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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1919
Umfang: 8
. Ksmrtag, 11. Hieronymus. Montag, 12. Pankrat. Dienstag, 13. ServaziuS. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. v. Nep. Mittwoch, 14. Bontsaz. Die Uedergabe der Friedensbedin- gungen an die deutschen Delegierten. Am 7. Mai wurden, wie wir bereits gemeldet haben, im Frühstücksaal des Trianon-Palastes in Versailles den deutschen Delegierten die Friedens- bÄingungeil in feierlicher Weise überreicht. Der Zeremonie wohnten die Vertreter aller jener Staaten bei, die Deutschland den Krieg erklärt

Thronfolgers Franz Ferdi nand. Die russische Mobilisierung hat den Eindruck erweckt, daß man den Augenblick zum Eingreifen wr gekommen halte. Deutschland weist die An - Ichluoigung. es sei für den Krieg verantwortlich, Mriick. Vrockdorff wies sodann auf die Erklärung ves deutschen Reichskanzlers hin, die er zu Be- Mn des Krieges im Reichstag gemacht, worin Anmarsch in Belgien als Unrecht hingestellt mg versichert wurde. Deutschland werde Belgien ^'M'lchtetcn Schäden wieder vergüten, und ' ?te dann, es sei

nicht richtig, daß Deutschland cm allen Kriegsschäden Schuld trage. Rantzau kommt dann aus die Schäden zu sprechen, die Deutschland durch die Verzögerung»! und die Po litik der Entente nach Abschluß des Wassenstill- des zugefügt worden sind und sagte, daß infolge der Handlungsweise der Entente Hunderte und Tausende den Tod fanden. Er protestierte sodann gegen die ungleiche Behandlung, die man Deutsch land im Gegensatz zu seinen früheren Verbünde ten erweise und einen Gewaltfrieden anstrebe, obwohl

werde.' Nach diesen Darlegungen Brockdorffs, die wegen der ständigen Uebersetzungen ins Französi sche und Englische 45 Minuten dauerten, erklärte Clemenceau die Sitzung für geschlossen. Die deut schen Delegierten entfernten sich zuerst und dann in wirrem Durcheinander die Vertreter der Alli ierten. Der oberste Wirtschaftsrat der Alliierten be hielt am 7. Mai eine Sitzung ab. in der über die wirtschaftlichen Maßnahmen beraten wurde für den Fall, daß Deutschland die Unterfertigung des Friedensvertrages verweigert

. Man will Deutsch land vollständig isolieren u. aushungern, wenn es den Frieden nicht unterschreibt. Der Völkerbundsverlrag. Die Agenzia Stesani bringt nun in einem Auszug die Friedensbedingungen für Deutschland. Der Friedesoertrag umsaßt 44V Artikel auf 208 weiten. Eingangs wird Bezug genommen auf das Ersuchen der Deutschen nach Abschluß des Waffen stillstandes und Friedens, dann hingewiesen auf die Entstehung des Krieges und deren Ursachen, und erklärt, daß mit der Unterfertigung des Ver trages

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1918
Umfang: 8
9. ßyr.Kimmelf. Freitagio. Isidor. Samstag 11. Mansuet. Sonntag 12. Pankraz. Montag 12. Servaz. Wir und das deutsche Reich. Vom Reichsratsabgeord. Dr. Schöpfer. Ich habe über diesen Gegenstand vor Mo naten im „Allgemeinen Tiroler Anzeiger' ei - neu Artikel veröffentlicht, der damals auch au ßer Landes Beachtung gefunden hat und sogar in Deutschland viel bemerkt worden ist: und doch waren die darin vorgebrachten Gedanken so selbstverständlich, daß sie als Ueberzeugung eines jeden guten Oesterreichers

, was in Deutschland besser ist. lernen, man solle trachten, die Reichsdeutschen im Gu - ten nicht bloß nachzuahmen sondern womöglich noch zu überbieten, man solle überhaupt sich ihnen möglichst ebenbürtig machen. Wer kann uns in diesem Streben hindern? Machen wir ! uns dem Deutschen Reiche ebenbürtig, dann ist jede Gefahr der Bevormundung beseitigt. Deutschland kann es nur lieb sein, wenn wir uns möglichst zu gleicher Kraft erheben: je kräf tiger wir sind, umso mehr Wert haben wir für Deutschland

dazu Stellung genommen und ein fünfgliedri- ües Komitee eingesetzt, das über die Angele - Allheit mit der Regierung und dem Subkomi - tee des Volkswirtschaftlichen Ausschusses ver - .andeln sollte. In der gemeinsamen Sitzung hat nun der mährische Landesausschuß Dr. Plu har das Referat erstattet. Dr. Pluhar ist ein -^scheche, gehört also jener Nation an, deren pa nschen Wortführer dem Bündnis der Monar- M mit Deutschland, weil dem Deutschen Reiche >bst, sehr abhold sind: das sehr eingehende eferat Pluhars

aber gipfelte in den Worten: „Meine Herren, gehen Sie nach Deutschland, studieren Sie die dortigen Verhältnisse und lernen Sie von Deutschland „und machen Sie es Deutschland nach!' Der mäh rische Landesausschuß war vor Kriegsausbruch daran, die Erzeugung, Verteilung und Ver wendung elektrischer Kraft einheitlich und syste matisch zu organisieren. Zu diesem Zweck hat der Landesausschuß, der in der Mehrheit tsche chisch ist, eigene Vertreter nach Deutschland ge schickt, um die dortigen Einrichtungen zu stu

Weg in der Mitte. Um was es sich mir bei die ser Mitteilung handelt, ist die sehr beachtens - werte Tatsache, daß der tschechische Fachmann in dieser Frage aus voller Ueberzeugung den TeuLschösterreichern und allen Oesterreichern zu mutet. Lernet von Deutschland! Jetzt aber zu einem anderen, viel wichtige ren Kapitel. Die Monarchie und das Dentsche Reich sind gegenwärtig an das gleiche Schick sal gebunden. Sie haben dieselben Feinde, sie sichren denselben Krieg, sie werden Sieg oder Niederlage miteinander

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1925
Umfang: 8
habe. Zusammenfassend kirne xr sagen, daß er gegen jede wie immer zeartete Donaukoifföderation sei, anderseits »der alles fördern wolle, was zur Konsoli dierung und wirtschaftlichen Annäherung der Nachfolgestaaten beitragen könne. Prag, 25. Juni. (AB.) In der Debatte über sein Expose ergriff der Außennünister Dr. Benosch neuerlich das Tort zur Anschlußfrage und betonte, daß ein Anschluß Oesterreichs an Deutschland aus moralischen und grundsätzlichen Gründen ab- zelehnt werden müsse, denn er berge ernst» dhe

glaube er auch nicht, daß z. B. auch nur eine Regierung Europas ernstlich an einen Anschluß Oeslerreichs an Deutschland denke. Abschließend Hab Chamberlain neuerlich den guten Willen Deutschland» bei der Vorlage der Sicherheit?- Vorschläge hervor und erklärte, er glaube, daß auf diesem Weg« die Wolken über Euro pos Horizont am lichtesten entfernt und die Vorarbeiten für eine Abrüstung durchgeführt werden können. In der Debatte wurde die Paktpolitik Ehamberlains hauptsächlich von Mac Donald

nicht gestatten, mit welcher Be gründung auch immer sie die Zustimmum oerlangt. Ob sie sich „Sanktionen' holen will, ob sie als „Garant' erscheint oder ob sie als Völkerbundsmitglied auf ihr Mandat pocht — die Tür kann gewaltsam geöffnet werden, aber den Schlüssel herauszugeben, ist eine Unmöglichkeit. Kein« noch so harmlose For mulierung, keine noch so beruhigend« Um schreibung dürfte Deutschland in dieser Frage zu einem Zugeständnis bewegen. Es st da bei ganz gleichgültig, ob dem Deutschen Reich die Pflicht

