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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
gegen die „Oester- reicher,' die „Uebersättigten,' die „Emigranten'; diese Herren sind langweilig, und man thäte gut. ihren Kar- nevalShörnern, die sie sür KriegStrompeten halten, einen Dämpfer aufzusetzen. ES würde eine vortreffliche politische Maßregel sein, ihnen zu sagen, daß sie den Mund halten, die Leute nicht beschimpfen und Frankreich keine revolutionäre Physiognomie geben sollen, die ihm nicht paßt. Wer wird sich in Europa von dem „Con- stitutionnel,' von der „Patrie,' vom „Siücle' bange machen lassen

? Herr Havin (Eigenthümer deS „Siecle') selbst bringt keinen Schrecken in die feindlichen Reihen, und in Frankreich wird sich Niemand von seinem erha benen Gerede hinreißen lassen; aber man ärgert sich über dieses schimpfende und kleinliche Getöse, über dieses wü thende Gekläffe gegen den schweigenden Patriotismus, welcher, zum Kämpfen bereit, doch einen Krieg ver meiden möchte, dcssen Zweck und Grund er nicht absieht. Allerdings haben wir Herrn v. Cavour und den Ge neral Garibaldi auf unserer Seite

werden kann. Aber nehmen wir an, daß die Nationen diesem Zweikampse zwischen Frankreich und Oesterreich ruhig zuschauen, daß die Neutralen neutral bleiben, dann haben wir noch mit unserem Verbündeten abzurechnen. Wir sprechen nicht mehr von Herrn v. Cavour. Er spielte seine Rolle, empfing seinen Lohn und wird verschwinden. Mit 3—Menschen und 5VMillioncn, welche er seinem Lande zum Nutzen Frankreichs und Eng lands abnahm, bezahlte er den Ruhm, im Rathe der Großmächte sitzen und dort einige Reden halten zu dür fen

. ES hieß einen Augenblick: Cavour hier, Cavour dort; waS wird Cavour thun? Und Alles ging, wie Herr v. Cavour eS wünschte, und Frankreich und Oester reich sollten ein Blutbad nehmen in der Cavour'schen Badewanne I Aber jetzt kann Herr v. Cavour sich vor bereiten, seine Memoiren zu schreiben; nicht lange mehr wird Piemont Cavour heißen; eS steht in Waffen, es ist im Krieg, schon heißt eS Garibaldi. Die bewaffnete, sanktionirte italienische Revolution ist die Verbündete Frankreichs, und die italienische

Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.03.1860
Umfang: 6
, 12. März. V^ir Briefen A. v. Hum- ^IdiS an Varnhagen v. Enfe wurden, nach öffentlichen Blättern, bereits zwei Auflagen vollständig vergriffen, und wnd an der dritten eben gedruckt. Frankreich. Paris, 12. März. Der „Nord' ist stit seiner Grün dung ein abhängiges Blatt, er erklärt e» s«lbst in seiner h.uligen Nummer, daß er nie den ökonomischen Punkt zu berücksichtigen habe, sonder» lediglich den Werth der Sache, für die er eintritt. Die Sache ist offenkundig die d,S zweiten Dezembers, und er so gut

insplrlrt, daß sein Inhalt jedenfalls charakteristisch für daS Pariser Kabiiiet ist. In seinem heu»igen Blatt findet sich die erste Num mer einer Reihe ton'Artikeln über die Einverleibung Sa voyenS in Frankreich. Der Nord versichert, daß eS L. Napoleon als eine Pflicht erschiene, zurückzufordern was Frankreich in Uebereinstimmung mit der konstanten Tra dition und der Natur der Dinge als eine geographische Nothwendigkeit beträchte. 'Savoyen sei' seiner geographi! scheu Lage, seiner Sprache, seinen Sitten

, seinein Ver kehr und seinen Interessen aller Art nach französisch. ES werde von Italien durch die höchste Alpenkette getrennt und nichts, keine Sympathie, kein Gefühl, kein Interesse verbinde es mit den Italienern. Die Bevölkerung komme nach Frankreich, Arbeit suchend, thatsächlich sei Savoyen lange Zeit nnd durch die Natur der Dinge von jeher französisch gewesen. ES habe allezeit französisch werden wollen, wo eS Gelegenheit gehabt, seine Wünsche auS- ziispreche», so 17V2, 1848 und 18lZ0. Die Gründe

, welche 1813 Europa veranlaßt bätten, Savoyen Piemont anzuschließen, beständen heute nicht mehr, schon bei allen früheren Plane» zur Gründung eines großen norditalieili-- chen Reiches habe man immer vorher Savoyen als zu Frankreich gehörend betrachtet. Es wird dann die Ge-> 'ahr hervorgehoben, die ^Frankreich drohen könnte, wenn eineS TageS daS nenc norditalienische Königreich mit 20l>,l)0I1 Mann in Südfrankreich einfnle, dies sei zwar unwahr scheinlich ,- aber Frankreich müsse auch, an das unmöglich

Scheinende denken. Endlich heißt, es wörtlich: »Abge sehen von allen den souveränen Gründen der Billigkeit, der Sympathie, den nationalen Interessen hat Frankreich noch ein anderes Motiv, diesen Theil der großen franzö sischen' Fainilie und diese Fraktion seines natürlichen Ge bietes, welches ihm durch die Akte von 1813 geraubt wurde, zurückzufordern: es ist Ehrensache für Frank reich, die Integrität deS Gebietes zurückzu fordern, welches ihm 1813 durch einen großen Nechtsbruch entrissen ward. Jenes Werk

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.03.1850
Umfang: 10
man das Werk dcr Auflösung und Ver- dcrbiiiß, welches dcr revolutionäre Geist in Europa voll bringt, nie besser verstanden oder von einem höheren Standpunkt niedergedonnert. Das Pariser Blatt „la patrie' bringt in geistvoller Weise einen Anszng ans diesem Meisterstück spanischer Beredtsainkcit mit folgenden für Frankreich hochwichtigen Fragen in Verbindung: „Welche sind die letzten Repräsentanten dcr letzten Kräfte dcr Civilisation in Europa?' 'Welche Folgen würde dcr Triumph des Sozialis« ninS

herbeiführen?' „Welches ist für Frankreich die nnmittelbarc Bedin gung seiner Rettung?' „ Warum bleibt Frankreich eine Republik?' Diese 4 Fragen beantwortet „la patriv' durch Herrn Donoso Cortös in folgender Art: a) Welches sind die letzten Kräfte dcr Ge sittung? Die stehenden Heere und dcr reli giöse Glaube, lautet die Antwort des Hrn. Donoso Corte s. „Die stehenden Heerc allein Verbindern beute die Ci vilisation zur Barbarei zurückzukehren. Wir wohnen einem neuen Schauspiele in dcr Geschichte dcr Welt

- landc hcriimzieben können.' o) „Welches ist für Frankreich die unmit telbare Bedingung dcr Rettung? Das Auf- hörcn dcr Z wi sti g k ci t cn im Schoostc dcr gc - INäßigtcII Partci, lautet die Antwort des Hrn. Donoso CortöS. Wo dic Rcttnug dcr Gesellschaft von dcr Auflösung allcr altcn Partcicu und von der Bildung einer neuen aus allen andern zusammengesetzten Partei abhängt, be streben sich dic Parteien sich nicht aufzulösen nnd lösen sich nicht auf. Dies geschiel t in Frankreich. Dic Ret tung

