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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1918
Umfang: 8
9. ßyr.Kimmelf. Freitagio. Isidor. Samstag 11. Mansuet. Sonntag 12. Pankraz. Montag 12. Servaz. Wir und das deutsche Reich. Vom Reichsratsabgeord. Dr. Schöpfer. Ich habe über diesen Gegenstand vor Mo naten im „Allgemeinen Tiroler Anzeiger' ei - neu Artikel veröffentlicht, der damals auch au ßer Landes Beachtung gefunden hat und sogar in Deutschland viel bemerkt worden ist: und doch waren die darin vorgebrachten Gedanken so selbstverständlich, daß sie als Ueberzeugung eines jeden guten Oesterreichers

, was in Deutschland besser ist. lernen, man solle trachten, die Reichsdeutschen im Gu - ten nicht bloß nachzuahmen sondern womöglich noch zu überbieten, man solle überhaupt sich ihnen möglichst ebenbürtig machen. Wer kann uns in diesem Streben hindern? Machen wir ! uns dem Deutschen Reiche ebenbürtig, dann ist jede Gefahr der Bevormundung beseitigt. Deutschland kann es nur lieb sein, wenn wir uns möglichst zu gleicher Kraft erheben: je kräf tiger wir sind, umso mehr Wert haben wir für Deutschland

dazu Stellung genommen und ein fünfgliedri- ües Komitee eingesetzt, das über die Angele - Allheit mit der Regierung und dem Subkomi - tee des Volkswirtschaftlichen Ausschusses ver - .andeln sollte. In der gemeinsamen Sitzung hat nun der mährische Landesausschuß Dr. Plu har das Referat erstattet. Dr. Pluhar ist ein -^scheche, gehört also jener Nation an, deren pa nschen Wortführer dem Bündnis der Monar- M mit Deutschland, weil dem Deutschen Reiche >bst, sehr abhold sind: das sehr eingehende eferat Pluhars

aber gipfelte in den Worten: „Meine Herren, gehen Sie nach Deutschland, studieren Sie die dortigen Verhältnisse und lernen Sie von Deutschland „und machen Sie es Deutschland nach!' Der mäh rische Landesausschuß war vor Kriegsausbruch daran, die Erzeugung, Verteilung und Ver wendung elektrischer Kraft einheitlich und syste matisch zu organisieren. Zu diesem Zweck hat der Landesausschuß, der in der Mehrheit tsche chisch ist, eigene Vertreter nach Deutschland ge schickt, um die dortigen Einrichtungen zu stu

Weg in der Mitte. Um was es sich mir bei die ser Mitteilung handelt, ist die sehr beachtens - werte Tatsache, daß der tschechische Fachmann in dieser Frage aus voller Ueberzeugung den TeuLschösterreichern und allen Oesterreichern zu mutet. Lernet von Deutschland! Jetzt aber zu einem anderen, viel wichtige ren Kapitel. Die Monarchie und das Dentsche Reich sind gegenwärtig an das gleiche Schick sal gebunden. Sie haben dieselben Feinde, sie sichren denselben Krieg, sie werden Sieg oder Niederlage miteinander

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1925
Umfang: 8
habe. Zusammenfassend kirne xr sagen, daß er gegen jede wie immer zeartete Donaukoifföderation sei, anderseits »der alles fördern wolle, was zur Konsoli dierung und wirtschaftlichen Annäherung der Nachfolgestaaten beitragen könne. Prag, 25. Juni. (AB.) In der Debatte über sein Expose ergriff der Außennünister Dr. Benosch neuerlich das Tort zur Anschlußfrage und betonte, daß ein Anschluß Oesterreichs an Deutschland aus moralischen und grundsätzlichen Gründen ab- zelehnt werden müsse, denn er berge ernst» dhe

glaube er auch nicht, daß z. B. auch nur eine Regierung Europas ernstlich an einen Anschluß Oeslerreichs an Deutschland denke. Abschließend Hab Chamberlain neuerlich den guten Willen Deutschland» bei der Vorlage der Sicherheit?- Vorschläge hervor und erklärte, er glaube, daß auf diesem Weg« die Wolken über Euro pos Horizont am lichtesten entfernt und die Vorarbeiten für eine Abrüstung durchgeführt werden können. In der Debatte wurde die Paktpolitik Ehamberlains hauptsächlich von Mac Donald