, den Durchmarsch fremder Trup pen zu gestatten, durch den Pakt auserlegt wird, oder durch das VSlkerbundsstatut. KZ den letzten Wochen vor der Abfendung der französischen Antwortnote hat die enKifche Presse erklärt, daß die Verpflichtung nicht „einseitig' sein dürfe und daß Deutschland ebenso berechtigt fein müsse, Truppen durch das Rheinland nach Frankreich hineimnar- fchieren zu lassen, wie den Franzosen gestal tet sein solle, über diese Brücke himveg seinen Bundesgenossen im Osten zu Hilfe zu kom men

. Da in der weiteren Entwicklung der Dinge diese Diskussion noch einmal beginnen wird, empfahl es sich, sofort zu betonen, daß Deutschland ebensowenig ein zweiseitiges wie ein einseitiges Durchmavschrecht anerkennen kann. Wer behauptet, daß Deutschland auf diese Weise „gleichgestellt' sein würde, hat sich die Sache wohl nicht ganz gründlich über legt. Es wäre die Gleichheit zwischen dem leichten Berberhengst und dem belasteten Ka mel. Das Recht, durch das Meinlan-d nach Frankreich zu marschieren, würde vorausset

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 01.09.1922
Umfang: 6
, Ausland L.S.—. Fiir Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgekiihr monatl. Bozen 50 Cent, für Gries, R-ntsch, Boznerboden 60 C«nt. Nr. M. — äl. Zahrg. Bozen. Freitag, den 1. Tevtember IM. Poft-Konlo-Koneut. Entscheidende Tage Zwei Fragen, gestellt an die Zukunft, von denen diese abhängt. In diesen Tagen fällt die Entscheidung. Das Reparationsproblem und die Zukunft Deutschösterreichs. In Genf und Paris werden sie es beant- oonen: Erhält Deutschland einen Zahlungs aufschub? Wie wird Oesterreich

geholfen? Die Reparationskommission und der.Völker bund wiegen das Los zweier Staaten — eines einigen Volkes, des deutschen. Bradbury schildert die Lage Deutschlands so: „Wir sind an einem.Punkt angelangt, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir wollen, daß Deutschland tatsächlich in die Lage kommt, seine Verpflichtungen zu erfüllen, oder ob wir ein 'ohnmächtiges, ruiniertes Deutschland anstreben, von dem wir unter keinen Umständen auch nur einen Pfennig erhalten können.' Wollen sie nun in Paris den Ruin

Deutsch lands? Wenn Deutschland ruiniert ist, ist Europa bankrott. Es bricht ein Chaos herein, das alle Zahlen und Projekte der Wirtschaft, alle Umrisse der Politik, alle Verträge der Tlaalenlenker auswischt, wie ein nasser Fetzen die Schultafel Europas, die die Frie- denslehrer von Versailles und St. Germain so meisterlich mit dem Blute der Besiegten beschrieben haben. Sie haben Deutschland umstellt. Verzichtet Frankreich auf seine produktiven Pfänder, wird es Bedingungen stellen für ein Moratorium

, die für das Reich unannehmbar sind? Oder wird England mit dem Plane einer verschärften Kontrolle imt Einspruchsrecht in die gesamte deutsche Wirt schaft- und Finanzpolitik durchdringen und dadurch das Reich dem Ententekapitalismus ausliefern? Und was wird aus dem sterbenden Oester reich? Oesterreich kann nicht mehr leben, ver dammt zu selbständigem, unabhängigem Siechtum vom St. Germainer Vertrag. Der Weg der Genesung — der Anschluß an Deutschland — ist ihm verboten. Wenn Oesterreich von Genf nicht rasche

. Und haben die Männer, die dieser Zeit ihr trauriges Gepräge geben, nicht in letzter und allerletzter Zeit immer wieder erklärt: daran ist nicht zu rütteln? Was soll's! Wenn diese Männer nun endlich Entscheidungen treffen, bestimmt und klar, wie Deutschland und Oesterreich fortbestehen sollen, müssen sie endlich weg von Versailles und St. Germain, daran sie gekettet sind wie der Sklave an seinen Kerker. Der Münchner Katholikentag. (Sonderbericht unseres Münchner W.-Mitarbeiters.) III. Die erste große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
. — Druck: -Zuchdr ucke«! Tqrolia Bo,e» » o flichtst ,ur Zabluix, Ser »?>uqzqel,iihr Nr. 24S. — 85. Jahrg. Äozen-Meran, Mittwoch. 2g. Mober IM ,!M lÜIISillZ lill! ^ :ÄZ. Jeutschiaud und der Bölterbmd. Italienische Blätter meldeten gestern, es stehe IbÄiens Antwort auf die Denkschrift beoor, womit Deutschland um Aufnahme in 5« Völkerbund ansuchte. Bekanntlich gaben Mac Donald und Herriot schon auf der heu rigen Völkerbundstagung Deutschland sehr Gütlich zu oerstehen, daß es jetzt im Völker bund überaus

der jetzigen gänzlichen Jnteressenoerschvedenheit ihrer Glieder ein baldiges Eitde voraus. Man kztc in Paris großen Wert auf sin freund schaftliches Verhältnis zwischen Polen und der Tschechoslowakei, denn erst dadurch ^ würde der Ring um Deutschland geschlossen. Das mar ein Lieblinzsgedanke Poincares, aber auch dieser Wunsch ging bisher nicht m Erfüllung. Polen selbst ist innerlich so Mahren, daß es schwerlich die Prüfung eines Krieges gut besteh?» würde, umso- wch- eis es ja nur eine Frage der Zeit

ist, wann man die zwischen Polen und Rußland schwebenden Streitfragen mit dem Schwert austragen wird. Was nützt Frankreich in «üiem etwaigen Krieg gegen Deutschland ein im Rücken von Rußland angegriffenes Polen? Eo möchte nun Frankreich Deutschland durch die Schlinge eines bedingungslosen Kntnus in den Völkerbund einfangen und unschädlich machen. Die Mitglieder des Völkerbunds gewähr ten einander ihren Besitz. Frankreich hat sich dos deutsche Elsaß-Lothringen einver- es forderte Deutschlands Nachbarn

