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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 07.01.1922
Umfang: 10
, dann von den übrigen ver bündeten Staaten aufgenommene Forde rung auf. Es sei, wurde so fast nebenbei wj der Konfetenz zu Paris erwähnt, doch billig, daß Deutschland die Schäden wieder gutmache, welche durch die Kriegführung entstanden seien. Da sich im Verlaufe der Beratungen die Stimmung gegen Deutsch land immer mehr oerschärst« und weder Deutschland selbst, noch ein Freund Deutsch lands bei jenen Beratungen mitwirken konn te so war es kein Wunder, daß stüeßlich in dem Vertragsentwurf selbst über diese soge

nannten .Reparationen' Bestimmungen ausgenommen wurden, welche Deutschland »auf Grund seines eigenen Schuldbekennt nisses für sämtliche Schäden der verbündeten feindlichen Staaten haftbar' erklärten. Die se Bestimmungen des Unfried-ns von Ver sailles enthalten zwei Ungeheuerlichkeiten. Einmal das Schuldbekenntnis, welches die Vertreter des deutschen Volkes unter den Folterqualen einer unerbittlichen militäri schen Besetzung und der immer grausamer werdenden Blockade ohne jeden Protest un terzeichnen

mußten. Dann die Verpflich tung, den Feinden sämtliche Verluste zu er- fchen und zwar nicht bloß jenen Feinden, welchen Deutschland den Krieg erklärt hatte, sondern sogar jenen, welche vollkommen freiwillig gegen Deutschland in» Feld gezo gen war,», z. N. Italien und Rumänien. Die Siegermächte befanden sich in einem «ilden Rausche. In sinnloser Verblendung tlaubten sie nicht nur von Deutschland ichwindelnde Kriegsentschädigungen verlan- Nn. sonder» hoftten auch ernstlich, diese .DrahtberiKt

. Deutschland und Rußland werden wahr scheinlich zur Teilnahme eingeladen werden. ohne daß jedoch die Einladung Rußlands die Anerkennung der Sowjetregierung bedeuten soll. Vielleicht ist auch Amerika bei der Kon ferenz vertreten, wenigstens wird es einen stillen Beobachter entsenden. » « » Die Sysiemiflenmg der Neamt«> des alten Regimes. Rom, 7. Jänner. Die interministerielle Kommission zur Systemisierung der Stoats- bediensteien des alten Regimes erhielt einen weiteren Monat zweck» Beendigung

zwischen Oesterreich und Ungarn gesprochen werden. unbegrenzten Kontributionen auch wirklich bekommen zu können. Sie behielten sich da her im Friedensvertrag« von Versailles das Recht vor, die genaue Ziffer der von Deutschland zu leistenden Zahlungen später einmal zu bestimmen, wenn sie ihre Verluste selbst festgestellt hätten. Man oerlangte von Deutschland vorläufig einmal eine Anzah lung von 2lZ Milliarden Goldmark und rech nete damit, das deutsch« Volk werde dann für eine Zeit von etwa KV Jahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1919
Umfang: 8
. Ksmrtag, 11. Hieronymus. Montag, 12. Pankrat. Dienstag, 13. ServaziuS. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. v. Nep. Mittwoch, 14. Bontsaz. Die Uedergabe der Friedensbedin- gungen an die deutschen Delegierten. Am 7. Mai wurden, wie wir bereits gemeldet haben, im Frühstücksaal des Trianon-Palastes in Versailles den deutschen Delegierten die Friedens- bÄingungeil in feierlicher Weise überreicht. Der Zeremonie wohnten die Vertreter aller jener Staaten bei, die Deutschland den Krieg erklärt

Thronfolgers Franz Ferdi nand. Die russische Mobilisierung hat den Eindruck erweckt, daß man den Augenblick zum Eingreifen wr gekommen halte. Deutschland weist die An - Ichluoigung. es sei für den Krieg verantwortlich, Mriick. Vrockdorff wies sodann auf die Erklärung ves deutschen Reichskanzlers hin, die er zu Be- Mn des Krieges im Reichstag gemacht, worin Anmarsch in Belgien als Unrecht hingestellt mg versichert wurde. Deutschland werde Belgien ^'M'lchtetcn Schäden wieder vergüten, und ' ?te dann, es sei

nicht richtig, daß Deutschland cm allen Kriegsschäden Schuld trage. Rantzau kommt dann aus die Schäden zu sprechen, die Deutschland durch die Verzögerung»! und die Po litik der Entente nach Abschluß des Wassenstill- des zugefügt worden sind und sagte, daß infolge der Handlungsweise der Entente Hunderte und Tausende den Tod fanden. Er protestierte sodann gegen die ungleiche Behandlung, die man Deutsch land im Gegensatz zu seinen früheren Verbünde ten erweise und einen Gewaltfrieden anstrebe, obwohl

werde.' Nach diesen Darlegungen Brockdorffs, die wegen der ständigen Uebersetzungen ins Französi sche und Englische 45 Minuten dauerten, erklärte Clemenceau die Sitzung für geschlossen. Die deut schen Delegierten entfernten sich zuerst und dann in wirrem Durcheinander die Vertreter der Alli ierten. Der oberste Wirtschaftsrat der Alliierten be hielt am 7. Mai eine Sitzung ab. in der über die wirtschaftlichen Maßnahmen beraten wurde für den Fall, daß Deutschland die Unterfertigung des Friedensvertrages verweigert

. Man will Deutsch land vollständig isolieren u. aushungern, wenn es den Frieden nicht unterschreibt. Der Völkerbundsverlrag. Die Agenzia Stesani bringt nun in einem Auszug die Friedensbedingungen für Deutschland. Der Friedesoertrag umsaßt 44V Artikel auf 208 weiten. Eingangs wird Bezug genommen auf das Ersuchen der Deutschen nach Abschluß des Waffen stillstandes und Friedens, dann hingewiesen auf die Entstehung des Krieges und deren Ursachen, und erklärt, daß mit der Unterfertigung des Ver trages

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 11.05.1919
Umfang: 12
, 11. Hieronymus. Montag, IS. Pankraz. Dienstag, 13. ServaziuS. Mittwoch, 14. Bonifaz. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 1k. Joh. v. Ney. SamStag, 17. Bruno. Die Friedensbedillgungen für Deutschland. Der Friedensvertrag für Deutschland, der in 13 Abschnitte zerfällt, enthält eingangs einige Be merkungen und dann das Völkerbundsstatut. Wir haben bereits in der letzten Nummer unseres Blat tes das Wichtigste hervorgehoben. Sodann folgen die Bestimmungen über die neuen Grenzen Leutschlands

, über die wir ebenfalls schon berich teten. Am dritten Abschnitt werden die politischen Beziehungen zu den angrenzenden Staaten gere gelt. Im Einzelnen wird darüber folgendes be stimmt: . .M Allgemeine Grenzbestimmungen. Die gesamte UnabhängigkeitDeutsch- »ster reichs wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschechoslowakei gegenüber mens im Jahre 1914 folgen. Deutschland tritt Zeutschland werden der alten Grenze Böh- inPolen den größeren Teil von Oberschlesien, Posen und der Provinz Westpreußen auf dem lin

ken Weichselufer ab. Die südliche u. östliche Grenze Wcstpreußens gegenüber Polen wird durch Volksabstimmung bestimmt. Danzig wird mit seiner unmittelbaren Umgebung Freistadt. Die deutschdänische Grenze wird in Ueberein- stimmung mit den Wünschen der Bevölkerung fest setzt. Belgien. Deutschland stimmt der Aufhebung der Ver läge von 1839, durch die Belgien als tzin neutraler -taat errichtet und seine Grenzen usw. festgelegt wurden, zu und heißt im voraus jede Konvention Mt. mit der die Alliierten

sie zu ersetzen beschlie- W. Deutschland hat die volle Souveränität Bel gien über das strittige Gebiet von Moresnet und einen Teil des preußischen Gebietes von Mores net anzuerkennen und muß zugunsten Belgiens aus alle Rechte über Molpen und Malmedy, deren Einwohner das Recht haben werden, binnen sechs ! Monaten gegen diese Aenderung im Ganzen oder j einzelnen Teilen davon zu protestieren, verzichten, i Die endgültige Entscheidung darüber wird dem ^ Völkerbunde vorbehalten bleiben. ! Luxemburg. ! Bezüglich

