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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1902
Umfang: 8
den 22. d. Mts. in Lienz abgehaltene Markt hat leider den Er wartungen der Verkäufer nicht recht entsprochen. Wo der Grund hiefür zu suchen ist, wissen wir nicht. Besonders bei Mastvieh gieng das Geschäft flau, gutes Lebvieh erzielte immerhin noch j mittelmäßige Preise. i ! Deodat, oder: Keldenhastigkeit der Ließe. (23. Fortsetzung.) Die Gräfin erbebte. Sie warf einen durchdringenden Blick auf die bleiche Brigitta und auf Deodat, der still und ruhig vor ihr stand. Sie prüfte nun Mathildens Schnur, scheu

hat?' „O glaubt ihm nicht, edle Frau, er lügt, wie ein Schelm,' schrie Brigitta mit dem Muthe der Verzweiflung; „die Schnur hat er gestohlen! O wartet nur, bis Heymeran kommt, und Ihr werdet diesen elenden Verleumder zu Schanden gemacht sehen!' „Heymeran kommt nimmer,' sprach ernst und traurig ein Jäger, der ans dem Walde herkam und Brigittens Worte gehört hatte. „Heymeran ist todt; ihn hat ein Bär auf der Äagd zerrissen!' Da sank Brigitta ohnmächtig zu Boden. Erschüttert eilten Mathilde und die Gräfin

des Baumes stand. Er eilte zur Gräfin und fand sie mit der Ohnmächtigen beschäftigt. „Weiß sie das Unglück?' fragte er seine Gemahlin lebhaft. „Sie weiß alles,' erwiderte diese traurig.. ^Ätigitta erholte sich; sie sah mit starren, glanzlosm Augen umher. „Heymeran ist todt, ist todt; jetzt, Kind,' sprach sie zu Mathilden, „müsst Du Dich schwarz anziehen ; Du musst trauern um Deinen Vater!' „Großer Gott,' rief der Graf, „was spricht sie? Der Schmerz bringt sie von Sinnen !' Man trug Brigitten fort

und Mathilde folgte ihr auf den Wink der Gräfin. Da trat Deodat vor und begrüßte ehrfurchtsvoll den Grafen. „Deodat, mein Deodat,' rief der Graf mit der innigsten Freude, „Du bist es? Wo kommst Du her? Ja, ein treuer Diener ist mir gestorben,' fuhr er fort und drückte Deodats Rechte; „bleibe bei mir, Du Retter meines Lebens! Siehe, Anna, da ist Dcodat, der unschuldig verleumdete und wunderbar gerettete Deodat! Ihm danke ich es, dass ich Dich und unsere Tochter wiedersehen durfte!' „Unsere Tochter?' fragte

die Gräfin. „Deodat, Deodat,' rief sie erschüttert, „wo hast Du die Schnur her?' Sie reichte Annas Schnur dem Grafen und erzählte mit gebrochener Stimme, von innerem Schauer ergriffen, was vorgefallen war. Der Graf erbebte in düsterer Ahnung. Deodat reichte ihm schweigend die Briefe. Der Graf, höher gebildet, als die meisten seinesgleichen, las; er stand erschüttert, fast vernichtet. „Heiland, wie wurden wir betrogen! Kuno, Kuno! Wenn Mathilde mein Kind nicht ist,' rief er mit heftigem Schmerz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 19.09.1923
Umfang: 8
. 5l. Fortsekung. Also, was zibt's? Nichts oder sehr viel. Das werden die näch sten Stunden zeigen. Sie kennen doch die Gräfin di Campobello? Ja... flüchtig. Ich kenne sie, wie man je mand kennt, mit dem man drei-, viennal je eme Viertelstunde gesprochen hat, mit dem «an aber auch nicht ein intimes Wort ge wechselt hat. 2ch bin durch ihre Worte etwas überrascht, öaronin, bemerkte Sphor. Ich habe voraus- ücsegt. daß gerade zwischen Ihnen und der Gräfin recht herzliche Beziehungen bestehen würden. Äa. weshalb

solltest denn die bestehen? «ie ist doch ihre Landsmännin und da dachte ich — Pardon, fiel die Baronin Sphor ins Wort, meine Landsmännin ist sie nicht: ihr Mann >st Italiener. Die Gräfin ist keine Italienerin? fragte sphor enttäuscht. Nein, antwortete die Baronin. Sie hieß °ls Mädchen — warten Sie nur — Vielleicht Cincimiati? Ach mo! Gobboms — Gibbon — Gobson, w etwa?, km»' ,!'?<:! an den Namen jetzt ^'ch' e7i„.icr» Aber ich weiß, daß sie die A-ter eines sehr reichen Minenbesitzers

aus ist. Also — keine Landsmännin - . das ändert eigentlich die Sache — sagte Sphor etwas kleinlaut. Nach einer Pause fragte er: Hat die Gräfin nie erwähnt, daß sie Ihren Bruder gekannt Hot? Die Gräsin — meinen Bruder? Das ist mir ganz neu. Wie kommen Sie darauf? Hat sie mit Ihnen oon Georg gesprochen? Das »licht, antwortete Sphor, aber ein Zu fall hat mich auf d-ie Vermutung gebracht. Die Gräfin bat ein 'Armband verloren, das die Polizei gefunden hat. Dieses Armband enthält ein Bitt> Uni wissen Sie, wessen Bild das ist? Baron

sie wrll meinen Tod'. — Und nun glauben Sie, daß dieses Bild der Gr6- ! sin di Campodello gehört? Wenn das walir i ist, dann ist sie die ^ Sprechen sie das Wort nicht vorschnell I aus. Vorläufig wissen wir noch gar nichts, j Ich bin eben auf dem Wege pir Gräfin. In einer halben Stunde können Sie erfahren, ob das Arinband das ihre ist oder nicht. Sphor wollte stch erheben, Warten Sie einen Augenblick! rief Meto. Sie ümgelte und befahl dem eintretenden Bedienten: Die Anna soll herüberkommen

. Das Stubenmädchen erschien. Sagen Sie, Anna, könne» Sie sich ci>, de» Schmuck Ihrer fiuhere» Herrn, eimneni?' I bitt', ,?7n,i Krä'in hat wniel Schmuck sckaiie'' L'.' sia- einmal tiefes Armvund ,»n! >»5 der Gräfin? Ah treilich! Dkl' kenn' Ich. D,IS ha» i' nnmer !rageu > hat i' »u- ui'qi)gl. ?o . gar beim hat iie's immer auf I Hand c,''' -i ' Ks !-'» M». Z!? kennen wieder qehen. das Mädchen sich entfernt hatte, iahen sich Baron Sphor und die Baronin starr u» Beide waren bl-.'ich geworden. Es scheint

