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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 21.07.1900
Umfang: 10
Gilli in Meran zum GerichtSsecretär daselbst. Der Justizminister hat den GerichtSadjunclen AloiS Dordi in Borgo zum BezirkSrichter daselbst ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage» Die Wiener Blätter vom 19. dS. veröffentlichen die von der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen VolkSpartei in Mähren ausgehende Denkschrift über den Gesetzentwurf der Regierung betreffend die Rege lung der Sprachenverhältnisse bei den k. k. Behörden in Mähren. Das Schriftstück, welchei- den Titel führt

: „Bemerkungen zu dem Sprachengesetz-Entwurfe für Mähren', enthält nebst einem Rückblicke auf die histo rische Entwicklung der Sprachenverhältnisse bei de» do.tigen Behörden und einer Zusammenstellung der Abweichungen des NegierungSentwurfes von der Sprachcnverordnnng des Ministeriums Gautsch eine Kritik aller jener Bestimmungen der Sprachengefetz- Vorlage, welche den Deutschen in Mähren als mangel haft oder unannehmbar erscheinen. Es wird nach einer eingehenden Besprechung der betreffenden Paragraph

?, gegen die seitens der Deutschen specielle Bedenken er hoben werden, das Urtheil derselben dahin zufammen- gefafst, dass die Regierung in dem Bestreben, die Unzufriedenheit der Parteien möglichst zu verringern, den essentiellen Bestimmungen des Entwurfes über die innere Amtssprache eine Fassung gegeben habe, welche jeder Partei jene Auslegung ermöglicht, die dem eige- nen Standpunkte förderlich erscheine. Die Einführung der internen czechischen Amtssprache bedeute die unaus bleibliche Verdrängung des deutschen

Elementes aus der Rechtsprechung und öffentlichen Verwaltung, da sich infolge der herrschenden sprachenverhältnisse die Angehörigen der deutschen Nationalität bei der Be werbung um Beamtenposten in einer ungünstigeren Lage befänden als jene der czechischen Nationalität. Die Bestimmung über die nationale Abgrenzung erwecke bei den Deutschen Mährens das Misstrauen, als ob eS der Regierung mit der sprachlichen Abgrenzung in Mähren nicht ernst wäre, da ein bestimmter Termin fehle

, bis zu welchem die Abgrenzung so wie in Böh men durchgeführt werden müsse. Die Zweideutigkeit und Unklarheit der Fassung des Entwurfes fördere die Willkür in der Auslegung. Die Deutschen Mährens seien nach reiflicher Erwägung aller in Betracht kom menden Umstände zur Ueberzeugung gelangt, dass eine selbst nur theilweise Durchbrechung des Princips der internen deutschen Amtssprache für ihre nationale Existenz im Lande mit den ernstesten Nachtheilen ver bunden sei, und erachteten die gesetzliche Feststellung der deutschen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 30.11.1861
Umfang: 6
. Die Hauptmasse dieser deut schen Sprachinseln liegt im Südosten des Landes. Südöstlich von Calliano dehnt sich das Thal Folgaria ans mit sechs Ortschaften: Folgaria, Mezzomonte, Serada, St. Sebastian», Novellari, Guardia, welche zusammen eine Bevölkerung von ZWO—40vl) Seelen haben. Der Ban der Bewohner, das schöne lang lockige Haar, der kräftige, hohe Wuchs, ihre Klei dung und ihr Benehmen verräth auf den ersten Blick ihre deutsche Abstammung. Ihre Sprache ist ein selt sames Gemisch von deutschen

und italienischen Wör tern, jedoch , so, daß das deutsche im Ausdrucke bei Weitem vorherrscht. Die italienische Sprache wird von den Meisten verstanden und auch zum Theile ge sprochen. Ueberall ist Schule und Kirche italienisch. And doch ist nicht aller deutsche Sinn entschwunden. Die Gemeinde St. Sebastian» hält verläßliche» Mit theilungen zufolge nnermüdet um einen deutschen Seel sorger an, okne jedoch ihre Bitte erfüllt zu sehen. Weiter nordöstlich liegt im hohen Gebirge die deutsche Gemeinde Lavarone 100V

Seelen stark. Wir kommen nnn zu einer zweiten Gruppe, welche sich iu dem öst lich von Pergine gelegenen Val Sugana findet. Die Bewohner dieser Ortschaften sind in Trient unter dem Spitznamen der Mocheni bekannt. Hier liegt im Thale Canezza am rechten Ufer der Fersina auf dem Berge Kaln die gleichnamige Gemeinde mit mehr als 50V deutschen Einwohnern; am linken User liegen die Gemeinden Frassilongo, Novereda, Fierozzo, Fale- sina, Vignola zusammen bei 18V0 Seelen. Als Deutsche sind sie schon

diese sind in der neuesten Zeit abgeschafft worden. Weiter östlich bei Borgo, eine Stunde von diesem Orte ent fernt, liegt das bereits genannte Roncegno, mit mehr als 2000 Bewohnern. Auch hier lebt noch die deutsche Sprache als Haussprache neben der italienischen fort, eine kräftige, breit tönende Mnndart ähnlich der in den vicentinischen Gebirgen. Da aber Kirche nnd Schule schon seit dem vorhergehenden Jahrhunderte italienisch sind, so dürfte, wenn nicht Hilfe geschafft wird, jede Spur des Deutschen in dieser Ortschaft

erlöschen. Auch zu Borgo und in mehreren umliegen den Ortschaften war, wie die deutschen Nameu be weisen, einst eine zahlreiche deutsche Bevölkerung; überall ist dieselbe durch die bereits geschilderten Ge waltmittel unterdrückt worden. Endlich am Ende des Val Sugana auf den hohen Gebirgen, welche die Grenze von Tirol und Venetien bilden, befinden sich die bekannten Solle comuni, die zum größern Theile dem veneticmischen Gebiete angehören. Die Weiber, welche fast niemals ihre heimischen Gebirge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1902
Umfang: 8
auf das Gebiet der be treffenden LandeSausschuß-Sektiouen beziehen; 5) gegen Rechnungslegung an den Landtag die Ver waltung folgender Spezialsonde und zwar: der deutschen Sektion die Verwal tung oeö FeuerwehrfondeS für Deutschtirol; deö Feuerwehrunterstützungsfondes für Deutsch» tirol; des Dr. AloiS Fischer'scheu Schullehrerunter- stützungssondeS; des Brixner HolzkontrolsondeS; der GerichtSforstsonde der politischen Bezirke Bozen, Vruueck, Lienz und Meran, des Taub- stummcufondes und der Taubstnmnienanstalt

