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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.08.1900
Umfang: 8
in Florenz nur in Assisi Aufenthalt zum Be suche der dortigen Heiligthümer. 2. Der Pilgerzug trifft in Rom am ^2. Gctober abends ein. Der Aufenthalt in Rom ist auf sechs Tage festgesetzt. Es wird also für jene Pilger, welche ihren Aufenthalt in Rom nicht verlängern, und die auch nicht nach Neapel fahren, möglich sein, im Zeitraume von zehn Tagen die Reise von Brixen nach Rom und zurück machen zu können. 3. Mit dem Abende des 58. Gctober löst sich der gemeinsame Pilgerzug auf. Inwieweit

für jene, welche am ^3. Gctober abends die Rückfahrt antreten, und für jene, welche nach Neapel fahren, von dem Comite Fürsorge ge troffen wird, darüber kann erst in Rom das Nähere mitgetheilt werden. Um die in Aussicht gestellte große Fahr preisermäßigung zu erlangen, ist es nothwendig: dass a) H50 Personen sich betheiligen; d) alle diese die Fahrt bis Rom gemeinsam machen und e) das gleiche Rundreisebillet benutzen. — Das Comite besorgt demnach nur das Rund reisebillet : Ala—Bologna—Florenz—Assisi— Rom—Loretto—Bologna—Ala

. 5. Für die Rückreise von Rom bemerken wir, dass die Rundreisebillets 2. Classe in Italien zur Benützung der Eilzüge ohne weitere Aufzahlung berechtigen. Dies ist wichtig für jene, welche einzeln oder in Gruppen die Rückreise machen, sowie auch für den Fall, dass jene, welche am ^3. Gctober abends von Rom über Loretto zurückfahren, keinen Extra zug mehr erhalten können. Deshalb empfehlen wir, soviel möglich, Fahrbillets 2. Classe von Ala—Rom zu nehmen. 6. Es steht jedem frei, länger als sechs Tage in Rom zu bleiben

, nach Neapel zu fahren und später als am ^8. Gctober die Rückreise von Rom anzutreten. Jedoch muss jeder das oben genannte Rundreisebillet und die Strecke über Loretto für die Heimreise benützen. 7. Das Fahrbillet für die Strecke von dem Wohnorte bis Ala hat jeder selbst zu besorgen. Es werden sowohl mit der k. k. priv. Südbahn als mit der k. k. Staatsbahn Verhandlungen gepflogen, um auch für diese Strecke bedeutende Ermäßigung zu erlangen. Mittheilung hierüber später. — 8. Das Comite hat das Bestreben

, einerseits den Teilnehmern die Mühen und Strapazen auf der Fahrt und in Rom möglichst zu erleichtern wie bei dem Rompilgerzuge im Jahre ^396, andererseits große Freiheit zu er möglichen. Deshalb hat das Comite es über nommen: s.) für die Verpflegung auf der Hin fahrt an den Bahnhofrestaurationen in Italien Sorge zu tragen, und zwar nach den unten stehenden Preisen für alle Theilnehmer, da sonst große Schwierigkeiten an den Bahnhöfen sich ergeben; d) da die Rirchenbefuche in Rom für die Gewinnung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1895
Umfang: 8
s. kwmer GhromK/ Jahrg. vni. den Haushalt des Papstes und den Unterhalt des Clerus. Kirchen wurden erbaut, Klöster aus gestattet; zahlreicheArmenhäuser, Spitäler, Waisen häuser und Pilgerherbergen wurden unterhalten; auch Sklaven wurden aus den Händen der Juden oder der Heiden losgekauft. Das ?s.trirliowum ?stri war ein k'g.trimonium Muperuw, das Erbgut des hl. Petrus war em Erbgut der Armen. Die Linderung der Noth in Rom war den Päpsten besonders angelegen. Der Biograph Gregors des Großen

nennt bezeichnenderweise die römische Kirche eine für alle offene Kornkammer, den Papst selbst aber den Familienvater Christi. Das Rom der Päpste war eine für alle offene Kornkammer Was ist das moderne Rom? Nicht eine Korn kammer, wohl aber eine bodenlose Steuerkammer. 2. Vorbereitet wurde der Kirchenstaat durch den großen politischen Einfluss der Päpste. Kon stantin hatte seine Residenz nicht in Rom auf geschlagen, er verlegte sie an die Grenze von Asien und Europa, er gründete die Constantins