Frankreichs wäre die Auslösung der bonapartistischen, legitimistischen, orlcanistischcn Parteien und die Bil dung einer, einzigen monarlhischcn Partci. Nnn wohl, in jenem Frankreich, in welchem dic Rettung dcr Ge sellschaft von dcr Auslösung dcr Parteien abhängt, den ken dic Bonapartistcn an Bonapartc; dic Orleauistcu au dcn Grasen von Paris; dic Lcgiiimisten an Hcinrich V.' >1) Wic langc wird dic Republik in Frank reich daucrn? Sic wird dcr Ansicht dcS Hrn. Donoso Cort6s „ach so langc dancrn, als dic

Franzosen nnrcgicrbar scin werden. „Allc jene, welche in Frankreich gereist find, stimnien in dcr Aussagc übercin, daß kein Franzosc ein Repu blikaner ist. Ich kau» ebenfalls diese Wahrheit bezeu gen, denn ich habe Frankreich besucht. Aber, wen» cs kcinc Republikaner in Frankreich gibt, frägt man, wic kommt cs, daß dic Rcpnblik bcsteht? Niemand gibt den Grnnd davon an; ich werde eS, thu». Die Republik belicht in Frankreich, und ich sage mehr, dic Republik wird in Frankreich bestehe», weil sic

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1870
Umfang: 6
, und Schlach tenruf nicht so viele Völker in Aufregung versetzen. Auch daS bei diesem Anlasse abgehaltene Scheiben schießen, das zwei Tage dauerte, zog Deutsche und Italiener an. ÄViett» 23. Juli. Die Proklamation Napoleons an die Franzosen, schreibt das „Fr.-Bl.', enthält die erste ofsicielle Andeutung über die Ziele, die Frankreich durch den Krieg erstrebt. Nach der gegen über den offenkundigen Thatsachen etwas gewagten Behauptung, daß Frankreich nicht gegen Deutschland Krieg führe, dessen Unabhängigkeit

der französischen Chauvinisten, deren Politik jetzt, wie es scheint, von der französischen Regierung acceptirt wird. Und wie lassen sich solche Pläne mit der Achtung Vereinigen, welche Frankreich der Unabhängigkeit Deutschlands zu zollen vorgibt. Das ist der Punkt, wo sich die österreichische Politik von der französischen trennt, trennen muß. Frank- reich will die Erniedrigung vicht allein Preußens, sondern Deutschlands, Oesterreich wünscht die Er starkung Deutschlands, an welches die glorreichsten Traditionen

unseres Kaiserhauses, eine durch Jahr hunderte bestandene Zusammengehörigkeit, die na tionalen Sympathien des größten und bedeutendsten österreichischen VolisstammeS und daS Interesse der Monarchie uns knüpfen. Frankreich sieht mit Un- muth, mit Eifersucht daS militärische Uebergewicht Preußens sich befestigen. Oesterreich hat den Aus schluß auS Deuischland mit Schmerz empfunden, weil eS sehen mußte, daß die HauSpolitik der Hohen- zollern daS gemeinsame Vaterland in eine verderb liche Richtung drängt

. Oesterreich bekämpfte jene Hohenzollern'sche HauSpolitik um Deutschlands willen, Frankreich wirst sich auf Preußen, weil eS in Preußen Deutschland tödtlich zu verwunden hofft. Wir haben um unsere Stellung in Deutschland einen Verzweif- lungSkampf gekämpft, weil wir uns nicht hinaus drängen lassen wollten aus dem nationalen Verbände mit dem deutschen Volke, Frankreich aber hat ruhig zugeschen, als Preußen uns verdrängte und sich erst in's Mittel gelegt, als die Uebermacht Preußens auch ihm gefährlich

zu werden begann. Preußen hat Oesterreich ans Deutschland hinausgestoßen, daS war Frankreich recht, denn Deutschland verlor so die eine seiner militärischen Schutzmächte. Nun soll die zwtile militärische Vormacht Deutschlands getroffen werden, damit der kümmerliche Rest von Deutschland sich vor dem triumphirenden Frankreich im Staube krümme. Oesterreich hat alle Ursache auf seinerHuth zu sein, und in der vorsichtigen, beobachtenden, nach allen Seiten freien Neutralität, die seine einsichtsvollen Staatsmänner

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1860
Umfang: 8
SS» land zur Ordnung gerufen würd«. Schlagen wir daher die umgehenden Gerüchte nicht in den Wind, mögen sie auch verfrüht« sein. Ihren Berichterstatter hatte eS schon stutz'g gemacht, daß die hiesige dänische Diplomatie, welche im Lause des vorigen JahreS allerlei sie mit Angst und Zagen erfüllende geheime Unterhandlungen zwischen Frankreich und Preußen witterte, seit mehreren Wochen ganz heiter und zurei sichtlich geworden ist; sie ist die rührigste unter allen, stetS auf der Lauer, nichiö

— nach dem Frieden von Villafranca — die französischen olficiösen Blätter über den Freiherrn v. Schleinitz her, fielen, weil er „nicht ehrlich gegen Oesterreich zu Werke gegangen sei.' Jetzt schlagen sie einen andern Ton an, indem sie mit sichtbarer Absichtlichkeit hervorheben, daß die preußische Politik feindlich gegen Frankreich gewesen sei. — Won Seilen KurhessenS und einiger andern kleinen deutschen Staaten sind in letzter Zeit wiederholte Schritte geschehen, die preußische Regierung zu bestimmen

, ihnen zur Bewaffnung der eigenen Artillerie mit den gezogenen Kanonen die entsprechende Anzahl derartiger Geschütze zu überlassen, doch hat Preußen aus dieses Ansinnen einzugehen sich keineswegs bereit erklärt, nach, dem drei kurhessische Offiziere hier sogar den Schießproben beigewohnt haben. In Folge dessen ist bereits leim Sten deutschen BundeökoipS (Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen) das vorjährige Modell der ge- zogenen französischen Broncekanonen eingeführt, das jedoch bekanntlich in Frankreich

, nur durch seine Marine; eS gibt in Europa drei oder vier Mächte, welche, wenn sie sich zu einigen wissen, alle englischen Flotten in Schach halten können. Möge Frankreich sich mit Rußland und Dänemark verbinden, und vie Nordsee ist den Engländern verschlossen; vom schwarzen Meere sind sie ausgeschlossen. Möge eS zu dieser Allianz auch Spanien und Portugal rufen, und für die Engländer gibt «s keinen Ocean, kein Mittelmeer mehr. Ihre Insel Malta, ihr Gibraltar werden bald nur noch Träume entläuschten Ehrgeizes

, untergegangene Erinnerungen einer stolzen Herrschaft sein. Rußland liegt wegen Kon- stantinopelS auf der Lauer und zählt die Stunden, die Minuten, um zuerst Hand an die Erbschaft zu legen. ES glaubt, daß bald wegen der Erbschaft der Sultane große Konflikte losbrechen werden, und das wird vielleicht daS große AbleiluiigSmittcl für die Kämpfe und politischen Intriguen des Westens sein. Aber so gut wie England, werden Rußland, Frankreich, Oesterreich ihr Theil ver, langen. Wer weiß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1864
Umfang: 6
«. Zur handelspolitischen Frage. Deutsch land. Kolding. Zigeunerkapelle des Prinzen Friedrich Karl. Frankreich. Paris, die Reise deS Kaisers Franz Joses nach Ungarn. Truprensendungen nach Algier. AuS einer Broschüre von Eugene Pelletan. «Spanien. Madrid, Ernennungen. Rüstungen. Großbritannien. London, Prinz Humbert. Au« Neuseeland. Italien. Turin, Einberufung der Kammern. Gerücht über die Verlegung der Hauptstadt. — Rom. da< große Schuldbuch. Mußland. Herstellung der Ruhe in Polen. Türkei. Konstantinopel, Synode

