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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
Napoleon, „Frankreich mit seinen Alliirten hat das Prinzip der Nichtintervention geschaffen, und überläßt jedem Lande das Schiedsrichteramt seiner Zukunft.' Will die Par- thei der Ordnung die Zuversicht bezweifeln, daß Na poleon die Revolutionen nicht mehr unterstützen wird: so versichert der Kaiser, daß Frankreich sich nicht mehr an Revolutionen betheiligt. Wollen die Potentaten ssch von der friedlichen Absicht Frankreichs überzengen? Nun der zweite Dezember erklärt, daß Frankreich den Frieden

will und verhindern wird', daß die Streit fragen in einen europäischen Krieg ausarten; und was der zweite Dezember verspricht, dessen kann die Welt versichert sein. — Fürchten die Constitntioncllen, daß die Sache Italiens, welche Cavonr die „gerechte' nennt, von Frankreich aufgegeben werden könnet so erklärt der Kaiser feierlichst, daß die Größe Frank reichs hinreicht, jede gerechte Sache zu unterstützen und ihr die nöthigen Begünstigungen zu verschaffen. Sollten die Vertheidiger des Rechts und der Legiti mität

den Verdacht hegen, daß Napoleon sie verlassen werde, so thun sie ihm Unrecht, denn er hat ja ge sagt, daß Frankreich der gerechten Sache Beistand leisten und ihr Unterstützung betreiben wird. Würden die Radikalen befürchten, daß die Gestaltung Italiens neue Forderungen nnd Entschädigungen an Frankreich zur Folge haben könne: so erklärt der Jdeenkrieg- führer, daß er sich iu uichts mischen wird — was nicht sein Interesse betrifft. Fürchtet Europa, daß die italienische Streitfrage in eine allgemeine

Erhebung ausarten könne: so eiitgegnet der Kaiser, daß Frank reich die Streitfrage lokalisirt habe; d. h. die italie nische Revolution wird sich anf Italien, die polnische auf Polen, die ungarische auf Uugaru beschränke», und Frankreich hat dies Alles schon bedacht nnd hat sie lokalisirt. Und sollte endlich zur Vertheidigung des Rechts und der Gerechtigkeit der Krieg ansbreche», Zvird Frankreich mit dazu gehöre»? Allerdings! — Denn Napoleon hat gesagt, daß in jeder Streitfrage um Recht

und Gerechtigkeit Frankreich Antheil nehmen wird; und nmgekehrt: Frankreich wird sich in keine Streitfrage mischen, deren Sache nicht auf Recht und Gerechtigkeit beruht. Kurz, von welcher Seite wir auch das Bild betrachten, es lacht uns immer an. Charakteristisch für die politische Si tuation und insbesondere für das Verhältniß zwi schen England nnd Frankreich ist die Aufnahme, welche die französische nnd englische Thronrede wechselseitig bei der öffentlichen Meinung beider Länder gefnnden haben. Während Lord

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.04.1859
Umfang: 6
bonapartistischeu Kundgebung leider einen nicht starken HoffnungS-Anker. EineS wird auS diesem Artikel klar, daß eS nämlich Napoleon sehr daran liegt, daß der Kongreß zusammenkomme. Denn früher hat Frankreich die Forderung, vor dem Kongresse zu entwaffnen, stelS umgangen; nun räumt eS sie ein, knüpft aber an dieseS sein ..friedfertiges' Entgegenkommen die Bedingung des Eintritts Sardiniens und der übri gen italienischen Staaten. Ist dieseS Verlangen der Zu ziehung sämmtlicher italienischer Staaten, deren Mehr

zahl gewiß nicht für Frankreich ist, welches Verlangen übrigens zuerst Oesterreich mit Berufung auf die Grund« sähe des Aachener Protokolls gestellt hat, eine neue Pa riser Finte oder nicht — di^. Hauptsrage bleibt die, ob eS Frankreich mit der Entwaffnung Ernst ist. Die Moniteur - Artikel lind seit Neujahr überhaupt in einen Mißkredit gekommen, daß man ihnen auch nicht mehr glaubt, selbst wenn sie Wahrheit sprechen, und ge rade die Frage, ob Frankreich entwaffne, behandelt der „Moniteur' out

orakelhafter Dunkelheit. Frankreich hat in osficiösen Blättern erklärt, daß die Forderung der allgemeinen Entwaffnung eS nicht treffen könne, da eS ja nicht gerüstet habe. Die diplomatische und nicht diplomatische Welt hat dies als eine listige Aus flucht, oder aus gut deutsch zu reden, für eine unver schämte Lüge gehalten. Nun sagt aber der „Monileur' keineswegs, daß Frankreich selbst bereit sei, vor dem Kongresse zu entwaffnen, sondern nur, daß eS der Ent waffnung vor dem Kongresse zustimme. Die Sprache

scheint dem „Moniteur' in der That gegeben, die Ge danken zu verhüllen; die Frage, ob eS selbst entwaffnen wolle, bleibt noch immer eine offene, denn an die Zu stimmung Frankreichs, daß Andere, daS heißt Oesterreich sein mächn'ger Gegner entwaffne, während man in Paris sortrüstet, zweifelt kein Mensch. Fährt man in den Tuilerien zu leugnen fort, daß Frankreich gerüstet habe und noch rüste, so will man in Frankreich nicht entwaffnen, — und Oesterreich kann und wird. nicht entwaffnen, so lange

Frankreich eS nicht thut. Wenn Frankreich auf die allgemeine Zustimmung, auf die Aus gleichung aller Schwierigkeiten hofft, wie der Moniteur, Artikel weiter sagt, so darf eS blos entwaffnen, dann ebnen sich die Schwierigkeiten von selbst, und der fried lichen Abwicklung steht nichts im Wege. Thut eS dies aber nicht, so ist auch dieser Artikel deS MoniteurS, wie so viele früheren DatumS, daS alte officielle Phrasen- manöver, um Frankreich als den Friedfertigen darzu stellen, während eS den Kongreß

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.07.1870
Umfang: 6
dahin präzisirt, daß nur der Export nach Frankreich, nicht aber nach Oesterreich und der Schweiz unter sagt sei. Nach Bekanntgabe des k. Kriegsministeriums vom gestrigen Tage fand in der Nacht auf den 26. d. ein Borposten» und Patrouillen-Zusammenstoß zwi schen bayerischen Jägern und preußischen Dragonern einerseits, gegen Franzosen andererseits statt. Un bedeutende Verwundungen, 1 Franzose todt. * Aus Berlin, 25. Juli, wird geschrieben: Der zehute Mobilmachungstag ist abgelausm: die gesammte

, und von heute ab dürste er kaum noch in ver Lage sein, Bortheil davon zu ziehen. Berlin, 26. Juli. Die „Correspondance de Berlin' bestätigt die von der „Times' gebrachten Mittheilungen über die von Frankreich Preußen an gebotene Defensiv- und Offensio-Alliarz. und fügt hinzu, der Vertragsentwurf, geschrieben von der Hand Benedetti's, befinde sich im auswärtigen Amte de« NordbundeS. Schon vor dem Kriege im Jahre 1366 habe Frankreich Preußen eine Allianz an geboten, mit dem Versprechen, ebenfalls Oesterreich

5 Artikel. Art. 1. Frankreich anerkennt die von Preußen durch den Krieg im Jahre 1866 gemachten Erobe rungen, sowie alle getroffenen oder noch zu tref enden Arrangements für die Herstellung des nord deutschen Bundes und verpflichtet stch, feine Stütze zur Koaferoirung dieses Werkes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich die Erwer bung Luxemburgs zu erleichtern und zu diesem Zwecke in Verhandlungen mit dem König von Holland zu treten, um ihn zur Abtretung Luxemburgs mittelst einer angemessenen