, Trient. v) Die in den Punkten a und d nicht besonders be zeichneten Stadt- und Land-Bezirke unterstehen der deutschen Sektion des LandeSanSschusses. S» Die jährlich vom Lande zu bestreitenden Auslagen für Straßen- und Wasserbauten, für die Förderung der Bodenkultur» des Gewerbes, der In dustrie und des Handels, mit Ausschluß aller aus Anlaß von Elementarereignissen oder Notstandösällen sich ergebenden Auslagen sind auf die beiden LandeSteile (Punkt 1) nach einem bestimmten Schlüssel auszuteilen

aus dem Gerichtsbezirke Cavalese auszuscheiden und dem Gerichtsbezirke Neumarkt ein zuverleiben. III. Die mit dem Allerhöchsten Patente vom 26. Fe bruar 1861, Nr. 20 R.G.-Bl. (Beil. II lib 6) er lassene Landtagswahlordnung ist im folgenden Sinne abzuändern: Die Wahl der Abgeordneten aus der Klasse des adeligen Großgrundbesitzes hat in zwei Wahlkörpern, einem deutschen uud einem italienischen, zu ersolgen, für deren ersteren der Wahiort iu einer Stadt des deutschen kandeSteileS, für deren letzteren c>er Wahlort

in einer Stadt de: italienischen Landesteiles festzu setzen ist. Die Anzahl der dieser Wählerklasse zukommenden Mandate zwischen dem deutschen und dem italienischen Wahlkörper nach dem Verhältnisse 3 : 2 auszuteilen. IV. Das Landesyesetz vom 30. April 1392 L.-G.-Bl. Nr. 7, betreffeno die Schulaussicht, ist im folgenden Sinne abzuändern: Mitglieder des LandeSschulrateS sind: ») Der LandeSchef oder der von ihm bestimmte Stell vertreter als Vorsitzender; d) der Referent sür die administrativ ökonomischen

Angelegenheiie.r. U. 0) Drei Vertreter der katholischen Kirche u. zw. je ein Geistlicher aus den Diözesen Salzburg und Brixen und aus dem deuischen Anteile der Diö zese Trient; il) drei von der deutschen Sektion des Landesaus schusses entsendete Delegierte, von denen einer aus der Mitte der Sektion, die beiden anderen aber frei zu wählen sind; s) zwei Mitglieder des LehrslandeS der Schulen und Anstalten mit deutscher Unterrichtssprache. 0. k) Ein Geistlicher aus dem italienischen Anteile der Diözese Trient

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1901
Umfang: 8
wie hohem Maße beide auf einander angewiesen sind. — Die „Neue Freie Presse' führt aus. Oesterreich- Ungarn stehe unter den vom deutschen Zolltarife Be- troffenen in erster Reihe, da es auch politisch mit dem deutschen Reiche ausS engste verknüpft ist. und je stärkeren Anfechtungen der Bund schon bisher auegesetzt war, desto gefährlicher erscheine die Trübung der Beziehungen zu Deutschland infolge der gcäiidirten Zollpolitik. Die nächste Folge werde wohl cine Beschleunigung der Ver handlungen

zwischen der österreichischen und der un garische» Regierung über den autonomen Zolltarif fein müsse». Auch von den beiden Legislativen müsse er wartet werden, dass sie die der National -Wirtschaft aus dem deutschen Tarife drohende Gefahr begreifen und nicht gegen, sondern mit einander rüsten werden. Jnfoferne gemeinschaftliche wirtschaftliche Interessen, wie die Berathungen über die JnvestitionS-Vorlage gezeigt yaben, auch politisch und national feindselig einander gegenüberstehende Parteien zusammenbringen können, lasse

nicht ein ganz anderes Gesicht gebe», so stünden wir vor einer Zeit der Zollkriege. Unge- rüstet dürfe die Monarchie nicht bleiben; Zolltarif gegen Zolltarif, das sei die Antwort, die sie zu ertheilen hätte, wenn es sein müsste. — Auch die „Oesterreich. VolkS-Zeitnng' meint, darüber müsse man sich im Deutschen Reiche klar sein: Ans diese Zölle gebe es für jene Staaten, gegen die sie gerichtet sind, nur eine Antwort, den Kampf. Wenn sich Deutschland gegen die landwirtschaftliche Einfuhr der Nachbarstaaten

-Zeitung' ist erstaunt über die Frivolität des Tarifentwnrfeö; der vvm deutschen Volke einmal betretene Weg des Export-Industrie- Staates könne nicht mehr verlassen werden, ohne dass die gesummte deutsche Volkswirtschaft revolutioniert werde. Das „Nenigkeits-Weltblatt' bellagt es, dass wir überall, wo unsere wirtschaftlichen Interessen in Frage kommen, bei unseren Verbündeten einer nichts weniger als freuudschaftlichen Haltung begegnen. Diese That- sache müsse endlich zur Erkenntnis führen, dass

so wichtige wirtschaftliche Fragen nicht immer vor jenen der hohen Politik zurücktrete» müssen. — Die „Sonn- und MontagS -Zeitung' hegt nur geringe Hoffnung auf eine Milderung der Positionen des Tarifes, welcher den deutschen Agrariern Oesterreich-Ungarn opfere, um die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zn Russ- land zu retten. Die Prohibition des deutschen TariseS gegen die landwirtschaftlichen Producte unserer Monarchie mache die Erfüllung der Forderungen der Agrarier im österreichisch

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.11.1868
Umfang: 6
Geldprämien ge geben; am Sonntag handelt eS sich aber um Beste mit schönen Zierden. ^ Jlus dem Nonsberge, 22. Nov. Sie neh men wohl gütig wieder einen kurzen Bericht über die Zustände unserer deutschen Gemeinden im Nonsberge in die Spalten Ihres Blattes auf. Wir beginnen bei Proveis. Die brennende Frage ist dort der drin gend nothwendige, schon 1856 von der politischen Be hörde postulirte Bau einer neuen Kirche und die An legung eines neuen Friedhofes — Dinge, wie sie wohl an manchen Orten anderswo

auch vorkommen, hier aber von erhöhter Bedeutung sind, da das Dorf hart an der Gränze der deutschen Sprache liegt. Dem un ermüdlichen Eifer reS dortigen Seelsorgers, des hochw. Herrn Mitterer, ist es gelungen, auf dem Höhepunkte ober Rumo einen herrlichen Steinbruch aufzusinden, der nur eine Viertelstunde von der Kirche entfernt ist. Die Gemeinde arbeitet an Herstellung eines Fahrweges von Süden her zur Zufuhr von Kalk und sonstigen Banmaterialien. Durch eine Reparatur des WidumS istjauch, ein schönes hohes

Lokal für die Mäd chenschule gewonnen worden. Mögen edle Seelen, denen Wohlthun Freude ist, auch dieses Werk fördern ! Gilt es hier doch einem doppelt guten und edlen Zwecke! Auch in Unsere liebe Frau im Walde wird daö Innere der dortigen berühmten Kirche einer gedeihlichen Reparatur unterzogen. Vom Kirchlichen zum Weltlichen. Man ist hier von deutscher Seite sehr ungehalten über den Umstand, daß beim Bezirks gerichte in Fondo nur italienische Beamte ange stellt sind, welche mit dem deutschen Theile

der Bevöl kerung nicht in deutscher Sprache verkehren können. Sind wir Deutschen da oben nicht so vieler Berück sichtigung werth, daß man in Fondo auch nur Einen Beamten bestellt hätte, mit dem wir in unserer Sprache verkehren und zu dem wir daher auch natürlicher Weise besseres Zutrauen fassen könnten? Wem danken wir etwa wohl diese Nichtberücksichtiguug? Wollte man uns auf diese Weise unsere deutsche Nationalität und Sprache offiziell aberkennen? Rühmend müssen dagegen wir Deutsche im Nonsberge

die Güte und Gerechtigkeit anerkennen, mit welcher wir von der k. k. Bezirkshaupt mannschaft in Eles behandelt werden; den besten Dank schulden wir namentlich dem schon, trotz der Kürze der Zeit, seil welcher die Bezirkshauptmannschaften be stehen, allverehrten und allgeliebten Herrn BezirkS- hauptmanne Negri. Seltsam genug, während von CleS alle Zustellungen an unsere Gemeinden in unse rer deutschen Muttersprache stattfinden, behandelt uns der^andesauSschuß als Italiener, und sendet