zur «neignung deutschen Gebietes aus. um sie Limmer zu Deutschlands Feinden zv wa chs». oz verbot Oesterreich die Vereinigung ^ dem Deutscl>en Reich. Frankreich hat ^recht getan, Deutschland hat Unrecht ge- 5üen- Die Gewährleistung des gegensei- 6Zen Besitzes ist für diese zwei Staaten also grundverschiedenes. Trotzdem erklärte herriot, es dürfe für Deutschland im Völker- imd weder Ausnahmen noch Vorrechte ae- i den. Als od da noch von Vorrechten die Rede sein könnte! Das Deutsche Reich

will sich begreiflicher weise durch seinen Eintritt nicht wieder zur Kriegsschuld bekennen. „Niemand hätte von Deutschland eine nochmalige Anerkennung seiner Schuld verlangt,' schreibt Iouvenel. Aber die Mitglieder des Völkerbundes müs sen ja die Verträge anerkennen und im Ver smller Vertrag steht eben auch der Schmach paragraph von der Kriegsschuld. Man muß nach Iouvenel nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart ms Auge fassen. Warum denkt dann Frankreich immer an seine Zukunft, an seine Sicherheit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.07.1919
Umfang: 8
, e Wirkung des Friedens wird nach der Ratisi- ierung eintreten. Das authentische Exemplar des ertrages wurde am 28. Juni in das französische ußenministerium gebracht, wo es in den Archi- en aufbewahrt wird. Die unterschriebenen Do- umente sind folgende: Friedensvertrag (unter- chrieben von allen mit den Westmächten verbün- eten Staaten und Deutschland). Konvention in Bezug aus das linke Rheinufer (unterschrieben von den Vertretern Frankreichs, Amerikas, Eng lands und Belgiens) und die Erklärunng

der An erkennung Polens (unterschrieben von den Ver tretern der fünf Großmächte der Alliierten.) Die Blockade gegen Deutschland wird erst nach der Ratifizierung des Friedensvertrages aufgehoben werden. Die Pariser außer sich vor Freude. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages am vergangenen Samstag hat die Pariser Bevöl kerung in einen Zustand närrischer Freude ver setzt. Hunderte und Tausende zogen mit Fahnen und Musik durch die Straßen von Paris und ju belten und schrieen in freudiger Erregung: dieSol

ge - bürdeten. Die englische Prsffe ist über den AbschQlß des Versailler Friedens nicht sonderlich erfreut. Viele Blätter verurteilen den Vertrag, weit er viel zu schwere Bedingungen für Deutschland enthalte > und nur dazu angetan sei. die Keime zu neuen Konflikten zu legen. Die liberalen Organe oerlan gen, man solle Deutschland sogleich in den Völker bund aufnehmen. Die konservativen Blätter mei nen, es sei für die Alliierten ratsam, wenn sie die Heere nicht sogleich abrüsten, weil man nie wissen könne

, was Deutschland im Schilde führe. In ver schiedenen Zeitungen wird erklärt, Deutschland werde sich bald wieder sammeln und bei günstiger Gelegenheit zu einem Schlag ausholen. Vorzüg lich werde es dahinstreben, mit Rußland sich in Verbindung zu setzen und zu diesem Zwecke eine'-. ^ neuen Schlag gegen Polen führen. ? Eine Botschaft Wilsons. ' Nach der Unterfertigung des Friedensvertra- ^ ges hat Präsident Wilson eine Botschaft erlassen, ^ m der er sagt, daß, wenn die Bestimmungen des . Vertrages genau

und gewissenhaft eingehalten > werden, sie die Magna Charta einer neuen Welt ordnung darstellen. In der Botschaft heißt es auch daß der Friede für Deutschland hart und rauh sei, aber nichts enthalte, was Deutschland nicht durchführen könne. Deutschland werde seine ihm :n der Welt zukommende Stellung wieder erlan gen. wenn es die Vertragsbestimmungen genau einhält. Als Präsident Wilson nach Brest kam, wo er sich am 29. Juni nach Amerika einschiffte, fand er die Stadt in Festschmuck rmd mit Trrumphbögen geziert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1923
Umfang: 6
so eindrucksvoll Ausdruck verliehen haben. Diesem Dante Ichlieht sich das ganze Volk an, hoffend, daß die Regierung den Notschrei seiner Mütter nicht unerhört lasse. Zeutschlands Sahlungen. Die Frage, wie viel Deutschland bereits be zahlt hat. ist von außerordentlicher Wichtig keit, wenn seine Zahlungsfähigkeit m einer einzuberufenden Sachverständigenkommission, von der gegemvärlig so viel die Rede ist, überprüft werden soll. Prof. Key,,es schreibt hierüber einen sehr beachtenswerten Aufsatz. Die Ausführungen

Teil dieser La sten, die für Deutschland ebenso empfindlich sind wie die Reparationen, dürfen nach dein Bertragstexl nicht als solche gebucht werden, anderseits ergibt die vom Vertrag vorgeschrie bene Vcrrechnungsmclihode auch für die eigentlichen Reparationsleistungen geringere Werte, als ihr« Kosten für Deutschland betra gen. Das erklärt die weite Kluft, die zwischen den tatsächlichen Kosten der deutschen Lei stungen und dem Buchkrcdite klafft, der zu Deutschlands Gunsten von der Reparations

- kommission errechnet wird. Die Reparationskommission schätzt den Werl der bisherigen deuischen Leistungen auf 8,22 Milliarden Esldmark (19V Mill. Bar zahlungen, 1,78 Milliarden Sachleistungen und 2, 5-! Milliarden Wert des Staatseigen- mnis in den abgeireleneii Gebieten). Davon wurden 39.2 Millionen als Kohlenvorschüsse nach dem Abkommen van Spa wieder an Deutschland geliehen. Anderseits Hai die Re- parcuionskommission den Werl des Slaais- eigenlüms in dem an Polen gefallenen Teil Oberschlesiens

noch nicht festgestellt-, Keynes schätzt ihn aus eine Milliarde. Ferner schätzt er den Wert der an die Okkupationstruppen und die Kontrollkommission geleisteten Bar zahlungen auf 7M Millionen nnd aus ebenso viel die Sachleistungen zu dem nämlichen Zweck. Dadurch gelangt er auf eine Gesamt summe von 10,22 Milliarden. Tätsächlich sind aber mehrere Schätzungen der Rep.-Komm. zu niedrig. Wenn die Kohlenlieserungen Deutschland nach dem jeweiligen Weltmarkt preis, statt nach der im Versailler Vertrag vorgesehenen Formel

der abgetrelenen Handelsflotte auf das Achtfache! Die deutsche Regierung be rechnet natürlich den Wert ihrer Lieferungen nach dem. was die Ware für Deutschland wert ist. die Reparationskommission aber nimmt den Wert an, den die Lieferungen für die alliierten Länder haben. Insgesamt belauft sich die Schätzung der deutschen Regierung für den Wert der Saar kohlengruben, der Handelsflotte, des abgetre tenen Staatseigentums söhne Oberschlesien) und der Waffenstillstandslieserungen auf 15,8 Milliarden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1920
Umfang: 8
Lozen,Mitttvoäj, 2. Zum M8 Einzz!r.P?LiZ L!) ftvi ». Zlaiit!, per I»>t! Zu Wüiial . Lire z.— Lr Bozen zum Ädho en Zm ^onai Li» ?.eo Kitir Cenl. monllLUh. dr TeutZH-O^errelch Sm Z)I»nal Ii lS.»V «htm t>ei Sei Huup>-ll>>« i,» Tc^ in Innidru« iuui Iwei! gen Taz««»l». SÄlNKUWlRikiltil ZiiWMIihW W.Wil ÄÜKK M VMW. ^or einiger Zeit ist von der Landesregie rung in Innsbruck eine Kommission zur Vor bereitung des Anschlusses an Deutschland ein- geielzt worden. Nun erörtert Abg. Prof. Doktor Schöpfer