LandeSgcneralkommandant Graf Coronini, der Herr Hofkanzler und mehrere Edel leute geladen waren. AuS Wien vom 2V. Sept. wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: ES war in der italienischen und in der fran zösischen Presse zu viel die Rede davon, daß zwischen Italien und Frankreich Unterhandlungen über die künf tige Stellung RomS schwebten, als das eS erlaubt schien, diese Kunde auf die leichte Achsel zu nehmen. Im Augen, blick läuft hier aus guter Quelle die Meldung ein, daß am 15. d. M. ein Bertrag von Drouin de LhuyS, Nigra

und Pepoli unterzeichnet wurde, womit die Räu. mung RomS binnen 2 Jihren beschlossen ist. Dieselbe soll allmählich erfolgen. Pepoli brachte am 16. daS VertragSduplikat nach Turin. Die Quelle dieser Mit theilungen ist wohl verläßlich, und eS liegt aus der Hand, daß Oesterreich ein ernstes, dringendes Interesse hat, diese Vorgänge mit größter Ausme»ksamkeit zu begleiten. Man dürfte kaum irren, wenn man darin unter anderm auch den natürlichen Rückschlag gegen die Frankreich gegenüber merklich erkaltete

Politik Oesterreichs erblicki. Iemebr die deutsch-dänische Frage von der Tcene weicht, desto ungestümer drängt sich auf derselben die italienische vor. AIS sicher mögen Sie ansehen, daß in der letzten Zeit weder von italienischer noch von französischer Seite hier die geringste Anregung erfolgte, Oesterreich möge daS Königreich Italien anerkennen. Man hört indessen, daß im französischen Kabinet Stimmen sth vernehmen ließen: wenn Oesterreich Koncessionen in der HandelS- srage von Frankreich erlangen

über die Prager Zollbefpre- chungen lauten bis jetzt günstig, — natürlich insofcrne Oesterreich seine Ansprüche bedeutend ermäßigt hat und nicht mehr die Durchführung deS französischen Handels vertrages zu verhindern sucht. Ueber die Haltung Frank reichs lauten die Berichte sehr abweichend. So viel wir erfahren, wird Frankreich, wie vorauszusehen, in die ein fache Modifikation deS Art. 31 nicht willigen; dagegen scheint eS bereit zu sein, gewissen Koncessionen, welche Preußen Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 27.09.1824
Umfang: 8
an; Mitternacht war vorüber. Alle Großen von Frankreich waren im Schlosse versam melt; dort herrschte tiefes Schweigen; ruhig und strah lend war draußen die Nacht; in den halb erleuchteten Sälen war es düster und traurig. Die Wilder Hein richs IV. und Ludwigs XVI. traten beim blassen Lichte der Lampen aus den dunkel behangenen Wänden der Dia- nengallerie hervor. Im Thronsaaleglänzten, wie beiHof- Festen, die kristallnen Leuchter; der Thron mit seinen Wappenschild?», mit seinem Thronhimmel von Goldstoff

, mit seinen gewaltigen sammetnen Vorhängen stand leer und verlassen im stillen Prachtsaale; der, welcher ihn wieder aufgerichtet, die Krone wieder hergestellt hatte, lag jetzt auf dem Todbette. Robert von Frankreich und Heinrich IV. schüttelten ihre goldenen Rüstungen, als wollten sie ihren Nachfolger und Enkel umarmen. Der Nachtwind bewegte magisch leise die reichen Tapeten; die zwei Trophäen an der «eite des Thrones bebten, düster brannten die Kerzen. -— Im Zimmer des Königs lag der Monarch, der als Christ starb

, nachdem er als Kö nig gelebt hatte. Ihm zur Seite sein erhabener Wruder, sein Vermächtniß für Frankreich; seine Nichte, der En gel deS Trostes und Friedens; sein Neffe, der Sieger von Spanien; jene zweite Nichte, so jung, und so bald schon Wittwe geworden; hinter ihnen die Prinzen des Hauses, treue Diener, muthlose Aerzte. — Als endlich der Arzt sprach : „Der König ist todt,' zerfloß die k. Fa milie mit allen Anwesenden in Thränen; knieend um gaben Alle dieses Bett des Jammers und der Größe

. — Der König erschien in der Thüre der Gallerie; mit ge senktem Blicke beugten Alle'vor ihm die Knie, und rie fen mit noch vom Schmerz erstickter Stimme: „Es lebe der König!' — Wenn in den letzten Tagen ihrer Größe unsere Könige sich bei ihren, zu den Füßen des Gottes, der sie zu Königen machte, ruhenden Ahnen versammeln, werfen die Kronofft'ziere Schild, Helm und Wappenrock i?es verstorbenen Königs in's Grab, und der Wappen- Herold von Frankreich ruft: „Sehet Euch vor!' Aber der.Oberstkäminerer

und der Oberststallmeister senken nur Schwert und Fahne gegen das Grab, und der Wappen- König ruft: ..Herr Oberstkämmerer, hebt das Panier deS Königreichs'Frankreich auf!' Dieß deßwegen, weil weder Frankreich noch der König sterben, weil der Kö nig Frankreich, Frankreich dem Könige gehört. Wir ha ben Helm und Waffenrock in das Grab gelegt ; laßt uns heute Schwert und Panier von Frankreich aufheben mit dem Rufe: „Es lebe der König!' -— Die Krankheit, an welcher der König starb, war nur das letzte Symp tom , die letzte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1859
Umfang: 6
- schiffwesen nnd auch formal beim Dampsmaschinciib-irieb beivorznbringen berujen sind. DaS Nähere hievon ver- spricht die „Mil. Ztg.' in einer nächsten Nummer mit zutheilen. Frankreich. Paris, 10. Aug Ein Pariser Korrespondent der „N. Pr. Z'g ' schreibt: Ich habe mich mit vielen fran zösischen MiliiärS jeden GradeS unteihalten und bei Allen eine Antipathie gegen AlleS, was Italiener heißt, ge sunde», die sich, j- nach der Persönlichkeit deS ManneS, in pissender v?er rober Weise kundgab. Die Habsucht

der überwundenen Hindernisse^ der verhüteten Gefahren, der wahrgenommenen Unvollkom- menheiten häufig in Ihrem Gedächlnisse wiederkehren. Denn für deu Kriegemann ist die Erinnerung selbst eine Wissen schaft. Znin Andenken des italienischen FeldzugeS will ich allen Denjenigen, die daran Theil nahmen. Medaillen wid men unv ich will, daß Sie, die Ersten, selbe fragen. Möge Jedermann, der die glorreichen, in selbe eingravirten Name,, lie/t, sagen: »Wenn Frankreich soviel sür ein befreundete» Volk thut