Luxemburg widerruft Deutschland j die verschiedenen Verträge und Konventionen mit > dem Großherzoge von Luxemburg und anerkennt. ! daß Luxemburg vom 1. Jänner 1919 an aufgehört ! hat .einen Teil des deutschen Zollvereins zu bil- ! den. Deutschland verzichtet auf alle Konzessionen z bezüglich der Eisenbahnen, stimmt der Aufhebung ' der luxemburgischen Neutralität zu und nimmt im ! voraus alle auf Luxemburg bezüglichen internati- ! onalen Abmachungen der alliierten und assoziier- ' ten Mächte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1904
Umfang: 8
des Tiroler Bauernbundes UM 10 6br vormittags, die öffentliche Vauernversammlung um i <Zbr nackmittags abgehalten. Programm und Redner bleiben gleich. Exkönigin NataUe von Serbien. Die Weyausfuyr und die Kandels- vertrage mit Deutschland. Die HandelsvertragSverhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Teutschland sind eben in vollem Zuge begriffen. Damit man lin dieser An^ gelegenheit klar sehen und unsere Interessen wahren könne, muß man zuerst mit Deutschlands Zollpolitik ins Reine kommen

. ES ist eine bekannte Tatsache, daß es in der Geschichte der Zollpolitik kein Ereig nis gibt, welches größeres Aufsehen erregt hat, wie der neue Zolltarif, auf dessen Grundlage wir jetzt mit Deutschland inS VertragSverhältnis treten wollen. Dieser neue deutsche Zolltarif übt wohl aus keinen anderen Staat eine so tiefgehende Wirkung wie auf Oesterreich und wenn der Zolltarif in un veränderter Form ins Leben tritt, so wird er nicht nur störend auf unseren Handelsexport einwirken, sondern unseren Viehexport vollkommen

lahm legen. Welch große Interessen da auf dem Spiele stehen, das zeigt am deutlichsten ein «Blick in die Verkehrsstatistik, nach welcher der Export vom gemeinsamen Zollgebiet nach Deutschland an 800—900 Millionen Kronen ausmacht. Der Export des lebenden Gutes beträgt 59,000.000 X. DaS rapide Anwachsen der Bevölkerung s hat Deutschland zu einem Industriestaat gemacht. Der immense Fleischkonsum hält mit dieser Völkerver mehrung Schritt. Mit dem Anwachsen des Kon sumes ist auch der Import

nach Deutschland ge wachsen. Der große! Import hat die dortige hei mische Produktion unrentabel gemacht und hier be ginnen die Klagen der deutschen Agrarier. Sie sagten, wie bisher der Schutzzoll für die Bodenpro dukte zu einem zollpolitischen Bedürfnis geworden sei, so bilde jetzt der Schutz der Viehzucht die drin gende Notwendigkeit der nationalen Produktion. Der Viehzoll des neuen Zolltarises beweise, daß sich die deutsche Regierung ^.vom den Anforderungen der Agrarier gebeugt habe. Das j Bestreben

der Verdrängung des Vieh- jmpmtks hat sich zuerst bemerkbar gemacht, als Deutschland in den neunziger Jahren die Einfuhr der russischen Cchase und des Hornviehes verboten hatte. Die Motive des Verbotes bildeten damals Veterinäre Gründe. Als aus Amerika die Schweine pest nach Deutschland eingeschleppt würbe, untersagte man 4893 den Import von Borstenvieh aus Wiener- Neustadt und 1895 am 5. Juni auch aus Köbanya. Nachdem aber unser ganzer Export von Köbanya aus erfolgte, so war mit einem Schlage der gesamte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.05.1919
Umfang: 8
. Mittwoch, 14. Bonifaz. DounerStag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. o. Nep. SamStag, 17. Bnmo. Sonntag, 18. Erich, Felix. Montag, 19. Petrus Cölest. DeuLschlands Knechtung. i! NR M tö. ( für es, !V67 Z9 öS kl j von leite« zzen. Niederschmetternd, nicht bloß für Deutschland Mm für alle, die einen Frieden des Rechtes id nicht der Gewalt erhofften, wirkt die Kunde dem Inhalte der Friedensbedingungen für kitschland. „Deutschlands Todesurteil' könnte M als Ueberschrift über diesen 10 OVO Worte Haltenden

Friedensvertrag setzen. Einen «Htsfrieden hatte man erhofft lind nun soll es zi Gewaltfrieden werden, wie ihn die Weltge - Ute grausamer nicht kennt. Militärisch soll Deutschland völlig «hrlos gemacht werden. Es darf nur mehr ein eer von 100 VW Soldaten halten. Alle seine efestigungen an der Westfront, aus Helgoland »d am Baltischen Meere muß es zerstören: alle n Bau befindlichen Unterseeboote vernichten und lh verpflichten, keineLuftschiffe zu erbauen. „Dies beutet für Deutschland, schreibt der „Secolo

' , ntwaffnung, Ohnmacht. Knechtschaft'. Außer- m soll es alle seine reichen Kolonien verlieren, die sich England und Frankreich teilen wollen, on dem europäischen Territorium l Deutschland einen Gebietsstreifen an Belgien Ä einer Einwohnerzahl von 200 000 verlieren, tcmkreich erhält Elsaß-Lothringen mit 2 Millio- m Einwohnern und den Besitz der Bergwerke es Saarbeckens, das von Deutschland abgelöst nd dem Völkerbunde unterstellt wird, was einer. Mn auch nicht formellen, so doch tatsächlichen lnnexion

dieses 647 000 Einwohner zählenden ein deutschen Gebietes gleichkommt. Im Norden >Il durch Volksabstimmung Schleswig an Däne mark fallen. Hier würde Deutschland ungefähr ÜVMV Untertanen verlieren. Aber die gewal- gste Beschneidung erleidet es im Osten. Deutsch- md muß dort auf das halbe Schlesien, auf fast mz Posen und drei Viertel von Westpreußen erzichten. Die Grenze des neuen Polen soll bis ich Pommern reichen. Die alte Hansastadt Dan- g wird ein Freihafen unter dem Schutze der Al- ierten. Ostpreußen

und ein Teil von Westpreu- m wird vom übrigen Deutschland durch den pol ischen Korridor zum Danziger Freihafen voll- «ldig abgetrennt und die Bewohner dieses Ge istes sollen durch eine Volksabstimmung darüber Äscheiden, ob sie noch bei dem territorial nicht »ehr mit ihnen zusammenhängenden Mutter- inde verbleiben oder zu Polen kommen wollen, luf jeden Fall wird der Distrikt von Memel von Deutschland abgetrennt. Durch diese im Frie- msvertrag verlangten Gebietsabtrennungen im An verliert Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 20.06.1925
Umfang: 10
. Er erklärte, Deutschland könne die franzö sischen Sicherungsoorschläge nlchk annehmen. Die Revision des Friedensvertrages und die Klärung der Kriegsschuldfrage sei weit wich tiger als Garanli«verträge. Ein Bolk, in dessen Landen der Feind stehe, könne kein Mitglied des Völkerbundes sein. Deutschland wolle seine Freiheit in Ost und West und habe es die, dann sei der Frieden am besten gesichert. »Seine neuen Selten'. K ö l n. 20. Juni. (AB.) Oberbürgermeister Adenauer sprach gestern b«i einer Rheinlandfeier

ebenfalls von den französischen Sicherungsvorschlägen und for- ! derte die Reichsregierung auf, keine neuen i Ketlen für Deutschland zu schmieden, indem es die französischen Vorschläge annimmt. Lieber wollen die Rheinländer die gegen wärtigen Ketten noch länger tragen Deutsche Pressestimmen. Bozen. 20. Juni. Im »Berliner Tageblatt' (demokratisch) schreibt Erich Dombrowski: „Nach dem deutsch-französischen Kriege von 1870-71 hat die französische Regierung zwar den Frank furter Frieden unterzeichnet