Kompensation oder auf andere Weise zu bestimmen. Z^r Erleichterung dieserTranS- aktion wird Frankreich die allsallsigen Gelvkosten übernehmen. Art. 3. Frankreich wird sich einer Union des Nord bundeS mit den Südstaaten unter Ausschluß Oester- reichS nickt widersetzen. Diese Union könnte aus ein gemeinsames Parlament bastrt, dabei jedoch die Souveränität der Genannten in angemessener Weise respektirt werden. Art. 4. Falls Frankreich durch Umstände ver anlaßt wäre, seine Truppen in Belgien einmarschiren

zu lassen oder dasselbe zu erobern, wird Preußen Frankreich mit Waffen zu Land und Waffer unter stützen gegen jede Macht, welche bei dieser Even tualität Frankreich den Krieg erklären würde. Art. 5. Zur Sicherung der Ausführung vor stehender Bedingungen schließen Frankreich und Preußen ein Schutz- und Trutzbündniß, unv garan- tiren sich gegens-.iUg ihr Gebiet. Berlin, 26. Juli. Wegen des morgigen außer- ordentlichen allgemeinen Bettageö erscheinen keine Blätter. Im preußischen Hauptquartier

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.07.1860
Umfang: 6
Bedingungen, »reiche Sardinien dem König Franz zu stellen beschlossen habe, in Abrede. Indessen hat der „Eourrier' tiefes Dementi nicht verdient, denn jene Be dingungen lagen wirklich in der Absicht des Grafen v. Cavour, und ich glaube geweidet zu habtn, daß Hr. v. Thouvenel sich am 7. d. MtS. schon dahin geäußert hatte, Frankreich würde nicht zugeben, daß «Sardinien derartige Forderungen, welche ein Verständniß zwischen den beiden Königreichen von vornherein unmöglich

machen würden, in ossicieUer Weise auj'S Tapet bringe. Seitdem sind die Unterhandlungen vorrrärtS geschritten unv daS Turiner Kabinet hat die Saiten bedeutend herab, gespannt, nachdem der französische Gesandte in Turin kategorisch erklärt — dieß geschah in Folge eines tele graphischen Befehls am 1V. d. — Frankreich bestehe darauf, vaß Sardinien sich auf Unterhandlung-n, welche überhaupt einen Erfolg versprechen könnte», einlasse, und «S gebe dem Könige Victor Emanuel zu bedenken, daß er nicht weniger als Franz

gibt vie Fessel vazu. Vielleicht waren trotz allen Hoffnungen, denen man sich Hingidt, vie Concessionen deS Königs zu spät; ganz gewiß aber durste die Dynastie verloren gehen, wenn st- jetzt nicht aufrichtig zu Werke gehen wollte. — Das Petersburger Kadinet hat soeben in einer direkten Depesche dem frän, zösischen mitgetheilt, daß eS mit der größten Befrieti» gung die Intervention Frankreichs in Syrien sehen werde — wohl in der Voraussetzung, daß Frankreich gegen russische Jntervenlionen

in den Donauländern nichlS einzuwenden haben werde. In unsern osficiellen Kreisen verhehlt man vie Ueberzeugung nicht, daß spä. »estenS im künftigen Frühjahre die „Theilung der Türkei« geschehen werde. Dieß führt mich zu der soeben in Paris erschienenen Broschüre ,,Ia politique soglaiso,^ welche mir vorgestern zu Händen kam. Die Schrift ist ein offenes Sendschreiben an Lorv Palwerston, und ihr kurzer Sinn ist dieser: England ist ungerecht und undankbar gegen Frankreich und seine Politik darnach, angethan

, Frankreich zu einem Bündnisse mit Rußland, zu drängen. Es. möge aber bedenken, daß Frankreich seiner Freundschaft viel eher enlbehren kann, alS Eng land der französischen Freundschajt. »WaS Frankreich wünscht, das ist, seine intellectuellen und maieriellen Kräfte in Freiheit zu eniwickeln. Dazu ist aber Sicher, . heit nöthig, und diese absoluieSicherheit fehlt ihm. ES hat die Coalilionen nicht vergessen, und eö will staik genug sein, um ihnen Trotz bieten zu können. ES be« darf daher besserer Grenzen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.10.1864
Umfang: 8
a. M. Wollzeile Nr. 22. 2^2 Innsbruck, Samstag den SS Oktober. 1864. Uebersicht. Amtlicher Th eis. Nichtamtlicher Theil. Wien, Zeitungsschaü. Grönländer. Krakau. — AuS Serbien, die Kar. lowitzer Synode. Deutschland. Berlin, die österreichische Zeitung über die preußisch-französischen Verbandlungen. Die österr. Truppen in den Herzvgthümern. Herr v. Bismarck. Inkorporation LauenburgS. ^Frankreich. Paris, zur Situation. Straßburg, die Reise der russischen Majestäten. Italien. Turin, die Verlegung der Hauptstadt

die „Const. Oest. Z.', an dem Bestehen einer Convention, die zu Carlsbad gezeichnet worden sein soll, nie glauben können; das ganze Faktum wird übrigens auch von kompetenter Seite vollständig in Abrede gestellt. Ruß. landS Verhalten in letzter Zeit, sein Hinüberschielen nach Frankreich, seine Versuche, den vor einem Jahre in Paris abgerissenen Freundfchaftöfaden wieder anzu knüpfen, widersprechen übrigens einem solchen Faktum, wie cS diese CarlSbader Convention sein sollte, durch weg. ES sind, fährt

Lehren die Hinneigung zu Frankreich verloren, während Hr. v. Bud berg gegenwärtig Hauplvertreter der russisch-französischen Allianz ist. Die Vorgänge in Schwalbach haben ge zeigt, wo die Gegnerschaft Frankreichs am russischen Hofe ihren Mittelpunkt hat. Sie zählt jedoch nichts destoweniger in den einflußreichen Kreisen Petersburg eine zahlreiche Schaar von Anhängern. Ist unter so brwandten Umständen nicht zu erwarten, daß Rußland ein ernstliches Bündniß eingehen wurde, welches seine Spitze

auch nur mitunter gegen Frankreich kehren könnte. l°./vare -S and-re-fti>S von jeder Regierung unklug. w.t Rußland e,n Bundn.ß einzugehen, das unS wohl in Konflikt mit Frankreich bringen, für uns selbst aber Vom geringen Nutzen sein könnte. Die in Kissingen vereinbarte und in Carlöbad unterzeichn -te Convention gehört offenbar zu den Nebelgebilven. Das „Fremvenblalt' schreibt: Die „Verständigung' mit Frankreich nimmt, wie man uns versichert, den be friedigendsten Verlauf. Von Selten Frankreichs' wird uns weder

V. und Franz I.. sowie die furchtbaren Kriege Oesterreichs mit der Republik und dem Imperialismus Frankreich'S. Ec weiß, welche Macht gebrochen werden müßte, bis. Oesterreich zur Kapitulation gezwungen werden könnte, und er ist nicht im Klaren, ob ihm daS gelingen würde, und wenn eö ihm gelingen könnte, so fragt eS sich für Frankreich, ob dieses Ziel in seinen Interessen liegt, und ob der Zweck dem Aufwand der kolossalen Mittel entspricht. Kaiser Napoleon erstrebt vielmehr aufrichtig die Freund schaft

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 12.03.1850
Umfang: 10
man das Werk dcr Auflösung und Ver- dcrbiiiß, welches dcr revolutionäre Geist in Europa voll bringt, nie besser verstanden oder von einem höheren Standpunkt niedergedonnert. Das Pariser Blatt „la patrie' bringt in geistvoller Weise einen Anszng ans diesem Meisterstück spanischer Beredtsainkcit mit folgenden für Frankreich hochwichtigen Fragen in Verbindung: „Welche sind die letzten Repräsentanten dcr letzten Kräfte dcr Civilisation in Europa?' 'Welche Folgen würde dcr Triumph des Sozialis« ninS

herbeiführen?' „Welches ist für Frankreich die nnmittelbarc Bedin gung seiner Rettung?' „ Warum bleibt Frankreich eine Republik?' Diese 4 Fragen beantwortet „la patriv' durch Herrn Donoso Cortös in folgender Art: a) Welches sind die letzten Kräfte dcr Ge sittung? Die stehenden Heere und dcr reli giöse Glaube, lautet die Antwort des Hrn. Donoso Corte s. „Die stehenden Heerc allein Verbindern beute die Ci vilisation zur Barbarei zurückzukehren. Wir wohnen einem neuen Schauspiele in dcr Geschichte dcr Welt