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1907
Umfang: 8
- den: Vorbilde! -Sie,-d. L. e,' Fvi stsiskus verlang -j(> Millionen i .'i'a'.l. ' Madi-m« Toscüi. Ter - ^u:, vieloesprv. ck.ene Licbcsroman der Gräfin Äwntignoso hat >.lso seinen N?r»än'i-.'en AdieZiluß durch die s.'ande^mlliche Tvarung der Gräfin mi! deu-. Pianisten E/irice Tosev, qesu»-' en. Ueber diesen entscheüenoen Sc!»in der n' ufin, der einer Fülle von sici, wider?prcci::'rci: Geruch:?« ein Ende mach:, >ore über de:. Tranuilgiak selbst '-vird den. ..Lrkaian^likze:^ an? Bonden ge- iueldtt: Tie Vrsvt

»ntn-eiu n-.-.e daL Heirm^- reglster mir fester Hand, roand-e sich lachend an chre Zeuj-erl, zu dc'.ie!> sic einige scherzend? Bevierkmigen machte. uni i.-e stieg dann den Äagsn, zvela.er dac' zun: Höre! »i'rückszi!,!. Während der --anzen Zeremonie iiciAis sici! die Gräfin äu.zcrs: glücklich und t.ich-c häufig — iü>.sis-.'..e Hos wirö sich > ? > > />/^>// // -- i t Prin^cjiin Pia Noi-icn nud ihre M,itter damit begnügen, der Gräfin die kleine Prin zessin Anna Pia Monika abzunehmen. Sollte die Gräfin

die Herausgabe der Prin zessin verweigern, so würde die Hilse der rcspektiven Gerichte in Anspruch genommen werden. Sie hat daL Kind an einen unbe kannten Ort gebracht. Am toSkanischen Hose i in Salzburg ist man über die HeiratSabficht j der Gräfin geradezu empört und hat diese! keinerlei Aussicht auf Versöhnung mit ihren Eltern. In der Bevölkerung hat sich die ehe malige Kronprinzessin von Sachsen um den letzten bescheidenen Rest von Sympathie ge- Enrico Toselli. bracht. Ter Briefwechsel, den die Gräfin

mit ewigen Personen des HoseL mit Wissen deS KöniAs führte, ist seit mehr als Monatsfrist eingestellt worden. Gräfin Montiguoso er kundigte sich seit dieser Zeit auch nicht mehr nach dem Befinden ihrer andez en Kinder, nach denen sie in früheren Briefen eine grobe Sehn» sucht äußerte. — «Taily Mail' berichtet, daß! am LL. September eine hochgestellte Person-! lichkeit deö sächsischen Hose« in aller Eile in! London eingetroffen ist und mit dem Schrift steller Le Öueux, einem der Zeugen bei der Vermählung

der Gräfin Mvntignoso, eine lä'Mre Niiie-'icdvnk -u5,»!?'. da:. Ter ^ Hosbe^nup 'uchle Le Quirx '.n or stimme. criS einziger M^^'sser ! ec si!i?ei»-en Ausentln::-? der kleinen Pn::^es>i:r Mcnik.:. dieseneilet!, aber L- O.« '-x letzte dies ab. Lc Quevx :rie;nc>.i'!'/erte an 5,r.-u??'lll- nuc'- ^rc-nkreick imd erhielt sslaenok Antwort: ,Erklären d.-sz '.nein und ich fest nnsauosseu »ind unseren Manila '.uck: -em ttvn'i aukzuZic'r»'n, -r.'lci/.- Pr<ss!o! er c.nch ^ni::>en und r^elchc erl^cluncen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 26.10.1905
Umfang: 8
dem Jagdschlosse der Gräfin Selbm zu. Die Gräfin mußte schon, bevor fie das Schloß betrat, unterrichtet sein, was ihrer wartete. Der Kammerdiener ließ sich sogleich seiner Herrin melden und stand bald derselben gegenüber. „Was gibt'S, Hans? Ist Graf Albert etwas zugestoßen?' preßte es sich mühsam über ihre Lippen, während Leichenblässe ihre Wangen deckte. Mitteilungen des Aauernöundes. Der Bauernbund hat am 14. Oktober wieder 546 Mitglieder aufgenommen und der Behörde mit geteilt. Die Zahl der formell

Forderung zu stellen haben, aufge fordert, ihre Ansprüche bis 30. Oktober anzumelden. „New, gnädigste Gräfin, aber Graf Rudolf ist zurückgekehrt und —' „Ist Gertrud — ist die junge Gräfin ebenfalls im Schlosse?' „New, der Herr Graf kam allem und mit einer so finsterm Miene, daß wir alle kaum wagtm, ihn zu begrüßen. Tann ist er bis zum Abend essen in Graf Alberts Zimmer gebliebm. Ich war im blauen Kabwet beschäftigt und da die Herren ziemlich laut sprachen, so —' „Sie haben gelauscht, Hans

; aber vielleicht war es heute gut.' „Ich gebe zu, es getan zu haben, aber allein in Ihrem Interesse, Frau Gräfin, ich fürchtete, die finsteren Züge des Herrn Grafen könnten meiner Gnädigen Unangenehmes bringen.' In diesem Falle will ich es Ihnen verzeihen. Und war es wirklich etwas, wodurch ich schmerzlich berührt würde?' „Der Herr Graf will hier ein anderes Leben einführen; alle Vergnügungen sollen aufhören, ein schränken will er das ganze Hauswesen, Diener ent lassmund so weiter.' „Ah! Herr Sohn

