4.037 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/05_10_1905/SVB_1905_10_05_3_object_1951158.png
Seite 3 von 8
Datum: 05.10.1905
Umfang: 8
in Arünn. Bei einer Beteiligung von 60.000 bis 70.000 Deutschen wurde am letzten Sonntag in Anwesenheit von hundert deutsch m Abgeordneten verschiedener Parteirichtung in Brunn ein deutscher Volkstag als Protest gegen die geplante Errichtung einer tschechischen Universität in dieser deutschen Stadt abgehalten. Von der christlichsozialen Verewigung waren die Abgeordneten Schraffl und Steiner zum deutschen Volkstag entsandt worden. Dr. Lneger sandte folgendes Begrüßungsschreiben

: „Sie haben mich zur Teilnahme an dem deutschen Volkstage ein geladen; ich danke recht herzlich hiefür und bedauere, daß ich aus mehrfachen Gründen nicht in der Lage bin, der Einladung persönlich Folge zu leistm. Ich habe jedoch die Angelegenheit im parlamentarischen Klub zur Sprache gebracht und es find alleMit- glieder der christlichsozial en Vereini gung ents ch los sen, für den deutschen Charakter der Stadt Brünn zu jeder Zeit einzutreten und gegen die Grün dung einer tschechisch en Universität in Brünn

und dessen Vororten Stellung zu nehmen. Das Wort Gemeinbürgschast darf nicht eine bloße Phrase sein, sondern es mutz zur Tat werden, wenn es gilt, deutschen Besitzstand zu schützen und zu erhalten.' Auch Dr. Kathrein sandte ein Begrüßungsschreiben, in dem eS heißt, »er stehe nicht an, zu erklären, daß die deutsche StadH Brünn für die Errichtung der tschechischen Universität n i ch t der richtige Platz sei.' Ab geordneter Schraffl forderte die deutschen Volksver treter unter stürmischem Beifall zur Einigkeit

auf, indem er ausführte: Ich bin gekommen, um Sie der aufrichtigsten Sympathien unseres Klubs zu versichern. Wir fühlen uns in nationalen Dingen vollkommen ^solidarisch mit den Ihren. Wir in Tirol wissen, was es heißt, für nationale ^Dinge streiten zu müssen. Auch wir haben derartige Kämpfe durchführen müssen. Wir fühlen, daß die Errichtung einer tschechischen Universität in Brünn eine Angele genheit aller Deutschen in Oesterreich ist. Wir werden solidarisch.sein mit Ihnen in der Abwehr dieses Attentates

auf den deutschen Besitzstand. Wir haben dieses Reich gegründet und mit unserem Blute gekittet. Leider verstehen wir Deutschen eines nicht, was unsere Gegner verstehen: ewig sein. In dieser Stunde aber ereignet sich etwas, worauf wir Jahrhunderte gewartet haben, nämlich die Ge burt der deutschen Einigkeit, und wir hoffen, daß die in dieser Stunde geborene deutsche Einigkeit auch erhalten werden wird. (Stürmische Heilrufe.) Wir wollen Ihnen treue Bundesgenossen sein! Heute soll eine neue Zukunft beginnen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/03_02_1900/SVB_1900_02_03_6_object_1919140.png
Seite 6 von 8
Datum: 03.02.1900
Umfang: 8
I. M. (Tr.), Simon Prof. SamStag 10. Scholastica Ä., Wilhelm Eins. Sonntag 11. G. 7 Väterd. DienerM.Ordst., AdolfB. Leptuagv». Bon den Arbeitern im Weinberge. Matth. 20. Erstes Mondesviertel dm 6. um b Uhr 8 Min. abends. Am 11. Sonnenaufgang 7 Uhr 12 Minuten; Sonnenuntergang 5 Uhr 17 Minuten; Tageslänge 10 Stunden ü Minuten. Dw BisomT-Lultus m SestemiI. Fürst BiSmarck war gewiss einer der größten Staats männer aller Zeiten. Seinem Genie, seinem Scharfblick und Heiner Thatkraft war es vorbehalten, dem deutschen

Volke, welches seit Jahrhunderten das tramige Schauspiel ärgster Zersplitterung und innerer Zerrüttung gegeben, die Einheit und damit auch dm gebürenden Ehrenplatz unter den Nationen wiederzugeben. Fürst Bismarck ist der Be gründer des deutschen Reiches, welches festgefügt im Innern und achtunggebietend nach Außm dasteht. BismarckS Politik brachte es zustande, dass die von Frankreich vor Jahr hunderten geraubten deutschen Länder Elsaß und Lothringen dem deutschen Volke zurückgegeben werden mussten

. Es war der rächende Geist der Weltgeschichte, welcher im gleichen Metz, welche Stadt 1553 der französische König Heinrich II. über Erlaubnis und Ermuthigung des Verräthers Moriz von Sachsen weggenommen hat, und welches Bollwerk die gewaltige Armee Karls V. dem deutschen Reiche nicht mehr Anw Fremden. Wenn du noch eine Heimat hast. So nimm dm Ranzen und den Stecken, Und wand're, wand're ohne Rast, Bis du erreicht den teuren Flecken. So singt der Dichter, und in vielen sehnsuchtskranken Menschenherzen

und Länder zu rauben und den deutschen Michel zu brandschatzen, durch die vereinigten deutschen Armeen zu züchtigen und zu de müthigen und den Raub früherer Zeiten wenigstens theil weise zurückzuerobern. ' Bismarck ist der Begründer des deutschen Reiches und der Schöpfer der deutschen Einheit. Fürst BiSmarck hat auch die deutsche Colonialpolitik und damit den deutschen Welthandel inauguriert, und hat dem deutschen Reiche eine Schule von Diplomaten hinterlassen, die fähig sind, daS große Werk des Meisters

fortzusetzen. AuS diesen kurzen Andeutungen wird es klar, dass die Deutschen im „Reiche draußen' alle Ursache haben, des Fürsten BiSmarck'S Thaten zu schätzen und dessen Andenken in Ehren zu halten. Freilich hat die BiSmarckS-Medaille auch für Deutschland ihre sehr dunkle Kehrseite. BiSmarck, der „Mann von Blut und Eisen', ist der Vater des Militarismus, der auch am Marke des deutschen Volkes zehrt, er war der Uzcheber des Culturkampfes, Bismarck war auch der Vater des ganz verfehlten Socia listengesetzes

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/09_08_1924/TIR_1924_08_09_2_object_1993961.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1924
Umfang: 8
Sei« 2 „Der Landsmann' Samstag, den S. August IY4 MlMtU Zer bestrafte «mister oder we», deutsche Laoeru sich wehre». Ein erfreukcher Fall wird aus Kroatien gemeldet. Deutschen Bauern in Geovgsfeld (Brezik) sollte auf ungesetzliche Weise Land, das sie vor dem Kriege gekauft inÄ» auch ins Grundbuch hatten eintragen lassen, weg genommen werden, um es samt der Ernte Dobrmooljzen (Kriegsfreiwilligen) aus Mon. tenegr» zu übertragen. Die Deutschen wehr ten sich, und als die DobrowoHzen sie ge- waüsam

zu oertreiben suchten und ihnen die schon geerntete Gerste wegnahmen, er statteten sie Anzeige beim Bezirksgericht in Virovitioa. Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin die Dabrowoljzen entwaffnen und verhaften. Bei der Untersuchung der Ange legenheit stellte sich dann heraus, daß das betreffende Land gar nicht unter die Agrar reform falle. Trvtzdem versuchten die von ! Belgrad und Efseg entsendeten serbischen ! Beamten die Deutschen zu bewegen, wenig stens die Hälfte des Landes abzutreten. Die Deutschen

aber blieben standhaft und wiesen ! auch alle folgenden Bergleichsanträge. die immer billiger wurden, kategorisch ab. Auch die von den serbischen Beamten erhobene Forderung auf EntHaftung der Dabrowoljzen wurde abgelehnt und vom Staatsanwalt Klag« wegen öffentlicher Gewalttätigkeit er hoben. Nebenher lies die Klage eines der geschädigten deutschen Bauern wegen Besitz- störunA, die damit endete, daß der Minister für Agrarreform, Dr. Simonowic. der Chef des Esseger Agraramtes Ionkovic und der russische