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 18.10.1884
Umfang: 12
der Bezirkshauptmannschaften: Ampezzo, Bozen, Bri- xen, Bruucck, Jmst, Innsbruck, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Lienz, Meran, Reuitc uud Schwaz) in Innsbruck, die andere (für das Gebiet der Städte Trient und Rovereto, sowie für das Gebiet der Be- zirkshauvtmannschaften: Borgo, Cavalese, Cles, Pri- miero, Riva, Rovereto, Tione und Tr,ent) in Trient ihren Sitz hat. Die vier deutschen Gemeinden: Proveis, Laurein, U. L. Frau im Walde und St. Felix, des politischen Bezirkes Cles, bilden eine eigene

. in den Bezirkshauptmannschaften Brixen und Innsbruck und der Stadt Innsbruck; IV. in den Bezirkshauptmannschaften Schwaz, Kitz bühel und Kufstein; V. in den Bezirkshauptmannschaften Jmst, Landeck und Reutte; VI. in den Bezirkshauptmannschaften Trient, Ca valese, Primiero und Borgo und der Stadt Trient; VN. in den Bezirkshauptmannschaften Rovereto und Riva und der Stadt Rovereto; VIII. in den Bezirkshauptmannscbasten Cles und Tione mit Ausnahme des Obmannes der Be zirksgenossenschaft der vier deutschen Gemeinden des Bezirkes Cles

der Debatte über die Subventionierung des deutschen Schulvcreins aufgestellten Behauptung: „In Mähren entsteht eine czechische Schule uach der an dern, ein czechisches Gymnasium' .^ch dem Zandern: die Regierung ruft fortwährend neue czechische Schulen in überflüssiger Weise ins Leben; da aber, wo es gilt, deutsche Schulen zu gründen, da überlässt sie dies dem deutschen Schulverein.' Wir entnehmen den Ausführungen des genannten mährischen Blattes Folgendes: „Die „Morgenpost' war wiederholt in der Lage

jedoch dem deutschen Schulverein überlassen bleibt?! WaS die Bemerkung bezüglich der Ueberflüssigkeit der neuerrichteten czechischen Schulen betrifft, so genügt ein Blick auf die Schülerzahl der betreffenden An stalten, um die Grundlosigkeit jenes VorwurfeS dar zulegen, aber wir wollen yier mit Ziffern antworten, die deutlicher wie alle anderen Beweisgründe spre chen. Der Herr Baron legt besonders auf „ die über flüssigen czechischen Schulen in Brünn', gegen welche „sich der Gemeinderath fortwährend

von 61 Kindern eine solche verlangten. Und doch stehen diesen 61 deut schen Schülern 444 Schüler der dortigen fünfclassi- gen böhmischen Volksschule gegenüber; ein Verhältnis, wie es umgekehrt in Brünn nicht existiert. Noch meh?, in Pawlowitz bei Olmütz wurde unter ganz gleichen Verhältnissen bei nur fast ausschließlich slavi scher Bevölkerung, ans das Verlangen der Eltern von 75 deiitsci.en Schülern ebenfalls die Errichtung einer deutschen Volksschule angeordnet. Ueberhaupt nimmt in deutschen Schulgemeinden

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 28.10.1910
Umfang: 10
, eine Gedenktafel an jenem Hause in der Via Maffei zu fetzen, wo er lange Zeit wohnte. Craffonara wurde am 8. September 17W in Riva geboren nud starb am 13. Aug. 1837. ^ermnmres» (Hof- und Pers o n al nach rich ten.) An Stelle des nach Borgo versetzten k. k. Bezirksarztes Tr. Fernzzio Righi kam Doktor Baron Königsbrunn aus Steiermark als solcher nach Schlünders. Ter städtische Ingenieur in Salzburg Emerich > Sarlay wurde zum Lehrer der 9. Rangs ilasse an der deutschen Staatsgewerbeschnle in Pilsen ernannt

nächste Sitzung ist hente. (Privat-Telegramme.*) ^ Zu den Verständig,,ngsver^andlungen irr Prag. Prag, 23. Okt. Im deutschen, Kasino fand gestern abends eine von deutschen Mitgliedern der nationalpolitischen Kommission einderufxne Versammlung von Abgeordneten der deutschen Landtagsparteien . und des verfassnngstrcnen. Großgrundbesitzes uud von Vertretern des Volks rates, der Städtekauzlei, der Bezirks- und Ge- meindeorganisationen nnd der deutschböhmischen Presse statt. Die Versammlung dauerte

, die von dem Sprachengebranche in Prag handeln, ganz be-- sonders hingewiesen wurde. Es beteiligte,r sich au dieser Aussprache Vertreter des Volksrates, der großen deutschböhmischen Gemeinden, der deutschen Arbeiterpartei und des deutschen Orts- rates sür Prag. Tie Abgeordneten nnd Mit glieder der nationalpolitischen Kommission nah- >men auch des öftere» Gelegenheit, in die De- batte einzugreifen uud einzelnen Rednern auf ihre Ausführungen aufklärend zu antworten. Tie Debatte wurde sehr eingeheud und ernst, ge führt. Ter

selbstlose Eifer und die' nncrmüd- liche Ausdauer, mit denen die deutschen Abge ordneten sich den Arbeiten der nationalpoliti schen Kommission gewidmet haben, wurden von den Rednern anerkannt. In später Nacht stunde erklärte der Vertreter des deutschen Volks rates, Dr. Titta, daß die Abgeordneten nun mehr die Stimmung und Anschauungen ihrer Vertrauensmänner kennen gelernt hätten nnd damit der Zweck der Verhandlungen erfüllt sei. Im übrigen wird den Abgeordneten freie Hand zur iveiteren Arbeit gelassen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 21.12.1891
Umfang: 8
auch im deutschen Antheil Tirols und speciell in Deutsch-Südtirol und Ladinien lassen die CommunicationSverhältnisse bis heute noch sehr viel und in manchen Gebieten einfach alles zu wünschen übrig. Also daS ist eS jedenfalls nicht allein, was da hemmend wirkt, dass sich der Fremdenstrom bei Bozen förmlich staut und nur ver hältnismäßig wenige die Gebiete von Trient, Rovereto, Valsugana, Sarcathal u. s. w. besuchen. Da wirken auch theilweise die VerpflegungS- und Unterkunstsverhältnisse mit und dann ist eS Wohl

be sonders auch noch ein weiterer Umstand, auf den eS sich lohnt, in vollkommen sachlicher Weise etwas näher einzugehen. Bon VergnügungSzüglern, welche den italienischen Theil Tirols und nebstbei auch die angrenzenden Ge biete von Lombardo-Venetien bereisten, hört man nicht selten die Verwunderung darüber auSsprechen, dass jenseits der Grenze, also im Königreich Italien, der deutschen Sprache zu Gunsten des Verkehres bedeu tend mehr Concessionen gemacht werden, als vielfach diesseits der Grenze