, was würde es für seine Unabhängigkeit thun.« Ich bringe einen Toast auf die ilrmee aus. Großbritannien. London, IZ. August. Auf da« Geschrei französischer Blätter über, die beabsichtigte Erweiterung der Festungswerke von Antwerpen entgegnet die Times in einer die Navoleonnchs Politik bespottenden Weise: Auf den ersten Blick erscheint eS, unbegreifl ch. wie Frankreich daran Anstoß nehmen kantt^ daß eine neutrale M^cht in Erfüllung ihrer Pflicht und Schul digkeit daS nöthige thut, um ihrer Neutralität Achtung verschaffn. So weit

die geschichtliche Erinnerung zurückreicht, war der Boden Belgiens der Fechtboden.Europa'S. Die Topo graphie Belgiens ist ein Durcheinander europäischer Schlach- teiigeichichlen. Nun ist man seit l3Zt übereingekommen, auf diesem Boden keine blutigen Raufereien mehr zu gestalten. Die belgische Negierung verwahrt ihr Hills, bessert die Hof mauer anS. und bringt Schloß und Regel an, damit kein Störesried es wieder zum Tummelplatz seiner Leidenschaften mache. Man'hätte denken sollen, d^ß Frankreich

diese Vor sichtsmaßregeln mit beifälligem Blick betrachten werde ; Frank reich will sa nicht einbrechen, Frankreich hat kein Auge auf . tie silberi»» Löffel und Gabeln Belgiens. Weßhalb sagen uns die offiziösen Zeitungsschreiber, daß Frankreich über die Befestigung Antwerpens ^nicht erschreckt, aber betrübt« sei? Die Frage ist schwer z» beantworten. Vielleicht errathen wir ber nach langem Sinnen, was uui'ere Nachbarn quält. ES st di^ lebhafte Sorge für Englands Sicherheit. waS diese E>fcrsuchl auf die belgische

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1897
Umfang: 6
dann in diesen Betrieben keine Frauen oder Arbeiter uuter 18 Jahren beschäftigt werden. Die Arbeitgeber sind für jeden GefnndhcitSnachthcil verantwortlich zu machen. Aus Frankreich. Alle Pariser Blätter, selbst die socialistischen, geben ihrer Genugthunng über die feierliche Proclamieruug der französisch-russischen Allianz Ausdruck. Die Ra dikalen und die Socialisten wollen verlangen, dass der Wortlaut des AllinnzvertrageS dem Parlamente übermittelt werde. Alle anderen Blätter jedoch ohne Unterschied der Färbung

stimmen rückhaltöloS zu nnd sagen, Frankreich habe die Allianz schon gehabt, die Verkündigung jedoch wurde ^erwartet und wird in ganz Frankreich mit einmüthigem Beifalle aufgenom men werden. Viele Blätter heben als politisches Programm Europas den AnSdrnck Faureö hervor: „Eine Verbindung für das gemeiusaiiie Ideal der Civilisation, des Rechtes und der Gerechtigkeit' und insbesondere denjenigen des Kaisers Nikolaus: „Eine Verbindung zur Anfrechlhaltung des Weltfriedens im Sinue von Recht und Billigkeit

ist heute, was sie gestern war. Die beiden Verbündeten sind entschieden friedlich, sie verkünden es, man hat es ge sehen und täglich constatiert. Die ..Libertö' erklärt: Frankreich und Russland werden zwar ungeachtet dieses Wertes des allgemeinen Friedens nicht die ^eigenen großen Interessen vergessen, aber keine dieser Interessen ist eine Drohung für den Frieden Eu- ' ropaS. Die Trinksprüche von Kronstadt. Die Trinksprüche, welche am letzten Donnerstag an Bord des „Pothuau' in Kronstadt

zwischen dem Czaren Nikolaus II. und den Präsidenten der fran zösischen Republik, Herrn Faure, gewechselt wurden und in welchem nicht nur von den befreundeten, son dern auch von den „alliierten' Nationen die Rede war, regen die DiScnssion über die Bedeutung des Besuches des Herrn Faure in Russland abermals an. Die „N. Fr. Pr.' ist überzeugt, dass diese Toaste in Frankreich die ausschweifendsten Hoffnungen erregen und der auf Russland bauenden Revanchelust neue Nahrung zuführen werden. Eine solche Auslegung

- buud bestehe ebenfalls, aber die Drohung, welche der eine gegen den andern früher bildete, bestehe nicht mehr. In Russland wenigstens sei die Benrtheilnug des Dreibundes eine andere geworden, und weun man rrwägt, dass der Czar dem alliierten Frankreich ganz dasselbe sagt wie dem benachbarten Deutschland, mit dem RusSland in guten Beziehungen steht, so könne aus dem Trinkspruche alles eher gefolgert werden, als eine Stärkung der französischen Hoffnungen auf die Hilfe Russlands im Revanchekrieg

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Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1864
Umfang: 6
heran; man hat von Frankreich auSanOefierreichke.ne Anscrd«ungen gestellt, und eS ist keine drängende Ursache zur Beschlußfassung »nd Einmischung vorhan- den. Die Entschlüsse Roms sind eigen, l >ch allein maß gebend für die LebenSfühigleit der Konvention und für deren Konsequenzen. Nun ist nicht daran zu denken, dak der Seil. Siuhl durch Beitritt zur Konvention oder auch nur durch Theilnahme an Verhandlungen über dieselbe, sich deS vom Kirchenstaat gewalisam und völ kerrechtswidrig abgerissenen

. Die päpstliche Regierung kann die Regelung dieser Angelegenheit den beiden Kontrahenten, nämlich dem Pariser und Turiner Kabinet anheimstellen und sich die Erleichterung der römischen Staatsschuld gefallen lassen, ohne Einspruch zu erheben oder ihrerseits eine Anerkennung der von anderer Seite daran geknüpften Rechtsfolgen auSzu- sprechen. Wenn schon aus dieser Wendung ersichtlich Wird, daß unser auswärtiges Amt gegen eine Verstän- digung mit Frankreich nicht ankämpft, so treten ande rerseits Umstände Hera

», die selbst eine Verständigung mit Frankreich anbahnen können. Bekanntlich haben vor einiger Zeit vertrauliche Besprechungen bezüglich eines HandelevertrageS zwischen Oesterreich und Frank reich stallgeslinden. Auf eigene Unterhandlungen konnte nicht weiier eingegangen werden, solange die Verhand lungen mit dem Zollverein sich nicht zur Herausstellung eines Resultates in der einen oder andern Weise ge stalteten. Sollten nun die sogenannten politischen Klan- fein bezüglich der „Ziele der Zolleinigung' wie sie Oesterreich

als Bundeömacht und als Zollverbündeter bean>pruchcn kann, von Preußen nicht angenommen werten, so dürste Oesterreich sich nicht zum Abschluß eines inhaltsleeren Vertrags mit dem Zollvereine verste hen. Oesterreich wäre dann ganz frei, ohne alles En gagement und vollkommen in der Lage, einen Handels vertrag mit Frankreich unmittelbar abzuschließen.' Die «Neue freie Presse' sagt über denselben Gegen stand: „DaS Dementi der «Gen. Eorr.' ist jedenfalls bcachtenSlreriher, als man auf den ersten Blick glauben

, wie der gegenwärtige für Oesterreich unleugbar einer ist, irgend eine Meinung irgend eine politische Richtung mit Energie zu vertreten, mit Ent schiedenheit zu bekämpfen. Graf Rechberg ist eine wesentlich transigirende Nalur. Seine Poliiik ist, um uns eineS landläufigen Ausdrucks zu bedienen, vorzugs weise diplomatisch.' „Wenn die „Gen. Corr.' heute leugnet, heißt eS im Weiteren Verlause des Artikels, daß Graf Rechberg im Ministerralhe die Verständigung mit Frankreich bekämpft habe, so bereutet dieses Dementi