nicht gestatten, mit welcher Be gründung auch immer sie die Zustimmum oerlangt. Ob sie sich „Sanktionen' holen will, ob sie als „Garant' erscheint oder ob sie als Völkerbundsmitglied auf ihr Mandat pocht — die Tür kann gewaltsam geöffnet werden, aber den Schlüssel herauszugeben, ist eine Unmöglichkeit. Kein« noch so harmlose For mulierung, keine noch so beruhigend« Um schreibung dürfte Deutschland in dieser Frage zu einem Zugeständnis bewegen. Es st da bei ganz gleichgültig, ob dem Deutschen Reich die Pflicht

, den Durchmarsch fremder Trup pen zu gestatten, durch den Pakt auserlegt wird, oder durch das VSlkerbundsstatut. KZ den letzten Wochen vor der Abfendung der französischen Antwortnote hat die enKifche Presse erklärt, daß die Verpflichtung nicht „einseitig' sein dürfe und daß Deutschland ebenso berechtigt fein müsse, Truppen durch das Rheinland nach Frankreich hineimnar- fchieren zu lassen, wie den Franzosen gestal tet sein solle, über diese Brücke himveg seinen Bundesgenossen im Osten zu Hilfe zu kom men

. Da in der weiteren Entwicklung der Dinge diese Diskussion noch einmal beginnen wird, empfahl es sich, sofort zu betonen, daß Deutschland ebensowenig ein zweiseitiges wie ein einseitiges Durchmavschrecht anerkennen kann. Wer behauptet, daß Deutschland auf diese Weise „gleichgestellt' sein würde, hat sich die Sache wohl nicht ganz gründlich über legt. Es wäre die Gleichheit zwischen dem leichten Berberhengst und dem belasteten Ka mel. Das Recht, durch das Meinlan-d nach Frankreich zu marschieren, würde vorausset

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1923
Umfang: 6
so eindrucksvoll Ausdruck verliehen haben. Diesem Dante Ichlieht sich das ganze Volk an, hoffend, daß die Regierung den Notschrei seiner Mütter nicht unerhört lasse. Zeutschlands Sahlungen. Die Frage, wie viel Deutschland bereits be zahlt hat. ist von außerordentlicher Wichtig keit, wenn seine Zahlungsfähigkeit m einer einzuberufenden Sachverständigenkommission, von der gegemvärlig so viel die Rede ist, überprüft werden soll. Prof. Key,,es schreibt hierüber einen sehr beachtenswerten Aufsatz. Die Ausführungen

Teil dieser La sten, die für Deutschland ebenso empfindlich sind wie die Reparationen, dürfen nach dein Bertragstexl nicht als solche gebucht werden, anderseits ergibt die vom Vertrag vorgeschrie bene Vcrrechnungsmclihode auch für die eigentlichen Reparationsleistungen geringere Werte, als ihr« Kosten für Deutschland betra gen. Das erklärt die weite Kluft, die zwischen den tatsächlichen Kosten der deutschen Lei stungen und dem Buchkrcdite klafft, der zu Deutschlands Gunsten von der Reparations

- kommission errechnet wird. Die Reparationskommission schätzt den Werl der bisherigen deuischen Leistungen auf 8,22 Milliarden Esldmark (19V Mill. Bar zahlungen, 1,78 Milliarden Sachleistungen und 2, 5-! Milliarden Wert des Staatseigen- mnis in den abgeireleneii Gebieten). Davon wurden 39.2 Millionen als Kohlenvorschüsse nach dem Abkommen van Spa wieder an Deutschland geliehen. Anderseits Hai die Re- parcuionskommission den Werl des Slaais- eigenlüms in dem an Polen gefallenen Teil Oberschlesiens

noch nicht festgestellt-, Keynes schätzt ihn aus eine Milliarde. Ferner schätzt er den Wert der an die Okkupationstruppen und die Kontrollkommission geleisteten Bar zahlungen auf 7M Millionen nnd aus ebenso viel die Sachleistungen zu dem nämlichen Zweck. Dadurch gelangt er auf eine Gesamt summe von 10,22 Milliarden. Tätsächlich sind aber mehrere Schätzungen der Rep.-Komm. zu niedrig. Wenn die Kohlenlieserungen Deutschland nach dem jeweiligen Weltmarkt preis, statt nach der im Versailler Vertrag vorgesehenen Formel