Kronprinzen, dem späteren Kaiser Don Pe dro I., die Hand zu reichen. Dieser erste Kaiser BrasSienb war es auch, der deutsche Auswan derer in sein Land rief, woraus am 2 ö. Iuli 1824 zwölf deutsche Familien die von ihm gegründete, nach dem Schutzheiligen seiner Gemahlin benannt« erste deutsche Kolonie Sao Leopold« im Staate Rio Grande do Sul be siedelten. Die Erfolge der ersten deutschen Einwan derer bestimmten bald weitere Deutfche, sich dort niederzulassen und in kurzer Folge ent standen blühende

deutsche Siedlungen, von denen nur wenige genannt werden sollen, wie Blumenau mit heute wohl bv.vlX) Einwohner (am 2. Sepleinber 1859 mit 17 Deutschen von Dr. Herman Blumenau aus Braunschweig ge- gnürdet) und Joinville. Berühmt geworden ist die 1L4S von Major Köhler im Gebirge (842 Meter über dem Tteeresspiegel) mit 23VV Deutschen, meist Rheinländern gegründete Kolonie Petropolis. Sie ist noch heute einer der schönsten Villen städte des Landes, dessen von deutschen Kolo nisten bewohnte Täler

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/15_12_1900/SVB_1900_12_15_2_object_1937738.png
Seite 2 von 10
Datum: 15.12.1900
Umfang: 10
Seite 2 „Der Tiroler' SamStag, 15. December 1900 > zweifluygskampf der Deutschen gegen die ungerechten Sprachenverordnungen, welche endlich am 17. Hctoöer 1899 auf Aefehl des Kaisers Vedingnngslos zu rückgenommen wurden. Wo war nun Baron Dipauli, der viel vermögende Abgeordnete, dem in Wien (wie die Dipauli-Blätter nicht.aufhören zu versichern) alle Thüren offen stehen und dessen allmächtigem Einfluss sich alles beugt? Wo war Baron Dipauli, als unsere deutschen Brüder von den Sudetenländern

in Wien am Franzensring einen Verzweiflungskampf um ihre nationale Existenz führten? Aaron Di- pauli war mit den Tschechen im Wunde gegen die Deutschen! Ja Baron Dipauli ließ sich durch den Grafen Thun zum Handelsminister machen, obwohl das Ministerium Thun so krampfhaft an den ungerechten Sprachenverordnungen festhielt, dass unser Kaiser dieses Mini sterium sammt Dipauli entlassen musste, um die Sprachenverordnungen ausheben und den Deutschen Gerechtigkeit bieten zu können. Baron Dipauli

war aber nicht bloß Mitglied einer Regierung, welche an den ungerechten Sprachenverordnnngen der Mini sterien Badeni und Gautsch so eigensinnig festhielt, Baron Dipauli hat sich auch dazu hergegeben, als Handelsminister ebenso ungerechte, die Rechte der Deutschen verletzende Verordnungen für den Postverkehr in Böhmen und Mähren zu erlassen! Als man Baron Dipauli darob zu Rede stellte, wie er, der Abgeordnete des deutschen Südtirols, solche Verordnungen gegen die Sudetendeutschen er lassen konnte, da antwortete

er: „Es war ja bloß für Böhmen und Mähren, ich suchte zu mildern, was ich konnte, aber als Mitglied des Ministeriums Thun konnte ich nicht anders. So! Es war Stoß gegen die Deutschen von Böhmen und Mähren und gegen diese, wie es scheint, macht es ja nichts! Sind unsere deutschen Brüder in den Sudeten bloß gut genug Steuern zu zahlen, und zwar auch Steuern für Tirol! — Und Dipauli hat die Sprachenverordnnngen „möglichst gemildert'! Die Sprachenverordnungen waren der Strick um den Hals der Deutschen, um sie langsam

wieder- fahren zu lassen. Hätte Dipauli, wenigstens als man von ihm den Aus b a u der ungerechten Sprachen verordnungen für die Post verlangte, seinen Abschied als Minister genommen und hätte er erklärt: zu diesem neuen Unrecht gegen meine deutschen Arüder bin ich nicht zu haben, ich bin ein deutscher Abgeordneter! Fürwahr, Dipauli stände anders da. Da hat es Dr. Kathrein doch anders selbst gegebene Antwort: „Mein Geist!' Hierauf mussten sie zum Schluss laut lachen und dann, als Beweis, dass

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1918/12_05_1918/TIR_1918_05_12_3_object_1961694.png
Seite 3 von 12
Datum: 12.05.1918
Umfang: 12
nen deutschen Volkstum. Die Liebe ist »och nicht in alle deutschen Kreise ge drungen, Die deutschen Minderheiten in Welschtirol sind bisher vernachlässigt worden. Ich habe sechs Jahre als Kurat in Lusern zuge bracht und habe bitter empfunden, daß man nur die Achseln zuckte über die Versuche, dort drunten Stützpunkte zu schaffen. Das waren bittere Gefühle. Also mehr Liebe! Was wir da drunten schützen, schützen wir am eigenen Leib. Mehr Liebe müssen wir auch haben zur deutschen Muttersprache

. Wenn in >süd- tirol zehn Deutsche beisammen sind und es kommt ein Welscher dazu, dann fangen die Deutschen schon an welsch zu reden. Jeder, der das tut, soll bloßgestellt werden. Aehnlich verhält es sich mit der Liebe zu Grund und Boden. Wenn der Deutsche sein An wesen verkaufen mnß oder wenn er es durchs aus verkaufen will, so verlangt die Volkspflicht von ihm, daß er nicht zmn Welschen geht und ein paar Zehner mehr versprechen läßt', er muß vielmehr znm Deutschen gehen. Da muß die Deutschtiroler. Presse

immer und immer wieder andeuten, daß es eins Ehrenpflicht für den Deutschen sei. Hab nnd Grit nicht in frem de Hände fallen zu lassen. Wir wollen in Oesterreich eine Staatssprache haben und die kann nur die deuticbe sein. Pfarrer Steck kam sodann auf das U n - rerricyts wesen zu sprechen, worüber er sagte: Auch au den welschen Schulen soll deut scher Unterricht erteilt werden. An den Volks- mlen soll Deutsch in den oberen Jahrg. Lehr- gegenständ werden, in den oberen Klassen der italienischen

Mittelschulen (5—8. resp. 5—7) auch vortragende Unterrichtssprache. Die Schuldehörden dürfen aber bei Einführung von Lehrbüchern reine Dummheiten machen. Es dürfen nur Lehrbücher eingeführt werden, die das vaterländische, besonders die Geschichte Tirols pflegen. Aber auch an den deutschen Mittelschulen muß italienisch ge lernt werden, und zwar besser als bisher. Wie können mir denn verläßliche Leute nach den ge- wlirdeten Gebieten schicken, wenn sie nicht die Sprache kennen? Sodann behandelte Redner

die kirchli che!, Verhältnisse, worbei er erklärte: Auf dem Bischofsstuhl von Trient wollen wir einen Deutschen haben. Das wünschen mcht nur die deutschen Priester, auch die besten ita lienischen Geistlichen sind von demselben Wun- v)e beseelt. Ferners soll auch im Domkapitel, das zwar nicht sonderlich großen Einfluß auf die Regierung der Diözese besitzt, der Einfluß der Deutschen gestärkt werden, indem wenig stens drei bis vier Stellen von Deutschen be legt werden. Sehr wichtig

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/03_12_1921/TIR_1921_12_03_2_object_1980895.png
Seite 2 von 20
Datum: 03.12.1921
Umfang: 20
Seite 2 «Her Tirole» Samstag-Sonntag. I. und 4. Dezember 1S21 ^ 1 . MW Pß SP nerlci Besorgnis zu haben vnd es wäre sogar un begreiflich. wenn man versuchen würde, uns zu uniürdrückcn. Dieses Wort erklärt gar viel. Die Tschechen haben wvhil.ch den besten Willen, die Deutschen niederzu beugen. In Pra g, wo sich die Deutschen in Jso- lierung befanden, scheuten sie vor keinem noch jo lrutalen Mittel zurück. Am eisernen Widerstand des geschlossenen deutschen Siedlungsgebietes oder sind sie bis heute

gescheitert. Man muß daher die Lage der Deutschen ln Prag und die im geschlosse nen Siedlungsgebiete wohl auseinander halten. In Prag wurÄe das deutsche Landestheater den Deutschen einfach genommen und den Tschechen übergeben. Als Parlament wurde das von den Deuischböhmen geschossene Konzerthous „Nudolsi- num' gewaltsam in Beschlag genommen, ohne daß man auf eine gesetzliche Bestimmung sich gestützt hätte. Sämtliche deutschen Ausschristen in Prag rvurden teilweise von der Menge, teilweise