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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1864
Umfang: 6
, welcher er nach dem Ausgeben seiner staatömännischen Thätig- 1V18 keit sich ergeben und die ihm einen ihm Köchlich zusa genden, auch ihm völlig genügenden Wirkungskreis ge währe, gegen irgend einen anderen geräuschvollern und glänzenderen Beruf zu vertauschen. Er habe schon längst seine staalSmännische Lausbahn als abgeschlossen betrachtet und in neuerer Zeit weder selbst Schritte gethan, noch eine positive Anregung dazu empsangen, wieder ein StaatSamt zu übernehmen. Frankreich. Auö Paris, 22. Okt

., wird der „G. C.' ge schrieben: Die Reise II. kk. Majestäten von Rußland durch Frankreich ging ganz dem Inkognito gemäß vor sich, welches der Ezar einzuhalten den Wunsch ausge sprochen hatte. Den Berichten zufolge, die auö den verschiedenen Stationen einlangten, waren die Majestä ten überall von einer großen Volksmenge erwartet, die sich ehrerbietig und still verhielt. In Besanyon hatte Alexander kl. den Waggon verlassen, um, begleitet von feinem prächtigen Neusoundländer, auf dem Quai spa zieren zu gehen. Aus Toulon hört

, sondern auch in allen GesellschastSschichlen und politischen Kreisen wird die Meinung laut, welche ich buchstäblich wiederhole: trotz deS Besuches in Nizza wird die französische Regierung, bevor sie sich der russischen Politik wieder nähert, war ten, daß die polnische Sache, welche, wie der Kaiser sagte, in Frankreich so populär ist, nicht mehr gegen Theorien und Akte zu protestiren hat, die so wenig mit europäischer Bildung und Gesittung vereinbar sind. — Allerdings sind die Franzosen bis zu diesem Punkte noch empfindlicher sür Polen

, und wird der Kaiser sich nicht gänzlich darüber hinwegsetzen wollen. Die erste Bedingung eines politischen Resultats in Nizza, wird mir versichert, ist irgendeine milde, wohlwollende, humane, liberale Demonstration der russischen Regie rung in Polen, eine Demonstration, deren Verdienst sich auch Frankreich theilweise zuschreiben könnte. Erst wenn die Zusammenkunft so weit gediehen wäre, könnte Fürst Gorlschakoss, der die Schweiz noch nicht verlassen hat, dazu kommen (siehe indeß unter Nachtrag), und aus Gründen

der diplomatischen Etikette könnte Hr. Drouin de LhuyS dahin berufen werden, obschon der Kaiser einer Assistenz nicht zu bedürfen pflegt. Dage gen gibt man mir aus russischen Kreisen die Berichti gung: eö werde weder der eine noch der andere Mini ster nach Nizza kommen, da unter allen Umständen der Kaiser Alexander das Aufsehen vermeiden will und eine französische Auffrischung der polnischen Frage sich verbitten müßte. Daß noch Vieles zwischen Rußland und Frankreich zu ordnen ist, davon zeugt ein überaus kecker

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Seite 1 von 20
Datum: 14.01.1841
Umfang: 20
Frankreichs diesem Lande gegenüber. Der Herzog von Noail- leü versicherte , er wolle den verlangten Kredit ^ welcher die lange und traurige Reihe der bald, zur Vorlage kommenden Supplementarkredite eröffne, den unglücklichen Flüchtlingen, zu deren Unterstützung ihn Frankreich widme, nicht bestreiken, sondern nur die Aufmerksamkeit d?r Kammer auf die politi sche Frage lenken, an welche er sich knüpfe. Die seit Kurzem in Bpattien vorgefallenen Ereignisse bilden «ach dÄ Mei nung des Redner» eine neue

revolutionäre Phase, de ren anarchisch» Folgen sich aller Wahrscheinlichkeit nach bald auch für.Frankreich unglücklicher Weife fühlbar machen wer den, dessen Einfluß im Nachdarlande gegenwärtig schon ganZ vernichtet sey. Die Resultate der-seit dem Jahre ISSS.zu Gunsten Spaniens befolgten Politik und qller gebrachten Opfer seyen folgende zwei Thatsachen gewesen: Die Aende rung in der spanischen, Thronfolge und die Hinreißung der innern Bewegung Spaniens auf eine ganz andere Richtung als man in Frankreich

gewollt hatte, nämlich in einem revo lutionären Sinne und in einem überaus feindseligen Geiste gegen Frankreich; so zwar, daß lm Fajlle morgen ein Krieg ausbrechen sollte, man nur zu sehr glauben Müsse, Spanien werde sich selbst gegen Frankreich erklären, und.dessen Feinden beitreten. (Bewegung der Kammer.) Der Revnerveutete auch auf die Möglichkeit hin, daß die vier großen verbündeten Mächte, welche gegenwärtig die orientalische Frage..ohne Frankreich gelöst, und dieses Land in Mitte der politischen

Welt ganz isolirt hingestellt haben, sich vielleicht entschließen dürften, auch die spanischen Zustände ohne Frankreich zu ord nen. Man würde, dann eines TageS vielleicht' das.Recht ha ben , der Negierung vorzuwerfen, sie habe Frankreichs Lnte- ressen in Spanien zu Grunde gehen lassen, gleich jenen, jm Oriente. Der Minister Guizot.entgegnete den Klagen ^ind Vorwürfen des Herzogs von NoailleS durch die feste,Erklärung, daß fein Kabinet entschlossen sey , die Regierung Jsabelläs il. sowohl

gegen ihre innern als äußern Feinde aufrecht zu, hall ten, und daß Frankreich wohl wissen werde, Spanien fxemden Einflüssen zu entziehen, welche durch ihre geographische Läge nicht gerechtsertiget werden könnten. Den übrigen Theil der Sitzung füllte eine lange Rede des Marquis d« Dreu>-- Breze über denselben Gegenstand aus, worin er unter Anderm.di« drei Testamente Ferdinand VlI. besprechend, auf beißende Weise den Umstand anzog, daß nach der.Bekanntmachung des ersten Testamentes im März 1830 der damalige

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 04.11.1824
Umfang: 12
Zur bestimmten Stunde erschienen die Großosfiziere, der Wappenkönig mit den Wappenherolden, mehrere vor nehme Hosbediente , der Oberstkämmerer mit dein Pa niere von Frankreich; der Herzog von Uzes, Pair von Frankreich, vom Könige zur Fuuktiouiruug als Groß meister von Frankreich ernannt; der Herzog von Bour bon als Hanptkläger mit emporgehobenem Stabe, un ter dem Bortritte mehrerer Kammerherrn, ebenfalls mit beflorren Stäben? der Herzog von Polignac als Oberst- Stallmeister mit dem k.' Degen

Garni son, verkündete den Ansang der Trauer-Ceremonie. Der Großalmösenicr begann das feierliche Hochamt. Nach dem Evangelium hielt der Bischof von Hermopolis die Trauer- Rede. Nach deren Beendigung wurden abermal Salven gegeben , und das Hochamt fortgesetzt. Bei der Opferung empsieng der Wqppen-Herold anS den Händen der Kanoniker eine Opferkerze, in der dreizehn Goldstücke steckten; der Groß - Ceremonienmeister von Frankreich erinnerte den Dauphin, zum Opfer zu gehen; dieser er hob sich zum Altar

getragen. Der Großmeister und der Groß-Ceremonienmeister von Frankreich höben das Bahrtuch der Krone aus ; der Kanz ler, Hr. Ravrz, der erste Präsident des Kassationshofes, nnd der Marschall Herzog von Conegliano trugen die Ecken dieses Leichentuches vom Katafalk bis in die Gruft. Zwölf Garde- du - Corps trugen den Sarg in das k. Grab. Der Offiziant verrichtete die gewöhnlichen Gebete und Ceremonien , warf eine Schaufel voll Erde auf den Leichnam, sprengte Weihwasser, uud sprach das: „1!o- ljìàscat