- stadt, Constantinopel. Auch nach Theilung des Reiches vermieden es die Beherrscher der abend ländischen Hälfte, ihre Residenz in Rom aufzu schlagen; auch die Könige der Ostgothen und die Statthalter der byzantinischen Kaiser, welche den Zauber des römischen Namens sehr gut hätten brauchen können, haben nicht Rom zur Residenz erwählt. Durch die Vorsehung Gottes hat sich die päpstliche Macht entfaltet, die Päpste wurden die Schutzherren, die Retter Roms. Mit Recht konnte ein Dichter sagen: „Wahrlich

, schützten dich nicht der heiligen Apostel Verdienste, Längst schon wärest du, Rom, ganz von der Erde vertilgt.' Auf zwei Retter Roms sei hingewiesen. In der Mitte des fünften Jahrhunderts, nach der gewaltigen Völkerschlacht, in welcher sich drei Welten gegenüberstanden, zog der Hunnenkönig Attila, die Geißel Gottes, nach Italien. Blut und Flammen bezeichneten den Weg des Bärbaren, der den Kaiser von Constantinopel seinen Sklaven nannte. Die Bewohner von Oberitalien flohen auf die Inseln des adriatischen

Meeres und legten den Grund zum rasch emporblühenden Venedig. Kaiser Valentinian konnte kein. Heer entgegen stellen; wie sollte Rom vor d'em Grimm des Hunnenfürsten gerettet werden? Leo der Große erscheint mit dem Hirtenstabe und im kirchlichen Gewände im LagerAttilas und sprichtzum Hunnen könige voll Kraft und Milde. Rom ist gerettet, Attila tritt mit seinen wilden Scharen den Rück zug an. Was kein Feldherr und kein Heer ver mocht, das vermochte der Papst, welcher furcht los wie ein Löwe

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 04.10.1895
Umfang: 10
. (Ist das nicht genau das spätere Gerantiegesetz?) Dann erst zog General Berthier ein. (Reumont, Geschichte der Stadt Rom, IV.) In Rom aber begann die Verhöhnung der Religion und die Misshandlung desPapstes. Diepäpstlichen Truppen wurden entwaffnet, die Republik proclamiert, am Eingang der Engelsbrücke die Statue der Frei heitsgöttin errichtet, welche die Tiara mit Füßen trat, das Theater zur Verspottung der Religion benützt, der edle Papst überall verhöhnt, bei den Festlichkeiten aus den heiligen Gefäßen getrunken

und in St. Peter eine Dankfeier gehalten. Trotz dem hatte der französische General die Stirn zu erklären, die Franzosen kämen mit dem Oel- zweig des Friedens, um die Aera der Freiheit wieder zu errichten. Mitten in diesem Greuel hielt der Papst stand. „Als 80jähriger Greis,' sagte er, da die Gefahr immer näher kam, „fürchte er nichts mehr auf dieser Welt; er werde aus harren in jeder Drangsal.' Es kamen noch ärgere Drangsale. Der Nachfolger Berthiers, der rauhe Mafsena, überließ Rom den raubgierigen Repu

- blicanern zur Plünderung, während er selbst mit seinen Soldaten in die Wohnzimmer des Papstes drang und es geschehen ließ, dass ein Commissär des Directoriums dem Papste den Fischerring vom Finger zog und das Privateigenthum des Papstes verkaufte. Gleichwohl verzichtete Pius VI. nicht auf feine Rechte, auch nachher nicht, als man, um eine Gegenrevolution der entrüsteten Mehrzahl des Volkes zu verhüten, ihn von Rom in die Gefangenschaft schleppte. Auf die Bitte, ihn in Rom sterben zu lassen

, hatte Man nur die Antwort: „Sterben könne er überall.' Ge beugt von Kummer und Schmerz, aber unbeug samen Sinnes, wo es sich um die Rechte der Kirche handelte, musste der greise Dulder im Winter über die Alpen wandern und harte Gefangen schaft erleiden, bis ihn der Tod in Valence in Frankreich (29. August 1799) erlöste. Das war das erste Werk napoleonischer Politik in Rom. Erst sieben Monate später, 14. März 1800, wurde der neue Papst, Pius VII., erwählt, nicht in Rom, sondern wegen der Kriegswirren in Venedig

unter dem Schutze Oesterreichs, das, während der Abwesenheit Napoleons in Egypten, wieder siegreich in Oberitalien vorgedrungen war. Selbst der Kirchenstaat wurde wieder hergestellt, und am 3. Juli 1800 zog der Papst, von lautem Jubel begrüßt, in Rom ein. Aber knapp zuvor war Napoleon, kaum zurückgekehrt von Egypten, durch den Sieg von Marengo (14. Juni 1800) wieder Herr in Oberitalien und Nachbar des Kirchenstaates geworden. Diesmal gieng der Corse anders vor. Er hatte eingesehen, dass er durch den Glanz