, jetzt bm ich vorbereitet und werde mein Recht zu wahren wissen. Ich danke, Hans, für die Nachricht; sagen Sie niemand, daß ich von der Ankunft dcS Grasm unterrichtet bin. In einer Stunde bin ich daheim.' „Befehlen Frau Gräfin sonst noch etwas?' „New, HanS, nur soll Betty früher, als ich eS bestellt, meine Zimmer bereit halten.' Herichtssaal. KW raöiater Sohn. Wenig Freude wird der Vater des 26jährigen TaglöhnerS AloiS Frank von Kältern an diesem habm. Der Bursche, verschon vorbestraft ist, schlug seinen Vater mit ewem

schweren Kerker. ES bedürfte nur eweS kurzen Augenblicks und die vollendete W- .dame hatte die Spuren der Er regung verwts .. Die verräterische Bläffe wurde vor dem Spi.gel dadurch beseitigt, daß fie in ihr seines Batisttuch hauchte und einigemal über die Wangen rieb, um das Blut dorthin zurückzurufen. „Doch keweunangenehme Botschaft, liebe Gräfin?* so hörte die Eintretende von allen Seiten „New und ja. Mein Sohn ist heute zurück gekehrt, weil seine Anwesenheit nach Aussage des altm Bauer unbedingt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 18.08.1925
Umfang: 8
verkehrsvereinen, sowie dem Stadtmaglstrat Sterzing und der MarktgzineiiÄ« Gossensaß für den herzlichen Empfang und ihre BZ.riü- himgen. b Gräfin Maria Aleraviglia-Trivelli f. Testern durcheilte die Trauerbotschaft unsere Stadt, daß eine hochgeachtete Dame unerwar tet schnell von dieser Welt abberufen wurde: Bräsin Maria Meraviglia-Crivelli, die Gemahlin des Herrn Oberst d. R. Fried rich Graf Meraoi^ia-Erivelli. Di« Gräfin besand sich bis m die letzten Tage gesund heitlich wohl, weswegen die Nachricht vom Tode

um so überraschender kommt. Wie wir erfahr«,, unternahmen am Sonntag, IL. Au- sust, nachmittags, Graf und Gräfin einen Spaziergang gegen Sigmundskron. Im Tasthaus »Münzbanker' nahmen sie eine kleine Erfrischung zu sich, als aus einmal die Gräfin von einem Gehirnschlag ereilt wurde. Mon kann sich den Schrecken des Eemvhls ausdenken, als er die Gräfin zu ^Ä!en sinken sah. Herr Bezirksoberarzt D7. v. Zieglauer, der gerade des Heges kam. kittet« ihr die erste ärztliche Hilfe und ließ die Rettungsgesellschaft

verständigen, welche Wort erschien und die Gräfin ins Kranken haus überführte. Dort ist sie nun, umgeben den Ihren, nach Empfang aller heiligen ^erbesakramente ruhig und gottergeben am August um halb 11 Uhr vormittags in besseres Jenseits hinübergeschlummert. Gräfin Meraoigiia-Erioelli war «ins Tochter des den älteren Boznern m ehrender Erin- «rung stehenden Arztes Dr. Josef Brigl. Eine hochgeachtete Dame, ausgestattet mit wahrem Herzensadel ist mit ihr dahingeschie den- Trausrnd stehen an ihrer Bah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 25.02.1902
Umfang: 6
, die sich den Hügel hinabzogen, traten die Gräfin Anna mit Mathilden und Brigitten hervor. — Verwundert erblickten sie den Fremdling: „Wer muss der sein?' flüsterten sie. — „Ein Pilger aus dem gelobten Lande,' meinte Brigitta. — „Ein junger Zigeuner,' glaubte Mathilde. Und in der That,' man konnte Deodat für beides seinem Aussehen nach halten. Sein Antlitz war in den Beschwerden und Drangsalen seines Lebens abgemagert und gebräunt;^ über der Stirn trug er, zum Schutze für die Augen, eine schwarze, seidene Binde

; sein Haupt bedeckte fein großer mit .Muscheln ge^ < zierter Pilgerhut; seinen Leib umhüllte ein grauer, , bis auf die Kniee reichender Rock; neben ihm lag fein Knotenstock und ein kleines Ränzlein. — „Ich will es gleich erfahren, was er ist,' sprach leise Mathilde zur Gräfin, und nahte sich Deodat, der . mhig, die Augen niedergeschlagen; sinnend dasaß. — „Wollt Ihr mir wahrsagen gegen Geld und gute Worte,' fragte sie, und hielt ihm die Hand hin. i Da schaute Deodat auf; , er erkannte sie und rasch

werden,' sprach Mathilde; „jetzt will ich Dir eine ganz leichte Frage vorlegen; sage mir, wie ich mich nenne?' „Du heißest wie Deine Mutter— „Deine Weis heit hat Dich sehr betrogen,' lachte Mathilde spötisch; „ich nenne mich Mathilde und meine liebe Mutter Anna!' —. „Du, Du betrügst Dich,' rief ernst Deodat; „Du bist Brigitta getauft und dort ist Deine Mutter!' und er wies auf Brigitten. Mathilde erröthete vor Unwillen und Zorn; Brigitta aber stand erschüttert und leichenblass. -- Erstannt blickte die Gräfin

bald auf Mathilden uw> Brigitten, bald auf den verwegenen Fremdling. ; „Er ist von Sinnen,' ^ rief Brigitta sich fassend und von ihrem Schrecken sich z erholend; „lasst uns gehen, edle Gebieterin, mein edles Fräulein, und mit solch tollem Geschwätze nimmer länger unsere Ohren beleidigen!' — ? >,Du hast recht, gute Brigitta,' sprach sanft die Gräfin, „lasst uns gehen';' und sie bot bei diesen Worten Deodat ein Goldstück. „Bleibt/bleibt; edle Frau,' bat Deodat, „mich sendet Gott zu Euch ; bleibe

Brigitta, Dein böses Gewissen steht Dir auf der Stirn geschrieben!' „Mutter,' rief Mathilde, „lass uns gehen; ich fürchte mich, er scheint wahnsinnig c oder besessen vom Satan'; und sie bekreuzigte sich,, doch die Gräfin blieb wider Willen ; sie fühlte sich wie festgebannt in der Nähe deS wundersamen HremdlinA ^IH will H öeweiseii, Was'ich gesagt!' Er wandte stch P Mathilde», die- laut und zürnend über feine Lüge und Falschheit schmähte. >,Jch trage nichts Falsches an mir, wohl aber Du,' erwiderte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 28.10.1916
Umfang: 4
du mir jetzt noch deine Mitteilung machen?' Hasso zuckte ein wenig zusammen, dann entgegnete er mit gepreßter Stimme: „Sie snw gegenstandslos geworden ...' „Ich dachte es mir,' sagte die Gräfin ruhige Hasso trat an das Fenster und sah in die dunkle Nacht hinaus. Die Bäume des Parkes bogen sich un ter der Wucht des Sturmes, und das Rauschen ihrer Kronen klang in das ferne Brausen der Meeresbran dung. Ab und zu zerriß ein greller Blitzstrahl die Fin sternis, und mächtig rollte der Donner durch die schwar ze Luft. Dann rauschte