In paccz.' — Der Wappenkönig und die Wap- penherolde warfen ihre Stäbe und Wappenröcke in das Grab. Ans den Ruf des Wappenkönigs wurden die Fahnen der Garde-dn-Corps, die k. Jnsignien zc^deni Wappsnherolde am Eingange der Gruft übergeben, und in die Gruft hinabgesenkt ; nur der Degen 'wurde bloß mit der Spitze, und das Panier von Frankreich bloß mit dein Ende in die Grust hinab gelassen. Die Maitres d' Hotel, die Kainmerherren ?c. braci,en ihre Stäbe, und warfen sie in's Grab. Der Herzog von Uzes hielt

die spitze des Stabes des Großmeisters von Frankreich in die Gruft hinab, und rief: „Der König ist todt!' — Dreimal wiederholte der Wappenkönig diese Worte, nnd sprach dann: „Laßt uns Gott für die Ruhe feiner Seele bitten!' Alle Anwesenden verrichteten nun knieend ihr Gebeth; dann standen sie auf, und der Herzog von U;es hob seinen Stab von der Gruft heraus, lind rief: ./'Es lebe der König!' Dreimal wiederholte der Wappenkö nig diesen Ruf mit dem vollständigen Titel des Königs, ^-ic ganze Versammlung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.07.1859
Umfang: 6
eö einen Bruch der Verträge, wenn Deutschland Oester reich Hilfe leiste. DaS europäische Gleichgewicht würde dadurch in Gesahr gerathen, während die beabsichtigte Bertreibung der Oesterreicher aus Italien an diesem Gleichgewicht nichts ändere. (I) „Die neuen in Preußen ergriffenen militärischen Maßregeln flößen Frankreich keine Unruhe ein,' da dieses erklärt habe, daß eS da mit nur Deutschland schützen unv seinen Einfluß im Vereine mit den beiden andern Großmächten bei den späteren Vereinbarungen

machen wolle; Frankreich würde diese aber selbst seiner Zeit zur Theilnahme bei den Be- ralhungen einladen. — Diese französische Note, welche nichlS Anderes bezweckt, als die bereits beschlossene ge meinsame Aklion der BundeSstaaten unter Preußens Führung hinauszuschieben, hat hier allgemeine Ent- rüNung h-rvorgerufei', da bei unS AlleS, einige demo- kratische Blätter und ihre wenigen Anhänger ausgenom men, für das schleunigste und kräfiigi'ie aggressive Vorgehen gegen Frankreich ist und unsere Armee

vor Begierde, gegen den Feind geführt zu werden, brennt, so daß sie lauin zu halten ist. Wir wollen als Ant wort aus die französische Note die Kriegserklärung gegen Frankreich und sofortiges Einmarschiren in daS feind liche Gebiet, denn nach der Ansicht WalewSki'S gäbe eS in Zukunft nur noch zwei entscheidende Mächte, Frankreich und Rußland, und die übrigen wären zu berathenden berabgedrückt. So war «S nach Tilsit, heule aber sind noch Mittel vorhanden, die Unterjochung abzuwehren; hoffentlich wird davon

Gebrauch ge macht werden, so lange «S noch Zeit ist. — Unsere halbosfizielle „N. Münch. Ztg.« begleitet die französische Note mit folgender bemerkenSwerlhcn Aeußerung: „Diese Note wird hoffentlich dieselbe Erwiderung erfahren, welche Hr. v. Beust der russischen ertheilt hat. Also nur aus deutschem Gebiet sollen wir unS wehren, nach dem zuerst die beste Kraft außerhalb deS Bundesgebiets ausgezehrt ist. Wählend Frankreich »die Unabhängig keit Italiens-, dte eS nichts angeht

Marsch an den Rhein wird zu einer militärischen Pro, menade herabsinken, da sich Preußen von Rußland und Frankreich seinen Besitzstand hat garantiren lassen gegen die Verpflichtung, daß eS in die etwaige Aktion gegen Frankreich nicht eingreift. Diese Thatsache kann mit Grund nicht mehr abgeläugnet werden und hier ist man bereits der Ueberzeugung, daß wir einem Bürgerkrieg in Deutschland viel näher stehen, als einem Kriege mit Frankreich. Gesellt sich, wie eS ollen Anschein hat, noch die Revolution

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1870
Umfang: 8
uns keine Linderung unserer Uebel; der Friede uitig daher der theuerste unserer Wünsche sein.' Nachdem er als erwählter Präsident im Angesichts Gotteö den Eid abgelegt, der Einen unlheitbaren de mokratischen Republik treu zu bleiben, und alle Pflichten, die ihm durch die Verfassung auferlegt, zu er- füllen, erklärte er: „Ich werde als Feinde des Va terlandes alle Diejenigen betrachten, welche darauf ausgehen, durch ungesetzliche Mittel abzuändern, was Frankreich angeordnet.' Nachdem er in Lyon (1849) die Gerüchte

Leute, daS Kaiserreich ist der Klieg; ich aber sage: daS Kaifertham ist der Friede; denn Frank reich wünscht ihn, und wenn Frankreich zufrieden ist, ist die Welt ruh g.' Sei dem orientalischer, italienischer, chinesischer, mex kanischer und jetzt deutscher Krieg! An.ede an den päpstlichen Nuntius, 1. Jänner 1859: „Ich hoffe, daß das beginnende Jahr so gut wie das zu Ende gehende sei, und daß eS, in dem es die Bande zwischen den Nationen enger knüpft, den allgemeinen Frieden befestigen

für Oesterreich die Erhaltung seiner großen Stellung in Deutschland.' Zwei Monate später acceptirt Frankreich den Aus schluß Oesterreichs aus Deutschland. Cirkular deS Ministers des Auswärtigen, Lava- kette, Mitte Septembers 1866: „Eine unwidersteh liche Macht drängt die Völker sich zu großen Ge bilden zu vereinigen, und die kleinen Staaten ver schwinden zu machen. Dieses Bestreben entspringt auS dem Wunsche, den allgemeinen Interessen wirk samere Garantien zu geben. Die Politik muß sichüber engherzige

zn bestimmen, wiederholte Erklärungen, die Ueberschreitung deS Mains werde ein Kriegsfall sein. Später Verbot an Spanien sich einen König zu wählen, der Frankreich unangenehm. Anfangs Juli 1870 Erklärung OllivierS, daß der Friede niemals gesicherter als jetzt gewesen; längst vorher Anfrage beim französischen Gesandten in Stuttgart: wie Württemberg sich in« Fall eines Kriegs zwischen Frankreich und Preußen verhalten werde. Endlich Kriegserklärung an Preußen ohne die geringste vernünftige Ursache

, aber nach ersolgter Ablehnung eines Schutz- und Trutzbündnisses seitens Preußens! Ein Napoleonide bedarf deS Kriegs für sich und seine Stellung in Frankreich. Und würde der jetzige französische Machtinhaber für sich und sein Volk heut' auch nur im geringsten Ruhm davonlragen, er würde in kürzester Zeit anderen, mehr Ruhm nöthig haben; er und sein Hof können ohne Ruhm, ohne Krieg nicht bestehen, weil er die Freiheit, deren Frankreich bedarf, nicht geben kann, und dafür Nuhm bieten muß, wenn ihn nicht ein Paar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
nach Spandau, um die dortige Geschütz gießerei zu inspiciren, wo groß- Thätigkeit herrscht. Wien, 16. April. So viel steht heute bereits fest, schreibt die „Ojtd. Post', daß, wenn ein Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich auSbricht, die deutsche wie die brittische Nation nicht gleichgiliig zusehen wird. Wir sagen nicht, daß diese beiden Völker gleich im ersten Kampfe werkthätig und mitkämpfend an die Seite Oester reichs treten werden; aber schon die großen und um fassenden militärischen Aufstellungen