der abgetrelenen Handelsflotte auf das Achtfache! Die deutsche Regierung be rechnet natürlich den Wert ihrer Lieferungen nach dem. was die Ware für Deutschland wert ist. die Reparationskommission aber nimmt den Wert an, den die Lieferungen für die alliierten Länder haben. Insgesamt belauft sich die Schätzung der deutschen Regierung für den Wert der Saar kohlengruben, der Handelsflotte, des abgetre tenen Staatseigentums söhne Oberschlesien) und der Waffenstillstandslieserungen auf 15,8 Milliarden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1920
Umfang: 8
Lozen,Mitttvoäj, 2. Zum M8 Einzz!r.P?LiZ L!) ftvi ». Zlaiit!, per I»>t! Zu Wüiial . Lire z.— Lr Bozen zum Ädho en Zm ^onai Li» ?.eo Kitir Cenl. monllLUh. dr TeutZH-O^errelch Sm Z)I»nal Ii lS.»V «htm t>ei Sei Huup>-ll>>« i,» Tc^ in Innidru« iuui Iwei! gen Taz««»l». SÄlNKUWlRikiltil ZiiWMIihW W.Wil ÄÜKK M VMW. ^or einiger Zeit ist von der Landesregie rung in Innsbruck eine Kommission zur Vor bereitung des Anschlusses an Deutschland ein- geielzt worden. Nun erörtert Abg. Prof. Doktor Schöpfer

in Oesterreich. Er fährt dann fort: „Wenn der Tiroler, ich betone, der Tiroler, für den Anschluß an Deutschland ein tritt, so darf er nur für einen föderali- stischen Anschluß sein, für einen An schluß, durch welchen er im Deutschen Reiche nicht minder, als er es bei der Zugehörigkeit zu Oesterreich verlangt, die Selbständig keit gesichert und verbürgt findet. Wir sind uns also klar, an welche Art die Angliederung, an welche Versassung wir denken, wenn man vom Anschluß spricht.' Nach einer Schilderung

des Verfassungs streites im Deutschen Reiche, der sich ebe falls um die Gegensätze Zentralismus und Födera lismus dreht, gelangt Hofrat Schöpfer zu fol genden Schlüssen: „Deutschland steht ganz gewiß vor neuen, großen, inneren politischen, um nicht zn sagen von den sozialen Kämpfen, die durch die Ver- sussungskämpse wieder neue Nahrung bekom men werden. Es braucht nicht das gan^e Ge biet des Deutschen Reiches in gleicher Weiss in diese Kämpfe hineingezogen zu werden: aber es wird sich kein Teil den Wirkungen

«. Ausgibtieden« Zettun»en in» »oll- »edStzttnft,!. „dich »iftn ,» „r, «nie». „Der Tiroler'erscheint täglich. a«>e»»»«e» m» «»»»« «»» Seitrtnze«. des Deutschen Reiches das Gepräge aufdrücken werden. Wie immer nun diese Kämpfe ausgehen und zu welch hohem Grad sie die politische Fie berhitze auspeitschen werden, soviel ist gewiß, die Verfassungsfrage ist in Deutschland noch nicht geklärt. Daraus ziehe ich den Schluß: In sofern dem Anschluß an Deutschland die Klä rung der Verfassungssrage vorangehen

soll — und daß sie vorauszugehen hat. steht mir fest — ist der tatsächlich-.' Anschluß Tirols oder Oe sterreichs an Deutschland gegenwärtig noch verfrüht. Bleiben aber gegen alle Erwartung dem Deutschen Reiche diese Kämpfe erspart, bleibt Deutschland, wie es durch die Weima rer Nationalversammlung geworden ist, ein zentralistisch regierter Staat, dann scheint mir gerade darin eines der größten Bedenken gegen oen Anschluß zu liegen. Dann ginge nament lich Tirol einer Zukunft entgegen, die mit fei ner vielhundertsährigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Deutschlands für die Westgrenzen vor. wäh rend für die Ostgrenzen an eine Remsion im Wege der Schiedsgerichtsbarkeit gedacht tst. Auch soweit der Westen in Frage steht, kann sich Deutschland nicht mit dem Versailler Ber trag abfinden, aber diese Wunden empfindet man in Deutschland nicht als so zerstörerisch wie di« im Osten. Da-nzig, der polnische Kor ridor. Ost-Oberschlesien, das sind Schmerzen, die man im Deutschen Reich keinen Augen blick vergessen kann. Absolut deutsche oder doch mit deutschem Geist