. In den italienischen Fremden stationen am Gardasee, sowie in den venelianischen Grenzstädten findet der deutsche Reisende neben den italienischen auch da und dort deutsche Aufschriften zu seiner Orientierung, man lässt sich herbei, mit ihm auch deulsch zu sprechen, und eS gibt Orte, in welchen Geschäftsleute, die mit dem Frewdenpublicum häufig zu thun haben, ihre Geschäftsartikel auch in deutscher Sprache bekanntgeben. Man weiß in diesen Orten jedenfalls ganz gut, warum man gerade der deutschen Sprache mitunter

mehr als der französischen oder der englischen Beachtung und Aufmerksamkeit widmet. Es ist eben das deutsche Reisepublicum so stark vertreten, dass man es nützlich findet, darauf besonders Rücksicht zu nehmen. Wenn das aber schon drüben, auf könig lich-italienischem Boden der Fall ist, um wie viel mehr noch sind die deutschen Cur« und VergnügungSgäste diesseits der Grenze in der Ueberzahl, was unter an dern auch die Frequenzziffer der Hütten des italieni schen Tiroler Alpenvereins, nämlich

der „soeletä <ZegU L.Ixiiüstr lÄöentini', beweist, indem die sieben Un- terkunstShütten dieses Vereins in den Trientiner Alpen Heuer von 429 deutschen, 260 italienischen, 33 englischen und 5 französischen Touristen besucht waren. Also auch in diesen Hochwarten, des italienisch- tirolischen Alpenvereins stellte die reichSdeutsche, bezw. die deutsch-österreichische Touristenwelt allein mehr Be sucher als alle übrigen Reise-Nationen zusammen. Und ähnlich verhält eS sich nahezu überall

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1885
Umfang: 8
appellierten, so haben sich diese auf den Vorschlag Italiens hin über die Entsendung einer Commission auf den Kriegs schauplatz zur Feststellung einer Demarcations-Linie geeinigt. Diese Commission wird aus einem öster reichischen Stabsossicier und den Militär-Bevollmäch tigten bei der deutschen, russischen und italienischen Botschaft in Wien bestehen. Die Mitglieder dersel ben werden sein: der österreichische Oberstlieutenant Graf Rosenberg-Orsini, ehemaliger Flügel-Adjutant des Kaisers, der deutsche

er in der letzten Sitzung der Conferenz erklärt hätte, England erkenne den Berliner Vertrag nicht länger an, förmlich in Abrede gestellt. Se. Excellenz hat eine solche Aeußerung nicht gethan. Djevdet Pascha wird nach Ostrumelien (wenn er überhaupt dorthin geht. D. R.) begleitet werden von Herrn von Lindenan, dem Secretär der hiesigen deutschen Bot schaft, Herrn Ritter v. Piombazzi, dem österreichisch ungarischen Generalconsul, und Herrn Sorokin, dem russischen Generalconsul in Philippopel

.' 5*5 Die dem deutschen Bundesrathe zur Vorbe rathung übergebenen Zuckersteuer-Vorloge beantragt eine Besteuerung der Rüben pro 1836/37 per Doppel- centner mit 1 M. 70 Pf., für die Folge mit 1 M. 8l) Pf. Die Ausfuhrvergütung für Zucker soll dem nach für 1836/37 per Doppelcentner 13 M., für die Folge 18 M. 20 Pf. betragen. Die Creditfrist wird auf zwölf Monate verlängert. Für Fabricate aus vergütungsfähigem inländischem Zucker soll nach nä herer Bestimmung des Bundesrathes eine entsprechende Bonifikation gewährt

die polit. Bezirke: Innsbruck, Brixen, Bozen, Bruneck, Borgo, Primiero, Riva und die Stadtbezirke Trient und Rovereto. 5*5 Für die durch Hochwasser Beschädigten im Zillerthale sind bisher bei der Sektion Zillerthal des „Deutschen und Oesterr. Alpenvereins' als Hilfs- comitä folgende Beträge eingelangt: Von der Section des deutschen und österr. Alpenvereins in Kufstein 15 fl.; von Herrn E. Schumann, Buchhändler in Berlin 50 fl.; von dem Central-Ausschuss des deut schen und österr. AlpenvenvereinS

in Salzburg 500 fl.; von der Section des deutschen und österr. Alpen- rereins in Berlin 300Mark — 133 fl.; von Herrn Karl Freiherrn v. Fürstenwärter und Herrn Grafen Alois Lodron in Stumm zusammen 25 fl.; von Herrn Johann Bischofer Kaufmann in Amsterdam«: 10 fl.: von der Section des deutschen und österr. Alpen- vereinS in Bregenz 75 fl.; Summa 853 fl.

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 06.03.1869
Umfang: 10
sind, ob schon vor dem Jahre 1848 jede deutsche Grabschrift auf dem hiesigen Friedhofe verpönt war, daß wir aber unsere ausgesprochene und nicht widerlegte Ansicht aufrecht erhalten, daß mit der neuen, vom hiesigen Munizipium herausgegebenen Be- gräbniß- undFriedhos-Ordnung jedenfalls die Bestim mung, daß im hiesigen Friedhofe nur Grabschriften in italienischer und lateinischer Sprache erlaubt wer den, aus Haß gegen die Deutschen entsprungen ist. Das neue Friedhofreglement hatte eben den Zweck, die frühere

der christlichen Reli- igion aufgestellte 2. Gebot der christlichen Liebe: „Du sollst deinen Nächsten wie dich selbst lieben' S74 lautet, und daß man diesem Gebote am Besten und Schönsten entspricht, wenn man dasjenige, WaS einem selbst nicht gefällt, auch Anderen nicht anthut. Die Deutschen in Bozen haben dem Herrn Redak teur des „Trentino' das Beispiel gegeben, daß sie sich nicht scheuen, auch für ihre italienischen Brüder in Religionssachen einzutreten, nun er möge das Gleiche thun, weiß er doch am besten

Zweck schon zum Theil er- reicht haben. , Wir fordern daher die Ehrenhaftigkeit des Herrn Redakteurs deS „Trentino' auf, wenigstens gegen die verstorbenen Deutschen ebenso gerecht zu sein wie die deutschen Bozner eS gegen die dort lebenden Italiener sind. Wir fragen noch ferner, welches Ge schrei von Unterdrückung der Welschen er erhoben haben würde, hätte die Stadtvorstehung Bozen oder Innsbruck eine ähnliche Friedhof-Ordnung wie Trient herausgegeben, und die italienischen Grabfchriften

dort verpönt. Sollte diese unsere Aufforderung ohne Erfolg blei ben, und da die hiesigen Deutschen, sei eS ihrer Ge schäfte oder sonstigen Verhältnisse wegen zu sehr von der durch die Partei des „Trentino' terrorisirten Be völkerung abhängig sind, und daher ohne ihren mate riellen Verhältnissen zu schaden, sich nicht mit der Ver theidigung ihrer Nationalität befassen können, so wäre es an der Zeit, daß die deutsche Presse, und namentlich unsere Landsleute und Brüder in Deutschtirol uns, sei

eS durch Unterstützungen, sei eS auf andere Art, eine Aufmunterung zukommen ließen, damit die hiesigen Deutschen durch das Hinterland ermuthigt, sich auf raffen und allenfalls einen Verein bilden, um, wenn nicht gegen die barbarische Munizipal-Friedhof-Ord» nung höheren OrtS zu rekurriren, so doch die Mittel zusammenzubringen, um eS zu ermöglichen, jedem unserer hier wohnender^deutschen Brüder nach seinem Tode eine Grabstätte an jenem Orte zu verschaffen, wo der Nationalhaß sich über das Grab. nicht aus dehnt