über behördlichen Austrog entsernt. wiewohl in Prag bv.vlX) Deutsche wohnen, welche durchwegs der Schichte der Industriellen und der Akademiker an gehören. Es ist verboten, beim Telephon sich der deutschen Sprache zu bedienen, um eine Telephon- vummer zu verlangen <!!). Wenn nun jemand telephonieren will, der der tschechischen Sprache nicht mächtig ist, mich er sich in sranzösischer oder englischer'Sprache melden, woraus ihm eine beson dere Stelle der Zentrale die Nummer verschafft. Die deutsche Universität

in Prag hätte den Wunsch, ihren Sitz in einen Ort Deulschböhmens zu verlegen, die tschechische Regierung gestaltet dies aber nic!weil sie mit der Tschechisierung der deutschen 5x schulen rechnet, falls sie in Prag ver bleiben. Der um die Ausgestaltung der Neuroner bilden den Künste und lilhurgischen Musik hochverdiente deutsche Benediktinerorden wurde aus dem Stifte Emaus auf Grund eines Requisitionsgesctzes ver trieben,' doch sollen sich die Tschechen jetzt ein wenig schämen. Es war ein sehr übler

Gewaltakt, eine religiöse Genossenschaft, die auch seelos rgl ich außer ordentlich segensreich gewirkt hat, aus dem Lande zu jagen. Im geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete merkt man. im Gegensatz zu Prag, eigentlich we nig davon, daß man im tschechisckM Nationalstaat sich befindet. Die Aufschriften sind sämtlich ein sprachig, und zwar sowohl die Stra'genbezcich- nungcn, wie die geschäftlichen Anzeigen, und nur die Soldaten lassen daran erinnern, daß man sich in der tschechischen Republik befindet

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1925/03_04_1925/TIR_1925_04_03_4_object_1997199.png
Seite 4 von 8
Datum: 03.04.1925
Umfang: 8
SeNe U Svndsmann' Freitag, den 3. April Igzz Die deutsch-ltalieuischeuHaudels- verttagsverhandluugen. Me Stellungnahme der deutschen Industrie. Wir haben wiederholt auf die Hartnäckig keit verwiesen, mit welcher die Handelsver trag srxrhandlungen zwischen Deutschland «nd Italien gesührt werden. Italien verfolgt zwei Ziele: durchgreifende Erleichterung der Ausfuhr landwirtschaftlicher Pro dukte nach Deutschland und starken Schutz für die industrielle Produktion vor der deutschen Konkurrenz

. Deutschland seinerseits aber will den italienischen Markt für seine Industrieerzeugnisse gewinnen und dekämpft daher mit Schärfe den italienischen Hoch- ischutzzolltaris. Da wir den Standpunkt Ita liens in der Frage bereits des öfteren erör tert haben, wollen wir auch einmal den deutschen Gesichtspunkt zur Geltung kommen Zossen, der aus den nachstehenden Ausfüh rungen de» deutschen Aussuhroerdandes klar aufscheint. Schon anfangs März war es klar, daß die tn Rom gesührten Handelsveriragsveryand» lungen

mehr ins Gewicht fallen als für Italien. Gerade wichtigste deutsche Ausfuhrwaren werden von der Meistbegün stigung ausgeschlossen, so daß nach wie vor die Konkurrenz der vertraglich meistbequr,sti ften Länder, insbesondere der Schweiz, Frankreick)s. Englands usw., den italienischen Markt beherrscht. So unterliegt der weitaus größte Teil der deutschen Industneausfuhr «ach wie vor den prvhibitiven Sätzen des italienischen Generalzolltarises vom 1. Ju'i 1S21, der zurzeit der höchste Schutzzolliarif

der Welt sein dürfte. Seine Sätze machen mindestens 100 Prozent des Wertes aus und steigen bis aus 400 Prozent! Aber auch die eingeräumten Meistbegünstigungssätze genü gen zumeist nicht, um dem deutschen Absatz nur annähernd dieselben Chancen wie vor dem Weltkrieg zu sichern. Es liegt das daran daß Italien in den bisher abgelchlosjenen Tarifverträgen nur verhältnismäßig wenige «nd geringfügige Zollermäßigungen zuge standen hat. am meisten noch im Handels» vertrag mit Frankreich vom 13. Novembe? 5!122

, ferner im Handelsvertrog mit der Schweiz vom 27. Jänner 1S23, wäh rend die Tarifverträge mit Oesterreich »om 28. April 1923, mit der Tschecho slowakei vom 23. März 1S21 und mit Iugn» slawien vom 11. Juli 1924 für die deutsche Ausfuhr so gut wie belanglos sind. Mi: Fug und Recht wird daher dieses Provi'vrium von den wichtigen deutschen Erponindu» strien außerordentlich ungünstig beurteilt, so von der Eisen- und Stahlwa en-ndustrie, deren Anteil an unserer Gesamlausnih^ nach Italien zirka 30 Prozent

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/19_12_1903/SVB_1903_12_19_1_object_1945951.png
Seite 1 von 12
Datum: 19.12.1903
Umfang: 12
. ES ist noch nicht vorge kommen, daß ein welscher Weinhändler sich dagegen verwahrt hätte, daß sein Wein als .Tiroler Wein' bestellt und bezahlt wurde. Tiroler Wein galt ein mal im Auslande sehr viel und an diesem guten Rufe möchten die Weinhändler Welschtirols recht gerne auch ihren Wein teilnehmen lassen, so sehr es ihnen beim Namen .Tiroler' Wein auch ihr nationales Herz abdrücken mag. DaS könnte schließ lich den deutschen Weinhändlern gleichgültig sein, würden nicht gerade die welschen Weinhändler dem guten Rufe

Ursprunges. Be zeichnend ist es ja unter anderm auch, daß der „Tiroler' Weinhändler, der jüngst wegen Kunstwein erzeugung gerichtlich verurteilt wurde, in Levico, also im sogenannten.Trentino', zu Hause ist, das angeb lich mit Tirol rttchtS gemein hat. Und während der enragierte Vorkämpfer des AllwelschtumS, der „Alto Adige', in beinahe jeder Nummer mit flammendem Zorn daraus hinweist, wie dieser oder jener deutsche Geschäftsmann im Trentino durch eine deutsche Firmatafel die Deutschen auf sew Geschäft

verweist, beleidigt ihn die gegenüber der Eisenbahnstation in Mori aufgestellte Tafel mit der deutschen Inschrift .Weinkellerei der Fratelli Bertoldi' durchaus nicht. Natürlich, denn in diesem Falle gilt eS ja, die deutschen Kunden anzulocken, da diese zum Fortkommen der welschen Weinhändler unbedingt notwendig find. Wenn eS fürs Geschäft geht, da schweigt aller Haß gegen die deutsche Sprache und die Deutschen, aber nur so lange, als eS gilt, mit den Deutschen ein Geschäft zu machen ; find

dann die irredentistischen Krieger unter sich, dann wird unversöhnliche» Kamps gegen die teutonischen Barbaren gepredigt. So beteiligten sich am irredentistischen Festzuge nach FleimS und Fassa die Herren Benuzzi, der Prokurist Caravaglia de Sorefina von Trient, Fiorini, Pezzi von Welsch- Metz, Armellini von LaviS, Perner von Rovereit, Dalmaso von LaviS, Pedrotti von Welsch-Metz, alle Weingroßhändler. Und diese alle bemühen sich doch sehr eifrig, ihr Produkt an die gut zahlen den Deutschen abzusetzen. So weiß

der genannte Herr Armellini von LaviS äußerst liebenswürdig mit den Deutschen umzugehen, wenn er seinen Kunden kreis in Vorarlberg aufsucht. Bezeichnenderweise macht fich der Jrrendentist auch nichts daraus, sogar mit einem dortigen Wirt, der O bman n einer Südmarko r t S grnppe (!) ist, sehr - freundlich zu verkehren und das Geld, das er von jenem .D e u tschen' erhält, mit verbindlichstem Lächeln einzustreichen. Ebenso ist der Weinhändler Grifi aus Mori der freundschaftlich sie Mensch