ein heftiger Platzregen nieder: klatschend schlugen die Regentropfen gegen die Fenster scheiben und jetzt prasselte ein Hagelschauer nieder, daß es wie knatterndes Gewehrfeuer klang. Die Gräfin erhob sich. „Hoffentlich macht der Hagel nicht zuviel Schaden,' sagte sie. „Wir stehen dicht vor der Roggenernte.' Hasso zuckte die Schultern. Die Gräfin trat zu ihm und legte die Hand auf seinen Arm. „An was denkst du, Hasso?' fragte sie sanst. Er wandte sich langsam um. Sein von dem Auf enthalt in Sonne und Luft

ist für das Mutterauge kein Geheimnis geblieben. Wer dag du deine und dieses Haufes Ehre beflecken, würdest ' 21 Hasso bedauerte wohl, seiner Mutter, die mit solch unendlicher Liebe an ihm hing, Schmerz bereiten zu mässen: aber sein Glück, seine Liebe wollte er ihrem Stolze nicht zum Opfer bringen. Entschlossen schritt er die Stufen zur. Veranda hin auf. Die Gräfin sah ihm ernst, säst streng entgegen. „Darf ich dich noch stören, Mama?' sragte er. „Ich habe dir eine Mitteilung zu machen.' „Ich habe dich erwartet

,' entgegnete sie ruhig. — „Auch ich habe mit dir zu sprechen. Willst du mir in. mein Zimmer folgen ?' , Sie schritt voran und öffnete die Tür zu ihrem Privatzimmer, indem sie das elektrische Licht auf knipste. Es war ein behaglicher, aber doch im ernsten Geschmack eingerichteter Salon: das große Porträt des verstorbenen Grafen in der Uniform eines Hofjäger meisters hing über dem Schreibtische auf dem Bücher und Zeitschriften lagen. Ein offener Brief lag auf der Schreibmappe. „Nimm Platz,' sagte die Gräfin

, sich selbst in den Sessel vor dem Schreibtisch setzend und den Brief in die Hand nehmend. „Meine Mitwiliung, wird ijich überraschen, liebe Mama,' Hub Hasso mit etwas unsicherer Stimme an. Ein flüchtiges, spöttisches Lächeln huschte über das Gesicht der Gräfin. „Nicht so sehr, als du glarlbst,' entgegnete sie. „Doch ehe du mir deine Nachricht mitteilst, bitte ich dich, m-kch anzuhören.' ° Hasso verbeugte sich höflich zustimmend. „Bist du noch immer entschlossen,' fuhr die Gräfin fort, „deinen Abschied zu nehmen?' „Mehr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 25.06.1924
Umfang: 8
, noch nicht, Madam«, aber er wird wohl gleich kommen. Der Herr Doktor ißt gewöhnlich um acht Uhr zu Nacht: er wird wahrscheinlich bei einem Kumten aufgehal »Der La, woraus dem Jubilar auf dem Kirchplage die Glückwünsche der ganzen Gemeinde in Prosa, Poesie und vertont überbracht wurden. Gin gemütliches Mahl schloß die Feier, die in dem einmütigen Wunsche aus klang: „Ad multos annos'. — Am gleichen Tage wurde Alt- Vorsteher Joses Ploner zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Zrentiuo. o Zum wagenunsall der Gräfin

Eonsolall. Wie wir mitgeteilt haben, stieß der Familie der Gräfin Consolati anläßlich einer Fahrt zum Kindergarten bei Cognola am 13. Juni ein schwerer Unfall zu. Wir erfahren nun über das Befinden der Beteiligten folgendes: Gräfin Antonia war nicht im Wogen, als das Unglück geschah. Graf Ferdinand hat nur eine leichte Quetschung an einem Fuß erlit ten. Die Frau Gräsin Consolati und der Bräutigam der Gräfin Antonia erlitten eine schwere Gehirnerschütterung und kamen wie durch ein Wunder mit dam Leben

davon. Seit letztem Freitag erkennt sie aber wieder ihre Umgebung und antwortet auf Fragen richtig. Sie schläft fast immer, Sonntag war sie nur eine halbe Stunde wach. Der Bräu tigam der Gräfin Antonia kann sich schon ins Freie bringen lassen, leidet aber noch sehr an Kopfschmerzen. So darf man erfreuli cherweise auf Genesung der beiden Verun glückten hoffen. Die Frau Gräfin Consolati wird von ihrer ältesten Tochter, Frau Grä fin Maria Annunziata, Gemahlin des Herrn Dr. Karl von Lutterotti, gepflegt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 12
Datum: 24.12.1901
Umfang: 12
im Schlosse, als der Graf und die Gräfin nach dem Rhein abreisen mussten, üm den sterbenden Väter zu besuchen. Diese Reise war für beide hart und besonders für die Gräfin schmerzlich. Diese konnte sich vön ihrem Töchterlein gar nicht trennen. Es mitzu nehmen, trauten sie sich nicht, denn die Reise war weit und das Kind litt am Zähnen. Noch sehe ich es, wie die edle Frau weinend das Kind ans Herz drückte und mit gefallenen Hän den und den glänzendsten Versprechungen Brigitta bat, ja auf ihr einziges Kind

böhmischen Bauern gekleidet und mir ganz unbekannt; aber desto bekannter kam mir das Gesicht der Kleinen vor. Es war, als ob sie der Gräfin Anna aus dem Gesichte geschnitten wäre. Ich konnte meine Äugen nicht davon abwenden und sah zu meiner größten Überraschung aus dem weißen Halskräglein des Kindes die schwarzhärene Schnur sammt dem goldenen Herzlein hervorglänzen. Da regte sich in mir die höchste Freude und das bitterste Leid. Ich wurde blass und wankte, dass ich mich an einem Pfeiler halten