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Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1896
Umfang: 8
N-ikS, Dienstag, „VmtzMW VhIsM.' 15. December 1896. BahVZ. IX . eines. Es langte aus Kufstein ein: „Den hoch beglückten Tiroler Pilgern, sowie dessen Rom führern Msgr. Nagl. de Waal, Pick herzliche Grüße aus Kusstein. Margreiter (Decan), Darius Schwarz, Weinberger.' Darius Schwarz ist seit dem Brixener Pilgerzug im Jahre 1888 in dank barem Andenken der damaligen Pilger. Das Telegramm war an Herrn Seisl aus Wörgl adressiert, der den Pilgerzug ganz besonders als Vertreter des Tiroler Antheils

der Salzburger Erzdiöcese mitmachte und den Tiroler Pilgern Gruß und Segen Sr. Eminenz des Cardinal- Fürsterzbischoss Haller hatte vermelden können. — Wir können hinwieder mittheilen, dass der Tiroler Pilgerzug in Rom den denkbar besten Eindruck hinterlassen hat; die Ordnung, welche durchwegs herrschte, die gemeinsamen Andachten, das kernige und biedere Tirolerthum, das nicht bloß in den Trachten, sondern auch sonst ver schiedentlich zutage trat, eroberten den Rompilgern die Sympathien. Msgr. Cagiano

mitgearbeitet und theil genommen zu haben, kann jedem zur Freude und zum Stolz gereichen. Dem Obmann möge es aber gestattet sein, hier zu bemerken, dass er nach der hl. Messe des Papstes, wo er den hl. Vater um den Segen für sich, seine Ange hörigen und seine Anliegen bitten konnte, be sonders jener gedacht hat, welche Antheil an dem Zustandekommen des Pilgerzuges gehabt haben. — Nun wollen wir in den nächsten Nummern manches nachholen von den Erlebnissen der letzten Tage. (Vorstehendes war noch in Rom

geschrieben und rechtzeitig für die Donnerstag-Nummer der „Brixener Chronik' abgeschickt worden. Aber der Brief traf, unbekannt aus welcher Ursache, zu spät in Brixen ein.) Erinnerungen an die Romfahrt der Tiroler Mger. Brixen, 12. December. Nicht als der letzte langte der Schreiber dieser Zeilen und Obmann des Pilgerzuges in Tirol an. Der Haupttheil der Pilger, etwa 60 an der Zahl, waren Samstag, 5. December, nachts, von Rom abgereist und Sonntag früh nach Florenz gekommen. Sie entgiengen dadurch

glücklich einer Calamität. Am Sonntag trat Regenwetter ein, das abends sich zu einem Sturm ausgestaltete. und vielen Schaden , anrichtete. Gerade vor Livorno und Pisa wurde die Bahn strecke unterbrochen, so dass die von Rom kom menden Züge eine andere, weitere Strecke ein schlagen mussten. Die Verkehrsstörung war erst am Mittwoch wieder behoben, für die Nach zügler gerade recht, um wieder freie Passage zu haben. (Nur drei Tiroler, welche Sonntag nach mittags von Rom abgereist waren, gelangten mit großer

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1895
Umfang: 8
hat auf das weise und hehre Wort ihres Ober hirten hin ihren Horizont erweitert, hat weite Straßen gebahnt, auf denen die Revolution, die Freimaurerei und das Judenthum nicht mehr einhergehen können. Sie wird die heutige Gesell schaft frei machen, wie sie einst ganz Europa der Barbarei entrissen hat. Schon vou jeher galt der Spruch: Kirche oder Freimaurerei, Papst thum oder Liberalismus, Rom oder Tod! Rom, das einzige Rom, das wahre Rom, jenes Rom, das seit Jahrhunderten zum Mittelpunkte der Mensch heit