in Oesterreich. Er fährt dann fort: „Wenn der Tiroler, ich betone, der Tiroler, für den Anschluß an Deutschland ein tritt, so darf er nur für einen föderali- stischen Anschluß sein, für einen An schluß, durch welchen er im Deutschen Reiche nicht minder, als er es bei der Zugehörigkeit zu Oesterreich verlangt, die Selbständig keit gesichert und verbürgt findet. Wir sind uns also klar, an welche Art die Angliederung, an welche Versassung wir denken, wenn man vom Anschluß spricht.' Nach einer Schilderung

des Verfassungs streites im Deutschen Reiche, der sich ebe falls um die Gegensätze Zentralismus und Födera lismus dreht, gelangt Hofrat Schöpfer zu fol genden Schlüssen: „Deutschland steht ganz gewiß vor neuen, großen, inneren politischen, um nicht zn sagen von den sozialen Kämpfen, die durch die Ver- sussungskämpse wieder neue Nahrung bekom men werden. Es braucht nicht das gan^e Ge biet des Deutschen Reiches in gleicher Weiss in diese Kämpfe hineingezogen zu werden: aber es wird sich kein Teil den Wirkungen

«. Ausgibtieden« Zettun»en in» »oll- »edStzttnft,!. „dich »iftn ,» „r, «nie». „Der Tiroler'erscheint täglich. a«>e»»»«e» m» «»»»« «»» Seitrtnze«. des Deutschen Reiches das Gepräge aufdrücken werden. Wie immer nun diese Kämpfe ausgehen und zu welch hohem Grad sie die politische Fie berhitze auspeitschen werden, soviel ist gewiß, die Verfassungsfrage ist in Deutschland noch nicht geklärt. Daraus ziehe ich den Schluß: In sofern dem Anschluß an Deutschland die Klä rung der Verfassungssrage vorangehen

soll — und daß sie vorauszugehen hat. steht mir fest — ist der tatsächlich-.' Anschluß Tirols oder Oe sterreichs an Deutschland gegenwärtig noch verfrüht. Bleiben aber gegen alle Erwartung dem Deutschen Reiche diese Kämpfe erspart, bleibt Deutschland, wie es durch die Weima rer Nationalversammlung geworden ist, ein zentralistisch regierter Staat, dann scheint mir gerade darin eines der größten Bedenken gegen oen Anschluß zu liegen. Dann ginge nament lich Tirol einer Zukunft entgegen, die mit fei ner vielhundertsährigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1925
Umfang: 8
. Deutschland md Pole«. Lrandmarkuug der polnischen Politik. Berlin. 7. August. MB.) Der deutsche Reichstag befaßte sich gestern dringlich mit der Frage der Deutschen- Ausweisungen aus Polen. Außen minister Stresemann wies mit ernsten Wor ten darauf hin, daß man mit einer solchen Politik, wie sie Polen betreibe, nicht zur Be ruhigung Europas beitrage. Deutschland habe sich bemüht, eine Linderung der polnischen Härten wenigstens für die alten Leute, Frauen, Kinder und Waisen zu erlangen

, doch war alles nutzlos. Der Geist, der aus den pol nischen Zwangsmaßnahmen sprühe, sei der Geist des Egoismus und des Hasses. Polen beleidige nicht nur Deutschland, sondern die ganze Kultur durch sein Vorgehen und seien daher die deutschen Gegenmaßnahmen vollauf berechtigt. Das Haus genehmigte dann eine Entschließung, in der das Vor gehen Polens als eine Verletzung aller Men schenrechte bezeichnet und von der Reichs regierung verlangt wird, daß sie alle passen den Gegenmaßnahmen ergreift und für das Wohlergehen

der Vertriebenen so rasch als möglich sorgt. Eine französische Stimme über den polnischen Korridor. Berlin, ö. August. Das „Berliner Tagblatt' meldet aus Paris: Im .Matin' erklärt Henri de Iou- oenel, daß von den Verhandlungen über den Pakt das Schicksal Frankreichs abhänge. England sei durch die Idee hypnotisiert, daß Deutschland so rasch als möglich dem Völker bund beitreten müsse. Chamberlain habe den an sich berechtigten Wunsch, daß Deutsch land die Bedingungen des Völkerbundes an erkenne. Von IM Millionen

Europäern, die heute dem Bunde noch nicht angehören, wür den in diesem Falle 6t) Millionen Deutsche sich der Organisation des Friedens anschlie ßen. Henri de Jouvenel gibt die Wichtigkeit dieser Entdeckung zu. aber er fürchtet, daß Chamberlain geneigt ist. diese Wichtigkeit zu überschätzen und den Beitritt Deutschlands zum Bunde durch Zugeständnisse oder Pri vilegien zu bezahlen. Hier sei die Gefahr. Deutschland rechne mit einem Kriege Ruß lands gegen Polen, bei dem Deutschland ohne großes Risiko große

Borteile erlangen könne. „Deutschland weiß,' fährt Jouvenel fort, .daß es in seinem Zustande halber Entwaff nung vorläufig selbst zum Kampf noch nicht fähig ist, aber seine Beziehungen zu Polen werden mit jedem Tage schlechter. Die pol nische Regierung hat mit der Ausweisung von 3V.VVV Deutschen dem Haß eine neue Nah rung gegeben. Wenn Polen damit auch nur einen Rechtsspruch ausführt, so ist doch zu beachten, daß gute Prozesse nicht immer zu guten Beziehungen führen. Wir müssen im übrigen loyal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.09.1925
Umfang: 8
nach Abschluß der Iuristenkonserenz den Augen blick für gekommen erachten, die geplante Kon ferenz der Außenminister einzuberufen. Zeit punkt: Ende September oder anfangs Ottober und Ort: Schweiz. Die verbündeten Regie rungen hoffen, daß Deutschland mit diesem Vorschlag einverstanden fein wird. Seine Verquicknng der Brennergrenze mit den polnischen und tfchech scheu Grenzen. Rom, 16. Sept. Zum Garantiepakt schreibt der „Messag- gerv'. (Schweriwdustriellen-Blatt. D. Sch.), daß das Interesse Iwliens daran

allgemei ner Natur sei, wie es auch der allgemeine Charakter des Paktes erhasche Da Italien dem europäischen Friedenswerke wicht fern bleiben könne, werde e- dem Patte beitre ten in gleicher Stellung wie seine früheren Verbünderen und Deutschland. Da aber der Pakt keine spezifisch nationalen Interessen Italiens berühre, werde Italien bei der näch sten Konferenz in der Schweiz nicht hervor treten und nicht die Rolle iibernehnnn, die die.französischen Blätter ihm zugedacht hät ten. Italien