besiedelt« Gebiet« sortgerissen. Ostpreußen zur fernabgelegen«« Kolonie herabgesetzt, das trifft Deutschland ins Herz. Frankreich hat zugunsten Polens dies« Regelung der Ostfragen herbeigeführt. So lange Frankreich daran festhält, solange es den heutigen Stand Polens schützt und gar noch die Polen anstachelt, in Danzig neue Positionen zu besetzen, so lang« kann «m einem deutsch-französischen Einvernehmen nicht die Rode sein. Stände nur die Weft- grenge zur Debatte, so wäre solches Einoer nehmen

gegen Rußland. SovHei- rußland aber verabscheut dieses Polen stär ker noch als Deutschland. Hieraus ergibt sich, daß sowohl die Mög lichkeit eines französisch -deutschen als auch di« eines französisch-russischen Einvernehmens an Polen gebunden ist. Frankreich wird sich fragen müssen, ob ihm die unbedingte Aus- rechterhaltung der polnischen Grenzziehung so viel wert ist, daß es darüber eine Annähe rung an Deutschland wie an RuUand in den Wind schlagen kann. Mit anderen Worten: die Voraussetzungen

einer frangöstfch -deul- schen wie die einer französisch- russischen An näherung liegen durchaus auf feiten Frank reichs. Deutschland und Rußland könne« dazu verhältnismäßig nur wenig tun, Frank reich muß sich entscheiden. Die Annäherung an Deutschland ab«r dürste eigentlich Frankreich nicht so schwer fallen, weil die Voraussetzung des Einver nehmens. eine gewisse Revision semer Stel lung zu Polen, zugleich mit der Freund schaft Deutschlands auch die Freundschaft Rußlands bedeuten winde. Frankreich

fürchtet zweierlei: entweder absoluten Verfall Polens und Aufteilung unter Ruß land und Deutschland, oder Zurückfinken Polens in HalbsouoerämtSt. Abhängigkeit von einem Mitteleuropa, das durch Delüsch- land beherrscht würde. In beiden Fälle«, so

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 21.06.1919
Umfang: 4
der Entente/ Dem Dokument, das die endgültigen Iris- densbedingungen für Deutschland enthält, geht ein weitläufiges Schreiben der Friedenskonferenz voraus, worin des langen und breiten ausgeführt wird, Deutschland habe den ganzen Weltkrieg miß dem Gewissen und all das Unheil, das über die Völker hereingebrochen ist, verschuldet. Deshalb könne 'es sich auch nicht beschweren, wenn es die Folgen des Krieges tragen und der verletzten Ge rechtigkeit Genüge leisten müsse. Die Alliierten können nicht davon

abstehen, so heißt es im Be gleitschreiben, daß Deutschland das angerichtete! Unrecht wieder gut mache und für die Sünden büße, die es begangen. Weiter wrrd in dem Brief dargelegt, daß das Friedensdokument der Entente keinen der Grundsätze oerletze, die seinerzeit als Norm und Grundlage für die Friedensoerhand lungen ausgestellt wurden und daß sich die Deut schen nicht beschweren können, daß ihnen ein Frie de diktiert werde, der im Widerspruche mit den Grundsätzen Wilsons stehe. Deutschland erhalte

zwischen Ostpreußen und Deutschland auf dem Meere leicht bewerkstel ligen lasse und hauptsächlich auch über den See weg gehe. Dann wird im Begleitschreiben noch dgrauf hingewiesen, daß die Alliierten durchaus nicht die Absicht haben, Deutschland wirtschaftlich zu ruinieren, sondern willens sind, Deutschland m Bezug auf die Beschaffung von Rohmateriakie und im Handelsverkehr ebenso zu behandeln, wie die anderen Mächte. Ein Beweis dafür liege auch dann, daß die Entente Deutschland in den BSl-

