an, der mit glücklichem Lächeln auf dm Kleinen schaute, dann flog ihr Blick hinüber zu Gertrud; lange ruhte er aus ihrem Geficht, und immer weicher wurden ihre Züge. New eS war nicht möglich, diese Augen konnten nicht lügen. Noch sträubte fich ew Gefühl w ihrer Brust; aber da rief der Klewe: „Großmama, habe mich lieb!' Nun war'S vorbei mit dem Stolze der alten Gräfin. Ihre Arme um fingen das Kind von Gertrud Treugold, und eine große Träne netzte die Stirne des Knaben, Wlbert hatte das Kind früher
Gertrud fie war die geliebte Herrin, jedes Auge, jeder Mund verriet eS. .Ew Willkommen unserer liebm Gräfin, der Herrin von Eichsfeld!' riefen alle freudig. .Ich danke euch für dm herzlichen Empfang. Aber ein Kind soll stets unter der Mutter stehen, darum vergesset nicht, daß hier eure Herrin ist!' Damit zeigte fie lächelnd auf Rudolfs Mutter. Jetzt hatte Gertrud dm Sieg errungen, denn kaum hatte fie geendigt, da suhlte fie fich fchon von der Gräfin Armen umschlungen, die laut schluchzend kein Wort
hervorzubringen vermochte. Auf AlbertS Wwk entfernten fich die Diener. „Du hast gesiegt, Gertrud, jetzt weiß ich, daß der Adel der Seele nicht bedingt ist durch die Geburt, du hast edler gedacht und gehandett als die Gräfin Eichsfeld, die da glaubte, das Bürgerherz könne befrie digt werden durch Rang und Namen, die ich höher zu stellen wagte, als die heiligen Regungen des Her zens. Vergib mir, Gertrud, sei meine liebe Tochter.' ES bedürfte keines Versprechens. Rudolf und Albert, wie der Professor, warm
glücklich, als fie die beiden so vereint sahen. Meta hingegen lehnte fich über die Brüstung der Terrasse und flüsterte höhnend: .Nun wird die Mama auch noch weichherzig, jetzt scheint eS mir wirklich, daß eS Zeit wird, bald zu reism. Schließlich wird die lebenslustige, alte Gräfin noch bigott und dann adieu die schöne lustige Zeit! Da lobe ich mir Paris, dort bot jeder neue Tag neue Freudm, und hatte man alles durchgekostet, so gibt eS dort ewe wahre Findigkeit, etwas NeneS, Reizendes und Anziehendes