Plätzchen ans und dort erzählte ich ihm «Äles. Gleichgiltig und ohne Unruhe schien er dies anzuhören; meine Zweifel ?amen ihm lächerlich vor. Und was wäre es denn, rief er, wenn sie käme, und käme in das Gemach der Gräfin; es gibt noch Mittel genug ihr das Maul zu stopfen; meine Tochter ist jetzt Gräfin und soll es bleiben! — Ihr Schurken! rief plötzlich eine Stimme—- Dein Vater, Deodat' — Deodat zuckte züsam men —; „Dein Vater Rupert trat aus den Büschen hervor. Du Schelm, du hast gehorcht, rief

weiter: „Dies liegt mir auf dem Herzen; es macht mir das Leben schwer und das Sterben bitter, dass der Graf und die Gräfin ein falsches Kind aufziehen an ihrem Herzen. Der Herr hat mich dafür auch hart gestraft. Nach Ruperts Tod giengs immer schlechter; das Weib wurde mir krank und ich kam in Schulden, dass sie mir das Haus verkauften. Weißt Du noch, Deodat, wie Du im Walde bei Waldsassen auf mich trafest? Du warft mir ein größerer Wohlthäter, als Du glaubtest. Ich kam vom Gericht; ohne Hilfe. und Trost

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 10.01.1921
Umfang: 10
- s Vetters würde, daß der Gedanke, die Gräfin Wi,>'!!>n?,>, mich bald nicht mehr schreckte. Ich 'ü -e nur auf eine günstige Gelegenheit. lind die Gelegenheit kam. Es hatte eine Ka- i'wphe zwischen den beiden Gatten gegeben, ic' war schuldig und Harro machte ihr schreckliche mr.lirse. Da tat ich es. ?nrch einen nur mir veranmen. geheimen mdichrank im Schlafzimmer der Gräsin gelang mir. ungesehen das Gift in ihr Weinglas zu Äcln. wälzend sie noch im Nebenzimmer am ''Üeid'.tisch saß. Das Geheimnis des Wand

das Ge- -m>.!>i5 des Äandschrankes aufgezeichnet und ver- es. nachdem ich Einsicht genommen hatte, sollte dies Geheimnis nach mir kennen ^tü D.-sz es Dir, dem letzten Grafen Treuen-- >5. riüt ekannt blieb, habe ich unmiffällig von Dir >lrse!,r. mich in den Stand, meinen Plan, die Gräfin zu ermorden, auszuführen, ohne daß mich ein Verdacht treffen konnte. Am anderen Morgen fand man sie tot. Ich rechnete damit, daß man an einen Selbstmord glaubte, weil doch das Gift erst dann in das Wein glas gekommen sein konnte, als die Gräfin

allein war und niemand mehr bei ihr gewesen war. Lei der kam es anders. Man klagte Graf Harro an und verhaftete ihn. Ich war außer mir vor Angst und Entsetzen — obwohl ich meine Tat nicht be reuen konnte- Denn Gräfin Alice hatte den Tod verdient. Aber daß meinen Better der Verdacht traf, machte mich fast wahnsinnig. Dazu kam, daß mir bei jenem Gang nach dem Schlafzimmer der Gräfin ein Ring verloren ging, den ich in der Nähe des Tatortes vermutete und nach dem ich doch nicht zu suchen wagte

, daß er mich verschmähte, entfachte einen Hs!!enbra»d in mei ner Seele. Ich habe namenlos geliebt und naincN' los gelitten. Und nun richte ich mich selbst. Das Gift, das ich für mich stahl und wovon ich Gräfin Alice ab gab — reicht noch gut für mich. Geschrieben am 2 t. Juli 1913. Beate Dorothea Klara Komteife Treuenfels.' Erschüttert legte Gras Harro dies Schreiber» aus den Händen. Grauen erfaßte ihn. als er il» den Abgund dieser Frauenseele blickte. Er wagte sich kaum zu freuen, daß nun seine Unschuld klar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 07.01.1922
Umfang: 10
der gro ßen Pamir. Leiter des Unternehmens war W. Mckmer Rickmers-, unter den Teilnehmern befan den sich Professor Dr. v. Klebelsberg und Prof. Üc. Heinz v Ficker. Ausgangsstation war di« Lindl Samarkand in Russisch-Turkestan. Die Ex- Mtion verlies sehr ergebnisreich, insbesondere in geologischer Beziehung: es wurden auch wertvolle Las Geheimnis von Zubschlnla. .^cunuiujluii>^>> von ^rliy l!oea>l«lll. (IS. Fortsetzung.) .Schon am Nachmittag. Die Gräfin hatte H«nbar keine Ahnung

, denn sie war sehr erschrocken. Der Gras selbst schien außeror dentlich erschöpft von der Reise — ich glaube er ist direkt vom Sanatorium weg und ohm Unterbrechung gefahren — denn er sprach kaum ein Wort und starrte nur immer so vor sich hin, daß mir schon ganz unheimlich wurde »Wie benahm sich denn die Gräfin dabei'* »Sie blickte ihn zuweilen ängstlich und wie fragend an, aber ich merkte, daß sie das vor mir oerbergen wollte. Ihr Versuch, mich aus dem Zimmer zu entfernen, miß lang. denn der Gras gab es nicht zu. So zog

?* »Soviel ich hören tonnte, nicht. Sie spra chen ja fast überhaupt nicht» und saßen sich üumm --nd kalt gegenüber, wie sr«ode Leu l > >.»» »»»>» i », re, ganz anders als damals in Dubschinka, wo sie so verliebt taten, als seinen sie erst ganz kurze Zeit verheiratet. Einmal hörte ich wohl, wie die Gräfin zögernd begann: »Du wirst gehört haben, von dem, was hier —* Aber da unterbrach er sie schrosf: .Später können wir darüber red«n. Jetzt rücht. Ich bin noch zu angegriffen von der Reise. Auch muß

vor allem andere» getan werden. Bitte, klingle dem Portier und gib Auftrag, daß man dir di» Richtung zustellt.* .Reisen wir denn ab?* fragt« die Gräsin betroffen. »Ja,* antwortete sie kurz. „Ich mag nicht hier bleiben in dem schmutzigen Rest. Auch hat man keine rechte Behaglichkeit in solch einem Hotel.* Lindemann schüttelte ärgerlich den Kopf. »Also wieder fort? Diese Leute haben ja nirgends Rast und Ruhe! Wohin geht es denn diesmal?* .Ich weiß es nicht. Der Traf sagte es nicht, und auch die Gräfin befahl

di» Gräfin mich unglücklicherweife vor gestern abend dabei ertappte, als ich au Sie schrieb. Si« «ar sehr ungehalten darüber. Die» ist «ohl auch die Ursache ihre« barschen »«nehmen» heute. Und »eil sie mir sicher « daa utchö« I«««i s«hr aufpass«, »ird. so wollt» ich Ihnen lieber persönlich Nach- rlcht von unserer bevorstehenden Abreise ge ben * .Dies ist sehr lieb oon Ihnen, aber was geht es die Gräsin an, ob wir uns schreiben oder nicht?*^ .Ich weiß »« nicht. Sie ist Ihnen eb«n böse, weil Si« Schuld