- rußland teilzunehmen'. Der Eintritt Deutschlands in den Völker bund beunruhigt eigentlich nur die Blätter der Rechtskreise, die erklären, daß »d »e Aus nahme Deutschlands in den Bölkei<«nd den Charakter des Völkerbundes grundsätzlich ver ändern würde, da durch diese Maßnahm« au? dem Völkerbund «in Kampsterraia geschahen würde', auf welchem „Deutschland Anstren gungen machen könnte, einen Angriff auf di« Gebietsbestimmungen des Versailler Vertra ges durchzuführen'. „Auf diesen Punkt müßte

sich', so fordert das hauptstädtische Or gan der Nationaldemokralen, „heut« die Schutzaktion von polnischer Seite konzentrie ren. Polen müßte sich zumindest in der glei chen Stellung befinden wie Deutschland', for dert dasselbe Blatt weiter, „und das werd» erst dann erfolgen, wenn Polen einen ständi gen Sitz im Bölkerbundsrnte erhaltet' Nach diesem ständigen Sitze Polens im Dölkerbunds- rate schreit sich übrigens die gesamte po»msche Presse die Kehle au», gegenwärtig «n meiste« die nationalistischen Zeitungen

, obwohl ge rade diese Presse vom Völkerbund« btsher nichts wissen wollte und sich oftmal» in sehr scharsen Worten gegen die Volkerbundspolltil des Grafen Skrzynski ausgesprochen hat. Irgendwelche Segnungen vom Völkerbund« erhoffen die nationalistischen Äreis« Polens, die alles Heil Polens in einer Vündnispolitit gegen Deutschland sehen, nicht, sie wollen es nicht dulden, daß das besiegt«, durch de« Ver sailler Vertrag gefesselte Deutschland sich wie der erhole. Man hat nämlich in Polen de», Verjailler

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.07.1925
Umfang: 8
um ein neues Armeekorps. Aach englischen Meldungen soll Taza bereits seil einer Woche in den Händen der Risleute sein. Drei französische Garnisonen wurden von den Aufständischen umzingelt und gefangen genommen. Abd el Krim lehnt jedes Friedensangebot von Frankreich entschieden ab und jetzt s'ine Vorbereitungen für die Generaloffensiv: 'ort. Reuer Bürgerkrieg in Shantung. London, 17. Juli. (ÄB.) Nach Meldungen aus China hat in Than ning der Bürgerkrieg wieder begonnen. Deutschland soll an den wirren

in China schnld sein. Warschau, 16. Juli. Der frühere polnische Außenminister Roman Dmowski, beschäftigt sich in einem Leitartikel der „Gezeta Warszawa' mit den chinesischen Wirren. Dabei versteigt er sich zu der Be hauptung, daß hinter der Sowjetpolitik in Asien Deutschland stehe (!), dessen nähere Be ziehungen zu den Sowjets sich bei den Erörte rungen über den Garantiepakt und Deutsch lands Eintritt in den Völkerbund gezeigt habe. Das Ziel Deutschlands sei klar, es wolle, daß die europäischen Mächte

durch die asia tischen Angelegenheiten absorbiert werden. Dann würden die Deutschen, nachdem sie keine direkten Interessen in Asien mehr haben, wo sie durch den letzten Krieg herausgeworsen wurden, größere Bewegungsfreiheit in Eu ropa haben. Die englische Politik, Deutsch land gegen Frankreich und Polen zu helfen, sei absurd. England arbeite sür die Erhebung Deutschlands in Europa, Deutschland arbeite mit Hilfe der Sowjets für die Vernichtung Englands, dessen Macht ihre Grundlage in Asien habe. — Kurz gesagt

: Deutschland muß an allem schuld scin, auch daran, daß sich die chinesischen Kuli gegen ihre englischen und japanischen Ausbeuter erheben. Frankreichs Ruhr-Fiaslo. Eine bezeichnende Statistik. Paris, 16. Juli. In dem Augenblick, in dem die französischen und belgischen Truppen das Ruhrgebist zu räumen sich anschicken, veröffentlicht das an geschene belgische Blatt „Libre Belgique' eine Statistik über die Mengen an Reparations- iMe. die Belgien seit Inkrafttreten des Ber- sailler Vertrages erhalten

hat. Daraus ergibt sich, daß im Jahre 1922 Deutschland freiwillig geliefert hat: 2,829.355 Tonnen. Im Jahre 1923 hat die Gewalt politik der Poincare und Theunis es nur da hin gebracht, daß trotz des ungeheuren Appa rats an Militär, Eisenbahn- und Gruben arbeitern an Frankreich und Belgien eine Lieferung von 1,574.307 Tonnen zustande ge kommen ist. Einen trefflicheren Beweis dafür, daß die Ruhrpolitik bankrott gemacht hat, gibt es 6bhl nicht und es ist bezeichnend, daß ein nationalistisch gesinntes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Deutschlands für die Westgrenzen vor. wäh rend für die Ostgrenzen an eine Remsion im Wege der Schiedsgerichtsbarkeit gedacht tst. Auch soweit der Westen in Frage steht, kann sich Deutschland nicht mit dem Versailler Ber trag abfinden, aber diese Wunden empfindet man in Deutschland nicht als so zerstörerisch wie di« im Osten. Da-nzig, der polnische Kor ridor. Ost-Oberschlesien, das sind Schmerzen, die man im Deutschen Reich keinen Augen blick vergessen kann. Absolut deutsche oder doch mit deutschem Geist

besiedelt« Gebiet« sortgerissen. Ostpreußen zur fernabgelegen«« Kolonie herabgesetzt, das trifft Deutschland ins Herz. Frankreich hat zugunsten Polens dies« Regelung der Ostfragen herbeigeführt. So lange Frankreich daran festhält, solange es den heutigen Stand Polens schützt und gar noch die Polen anstachelt, in Danzig neue Positionen zu besetzen, so lang« kann «m einem deutsch-französischen Einvernehmen nicht die Rode sein. Stände nur die Weft- grenge zur Debatte, so wäre solches Einoer nehmen

gegen Rußland. SovHei- rußland aber verabscheut dieses Polen stär ker noch als Deutschland. Hieraus ergibt sich, daß sowohl die Mög lichkeit eines französisch -deutschen als auch di« eines französisch-russischen Einvernehmens an Polen gebunden ist. Frankreich wird sich fragen müssen, ob ihm die unbedingte Aus- rechterhaltung der polnischen Grenzziehung so viel wert ist, daß es darüber eine Annähe rung an Deutschland wie an RuUand in den Wind schlagen kann. Mit anderen Worten: die Voraussetzungen

einer frangöstfch -deul- schen wie die einer französisch- russischen An näherung liegen durchaus auf feiten Frank reichs. Deutschland und Rußland könne« dazu verhältnismäßig nur wenig tun, Frank reich muß sich entscheiden. Die Annäherung an Deutschland ab«r dürste eigentlich Frankreich nicht so schwer fallen, weil die Voraussetzung des Einver nehmens. eine gewisse Revision semer Stel lung zu Polen, zugleich mit der Freund schaft Deutschlands auch die Freundschaft Rußlands bedeuten winde. Frankreich

fürchtet zweierlei: entweder absoluten Verfall Polens und Aufteilung unter Ruß land und Deutschland, oder Zurückfinken Polens in HalbsouoerämtSt. Abhängigkeit von einem Mitteleuropa, das durch Delüsch- land beherrscht würde. In beiden Fälle«, so