, die man innerhalb kürzerster Zeit zu Land und zur See sich verwirklichen sehen wird, sind ein Vorzeichen, daß die Staaten und Völker, die in Folge eines Krieges zwischen Frankreich und Oesterreich zunächst bedroht sind, keineswegs mit der Phrase von dem »lokalisirten Kriege' sich in Un- thätigkeit einzulullen gesonnen sind. In Süddeuischland wird allenthalben energisch gerüstet; in Preußen sind alle Vorbereitungen im Stillen getroffen worden, um binnen Kurzem mit 150,000 Mann in Westphalen und am Rhein

zu stehen. Der englische Kriegsminister hat im Parlamente erklärt, daß er den Fall in'S Auge faßt, alle entbehrlichen Regimenter aus Indien nach Hause zu berufen. Daß selbst Lord Palmerston den Fall eines Krieges mit Frankreich nie auS den Augen ließ, beweist die bekannte Thatsache, daß er die seiner Zeit nach Indien gesendeten Truppen durch Segelschiffe tranS- portiren ließ, um die Dampsslotte sketS bei der Hand zu behalten. NeuestenS ist nach Sherneß von der Re, gierung Befehl ergangen

Regierung zuverlässige Berichte über die militärische» Vorkehrungen, Truppenmärsche?c, so wie über die Volksstimmung in hiesiger Gegend lie fern sollten. Daß seine Bemühungen von Erfolg waren, fürchten wir nicht. Hamburg, 12. April. Der Weser Ztg. nach hat der Ehes unserer Garnison', Oberst Bödecker, sich nach Hannover begeben, um dort einer Berathung von Militärbevollmächtigten beizuwohnen. Frankreich. Paris, 12. April. In dem mehrstündigen Mini sterrathe, welcher gestern unter dem Vorsitze deS Kai

, daß sie gegenwärtig ge löst werden müss?, nichts zwinge gerade Frankreich diese Lösung auf, und endlich hätten die Franzosen eine Po litik herzlich satt, die sie willenlos in die ungeheuersten Konflikte stürze. Die moralische Verkommenheit der Geister und die unruhige Leichtgläubigkeit der öffent lichen Meinung sei nicht eine Ursache, sondern eine Wir kung und zwar die Folge der Unterdrückung aller poli tischen Diskussion und deS Regimes, unter dem die Presse stehe, wodurch alle die großen Stimmen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 28.10.1859
Umfang: 6
dieselbe Ansicht. Die Debats sind der Anstcht, daß der maroccanische Con- flikr mehr und mehr eine europäische Angelegenheit zu wer den droht. — Der Nord sagt über den Züricher Hriedcnsvertrag, daß da nach die lomlardisch-rcnetiaiiisctic Grenze 3500 MetreS vor wärts Peechiera vvrbeilause. Frankreich soll außerdem eine Summe von lvv Millionen Fr. Piemont zur Bezahlung der übernommenen lvmbardischen Schulden vorgeschossen haben. Die Anncration--Bcstrebungen in Sacoyen mit Frankreich enden nicht. «Zi'iie

Iiierüber erschienene Broschüre deutet an. daß nichts die annerioiiistische Bewegung wird aufhalten kön> nen, und daß. wen» man sie unterdrücken und Savopen far. tinischerseitS Garantien geben will, welch- man ihm bis zu diesem Tage verweigert habe, dasselbe antworten werde: rEs ist zn spät!? »Alles diesessagt ein Genfer Blatt, »würde von ge ringer Bedeutung sein, wenn diese Publikationen nicht von der Regierung Frankreich? unterstützt würden.« Die annerio- nistische Bewegung gibt

sich aber auch in Nizza kund. Fremde, welche die Gewohnheit haben, de» Winter in dieser Stadt zuzubringen, sollen von dem Umschlag der Gesinnung in die ser Richtung vollständig betroffen sei». »Wenn wir Franzosen sein werde» . . . sei eine Phrase, die in der dortigen Con- versatio» sehr häufig rotkommt.« Das darf übrigens Niemand Wunder nehmen. Frankreich will sich für seinen italienische» VolkSbeglückungsrersuch mit etwas Reeller», bezahlt machen, als mit der bloßen Glorie. BloS für Ideen und daS »Glück

und die Befreiung? anderer Völker Krieg zu füliren, ist Frankreich viel zu »praktisch.« — Aus Turin, W. Oktober, wird dein deutschen Monitenr der Piemontesen, der Kölnischen Zeitung, berichtet: Der Frie- densvertrag hat Nichts an der Situation.in den Herzogthü- mern geändert. Die sarkilnschc Regierung wird ihre Mittel- Italien gegenüber beobachtete Hallung nicht verändern. Wenn wir einer Aenderung enlgegenselien. so wird dieselbe darin bestehen, daß im Ki ie^sministerinm eine größere Thätigkeit entfallet

du Dimanche' protestirt heule gegen die Angabe der bel-' gisch-n Blätter, man habe in den Züricher Konferenzen und zwar in einem dem FriedenSinstrnmente beigefügten Akte die Theilung deS Herzogtum? Parma unter Sar- dinien und den Herzog Robert von Parma, die Ver einigung Mod-na'S mit Parma und die pecuniärc Ent schädigung deS Herzogs von Modena stipulirt; der „Courrier' bat Reckt, dergleichen konnte in Zürich nicht festgestellt werden, aber daS verhindert nicht, daß Oester reich und Frankreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.04.1860
Umfang: 6
aller Unterhaltungen in unsern politischen Kreisen, ein Thema, welches dahin ausgeführt wird, daß die ^egen England zu vollbringende Theilung des oSmanischen Reiches entschieden zu dessen Nachtheile stallfinden solle. Zur Geschichte des B-ltrageS zwischen Frankreich und Piemont in Betreff Tavoyens unv Nizza's kann ich Ihnen noch mittheilen, daß man sich nur mit Mühe verständigt hat, weil der Gras Eavour vor allen Dingen die Gewährleistung deS V-sitzeS aller anneririen Geviete durch Frankreich verlangte

habe, und sie soll sich die größte Muhe geben, genaue Ausschlüsse hierüber zu erhalten. Preußen geht in diesem, dem Kaiser Napoleon unlcrgefchobencn Plane auch nicht leer aus, «S wird sich in Deutschland arron- diren, aber dasür die Nheingränze an Frankreich ab, treten. So legt man sich bereits die nächste Zukunft zurecht, und eS versteht sich von selber, daß ich dies nur deshalb mittheile, weil ich nicht» mit Stillschweigen übergehen zu dürfen glaube, was zur Kennzeichnung der Stimmung dient. — Sie weiden bereits Kenntniß

von einer Verbalnote Frankreichs (vcm 25. März) an den schweizerischen BundeSrath haben, wem Franlreich einige neue Versprechungen macht, so unter anderm, sso daß die favoylsche Frage durch einen Kongreß gelöst werden solle, bei welchem der Schweiz die Vertretung ihrer Rechte gestattet werden würde, schließt aber zuletzt mit der Drohung, daß. wenn die Schweiz Truppen aufbiete, Frankreich mit gleichen Rüstungen antworten werde. TagS darauf hat Frankreich eine neue Note an den BundeSrath erpediren lassen