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 19.05.1906
Umfang: 12
<Sxtra»Beilage z» „Bote für Tirol «nd Amtlicher Teil. Knndmalhung betreffend tierärztliche Grenzkontrolle gegenüber Italien und dein Deutschen Reiche. Auf Grund der ZZ 4 uud 5 des allgemeinen Tierseucheugesetzcs vom 29. Febr. 1880, R. G. Bl. Nr. 35 und der Bestimmungen der zwischen Österreich-Ungarn einerseits, Italien und dem Deutschen Reiche anderseits abgeschlossenen Tiär- seuchenübereiukommeu findet die k. k. Statt- halterei rücksichtlich der Einfuhr bezw. des Ein- triebes von Handels

- und Weideticren aus Ita lien und dem Deutschen Reiche nach Tirol nnd Vorarlberg nachstehende Verfügungen zn er lassen, welche mit dem Tage der Veröffentlichung an Stelle der bisher zur Regelung der vete- rinärpolizeilichen Viehkoutrolle au deu Grenze» des Verwaltuugsgebietes gegenüber Italien und dem Deutschen Reiche mit der Kundmachung vom>25. Slpril 1391, Z. 8140, erlasseueu Bestim mungen bis ans weiteres in Kraft treten. I. Die Einfuhr, bezw. der Eiutrieb vou Ein hufern und Klaueutiereu aus Italien nud

dem Deutschen Reiche nach Tirol uud Vorarlberg ist an den uachbezeichneten Eiubruchsstatioucn und Kontrollstageu während der Amtsstunden der k. k. ^Grenzzollämter nur dann zulässig, wenn für die betreffenden Tiere die vorgeschriebenen, weiter nuten näher bezeichneten Viehpässe bei gebracht werden und dieselben bei der tierärzt lichen Kontrolle vor dein Grenzübertritte sich rück- sichtlich ihres Gesundheitszustaudes uud ihrer Provenienz als unbedenklich erweisen. II. Tiere, welche durch vorschriftsmäßig

2 3. für einen Esel 1 4. für ein Stück Rindvieh 20 /l, 5. für Kleinvieh (Kälber ohne Zahnbruch, Schafe, Ziegen, Schweine) in Herden bis zu 20 Stück, per Stück 10 /i und für jedes weitere Stück 2 /«. b) an der österreichisch - deutschen Grenze: 1. für Pferde, Manltiere nnd Esel per Stück 2^, 2. für ein Stück Großvieh 20 /t, 3. für Kleinvieh in Herden bis zu 20 Stück per Stück 10 und jedes weitere Stück 2 4. für Geflügelfenduugeu bis zu 20 Stück 1 für größere Seuduugeu 2 IV. Die Einfuhr, bezw. der Eintrieb

zu bestimmenden Tagen, 17. Vermiglio im Juni an 2 aufeinander folgenden, von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Cles mit den Interessenten zu bestimmenden Tagen. L. Gegenüber dem Deutschen Reiche über das k. k. Grenzzollamt: 1. Kaltenbach und Nebenweg Kössen im Mai oder Juni an zwei aufeinanderfolgenden, von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel mit deu Interessenten zu bestimmenden Tagen, 2. Wildbichl am 24. Mai, 3. Kiefersfelden am 26. Mai und 5. Jnni, ». Kufstein täglich, 5. Hörhag am 29. Mai

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 17.10.1874
Umfang: 10
Unterschied der klimatischen und Produktionsverhältnisse von Nord- und Süd tirol und unter Berufung auf ein Zugeständniß des verstorbenen Vice-LandeshauptmannS v. Zallinger S. 244, daß hingegen die Interessen des deutschen und italienischen Südtirols ganz identisch seien, zu dem Vorschlage, daß den Welschtirolern unter Zu- theilung des in gleicher Lage befindlichen deutschen Südtirols zu Bozen und Umgebung, also wohl auch bis Meran und gegen Brixen, ein besonderer Ver tretungskörper, eine Art Kreistag

, im deutschen Etschland, wenn auch vor der Hand nur längs der Hauptstraße gegen Bozen und Meran vollzieht. Wenn aber auch bei der Evidenz dieser Gefahr nicht zu besorgen ist, daß man in deutscher Gemüth lichkeit soweit gehen werde, einem derartigen Antrage Folgen zu geben, so erscheint es doch bei der hohen Beachtung, die das sonst sehr gediegene Werk des Dr. Bidermann und seine gewiß unparteiische An schauung verdient, nicht überflüssig, auf seine Idee einer theilweisen Trennung überhaupt etwas näher

nicht Wohl zu begreifen ist, wie durch derlei Verfügungen gerade die materiellen Interessen des mit dem deutschen Süd tirol in gleicher Lage befindlichen Welschtirols ge fährdet worden sein sollen, und ist auch nie- eine Nachweisung von speciellen, aus solcher Quelle her vorgehenden Nachtheileu geliefert worden. Zudem sagt Dr. Bidermann selbst S. 257 Anm. 1, daß die deutschen Etschländer Jahrhunderte lang in den tirolischenStändeversammlungen das großeWort führten, und, um sich zu überzeugen

, daß dies nicht blos in vergangenen Jahrhunderten, sondern bis in die letzten Jahre vor 1848 der Fall war, darf man nur an die Namen Giovanelli und Kinsele erinnern. Wenn aber die wenigen Deputirten einer Berölke- rung, die sich auch gegenwärtig im deutschen Etsch. land höchstens auf 80—90,000 Seelen beläuft, einen solchen Einfluß übten, so sind die Deputirten Welsch- tirolS, die allein schon eine Masse von über 340,000 Seelen vertreten, im natürlichen Bunte der Inter essen mit diesen ihren unmittelbaren Nachbarn

Wohl auch im Landtage vor jeder Gefährdung derselben nicht nur durch das Gewicht, sondern auch durch die Zahl der Stimmen vollkemmen gesichert, und es zeigt sich daher, daß die Uebereinstimmung der In teressen Welschtirols mit jenen des deutschen Süd tirol«, weit entfernt ein für die Trennung sprechen der Umstand zu sein, vielmehr einen neuen schla genden Grund für das Gegentheil bildet «nd die seit Jahren a xriori hingestellte Behauptung, daß Welsch, tirol im gemeinsamen Landtag nie

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.06.1878
Umfang: 6
des Krieges im Jahre 1870 mußte er Württemberg verlassen, über dessen voraus sichtliche Haltung er seiner Regierung durchaus zu treffende Berichte erstattet hatte. Er wurde darauf 'M Gesandten in Kopenhagen ernannt, mit dem spe ciellen Auftrag, dem Prinzen Napoleon aus dessen Zlotten-Expedition gegen Deutschland zu dienen. Nach km Sturze Napoleon's schloß er sich dem neu aus senden Sterne der republikanischen Partei an. Seine Fertigkeit in der deutschen Sprache und seine Kennt niß der deutschen