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 21.06.1919
Umfang: 4
der Entente/ Dem Dokument, das die endgültigen Iris- densbedingungen für Deutschland enthält, geht ein weitläufiges Schreiben der Friedenskonferenz voraus, worin des langen und breiten ausgeführt wird, Deutschland habe den ganzen Weltkrieg miß dem Gewissen und all das Unheil, das über die Völker hereingebrochen ist, verschuldet. Deshalb könne 'es sich auch nicht beschweren, wenn es die Folgen des Krieges tragen und der verletzten Ge rechtigkeit Genüge leisten müsse. Die Alliierten können nicht davon

abstehen, so heißt es im Be gleitschreiben, daß Deutschland das angerichtete! Unrecht wieder gut mache und für die Sünden büße, die es begangen. Weiter wrrd in dem Brief dargelegt, daß das Friedensdokument der Entente keinen der Grundsätze oerletze, die seinerzeit als Norm und Grundlage für die Friedensoerhand lungen ausgestellt wurden und daß sich die Deut schen nicht beschweren können, daß ihnen ein Frie de diktiert werde, der im Widerspruche mit den Grundsätzen Wilsons stehe. Deutschland erhalte

zwischen Ostpreußen und Deutschland auf dem Meere leicht bewerkstel ligen lasse und hauptsächlich auch über den See weg gehe. Dann wird im Begleitschreiben noch dgrauf hingewiesen, daß die Alliierten durchaus nicht die Absicht haben, Deutschland wirtschaftlich zu ruinieren, sondern willens sind, Deutschland m Bezug auf die Beschaffung von Rohmateriakie und im Handelsverkehr ebenso zu behandeln, wie die anderen Mächte. Ein Beweis dafür liege auch dann, daß die Entente Deutschland in den BSl-

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 13.06.1925
Umfang: 10
jene für die Rhein- gr<rne erhalten hat. aber ohne sich zum Mischte der Politik irgsnd jemandes zu INMtM. ALr einen itÄ.-österr.-deukschen Vertrag. Ein italienisch-österreichisch-deutscher Ver trag, welcher von England garantiert wäre, wäre «in ausgezeichnetes Gegenstück zu jenem der in Genf für Frankreich, Deutschland, England und Belgisn entworfen wurde. Kann man diesen nicht absMeßen, so wird man einen anderen studieren können, aber einen italienischen, mit italienischen Zwecken, zur Sicherheit Italiens

. Ueber die französisch-englische Verständi gung meldet das „Berliner Tagblatt' aus Genf auf Grund von Mitteilungen, die fein Sonderkorrespondent von gut unterrichteter Seite erhalten hat: Der Grundgedanke de» englisch-staazosi. fchea Abkommens ist, von der Schweiz bis zur Nordsee eine Barriere zwischen Frank- reich und Deutschland aufzurichten, eine ge sicherte Zone, die von keiner der beiden Mächte betreten werden soll, es fei denn nach besonderer Autorisation durch den Völker bund. Ein Einmarsch

in die entmilitarisierte Zone darf nur auf Grund einer Entscheidung des Völkerbundes erfolgen. Für den Fall eines Kriegsausbru ches läßt sich der britische Standpunkt fol gendermaßen illustrieren: Wenn Deutsch land Polen angreist, dann wird ein Völkerbundkrieg gegen Deutschland die Folge sein: greift Polen Deutschland a n, dann richtet sich der Völkerbundkrieg ge gen Polen und würde ein Durchmarsch von Völkerbundstruppen zugunsten Deutschlands erfolgen. Bricht ein Krieg Mischen Polen und Ruhland aus und Frankreich

wollte zur Unterstützung Polens Truppen durch Deutschland schicken, so könnte Deutschlakd als Ratsmitglied eine Entscheidung des Völ kerbundrates anrufen und dabei seine Einwände geltend machen, zum Beispiel den, daß es für die Sicherheit der durchmarschierenden Truppen nicht garan tieren könne. In diesem Falle hält man es sür sicher, daß kein sranzosischer Generai das Risiko des Durchmarsches aus sich nehme (?). Bricht ein Krieg ganz plötzlich aus oder sind die Mittel des Volkerbundrates zur Ver hinderung des Krieges

erschöpft, dann könnte Frankreich ohne Zustimmung Großbritan niens keinen Durchmarsch durch Deutschland unternehmen. Täte es dies dennoch, dann würde es dadurch den Pakt und die Entente zunichte machen. Dies würde Frankreich ebenso wenig riskieren, wie die völlige Iso lierung, der es verfiele, wenn es etwa bei Versagen des Dawes-Planes von sich Sank tionen ergriffe. (Diese Mitteilungen dürften wohl solange mit Vorbehalt anzunehmen sein, bis sie eine offizielle Bestätigung erfahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1923
Umfang: 8
sprechen wolle, in welchem die industriellen und finanziellen Gruppen im Unterhause ihre Meinung über die Verstän digung Englands und Frankreichs hinsicht lich der Politik gegenüber Deutschland zu er kennen gegeben hätten, und das dem Pre mierminister Baldwrn wahrscheinlich bekannt sei. Er wolle die Verhandlungen, zur zeit im Gange seien, nicht beeinträchtigen und «wähne deshalb für den Augenblick nur, daß in diesem Memorandum sehr viel von dem passiven Widerstand und von der Annullie rung

nicht angeben, weil die richtige Stunde noch nicht gekommen sei. Aber für alle Leute, die etwas von Geld verstünden und nicht durch politische Vorurteile ver blendet seien, fei es gewiß, daß diese Smnme im Vergleich zu den Erwerbsmögkchnnten Deutschlands .sehr gering' sei. Der Schluß des interessanten Artikels ist ein Appell an Deutschland -und den neuen Kanzler. Weil ler schreibt: „Wenn Deutschland ernsthaft mitwirken will und in seinem eigenen In teresse zu Opfern bereit

ist. , dann könnte es sich in einigen Iahren in eine wirtschaftliche Situation bringen, die es allen anderen euro- päischen'Völkern überlegen machte. Dr. Stre semann müsse begreifen, daß Deutschland nach seiner finanziellen Gesundung für die Verzinsung und Abzahlung der Forderungen aus dem Kriege einen geringeren Betrag an zusetzen haben werde, als e^vor dem Kriege sür die Budgets des Heeres und der Marine ausgegeben habe. Deutschland könye sich aus seiner inneren Not nur befreien, wenn es sich ehrlich in die europäische Ordnung

gen dieser Zeit möglichst genau auf dem Lau fenden zu halten. Aussprache zwischen den Alliierten herbeizu- . führen, um mit Deutschland zu einem Ein vernehmen zu kommen. Der Brüsseler Korrespondent des „Daily Expreß' meldet seinem Blatte, daß nahe an der deutschen Grenze gestern eine Zusammen kunft zwischen französischen und englischen Industriellen un5 Finanziers stattgehabt habe. Das Blatt fügt bei, daß diqe Unterre dung nach der Rede Strefemanns in Stutt gart die Verhandlungen vorbereiten