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 04.04.1925
Umfang: 10
. Hausbesij^erssohri. — Ver storben«: Franz Joses Satterer. Fleischhauers- lchil. 1 Jahr alt: Mathilde Freifrau von Nagel. ge>or«ne Gräfin Strvchwitz, Private. SS Jahre; qn-mch Nock. Bauerssohn, Jahr«. Konzert in Meran. m harseakoazert Ada Sassoli Ruala. Das heute idends halb g Uhr im großen Kursaale stattfin dende Konzerr der berühmten Harsenvirtuojin Ada Saffoli Ruata aus Rom verspricht 'inen auser lesenen Genuß. Das Programm enthält die Masten Harfenkompositionen aus alter und neuer Hit, darunter

ist. Der Borverkauf beginnt Smnstmg. ! 4. April, an der Tageskasse- ^ m Spielplan. ^ Samstag. 4. April. Gastspiel der I. Soubrette ! Susanne Bachrich vom JobZnn-Sdrauh- > Thean-r m Wien. »Madame Pompadour', Operette von Fall. ! Soimtag, 5 April, Gosypiel der 1. Sänqerm Grete Conde vom Corsotheoter in Zürich »Gräfin Mariza', Operette von Kalman. MmÄag, k. ApiÄ. Kaminerspiele, Anfang g Uhr: „Schwarz und weiß'. Komödie in 4 Akten von Tuikry. Dienstag, den 7. April: Benefiz des Schau spielers und Sängers Alfred Ruffo

. Ich gebe dem Meneville. meinem ! guten FreuiÄ», der dorr in der Ecke steht und. om Jammergesicht mach: wie ein gemarter ter Indianerhäuptling, keine rohe Zwiebel für sein künftiges Liebcsglück mit dieser Witwe!' Der Prinz von Indien hörte plötzlich mit ten im Tanz aus. denn die junge Gräfin hing ! hÄlb ohnmächtig in seinen Arnren. So hatte sie nie getanzt, nie, das war ein Tanz der Bacchanten und dazu reichte ihre zarte Na tur nicht-, vor ihren Augen tanzten Funken, der Atom flog, die gange Gestalt

in den Lew?' »Herr Wcornte, mäßigt euch/ bat das Mädchen, „es handelt sich um die Gräfin und. glaubt mir. die ist wahrkch nicht des Streues oon Männern wert: man jagt üble Dinge oon ihr.' „Ihr mögt recht hoben. Jungfer, hier aber handelt es sich um anderes, als Ihr denkt.' Damit ließ er den Arn» des Mädchens los und trat der Gruppe näher. Als er zum Prinzen gelangt war und die Worte verstand, sühlte er sich enttäuscht. Ruhig und hoheitsooll stand dieser da, kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, das Auge

hatte wieder den hakboerschlsierten melan cholischen Blick von früher angenommen. ..Mein lieber Baron. Ihr Eifer und Jhr- Fürsorge für das Wohlergehen der Frau Gräfin bereitet mir Freude.' sagte er lachend. „Die Sitte dieses Landes ist mir aber wohl- bekannt und nichts unter der Sonne könnte mich dazu bewegen, dagegen zu oerstoßen. Wenn zwei sich zusammengesunden, dxmn iist für einen dritten kein Platz. Ein echter Mann tritt dann zurück, wenn ihn« auch das Herz bricht. Wer nicht so handelt, wer nur Verlan gen in der Brust trägt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 17.07.1923
Umfang: 8
. t Eine blukige Tragödie in Wien. Am 15. Juli hat sich in Wien ein blutiges Drama ab gespielt. Die Gräfin Anna Revertera und ihr Mieter, der Rittmeister Rudolf Dovrtiel, ha ben gemeinsam Selbstmord begangen. Die beiden Leichen sind ain 16. Juli, 8 Uhr früh aufgefunden worden. Den Auffindern der Leichen bot sich ein furchtbarer Anblick. Die Gräfin und der Rittmeister lagen tot vor dem Schreibtisch in einer Blutlache. Man verstän digte die Polizei. Es wurde festgestellt, daß fünf Schüsse abgegeben wurden

, nur drei Schüsse trafen, zwei Geschosse sind im Neben zimmer gefunden worden. Es scheint, daß die Gräfin sich noch im letzten Moment gewehrt Hai und dabei aus einem Zimmer in das an dere lief. Die Gräfin Revertera bewohnte sei drei Jahren mit ihrem Gatten und ihrem Sohn eine Fünszimmerwohnung, die sie vom Grafen Walterskirchen gemietet hatte. Ein Kabinett wurde dem Rittmeister Dovrtiel ab getreten. Franz Revertera betrieb in der Wohnung gemeinsam mit dem Rittmeister

ein Galanteriewarengeschäft unter der Firma Revertera u. Co. Sie gerieten aber in Streit. Seit dein Zwist verkehrten die beiden Män ner nich mehr miteinander, nur die Gräfin hielt den Verkehr aufrecht und es scheint, daß sich zwischen den beiden ein Liebesverhältnis entsponnen hat. ' Zur Hygiene des Badens. Obwohl wir gewöhnlich immer dann zu baden pflegen, wenn uns die Lust nach einer Abkühlung und Erholung überkommt fo muß doch daran erinnert werden, daß nicht alle Tageszeiten für Bäder dem Organismus dienlich sind. Auf keinen Fall