- landc hcriimzieben können.' o) „Welches ist für Frankreich die unmit telbare Bedingung dcr Rettung? Das Auf- hörcn dcr Z wi sti g k ci t cn im Schoostc dcr gc - INäßigtcII Partci, lautet die Antwort des Hrn. Donoso CortöS. Wo dic Rcttnug dcr Gesellschaft von dcr Auflösung allcr altcn Partcicu und von der Bildung einer neuen aus allen andern zusammengesetzten Partei abhängt, be streben sich dic Parteien sich nicht aufzulösen nnd lösen sich nicht auf. Dies geschiel t in Frankreich. Dic Ret tung

Frankreichs wäre die Auslösung der bonapartistischen, legitimistischen, orlcanistischcn Parteien und die Bil dung einer, einzigen monarlhischcn Partci. Nnn wohl, in jenem Frankreich, in welchem dic Rettung dcr Ge sellschaft von dcr Auslösung dcr Parteien abhängt, den ken dic Bonapartistcn an Bonapartc; dic Orleauistcu au dcn Grasen von Paris; dic Lcgiiimisten an Hcinrich V.' >1) Wic langc wird dic Republik in Frank reich daucrn? Sic wird dcr Ansicht dcS Hrn. Donoso Cort6s „ach so langc dancrn, als dic

Franzosen nnrcgicrbar scin werden. „Allc jene, welche in Frankreich gereist find, stimnien in dcr Aussagc übercin, daß kein Franzosc ein Repu blikaner ist. Ich kau» ebenfalls diese Wahrheit bezeu gen, denn ich habe Frankreich besucht. Aber, wen» cs kcinc Republikaner in Frankreich gibt, frägt man, wic kommt cs, daß dic Rcpnblik bcsteht? Niemand gibt den Grnnd davon an; ich werde eS, thu». Die Republik belicht in Frankreich, und ich sage mehr, dic Republik wird in Frankreich bestehe», weil sic

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 24.08.1901
Umfang: 10
Revision zu unte.ziehen. Es ist beabsichtigt, den Gesetzentwurf nach Einholung und Verwertung der verlangten Aeußerungen dem Abgeord netenhause im bevorstehenden Sessionsabschnitte vor- Die Cjarenreise nach Frankreich» Der Besuch deS Clären Nikolaus II. in Frankreich wird von sämmtlichen Wiener Blättern al« ein Frie denssymptom und als ein die Stärkung der französischen Regierung bewirkendes Ereignis dargestellt. Das „Fremd^iiblätt' bezeichne) eö alS Genugthuung für den französischen Natiönalstvlz

der Nationalisten werden durch diesen Besuch zunichte gemacht. — Die „Neue Freie Presse' erklärt gleichfalls, man werde im Auslande den Erfolg deS Cabinets Waldeck-Rousseau mit voller Genugthuung begrüßen, denn dieses hake sich als eminent friedliches erwiesen, so dass dem Czarenbesuch keine Deutung im Sinne der Revanche gegeben werden könne. Zugleich lasse sich erkennen, dass der Himmel zwischen Deutsch land und Russland jetzt rein ist, und da dem Besuche des Ezaren in Frankreich die Entrevue mit Kaiser

Wilhelm II. sowie mit König Eduard VII. vorangehe, kann oaS Gefühl einer zunehmenden Sicherung der internationalen Lage nur verstärkt werden und daher die Ankündigung der Czarenreise überall der freund lichsten Aufnahme sicher sein. Ebenso hebt das „Neue Wiener Tagblatt' hervor, dass die Ankündigung der Czarenreise nach Frankreich mit keinerlei Verschiebungen in der internationalen Politik verbunden ist. In Bezug auf die innere Politik Frankreichs sei der Besuch von umso größerer Bedeutung

. „Wenn sich irgend ein' politisches Ereignis imaginieren ließe, das aus die französischen Parteien bestimmenden Eindruck auszuüben imstande wäre, der Besuch des Ezaren in Frankreich, dem Frankreich der republikanischen Gesinnung eines Loubet und eines Waldeck-Rousseau, dürfte diese innere Kraft für sich in Anspruch nehmen.' — Im „Wiener Tagblatt' wird ausgeführt, dass eS mit Rücksicht ans die jüngsten Ereignisse für die republikanische Regierung von höchstem Wert sei, die siegreiche Kraft ihrer Politik

zp erweisen und durch den Empfang deS mächtigen Bundesgenossen den Gegnern eine gefährliche Waffe auf dem Gebiete der inneren Politik zu entwinden. Jnsoserne die Regierung h'edurch eine Stärkung erfährt und die für den Weltfriedeu jedenfalls gefährlicheren Umsturzparteien in Frankreich eine Zurückweisung er- fsthren, müsse man in dem Czarenbesuch auch eine den allgemeinen Frieden erhaltende Thatsache anerkennen.— Die „Wiener Allgemeine Zeitung' meint, die Reise des Kaisers Nikolaus mache den Verstimmungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.04.1867
Umfang: 6
» Torpedos, einer Er« findung des pensionirten Fregattenkapitäns LnpiS an gestellt werden. Die frühern Ebner'schen Torpedos haben den Erwartungen nicht entsprochen. Die Auf merksamkeit, die man jetzt unserer Küstenvertheidigung zuwendet, beweist, daß Oesterreich den Ernst der Lage nicht verkennt, und kommt es zwischen Frankreich und Deutschland zum Krieg, so wird Oesterreich berufen sein zu Lande beinahe ganz allein den Anprall Nuß lands gegen die illyrische Halbinsel aufzuhalten, und wahrscheinlich

an Preußen. Die „Nordd. Allg. Ztg.- fügt h'nzu: Die Verbreitung dieses Gerüchtes verfolge die Tendenz, die Gemüther in Frankreich gegen Preu ßen aufzuregen; die nationale Politik Preußens habe kein Interesse, polische Territorien zu erwerben. Dasselbe Blatt meldet: Die Einberufung des Land tages wird möglichst beschleunigt, da die Bundesver fassung die Nothwendigkeit von Aenderungen der preu ßischen Verfassung involvirt, wozu eine zweimalige Ab stimmung mit einem dreiwöchentlichen Intervalle ver

fassungsmäßig erforderlich ist. Hamburg, 13. April. Der „Börsenhalle' wird aus Paris geschrieben: Fürst Metternich habe den Marquis de Mouslier in graziösester Weise der Aner kennung des französischen Standpunktes in der Luxem burger Frage von «eite Oesterreichs versichert. (?) Andererseits mißtraue das Tuilerienkabinet der Haltung Rußlands und Nordamerika'?. Frankreich. Paris, 12. April. Die politische Lage ist zu ernst, als daß ich dieselbe mit Stillschweigen übergehen könnte. Es handelt

sich nicht um ein paar Quadrat- meilen, nicht um die MO.Vlll) Einwohner von Luxem burg, sondern einfach um die Erhaltung der politischen Präponderanz. welche Frankreich bisher inne gehabt hatte. An Luxemburg kommt nun die Frage zur Ent scheidung; wäre es nicht dieser Grund, so wäre es ein anderer. Schon lange, ehe das Publikum von der Luxemburger Frage überhaupt etwas erfuhr, sprach jeder Franzose von einem Kriege mit Deutschland. Wenn man den Einzelnen fragte, aber weßhalb, so antwortete er: l'vplnlcm nnlinngle

hat man die Pariser Studenten veranlaßt, ihren deutschen Eommilitonen zu schreiben, daß jeder Krieg verabscheuungSwürdig sei. Die diplomatischen Verhandlungen hat Frankreich mit einer Befragung der Garanten der Verträge von 1839, Oesterreich, Nußland und England, eingeleitet, und nur zwei Fragen hingestellt: 1. Hat der König von Holland das Recht, Luxem burg frei zu veräußern. 2. Hat Preußen das Recht, nach Auflösung des deutschen Bundes, in Luxemburg noch Garnison zu halten? Beide Fragen werden, so viet