des Terrenz Mamiani, der erklärt hat, - zu Rom kann nur leben der Papst oder Cola di Rienzo. Auch em Urtheil Wer das Jubiläum itt Rom. Eine Schweizer Zeitung mischt Scherz und Ernst treffend in folgendem Urtheile über das Fest in Rom: „Allerweg muss ein Jubiläum gefeiert werden, festlich, feierlich — großartig! Unsere Zeit thut es nicht anders; es geht nicht mehr ohne Festfeier, Festfreude und Festspiel. Im Leben des einzelnen Bürgers oder einer Familie hat das einen Sinn ; eine fünfzigjährige glückliche

und in der Geschichte der Völker, da rechnet man nach Jahrhunderten und nach Jahrtausenden oder, wie der Herr Doctor Faust: nach Aeonen. Die Italiener haben es also ziemlich eilig mit ihrer Jubelfeier; das ist für uns „Römlinge' höchst merkwürdig, höchst erfreulich. Die Italiener haben es eilig mit ihrer Jubelfeier in Rom; man hört es ihnen förmlich an, dass sie es selber gemeint, ihre Herrlichkeit in Rom werde nicht solange dauern; sie danken Gott, oder sie „jubilieren' wenigstens, dass sie es solange ausgehalten

in Rom; dass man sie noch nicht hinausgeschmissen; dass dieses gutmüthige Volk sie solange ertragen und gelitten hat. Die Italiener bekennen mit ihrer römischen Jubelfeier vor der ganzen Welt ihre Katzenangst, welche sie eigentlich bisher in Rom ausgestanden; der Boden brannte förmlich unter ihren Füßen; mit dieser Jubelfeier bekennen sie öffentlich: Gottlob, dass wir in Rom sind, kämen wir heute wieder, wahrhaftig, die Römer ließen uns nicht einmal mehr hinein! Ein unverdächtiger Zeuge — Wyl — sagte

schon vor Jahren in der „Neuen Züricher Ztg.': „Am 20. Herbstmonat sei in Rom nicht ein System, nicht eine Regierung eingezogen, sondern nur eine Maschine, die Steuerschraube. Mit den Italienern kamen nur zwei Sachen nach Rom: Schulden und St'eueK.' Zuletzt sagt man auch noch: Ja, aber die Katholiken selber wünschen die weltliche Herr schaft für den Papst nicht mehr, und im Ernst hoffen sie es auch nicht mehr! Wie steht's mit dieser Frage? Wie's stehe? Genau so, wie es der Papst vor fünfundzwanzig

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Seite 4 von 8
Datum: 03.05.1904
Umfang: 8
Seite 4. Pilgerfahrt nach Koni. Rom, 27. April. Dechant Dr. Grube schildert« am 26. in der Abendversammlung zu S. Maria die Zustände in Braunschweig. Er bat die Tiroler, auch seiner und seiner Gemeinde Anliegen im Gebete zu gedenken. — Nach einigen Liedern und kürzeren Ansprachen hielt Prälat de Waal die Schlußansprache voll Wärme und Nachdruck, geistreich und mit großen Gedanken. Die Pilger hatten den heiligen Vater gesehen in seiner Milde und' natürlichen Güte; sie hätten wohl auch sehen

und verstehen können, welch große Last aus den Schultern des heiligen Baters ruhe. Die Zustände in Frankreich, die Feier in Rom zu Ehren Loubets, wie ein Hohn auf alles christliche Empfinden, seien ein großes Leid für sein Herz. Dafür sei der Empfang der Tiroler für ihn ein Trost gewesen. Dieser Auszeichnung solle sich Tirol würdig erweisen. In früheren Jahren habe er (he Waal) einmal ein Schauspiel „Andreas Hoser' verfaßt und dadurch Gelegenheit gehabt, die Geschichte dieses Mannes, der ein Mann des Volkes

, des Glaubens und der Kaisertreue gewesen, kennen zu lernen und sich daran zu begeistern. Manches sei auch jetzt in Tirol, was nicht freudig stimmen könne. Umso notwendiger sei es, die Be geisterung für den Glauben, für Rom, für den heiligen Vater zu wecken. Die Pilgerfahrt nach Rom sei ein Mittel hiefür. Manche werden wieder nach Rom kommen, manche vielleicht bald die ewige Pilgerfahrt vollenden. Möge diese schöne Rom-Pilgerfahrt eine Hilfe sein zu fernerem Glück! Diese Gedanken wurden mit vielen schönen