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/24_10_1914/TIR_1914_10_24_2_object_2612993.png
Seite 2 von 4
Datum: 24.10.1914
Umfang: 4
Seite Z „Der H i r o l e r.' Samstag, den 24. Oktober 1914 Amsterdam, 23. Oktober. (KB.) Das Blatt „Telegraaf' meldet aus Sluis vom 22. Oktober: Zwischen Ostende und Nieuport findet ein heftiges Geschützgefecht statt. Die Deutschen feuern aus Mariakerke und Middelkerke, die Franzosen aus Nieichort und die Engländer von der See her über die Dünen. Englische Flieger klären die feindlichen Stellungen auf. Amsterdam, 23. Okt. (KB.) Die Blätter mel den andauerndes schweres Geschützfeuer aus Sluis

und Aardenburg. Der „Telegraaf' berichtet aus Sluis: Der Kanonendonner schweigt keinen Augenblick. Die Badeorte Middel- kerke und Westends, sowie einige Dörfer leiden fürch terlich. In dielen Orten schlagen die Flammen auf. Viele Häuser in Roußlare stehen in Brand. Ein Teil der Einwohner flüchtete nach Frankreich und Holland. Die Deutschen beschießen die von den Ver bündeten besetzte iStadt Nieuport von Marm kerke und Ostende aus. Die Verbündeten antworten sowohl vom Lande aus wie auch mit Feuer

der englischen Kriegsschiffe. Das Eingreifen englischer Kriegsschiffe in der Schlacht an der belgischen Küste. London, 23. Oktober. (KB.) Die Admiralität gibt bekannt: Die Monitore „Gedern', „Humber' und „Merseh' unternahmen letzthin Operationen an der belgischen Küste. Sie feuerten, auf die rechte Flanke der Deutschen, ferner setzten sie zur Unter stützung der Verteidigung von Nieuport Abteilungen mit Maschinengewehren ans Land, welche dort gute Dienste leisteten. Bei den Operationen, wurden ein Leutnant

, die während der Beschießung der Deutschen in den Verschanzungen bei Nieuport abends vorher ver wundet worden waren. Die Engländer wollten Ostende beschießen! Berlin, 22. Okt. (KB.) Amtlich wirb mitge teilt: Es ist einwandfrei festgestellt, baß der eng lische Admiral, der das Geschwader vor Ostende be fehligt, nur mit Mühe von der Absicht, Ostende zu beschießen, durch die belgische Behörde abgebracht worden ist. Die Besorgnisse der Engländer. Vor Dunkirchen ist eine heiße Schlacht im Gange, in der die Engländer mit Hilfe

ihrer Kriegs flotte die letzten Anstrengungen machen, um den Vormarsch der deutschen Armee nach Calais aufzu halten. In London weiß man ganz gut, daß eine Besitzergreifung der französischen Hafenstädte zu gleich den Beginn einer Offensive der Deutschen ge gen England bedeutet. Die Unruhe in England steigert sich seit dem Falle von Antwerpen von Tag M ^ag. Das Schreckgespenst der Landung deutscher -Lruppen tritt jetzt in greifbare Nähe. Aus Briefen ^ a^t hervor, daß die Engländer ihre Hauptstadt im Umkreise

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/03_12_1921/TIR_1921_12_03_1_object_1980892.png
Seite 1 von 20
Datum: 03.12.1921
Umfang: 20
» bis 1!l)g. Für Dollar LM!> bis 7ö>!)g Kronen. Be gehrt war nur die deutsche Mark, die zeitweilig mit !9 Kronen bezahlt wurde. Bei den Deutschen in Böhmen. Von Abg. Dr. Reut-Nicolufst I. Meine Borträge in Prag und Teplitz stehen ln keinem Zusammenhange mit dem Besuche de» Generalkommissärs Credaro in Böhmen: ich hatte vielmehr schon vor 2 Monaten eine Einladung er halten. in diesen beiden Orlen über die Lage der Deutschen in Südtirol zu sprechen. Andererseits in teressierte es mich naturlich auch selbst, die Bec

- Hältnisse in der Tschechoslowakei kennen zu lernen, weil ja interessante Anregungen und Vergleicys- möglichkeiten aus der Gegenüberstellung der dor tigen und hiesigen Verhältnisse entstehen. Die öffentliche Versammlung in Prag war von einer der deutschen Parteien, und zwar von der deutsch-demokratischen Freiheitspartei, im Spiegel saal des Deutschen Hauses einberufen, aber es nah men an ihr Vertreter sämtlicher deutschen Parteien, insbesondere fast alle deutschen bürgerlichen Abge ordneten. eine große

Anzahl von deutschen Hoch schullehrern, darunter der Rektor der deutschen Technik, Vertreter der deutschen Studentenschaft, und eine sehr zahlreiche Zuhörerschaft aus den Kreisen der Prager Deutschen teil. Ebenso war die Versominlung in Teplitz, Im großen Saale des Lindenhases. von Angehörigen oller Parteien besucht. In beiden Bericlininlungen fand ich das allergrößte Interesse für Südtirol vor. einerseits deswegen, weil eben, wie gesagt, sich starke Vergleiche zwischen der Tschechoslowakei

und Südtirol aufdrängen, anderseits, weil zahlreiche Deutschböhmen Südtirol aus eigener Anschauung kennen und lieben. Infolgedessen war auch die Ausnahme meiner Referate eins außerordentlich freundliche und erhebende. Die allgemeinen nationalen Verhältnisse. Die Stellung der Deutschen in Böhmen wird durch die Tatsache bestimmt, daß unsere dortigen Volksgenossen in einer Stärke von 4^ Millionen, hervorragend durch ihre Führersci)oit im Wirt schaftsleben des neuen Staates, fast gleiche Kräfte

in die Wagschale zu Wersen vermögen. Die Industrie Böhmens befindet sich zum Groß teil in deutschen Händen und auch die in tschechi schen Händen befindlichen Unternehmungen wer den großenteils von deutschen Ingenieuren ge leitet: außerdem beträgt die Gesamtzahl der Deut schen in der Tschechoslowakei ungefähr ein Drittel der Bevölkerung, weshalb die Prager Regierung jetzt allmählich daran denkt, die Deutschen mehr zu berücksichtigen. Bezeichnend dafür ist, daß der Präsident die Einladung zu seinem Empfange

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/13_10_1914/TIR_1914_10_13_2_object_130935.png
Seite 2 von 4
Datum: 13.10.1914
Umfang: 4
Belage- rungsheer und das Geschützmaterial derselben vor Antwerpen monatelang festgehalten wurde, hat das Antwerpcner Drama schon am 12. Tage seinen Ab schluß gefunden, und nun ist eine sehr bedeutende Armee, die gerade mit bestem uud wirkungsvollstem Geschützmaterial ausgestattet ist, sreigeworden und wird daher denn auch ohne Verzug zur Verstärkung des rechten deutschen Flügels nach Frankreich eilen nnd gerade im rechten Momente eingreifen können, um das ungeheure Ringen, das sich dort jetzt schon

von der Schwcizcrgrenze bis nahe ans Meer hin ausdehnt, zum Abschluß zu briugen. Man darf wohl mit Recht bclxuiptcn, daß der Fall von Ant- wepcn geradezu einen Hauptinarksteiu im westlichen Knege bedeutet. Ueber die Eiuzeldaten des Fcstungskrieges von Antwerpen berichtet folgendes offiziöse Telegramm kurz uud bündig folgendes: Berlin, N. Oktober. (Wolffbureau.) Das graste Hauptquartier gab folgenden Bericht aus: Nach nur zwölftägiger Belagerung ist Antwerpen mit allen seinen Forts in die Hände der Deutschen gefallen

