schule, Hochschule für Bodenkultur, Bergakademie und nach Ablegung einer Ergänzungsprüsung aus Latein, Griechisch, Propädeutik für das Universiläts- studium. Sie ist' also ihrem Wesen nach keine Schule für die breiten Schichten der steuertragenden Be- völkerung. sondern für jene Wenigen, die sich besonderen Berufszweigen, höheren Stellungen zu wenden, sie entzieht naturgemäß der Bürgerschaft eine Anzahl Nachkommen, anstatt sie der Stadt und Umgebung zu erhalten
, weil für solche, welche Hochschulen absolvieren, in Meran die nötigen Berufsgeschäfle fehlen und die wenigsten die Auslagen bestreiten können. Für jene höheren Berufe, für welche die Oberrealschule vorbildet (die Unterrealschule für sich ist .ein halbfertiges Ding), bildet auch das Gymnasium vor, vom Gymnasium aus kann man sich ohne Ergänzungsprüsung dem Universitätsstudium widmen, oder auch Technik, Bergakademie, Boden kultur wählen. Ein Gymnasium besitzen wir aber schon. Wir brauchen eine Schule für die breite Bevölkerung
, eine Schule, die praktisch für die gewöhn lichen, bürgerlichen Berufe vorbereite und der Bürgerschaft die jungen Bürger erhärt und nicht fortzieht in die Fremde. Wie wenig den gewöhnlichen Bürgern die Realschule entspricht, zeigt z. B. daß solche (Unterrealschulen) ja in Bruneck und Jmst usw. bestanden und wieder aufgelassen wurden wegen Mangel an Besuchern. Allerdings, wenn eine Real schule so leichter Hand zu haben wäre, könnte man sie nebenher ja anstreben, weil Realschulen vom Staate erhalten
werden. Allein, läßt es sich wohl nur irgendwie denken und erhoffen, daß der Staat, welcher nach langem Widerstreben in Bozen die Unterrealschule zu einer Obercealschule ausgestaltet hat und erhält, sich in Meran mit ebensoviel Kosten eine Konkurrenz schule schafft» die viel leicht den Bestand beider, in Bozen und Meran, gefährden würde? Damit ist nun auch der Fingerzeig gegeben dafür, was wir für Meran anstreben müssen: eine Bürgerschule ist zu wenig, eine Realschule be kommen
wir nicht, und wenn wir sie bekämen, wäre sie eine Schule für einzelne Familien, nicht für die breiten Kreise der Bevölkerung, paßte sich auch nicht an Ortsverhältnisse an, weil sie eine genau begränzte, gleiche Organisation für die ganze Monarchie ausweist («an verwechsle ja nicht die bayerische Realschule mit der österreichischen; die bayerische ist eine Schule für bürgerliche Berufe, die österreichische eine modern-humanistische Mittel schule zur Vorbereitung auf den Besuch einer Hochschule). Eine gute Mittelschule