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.04.1860
Umfang: 6
2 fl. Z> kr., per Post bezogen 2 fl. 70 kr. österr. Währung. M 90, Innsbruck, Donnerstag den RS April 1860. Uebersicht. «nitli -tx -rTdeil. Niidtamrlicder Theil. Politische Ueversickr. Innsbruck. Gnadeiispende Sr. k. k. Hobeit teS durchl. Herr» Erzherzog-Statthalters. — Nattenbcrg, Dr. Johann Sterzinger -j-. Wien. Tagsberichl. Deutschland. München. Prinz Adalbert. — Berlin, die Militärrorlagen in der Abgeordnetenkammer. Da« Rhein ufer. Frankreich. Paris, politische Kombinationen. TagSberichte. Die Konferenz

ange kündigt. Sollen wir wirklich Hoffnung behalten, daß sich dereinst Europa gegen den französischen Uebermuth, gegen die französische Arglist in entschlossenem Gemcinge- fühl ermannen werde, so darf auch nicht einer der 'Akte, welche Frankreich gegen das europäische Necht sich heraus genommen , von einer europäischen Konferenz sanklionirt werden. Oder ist es England nicht schlecht genug be kommen, daß es der italienischen'Befreiung durch Napo leon, daß eS den Abstimmungskomödien in Mittelitalien

dieser Neutralität meldet man der genannten Agentur auS VariS: „Frankreich wird an die Unterzeich ner der Wiener Schlußakte ein Memorandum erlassen, nin auf Grund strategischer Erwägungen zu beweisen, daß Frankreich, wenn es jemals daran denke» sollte, die Neu tralität der Schweiz zu bedrohen, dies trotz der Bürg schaften der Verträge von 1815 thu» könnte, da die Mi- litärsiraße, welche heutzutage von Frankreich nach Deutsch land führe, nicht mehr durch die Provinzen Faucigny und Chablais gehe, sonder

» sich auf einem andern Punkte be finde, der nicht in den neutralisirten Bezirken einbegriffen sei. Thouvenel wird hierauf gestützt nachweisen, daß die Einverleibung Savoyens in Frankreich in ihren Folgen durchaus nicht die strategische Stellung der Schweiz ver ändere, und daher keineswegs die Gefahren in sich schließe, welche der VundeSrath aus derselbe» herzuleite» sucht.- Die Neutralitätöfrage soll demnach mit Wortspielen abgethan werden, während die Abstimmiingskomödie mit einer Zähigkeit festgehalten

wird, welche darthut, daß die ses Werkzmg »och fernerem Gebrauche vorbehalte» ist. Die Schweiz scheint ihren Widerstand auf Worte be schränke» zu müsse». Sie schickt ihre. Aufgebote so ziem lich sämmtlich nach Hause, um mit Frankreich uniniltel- bar zu unterhandeln. Diese Entwaffnung wäre nach der Ind. belge die Vorbedingung zur Unterhandlung. Eine andere (nicht vereinzelte) Quelle meldet, ein besonderer eidgenössischer Unterhändler werde die Sache in Paris be treiben , da Dr. Kern in den Tnilerien unliebsam gewor

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Seite 2 von 10
Datum: 22.11.1830
Umfang: 10
diesem Posten wohl ausscheiden dürste. Mina ist noch immer zu Cambo, wo er sich von seinen Strapazen erholr; er hat von ValdeS einen Be such erhalten, der melir politisch alö aufrichtig gegen ihn gesinnt ist. Vor und Frühjahr wird gegen Spanien nichts unternommen; die spanische Junle scheint aus gelöst zu seyn. Oberst Guerra ist nach einem Gefecht mit den Royalisten mit »6o Mann nach Frankreich zu rückgekehrt. Frankreich. Paris, den >3. Nov. Eine k. Ordonnanz vom .2. d. verordnet

mit 2c,/, gegen 20 Stimmen angenom men. Nach geendeter Diskussion nahm Hr. Casimir Per ricr n ieder den Präfidentenstuhl ein. -— Hr. Mauguin ver angte vom Ministerium über den Zustand Frankreichs hinsichtlich seiner auswärtig?» ^snge'.egü'.hcitcn verschie dene Auskünfte, welche besonders die belgischen Hän del, Spaniens Verhältnisse mit Frankreich, den Nu tzen, der aus der Expedition nach Algier zu ziehen sey, und die wichtige Frage über Krieg und Frieden betraf. Belgien betreffend, behauptete er, daß, wenn Frankreich

dessen Partbie gegen Holland ergri>se, eS dein Traktate von zuwider bandle ; hange eS aber dem Hause Ora- nien an, so werde Belgien sich weigern, sich zu unterwer fen, ihm aber auf diesen Fall den Krieg erklären; gegen diese» Gedanken würde ganz Frankreich sich auflehnen. Spanien anbelangend nannte er Frankreichs Politik un gewiß. Wollte man Ferdinands unumschränkte Macht beschützen, warum, fragte er, duldete man denn die Versammlung der spanischen Flüchtlinge an den Grän zen? wollte man entgegen

diese unterstützen, warum nahm man ihnen die Waffen weg, und hinderte ihre fer nern Bewegungen? Eristirt mit Spanien noch ein Fa- milicnvertrag, und wenn er existirt, warum wurde daS salische Gesetz in der Halbinsel abgeschafft? Wo nicht, in welchem Verhältnisse steht Frankreich mit Spanien? Erkennt das Kabinet von Madrid endlich die Scheine der Cortes ?c. ? Algiers Besitz, meinte der Redner, sen dermal nicht von großer Wichtigkeit, aber ei-gebe viele Hoffnung für die Zukunft. Alle andern Völker

haben sich ausgedehnt, Frankreich allein habe vielmehr einen Theil seine? allen Gebiethes verloren. Frankreich müsse auch etwas Egoismus haben, sonst könnte die politische Wagschalc der Macht einst sich zu seinem Nachtheile nei gen. „Werden wir Friede, werden wir Krieg haben ?' fragte ferner? der Redner. „Den Frieden wünschen wir Alle, aklein man muß Stärke zeigen, weil Furcht und Schwäche die Gefahr nicht beschworen, sondern herbei» rufen.' «Wir sind sagle er am Schlüsse seiner Mede, „an einer der glücklicher

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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1867
Umfang: 6
Consuln innerhalb sss des Bundesgebiets, eines über NationalitätS-Seeschiffe, ferner eine Maß- und GewichtSordnung. Die Ein bringung anderweitiger Vorlagen ist nicht ausge schlossen. O» Pnris. II). Aug. (Die Stimmung in Frankreich.) Kaum scheint die Austragung des Luxemburger Streites dir Stimmung etwas beruhigt zu haben, so beginnen die Streitigkeiten in Betreff der von Preußen an Dänemark abzutretenden nordschles- wig'scken Distrikte nach der Meinung des Auslandes einen solchen Charakier

in Frankreich anzunehmen, daß man Auswärts von nichts, als dem Kriege spricht. Hatte die Furcht etwas nachgelassen, so scheint dir Salzburger Kaiser-Zusammenkunft ihr neue Nahrung zu geben. Man macht sich schnell den Satz zurecht: „Frankreich muß, um seine besondere Stellung in .Europa ausrecht zu erhalten. Preußen demüthigen, es .hat den Anlaß zur Einmischung in der bisher ver zögerten Ausführung des Prager Friedens, so weit sie .Dänemark betrifft, gefunden, und es ist nichts natür licher

, als daß der Kaiser persönlich in Salzburg den „ihm gceignetst erscheinenden Bundesgenossen, den „Kaiser Franz Josef zu gewinnen sucht.' Fügt man noch hinzu: „daß der Kaiser Napoleon nothwendig „seine besondere Stellung in Europa zur Erhaltung „seines eigenen Thrones braucht, da fein ganzes per- „fönliches Regiment in Frankreich darauf und nament- „lich auf das Ausweisen von Erfolgen beruhe', so ist man mit der Schilderung der augenblicklichen Lage fertig und halt den Krieg für so unvermeidlich, als zwei