Details ausgeschmückt, so daß sich alles zu einer großartigen Wirkung vereinigte. Es war wieder spät geworden. Als wir zurückkehrten in die Stadt hinein, war kein Tramway-Wagen zu bekommen; der Verkehr wurde eingestellt, weil ganz Rom auf den Straßen war, die Beleuchtung des Korsos und verschiedener Plätze zu sehen. Es mag dies ja großartig gewesen sein. Em- zelnes sahen wir von ferne. Aber es konnte nicht auskommen gegen die Eindrücke, die wir bei der Papstmesse aufnahmen. Die Paxstmesss. Rom

, 27. April. Es war bei der ersten Visite im Vatikan versucht worden, vom Maestro di Camera mehr zu erbitten als die Audienz beim heiligen Vater. Aber es schien nicht möglich. Es hieß: der heilige Bater ziehe sich wegen der Anwesenheit Loubets in Rom mehr zurück; dann wieder: Pilger werden nur am Sonntag zur Papstmesse zugelassen und dieser erste Sonntag sei schon zur Genüge besetzt. Aber bei dem zweiten Versuch hatten wir mehr Glück und erhielten die Zusage, die Tiroler P'lger könnten am Mittwoch

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Seite 6 von 8
Datum: 03.01.1903
Umfang: 8
1902 geplante öster reichische Rompilgerzug wurde aus wichtigen Gründen auf Ende Februar 1903 verschoben. Die Pilger aus Oesterreich werden nun gerade in jenen Tagen w Rom weilen, in welchen Leo XIII. das 25. Jahr seines Pontifi- kates vollendet — sie sollen aM 3. März teil nehmen an dem 25. Jahrestag der Krönung unseres heiligen Vaters, dem sie Kardinal FürsterMschof Dr. Anton Gruscha von Wien vorstellen wird. Das vorbereitende Comitö in Wien erläßt einen Aufruf, in welchem es heißt: „Seit

20. Februar 1902 kommen fort und fort Pilgerzüge aus allen Teilen der Erde nach Rom, um dem gottbegnadeten JuSelpapst ihre Glückwünsche, ihre Huldigung und die Versicherung ihrer unwandelbaren Treue zu Füßen zu legen. Wir Oesterreicher wollen in der Veranstaltung von RompilgerzügM umsoweniger anderen Ländern nachstehen, als ja leider seit ewigen Jahren in unserem geliebten Vaterland der frevel haste Versuch gemacht wird, die Kinder ihrem „Br ixen er Chronik.' Vater und ihrer Mutter abtrünnig

zu machen — die Katholiken vom römischen Papst und von der katholischen Kirche loszutrennen. Katholiken! Zeigen wir es vor der Christen heit des ganzen Erdkreises, daß auch die heutigen Oesterreicher unentwegt festhalten an dem Glauben ihrer Väter! Pilgern wir recht zahlreich nach Rom, um dort unseren Dank kundzugeben für alle Gnaden und Wohltaten, welche Leo XIII. seit 25 Jahren und seine Vorgänger seit Fahr hunderten unserem Vaterland gespendet haben I Versprechen wir es dem heiligen Vater, daß wir auch fürderhin

den heiligen katholischen Glauben als den kostbarsten Reichtum ansehen und bewahren wollen — und dies mit besonderer Sorge für die Kinder, für unsere Jugend. Bitten wir für uns und unser Vaterland den Jubelpapft um seinen Segen, auf daß wir immerdar den guten Kampf kämpfen, die Treue bewahren und einstens die Krone der Gerechtigkeit erlangen! Oesterreichs Völker sollen katholisch bleiben für und für!' Dem Comitö zur Vorbereitung der Rom- Pilgerfahrt gehören u. a. an: Dr. Karl Herrdegen, Ober-Inspektor

keine Ueberan strengung zu befürchten haben. Es wird auf der Hinreise zweimal in Quartieren übernachtet und die Ankunft in allen Aufenthaltsorten (Padua, Bologna, Loreto, Assist) erfolgt bei Tage, in Rom zeitig abends. — Abfahrt des Pilgerzuges von Wien (Westbahnhof) am Donnerstag, den 26. Februar 1903, vormittags; die Fahrt geht über Amstetten, Selztal, Sankt Michael und Villach nach Pontafel. — E in st eig st ationen sind: St. Pölten, Amstetten, Klein-Reiflmg, Selztal, St. Michael, Judenburg, Villach