Schiedsspruches iber die „Alabama'-Frage die näheren Ausführungen Zuordnen und zu erledigen hatte. Im Jänner 187V Äg GrasCorti als Gesandter nach Konstantinopel und nahin dort an der Konferenz Theil. Seit Ende Februar vorigen Jahres steht Graf Corti an der Spitze des Auswärtigen Amtes. IZ Graf Eduard de Launay. öniglich italienischer Botschafter am kaiserlich deutschen Hofe, bekleidete, ehe er am 10. Juni 1853 als Ge sandter nach Berlin kam, diplomatische Posten in der Schweiz, Portugal, Spanien

und Frankreich. Im Jahre 1864 ging er als Gesandter nach Petersburg, 'ehrte jedoch bereits am II. April 1867 in seine Stellung nach Berlin zurück, wo er am 23. Jänner 868 beim Norddeutschen Bunde, am 20. April 1871 beim deutschen Kaiser und am 5. März 1878 von einem neuen Sonverän, König Humbert, beglaubigt wurde, nachdem bereits im Jänner 1876 seine Er hebung zum Botschafter erfolgt war. Von den ge- 'ammten zum Congreß zusammengetretenen Staats männern, den Reichskanzler Fürsten Bismarck nicht ausgenommen

, hat keiner an seiner eigenen Person den großen Wechsel der Dinge, die sich seit zwanzig Jahren in Europa vollzogen, so durchlebt, wie Graf Launay'. Im Jahre 1853 Gesandter des Königs von Sardinien beim König von Preußen und 25 Jahre päter Botschafter des Königs von Italien beim deut schen Kaiser: welch' ein Stück Weltgeschichte liegt im Wechsel dieser Namen und Würden! 14. Otto Fürst v. Bismarck, Kanzler des Deutschen Reiches und königlich preußi scher Ministerpräsident, bedarf wohl keiner näheren Charakterisirnng

. Man kann von ihm sagen: Die Zeitgeschichte ist seine Biographie/ IS. Bernhard Ernst v. Bülow, Staatssecretär des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches und königlich preußischer Staatsminister, ge hört der mecklenburgischen Linie dieser weitverzweigten Familie gleichen Namens an. Herr v. Bülow wurde am 2. August 1815 geboren und ist somit nur vier Monate jünger als Fürst Bismarck. Er besuchte das Gymnasium zu Plöu, studirte in Berlin, Göttingen und Kiel Jurisprudenz und trat 1839 in den däni schen diplomatischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.07.1871
Umfang: 6
, aber mit keinen Gefahren für den Staat und die Dynastie verknüpft ist. In dieser Beziehung unterscheidet sich eben Oesterreich sehr vortheilhaft von manchem Staate Europa'S und die ser Umstand ist eS auch, der ihm den sprüchwört lich gewordenen Beinamen „^.ustria, ielix' ver schafft hat.' Ausland. Wlünchen. 19. Juli. In hohen militärischen Kreisen verlautet, daß zwischen dem König und dem Kronprinzen des deutschen Reiches Abmachungen ge pflogen wurden, welche bezüglich der Armee eine bedeutende Aenderung

. 19. Juli. Die „Prov.-Conefp.' kon- statirt in einem Artikel über die Münchener Sieges feier in äußerst sympathischen Ausdrücken die hohen Verdienste des Königs von Baiern für Herbeifüh rung der deutschen Einheit. Der Artikel schließt: „So ist die Siegesfeier in München nicht blos ein erhebender Abschluß der mannigfachen militärischen Festlichkeiten, sondern zugleich ein neues Zeugniß undUnterpfand der echten Gemeinschaft der deutschen Herzen geworden, auf welcher die Erfolge des letzten glorreichen

Jahrs und Deutschlands Hoffnungen auf eine herrliche Zukunft beruhen.' Berlin. Der jüngst telegraphisch angezeigte Ar tikel der BiSmarck'fchen „Nordd. Allg. Ztg.' gegen die „Ultramontanen' lautet wörtlich: „Daß daS Dogma (der Unfehlbarkeit) in Deutschland Konflikte zwischen der Staatsgewalt und der römischen Kirche erzeugt hat, steht leider thatsächlich fest. Die deutschen Bischöfe haben es vorher gewußt, daß diese Unfehl barkeit Konflikte mit der Staatsgewalt erzeugen werde; die deutschen Bischöse

vermieden werden mußten, diese Konflikte, die lediglich dem neuen Dogma entspringen, hätten von dem deutschen Episkopate unter allen Umständen vermieden werden müssen; denn dieser deutsche Episkopat weiß, daß er durch schroffe Anwendung des neuen Dogma'S die Regierungen in den Kon flikt gewaltsam hineintreibt. Was endlich uns be sonders betrifft, so glauben wir durch Jahre hin durch bewiesen zu haben, wie sehr wir den Satz refpektiren, daß der Staat in das Gebiet des Glau bens nicht übergreifen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 19.08.1878
Umfang: 8
GZxtra-Beilage des „Bote» für Tirol uud Vorarlberg' SUr. 188. Nichtamtlicher Theil. Bismarck's Verhandlungen mit der Curie. Die „Montags - Revue' vom 12. August erhält über die Verhandlungen des deutschen Reichskanzlers mit der Curie nachstehendes Schreiben ans Berlin, 8. August. Es ließ sich voraussehen, daß ein so be deutungsvoller Schritt wie die Begegnung des deutschen Reichskanzlers mit dem päpstlichen NuntinS in Kissiu- gcn sehr bald Gegenstand der verschiedensten Com- mentare

. Auch die europäische Diplomatie weiß eö zur Genüge, daß Verhandlungen mit dem deutschen Kanzler nur gedeihen, wenn dabei eine durchaus zuverlässige DiScretion beobachtet wird. Die Uebnng derselben von deutscher Seite hat nicht minder al? der hier entfaltete Fleiß und die seitens des Congreß- secretariatS bethätigte Arbeitskraft die Anerkennung der fremden Minister während des Congresses ge funden, nachdem dieselben sich überzeugt hatten, daß die Nachrichten der Presse, so weit sie nicht auf Com bination beruhen

als fein Vor gänger es war, nnd er begreift, d.rß zwischen Staat und Kirche gemeinsame Interessen genug bestehen, welche für den Vatican eine Verständigung mit dem mächtigen deutschen Reiche ebenso nothwendig machen, als sie diesem letzteren in hohem Grade erwünscht sein muß. Selbst in den heftigsten Momenten des kirchenpolitischen Kampfes hatte die Haltung des deut schen ReictSkanzlerS für einen Papst, welcher diese Verständigung wünscht, AnknüpfnngSpuncte genug ge boten. Als Fürst Biömarck im Jahre

l372 das historisch gewordene Wort auSsprach: „Nach Canossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig!' hatte er gleichzeitig den Wunsch zn erkennen gegeben, daß der Vatican nach Berlin kommen, d. h. einen NuntinS an den Hof des deutschen Kaisers entsenden möge. Es ist kein Geheimniß, daß gegen diesen Gedanken hier mancherlei Abneigung besteht, nnd nicht nur in weiteren VolkSkreisen. Das evangelische Fürstenhaus würde mir ungern in der Hauptstadt Preußens und Deutschlands einen Vertreter