Gefühl gelten lassen, daß das Land menschenarm fei und es feiner eigenen Kräfte. bedürfe. Seit der Re volution hat Frankreich an Menschen mehr verloren, als jedes andere Land. Die Gebeinr seiner Kinder liegen in ganz Europa und in Afrika zerstreut. Wäh rend England sich Soldaten zu kaufen weiß, ficht Frankreich alle feine Schlachten mit eigenem Blut. Die LVer und 3ver Jahre, welche fast alle anderen Natio nen wieder zu vollen und frischen Menfchenkräslen brachten, zapsten Frankreich fortdauernd

3 Kinder. Es ist bekannt, daß in Berlin ein Abgeordneter Hr. v. Kirchmann in einem der BezirkSvercinc einen Vortrag über dieses Thema gehalten und diesen Familienznstand als einen höchst bencidenswerthen hingestellt hat. Mit seinen französi schen Kollegen dürfte er in starken Konflikt darüber gerathen. Frankreich steht daher unter den Staaten gleicher Knlturentwicklung, wie Oesterreich, dem übrigen Deutschland, Italien, England, als das schlechtbe- völkeitfte Land da. obwohl es in feiner Hauptstadt

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Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1866
Umfang: 6
Oesterreichs mit Frankreich. Was die erstere betrifft, so läßt sich nicht verkennen, daß die Beziehungen zwi schen den Höfen von Berlin und St. Petersburg täglich inniger zu werden scheinen. Wenn auch bis zu einem förmlichen Büudniß noch ein weiter Weg sein dürste, so liegt dasselbe doch nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit und cS wird Niemanden überraschen, eines Tages zu vernehmen, daß in der That zwischen den beiden nordischen Nachbarn ein enger Bund zu Schutz und Trutz geschlossen worden sei

. Als das natur- geinäßeste Gegengewicht eines solchen Bundes erscheint wohl eine Allianz zwischen Frankreich und Oesterreich. Dieselbe hat denn auch bereits vielseitig Befürwortung gesunden. Entschiedener als irgendwo wird dieselbe in der fran zösischen Broschüre verfochten, die in den jüngsten Tagen unter der Pariser Firma Dentn bei Zamarski in Wien gedruckt worden ist. — Der Verfasser dieser Broschüre perhorreScirt mit aller Energie den Rathschlag, daß Oesterreich sich gegenwärtig von allen äußern Händeln

sich schon jetzt seine Allianzen sichern. Von allen möglichen Allianzen erklärt der Ver fasser nur einzig und allein jene mit Frankreich als ersprießlich für Oesterreich. Er sagt diessallS: Frank reich braucht Oesterreich, sowie Oesterreich Frankreichs zur Lösung aller schwebenden großen europäischen Fragen bedarf. Eines ohne das andere vermag nichts, als höchstens fruchtlose Kriege hervorrufen ; beide durch eine Allianz vereint, können auf leichte Weise Mitteleuropa beherrschen und die unruhigen

Nationen zum Frieden nöthigen. Sehen wir einmal, was Oestereich bei einer Allianz mit Frankreich zu gewinnen oder zu verlieren hat. Vor Allem, was will, was muß Oesterreich ernstlich wollen, nach all' den Umstaltungen, welche die Karte von Mitteleuropa erfahren hat, und in Voraussicht der Ereignisse, die sie noch weiter umstalten können? Wir wollen hier nicht sagen, waS Frankreich will, denn Jedermann weiß dies. Was aber Oesterreich betrifft, so muß eS jedenfalls feinen Rang als deutsche Großmacht

, oder um uns des von Napoleon III. ge brauchten Ausdrucks zu bedienen, seine „große Stellung in Deutschland' wieder gewinnen wollen; es muß Deutschland auf etwas Festerem, Stärkerem und Dauerhafterem wieder ausrichten wollen, damit der Ehr geiz überall durch ein weises Gleichgewicht der Kräfte in Schranken gehalten werde; es muß überdies sehr ernstlich wollen, daß die polnische Frage ohne eS und gegen es weder angeregt noch gelöst werde, sei eS durch eine Entente zwischen Frankreich und Preußen, sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 13.03.1860
Umfang: 6
ein, als demselben von diesen Agenten Preise geboten werden, die man als abnorm, bezeichnen kann. Außerdem vernimmt man auch noch, daß man mit dem Ankaufe von Getreide für französische Rechnung be gonnen und daß dieses Geschäft in den letzten Wochen bereits einen erheblichen Umfang gewonnen hat. Diesem Umstände dürfte auch die Preissteigerung, welche daS Getreide in jüngster Zeit erfahren hat, zum großen Theile zuzuschreiben lein. Sowohl Pferve als Getreide werden den Mein hinauf nach Frankreich geschafft. Schweiz. , Genf, 7. März

. Nach heute früh von Paris ein- getroffenen Nachrichten, die wir für authentisch zu halten Ursache haben, stehen die Aussichten der Schweiz bin, sichtlich deS savoyischen NeutralilätSgebietS so ungünstig als nur möglich. Die bezügliche Stelle ter Thouvenel- scheu Depesche: „Frankreich werde die Interessen der Schweiz zu wahren wissen,' soll an entscheidender Stelle keine andere Deutung erfahren, als daß die Pro vinzen ChablaiS und Faucigny eine Zoll zone bilden würden mit den nämlichenVer- günstigungen

, wo Frankreich in Sayoyen vorgehen werde, der Augen blick bezeichnet, wo daS Resultat der Volksabstimmung in ToScana bekannt geworden sei'. DaS alles lautet allarmirend genug, (A. Z.) Frankreich. Paris, 3. März. An der angeblichen Entlassung deö Herrn v. Thouvenel ist nicht ein wahres Wort. Der Minister deS Aenßern halte gestern Abends zum zweitenmal seine SalonS geöffnet und sich zu mehreren fremden Gesandten dahin geäußert: eS sei ihm die erste Kunde seiner Dimission durch die Zeitungen zugekommen

für diesen Tag angesetzt ist. Die zweite Depesche des Grafen Cavour, worin er vor schlügt, sofort auch in Savoyen und Nizza zur allge meinen Abstimmung zu schreiten, ist angekommen. DaS hiesige Kabinet ist mit den beiden Antworten des Grafen überaus zufrieden, und eS konnte, ohne alle Zauberei schon vor dem ersten März ihren Inhalt kennen. Es wird zwischen Frankreich und Sardinien ein Cessions- vertrag ausgefertigt, welchen Frankreich in einem aus führlichen Cirkular den Großmächten vorlegen wird. Darauf

, die Sicherheit deS Kontinents vermehrt, und wir sehen mit Freude, daß dessen gegenwärtiger Monarch seine Macht auf der heutzutage einzig sicheren und verläßlichen Grundlage, auf der Liebe seiner Unterthanen — befestigt.' London, 8. März. Die »Times« sagt: trotz aller Protestatione» Englands werde Frankreich in Betreff Sa« voyens nach feinem Belieben Handel». Ist eS ehrenvoll, fragt das englische Blatt, kur eine große Nation, so viel zu sprechen und so wenig zu handeln? Besser wäre es ge wesen, die Dinge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.03.1860
Umfang: 6
werden, die man als abnorm, bezeichnen kann. Außerdem vernimmt man auch noch, daß man mit dem Ankaufe von Getreide für französische Rechnung be gonnen und daß dieses Geschäft in den letzten Wochen bereits einen erheblichen Umfang gewonnen hat. Diesem Umstände dürfte auch die Preissteigerung, welche daS Getreide in jüngster Zeit erfahren hat, zum großen Theile zuzuschreiben sein. Soirohl Pferde als Getreide werden den Nlzein hinauf nach Frankreich geschafft. Schweiz. , Genf, 7. März. Nach heule früh von Paris

ein- getroffenen Nachrichten, die wir für authentisch zu halten Ursache haden, stehen die Aussichten der Schweiz bin, sichilich deS faveyischen NeutralitälSgebietS so ungünstig als nur möglich. Die bezügliche Stelle der Thouvenel, scheu Depesche: „Frankreich werde die Interessen der Schweiz zu wahren wissen,' soll an entscheidender Stelle keine andere Deutung erfahren, als daß die Pro vinzen ChablaiS und Faucigny eine Zoll- zone bilden würden mit den nämlichenVer- günstigungen und Erleichterungen deSVer, kehrS