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 22.11.1916
Umfang: 4
, 2 Kassierin- „Siegende Liebe.' Roman von O. Elster. 104 „Zum Kaffee bin ich wieder frisch,' sagte er, küßte seiner Mütter die Hand, streiichelte Käte zärtlich das Haar und ließ sich dann von dem Haushofmeister auf seine Zimmer führen. „Darf ich mich auch zurückziehen, Frau Gräfin?' fragte Käte. „Ihr altes Zinnner ist bereit,' entgegnete die Grä fin. „Vorher aber möchte ich Sie bitten, mir in mein Zimmer zu folgen. Sie müssen mir Bericht erstatten, was der Professor über den Zustand Hassos gesagt

hat. Wollen Sie?' „Gern, Frau Gräfin.' „Nun, so kommen Sie.' Die beiden Frauen begaben sich itn das Arbeits zimmer der Gräfin. 15. Käte blieb an dem Tisch in der Mitte des Zim mers stehen, die Hand leicht auf dke Platike gestützt, während die Gräfin in dem Gemach auf und nieder ging, die Arme über der Brust gekreuzt, auf dem scharf gezeichneten Antlitz einen ernsten und sinnenden Ausdruck. Käte kannte den Ausdruck. Sie wußte, daß er der Vorboche einer ernsten Aus einandersetzung war, vielleicht eines Zornesausbruches

, aber sie war fest entschlossen, diesem um Hassos willen Stand zu halten und sich nicht auch zum ZorNe hin reißen zu lassen. Endlich blieb die Gräfin vor ihr stehen und sprach mit ihrer tiefen, leicht knarrenden Stimme: „Wollen Sie mir der Wahrheit gemäß berichten, was d er Professor über den Zustand' der Augen mein es Sohnes gesagt hat?' „Gewitz, Frau Gräfin,' eNtMxnet« KäLe ruhig. — „Es ist PeÄer niDi erfreulich, was ich! zu beMhten habe. Die Sehkraft der Augen des Grafen Hasso wird für alle Zeit verloren

. Die alte Gräfin schwieg. Sie ahnte, daß hier eine höhere Gewalt herrschte, als ihr stolzer Wille. Man fuhr in das Dorf etin. „Erzähle mir,' sagtje Hasso, ,Mie es in dem Dorfe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 16.12.1905
Umfang: 12
an, der mit glücklichem Lächeln auf dm Kleinen schaute, dann flog ihr Blick hinüber zu Gertrud; lange ruhte er aus ihrem Geficht, und immer weicher wurden ihre Züge. New eS war nicht möglich, diese Augen konnten nicht lügen. Noch sträubte fich ew Gefühl w ihrer Brust; aber da rief der Klewe: „Großmama, habe mich lieb!' Nun war'S vorbei mit dem Stolze der alten Gräfin. Ihre Arme um fingen das Kind von Gertrud Treugold, und eine große Träne netzte die Stirne des Knaben, Wlbert hatte das Kind früher

Gertrud fie war die geliebte Herrin, jedes Auge, jeder Mund verriet eS. .Ew Willkommen unserer liebm Gräfin, der Herrin von Eichsfeld!' riefen alle freudig. .Ich danke euch für dm herzlichen Empfang. Aber ein Kind soll stets unter der Mutter stehen, darum vergesset nicht, daß hier eure Herrin ist!' Damit zeigte fie lächelnd auf Rudolfs Mutter. Jetzt hatte Gertrud dm Sieg errungen, denn kaum hatte fie geendigt, da suhlte fie fich fchon von der Gräfin Armen umschlungen, die laut schluchzend kein Wort

hervorzubringen vermochte. Auf AlbertS Wwk entfernten fich die Diener. „Du hast gesiegt, Gertrud, jetzt weiß ich, daß der Adel der Seele nicht bedingt ist durch die Geburt, du hast edler gedacht und gehandett als die Gräfin Eichsfeld, die da glaubte, das Bürgerherz könne befrie digt werden durch Rang und Namen, die ich höher zu stellen wagte, als die heiligen Regungen des Her zens. Vergib mir, Gertrud, sei meine liebe Tochter.' ES bedürfte keines Versprechens. Rudolf und Albert, wie der Professor, warm

glücklich, als fie die beiden so vereint sahen. Meta hingegen lehnte fich über die Brüstung der Terrasse und flüsterte höhnend: .Nun wird die Mama auch noch weichherzig, jetzt scheint eS mir wirklich, daß eS Zeit wird, bald zu reism. Schließlich wird die lebenslustige, alte Gräfin noch bigott und dann adieu die schöne lustige Zeit! Da lobe ich mir Paris, dort bot jeder neue Tag neue Freudm, und hatte man alles durchgekostet, so gibt eS dort ewe wahre Findigkeit, etwas NeneS, Reizendes und Anziehendes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1905
Umfang: 8
Katholikentag einzuberufen. Der. Tag wird in Wien zusammentreten und. seine Tagesordnung wird vorwiegend praktische, ^ragekr enthalten,/ . . '.I ! * Die Hräfin Montignoso. Die „Tribuna' mel det aus Florenz: Die Gräfin Montignoso versicherte auf das bestimmteste, keine Beziehungen zu dem Grafen Guicciardmi zu haben, der seinerseits solche Beziehungen in Abrede stellte, Gräfin Montig noso ersuchte den Senator Municchi und den Depu- dierten Rosadi um Beistand. Rechtsanwalt Zehme erklärt, er habe Vollmacht

und Auftrag, gegen die Verbreiter die über die Gräfin Montignoso äusge. breiteten Gerüchte strafgerichtlich vorzugehen. Nach Nachrichten aus Italien ist die Prinzessin Anna Monika erkrankt, jedoch^-ungefährlich. Die. Ge nesung ' ist innerhalb zehn Häge zu erwarten. --.Die Königin von Ita lien hat auf das Bittgesuch der Gräfin Montignoso um ihren Schutz an diese ans Rom ewe Depesche gerichtet, welche lautet: „Mei nen königlichen Gruß ewer unglücklichen Mutter, die fich in Italien jedes Schutzes erfreuen

darf.- Diese Depesche der Königw macht ungeheures Aussehen. „Corriere della Sera' vMdet aus Florenz: Gräfin Montignoso ist auf das äußerste entrüstet über das Komplott, welches nur den Zweck verfolge, ihr das Kind, ihre einzige Freude, zn nehmen und ihre Ver söhnung mit ihrem Gemahl, welche auf gute Wege geleitet wär, zu verhindern. * Selbstmord eines Irredentisteü. Am 9. d^ M. nahm sich in Udwe (Italien) Anton Bonicciolli mittels Cyankali das Leben. Derselbe war im Ok tober ans Triest nach Udwe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 28.01.1905
Umfang: 10
und hoffe nicht, daß du fie rückgängig machst, Mama!' „Du willst dich wohl als Beschützerin der schwarzäugigen Hexe aufwerfen, Arnold,' warf die Gräfin Soltau recht hämisch hin. „Nimm dich in acht, die Blicke haben Feuer genug, dich zu ver brennen.' . „Sei ohne Sorge, Tante, dagegen bin ich gefeit.' „Warum mich nur stets Tante nennen, du weißt, ich höre das so ungern.' „Wie gut, daß ich dieses weiß, so kann ich dir ja häufig Gelegenheit geben, dich in Geduld zu üben. Siehe, da hätte ich sogar