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 06.12.1918
Umfang: 4
wiederholt msrden^,--? -W» Frage der Verantwortung für den Einfall In Belgien wurde einigen der größten Jurist?, dieses Landes übertragen. Sie kamen schließ lich zur Ueberzeugung, daß der Kaiser sicy eines Krtminaloerbrechens schuldia gemacht hat, für das er zur Veranwortung ge zogen werden sollte. Der britische Kolonialminister King führ te in einer in Bristol gehaltenen Rede folgen des aus: Als Mitglied des Ausschusses, den der Premierminister gebildet hat. um über die Deutschland aufzuerlegend

ei Bestrafungen zu beraten, kann ich er klären, daß die Annahme einer ungebühr lichen Milde von selten Großbritanniens oder der Alliierten nicht zu befürchten ist. Der Pariser „Temps' meldet, die Alliier ten würden Deutschland einfach zwingen, die Friedensbedingungen zu unterzeichnen. Die .Almes' erfahren aus Kapstadt: Was die Zukunft der deutschen Kolonien angeht, herrscht die Ansicht, daß die Einoerlei- bung des früheren Deutsch-Südwest- asrika in eine Union als sicher angesehen werde. Jede andere Regelung

würde große Unzufriedenheit unter den Eingebornen ln Südwestafrika ebenso wie unter den Weiße« der Union, sowohl Engländern als Holländern, erregen. Ueber Deutfch-Ostasrika ist die Auffassung mehr negativ als positiv. Nie mand denkt daran, es der Union einzuverlei ben. Aber alle, mit Ausnahme einer Anzahl von Anarchisten und Extremisten, würden die Rückgabe an Deutschland als politische Katastrophe ansehen. Vrest-Likowsk — ein Kinderspiel gegen den kommenden Ariedim. Die .Züricher Post' schreibt: Der Frie

den, wie er wirklich geschlossen werden wird, liegt noch im Dunkel. Wir kennen die Röu - mungsfristen. die von Marschall Foch der deutschen Armee diktiert worden find. Wir se hen das grauenhaste Elend, das taglich, stünd lich in Deutschland um sich frißt. Urü> wir wissen, was in Brest-Litowsk geschah, unter dem empörten Protest der Welt, war ein K i n derspiel gegen das, was setzt einem Bol! von 7V Millionen in Aussicht steht, das Uli» sägliches schon gelitten, Unerhörtes schon gelei stet hat. Eigenene Schuld

der Deutschen? Das alte System im Deutschen Reich« sank, würdelos und beladen mit unsäglicher Schuld, ins Grab. Auf seinen Trümmern fin'oi Republiken entstanden. Die Schuld tragen nicht t jene, die jetzt in Deutschland zu regieren ver suchen. Und die Strafe, wenn dieser schul meisterliche Begriff nicht zu armselig und jäm» merlich für diese Weltgeschichte wäre, trifft nicht jene, die sie verdienten. Dieses Elend trifft das deutsche Volt, trifft deutsche Männer und Frauen, deutsche Kinder, die in vier Jah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 23.12.1920
Umfang: 16
die größte Han delsmacht der Welt und sein durch die Jahrhun derte bewährter „Kommerzialismus' würde schwer getroffen, wenn Deutschland als Markt vollkom men zugrunde gerichtet würde. — Ueber die Frage „Deutschland' gehen die Ansichten völlig auseinan der und daran könnten auch gelegentliche Kom promisse nichts Ln.dern. Frankreich treibe eine Politik des Gefühls. England eine Politik der Tat sachen. Um die große Wirtschaftsmaschine Eng lands wieder in Gang zu bringen, sei ein wirkli cher Friede notwendig