. Gestern, II Uhr vormittags, ge langten auch noch die letzten, bisher von Teilen der Besatzung der Festung gehaltenen Forts in den Be sitz der Deutschen. Am 2 8. September fiel der erste Schutz gegen die Forts der äußeren Linie, am 1. Oktober wurden die ersten Forts erstürmt. Am <!. und 7. Oktober wurde der starke, angestaute, meist 4<w Meter breite Nrlbe Abschnitt überwunden. Am 7. Oktober wurde dann, entsprechend dem Haager Abkommen, die Beschießung der Stadt angekündigt. Da der Kommandant erklärte

der Auflösung der Truppen wird durch die Tatsache bezeichnet, daß die Urberg abeverhandlungen mit dem Bürgermeister geführt wurden, da keine Militärbehörde aufzufinden war. Nun wurden auch noch die letzten, noch nicht übergebenen Forts von den deutschen Truppen besetzt. Die ZahlderGe- fangenen ist noch nicht übersehbar. Viele belgische nnd englische Soldaten sind nach Hol land entflohen, wo sie entwaffnet und gefangen genommen wurden. Gewaltige Vorräte aller Art wurden erbeutet. Ueber die Siegesbeute

sein, von dem es entwaffnet wurde. Der größte Teil der Besatzung Antwerpens versuchte nach Ostende abzuziehen. Doch die Deutschen hatten bei Termonde eine Notbrücke über die Scheide geschlagen und schick ten ihre Truppen in der Richtung nach St. Nicolas vor. Damit war der Weg nach Ostende verlegt. Die belgischen Truppen hatten zur Erschwerung des Vor marsches der Deutschen die Brücken überall ge sprengt. Die Besatzung Antwerpens steht, soweit sie noch mobil ist, unter englischem Kommando. Die österreichischen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/15_08_1914/TIR_1914_08_15_8_object_134382.png
Seite 8 von 12
Datum: 15.08.1914
Umfang: 12
und Tschechen gemeinsam beteiligten. Aller Rassen- gegensatz ist jetzt verschwunden, die früheren natio nalen Kämpfe sind vergessen, Deutsche und Tschechen fühlen sich nur noch als Oesterrcicher, als Brüder. Ein epochemachendes Ereignis, das man noch vor einem Monat hätte für unmöglich halten können. Anläßlich gemeinsamer patriotischer Kundgebungen der Deutschen und Tschechen brachten die Redner beider Volksstämme begeistert aufgenommene Hoch- und Slavaruse auf Kaiser Franz Joseph, den deut schen Kaiser

, die beiden Armeen und auf die deutsch- böhmische Verbrüderung aus. Beim deutschen Kon sulat hielt ein tschechischer Redner an den deutschen Konsul eine Ansprache, worin er der deutschen Na tion für ihre Waffentaten dankte und versicherte, daß auch die böhmischen Herzen der deutschen Armee entgegen schlagen. Aktionen deutscher Kriegsschiffe. Berlin, 12. Aug. Wolffbureau meldet: Der Pan zerkreuzer Göben und der kleine Kreuzer Breslau sind am 5. d. M. nach ihren Unternehmungen an der algerischen Küste

in den italienischen Hasen von Messina eingelaufen und ergänzten dort ihren Koh- lenbestand. Trotzdem der Hafen von englischen Streitkräften bewacht wurde, gelang es den deutschen Schiffen doch am <Z. d. M. auszubrechen und die hohe See zu erreichen. Weiteres läßt sich aus naheliegen den Gründen nicht mitteilen. Berlin, 12. Aug. Ein deutsches Unterseeboot ist letzter Tage die Westküste Englands und Schottlands entlang gefahren. Ueber die Ergebnisse der Fahrt kann vorläufig aus naheliegenden Gründen

im Interesse der Allgemeinheit nicht nachgegeben werden. Die Kriegsanleihen müssen vom deutschen Volke allein aufgebracht werden. Hiefür allein wird ein erheblicher Teil der von der Bevölkerung bei den Banken, Sparkassen und Genossenschaften eingeleg ten, auf weit über 3V Milliarden belaufenden Bar gelder und Barforderungen flüssig gemacht und flüs sig erhalten werden müssen. Es ergibt sich die Not wendigkeit in Deutschland, die finanzielle Kriegs- hilfe so zu organisieren, daß die allgemeine Zah

den Moratoriums. Greueltaten gegen die Deutschen in Belgien. Das Wolffbureau in Berlin meldet aus Düssel dorf: Durch eine Umfrage bei aus Antwerpen und Brüssel geflüchteten Deutschen stellte unser Korre spondent in diesen Tagen sest, daß die belgische Be völkerung noch bestialischer hauste, als anfänglich angenommen wurde. Es klingt fast wie Ironie, daß der belgische Justizminister am Freitag ein Komitee einsetzte, welches Material gegen die deutschen Trup pen sammeln soll. (!) Der Mob schonte nicht ein mal

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1918/28_05_1918/TIR_1918_05_28_2_object_1961880.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.05.1918
Umfang: 8
die Wahrheit über die Stimmung des ganzen deutschen Volkes in Ti- ol mitzuteilen, damit Euer Exzellenz die Regie rung hievon in Kenntnis setzen können. Ztt KW M k! WU «. Am letzten Samstag, den 25. Mai, hat der Kaiser Vertreter der Süddeutschen Oesterreichs in Audienz empfangen und dabei eine Kund gebung an das deutsche Volk gerichtet, der gro ße Bedeutung zukommt. Eine Abordnung der Kärntner und Untersteirer Deutschen wie' Slo wenen, der .Laibacher und Gottscheer, Triester und küftenländischen Deutschen

haben dem Monarchen die Gefahren der jugosla- vischen Bewegung vorgestellt und ihn um Schutz dagegen gebeten. Die Kärntner schilderten den bisherigen nationalen Frieden im Lande, der nun durch die nationale Verhetzung zerstört werden soll, und verwahr ten sich gegen die jugoslavischen Pläne, das Kärntner Land zu zerreißen. Die deutschen Untersteirer wandten sich, an der Hilfe durch das Parlament verzweifelnd. an den Herrscher mit der Bitte, auch ohne Parlament die Staatsnotwendigkeiten zu prüfen

und für die Einheit des Reiches vorzusorgen. Die kaiser treuen slowenischen Stajerc-Leute- boten sich dem Monarchen, wie einst die Getreuen beim Bau der Habsburg, als lebendige Mauer an gegen die jugoslavische Hochflut und Revo lution, Wahrhaft rührend und erschütternd klang die Bitte der Gottscheer, des Bürgermei sters und des geistlichen Führers wie der Lai bacher Deutschen, der Kaiser möge die Krainer deutschen Sprachinseln vor dem Untergänge in Schutz nehmen. Und die Triester Deutschen stellten sich der Krone

zur Verfügung, in der Verteidigung der bedeutsamen Rekchsinteres - sen. die in unserem Handelshofen liegen. In oller Reden schwang sich das unwandelbare Gelübde der Treue zu Kaiser und Reich empor, für welche die Kärntner, Steirer und die Deutschen des Südens im Krieoe die schwersten Opfer gebracht haben. es sein Streben sei, die BA>ingungen für das Zusammenleben der einzelnen Volker im Staa te zu klären und zu verbessern: in innigem Zu sammenwirken mit den berufenen Vertretern des Volkes, sein fester Wille

sei es aber, daß die Festigkeit des staatlichen Gefüges keine Locke rung erfahren dürfe, daß die historischen Rech te gewahrt werden und daß einer Agitation, welche die Kraft und Geschlossenheit des Staatswesens zu gefährden drohe, mit allen ge setzlichen Mitten entgegengetreten werde. Dm Steirer, Deutschen und Slovenen, wie den Krainer, Triester und küftenländischen Deut schen gab der Kaiser die Zusicherung, daß sie, wie er sich bewußt sei, auf sie stets zählen zu können, eines gleichen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/01_03_1910/TIR_1910_03_01_1_object_126812.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1910
Umfang: 8
von Angehörigen der verschiedensten Parteien ist. In allen nichts gralischen Fragen gehen diese ganz entgegengesetzte Wege, so daß derjenige, welcher keiner Paltei angehört, allein dasteht und demgemäß machtlos ist. Wie wollte ein solcher Anträge einbringen oder gar durchsetzen, wenn er wie das Heimchen im Winkel sein Dasein fristet? Die gesunde Vernunft ruft also gebieterisch nach Anschluß an eine Partei. Und für einen katholischen deutschen Priester gibt eS gar keinen Anschluß im Parlamente