. wie sie jetzt imPayö veGer bestehen. In diesem Punkt sollen selbst die gemäßigtsten Anhänger deS VonapartiSmuS entschieden einer Meinung sein. Bestätigen sich diese Nachrichten, so können sie nicht ver fehlen, in der Schweiz und in ganz Europa das allge meinste Aufsehen zu erregen. Ferner wird behauptet, daß der VonapartiSmuS selbst vor den größten Schwie- rigkeiten nicht zurückschrecken werde seine Plane in Betreff SavoYcnS durchzusetzen. Endlich wird als die Zeit, wo Frankreich in Sayoyen vorgehen

werde, der Augen blick bezeichnet, wo daS Resultat der Volksabstimmung in ToScana bekannt geworden sei'. DaS alles lautet allarmirend genug. (A. Z.) Frankreich. Paris, g. März. An der angeblichen Entlassung deö Heirn v. Thouvenel ist nicht ein wahres Wort. Der Minister deS Aeußern balle gestern Abends zum zweitenmal seine Salons geöffnet und sich zu mehreren fremden Gesandten dahin geäußert: eS sei ihm die erste Kunde seiner Dimission durch die Zeitungen zugekommen. UebrigenS gibt er am nächsten Montag

Depesche deö Grasen Cavour, worin er vor schlägt, sofort auch in Savoyen und Nizza zur allge« meinen Abstimmung zu schreiten, ist angekommen. DaS hiesige Kabinet ist mit den beiden Antworten des Grafen überaus zufrieden, und eS konnte.ohne alle Zauberei schon vor dem ersten März ihren Inhalt kennen. ES wird zwischen Frankreich und Sardinien ein CefsionS- vertrag ausgefertigt, welchen Frankreich in einem auS- führlichen Circular den Großmächten vorlegen wird. Darauf wird sich die Confultaiion

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1860
Umfang: 8
SS» land zur Ordnung gerufen würd«. Schlagen wir daher die umgehenden Gerüchte nicht in den Wind, mögen sie auch verfrüht« sein. Ihren Berichterstatter hatte eS schon stutz'g gemacht, daß die hiesige dänische Diplomatie, welche im Lause des vorigen JahreS allerlei sie mit Angst und Zagen erfüllende geheime Unterhandlungen zwischen Frankreich und Preußen witterte, seit mehreren Wochen ganz heiter und zurei sichtlich geworden ist; sie ist die rührigste unter allen, stetS auf der Lauer, nichiö

— nach dem Frieden von Villafranca — die französischen olficiösen Blätter über den Freiherrn v. Schleinitz her, fielen, weil er „nicht ehrlich gegen Oesterreich zu Werke gegangen sei.' Jetzt schlagen sie einen andern Ton an, indem sie mit sichtbarer Absichtlichkeit hervorheben, daß die preußische Politik feindlich gegen Frankreich gewesen sei. — Won Seilen KurhessenS und einiger andern kleinen deutschen Staaten sind in letzter Zeit wiederholte Schritte geschehen, die preußische Regierung zu bestimmen

, ihnen zur Bewaffnung der eigenen Artillerie mit den gezogenen Kanonen die entsprechende Anzahl derartiger Geschütze zu überlassen, doch hat Preußen aus dieses Ansinnen einzugehen sich keineswegs bereit erklärt, nach, dem drei kurhessische Offiziere hier sogar den Schießproben beigewohnt haben. In Folge dessen ist bereits leim Sten deutschen BundeökoipS (Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen) das vorjährige Modell der ge- zogenen französischen Broncekanonen eingeführt, das jedoch bekanntlich in Frankreich

, nur durch seine Marine; eS gibt in Europa drei oder vier Mächte, welche, wenn sie sich zu einigen wissen, alle englischen Flotten in Schach halten können. Möge Frankreich sich mit Rußland und Dänemark verbinden, und vie Nordsee ist den Engländern verschlossen; vom schwarzen Meere sind sie ausgeschlossen. Möge eS zu dieser Allianz auch Spanien und Portugal rufen, und für die Engländer gibt «s keinen Ocean, kein Mittelmeer mehr. Ihre Insel Malta, ihr Gibraltar werden bald nur noch Träume entläuschten Ehrgeizes

, untergegangene Erinnerungen einer stolzen Herrschaft sein. Rußland liegt wegen Kon- stantinopelS auf der Lauer und zählt die Stunden, die Minuten, um zuerst Hand an die Erbschaft zu legen. ES glaubt, daß bald wegen der Erbschaft der Sultane große Konflikte losbrechen werden, und das wird vielleicht daS große AbleiluiigSmittcl für die Kämpfe und politischen Intriguen des Westens sein. Aber so gut wie England, werden Rußland, Frankreich, Oesterreich ihr Theil ver, langen. Wer weiß

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1859
Umfang: 4
würde, Und auch Krankreich kann nicht in telveni'ren. »Frankrcick! Es kann nicht- Eine katholische Nation, würde e« nickt tarein willigen. der moralischen Gewalt deS Katholi zismus diesen starken Schaden zuzufügen. Eine freisinnige Nation, kann e« unmöglich die Völker zwingen. Regierungen zu dulden, welche reren Willen von sich weist.« »Frankreich ist nicht gewohnt, die Völker zu zwingen. Wenn es sich in deren Angelegenheiten gemengt hat, so ge- es !'' st? Z» befreien, und nicht, um sie zu unter- .drücken. Unter Ludwig

XVI. sind wir nach Amerika gegan- zu helfen. Belgien und die Donau-Fürstcnthüiner danken uns ihre politische Eristenz. Und das Kaiserreich wird am wenigsten diesen großherzigen Ueberlieferungen untreu werden.« »In Italien ist Frankreich mehr denn überall verpflichtet seine liberale Politik aufrecht zu erhalten. Frankreich hat es sorgfältig vermieden, die thatsächlichen Negierungen Mittel Italiens zu ermuthigen und anzuerkennen. ES hat alle diplo malischen Bemühungen erschöpft, um die Herrscher

und die Bevölkerungen zu versöhnen. Aber eS darf und kann nicht vergessen, daß diese Regierungen an dem Tage entstanden sind, an dem Oesterreich abgezogen ist. Sie sind aus einer rechtmäßigen Reaktion gegen die Fremdherrschaft und aus einem edlen nationalen Aufschwünge gegen Frankreich hervor gangen. da« eben erst die Unabhängigkeit der Halbinsel ge rettet hatte.« Wir haben diese Stelle ihrem ganzen Wortlaute nach hieh-rgcsetzt, weil sie so bezeichnend sür die jetz'ge fran zösische Politik ist. welche sich so gerne

den messianischen Charakter der Völke'befreiung zulegt. Welchen Respekt Herr v. Laguöronniöre plötzlich vor dem Willen der Völker Miltel-ZlalicnS hat! ES war vor kurzer Zeit noch anders in dieser A-iiebuna. In osficiellen fran zösischen Blättern war zu lesen, daß die W Mittel. Italien abgegebenen Boten gegen die Fürsten nicht maß gebend sein könnten, da die Stimmenden beeinflußt waren und der grüßte Theil der Bevölkerung überhaupt nicht stimmte. Ist man in Frankreich plötzlich zur Ueber zeugung gekommen

