'136V. (Aus dem Lateinischen übersetzt.) ,,Ehrwürdige Brüder! Abermals sind Wir mit unglaublichem Schmerze oder vielmehr mit unglaublicher Betrübniß gezwun- gen, über neuerliche und bis auf den heutigen Tag unerhörte, von der Picmontesischen Regierung gegen Uns, gegen diesen apostolischen Siuhl und die ka tholische Kirche verübte Wagnisse (nusus) Klage zu fuhren und sie zu verdammen. Wie Ihr wißt, hat jene Regierung den Sieg, den sie —von den Trup pen einer großen und kriegerischen Nation
und schweren Klagen gegen diese gott- lose Usurpation entsprechend, nicht aufhört, laut aufzuschreien, hat dieselbe Regierung beschlossen, auch die andere in den Marken, Umbri'en und im Patri- inouium Petri gelegenen Provinzen dieses h. Stuhles sich anzueignen. Als sie aber inne wurde, daß die Bevölkerungen jener Provinzen sich völliger Ruhe erfreuten. Uns treu anhingen und durch reichlich ausgestreutes Geld und die Anwendung anderer frevelhafter Fallstricke Unserem und dieses h. Stuhles rechtmäßiger
weltlicher Regierung nicht entfremdet und von derselben nicht abgerissen werden konnten, entsendete sie in dieselben Provinzen zunächst eine Rotte verderbter Leute, die dort Unruhen und Auf stand erregen sollten, und dann ein großes Herr, um dieselben. Provinzen in feindlichem Angriff und durch die Gewalt der Waffen zu unterwersen. - Ehrwürdige Brüder, Ihr kennt sehr wohl das schamlose Schreiben, das die Piemontesische Regie rung zur Beschöyigung ihreS Raubes Unserem Kar dinal-Staatssekretär geschrieben
Erschütterung und äußersten Entrüstung er wehren können, der die lügenhaften Anschuldigungen, verschiedenen Werläumdunge» und Schmähungen erwägt, -mit denen jene Regierung ihre feindliche und gottlose, gegen die weltliche Herrschast der Römischen Kirche gerichtete Aggression zu verdecken und Unsere Regierung anzufallen sich nicht schämte. Wen sollte es auch nicht höchlich Wunder nehmen, zu hören, daß Unsere Regierung geradelt wurde, weil sie Ausländer Unserer Armee einverleibte, da doch Jedermann weiß
, daß keiner rechtmäßigen Re gierung das Recht, Ausländer unter ihre Truppen aufzunehmen. je abgesprochen werden kann. Unserer und der Regierung dieses h. Stuhles steht dieses Recht um so mehr zu, als der Römische Papst, der gemeinsame Bater aller Katholiken, freudigst alle Katholiken aufnehmen kann, die vom religiösen Eifer getrieben, im päpstlichen Heere kämpfen und zur V-rtheibigung der Kirche beitragen wollen. Wir glauben hier darauf hinweisen zu sollen, daß ein solches Herbeiströmen ausländischer Katholiken