, sich aber nie mals zu einem ausdrücklichen Verzicht auf Elsaß-Lothringen verstanden. Deutschland will jetzt das Gegenteil tun, um Europa zu befrieden. Statt das anzuerkennen und einen ! solchen Pakt ohne weiteres anzunehmen, ver bindet man damit Bedingungen, die für Deutschland zum Teil unannehmbar sind. Wir fürchten, daß man mit dem Versuch, auf diese Weise die französische Eintreisungspoli- tit gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutschland selbst darin wie ein gefesseltes Tier

über ihrem Kopf zusammenzieht.' Günstig beurteilt die Note die »Germania' (Zentrum), die u. a. schreibt: „Aber auch ohne dieses Zwischenergebnis abzuwarten. läßt sich heute schon folgendes sagen: Im Prinzip sind sich Deutschland und Frankreich einig.' Blätter der Deutschon Volkspartei und sozialistische liegen uns zur Stunde noch nicht vor. Antikroate' und trägt ein Kreuzband mit dem Aufdruck »Mussolim vor dem Straf gesetzbuch'. Sein italienischer Priester ermordet. Rom. 1V. Juni. Die chinesische

unter ihnen leugnen, daß Sorge und Unruhe wegen künftiger, noch viel furchtbarerer Katastrophen in unse ren Tagen tausendmal gröger sind, als vor dem Weltkrieg. Eine Weile oersuchte der französische Nationalismus unter Poincare, die Befriedung auf dem Wege zu errei chen, daß dieser Friede Deutschland gegen über noch verschlechtert, Deutschland noch weiter zerstückelt werde. Dies« Gefahr ist auch heute noch nicht vollständig überwun den. Aber im Hinblick auf die einstmalige Unterstützung eines separatistischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 18
Datum: 11.04.1925
Umfang: 18
zur Meistbegünsti gung bestand, außer Kraft getreten. Seit diesem Tage ist Deutschlands wirtschaftliche »olle Handelsfreiheit wieder hergestellt. Bis jetzt hat Deutschland nur einen einzigen Handelsvertrag abgeschlossen: mit Englano. Mit Italien kam am 10. Jänner das bekannte Modus Vivendi-Abkommen zustande, das am 31. März um weitere drei Monate ver längert wurde: mit Frankreich wurde erst «ach mühsamen Verhandlungen ein Provi sorium erzielt: mit Belgien kam vor kurzen «in Handelsabkommen zustande

anlangt, so haben wir Wie derau darauf verwiesen, welche Besorgnis die ital. Industrie vor der deutschen Konkur renz erfüllt. Die Handelsvertragsverhandlun- gen zwischen Italien und Deutschland schlep pen sich darum auch sehr longsam dahin, roe.! Deutschland die allgemeine Meistbegünsti gung grundsätzlich verlangt, die ital. Jdustrie ober von ihrer allgemeinen Anwendung nicht viel wissen will. Allerdings muß man auch bedenken, daß Deutschlands Revision des Zolltarifs noch nicht beendet ist und daher

eine sichere Grundlage für ordenülche Ver handlungen fehlt. Zur Kennzeichnung der Lage des Handels verkehrs zwischen Deutschland und Italien geben wir die zwei nachstehenden Tabellen bekannt die wir an Hand der statistischen Ausweise des Finanzministeriums zusammen gestellt haben und die sich auf die Einfuhr Italiens nach Deutschland im Jahr 1S24 lalso wo noch die einseitige Mcistbegünstigungs- tlauscl zuungunsten Deutschlands bestand! beziehen. Wir haben hiebei nur jene Waren- aruppen hervorgehoben, deren

. Lire) usw. Landwirtschaft liche Produkte führt Italien aus Deutschland nahezu keine ein: in der obigen Uebersicht sind dieselben unter „andere Waren' eingerech net, weil kein Artikel den Wert von 10 Mill erreicht. Man kann also sagen, daß Italien aus Deutschland fast ausschließlich Industrie produkte (durchwegs Ganzsabrikate) und Rohstoffe bezieht. Anders sieht das Bild der Ausfuhr Italiens nach Deutschland aus. Ausfuhr nach Deutschland. MSikonen Wre Geslügeleier 81 Kondensmilch 10 Käse 2 t Reis

nach Deutsch land betrug 1924 15S4 Millionen Lire, also nur 45 Millionen Lire mehr als die Einfuhr aus Deutschland. Den wichtigsten Ausfuhr posten stellt gezogene Seide (361 Mill. Lire): dann folgen getrockneteFrüchte (145 Mill. Lire), Trauben und Frisch obst (109 Millionen Lire), Südfrüchte (108 Millionen Lire), Hanf (98 Mill. Lire), Geflügeleier (81 Mill. Lire). Die land wirtschaftlichen Erzeugnisse machen in der obigen Tabelle einen Wert von 584 Mill. Lire aus: dazu find

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.06.1925
Umfang: 8
in de« Völkerbund, keine Änderung des Friedensvertrages, keine Milderung der »heiulaodbesetzuug. Art ist das große diplomatische Geheim- VZ der letzten Wochen enthüllt. Frankreich Hit im Namen der Alliierten auf die deutsche Sicherheitsdenkschrift geantwortet, die am S. Februar in Rom. London und Paris über reicht wurde. Eine überlange Kette von Ge- öchten und Berichtigungen. Vermutungen md Verhetzungen findet damit ein Ende, kiiwpa erfährt, was Deutschland geboten mü was Frankreich und England darauf zu hgen

Fußangeln für Deutsch'- löd stecken, die zu einer unfreiwilligen Ga- »e der Ostgrenzen Deutschlands führen idllten. Daher ist das gründlichste Studium ltt Rote unbedingt nötig. Nachdem die Al- krten sich fünf Monate Zeit ließen, bevor 5 die deutschen Anregungen beantworteten, braucht auch die deutsche Regierung sich nicht P beeilen. Die Note ist übrigens in einem Wchen Tone gehalten. Eie enthält nichts von einer Forderung m Deutschland, daß dieses den allfälligen Ämhmarsch französischer Truppen

zu ge fallen habe, ebensowenig steht darin etwas «m Sanktionen, die im Falle einer Ber ingung Oesterreichs mit Deutschland oder emer Verletzung der vorgeschlagenen Schieds- zerichtsverträge angewendet werden könn en. Die Note geht auf die Grundlagen der deutschen Anregungen ein. Ein großes und dunkles Rätsel ist noch mzMt: Was soll eigentlich Deutschland als Ligenleistung erhalten? Deutscherseits müßte kr Vertrag im schlimmsten Falle wenigstens dm Zweck haben, sich von ungerechten Vexa- ümen loszukaufen

einzutreten. Diese Boraus- n Kissen sich kurz wie folgt zusammen- 1. Ein Abkommen in der von Deutschland angeregten Form ist nur denkbar, wenn Deutschland selbst dem Völkerbünde beitritt: 2. das Abkommen dürfe weder wittelbar noch unmittelbar eine Aenderung des Frie densvertrages mit sich bringen; 3. der Rheinpakt, der zeitlich unbeschränkt sein. und dem auch Belgien angehören müßte, dürfe weder die Bestimmungen des Bersailler Vertrages über die Besehung des Rhein- landes noch die Erfüllung