, daß der Wille Mittel-Italiens klar und bestimmt manisestirt sei? Und wenn Frankieich den Willen der Völker achtet. waS hatten Reiset, Ponia- towSki, Tavel und die anderen Agenten Frankreichs in Mittel-Italien zu thun? Frankreich zwingt die Völker nicht, sondern hilft ihnen zu ihrer Befreiung!! Belgien dankt ihm seine Eristenz! Warum sagt uns aber der Verfasser nicht, waS Belgien sür seine Existenz von Frankreich zu fürchten hat. Der Hinweis auf die Lristenz der Donaufürstenthümer muß wie ein Hohn erscheinen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 03.12.1858
Umfang: 10
IV. Korrespondenzen aus und nach Frankreich und Korrespondenzen mit fremden Staaten, welche über Frankreich befördert werden. 1. Die Bestimmungen über die Behandlung dieser Korrespon- ' denzen werden in folgenden Punkten abgeändert. Die gemeinschaftliche Tare für einen srankirten Brief aus Oesterreich und .Belgrad nach Frankreich »nd Algier beträgt 25 Neukreuzer für je 10 Grammes, die Tare für einen unsrankirtcii Brief aus Frankreich und Algier nach Oesterreich und Belgrad 32 Neukreuzer

für je 10 Grammes. 2. Die unveränderliche Nekommandations-Gebühr wird mit 21 Neiikrcu-crn eingehoben werden. 3. Die Tarc für Zeitschriften, Journale und periodische Schrif ten wird mit lZ Neukreuzrrn pr. 45 Grammes und die Tore für andere Drucksachen niit 6 Ncnkreuzern für je IS »nd beziehungsweise 40 GranimeS festgesetzt. 4. Für Korrespondenzen nach fremden Staaten, welche über Frankreich versendet werten, sind die Portogebühren in dem unten angeführten Tapife v. enthalten. 5. Die, Gcsa»n»ttare sür einen Brief

aus jenen Orten in der Türkei, in den Donaufürstenthümern und auf den joiiisctieu Inseln, wo k. k. Posterpeditionen bestehen, nach Frankreich nnd Algier beträgt 4V Ncukreuzer pr. 10 Grammes. 0. Die Gebühr für einen rekemmandirten Brief aus den unter 5 genannten Orten nach Frankreich und Algier ist zusammen gesetzt: i>) aus der österreichischen NekommandationS-Gebühr von 10 Neukreuzern; 1») aus dem Porte für die Beförderung auf fremden» Staats gebiete und zur See von ISNeukreuzer pr. ivGrammeS

; ca aus dem österreichischen Porto von 12'/- Ncukreuzer pr. 10 Grammes; 6) aus dem französischen Porto, welches mit dem Doppelten des für gewöhnliche Briefe festgesetzten Betrages eiiige hoben wird. Ein bei dieser Berechnung sich ergebender' Bruchtheil wird auf einen ganzen Kreuzer gerundet.' 7. Die Tare sür Kreuzbandsendungen aus den unter 5 ge nannten Orten nach Frankreich und Zllgier beträgt für ein einfaches Packet 3 Ncukreuzer. 8. Das.französische Porto beträgt bei Briefen aus und nach Rußland 13 Ncukreuzer sür

und von 2 Kreuzer für Kreuzbandsendnngen einzuheben, so daß die Tare von der österreichischen Grenze ab 30 Kreuzer für Briefe und 4 Kreuzer sür Kreuzbandsendungen beträgt. 6. Korrespondenzen nach Belgrad unterliegen keiner Gebühr bezüglich des fremden Staatsgebietes. Ni. Tarif sür Briefe, nach sremden Staaten bei der Beförderung über ' Frankreich. Namen der fremden Staaten Bedingungen der Frankirung Porto f. Briefe -> T ^ ^ T Z.ZS Neukr. I Neukr. I Belgien Großbritannien Malta Martinique Guadeloupe Franz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 07.04.1831
Umfang: 16
UN« die Bereitwilligkeit, womkt unsere ersten Ereffnungen aufgenommen worden sind. Allein selbst bei dieser Hoff nung muß die Regierung den Ere.gn.ss-n zuvorkommen, damit sie nicht etwa zurückbleibe, denn die Ereignisse lenkt man, invrttl man ihnen zuvor kommt. Frankreich weiß bereilö, daß die Neqiernng nicht geneigtist, Interessen den Leidenschàstcl, ansznopsern. Es begreife aber auch wohl» daß seine Sicherheit nnserHcniptzweck ist, und daß wir ihm dieselbe durch alle Mittel, wenn der Friede

dazu nicht hin reichte, zu verschaffen wissen werden. Die Ereignisse in Italien ziehen natürlicher Weise unsere Aufmerksamkeit aussich. Die Lage dieses Landes, sowie sie durch die Trak tate bestimmt ist , dieVertheilung der Kräfte können dort nicht inodifizirt werden, ohne daß die großen Mächte, und besonders Frankreich daS Recht hätten, sich einzumischen in, Interesse EuropenS, wovon der römische Staat einen Theil ausmacht, und Erklärungen oder Garantien zu fordern. (Allgemeine Bewegung deS Beifalls

.) Das dcrmaligeMi nisterium will Ordnung und Frieden, allein eS will die Ordnung nur mittelst Achtung der Freiheit in allen ihren Rechten, in allen ihren Entwicklungen. Vertrauen Sie un serer Offenheit ; es handelt sich bloß um eineVorsichtSmaß- regel, welche nichts Feindliches versteckt. Unsere Politik ist argloS; Frankreich und Europa wissen es, allein eben weil unsere friedfertigen und rechtlichen Absichten be kannt sind, weil wir jeden ungcrechlen oder leidenschaftli chen Angriff verabscheuen, glauben

wir auch mit Recht for dern zu können, daß man nnö höre, sey es, daß wir von Frankreich neue HülsSquelle» begehren, seyeS, daßwir von einer fremden Macht nothwendige Erklärungen ver langen. ES ist für den Weltfrieden nöthig, daß Frankreich mit seiner Negierung zufrieden, seiner Unabhängigkeitge- wiß, von der Achtung, die es einflößt, überzeugt, und auf seine Lage stolz sey; Europa wird es begreifen gleich uns.' — Die Kammer nahm hierauf mehrere Artikel des von derPairSkämm er angenoin menenGesetzeS über biePen

bis zur Schlacht von Waterloo für Frank reich gefochten haben. Napoleon habe ihm durch testa mentarische Akte vom 2S. April 1821 den Spezialaus- trag ertheilt, die Verwendung der gegen 20c» Millionen Fr. betragenden Privatdomänen, die iviü zu den Krongütern geschlagen worden, zu fordern. Die Gazette be France enthält unter der Aufschrift: „Oesterreich und Frankreich' einen Anfsay, der so wahre und gerechte Gesinnungen entwickelt, und zugleich so zeitgemäß ist, daß wir nicht nmbin können, das Wesentliche daraus

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1864
Umfang: 6
«. Zur handelspolitischen Frage. Deutsch land. Kolding. Zigeunerkapelle des Prinzen Friedrich Karl. Frankreich. Paris, die Reise deS Kaisers Franz Joses nach Ungarn. Truprensendungen nach Algier. AuS einer Broschüre von Eugene Pelletan. «Spanien. Madrid, Ernennungen. Rüstungen. Großbritannien. London, Prinz Humbert. Au« Neuseeland. Italien. Turin, Einberufung der Kammern. Gerücht über die Verlegung der Hauptstadt. — Rom. da< große Schuldbuch. Mußland. Herstellung der Ruhe in Polen. Türkei. Konstantinopel, Synode