, die, wie die erste, soeben dem diesseitigen Kabinete zugesertigt ist. Daß Frankreich — heißt eS in derselben -— die Interessen der Schweiz berücksichtigen wolle, beweise der in dem savoyischen Abtretungsvertrag aufgenommene Vorbehalt, „daß die Annexion Savoycnö in Frankreich ohne jede Beschränkung deS Willens der Bevölkerung stattfinden soll und daß beide kontrahirenden Mächte sich über die geeignetsten Mittel für die Manifestationen dieses Volks- willens verständigen werden.' Ein Grund zur Agita tion sür

beiden, ursprüng lich dem 7. nnv 3. Armeekorps zugetheilten neu errich teten Kavallerie-Regimentern, die, erst nach derAlimark bestimmt, jetzt wabischeinlich zu ihren resp. KoipS stoßen werden, ist vorläufig schwerlich zu erwarten, daß auch noch Truppen der 6 äußer-rheinischen Korps oder der Garde nach jenen, zur Zeit ja erst projektirten Lagern abrücken werden. Daß die Friedensbedeutung dieser Lager vor ihrer kriegerischen Bedeutsamkeit für den Fall eineS Zusammenstoßes mit Frankreich zurücktreten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 17.01.1820
Umfang: 12
Franteti ch. Dee Moniteur enthält «inenAuSzug de» Protokolls» Welche« der Kanzler von Frankreich, in Gegenwart meh rerer Pair«, de» Ministe,ialpräsideNten Grafen DecazeS, und zweier Zeugen, übet die Geburt des Sohne» ve« dei Herzogs von Orleans abgehallen hat. Er wird auf Befehl de« Königs Karl Ferdinand Loul« Philipp Ema nuel Herzog von Pentyievre heißen. ' Nach der Gazett« de Franc« soll der König der De» putation der Deputirtenkammee am Neujahrstage gesagt haben: „Wir sind mit ganz Europa

in Erinnerung, daß Marschall DavoUst,noch »FiZ proklamlrt«: ,^Di« Bour bon« böten Frankreich k.ine Bürgschaft dar.' und daß er 1792 nach dem io. August, der Entsetzung des Königs im Konvente adhärlrte. General Vandamme war am 29. Dez. zu Lilie an gekommen» von ws er sogleich nach seinem Geburtsorte, Momccissel abqieng. Bei dim Pariser Gerichtshof erster Instanz i>i jetzt ein wlchtiger Prozeß zwischen der Prinzessin von Würtemberg, Gemahlin des Hcn. HtrzogS von Monc- fort (Jerome Bonaparte) und verschiedenen

behauvlet in den Besitz der in Frankreich gelegenen Güter wieder eingesetzt werden zu müssen. Hr. Henneguin tritt im Namen der Prinzessin auf. di« un ter ihrem jetzigen Namen einer Herzogin vott MoNtferl einkömmt, und Hr. Tripier für ihre Gegner. Am 4. Jan. wurde in der St. Sulpire » Kirche zu Paris ein junges Frauenzimmer von »Z Jahren mit einem Greis von 84 Jahren getraut. Nach dem neuesten Budget der Stadt Par it bezahlt di«» i«ib« jährlich dem Staat: an direkten Abgaben 2y.82I.oocz

Fr., an indirekten 67.y64.o2o Fr. Außerdem an Munizipal- Abgaben 20,800,000 Fr. Also entrichten 700.000 Ein wohner von Paris , welche den hosten Theil der Bevöl kerung von Frankreich bilden, mehr als i/y der Ab gaben von ày Millionen Franzesen. Auf lede» Kovf tn Paris fallen im' DucchsÄiiul jährlich i6gFr., auf jeden Kopf im übrigen Frankreich 26Fr. Spanten. In öffentlichen Blättern lieSt man folgendes Schrei ben aus Ir un vom 19. Dez ..Der Graf von Cai- deron, Oberbefehlshaber der ErpedilionS - A-mee

, wozu die Vollziehung dieses BefehiS Gelegenheit geben wird, Rechenschaft abgelegt werde.' G rpßbritannten. (AuS englischen Zeitunq.-n vom 29. Dez.) Män spricht von Unterhandlung eines Handelsvertrags zwischen Großbritannien'und Frankreich, Kt-st dessen ge, wisse Erzeugnisse. deS französisch, n Bodens in England, und gewisse Erzeugnisse der englischen Manufakturen in Frankreich eingeführt werde« sollen. In der Thar kann in beiden Reichen kein vernünftiger Mann Mehr übe« diese große Frag

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.10.1863
Umfang: 6
auf Preußen mit 769, Oesterreich 64, Sachsen 159 (Uebergetretene und einzelne schon früher in preußische Dienste Gegangene), Altenburg 21, Weimar 16, aus dem übrigen Deutschland zusammen 35. In Preußen sind dnrch Veteranen vertreten 163 Ortschaften, in Oesterreich 19, in Sachsen 92, in Altenburg 4, in Weimar 6; die andern sind vereinzelt. Frankreich. Die mexikanische Kandidatur ist, wie von Paris geschrieben, auf allerbestem Wege. Alles, was der Herr Erzherzog dem Kaiser abverlangte, ist von die. sem

in Frankreich, ein gewichtiges Er- eigniß. DaS Talent, welches er in der letzten Zeit entfaltet hatte, indem er die kaiserliche Politik aus einandersetzte und vertheidigte, machte auö ihm die parlamentarische Personifikation der bestellenden Re- gierungSweise. — Die „Patrie' sagt: Dieser Tod ist eine Trauer für das Land. Frankreich verliert in Herrn Billault einen feiner ersten Staatsmänner, fei nen angesehensten Redner und das Kaiserreich «inen geschickten Minister, einen ergebenen Nach, der durch Talent

und Charakter gleich sehr würdig war ihm zu dienen und es zu vertheidigen. Die „Opin. nalion.' gesteht, daß . die käiserl. Negierung in Herrn Billault einen der besten Diener verloren hat, und Frankreich in ihm das Erlöschen einer der Berühmtheiten seiner parlamentarischen Kämpfe betrauern muß. Großbritannien. Aus London erhält der „Botschafter' nachfolgen des Schreiben vom 14. Oktober: »In Downing Street gab es gestern wieder ein dort lange nicht vernommenes Wagengerassel. Das Hotel des Lord.SchatzkanzlerS

mit dem Mutterland (Dänemark) zu leben. Unter einer lebhaften Diskussion mit einigen der Minister — bekanntlich war der ConseilSpräsident mit dem Minister für Schleswig kurz vor Eröffnung der ReichSraths- Session nach Glücksburg gereist — welche den akliven Beistand von Frankreich und England bezweifelten, soll König Friedrich die Meinung geäußert haben: daß man auf England sich allerdings nicht verlassen könne, dagegen auf Frankreich und Schweden-Norwegen; wenn aber auch diese Mächte, was übrigens zufolge

können, daß der letzte der Oldenburger das alte Dänemark zerstückelt hat. Soll- ten wir aber, als der schwächere Theil, doch im Laufe der Zelt unterliegen, und sollten Frankreich und Schweden-Norwegen zulassen, daß Scandinaviens südlichste Provinz, das alte Süd-Jütland, das Schick sal Posens , GalizienS und Nord-Italiens erlebte, nämlich von deutschen Regierungen erobert und unter drückt zu werden, so steige ich nieder vom Thron und proklamire die Republik. Ich habe drei Jahre mei ner Jugend in der Schweiz

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