. Deutschland wieder der Unruhestiftung zeihen zu können. Man bezweifelt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Englische Kommentare. London, 17. Juni. Die Meldungen aus Italien über die Hal tung Mussolinis in der Paktfrage werden in Londoner Kreisen als Todesurteil für den Pakt angesehen, wenn man sich auch scheut» dies öffentlich auszusprechen. .Daily Telegraph' geht heute so weit, zu erklären, daß Deutschland vermutlich seine Vorschläge zurückziehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1925
Umfang: 8
natürlich Kronprinz Ruprecht »ich! eingehen. Von LrUZendorffs ursprünglichen Plan, mir Hilfe der bayerischen Aolkskraft sein Preußen- Deutschland wieder aufzurichten, ist nichts richr übrig god-lieben als eine dunkle Erinne rung. Wenn man daraus aber den Schluß f-chen wollte, als seien die Beziehungen zwi schen den aktivistischen Kreisen Bayerns und picn norddeutschen Aruppen. welche die Re- iiauration in Preußen betreiben, abgekühlt o^r gar abgebrochen, dann würde man sich einem schweren Irrtum

werden wird. Reichs kanzler Luther erwiderte, daß sich die ReichsreFierring in dieser äußerst wichtigen Frage nicht nochmals eine provisorische Mit teilung erwartet habe. Die Regierung müsse die Forderung stellen, daß der unsicheren Lage baldigst ein Ende gemacht werde. Einleitend sagt die Note, daß sich die Al liierten vorläufig mit Deutschland nicht üdsr Forderungen, sie nicht anerkennen kön nen, in eine Auseinandersetzung einlassen können. Bereits am 5. Jänner sei der Reichs regierung bekannMmacht worden

, daß die Alliierten ihr später eine ausführliche Note mit den Forderungen überreichen werden, die erfüllt werden müssen, wenn man den Art. 429 (Entwaffnung) des Vertrages von Ver sailles als durchgeführt ansehen soll. Heute teilen die alliierten Regierungen mit, daß sie diese endgültige Note baldigst überreichen werden. Indessen weifen sie darauf hin, daß Deutschland anscheinend die Bestimmungen der Art. 428 und 429 des Friedensvertrages nicht einhalten wolle: denn diese Artikel setzen für den Fall

, daß Deutschland nicht getreu den Abrüstungsbestimmungen nachkommt, die Be setzungszeit mit 13 Jahren fest. Weil min mehrere Bestimmungen nicht getreu eingehal ten wurden, werden sich die Alliierten an die Klauseln des Vertrages halten. Es liege an Deutschland, seinen Verpachtungen so nach zukommen. daß die vorgesehenen Erleichte rungen im Besetzungsrogime eingeführt wer den können. Die Note schließt mit der Er klärung. daß sich die Alliierten genau an den Friedensvertrag halten werden. Die Pariser Blätter

berichten, daß der end gültige Bericht der Kontrollkommission über die Abrüstung Deutschlands erst in zwei oder drei Wochen überreicht werden kann, weshalb die letzte Note an Deutschland in der Frage der Kölner Zone etwa in einem Monat über reicht werden wird. Giorgio auf seiner Vorlage unbedingt besteht und von Konzessionen, nichts wissen will, so lassen sich heute schon einige interessant« Sit- zun^en vorausahnen. Der Ministerrat hat noch keinen Beschlug gefaßt, ob die Regierung aus die Abstimmung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
Gepäck iei» Zwei- Übergewicht Ein Weltkrieg? Soll wegen Marokko ein Krieg entbrennen, an dem alle Weltmächte Europas beteiligt wären? Das ist heute die Frage, vor welcher die Diplomaten ste hen. Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich sind im Augenblick aus einen Punkt ange langt, aus dem alle Friedensbestrebuiigeu zu ver sagen scheinen. Um die Sachlage gan; zu Überblicken, wollen wir etwas zurückgreifen. Anläßlich einer Mittelmeerfahri im Jahre landete Kaiser Wilhelm in Tanger

. Dieses Ereig nis führte zu ernsten Verstimmungen zwischen Frank reich und Deutschland, die infoige des herausfor dernden Vorgehens des französischen Ministers des Aeuszern Delcassö sast zu einem Krieg gesührt hät ten. Jni kritischen Moment wurde Delcass« gestürzt und sein Nachfolger Ronvier brachte durch seine schlaue Diplomatie die Algeciras-Konferenz zustande, auf welcher Teutschland ganz verlassen dagestanden wäre, wenn nicht Oesterreich treue Dienste geleistet hätte. Die Konserenz schloß

mit dem Algecirasver- trag vom 7. April 1906, welcher sehr zu Gunsten Frankreichs lautet. Es war klar, dag Deutschland nach diesem Mißerfolg eine Gelegenheit herbeisehnte, um die Scharte auszuwetzen. Der Anlaß bot sich, als Frankreich durch die Ausstände in Marokko genötigt war, mit Waffengewalt einzuschreiten. Nun ent sendete Deutschland den „Panther', wohl weniger, um gefährdete deutsche Juteressen zu schützen, als um den Franzosen klar zu machen, daß Deutschland eine „friedliche Aufsaugung' von Marokko

in solchen Fragen die Verbindung mit der Bevölkerung durch die Presse aufrechthält, um durch das leicht entzünd liche Nationalgefühl einen festen Rückhalt in den Ver handlungen zu erhalten. Von französischer Seite wird erklärt: „Zu Beginn der Konversation hat Deutschland enorme Ansprüche erhoben. Es hat den gan zen Kongo von der Meeresküste bis Sangher ver langt, das heißt, eine Kolonie mit großer Zukunft, voll von französischem Ruhme, nationalen Erinne rungen. Das hat Frankreich rundweg abgelehnt

, das vom Meere bis zum Tschad- see reicht, wäre in zwei Teile zerschnitten worden. Die Territorien der Onbrgrangli Ehari und die mi litärischen Territorien des Tschad wären nur mehr vom Norden durch eine lange, schwierige, unmögliche Straße erreichbar. Gabon mit Brazzaville und Libreville wurden nur mehr einen winkeligen Zu satz bilden. Dieser Verstümmelung sich zu unter ziehen, hat Frankreich verschmäht, sie wäre ein Rnin und eine Entwürdigung zugleich geworden. Seit dem hat Deutschland seine Forderungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1925
Umfang: 8
und sie mit gewissen Vorbehal ten verknüpft, die nur eine methodische und keine sachliche Bedeutung hätten. Vermutlich wird die Londoner Regierung den Wunsch äußew, daß an Deutschland nicht von vorn herein mit nackten Worten die Forderung gestellt werde, daß es sowohl aus «ine Re vision der Ostgrenzen wie auf den Anschluß 'Oesterreichs verzichten müsse oder daß es an erkennen müsse, daß die GrenÄragen nicht einem Schiedsgericht unterworfen werden können. Wie sähe Europa politisch aus. wenn der Sichvrheitspakt

unter solchen Bedingungen zustande käme? 'Wir hätten ein doppeltes Bündnissystem: Den Westpakt und die Ver träge Frankreich-Polen-Kleine Entente im Osten. Sowohl das eine wie das andere dieser Systeme würde in den Rahmen des Völker bundes gefaßt sein, so daß das Ganze den Absichten des Genfer Protokolles sehr nahe käme. Deutschland wäre ebenfalls Mitglied des Völkerbundes (sein Wille zum Eintritt) wird bekanntlich auch von England zur Be dingung gemacht) und dadurch nach allen Sei ten durch die Verpflichtungen gebunden

teilung der Machtverhältnisse auf dem Kon tinent zwischen dem entwaffneten Deutschland einerseits und den waffenstrotzenden West- und Ostmächten anderseits aussehen würde. Auch die Frage der Ostgrenzen ist bisher offenbar nur grundsätzlich, nicht aber in ihren Einzelheiten geklärt: England schützt den Frieden vor seiner Tür und hält sich alle über flüssigen Verpflichtungen nach Möglichkeit vom Leibe; Frankreich nimmt von England, was es kriegen kann, und verfolgt im übrigen seine eigenen Pläne