. Vor allem aber müsse auf die Mit telchen alier Diplomatie und auf Pressefeldzüge verzich,et werden und offen über alle Fragen ohne Rücksicht und Hintergedanken ein klarer Mei nungsaustausch erfolgen Das wäre wichtiger als alle halbwahren Reden diesseits und jenseits des Kanals. Südtirol. Trenlinlsche ZItärchen. ^ Äus dein Fassat al wird uns geschrieben: Der .Numn Trentino' erzählt immer von der Gefahr des Protestantismus, wenn die Ladiner mit Bozen halten wollen. Zugegeben, daß es in Deutschland viele Protestanten

zwischen Sozialisten und Fascisten. Die Schuld lag auf der Seite der Sozialisten, die auf die Fas cisten einen wohlvorbereiteten Feuerüberfall aus Revolvern und Gewehren unternahmen. Vier Tote und zahlreiche Verwundete blieben am Platze. — In Bologna wurde der berüchtigte sozialistische Ab- geordnete Misiano von Fascisten angegriffen und nach Leibeskräften geohrfeigt. — In Rom oersuch ten Fascisten den Vertreter der Soojetregieruna Ingr. Michael Vodovosof zu überfallen. Deutschland. Die Polen

wollen mit Deutschland über Oberschlesien verhandeln? Breslau. ZI. Dezember. Von polnischer Seite werden Fühler ausgestreckt, um zu einer deutsch-pol nischen Verständigung zur Vermeidung einer Volks abstimmung über Oberschlesien zu gelangen. Man gibt z« verstehen, daß das übrige Oberschlesien beim Deutschen Reich verbleiben könnte, wenn die überwiegend polnischen Kreise Plcg und NqbnU Polen übergeben würden. Auf deutscher Seite be steht keine Neigung, ein derartiges Kompromiß zu schließen. Die Polen ihrerseits mögen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.01.1923
Umfang: 8
sind, klingt Ichon seit längerer Zeit wieder das alte Lied der nationalen Bedrückung, nur in einer neuen Variation. Das Deutschtum wird heute »erfolgt, weil es nicht international sein will. Ln ähnlichem Kampfe ist das Deutschtum w Polen begriffen. Das Jahr 1922 ist in der nahen Ostfrage für das Deutschtum ein Trauerjahr von ungeheurer Größe. Die gro- Deutschland bleibt fest. Ein italienischer VermiMungsvorschlag abgelehnt. — Einfiel- lnng der Holzlieferungen. — Berlin, 17. Jänner. Gestern fand

de neuerdings ein MNikärbefehl erteilt, sofort die Kohlenlieferungen auszunehmen. Darauf erklärte der Regierungspräsident Dr. Grüß- ner, daß es den Deutzen in Anbetracht der Haltung der französischen Regierung nicht mehr möglich kei. an den Besprechungen teil zunehmen. Alle Deutschen verliehen darvns den Saal. Deutschland liefert kein holz mehr. Paris. 17. Jänner. Die deutsche Regierung Hot gestern die französische von der Einstel lung der Holzlieferungen verständigt. Ein Spruch

der Reparationskommission. Paris, 17. Jänner. Die Reparation«, kommission hatte gestern eine Sitzung. Der englische Delegierte Bradbury war wegen Unwohlsein nicht erschienen. Larthou kam- mentierte die französisK-belgische Note, die der Kommission am Vortage zugegangen war. Er erklärte dann, daß die Repara- tionskommWon notwendig feststellen müsse, daß sich Deutschland nach der Entsendung von Truppen ins Ruhrgebiet kurzerhand und absichtlich seinen Verpflichtungen ent zieht. Der belgische Delegierte war der gleichen Ansicht

. Der italienische erklärte, daß er nicht die von Varthou und Deila Croix vorgelegte Note unterschrieben habe, weil Deutschland nach wie vor an Italien die Kohle liefere, weshalb er aber doch Deutschlands Absicht, sich den Pflichten zu entziehen, feststellen müsse. Barthous Borschlag wurde dann mit aN<!N Frankreich verlangt Geiseln. JortMMid besetzt. Dortmund. 17. Jänner. Gestern ll.45 Uhr ist die erste Kompagnie französischer Soldaten ins Zentrum der Stadt einmarschiert. Wäh rend des Einmarsches kreiste