als an die christlichsoziale Vereinigung. Aber da kommt ein neuester Vintschzer Agitator aus GlurnS und ruft: „Nein! Nur nicht mit den Christtichfozialenl' UebrigenS sind in der agrarischen Vereinigung die entgegengesetztesten Ele mente beisammen, auch abtrünnige Katholiken, Los von Rom-Leute und Radikale, ebenso wie in der Agrarpartei. Mit solchen soll sich also der Konser vative verbinden, der sich von den verhaßten Christ- lichsozialen fernhalten müsse, obwohl diese Partei gar alle gut gesinnten deutschen katholischen

wird, aber doch der Einheits partei beitritt. Die jetzige Vereinigung nennt sich nun „Deutscher Nationalverband'. Am2L. Fe bruar fand die gründende Versammlung des deutschen Nationalverbandes statt, in welcher die Wahl des Vorstandes vorgenommen wurde; derselbe besteht wie bisher auS den Abgeordneten Dr. Sylvester, Doktor Damm, Dr. Groß, Dr. Steinwender und Wolf. Wie lange dieser inue Verband wohl bestehen wird? Der FraklionSgeist, der schon so oft zu Spaltungen geführt hat, läßt eine lange Zukunft deS neuen Verbandes

von vorherein kaum erwarten. Die Ausgaöeu der deutschen Schutzvereine. Die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines in Wien sendet uns folgende Zuschrift zum Artikel „Tie Aufgaben der deutschen Schutzvereine' im „Tiroler' vom 8. Februar d. I.: „Es ist unwahr, daß in der Hauptleitung deS Deutschen SchulvereineS von jeher und bis heute nur Leute radikaler oder liberaler Rich tung Sitz und Stimme haben dürfen. Es ist unwahr, daß sich die liberalen Herren in Wien weigern, bei der Verwaltung der Rosegger- Cpende

auch Leute anderer politischer Richtung zuzulassen. Wahr ist hingegen, daß die Haupt leitung des Deutschen SchulvereineS Vertreter aller politischer Parteien der Deutschen Oesterreichs zu ihren Mitgliedern zählt, wahr ist serner, daß die Abficht besteht, die Verwal tung der Rosegger-Spende durch die aus Ver tretern aller politischen Parteien zu sammengesetzte Hauptleitung führen zu lassen.' 29. Jahrgang Im weitern gibt die Zuschrift der Hauptleitung deS Deutschen SchulvereineS zu, daß die Mitteilung

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/20_08_1914/TIR_1914_08_20_5_object_133020.png
Seite 5 von 8
Datum: 20.08.1914
Umfang: 8
ist und in dem es sich um unsere ganze wirtschaftliche und kul turelle Entwicklung und um unseren Anteil an der Vcltherrschaft des Deutschen Reiches handelt. Was wir hingeben in diesem Kriege, wird, je opferwilli ger und freudiger wir es hingeben, um so reichlichere Früchte tragen. Und kein Einsatz kann zu hoch seiu, das Ziel zu erreichen, das wir uns gesteckt haben und das darin gipfelt, uns von allen Ruhestörern zu befreien und einer glücklichen Zukunft entgegengehen zu können. Auf siegreicher Bahn. Die braven Soldaten

und die tüchtigen Offiziere der Armeen der beiden verbündeten Reiche Oester- .reich-Ungarn und Deutschland haben das in sie ge setzte Vertrauen bisher vollauf gerechtfertigt. Mit welchem Stolz und mit welcher Zuversicht erfüllt es jeden Österreicher, jeden Ungarn und jeden Ange hörigen des Deutschen Reiches, daß die beiden Reichsgebiete von Einfällen der feindlichen Krieger- Horden und deren Grausamkeiten mit ganz geringen Ausnahmen verschont blieben, bezw. daß solche An griffe immer sofort glänzend abgewiesen

unaufhaltsam gegen die deutsche Metropole Berlin vorwärts stürmen. Und die Panslawisten sauatiiierten davon, daß sie die russische Zahne aus den Karpathen auspflanzen und daß sich alle „unbe freiten Slawen' auf den Boden Oesterreich-Ungarns den heranziehenden Russen anschließen würden. Es ist ganz anders gekommen. Das österreichi sche Militär hat bereits am 6. August auf russischem Boden die Ossensive ergrissen und sich mit dem von Czenstochau vorstoßenden deutschen Truppen zum ge meinsamen Vormarsch

vereinigt. Wie schnell waren doch Kalisch, Bendin, Czenstochau, serner die russi schen Städte Olkusz, Wolbron und Nowo-Brzesko in die Hände der deutschen bezw. österreichischen Truppen gefallen. An der Grenze Mittelgaliziens wurden schwärmende russische Kavalleriepatrouillen uach mehreren Scharmützeln zum Rückzug genötigt, ebenso erging es den Russen an der ostgalizischen Grenze. Der Verteidigung des Postens von Pod- woloezhska unter dem Kommando des österreichischen Oberleutnants Manowarda einen ganzen

und Belgien hat das deutsche Heer gezeigt, daß in ihm noch das alte Angriffsfeuer glüht, das sich mit Todesmut dem Feinde entgegenwirft, kein Hindernis kennt, und gewohnt ist, von Sieg zu Sieg zu stürmen. ,Der Fall der starken belgischen Festung Lüttich, die den Einbruch der deutschen Streitkräfte auf franzö sisches Gebiet vereiteln oder zum mindesten aufhalten tend, die gefesselten Arme wie rasend auf und ab schwingend, das Gesicht verzerrt, Schaum vor dem Munde, die Stirnadern bis zum Zerspringen ange

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/10_11_1924/TIR_1924_11_10_2_object_1995167.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1924
Umfang: 8
Seite 2 „Der Landsmann' Montag, den 10. November lgz^ Selbstüberhebung, dumme Ver achtung jeder anderen freien nationalen Größe sind in einer Nation das sicherste Zeichen des Niederganges und der Unfähig keit zum Erziehen,' Konnte Lombardo-Rodice wohl ahnen, daß er mit diesem Verdammungsurteil schon im voraus auch die Schulpolitik der italienischen Negierung in den deutschen Gebieten südlich des Brenners verdammt hat! Wie würde sein Urteil erst gelautet haben, wenn man in Polen außer

der italienischen Zwangsschul« vollauf genügten, aber an schulfreien Nachmittagen durch einige Zeit hindurch von einer Privatlehrerin in der deutschen Sprache unterrichtet wurden, .sind durch Earabinieri Wiederholt auseinandergetrieben worden! Herr Generaldirektor, nur zu zutreffend und berechtig! sind die verdammenden Worte, die Sie für die Schulpolitik jener Staaten ge funden, die den unterworfenen Minderheit?- Völkern die eigene Schule entreißen. Betrach ten Sie es als eine glückliche Fügung

, daß Ihrer Verwaltung rund vierhundert Schulen unterstellt worden find, die bis vor einem Jahre noch samt und sonders — weil für deutsche Kinder bestimmt — deutsche Schulen waren und an denen sich nun dasselbe grau same Schicksal vollziehen soll, wie ehemals an den Schulen Polens. Bisher halten Sie, Herr Generaldirektor, keine Gelegenheit, durch eigene Einslußnahme Ihre schöne Theorie zur Praxis iverden zu lassen. Jetzt ist Ihnen diese glücklich Gelegenheit gebeten. Retten Sie die vierhundert deutschen Schulen