. Berlin. 7. Sept. (Ag. Br.) Stresemann hielt gestern im Verein der auswärtigen Presse eine längere Rede, in der er kurz Deutschlands Politik in der Gegenwart in die Worte kleidere: Nachgiebigkeit m materiellen Dingen aber Unnachgiebigkeit in der Vertei digung deutschen Badens. Di« Welt müsse sich darüber klar werden, daß nur in einer Zu sammenarbeit mit Deutschland ein Ausweg aus dem gegenwärtigen Chaos zu finden fei. Zwei Amerikaner verprügelt. Berlin, 7. Sept. (Ag. Br.) Aus Neu stadt im beseyien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1923
Umfang: 6
kommenheiten ausgestattet zu sein, die sie von der Straße und den Parteien und Parteien- koalilionea vollständig unabhängig machen: Ausweisung der französische« und bel gischen Mitglieder der En leatekommifsionen «ms Deutschland: Vehrhastmachuug de» Volke»; Einstellung Äler Vertragsleistungen: Abbau der Schutzgesetze: Gestaltung de» Selbstschutzes der ordnungs liebenden Bevölkerung. Plötzliche Rückkehr Donar Law» nach London London. 30. August. Bouar Law ist be reit» gestern nach London zurückgekehrt. Dle

zu finden. Meichfalls fei er der An- ficht, daß die Frage der Reparationen und der interalliierten Schulden bald definllw ge regelt werden wird. Deutschland und BMerbund. Bafel. 30. August. Auf der Durchreise nach Genf zn den Völkerbundberaluugea erklärte Vrautinig einem Vertreter der Schweizer Depeschenagentur, daß die Frage der Auf. »ahme Deutschlands in den VSlkerbaad einer sehr genauen Prüfung unterzogen wer den müsse, doch sei sicher, daß der Völker bund keine Bedeutung

habe, wenn ihm nicht Deutschland, die vereinigten Staaten n. Ruß- land auch angehören. InnerhÄb de» Völker bunde» sei anch die große Mehrheit für die Aufnahme Deutschlands, sodaß die Annahme eines solchen Antrage» auch gegen die Stim men der Franzosen und Belgier sicher sei. Ein Teil der Presse warnt Deutschland vor dem Beitritt zum Völkerbund und oer langt einen Volksentscheid. So schreiben die ..M. N. N.«: Die Anzeichen mehren sich, daß in der Tat t London enttäuscht. / eine größere Aktion im Gange ist, die Deutsch lands

Souveränität geletzt wird, und daß der Lunid, in dem ein gefangenes, poli tisch ohnmächtiges Deutschland sich seiner letzen staatlichen Rechte begeben hat. unter de^ fadenscheinigen Maske der Völkersoltda- rität sogar den Sicherheitssordenmgen fran zösischer Chauvinisten Genüg? tut. Nicht zweifeln dürfen wir indeß, daß mäch tige Kräfte am Werke sind, uns diesen Wahn sinnsschritt des Eintritts in den Völkerbund schmackhaft zu machen. Geschickt nutzt man die steigende Not und verbirgt den Massen

. » Miniskreraeaauagen in Deutschland. Berlin. 30. August. Zum Reichspostminl- ster wurde der Zentrumsabgeordnete Dr. Höste, zum Reichspressechef der Geheimrat Halle und zum Staatssekretär de» Inneren Generavireklor Zweigert ernannt. Sühnesorderuugeu Stalles» au Stlecheulimd. Rom, 30. August. Die italienische Regie rung hat der griechischen Regierung, auf die allen Zeichen nach unzweifelhaft die mate rielle mÄ> moralische Verantwortlichkeit für die Ermordung der italienischen Grenzkom- mission m Sllbmiien fällt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 17.12.1923
Umfang: 8
Seite 2 „De? Landsmann^ Montag, den 17. Dezember 192z Poincares Zloke an Deutschland. Deutschland soll mit gebundener Hand verhandeln« Paris. 17. Dez, Mg. Br.) Am Samslag vormittags ha« die angekün digte Anterredvnz zwischen Poincorc und dem deutschen Gesckiästsiräger v. Hocsch stattgefunden, die nur eine knappe Viertel- stunde dauerte. Am Schlüsse der Unterredung ersuchte Poincare Hoesch. ihm die mündlich gemachten Mitteilungen auch noch schriftlich zukommen zu lassen, um Mißverständnisse

sich vor. über die in Dis kussion gestellten Probleme mit den Alliierten jeweils in Aussprache zu treten. Am Verseilter Vertrag darf nichl gerüttelt werden. Bezüglich der Reparationen müsse scslge- legt werden, daß Frankreich keine Verminde rung der Machtvollkommenheiten der durch de» Friedensvertrag eingesetzten Kommission lReporationskommissions -,>->iUen wird. Glei- cherweise könne keine Regelung angenommen werden, die nicht streng nach dem Friedens vertrage ist. Der Gedankenaustausch zwi schen Deutschland

. Besonders nimmt Frankreich jede Aussprache über eine Verlan- gerung der mit den deutschen Industriellen abgeschlossenen Uebereinkonnuen an, um das normale wirtschaftlich? Leben in den besetzten Gebieten wieder in Flusz zu bringen, hin- sichtlich der Rücklehr der Ausgewiesenen be hält sich Frankreich das Recht der Einzelprü fung jedes Falles vor. Die kontrollschikcme. Zum Schlüsse stellt die Rote sesl, das; die interalliierte Kontrollkommission noch nicht ihre Tätigkeit in Deutschland ouknehmen konnte

und Deutschland solange nicht sagen kann, loyal seinen vertraglichen Verpslichtun- neu nachzukominen c>i, diese Kommission mchk ihr Amt wieder ausübt. Rußland Strandmann statt, wobei zutage trin, daß die in Jugoslawien lebenden rus sischen Flüchtlinge die Anknüpfung von Be ziehungen zu Sowjetrußland zu verhindern suchen. Schwedisches Mißtrauen gegen den Völkerbund. Stockholm. 12. Dezember. Mi nisterpräsident Trygger sprach Samstag über Einladung des Bundes der Studenten um'. Upiala über di? auswärtige Politik

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 14
Datum: 29.08.1925
Umfang: 14
- und Telegraphenangestellken. Berlin. 2g. Aug. (AB.) Zwischen den deutschen und österreichischen Post- und TÄegraphmangestellten hat sich «n Verband gebildet, dessen. Zweck die Ver anstaltung großer Kundgebungen für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland ist. Die ^ste größere Kundgebung ist für Anfang Oktober geplant. FMlM MWM Neue Aeußerungen Vriauds vor Presse- Vertretern. P ari s. 27. August. Der Minister für auswärtige Angelegen heiten, Briand, empfing gestern Presseoer- treter und äußerte sich über die französische Note

würde. Die Konferenz werde wahr scheinlich durch Unterhaltungen zwischen den Außenministern der alliierten Länder ersetzt werden. Bei dieser Gelegenheit würden die Entscheidung der juristischen Sachverständigen sowie die Einwände, die Deutschland machen könnte, besprochen werden. KommnnistenlSrm in Paris. Protest wegen der Hinrichtung dreier Kom munisten ja Warschau. Paris, 29. August. (AB.) Die kommunistische Partei hatte für gestern abends als Protest gegen die Hinrichtung non drei Parteigenossen in Warschau