. Aber wo bleibt bei alle dem Deutschland, das durch seinen feierlichen Verzicht auf Elsaß-Lochringen den Preis für diese Verständigung zwischen Paris und London zahlt? Was bleibt noch von dem Ge- aenseittgkeits-Vertrag übrig, wenn die rheini sche Neutralität nicht gegenseitig, sondern eben nur einseitig garantiert werden soll? Nie Hellseherin uvd AmuMeu. Ein Rigaer Medium beschrÄbk das Schicksal der NordpÄfforscher. Die Gedanken der ganzen Kulturwelt sind aus der Suche nach Amundsen und seinen wagemutigen

der Ab sicht, daß die Note in der Entwaffnungs- ircge in gemäßigtem Tone gehalten sei. Die „Victoire stellt fest, daß Deutschland wenig stens relativ entwaffnet sei und daß in Be zug auf die Sicherstellung Frankreich einen militärischen Borsprung über den östlichen Nachbarn habe. Frankreich müsse die zehn Jahre, die ihm bis zur Räumung von Mainz noch verblieben, ausnützen, um wieder eine Großmacht zu werden. — „Figaro' schreibt, daß die Note nicht den Charakter eines Ulti matums habe, sondern daß sie eher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1925
Umfang: 10
Korrespondent des „Newyork Herold' will erfahren haben, daß Dsutfch- lsÄ emc AbäiÄerung des Dawespwnes be absichtige. Es heißt. daß Deutschland darnach wachten wolle, eine Festsetzung der genauen Reparationsfumme, dir es zu bezahlen habe, za verlangen. Die Revision des Dawes- Mes soll gleichzeitig mu der Regelung des Problems der interalliierlen Schulden erfol- zzii unÄ aus diesem Grunde beachte Deutfch- IaS sehr «uchmerLsam die Bemühungen des Mgöflschsn Fin-anzmm'.sters Caillaiux. Es war der Wunsch

Caitlaux'. daß ein« endgül tige Reparationssmnme für Deutschland fest- zchtzt werde. Deutschland hoffe, wie der .Newyork Herald' sagt, daß eine neue inter- «iLonaie Sachvelständigenkommifsion einge- sttzt werde, wie sie zur Zeit der Ausarbei- mag des Dawesplcmes bestand. Abd el Krim Soce Re» zieht Truppe» z^nmmen. Tanger, 27. Mai. (AB.) ZlbS el Krim hat alle Stämme der wost- bei jpmwschen Zone aufgefordert, mit > ZW bis 4000 Kriegern sich :n Haron eikozu- ! ftdm. Der größte Teil dieser neuen Trup pen

über die Brennergrenze, über den Anschlug Oesterreichs an Deutschland, über den Sicherheitspakt und über das natio nale Erwachen in deutschen Landen will nicht zum Schweigen kommen. Die Rede Mussolinis und die Veröffent lichungen verschiedener italienischer Blätter haben das Interesse an diesen Fragen geweckt und angefacht. Den Ungeheuerlichkeiten» die gestern der „Meffaggero' aufgetischt hat, tritt die „Boce Repubblicana' entgegen. Das Blatt oerweist darauf, daß es gerade der „Mefsaggero''war. der einstmals

für die Ruhrbesetzung eintrat, was zur Folge halte, daß Deutschland die an getane Schmach um so mehr empfand und daß der deutsche Geist aus dem lethargischen Schlummer des Zermürbten wieder erwachte. Wenn heut« der Irredentismus im Etsch land erwacht, so muß man dieses nicht wie einen Sträfling beaufsichtigen, sondern es zu verstehen suchen. Der italienische Staat möge sich von den Deutschen im Etschland ein ge naues Bild machen. Er soll trachten, ihre Liebe und ihre Achtung zu erwerbyi: denn diese wären

von solchen Chauvinisten wird allmählich ein großer Kreis werden. Das Blatt erinnert daran, was Otalien für Deutsch land getan hat und nun entrüste sich Deutsch land über die Rede Mussolinis, der den An schluß Oesterreichs an Deutschland verbiete. Mussolini hätte aber-nicht so gesprochen, wenn nicht deutsche Irredentisten in München und anderswo dieses Verbot mit ihren ungerech ten Ansinnen herausgefordert hätten. ' Die freundschaftlichen Beziehungen Italiens zu Deutschland haben zur Voraussetzung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 06.10.1923
Umfang: 12
: Dr. Joses Georg Oberkofler. Bozea. — Druck: Buchdrackerei TqrvUa Bozen Tlnzelprei» 2S Cent. Fiir da» Inland mit Post monatl. L. S.SV, Ausland L.IO.Z« Zam Abhole» monatl. L. ö.—. Di« Su»- tröaergeblihr wird eiaens berechnet. Zortlaufend» Annahm« se» Blatt«» «r- oflichtet,ur Zahlung der Bezugszebllhr. Nr. 828. — 24. Fahrg. Bozeu-Meran, I Zsnntsg ^usgsbs ! 6. Sttober 1323 Poft-Kouto-Konent Deutschland auf dem Wege zur Matur. In vielen Staaten Europas zeigt sich, daß die Leitung der Schicksale eines Volkes

immer mehr in die Hand einzelner übergeht. Je iqwieriger Sie i!age emes Landes wird, desto deutlicher offenbart sich das Bestreben, einem einzigen Führer die Lenkung anzuvertrauen. Eo war es Seipel in Oesterreich, der die junge Republik rettete und den Wiederaufbau durchführte. Wir sehen, daß in Italien das Parlament nahezu ausgeschaltet ist. Wir Ha ien in Griechenland und seit kurzer Zeit erst in Spanien eine Militärdiktatur. Auch Deutschland scheint auf diesem Wege zu sein. Nur fehlt noch der Mann

werden. Der Marxis mus hat Deutschland ruiniert. Er hat abge- wirtschaftet. Die bürgerlichen Parteien halten ihn künstlich am Leben. Sie wagen nicht den Trennungsstrich zu ziehen. So sinkt Deutsch- WS in Not und Elend. Wir fordern Klarheit. Schluß» mit der Kompromißpolitik. Fort mit der Sozialdemokratie aus der Regierung. Wir verlangen eine Regierung, die sich bewußt am die nationale Kraft in allen Volksfchichren stützt. Etegerwald stellt im »Deutschen' angesichts der furchtbaren Lage Deutschlands die Forde rung

selta, und sehr kurz zusammenzutreten, damit km klem-es homogenes Kabinett auch tatsäch lich arbeiten kann. Zu welcher Partei sich diese wmigen Männer bekennen, ist dem deutschen «olle in de? gegenwärtigen Stunde furchtbar ^ichgultig. Das Entscheidende ist. daß sie etwas wollen und daß sie das deutsche Volk '»ter dem Stichwort zusammenfassen: Hart Wen oll«, aber gerecht!' Bemerkenswert ist, wie der Berliner Son derberichterstatter des „Matin' die neue Wen- der Dinge in Deutschland beurteilt