, welche der große Churfürst i>» seinem politischen Testamente über das Verhältniß des Hauses Brandenburg zur römischen Kirche niederge legt hat. Kaiser Wilhelm hat sicherlich gleichfalls nur wenig Neigung, sich von diesen Traditionen zu ent fernen, aber er muß doch mehr als feiue Vorgänger dem Umstände Rechnung tragen, daß ein Drittel seiner preußischen Unterthanen rem katholischen Glauben an gehört, und daß von 40 Millionen Deutschen Ili Millionen Katholiken sind. Der Wnnsch ist daher begreiflich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.10.1873
Umfang: 6
durch einen, von allen Kanzeln verlesenen Hirtenbrief und durch gedruckte Cirkula« rien der Wahlcomitate von Strigno und Levico ein- gewirkt, und wird in diesen letzteren hervorgehoben, daß et» sich nur einzig darum handle, mit Ueber- gehung deS JnnSbrucker Landtages die eigene Auto nomie zu erlangen, keineswegs um gegen die Reli gion aufzutreten oder mit den Feinden der Kirche gemeine Sache zu machen. Ob die Mehrzahl mit einer LoStrennung des italienischen vom deutschen Antheil der Provinz Tirol einverstanden ist, bleibt

der deutschen Sprache und wegen seines nicht gerade höflichen Benehmens in öffentlichen Sitzungen und Versammlungen wenig geeignet. Er verlegte sich einst auf Chemie und war 1849' bei der Belagerung Roms unter den Schaaren Garibaldi'S; später machte er Reisen in den Orient wegen Seidenwürmer-Saamen, dann figurirte er unter der Oesterreich feindseligen Partei und wurde 1866 aus Oesterreich verwiesen, später bis vor wenigen Jahren war er Anhänger der natio. nal-liberalen Partei

nach Möglichkeit Umgang genommen werde. Im Allgemeinen sind eine Theatervorstellung in Schönbrunn und zwei Vorstellungen im Opern theater, Galadiners, Parade und Besuche in Aus sicht genommen. Am Freitag nach der Ankunft des deutschen Kaisers findet Diner in Schönbrunn statt. Samstag Vormittags ist der Weltausstellung ein mehrstündiger Besuch zugedacht und am Abend findet 1°Ilöatro parä im Hosoperntheater statt. Am Sonn tag soll Vorstellung im Schloßtheater zu Schön brunn sein; doch ist es sehr fraglich

, ob der deutsche Kaiser dieselbe besuchen wird. Jedenfalls wird diese Vorstellung stattfinden und durch den Besuch der andern in Begleitung des deutschen Kaisers einge- troffenen Gäste ausgezeichnet werden. Am Montag dürfte die Militärrevue stattfinden, und für den Abend ist der Besuch des Operntheaters, in wel- chem das Ballet „FantaSca' zur Aufführung ge langt, in Ausficht genommen. — Die Abreise deS deutschen Kaisers von Wien ist nach den bisherigen Bestimmungen für Dienstag Abends in Aussicht genommen

stes an den deutschen Kaiser vom August» wel- cher die von der Regierung ergriffenen Maßregeln als mehr und mehr auf die Vernichtung de» Katho lizismus zielend bezeichnet. Wen» der Kaiser, wie dem Papst mitgetheilt werde, da» Verfahren der Regierung nicht billige. w«rde dann der Kaiser nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß solche rigorose Maßregeln keine andere Wirkung haben, al» den eigenen Thron zu untergraben? Der Papst rede mit Freimuth, sein Panier sei die Wahrheit, eine Pflicht de» Papstes sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1848
Umfang: 8
ein zum deutschen Staaten-Bunde geliörigeS unzerlrennbareS Land bleibe, von dem es sich loszu reißen nie beabsichtigt hat. Die südtirolischen Depulirten hätten im wahren Sinne ihres Mandates, als Dollmctscher des all gemeinen Willens, Liese Wünsche der deutschen Reichsvcr-- sammlung vortragen und im Sinne dieser handeln sollen. Einen einzigen, billigen Wunsch hat Südtirol ausgespro chen, und die administrative «Scheidung, woran eS gedacht, dürfte in mancher Hinsicht Würdigung verdienen! Daß aber Südtirol

seinen Repräsentanten für Frankfurt jenen Unsinn in dcn Mund gelegt, wodurch selbe auf Tren nung antrugen, dieses verdient Rüge, denn ganz Südtirol ist es bekannt, daß seil Jahrhunderten di»ser LandeStheil dem Lande Tirol, mithin dem deutschen Reiche angehöre, und daß das deutsche Reich seine Ansprüche Daraus nie ausgeben wird. Eüdlirol »erkennt es nicht, und schätzet sich glücklich ein dem deutschen Reiche einverleibtes Ländchen seyn zu dürfen. Süd tirol hat längst dieVortheile seiinS Anschlusses an diedeutsche

Nation erwogen, weßhalb selbes den zum Frankfurter Reiche tags-Abgeordneten (Prati und Marsilio) keine Vollmacht er theilte, die Frage der Losreißung SüdtirolS vom deutschen Bunde in Anregung zu bringen. Sudlirol — ja der größte Theil der Einwohner protestiret gegen jeden Vorwurf, den man ihm deshalb ungerechlermaßen machet. Wenn der unbefugt angeregte Antrag burchfiel, so ist nur der Wunsch aller patrio tischen Einwohner Sudtirolö erfüllt worden,aber deshalb, meine lieben Brüder und Deutschtiroler

- Kreise mehrere Gemeinden des Landgerichtes Mczzolombardo, näm lich die Gemeinden tsclvso», «lelli» I.uni», i>I»lv»no, LpB «uinoro^ v«>. t'nmpvliknü, 1'srniun, IVlvIar, Öar^ina, l?euno, <Zr„mc» und ^i»'v 3. ttoeoo durch die 4- JnU d. I. in Deutschui?tz zusammen getretenen Repräsentanten ihre ausdrückliche Erklärung gegen die Los- irenn»Nt> vom deutschen Bund^ abgegeben. . Es die diese Erliärung zur nähern Beleuchtung einer F/.» r, übrigens durch die belannle 'Abstimmung in der Sl. Paulvürcye zu Fcai

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 03.12.1881
Umfang: 12
der deutschen Schulen in Süd- Tirol zweifle; es sollten überhaupt keine Subven tionen an Schulen gegeben werden, an denen eins nationale Gleichberechtigung nicht bestehe. In dieser Richtung sei die Subventionierung der deutschen Schulen in Süd-Tirol eine Ausnahme, die er für sehr bedenklich halte; überdies werde bei dieser Post eine Mehrfordernng von 4vlZl) fl. angesprochen. Abg. Jgnoz Freiherr v. Giovauelli entgegnete dem Vorredner, dass seine Bedenken in dem Mangel einer genügenden Kenntiiis

der Verhältnisse in Süd- Tirol wurzeln. Es gebe dort mehrere Gemeinden, die deutsch geblieben seien, und für diese sei die Sub vention bestimmt. Es bestehe für diese deutschen Enrlaren die Gefahr, bei dem rührigen Vorwärts- drüngen des italienischen Elementes in demselben unterzugehen. Die Subvention sei also dazu bestimmt, dem deutschen Elemente an seinen exponiertesten Posten den nöthigen Schutz angedeihen zu lassen. Wer deutsch spreche, solle deutsch bleiben, und die deutschen Schul« n «n Trientinischi'n

seien es Enclaven, die seit Jahrhunderten ihren deutschen Charakter bewahrt haben, und es sei Pflicht der Regierung, diesen zu erhalten. Namentlich bedü. sen die Lehramtskandidaten, welche von dort aus nach Innsbruck und Bozen gehen müssen, um ihrer Ausbildung obliegen zu können, der Unterstützung. Die im Budget einge stellte Erhöhung war nothwendig, weil im Vorjahre mit der geringeren Summe nicht das Auslangen ge funden wurde und weil frühere Versäumnisse nach zuholen seinr. Aba.Professor Sueß