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Seite 2 von 12
Datum: 20.09.1895
Umfang: 12
am 28. bis 30. Mai des nämlichen Jahres, in welcher 75 Logen vertreten waren. Der Bericht enthält auch ein Rundschreiben des Groß- secretärs de Boni „gegen die Hierarchie in Rom' und u. a. die Worte: „Die Freimaurerei könne nicht mit Gleichgiltigkeit den Gang der römischen Angelegenheiten-ansehen; die Grund sätze, aus welchen die (päpstliche) Regierung in Rom beruht, seien den ihrigen diametral entgegen gesetzt, ihr Triumph sei eine tödliche Niederlage der Maurerei, sowie ein Grab Italiens. Ermähnen

jene absonderliche Lethargie der gesammten euro päischen Diplomatie nach geschehener That. Kaum waren die schmutzigen Soldaten Victor Emannels in der Hauptstadt der Christenheit eingezogen, so wollte der Antipode Gottes auch seinen eigenen Areopag daselbst einsetzen: der Groß-Orient übersiedelte noch im Herbste 1870 nach Rom, um den Kämpf gegen das Papst thum aus nächster Nähe zu führen. Wie groß die Freude der europäischen Logen über dieses Borrücken war, beweist u. a. ein Rundschreiben der „vollkommenen

und gerechten S. Johannes loge Szöchcnyi im Orient Arad' vom 15. October 1870. welches von den „Brüdern' C. Steinitzer und B6la Banhidyi unterzeichnet war und von der „Bauhütte' mitgetheilt wurde. „In einigenTagen,' hecht es daselbst, „wird das Licht der Maurerei in Rom einkehren, um mit ihren segensvollen Strahlen die Nacht des Aberglaubens zu er hellen und durch ihr edles Wirken die ein gewurzelten Vorurtheile zu zerstreuen. Wohl noch selten hat die Freimaurerei einen so erhebenden Triumph gefeiert

wie diesen; auf den Trümmern einer plötzlich entschwundenen irdischen Herrlich keit, auf dem zusammengestürzten Staatengebäude des menschlichen Wahnes erhebt sich in stiller Glorie das Licht der Maurerei... Indem sie in Rom ihren Einzug hält, findet sie einen glänzenden Lohn für ihr Wirken, umso größer und hehrer, da sie selbst so vieles beigetragen zum Erringen desselben.' —Bis zum kalten Norden schlugen siegestrunken die Herzen unter dem Schurzfelle. Br.'. Sachs von Brandenburg bietet folgende Neujahrsbetrachtung

. „So wird es denn mehr und mehr offenbar, dass Wir in Rom nur bleiben können als Gefangener, in dem Palast des Vatican eingeschlossen.' Papst Leo XIII., Allocution vom 4. August 1381. Papst Pius IX. glorreichen Angedenkens hat gegen Ende seines Pontificates, als die Stadt Rom schon einige Jahre der traurigen „Segnungen' der neuen Regierung und des geeinigten Italien theilhaft geworden war, seiner tiefen und ge rechten Entrüstung über die Eingriffe der welt lichen Regierung Ausdruck verliehen. „Wie ist es möglich

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Seite 1 von 10
Datum: 04.10.1895
Umfang: 10
, gegenwärtig Mimster- Aiisident und „Dictator' ' in Italien, hat ein mal (im italienischen Senat, 28. Juni 1889) den Ausspruch gethan: „Die päpstliche Herrschaft ist siir ewige Zeiten verurtheilt.' „Eine Versöhnung des Staates mit der Kirche ist eine Gefahr für die Freiheit', und schon früher einmal: „Wir suchen keine Aussöhnung' (in der italienischen Kammer am 9. Juni 1887). „Der Vatieanismus ist eine Gefahr für das Land.' Bekannter noch ist das Wort: „Wir sind nach Rom gezogen