, denn sie hat in den sechs Nachkriegsjahren auch den Blinden bewiesen, daß sie nichts will als KIassenl)errschait, Schwächung der deut schen Staatswesen, damit Schwächung des Grenzlonds- und Auslandsdeutschtums, kurz. Verrat am eigenen Volk. ZWMWlkü. Die deutschen Minderheiten. Die Vertreter der deutschen Minder heiten von 12 Staaten Europas hiel ten in diesen Tagen Sitzungen in Berlin ab. auf denen eine Reihe von Lebensfragen der Minderheiten besprochen wurden. Trotz der verschiedenartigen Lage und der verschieden

artigen politischen Einstellung in diesen Staa ten kamen die Vertreter der deutschen Min derheiten einstimmig zu der Einsicht, daß den einzigen Weg, um ein reibungsloses Zusam menleben nationaler Gruppen in andersstäm migen Staaten zu erreichen, die Sicherung der nationalen und kulturellen Autonomie darstellt, die auf öffentlich- rechtlichem Wege zum mindesten die Begrün dung und Verwaltung nationaler Schulen in die Hände der einzelnen nationalen Minder heiten legt. Dieser Grundsatz müsse

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1902/12_04_1902/SVB_1902_04_12_2_object_1941415.png
Seite 2 von 10
Datum: 12.04.1902
Umfang: 10
deutschen Botschafter in Wien, Fürsten Eulenburg, eine Unterredung. In Innsbruck änderte Graf Bülow seinen Curs und fuhr direct über Wörgl nach Wien. Wahrscheinlich handelte es sich über seine Unterredung mit Prinette. — Der Oberungarische Culturverein bereitet eine gemeinsame Petition aller Culturvereine an die Regierung vor zur polizeilichen Verhinderung der Reisen von Touristen und Ausflüglern des All deutschen V erb andes nach Siebenbürgen und dem Banat zur Verbreitung pangermanischer Ideen

der Kaiserin Elisabeth zusammen. Frattodi ist Anarchist und befand sich zur Zeit des MordS in der Schweiz, von wo er mit anderen Italienern ausgewiesen wurde. Varlameutarisches. Nach einem ausgegebenen Communiqus be schloss der Verband-.der Deutschen Volkspartei in einer Clubfitzung am 7. April nach eingehender Be sprechung der parlamentarischen Ereignisse der letzten Zeit, angesichts der andauernden und schweren Schädigungen der nationalen und wirtschaftlichen Interessen des deutschen Volkes

in die schärfste O p p osition zu treten und - in derselben solange zu beharren, bis eine ausreichende Gewähr dasür geboten wird, dass derlei Schädigungen ausgeschlossen bleiben. Demgemäß wurden die dem Budgetaus- schuss angehörenden Mitglieder des Verbandes auf gefordert, ihre Referate niederzulegen. Alle deutschen Parteien wurden von diesem Beschlusse verständigt. Es wird aber dieser Beschluss in parlamentarischen Kreisen so aufgefasst, dass zwar heute mit der Opposition begonnen wird, dass aber dennoch Ver

zeitigt, ist auch bei diesen Mitgliedern der Deutschen Volkspartei ausgebildet. Hiezu kommen aber noch ganz andere ethisch viel minderwertigen Motive. Die Deutsche Volkspartei hat von jeher keinen ganz zuverlässigen Boden in der Bevölkerung. Ihre Anhänger sind zum Theil stark alldeutsch angehaucht, zum Theil wiederum neigen sie ziemlich offen nach der liberalen Seite hin. Namentlich der Abgeordnete Prad e hat unter dem Drucke der gegen ihn betriebenen ost deutschen Agitation das Gefühl bekommen, dass

loszugehen. Das und einige persönliche BoShaftigkeiten gegen den Abgeord neten Dr. Derschatt a, dessen diplomatisches Geschick ihn in der Deutschen Volkspartei zu einem Führer zweiter Classe gemacht Hat, ist die letzte Ursache dieser Politik, die nicht nur dem ganzen deutschen Volke auf das Empfindlichste zu schaden,.sondern einen Theil der Deutschen Volkspartei der Wolf-Gruppe in die Arme zu führen droht. Wenn je, so zeigt sich bei diesem Anlasse die grenzen los e Frivolität, mit welcher eine Anzahl

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1901/05_02_1901/SVB_1901_02_05_2_object_1938119.png
Seite 2 von 6
Datum: 05.02.1901
Umfang: 6
Victoria in würdiger Weise gedachten, ist ein gleicher Act internationaler Höflich keit und menschlicher Pietät im österreichischen Parla ment vereitelt worden durch einen hässlichen Aus bruch des Engländerhasses. Wie wir schon in der vorigen Nummer dieser Blattes (unter „Letzte Tele gramme') berichteten, haben Mitglieder der Deutschen Volkspartei und der Deutschradicalen Partei den Nachruf, den der Alterspräsident des Hauses der todten Königin widmete, durch eine lärmende De monstration unterbrochen

jene Deutschen Bisher wurde die Aufgabe der modernen Müllerei in die Formel eingekleidet, aus den Körnern ein möglichst kleienfreieS Mehl und möglichst mehl freie Kleie herzustellen. — Diese Formulierung, die sich rein an Aenßerlichkeiten anklammert und das Wesen der Sache nicht berührt, ist eine oberflächliche. Richtiger und erschöpfender muss man sagen: Es ist die Aufgabe des'Müllers, aus den Getreidekörnern ein Mehl zu erzeugen, welches möglichst den gesammten Nahrungsgehalt der Körner in sich schließt

werden, die wie wir das Wirken dieser Parteien, soweit sie sich in den Dienst deutscher Nationalität und Cultur stellen, vollauf billigen. Sie haben der deutschen Gesittung gerade an der Stelle, wo jeder Fehltritt der Deutschen von rücksichtslosen Hassern doppelt unnachsichtig beurtheilt und ausgebeutet wird — sie haben der deutschen Gesittung an ihrem vorgeschobensten Posten diesmal keine Ehre gemacht.' Kine Kuydgeöung des Verfassungstreuen Hroß- grundvesitzes. Am 29. Jänner hat unter Vorsitz des Grafen Oswalds Thun Salni

, seine Thätig keit aufzunehmen. Es ist die einmüthige Forderung der österreichischen Bevölkerung, dass dieses Parla ment sich als arbeitsfähig erweise und seine großen Aufgaben erfülle. Als maßgebendster Factor ziehen die Vertreter des deutschen Volkes in Oesterreich in das neue Haus ein, und sie tragen daher eine er höhte Verantwortung für die Wiederherstellung der Ordnung in unserem StaatSwesen. Der verfassungs treue Großgrundbesitz ist von jeher staatsrechtlichen Tendenzen, die auf eine separatistische

Stellung ein zelner Kronländer abzielen, entgegengetreten und hat sich solchen Versuchen im Vereine mit den anderen deutschen Parteien auf das nachdrücklichste widersetzt. Die Einheit und Selbständigkeit unserer Monarchie war. stets unser Leitstern, und wir müssen daher gegen eine in der jüngsten Zeit verlautbarte Partei kundgebung Stellung nehmen, welche die Absicht ver räth, das völkerrechtliche Verhältnis unserer Mo narchie zu unserem Nachbarstaats zu verändern. Wir sind überzeugte Anhänger

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1902/01_02_1902/SVB_1902_02_01_8_object_1940865.png
Seite 8 von 10
Datum: 01.02.1902
Umfang: 10
Samstag, 1. Februar 1902 ..Der Tirols ' Seite 3 Berlin. Auf dem Bahnhof hatten sich viele Polizisten, aber wenig Volk eingefunden. Der mörderische un gerechte Krieg, den England gegen die Buren führt, ist die Ursache, dass das deutsche Volk von Berlin dem englischen Thronfolger kühl bis ans Herz gegenüberstand. — Die Lage in China wird wieder als fremdenfeindlich geschildert. In Kaumi, dem äußersten vorgeschobenen Posten der deutschen Interessensphäre, wird eine Kaserne gebaut, zum Schutze

28. v. M.: Der Ruf „Hie Wolf! hieWaiblingen!' erfährt heute eine zeitgemäße Modernisierung: Von heute an heißt es: „Hie Wolf, hie Schönerer!' — Wolf hat heute dem Abg. Schönerer durch sein Organ einen katzengroben Fehdebrief geschickt. Jetzt hat er sein Mandat im Sack, jetzt kann es losgehen. Bis heute hatte er mit stiller Duldermiene geschwiegen und, sich bei seinen gerührten Wählern als Märtyrer der deutschen Einigkeit ausgegeben, und da diese nun diese neue echt Wolfsche Komödie nicht durch schauend

und seinen Anhängern, sich an geklebt habe. Die „Kratzerei' wird umso amüsanter werden, als das „Moos' auch „kratzig' sein dürfte. Wer wird nun voraussichtlich die Oberhand behalten? Schönerer ist gegen Wolf sicherlich im Nachtheil. Wolf ist nicht nur der Skrupellosere, sondern auch der Rührigere und versteht heute eher seinen An hang zu mobilisieren, als der grämliche, bärbeißige Schönerer; auf Wolfs Seite steht auch der ganze überwiegende Theil der alldeutschen Presse, ja sogar ein Theil der Presse der deutschen