. Er schreckt, es handle sich um einen schon seit lan> vorbereiteten Ruck nach rechts, denn die Nsamte Großindustrie wolle die Wiedevauf- ^yme der Arbeit und einen Weg, um mit Vankreich und England in Verhandlungen M können. Mit Bedauern stellt dann Berichterstatter fest, daß Deutschland in ßurzon über Englands Außenpolitik England erwartet Borschläge. Frankreichs Forderungen stehen in teinem Verhältnis zn Deutschlands Zahlungsfähigkeit. — Der Mißerfolg der Ruhr- besetzuug. - Die Streichung der Guthaben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.02.1924
Umfang: 8
zn werden. Jeder vernünftige Mensch in Deutschland sei zur Verständigung bereit. ! 25 Goldmilliarden geleistet. Es diene aber nicht der Verständigung, wenn Poincare erkläre, daß Deutschland, das nach ausländischen Schätzungen mindesten» 25 Goldmilliarden leistete, seit vier Jahren nichls an Reparationen gezahlt hätte. Der Vorwand Frankreich» zur Zertrümme rung Deutschland». weua in Frankreich die Frage der Sicher heit in den Vordergrund gestellt «erde, warum se> dann aus alle Anregungen weg«» Schaffung

eine» Rheinlandvertrage» wegen weitgehender Sicherungen für Frankreich bis her keine Antwort an Deutschland erfolgt? Daß man mit den Separatisten keine Politik der Zerreißung Deutschland» mache« kau«, habe die Entwicklung der letzten Jett gezeigt. Der deutsch-amerikanische Handelsvertrag nnd das Abkommen mit England. Der Minister besprach daan mit Genug. Wang die Unterzeichnung de» deutsch-amerlka- Nischen Handelsvertrages. Weiler» erina^te Slresemann au da» mit Englaad unwrzetch- oete Abkommen über die Herabsetzung

der Reparalioasabgabea ans 5 Prozent. Deutschland med der Völkerbund. Zum Schlöffe kam Dr. Stresemana an? die Haltung Deutschland» dem Völkerbund« gegenüber zn sprechen. Er betont« vor allem, daß der Völkerbund bis seht seinen Statuten nach nicht dem Gedanken der internationalen Verständigung, dem er entsprungen sei ent spreche. hinsichtlich de» Eintritte» Deutsch lands müsse erwähnt werden, daß ersten» Deutschland von keiner Seite M einem An suchen um die Ausnahme ermutigt worden fei und daß zweiten» die Mächte

, die gegen die Aufnahme Deutschland» sind, ihre Haltung Ä» seht nicht geändert haben. Ferner sei keine Garantie dafür gegeben, daß Deutschland gleichberechtigt und ohne vorherige Erfüllung demütigender Bedingungen ausgenommen werden würde. Bei Zutreffen der nötig«, Voraussetzungen sei Deutschland ohne weite«» zum Eintritt in den Völkerbund bereit. Anshebung de» Ausnahmezustandes. Berlin. 2». 2. fll».) Der Reichspräsident hat eine Verordnung erlassen, durch die der militärische Ausnahme zustand. besonder

Weg. Der Londoner Berichterstatter der »M. > R. R.' schreibt vom 24. Februar: ' Mehr Gewährsmann meint«, die Äompli- Mac Donald so freigebig an die Adresse Frankreichs und Poincares gerichtet habe, dürfe man in ihrer Bedeutung nicht über schätzen. Mac Donalds heutige auswärtige Politik sei aus der Annahme ausgebaut. Frankreich beginne zu begreisen, daß eine Fortsetzung seiner bisherigen Politik mili tärischer Ambitionen und seiner Zerstörung»- arbeit in Deutschland zu seinem sinonziellen Ruin

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 07.02.1917
Umfang: 4
Scholastika. Sonntag 11. Maria L. Momag 12. Eulalia. Dienstag 13. Benignus. «ÜM-MMüIWl! BllM lSIIW. Asffoederung Wilsons an die Schweiz, sich dem Vorgehen Amerikas anzuschließen. Bern, 5. Februar. (Schweizer Depeschen- Agentur.) Präsident Wilson richtete an die Schweizer Regierung eine Note, worin er sie Änlädt, sich dem Bor gehen Amerikas gegenüber Deutschland anzuschließen. Der Bundesrat befaßte sich in einer besonderen Ätzung mit dieser Note und stellte die Ant wort an Wilson fest. Diese Antwort

einer Anleihe von SVV Millionen Dollar eingebracht, um Armee und Flotte in Bereitschaft zu stellen j >nd jedem Auftreten von Elementen, die mit ! Deutschland sympathisieren, Widerstand zu lei- ! ften. Der Marinesekretär Daniel empfahl der > Marinewerst und den Schiffsstationen, ent- sprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Amerika vor Verschwörungen zu schützen. die «egen des Abbruches der diplomatischen Bezie hungen mit Deutschland entstehen könnten. — Die amerikanische Regierung erwägt

sind vier Dampfer der Hamburg—Amerika-Linie, die stch dort seit Kriegsausbruch befanden, von der Behörde beschlagnahmt worden. Ruhige Entschlossenheit in Deutschland. Verlin» S. Februar. (KB.) Die politischen Kreise sind sehr erstaunt darüber, daß Wilson von einer vermutlichen Aktion spricht, wahrend es sich doch für Deutschland und seine Bundes genossen um eine wohlüberlegteernste Aktion handelt. Im allgemeinen läßt sich betonen, daß das Vorgehen Amerikas kein< Ueberraschung ist. Deutschland

wird es ruhig abwarten, daß die U-Boote das Ihr igeleisten werden. ^ Berlin, 5. Februar. (KV.) Die hiesigen Blätter stimmen in Besprechung des Bruches zwischen Amerika und Deutschland darin über ein, daß der Bruch nich^t unerwartet kam. Der „Lokalanzeiger' schreibt: Wir sind gewappnet. Jeder neue Bundesgenosse, den unsere Feinde werben, hat neue Kräfte im deutschen Volke lebendig gemacht. — Die „Vossische Zeitung' und das „Berliner Tage blatt' meinen, daß Wilson nicht von einem Bruch des deutschen

am 3. Februar dem Staatssekretär Lansing sein Beglaubigungsschreiben. Der Abbruch der di plomatischen Beziehungen beschränkt sich vor läufig auf Deutschland. Die Haltung Spaniens. Madrid. 4. Februar. (KB.) Ag. Havas meldet: Gestern früh haben die Gesandten der Bereinigten Staaten und der Schweiz dem Mi nisterpräsidenten Grafen Romanos einen Be such abgestattet. Vormittags wurde ein Mi nisterrat abgehalten, der 3 Stunden dauerte. > Nach der Sitzung erklärte der Ministerpräsi dent, daß die deutsche Nöte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1923
Umfang: 6
»»dr»ck: Bnchdrnckerei Tqrolia Bozen Eilizelprei» 2S Cent. Für da» Inland mit Post monatl. L. S.SO. Busland L.10iL» Zum Abholen monatl. L. S.—. Die Au»- trägergebUhr wird eigen» berechnet. Zortlaulende Annahme de» Blatte» »er« oflichtet ,»r Zablima der Be»ug»gebl>kr Ztr. 17V. — 4Z. Zabrg. Freitag, N. Juli MZ. Voü'Kontv'Koneul. Tu lebst unter Tiereu, Deutschland! Don Gustav Frenssen. Gustav Frenssen, der im vorigen Jahre ein« Bortragsreije zum Besten der Kinderhilfe durch die Bereinigten Staa ten unternommen

einzelner Menschen in jedem M denken freundlich und gütig über Mil- kmen der anderen Völker. Eine Welle hei- M Mitleids geht von Millionen Deutschen pdem darbenden russischen Volk. Englische Smschen reden zu vielen Tausenden freund- H von Deutschland. Dänische Menschen Neh ren sich zu taufenden deutscher Kinder an. KS so in allen Völkern. Aber die großen Zm selber, die Völker als solche, sind kalt, chmuisch und böse gegeneinander, und sck» übereinander her. wenn eine Stunde dumpfen Irrsinns, wirrer