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1919
Umfang: 8
man vorläufig den Standpunkt, Deutschland soll in den Völkerbund ausgenommen werden, aber Nicht in den leitenden Ausschuß des Bundes kom men imd erst im Oktober dieses Jahres in demsel ben eintreten dürfen. Die Aranzoseu in Äugst. Die Verhandlungen in Purks ziehen sich im mer mehr in die Länge. Es läßt sich nicht leugnen, daß dies in letzter Linie auf Äe Unstzmmigkeiten unter den Alliierten selbst zurückzuführen ist. Jeder Staat der Entente will möglimit groß. Nutzen aus dein Kriege ziehen und so halbwegs

maffatrkerk. Die Regierung hat über das Gebjet den Belage rungszustand verhängt. Krieg zwischen Pole« und Deutschland? Doset. 7. Juni. (Stef.) Nach einem Bericht aus Warschau hält man dort einen Krieg Mischen» Polen und dem Deutschen Reich für unver - meidlich. Die Berliner Arbeiterschaft weaen der Ermor dung des Volschewitttqührers Lewien in W» Streik getreten. Nach einem Bericht aus Zürich ist der kistenführer Lewien am 7. Juni in schössen worden. Die Nachricht von der VeruM» lmrg des russischen

erschienen klärten Kdoch. Ä tztlychen l?na nichts zu nisterpräside^t «Zcheidemann hat die R HvMam h^nachrkch«Ad?eErst ... aufzuschieben. Die NaMcht lmWe aber erst H vollendeter Tqtsache in Mmlchen ein. — Lew« war der Haupturhebe? des Burgprkrteges in ZA. ern. Seine letzten Worte n»aren7 „Wir Kommüm» ften sind Tote auf Urlaub'. Die rheinisch? Republik. In Deutschland und in den Rheinland«« selbst besteht eine heftige Bewegung gegen dis M klärung der Rheinlande zu einem selbständigen Staatswesen. Reben

den bürgerlichen Parteien und der Gruppe der Mehrheitssozialisten htchen sich auch die Unabhängigen gegen den Separatio mus der Rheinlands ausgesprochen. Rach^M» ten aus Zürich sollen nun auch Vie französischen AbschNittstommandanteN, Vi? die Regierung de» Rheinrepublit stützten und an der Macht hieltvN! infolge der mächtigen Segenströmung unter tz«? Bevölkerung Mngsam den Rückzug antreten BrockdörfhRankm» hat am S. Juntz Versailles verlassen und fich nach Deutschland begeben. E» beißt, er fei nach KPD

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.04.1917
Umfang: 8
. Zur Versenkung des Großkampfschiffes „Danton' erklärt die „Li- berte': Deutschland hat die Probleme der Unsichtbarkeit der Periskope sowie des soforti gen Untertauchens gelöst, wodurch die Vertei digungsmaßnahmen der Ententemächte hinfäl lig geworden sind. Es sei notwendig, daß neue Abwchrmaßnahmen gefunden werden. Ein deustches Kaperschiff in den Gewässern > Südamerikas. Newyork, 31. März. (Reuter.) Ein Tele gramm'aus Rio de Janeiro besagt, daß die französische Bark „Cambronne' mit 200 eng lischen

vernichtet wurden. Es war außerdem mit zwei 105 Millimeter-Kanonen und 1k Maschi nengewehren bewaffnet. Das Schiff hat drei Masten und eine drahtlose Station. Komman dant war Graf Liener. Nach Aussagen der gelandeten Mannschaften ist das Schiff am 22. Dezember Il916 unter Eskorte eines U-Bootes von Deutschland abgefahren. Es hieß „See adler' und hatte Proviant für 18 Monate und einen großen Vorrat an Munition an Bord. Wenn ein Handelsschiff in Sicht kam, wurde die norwegische Flagge gehißt: sie wurde

und März. Amsterdam, 31. März. Lord Beresford daß sich die englischen Schiffsverluste im Fe bruar auf 281 Schiffe mit über 393.000 Ton nen und im Monat März auf 225 Schiffe mit über 400.000 Tonnen belaufen. Lord Beres ford fügte hinzu, daß sich die Verluste mit dem kommenden schöneren Wetter und der Zunah me des Tages unvermeidlich steigern müßten. Deutschland und Amerika. Newyork, 30. März. Staatssekretär Lan- sing begann eine Reihe von Besprechungen mit Demokraten und Republikanern wegen der Pläne

