»» ^ . ^ie dreimalige Ausgabe der „yrixener Chronik' mit dem alle » Tage erscheinenden »Tiroler Volksboten' kostet ganzjährig mit Post IL u.bo, halbjährig IL 6.80. „Tiroler Voll5bote^ mit Post ganzjährig IL 2.—. Bei ^2 Abonnenten »nter einer Adresse mit Post ganzjährig IL z.50 samt Freiexemplar auf jede» Dutzend. Mr. 114. Brixen, Donnerstag, den 23. September XXII. Jahrg. Gi« vergessener KeamtrnKand. Innsbruck, 21. September 19O9. Die „Reichspost' bringt von hier aus unter dem Schlagwort: Die vergessenen
Kanzleigerichts- Beamten in Tirol' einen Artikel, der Veran lassung gibt, über diesen Gegenstand auch die Tiroler Presse zu informieren. Es ist traurig, es sagen zu müssen: In Oesterreich erhält nur derjenige sein Recht, der es versteht, rücksichtslos dieses Recht geltend zu machen. So ist es mit den politischen Parteien im allgemeinen, mit den einzelnen Berussständen uod Personen im besonderen. Nur jenes Land, das durch schneidige Abgeordnete der Regierung am unbequemsten wird, wird durch Zuwendung
sein sollte, Recht und Gerechtigkeit zu fmden: von Seite der Justiz. Mit der Einführung der neuen „Ordnungen' (Zivilprozeß--. Exekutions- und Geschäftsordnung) im Jahre 18Y8 wurden endlich — wie bei anderen Beamtenbranchen — auch für die Gerichtskanzlei- Beamten Stellen der' 10. und 9. Rangsklasse systemisiert. Mit Recht freuten sich diese Be amten darüber, daß endlich einmal ein altes Unrecht beseitigt schien. Leider wurde diese Freude getrübt, denn alsbald wurde man gewahr, daß die Tiroler und Vorarlberger
gegenüber ihren Kollegen in anderen Kronländern, was speziell die 9. Rangsklasse betrifft, ganz bedeutend lm Nachteile sind. Trotzdem hoffte man, daß bei Einführung des Grundbuches auch die Tiroler und Vorarl berger derselben Begünstigung teilhaftig würden Me ihre Kollegen in anderen Kronländern, -kchts von alledem! Das Grundbuch ist in Tirol und Vorarlberg zum größten Teile angelegt, Meie Bezirke sind mit der Anlegung vollständig semg und trotzdem hat es im ganzen Ober- ^esgerichts-Sprengel
-Verhältnis erzielt wurde. Gerade um die Hälfte sind also die Tiroler und Vorarlberger minderwertiger als ihre Kollegen Gerichtskanzlei-Beamten in anderen Kronländern! Dieselbe „Gerichtskanzlei' schrieb in der September-Ausgabe 1909: „In letzter Zeit sind in mehreren Oberlandesgerichts-Sprengeln, namentlich in Böhmen, die Vorrückungsverhältnisse so günstig geworden, daß Kanzleioffiziale, welche noch nicht das erste Triennium erlangt haben, zu O b e r ofsizialen und Grundbuchsführern ernannt wurden