Verrücktheit ii» sie kommt. Während die meisten ein- Mm Menschen verständige Wesen sind, sind die Völker als solche noch tierisch und dump- sm, unheimlichen Trieben verfallen. Es ist ins der größten Rätsel der Schöpfung. Mlionen der einzelnen Menschen sind im Zeitalter der Elektrizität und Moralität, aber ki Wlker als solche sind in dem Zeitalter dir Bronze und der Menschenopfer. Das zrche Tier Deutschland war dumpf, gleich- Miz, leichtgläubig, zutraulich, fahrlässig, woorsichtig. Da wurde

wn. Es war gefühlvoll weichlich, dem russi schen ähnlich, mit dem es ja auch sowohl ver wandt wie benachbart ist. Es wird jetzt klarer, kälter und härter werden. Du lebst ^nter Tieren, Deutschland! Unter Tieren! hast immer unter ihnen gelebt; ober jetzt W du es erfahren, so grausig, wie kein «oll es je erfahren hat. Unter Tieren! Unter «Mern, die kein Erbarmen mit den Kindern hatten, als schon Friede war! Unter Völkern, °o» denen keins für dich eintrat und eintritt, als du wehrlos geschändet wurdest! Vergiß

a» nicht! Sei hart! Schlage die nieder in einer Mitte, die weichherzig sind, die von Mauben und Vertrauen reden. Schlag sie nieder, denn ihre Rede bedeutet Tuberkulose, verkrüppelte Kinder, durch Enge und Hoff- Deutschland am Ende der Kraft? Einig muß Deutschland jetzt sein, einig im Innern und einig gegen den Erbfeind. Nitti sagt in seinem Buche «Das friedlose Europa' dem deutschen Volke: .Diese grauenhaften Demütigungen können keine andere Wirkung haben, als die Deut schen in einem einzigen Gefühl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 01.09.1922
Umfang: 6
, Ausland L.S.—. Fiir Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgekiihr monatl. Bozen 50 Cent, für Gries, R-ntsch, Boznerboden 60 C«nt. Nr. M. — äl. Zahrg. Bozen. Freitag, den 1. Tevtember IM. Poft-Konlo-Koneut. Entscheidende Tage Zwei Fragen, gestellt an die Zukunft, von denen diese abhängt. In diesen Tagen fällt die Entscheidung. Das Reparationsproblem und die Zukunft Deutschösterreichs. In Genf und Paris werden sie es beant- oonen: Erhält Deutschland einen Zahlungs aufschub? Wie wird Oesterreich

geholfen? Die Reparationskommission und der.Völker bund wiegen das Los zweier Staaten — eines einigen Volkes, des deutschen. Bradbury schildert die Lage Deutschlands so: „Wir sind an einem.Punkt angelangt, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir wollen, daß Deutschland tatsächlich in die Lage kommt, seine Verpflichtungen zu erfüllen, oder ob wir ein 'ohnmächtiges, ruiniertes Deutschland anstreben, von dem wir unter keinen Umständen auch nur einen Pfennig erhalten können.' Wollen sie nun in Paris den Ruin

Deutsch lands? Wenn Deutschland ruiniert ist, ist Europa bankrott. Es bricht ein Chaos herein, das alle Zahlen und Projekte der Wirtschaft, alle Umrisse der Politik, alle Verträge der Tlaalenlenker auswischt, wie ein nasser Fetzen die Schultafel Europas, die die Frie- denslehrer von Versailles und St. Germain so meisterlich mit dem Blute der Besiegten beschrieben haben. Sie haben Deutschland umstellt. Verzichtet Frankreich auf seine produktiven Pfänder, wird es Bedingungen stellen für ein Moratorium

, die für das Reich unannehmbar sind? Oder wird England mit dem Plane einer verschärften Kontrolle imt Einspruchsrecht in die gesamte deutsche Wirt schaft- und Finanzpolitik durchdringen und dadurch das Reich dem Ententekapitalismus ausliefern? Und was wird aus dem sterbenden Oester reich? Oesterreich kann nicht mehr leben, ver dammt zu selbständigem, unabhängigem Siechtum vom St. Germainer Vertrag. Der Weg der Genesung — der Anschluß an Deutschland — ist ihm verboten. Wenn Oesterreich von Genf nicht rasche

. Und haben die Männer, die dieser Zeit ihr trauriges Gepräge geben, nicht in letzter und allerletzter Zeit immer wieder erklärt: daran ist nicht zu rütteln? Was soll's! Wenn diese Männer nun endlich Entscheidungen treffen, bestimmt und klar, wie Deutschland und Oesterreich fortbestehen sollen, müssen sie endlich weg von Versailles und St. Germain, daran sie gekettet sind wie der Sklave an seinen Kerker. Der Münchner Katholikentag. (Sonderbericht unseres Münchner W.-Mitarbeiters.) III. Die erste große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 03.04.1925
Umfang: 8
SeNe U Svndsmann' Freitag, den 3. April Igzz Die deutsch-ltalieuischeuHaudels- verttagsverhandluugen. Me Stellungnahme der deutschen Industrie. Wir haben wiederholt auf die Hartnäckig keit verwiesen, mit welcher die Handelsver trag srxrhandlungen zwischen Deutschland «nd Italien gesührt werden. Italien verfolgt zwei Ziele: durchgreifende Erleichterung der Ausfuhr landwirtschaftlicher Pro dukte nach Deutschland und starken Schutz für die industrielle Produktion vor der deutschen Konkurrenz

. Deutschland seinerseits aber will den italienischen Markt für seine Industrieerzeugnisse gewinnen und dekämpft daher mit Schärfe den italienischen Hoch- ischutzzolltaris. Da wir den Standpunkt Ita liens in der Frage bereits des öfteren erör tert haben, wollen wir auch einmal den deutschen Gesichtspunkt zur Geltung kommen Zossen, der aus den nachstehenden Ausfüh rungen de» deutschen Aussuhroerdandes klar aufscheint. Schon anfangs März war es klar, daß die tn Rom gesührten Handelsveriragsveryand» lungen

bis zum 31. März, d. h. bis zum Ab lauf des deutsch-italienischen Provisoriums, nicht zu Ende geführt sein würden. Das kann kein Wunder nehmen, da dieses Provisorium für Deutschland oußerardenilich ungünstig ist. während es der italienischen Ausfuhr nach Deutschland die größten Chan cen bietet. Das Provisorium beruht zwar auf der grundsätzlichen Einräumung der bei derseitigen Meistbegünstigung, doch werden davon in zwei Tabellen ^ und R aus beiden Seiten gewisse Ausnahmen gemacht, d',c für Deutschland weit

liegt. Auf der Versammlung des Verbandes der italienischen Industriellen. — der dem Neichs- verbande der deutschen Industrie mitspricht, — wurde unter dem Borsitz des Abgeordne ten Benni sogar in scharfer Weise gegen den Abschluß eines endgültigen Handels- und Tarifvertroges mit Deutschland überhaupt Stellung genommen. In der einstimmig an genommenen Resolution findet sich folgende merkwürdige Wendung: „Um der Würde und des Interesses Italiens willen wird erklärt, daß es unmöglich

. Ueber die noch bestehenden deutschen Einfuhrverbote und Kontingentierungen, über die man sich weiter beschwert, würde unschwer eine Einigung zu erzielen iem. da sie ohnehin in den nächsten Monaten abge baut werden sollen. Ohne einen erheblichen Abbau des Hoch schutzzolltorifes von 1921. der von vorne herein als Verhandlungstarif bestimmt war. hat jedenfalls für Deutschland ein endgültiger Handelsvertrag keinen Wert, zumal sich, wie im einzelnen nachgewiesen worden ist. die meisten prvhibitiven Sätze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1925
Umfang: 8
London und Paris erschweren und könnte den Erfolg der deutschen Anregungen in Kroge stellen. „Micke aus des Bremer'. ^ Bozen, L.Mai. Der „Corriere della Sera' laßt sich durch Luciano Magrini in einem längeren Artikel aus Berlin berichten, daß in Deutschland alle mit dem Anschluß Oesterreichs einverstanden seien. Der letzte Teil des Artikels trägt die Ueberschrift „Blicke auf den Brenner' und lautet: „Der Anschluß Oesterreichs an Deutschland, der vielleicht gar keinen besonders großen Widerstand

seitens der französischen Regie rung finden würde, die von der Sorge be herrscht wird, die deutsche Gefahr von ihren Grenzen zu entfernen, stellt sich vor allem als eine Frage dar, welche Italien angeht. Man darf nicht vergessen, daß der Anschluß Oester reichs an Deutschland die Entwicklung einer wirtschaftlichen und politischen Vorherrschaft Deutschlands auf der Ballanhalbinsel mit sich bringen würde. Die Wilhelmstraße würde be züglich des europäischen Ostens die alte Poli tik des Ballhausplatzes

erben. An Stelle des alten Oesterreich mit seinem Nationalitäten- niosait hätten wir ein großes, in nationaler -Hinsicht gleichartiges Deutschland mit dem Ge wicht seiner alldeutschen Unruhe und seiner überschüssigen industriellen Kraft. Auf dem Balkan, vom Einflüsse der österreichisch-rus sischen Politik befreit, würde der massive und ränkevolle kommerzielle und politische Druck des deutschen Einflusses lasten. Im Etschland erhielte der Jrredentismus, der in Deutsch land bereits viÄ freundliches

