zu ent behren, war ^r längst gewohnt. Doch seinen Kaiser nicht sehen zu können, das machte ihm sein Unglück doppelt schwer. War es ihm un möglich, den Kaiser zu sehen

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