sein werden. Lansing erklärte, es sei noch nicht beschlossen, ^was für Schritte getan werden sollen, um die Verträge mit Deutschland abzuschaffen, meinte aber, dies sei ein Gegenstand für die Beratun gen im Kongreß. Im Kriegsministerium wur de erklärt, daß die Einberufungen der Natio nalgarden nur eine Vorsichtsmaßregel seien. Tätigkeit der Ariedensfreunde. Amsterdam, 31. März. Die „Times' mel det aus Washington, daß die Unsicherheit der Lage auf die Pazifisten anspornend wirke. Sie überschütteten die Mitglieder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1923
Umfang: 8
», tagsabgeordneter verhaftet. Berlin. 6. April. Die französische Regierung läßt durch den Pariser Korrespondenten des „Daily Telegraph- einen neuen Fühler aus strecken. Es handelt sich um einen Artikel in der Reparationssrage. Nach den Ausfüh rungen dieses Korrespondenten wäre das Mwdeslprogramm. auf das sich England. Frankreich. Belgien und Italien Deutschland gegenüber einigen könnten, eine weitgehende Kontrolle der deutschen Finanzen, eifrige Mitwirkung der Industriellen bei der Bezah lung der Reparationen

und die Begebung einer Anleihe von S0 Milliarden Goldmark, wovon 26 Milliarden auf die Priorität Frank reichs zum MÄerausbau der zerstörten Ge biete und die anderen 24 Milliarden zur Be gleichung der internationalen Kriegsschulden verwendet würden, hiefür erhält Deutschland ein mehrjähriges Moratorium und die Räu mung des Ruhrgebietes in raschen Etappen zugesichert. Bei pünktlicher Erfüllung käme auch eine frühere Räumung des linken Rhein- osers in Frcge. Als Sicherung verlangt Frankreich auf dem linken

werden zusammen arbeiten. um eine Revision des Versailler Vertrages durchzusehen. ... und Mle Wem. Berlin. 6. April. Nach amtlichen statisti schen Feststellungen find in der Zeit vom t. bis ZI. März aus dem besetzten Gebiete SZ Züge mit Sohlen und Koks nach Frank reich gegangen. Das ist etwa t Prozent der Menge, die Deutschland vor der Ruhrbesetzung in der gleichen Zeit vertraglich lieferte. Sine ZMerventuu Tewels? (Gerüchte der Wiener Zeitungen.) Wien. 6. April, von mehreren Wiener Zei tungen wird trotz

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Datum: 05.03.1921
Umfang: 20
aber die Un terstützung der wildesten Kriegshetzer mit Behagen annahm und nicht einmal durch eine Andeutung mißbilligte, wandten sich die Deutschen, namentlich des mittleren Westens, von ihm ab und wählten Wilson. Hughes wird alle Angelegenheiten kühl u. leidenschaftslos behandeln, und es wäre falsch, zu hoffen, daß er in irgendeiner Weise für Deutsch land eintreten wird. Auch ist ja die merkwürdi gerweise in deutschen Zeitungen mitunter geäu ßerte Ansicht, Harding empfinde Sympathien für Deutschland, ganz

das lll- timatun: an Deutschland, jedoch mit einer gewissen Mäßigung, indem sie sagen, England und Frank reich müßten eine friedliche Lösung begünstigen. — Ein Muglied der deutschen Abordnung erklärte, daß nach der Plenarsitzung eine private Konferenz der deutschen Delegierten stattfand; man könne jetzt nicht sagen, ob die letzteren in London zu wei teren Beratungen bleiben oder nach Berlin zurück- kehren. In der italienischen Kammer fragte der soziali stische Abg. Ciccotti, welche Richtpunkte

die italie nische Politik gegenüber Deutschland auf der Lon doner Konferenz verfolge. Giolitti erklärte, daß er nicht in der Lage sei, diese Anfrage zu beantwor ten: die Verträge werden gewiß nicht genehmigt werden, ohne das Parlament zu hören, allein der zeit könne er sich nicht weiter äußern. Gegen eine Allianz Spaniens mit der Entente. Madrid. 4. Mörz. Im Senate hielt Maura, Sohn hes früheren Ministerpräsidenten, eine Rede gegen eine Allianz Spaniens mit Frankreich und England: der liberale Exminister

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