LandeSgcneralkommandant Graf Coronini, der Herr Hofkanzler und mehrere Edel leute geladen waren. AuS Wien vom 2V. Sept. wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: ES war in der italienischen und in der fran zösischen Presse zu viel die Rede davon, daß zwischen Italien und Frankreich Unterhandlungen über die künf tige Stellung RomS schwebten, als das eS erlaubt schien, diese Kunde auf die leichte Achsel zu nehmen. Im Augen, blick läuft hier aus guter Quelle die Meldung ein, daß am 15. d. M. ein Bertrag von Drouin de LhuyS, Nigra

und Pepoli unterzeichnet wurde, womit die Räu. mung RomS binnen 2 Jihren beschlossen ist. Dieselbe soll allmählich erfolgen. Pepoli brachte am 16. daS VertragSduplikat nach Turin. Die Quelle dieser Mit theilungen ist wohl verläßlich, und eS liegt aus der Hand, daß Oesterreich ein ernstes, dringendes Interesse hat, diese Vorgänge mit größter Ausme»ksamkeit zu begleiten. Man dürfte kaum irren, wenn man darin unter anderm auch den natürlichen Rückschlag gegen die Frankreich gegenüber merklich erkaltete

Politik Oesterreichs erblicki. Iemebr die deutsch-dänische Frage von der Tcene weicht, desto ungestümer drängt sich auf derselben die italienische vor. AIS sicher mögen Sie ansehen, daß in der letzten Zeit weder von italienischer noch von französischer Seite hier die geringste Anregung erfolgte, Oesterreich möge daS Königreich Italien anerkennen. Man hört indessen, daß im französischen Kabinet Stimmen sth vernehmen ließen: wenn Oesterreich Koncessionen in der HandelS- srage von Frankreich erlangen

über die Prager Zollbefpre- chungen lauten bis jetzt günstig, — natürlich insofcrne Oesterreich seine Ansprüche bedeutend ermäßigt hat und nicht mehr die Durchführung deS französischen Handels vertrages zu verhindern sucht. Ueber die Haltung Frank reichs lauten die Berichte sehr abweichend. So viel wir erfahren, wird Frankreich, wie vorauszusehen, in die ein fache Modifikation deS Art. 31 nicht willigen; dagegen scheint eS bereit zu sein, gewissen Koncessionen, welche Preußen Oesterreich

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Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1859
Umfang: 6
- schiffwesen nnd auch formal beim Dampsmaschinciib-irieb beivorznbringen berujen sind. DaS Nähere hievon ver- spricht die „Mil. Ztg.' in einer nächsten Nummer mit zutheilen. Frankreich. Paris, 10. Aug Ein Pariser Korrespondent der „N. Pr. Z'g ' schreibt: Ich habe mich mit vielen fran zösischen MiliiärS jeden GradeS unteihalten und bei Allen eine Antipathie gegen AlleS, was Italiener heißt, ge sunde», die sich, j- nach der Persönlichkeit deS ManneS, in pissender v?er rober Weise kundgab. Die Habsucht

der überwundenen Hindernisse^ der verhüteten Gefahren, der wahrgenommenen Unvollkom- menheiten häufig in Ihrem Gedächlnisse wiederkehren. Denn für deu Kriegemann ist die Erinnerung selbst eine Wissen schaft. Znin Andenken des italienischen FeldzugeS will ich allen Denjenigen, die daran Theil nahmen. Medaillen wid men unv ich will, daß Sie, die Ersten, selbe fragen. Möge Jedermann, der die glorreichen, in selbe eingravirten Name,, lie/t, sagen: »Wenn Frankreich soviel sür ein befreundete» Volk thut

, was würde es für seine Unabhängigkeit thun.« Ich bringe einen Toast auf die ilrmee aus. Großbritannien. London, IZ. August. Auf da« Geschrei französischer Blätter über, die beabsichtigte Erweiterung der Festungswerke von Antwerpen entgegnet die Times in einer die Navoleonnchs Politik bespottenden Weise: Auf den ersten Blick erscheint eS, unbegreifl ch. wie Frankreich daran Anstoß nehmen kantt^ daß eine neutrale M^cht in Erfüllung ihrer Pflicht und Schul digkeit daS nöthige thut, um ihrer Neutralität Achtung verschaffn. So weit

die geschichtliche Erinnerung zurückreicht, war der Boden Belgiens der Fechtboden.Europa'S. Die Topo graphie Belgiens ist ein Durcheinander europäischer Schlach- teiigeichichlen. Nun ist man seit l3Zt übereingekommen, auf diesem Boden keine blutigen Raufereien mehr zu gestalten. Die belgische Negierung verwahrt ihr Hills, bessert die Hof mauer anS. und bringt Schloß und Regel an, damit kein Störesried es wieder zum Tummelplatz seiner Leidenschaften mache. Man'hätte denken sollen, d^ß Frankreich

diese Vor sichtsmaßregeln mit beifälligem Blick betrachten werde ; Frank reich will sa nicht einbrechen, Frankreich hat kein Auge auf . tie silberi»» Löffel und Gabeln Belgiens. Weßhalb sagen uns die offiziösen Zeitungsschreiber, daß Frankreich über die Befestigung Antwerpens ^nicht erschreckt, aber betrübt« sei? Die Frage ist schwer z» beantworten. Vielleicht errathen wir ber nach langem Sinnen, was uui'ere Nachbarn quält. ES st di^ lebhafte Sorge für Englands Sicherheit. waS diese E>fcrsuchl auf die belgische

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Seite 2 von 6
Datum: 08.05.1866
Umfang: 6
kann unter solchen Um ständen aus Deutschland werden? - Nach einem uns gestern aus Leipzig zugekommenen und bereits mitgetheilten. Telegramme .erwartet man dort stündlich- den Einmarsch d«! Prfußkü. Daß das Trauerspiel in Sachsen eMsnrt-wild.'war vorauszu sehen. Mit dem Einrücken der Preußen würde der Kriea denn auch.beginnen und mit den friedlichen Trans aktionen wäre es .zu Ende. > Gespannter als je richten sich die Blicke Oesterreichs, Europa's nach Frankreich Was wird Frankreich/,wäS wird Napoleon thun hört man fragen

, und! i>jese Frage ,zeigt schon, daß der ge heimnißvolle. Mann an der ,Seine es ist. der die Si tuation beherrscht. Man erwartete aus dem Munde des StaatsministerS Roüher-im gesetzgebenden Körper mit. einiger Sicherheit zu entnehmen , was Frankreich denn beim, entbrennenden Kriege,, dcr inilten in.Europa ein Weltkrieg werden muß, — beginnen werde? Der Kaiser der Franzosen^.hat durch. den.Mund „scineS.Mi- nisters gesprochen, — aber nachdem er gesprochen, weiß man so viel als wie zuvor. Friedliche.Politik

der Könige und Völker wie Wasserbäche lenkt, nicht im letzten Augenblick hilfreich eingreift. > Und zwar ein Krieg, sagen wir es unverholen, der für Frankreich gar nicht gelegener kommen könnte, und bei dem eS aller Wahr scheinlichkeit nach, mag es sich in seiner Aktion für wen immer entscheiden, — den Rhein und Lignrien als Preis für Frankreich heimbringt. So würden die hei ßesten Wünsche aller Französen erfüllt, der Kaiser mag dann seine Augen ruhig schließen, seine Dynastie ist wenigstens

für eine Generation in Frankreich ge sichert. . -,: Und sollte Frankreich, frägt man weiter, , wirklich bis her nichts beigetragen haben , um. die Dinge zu der Entwicklung zu bringen, in der wir sie sehen? Wenn eS wirklich den Frieden ernstlich will, — hätte eS denselben nicht durch die, einfache, an Victor Emanuel. und Bismarck addrcfsirle Erklärung erhalten können, daß Frankreichs Waffen sich gegen den kehren wer den, der den Frieden bricht und seinen Nachbar an greift? , ' , , 7 Zwar hat der französische

StaatSminister auch er klärt, daß Italien sich verpslichtet habe/Oesterreich nicht anzugreifen. Das wäre/ ein gewichtiges Wort, wenn es nur nicht von der Regierung! Victor Ema-^ nuels käme. Denn was ans Treue und Glauben, der» selben zu halten ist, wissen Oesterreich . und mit ihm Europa. Es wäre aber eine Naivität ohne Glauben/ den Versicherungen PiemontS, dessen Politik die Rechte losigkeit ist, ein Wort.zu glauben. Uebrigens hat^ Rouher beizusetzen, vergessen , was: Italien von Frankreich zu . gewärtigen

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