, um den achtzehnhundertjährigen Baum des Katho licismus zu fällen.' Was ermuthigt wohl den Ministerpräsideuten in Italien zu solch stolzen, prahlerischen, siegesgewissen Worten? Was schützt ihn vor der Furcht, dass das Königreich Italien mit Rom als Hauptstadt vielleicht bald zusammen brechen wird? Was berechtigt ihn zu glauben, dass die Schöpfung der IWUs, uns, auf den ver meintlichen Trümmern des Kirchenstaates Bestand haben werde? Es scheint, der „ehrenwerte' Crispi vertraut vor allem darauf, dass vielgerühmte Staatsmänner

mächtiger Staaten durch ihre Mit hilfe bei der Ausgestaltung des Königreiches Italien diesem eine Garantie des Bestandes gegeben haben. Im Jahre 1889 schrieben die „Hist.-polit. Bl.' (B. 194, S. 214) nach dör berüchtigten Gior- dmv Bruno-Feier in Rom: „Unter Zulassung der Regierung und ihrer Mitwirkung unterderhand galt es bei der Denkmalfeier vom 9. Juni nicht mehr bloß einer Verhöhnung der weltlichen Ansprüche des Heiligen Stuhles. Zu diesem Zwecke hätte ja auch die Enthüllung einer Statue

des Bismarck oder des österreichischen Reichskanzlers Beust auf dem großen Platze vor dem Vatican hingereicht', Md der ehemalige Freimaurer Margiotta gibt u> seinem Buche „Adrians Lemmi' (Paris, 1394, S. 74) auf die Frage: „Ist das Haus Savoyeu 1870 aus eigenem Antriebe nach Rom gegangen?' folgende Antwort : „Jedermann sind die Allianz unterhandlungen, welche 1869 zwischen Frank- ich, Oe st erreich nnd Italien angefangen b^nnt. Diese führten zu keinem Resultat, Napoleon auf den Vorschlag des österrei

- Mchen Ministers von Beust, man solle Italien »^iheit gewähren, nach Rom zu gehen, Mt eingehen wollte' (wenigstens anfangs nicht!). Jahre 1868 aber war schon der italienische Kronprinz Humbert „Ritter des österreichischen ^roens vom goldenen Vlies' geworden, gewisser em, wie das „Vtld.', Nr. 11, 1878, bemerkte, ml, Einleitung zur Verwirklichung Beust- 5!?^ .Äscher Combinationen', deren Gegenstand W leicht errathen lttlöt-n m!-«« ^cht errathen lässt.*) Wenn solche Staats- ^ sich jem and darüber

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Seite 2 von 8
Datum: 28.04.1904
Umfang: 8
, daß diese Versammlungen, welche in den letzten Jahren im Palazzo Venezia ge halten worden sind, eine Lieblingserinnerung der ehemaligen Pilger bilden. Diesmal waren sie in einen großen Saal des Pilgerhospizes S. Marta verlegt. S. Marta ist ein neues, großes Haus, für die Pilgerzüge bestimmt, mit Massenquartieren in der Nähe von S. Peter, das nächste Haus nach dem Lsnio teä. Wenn es nun heißt: „Massenquartiere in Rom für Pilgerzüge', mag mancher denken: Dies wird schön italienisch ausschauen. Aber da täuscht

Prälat Dr. Lohninger, Rektor der Anima, im Namen des römischen Lokalkomitees die Pilger aus Tirol und Vorarlberg und bewillkommte sie dazu, daß sie so bald nach dem vorigjährigen Zug wieder eine Romsahrt zustande gebracht haben. Dies sei der erste größere deutsche Pilgerzug zur Huldigung vor dem neuen heiligen Vater. Er wünschte dem Pilgerzug recht viel Glück und Erfolg für den Aufenthalt in Rom. Hierauf antwortete der Pilgerführer, Monsignore Dr. Waitz, und dankte dem römischen Lokalkomitee

halfen. Außer allen Pilgern hatten auch manche hier wohnende Deutsche den Abend besucht; auch kam Herr Baron Schönberg von Pallaus bei Brixen, der besonders herzlich begrüßt wurde. Rom, 22. April. Der zweite Tag begann mit dem Besuch der Katakomben. Wie hätte der erste Tag schöner fortgesetzt werden können? Es war angenehm kühl, als wir zur Katakombe der hl. Domitilla hinausfuhren, die sich für eine Pilger-Andacht ganz besonders eignet. In dem großen Bau unter der Erde sahen wir eine überraschend

die Tiroler Weisen noch das Ihre, die gute Stimmung zu erhalten. MiiDank gegen Gott sei es noch gesagt, daß der Gesundheitszustand ein vorzüglicher ist. Ro m, 25. Ap^l. Der schönste Teil unserer Fahrt ist vorüber- und wir können sagen, er ist herrlich verlauten die Audienz beim heiligen Vater. Die sind in voller Begeisterung darüber und überaus, befriedigt. Gewiß ist, daß sich diese Audienz nicht bloß den früheren Audienzen der Tiroler Pilqer in Rom würdig anreiht, sondern auch manches ganz Eigentümliches