, denn sie wissen ganz ge nau, daß die Rote Armee nicht mit sich spaßen läßt. Ich glaube nicht, daß die reaktionäre Re- gieiung in Deutschland eine Gefahr für den Frieden ist. Die Herren reden heute genau so pazifistisch wie ihre Freunde es seit vier Iahren tun. Außerdem glaube ich, daß Deutschland in der wirtschaftlichen Gesundung begriffen ist. Das ist kein Boden für extreme Taten. Wei. größer ist die Gesahr in England, dessen Wirtschaft langsam aber sicher rück wärts geht. England möchte daher am lieb sten

die Randftaoten gegen Rußland mobil machen, wenn irgend möglich auch Deutsch land, das aber hoffentlich nicht darauf herein fallen wird. Deutschland und Rußland sind wirtschaftlich aufeinander angewiesen und werden hoffentlich in immer enger« Be ziehungen zueinander treten. England mit Mexiko versöhnt. London, 29. August. (AB.) Die englische Regierung hat beschlossen, die diplomatischen Beziehungen mit Mexiko wie derherzustellen. Kanton genommen. Unter ASHrung russischer Offiziere. Washington, 27. Aug

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1924
Umfang: 8
von rechnet. Vena jedoch die gegeawärige Lage andauern sollte, so ist zu erwarten, daß die Einnahmen weitere 9S0 Million«» Gald mark weniger betragen. Dahn und Post iu Deutschland selbständige Betriebe. Berlin. 1. Z. (AB.) Reichskadinett hat den Entwurf Das Amerika und Deutschland würden eingeladen > der Sclbständizmachung von Zahn und Post I Prag. 28. Jänner. Morgen tritt in Zürich «6 Kommission sür Minderheitenfragen der ! Lölkerbundligcn-Union unter dem Borsitze I cir Mlloughdy Dirkinsons zusammen

ihre erste Sitzung ab. Anwesend Z ! umer airderem Dickinson (England), I «emswrff und Härder (Deutschland), Adel- ? «Verden, au diesen Verhandlungen teilzuaeh men. Man hosst, daß ein Emvcrnehme» er zielt werde» köaute. Direkte Verhandlung«» zwischen Frankreich und England würde» be ginnen, sobald Mac Donald seine erste rührung mit dem englischen Parlamente ge habt hat. Die Frage der interalliierten Schulde» wird sicher einer Revision unter zogen werden. Ma» hofft, daß Amerika auch a» der Lösung

, die noch in Haft befinZliHen Ruhrdeutfcheu als politische Häftlinge behandel» zu lasse», was sür die Betroffene« eine große Erleichterung bedeutet. Die Franzose,» haben dieses Ansuchen der deutschen Behörden bisher immer noch abge- lehnt. Unmögliche Forderungen. Düsseldorf. 1. 2. (AB.) Die französisch-belgische Bahnregie Hot von Deutschland zur Aufrech!?rhaltuug des Wirt- schaftsverkehrs 4000 weitere Eisenbahowag- gons angefordert. Die deutsche» zuständigen Behörde» erklärte», diese Forderung nicht «füllen

, fürchtet Poincare, daß durch den Völkerbund ! der ganzen französischen Reparalionspolilik j der Boden unter den Füßen weggezogen > werden rannte, namentlich, wenn nach Mac Donalds Ansicht auch Deutschland und Ruß land Ausnahme in den Bund gesunden haben würden. Es ist ziemlich sicher, dag der fron- Msche Ministerpräsident jeikr Erstreckuag dvr Äompeie,!.; )es Bölcervundes auf da.- Reparaiivnsproblom wie auf die Besamch^n der Beziehungen zwischen Frankreich und D-urschland den stärksten Widerstand enkge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 06.12.1918
Umfang: 4
wiederholt msrden^,--? -W» Frage der Verantwortung für den Einfall In Belgien wurde einigen der größten Jurist?, dieses Landes übertragen. Sie kamen schließ lich zur Ueberzeugung, daß der Kaiser sicy eines Krtminaloerbrechens schuldia gemacht hat, für das er zur Veranwortung ge zogen werden sollte. Der britische Kolonialminister King führ te in einer in Bristol gehaltenen Rede folgen des aus: Als Mitglied des Ausschusses, den der Premierminister gebildet hat. um über die Deutschland aufzuerlegend

ei Bestrafungen zu beraten, kann ich er klären, daß die Annahme einer ungebühr lichen Milde von selten Großbritanniens oder der Alliierten nicht zu befürchten ist. Der Pariser „Temps' meldet, die Alliier ten würden Deutschland einfach zwingen, die Friedensbedingungen zu unterzeichnen. Die .Almes' erfahren aus Kapstadt: Was die Zukunft der deutschen Kolonien angeht, herrscht die Ansicht, daß die Einoerlei- bung des früheren Deutsch-Südwest- asrika in eine Union als sicher angesehen werde. Jede andere Regelung

würde große Unzufriedenheit unter den Eingebornen ln Südwestafrika ebenso wie unter den Weiße« der Union, sowohl Engländern als Holländern, erregen. Ueber Deutfch-Ostasrika ist die Auffassung mehr negativ als positiv. Nie mand denkt daran, es der Union einzuverlei ben. Aber alle, mit Ausnahme einer Anzahl von Anarchisten und Extremisten, würden die Rückgabe an Deutschland als politische Katastrophe ansehen. Vrest-Likowsk — ein Kinderspiel gegen den kommenden Ariedim. Die .Züricher Post' schreibt: Der Frie

den, wie er wirklich geschlossen werden wird, liegt noch im Dunkel. Wir kennen die Röu - mungsfristen. die von Marschall Foch der deutschen Armee diktiert worden find. Wir se hen das grauenhaste Elend, das taglich, stünd lich in Deutschland um sich frißt. Urü> wir wissen, was in Brest-Litowsk geschah, unter dem empörten Protest der Welt, war ein K i n derspiel gegen das, was setzt einem Bol! von 7V Millionen in Aussicht steht, das Uli» sägliches schon gelitten, Unerhörtes schon gelei stet hat. Eigenene Schuld

der Deutschen? Das alte System im Deutschen Reich« sank, würdelos und beladen mit unsäglicher Schuld, ins Grab. Auf seinen Trümmern fin'oi Republiken entstanden. Die Schuld tragen nicht t jene, die jetzt in Deutschland zu regieren ver suchen. Und die Strafe, wenn dieser schul meisterliche Begriff nicht zu armselig und jäm» merlich für diese Weltgeschichte wäre, trifft nicht jene, die sie verdienten. Dieses Elend trifft das deutsche Volt, trifft deutsche Männer und Frauen, deutsche Kinder, die in vier Jah

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