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 12.09.1855
Umfang: 6
ichten. ' Oeffentlicher Dank. Am 6. d. M. wurde der deutschen Bevölkerung von Trient die in letzter Zeit als Tabakmagazin be nutzte ehemalige St. Markus - Kirche als Geschenk unserer gütige» Regierung übergeben, um selbe zur Benützung für den deutschen Gottesdienst wieder her stellen zu können. Der gefertigte Ausschuß hält sich daher verpflichtet, im Namen der ganzen deutschen Bevölkerung von Trient für dieses ebenso großmüthige als segenvolle Geschenk hiemit öffentlich den innigsten Dank

auszusprechen — «inen Dank, der um so tiefer gefühlt wird, je inniger man sich des Bedürfnisses be wußt war, nicht nur den vielen hier seßhaften deutschen Familien, sondern auch den noch zahlreichern deutschen Dienstboten, welche in der Regel ohne alle Kenntniß der italienischen Sprache hier anlangen, einen festern Anhaltspunkt für religiöse Belehrung und Erbauung gewähren zu können, als es bisher möglich war. Dank ferner denjenigen, welche für Erreichung die ses Zweckes so thätig mitgewirkt haben. Dank

endlich auch allen jenen, welche bereits opfer willig ihre Gabe auf den Altar gelegt, oder welche auch ferner noch aus Nah und Fern? ihr Scherflein zur Herstellung dieses Gotteshauses beitragen wollen, denn bisher besitzt dasselbe noch kein anderes Eigen thum, als vier nackte Wände mit einem Dache und einen Thurm ohne Glocken. Trient am Tage von Mariageburt 1355. Der Ausschuß der deutschen Bevölkerung der Stadt Trient. Stand der Cholera im Kreise Trient von ihrem Beginne bis zum 11. d. Mts. Abends

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 04.12.1879
Umfang: 8
. -r. „Deutsche Unterrichtsbriefe' vo» Carl Schiller, A. Hartlebeu'S Verlag in Wien, Pest und Leipzig. Der Verfasser dieser „Unterrichtsbriefe', bekannt durch seine, an vielen Gymnasien Oesterreichs beim Unterrichte in der deutschen Sprache verwendet „deutsche Grammatik für Mittelschulen', hat sich in diesem neuen Unternehmen die Aufgabe gestellt, insbe sondere denjenigen, welche das Bedürfniß nach gründ licherer Kenntniß der deutschen Sprache in sich füh len, ein .Werk in die Hand zu legen, mit Hilfe

durch eine tressliche Gliederung des Stoffes und durch eine klare Auseinandersetzung des Thema's; Schiller bietet auf einmal nicht zu viel, schreitet lückenlos im Unterrichte fort und gruppirt den behandelten Lehrstoff in sehr übersichtlicher Weise. Den »Unterrichtsbriefen', welche nach demProgrmme nicht allein die Laut« und Biegungslehre, die Wort bildung, Orthographie und Syntax, sondern auch die Stylistik, Metrik und Literaturgeschichte behandeln, wird überdies ein Wörterverzeichniß der deutschen Sprache

und der gebräuchlichsten Fremdwörter beige geben. Der Besitzer des Werkes, welches in 24 Lie ferungen » 25 kr. erscheint, hat in einem Compen- dinm von mäßigem Unifange daS wissenswertheste aus der deutschen Sprache vereint und kann sich in kür zester Zeit über die verschiedenen Gebiete mit Leichtig keit und Sicherheit orientiren. Das Werk kann durch die Wagner'sche UniversitätS-Buchhandlung in Inns bruck und ihre Filialen in Brixen und Feldkirch sofort bezogen werden. Wermifcktes. Personalnachrichten. In München

ist am 29. v. MtS. der frühere langjährige erste Bürger meister Münchens Dr. Kaspar v. Stein Sdors im 33. Lebensjahre gestorben. — In Chambridge ist am 26. November Clerk Marwell, der bekannte Pro fessor der Experimentalphysik an der Universität Cham bridge, gestorben. ^ Von König AlfonS XII. Der „Wiener Abendpost' wird in einem Artikel über „Alfonfo XII. im k. k. Theresiannm u. A. mitgetheilt, daß der Prinz bei seinem Eintritt in das Institut am 1. Februar 1372 der deutschen Sprache nicht mächtig

war, es aber durch andauernden Fleiß so weit brachte, daß er die erste öffentliche Prüfung am 16. Juli 1372 aus sämmtlichen Gegenständen schon größtentheilS in deutscher Sprache ablegen konnte. Später las der Prinz, welcher eine ansehnliche deutsche Bibliothek sammelte und in seine Heimat nach Spanien mit nahm, mit Vorliebe die deutschen Classiker; von seinen Lieblingöwerken, z. B. von Schiller'S „Don Carlos', hatten sich ganze Seiten seinem Gedächtnisse einge prägt. — Als Beweis dafür, daß Prinz Alfonfo als nunmehriger

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1891
Umfang: 8
Wahlaufruf erlassen. Gestern vormittags fand im Festsaale des Nieder österreichischen Gewerbevereines die vom Abgeordneten Dr. von Plener einberufene Conferenz der deutsch- liberalen Partei statt, an welcher fast alle Mitglieder der bestandenen Vereinigten Deutschen Linken des Ab geordnetenhauses theilnahmen, und welche einen impo santen, würdigen Verlauf nahm. Den Vorsitz führte Dr. v. Plener. Sämmtliche Redner sprachen ihre Zustimmung zu dem ihnen vorgelegten Wahlaufrufe aus und betonten im Namen

der verschiedenen Gruppen der Partei die Nothwendigkeit der Erhaltung des ein heitlichen, beschlossenen Partei-VerbandeS der deutschen Linken. Der von der Versammlung mit Stimmen- Einhelligkeit beschlossene Wahlaufruf, welcher während der Verlesung wiederholt von stürmischem Belsalle be gleitet wurde, geht von der Vereinigung des dentsch- österreichischen und deutschen Clubs aus und weist darauf hin, dass das nationale Interesse des deutschen Stammes und seine Stellung im öffentlichen Leben Oesterreichs

mir dann nachdrücklich gewahrt werden kann, wenn die deutschen Abgeordneten aus allen Län dern und allen Schichten der Gesellschaft in einer großen Partei mit einander vereinigt sind. Der Wahlaufruf enthält sodann einen Rückblick auf die Vergangenheit und bedauert auch die bisherige Un fruchtbarkeit des Abgeordnetenhauses, spricht dann den Wunsch aus, dass in der folgenden Session eine posi tive, fruchtbare Reformarbeit möglich sei. Eö werven hierauf eine Reihe positiver Stenerresormen angeführt, als die Perfonal

Besserung unzweiveutig sicher gestellt werden. Unter allen Umständen sei die Er haltung der Einigkeit in der Partei die erste ^Bedin gung für die Wiedergewinnung dcS poliliichen Ein flusses der Deutschen in Oesterreich. Mit großem Interesse sieht man, wie begreiflich, den Wahlen in Böhmen entgegen- Eine Reihe bis heriger altczechischcr Abgeordneter hat bereits zrklärt, auf kein Mandat mehr reflectieren zu wolle»», wäh-

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