Wolss Organ fitzen lässt, liegt er im Wasser. Und noch etwaS: Herr Schönerer ist im Besitz sehr vieler intimer Geschichten und man munkelt bereits allerhand — es ist gar nicht ausgeschlossen, dass man da noch sehr nette Sachen zu hören be kommt. .... Schönerers Stärke ist die Unnach- giebigkeit, die ihn noch niemals verlassen hat. Ueber- raschungen können aber auch noch von anderer Seite ommen. In der deutschen Volkspartei regen sich bereits einige, die gute Lust haben, mit Wolf zu fraternisieren

. Es wäre dies die schimpflichste Ent ehrung, die dem deutschen Parteileben noch passieren könnte und die schlimmsten und weitreich ensten nnerpolit i schen Folgen könnten nicht aus bleiben. Der aufmerksamste Wachtdimst ist darum vonnöthen. Aie Katholiken-Autonomie Ungarns. In Ungarn blüht noch immer das Staatskirchen- thum, dank des Liberalismus, der die Freiheit der Kirche überall zu ersticken sucht und dank nicht weniger Kirchenfürsten von heute und ehemals, die wohl fromme und gebetseifrige Männer

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/05_09_1914/TIR_1914_09_05_3_object_132247.png
Seite 3 von 4
Datum: 05.09.1914
Umfang: 4
Zamstag, den 5. September 1914. „Der Tirols r.' Seite S Lsin deutsch-französischen Kriegsschauplatz. Die französischen Speersorts gefallen. Die Deutschen vor Paris. Berlin, 4. Sept. Der große Generalstab gibt kkimat, Satz bei der Wegnahme des in den Felsen ge legenen «perrforts Givet ebenso wie bei «amur die von Oesterreich zugesandten schweren Motorbatterien (42 Zentimeter-Geschütze) iurch Beweglichkeit und Treffsicherheit ihre Wirkung «ortrefflich bewährt und den deutschen Belagerungs

- lnippen ausgezeichnete Dienste geleistet haben. Ti- Zxerrbcfeftigungen Hirson, Ayvelles, Ton te Lieuz, La Fere und Laon wurden ohne Kampf gewonnen. Nunm.'hr sind sämtliche Zperrforts in Siordfrankrcich nutzer Mau- bcugc in den Händen der Deutschen. Gegen !)! eims wurde der Ai^riff bereits einge leitet. Die Slrmee des Generalobersten Kluck streift schon bis Paris. Tos Westheer überschritt die Aisne-Linie und seAt den Vormarsch gegen die Marne fort. Ter Zeit vor den Armeen Mucks, Bülows, Hausens

und !es Herzogs von Württemberg befindet sich im Rück züge auf und hinter die Marne. Tie Armeen des Kronprinzen von Bayern und Hmingcns haben noch immer einen starken Feind in befestigten Stellungen Französisch-Lothringens ge genüber. Tic französische Negierung bereits nach Bordeaux geflüchtet. Paris, 4. Sept. Ter Präsident der Republik Poir.earc und die Kabinettsmitglieder sind bereits in öordrau; eingetroffen. Tic jüngsten deutschen Siege in Frankreich. Berlin. Sep. Das Wolff-Burean meldet t Uclier Sic

sollen auf die Bich weide, wo sich das für die Eingeschlossenen bestimmte Vuh befindet, gefallen sein. Was die Franzosen berichten. Paris, 2, September. Ein amtliches Kommuni que be>'agr: Am 1. September kam .in gegen Len ^aliz von Eompiegne vordringendes deutsches drallen, korps gegen Engländer in Kamps. Diese Kanonen, Ein anderes deutsches Ka- ^llernkorps jst bis zur Linie Soisfons — '.'!nic:> — Chntcau vorgedrungen. In der Gegend zwischen Kcthcl und der Ataas verhielten sich die Deutschen Hinang

. In Lothringen setzten wir unseren Bor- ^sch am rechten Ufer der Sanon fort. Bor Bel- scheinen die Deutschen nnr wenig Truppen ge- zu haben. Aus Lille, Duah, LlraS, Bethnne nnd Lens Iverden keine Teile des Feindes signali siert. Abteilungen mehrerer deutscher Armeekorps ziehen dnrch Belgien, um nach Deutschland zurückzu kehren. Tie Engländer über die Deutschen. London, Sprember. Ein Spezialkorrespon- dent der „Times' sendet ans Amiens einen anssühr- lichen Bericht üoer die Kampsesleistnngen der Deut schen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1920/14_11_1920/TIR_1920_11_14_2_object_1974118.png
Seite 2 von 20
Datum: 14.11.1920
Umfang: 20
und das Eigenleben der Bundesstaaten noch mehr, als bisher geschehen ist. unter die Der, line^huchtel zu beugen. Tatsache ist überdies, daß Bayern, gegenwärtig ein Fünftel der Fläche des Deutschen Reiches und ein Siebtel seiner Bevöl kerung umfassend, in der Regierung und Verwal tung des Reiches fast ganz ausgeschaltet ist. So ist unter den 12 Reichsministern nur ein einziger, der halbwegs als Bayer angesprochen werden kann. Von den 382 Mitglied?!n des Reichswirtschafts rates entfallen aus Bay.'rn 21. obwohl

ihm !>4 zu stünden; der Reichsverkehrsrat mit 37 Mitgliedern weist gar nur zwei Bayern auf. So könnte man sämtliche Regierungs- und Verwaltungsinstanzen des Deutschen Reiches durchgehen, überall zeigt sich das gleiche Bild. Da ist es denn kein Wunder, wenn man in Bayern hie und da aufbegehrt. Wie weit die dreiste Unerheblichkeit gewisser Berliner und norddeutscher Kreise gegen Bayern bereits geht, das zeigt der gegenwärtig spielende Fall des bekannten Dramendichters Georg Kaiser. Dieser hat eine Villa

ange rührt haben und der vorgestern im Landtag einen geraden dramatischen Abschluß gefunden-hat, der die sozialistische Lügenzentrale in ihrer ganzen Schamlosigkeit enthüllte. Allen diesen Einwürfen und bewußt unwahren Verdächtigungen gegenüber kann sich die bayerische Regierung auch in Zukunft ,nur durchsitzen, wenn sie stark und unerschütterlich bei dem politischen Programm verharrt, das Mi nisterpräsident von Kohr gestern entwickelt hat Empfang der Vertreter des Deutschen Verbandes bei ßxzekenz

Credaro. Wir erhalten vom Deutschen Verband folgende Mitteilung: Eine Abordnung des Deutschen Verbandes, bestehend aus den Herren Dr. Reut-Nikolussi und Dr, von Walther. sprachen irm letzten Dienstag beim Generalkommissär Exzellenz Credaro vor, um mit ihm über die zahlreichen schwebenden^ Südtirol betreffenden Fragen Rücksprache zu pfle ge». Eingangs der zweistündigen Unterredung ver wiesen die Vertreter des Deutschen Verbandes auf die herrschend tiefe Unzufriedenheit über die trotz

aller gegenteiligen Versprechungen andauernden ItalianisierungsbestrebriTizei, der Behörden und Verkehrsanstalten. Sie legten insbesondere Ver wahrung gegen die fortdauernde Praxis des Ge brauches italienischer Drucksorten im deutschen Ge- biete ein. Exzellenz Credaro versprach entschiedene Abhilfe und erwähnte bei dieser Gelegenheit, daß Vorschläge betreffend der offiziellen Ortsbenen» nungen und des Sprachgebrauches bei den Aem- tern nach Rom gegangen seien. Die Vertreter des Deutschen Verbandes warnten

21