Entgegenkom men findet, neuen Anreiz, die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien zu ge fährden. Man darf nicht vergessen, daß im vergan genen Jahre in Münchm in Gegenwart des Prinzen Ruprecht, der bayerischen Regierung und einer Vertretung der Reichswehr ein Denkmal enthüllt wurde, welches auf den Seiten des einfachen viereckigen Blockes 1l) In schriften trägt mit den Namen jener Provin zen, deren Wiederercckerung die Deutschen vorhaben. Und unter diesen Namen sind nicht nur jene Gebiete

, die Deutschland infolge des Krieges verlor, sondern auch das Etsch land und Deutschböhmen, Der Anschluß an Deutschland würde mit größerer Unmittelbarkeit das alte, immer lebendige und unveränderte Ausdehnungsbe streben des AWeutschtums an unsere Grenze rücken.' Ter Prozeß wegen des Jamm- bruches des Slenosees. Aus Bergamo berichtet der »Corrierx della Sera' vom 4. Mai: Heute vormittags begann in Bergamo der Prozeß gegen die angeklagten verantwort lichen Erbauer des Staudammes am Gleno- see

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 20.06.1925
Umfang: 10
»De? La»d»«an«* Samstag, den 2V. Juni iszz. M . aber seine eigene Sicherheit. Deutschland gegen Frankreich zu schützen, so wird es dies auch ohne den Rheinpatt tun, wie es auch m Versailles die Einverleibung des Rheinlan des durch Frankreich verhinderte. Durch den Rheinpatt wäre aber Frankreich auch ein bedeutendes Zugeständnis gemacht: denn ein solcher Bertrag würde ihm in Bezug auf Elsaß-Lothringen eine ganz andere Stellung geben als das Dersailler Friedensdiktat. Nach außenhin

würde die Revindikation dieses Landes, wie die Franzosen es nennen, sozu sagen noch einmal legitimiert werden. Das ist für Frankreich um so wichtiger, als es innenpolitisch heute der elsaß-lothringischen Frage noch keineswegs Herr geworden ist. Die von Frankreich, bei den HandelsDer- tragsverhandlungen oersuchte Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wonach Deutschland die Aussuhr Elsaß-Lothringens auf sich nehmen sollte, obgleich man ihm Sa- Land politisch genommen hat, ist für die Dauer jedenfalls unmöglich

zu finden ist, jemals auch nur einen flüchtigen Einblick hat tun können, dem wird das Opfer auf der Seele brennen, das hier im Interesse der Siche rung der Rheinlande von uns gebracht wer den soll,' so schreibt der schon angeführte Be fürworter des Pakks. Es erschien undenkbar, daß Frankreich trotzdem einen solchen Sicherhcitspakt im Westen für Deutschland noch mit Forderun gen belasten könnte, die eine materielle Aner kennung der durch das Dersailler Diktat im Osten geschaffenen willkürlichen Grenzen

bedeuten würde. Hat man den polnischen Staat nicht nur deshalb auf Kosten Deutsch lands künstlich ausgedehnt, um sich selbst vor Deutschland dadurch zu sichern? Kein verständiger Arensch denkt daran, Polen seiner wirtlichen nationalen Grenzen zu berauben, aber wenn Frankreich jetzt an seiner Ostgrenze eine Sicherung erlangte und zu Deutschland allmählich in ein normales nachbarliches Verhältnis träte, so hätte es doch keinen Grund mehr, im Osten Deutsch lands unter allen Umständen und für alle Zeiten

Verhältnisse stabilisieren zu wollen, die unnatürlich und ungerecht sind. Kein Mensch verlangt von Frankreich, daß es darum seine Sympathien und seine Interes sen von Polen abwendet, aber Frankreich darf auch nicht von Deutschland verlangen, daß es sich für den Osten zu einer definitiven Abschreibung seiner natürlichen Rechte ver pflichtet. Ein solcher Vertrag ist innenpoli tisch unmöglich und würde auch außenpoli tisch keinen Dauerwer: haben, da in Deutsch land niemand hinter ihm stünde. Daß sofort

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.04.1919
Umfang: 8
aus. — Eine De lation der früheren Revolutionsregierung, die von München in das Ruhrgebiet begeben woll- . wurde auf der Reise in Nürnberg eingefangen. deutschösterreichische Regierung hat die Mzen nach Bayern geschlossen. Ebenso hat die Mennig von Baden den ganzen Verkehr mit »Um eingestellt. Die Lage in Deutschland t immer noch als sehr ernst zu bezeichnen, wenn M bisher keine bedeutenden Umwälzungen vor- ekommsn sind. Im Ruhrgebiet streiken zur Zeit ^ Arbeiter. In Danzig traten 20l)W0 unter der Waggonfabriken

in den Streik. In M kam es zwischen den christlichorganisierten iveltern. die die Arbeit aufnehmen wollten, und ' revolutionären zu einem Zusammenstoß, bei »n die christlichen wegen ihrer numerischen Un- rlegenheit den Kürzeren zogen. Infolge der «eiks und des ungeheuren Rückganges.der Pro- «wn m den Bergwerken fällt die Mark im Alande..von Tag zu Tag. — Der Kongreß der veuerräte in Berlin hat an die Arbeiter die '.v^erung gerichtet, wieder zur Arbeit zurück- n « / Deutschland vor einer Wirtschaft

auf, ohne die es eine Einigung nicht geben kann: Räumung des besetzten Gebietes so fort nach Friedensschluß. Rückgabe unserer Gefan genen und Aufhebung der Blockade. — Er for derte außerdem die linksrheinischen Gebiete und Oberschlesien für Deutschland und die Rückgabe der ! deutschen Kolonien. — Außenminister Brockdorff- ! Rantzau, der hernach das Wort ergriff, sagte: Die l Art und Weise, wie Elsaß-Lothringen jetzt behan- ! delt wird, wird für den Friedensschluß ausschlag- - gebend sein. Dänemark schraubt seine Forderun

- ! gen auf Kosten Deutschlands immer weiter hin- i auf. Die Verhandlungen in der Anschlußsrage ^ Deutschösterreichs werden fortgeführt. Was die ^ Frage der finanziellen Ansprüche an Deutschland anbelangt, sollten die Gegner die wirtschaftliche , und politische Lage Deutschlands bei ihren Berech- j nungen leidenschaftslos im Auge behalten. > Deutschland braucht Rohstoffe und Kredite und kann nicht so ohne weiteres die Schäden in Nord- frankreich und Belgien wieder gut machen. Die , Nationalversammlung

seiner Aeußerungen in der Wahlbewegung eine Grube geschaufelt. Da mals erklärte er, Deutschland müsse alles bis zum letzten Heller bezahlen und die Schäden voll und ganz ersetzen. Heute sieht e^' aber ein, daß diese Forderung Deutschland nie und nimmer ersüllen kann und daß man es etwas billiger geben muß. Seine Wähler und die englischen Abgeordneten fassen chn aber bei seinen Aeußerungen und wol len wissen, ob er noch auf jenem Standpunkt steht. ! um die Stellungnahme der Regierung auf den er sich damals

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