konnte ich das Kind nicht ansehen.' » „Aber gerecht konntest du sein!' — Was zuckte denn um die Lippen der Gräfin, war es Spott? - , Am folgenden Morgen, als Tora bei der Gräfin war, entfaltete der alte, treue Friedrich eine seltsame Rührigkeit in Toras Zimmer, und geheim nisvoll lächelte er, als Arnold mit dem Gärtner die üppigsten Pflanzen und Blüten dort aufstellte. „WaS wird mein Liebling sagen zu der neuen Herr lichkeit?' dachte er. Arnold und der Doktor fühlten sich zu einan der hingezogen

, obschon ersterer die Handlungsweise des Vormundes nicht begriff. Wagte er nicht auf einmal der Baronin schroff entgegenzutreten? So kam es, daß der Doktor häufiger Gast im Schlosse war und auch von den Damen gern gesehen wurde. Die Gräfin Soltau besonders schien das Kommen deS schönen, ernsten Mannes mit dem bedeutenden Kopf gern zu sehen. Ohne daß fie eS ahnte, ließ fie in ihrem Herzen eine Leidenschaft heranwachsen, die man einer so gereiften Frau nicht zügetraut. All ihr Denken und Handeln paßte

fie den An schauungen deS Doktors an, aber auch nicht ein Blick, nicht ein Wort des Verständnisses wurde, ihr von seiner Seite zu teil. Doch fie konnte warten, fie gab ihr Spiel noch nicht verloren, einmal mußte sie siegen, fie die „Gräfin Soltau'. So sah eS in Feelenburg aus, als unerwartet fich der alte Graf Falkenburg zum Besuch anmel dete. Er hatte als Vorwand gebraucht, zum Ge burtstag Arnolds dort nicht zu fehlen. ES sei doch ein wichtiger Abschnitt, so meinte er, wenn der junge Majoratsherr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 18.05.1909
Umfang: 8
wolle beschließen: Die Regierung wird aufgefordert, sofort die nötigen Erhebungen zu pflegen und den Ver unglückten mit ausgiebiger Unterstützung zu Hilfe zu kommen.' Verhaftung einer Hräfin. Wie bereits vor kurzem gemeldet, wurde vom Strafgerichte in Welsberg die Gräfin SkrzynSka steckbrieflich verfolgt. Nun wurde die Gräfin in Lemberg verhaftet und dem Strafgerichte eingeliefert. Gräfin SkrzynSka war mit dem gewesenen BezirkSoberkommiffär der Lemberger Statthal tern Dr. Dobrzansky verheiratet

, seit einigen Jahren jedoch gerichtlich geschieden. Vor zirka anderthalb Jahren weilte sie in Welsberg und wohnte daselbst in einem Hotel, ans welchem sie nach Zurücklassung großer Schulden ver schwand. Seit dieser Zeit hielt sie fich in ver schiedenen Gegenden Oesterreichs, meistens jedoch auf dem Semmering auf, wo sie aus fallend viel in Offizierskreisen verkehrte. Die Polizei glaubt daher, daß fich die Gräfin mit Spionage beschäftigte. Sie machte bei ver- schiedenenWiener KonfektionS

- undWäschefirmen große Bestellungen, ohne die Rechnungen zu begleichen, und befand sich bereits einmal in Untersuchungshaft, wurde jedoch wieder auf freien Fuß gestellt. Gräfin SkrzynSka suchte durch ihren Verteidiger bei der Ratskammer deS Tiroler Landesgerichtes mit der Bitte an, den gegen sie erlassenen Steckbrief zurückzuziehen, da die Rechnungen demnächst beglichen werden würden. ßin Deserteur verhaftet. Um 12. d. M. wurde der Deserteur Martin Krall in Waid bruck verhaftet und der MilitärstationSwache

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 03.11.1920
Umfang: 8
aus wie auf der Photo graphie. die Mutt.r Anna besaß. Jetzt glich er diesem Bilde nicht mehr. Und dann hatte Gilda noch ein anderes Bild ins Herz geschlossen: das einer sehr schönen, jungen Frau mit großen, lachenden Braunaugen und goldblon den Flechten. Sie trug ein weißes, goldgesticktes Gewand, mit einer langen Perlenschnur nm den Hals. Diese Perlenschnur gehörte fast als kost barstes Stück z>, dein berühmten Fanuüenschmuck der Grafen Trenenfels. Das Täfelchen unter den» Bilde zeigte, daß diese Gräfin Charitte

Marie von Treuenfels, geborene Gräfin Satiß-Halm, am 2l. Mai 17ll) geboren und am »'>. Nooember 1788 gestorben war. Griseldis sah aus dem Geburtsnamen dieser Gräfin Charlotte Marie, daß die Verwandtschaft Mutter Anitas mit den Grafen Treuenfels schon - , Lette 5 Kaufpreis von l>lt1><M Lire verkaust — Herl Anton Seehanser. Haus- und Gruimveiitz« in ^ijchnosen, i>at das Wohnhaus Nr. 19? in W.iichnoken sann Wctschaftsg^äude und Hof- kaum mit ansioßcnd.r Witse, Ganrn und W^id« um den j-.ilufvreis

, Lottemarie war die glücklühsl/ Gräfin Treuensels.'' Griseldis driickle Gilda zärtlich an sich. SI; ivaren beide s» sehr vertieft, daß sie nicht merkten, daß Graf Harro leise durch die Tür eingetreten war. Cr blieb stehen uud betrachtete das rei zende Bild, das die beiden jungen blonden Wesen abgaben. Griseldis als auf einer hochlehnigen, geschnitzten Bank vor dem Bilde der Gräfin Lotte marie, und Gilda kniete »leben ihr, und umschlang Griseldis mit beiden Armen. Die untergehe»»Äe Sonne

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