, wie es in Rom nur regnen kann. Erst gegen Abend ließ es nach, so daß doch der sür manche so weite Gang nach S. Marta nicht gar sehr gehindert war. In dieser Abendversammlung wurden eingehende Mitteilungen für die Audienz gemacht. Hiebei sprach Prälat de Waal über die Bedeutung der Audienz. Rom rüste sich zum Empfang des franzö sischen Präsidenten mehr als voriges Jahr zum Empfang des deutschen Kaisers und des Königs von England. Die Freimaurerei trete hiebei offen hervor und fordere das Volk durch Plakate

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Seite 5 von 8
Datum: 18.10.1900
Umfang: 8
Postamt« St. Anton am Arlberg ein LandbriefträgercurS mit täglich ein maliger Begehung für St. Jakob mit der Wirk samkeit vom 15. Oetober an eingerichtet worden. Hiemit ist einer tiefempfundenen Postmisöre abge holfen, da in St. Jakob sämmtliche Aemter für die große Gemeinde Nasserein ihren Sitz haben. Vorarlberg, 13. Oetober. Mit großem Interesse wird hier der Wahlkampf in Tirol ver folgt, und man freut sich, dass die christlichsociale Bewegung immer mehr Boden gewinnt. Smeuer RlUMgerW. Rom

, 12. Oetober. Soeben, 5 Uhr abends, ist der Brixener Pilgerzug hier bei herrlichem Wetter angekommen ohne irgend welche Ver spätung. Dis Pilger haben durchwegs die etwas anstrengende Reise gut überstanden. Am Bahn- Hofe wurde der Pilgerzug vom deutschen Comite in Rom, an dessen Spitze Msgr. Dr. Nagl, Reetor der Anima, und Msgr. Dr. Pick waren, empfangen, worauf (noch am Bahnhofe) die Ver-- theilung der Pilger nach Quartieren und die Ab fahrt dahin m vollster Ordnung erfolgten. Unser Landsmann Bruder

Willram (Herr Anton Müller, Caplan an der Anima in Rom) war uns bis Ajsisi entgegengefahren. Ueber die Verpflegung auf der Reise (in Verona, Florenz. Assisi) waren die Pilger sehr befriedigt. In Assisi genossen alle Dispens vom Abstinenzgebot. In der Portiuncula- kirche wohnten die Pilger einer hl. Messe bei; in Assisi selbst wurde die Kirche der hl. Clara besucht. In der Franciscuskirche hatten wir das Glück, den Schleier der allerseligften Jungfrau zu sehen, der nur in Gegenwart eines Bischofs

gezeigt wird. Da es unserem Fürstbischof leider nicht möglich war, den Pilgerzug zu begleiten, wurde der hochwst. Bischof von Assisi gebeten, uns die gewünschte Gnade zu erweisen. Um 5 Uhr früh waren die Pilger in Assisi angelangt; nach 12 Uhr mittags erfolgte die Abfahrt nach Rom. Die Zahl der Theilnehmer des Pilgerzuges beträgt 436. In Vsrona konnten alle Pilger in der Bahnhofrestauration zu Mittag speisen in zwei Abtheilungen nacheinander (Preis 2'20 Lire per Person); in Florenz empfieng die Pilger

einen höchst malerischen Anblick, wie hin wieder von der Stadt aus (circa 5000 Einwohner) ein herrlicher Anblick auf Umbrieus Gefilde dem entzückten Auge sich darbietet. Rom, 15. Oetober. Unsere Pilger sind überglücklich, in der heiligen Stadt, im ewigen Rom zu weilen, und noch glücklicherm der Zu versicht, den Statthalter Christi bald sehen zu dürfen. Der Zeitpunkt der Audienz beim heiligen Vater ist noch nicht bestimmt; dass uns eine Audienz gewährt wird, ist aber sicher. Durch die Gewogenheit

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Seite 4 von 12
Datum: 20.09.1895
Umfang: 12
der Christenheit, der Nachfolger der Apostel, zu denen Christus gesagt hat: „Gehet hin und lehret alle Völker', ich bin in Rom bei der Spendung des Religionsunterrichts von der Genehmigung weltlicher Behörden und ihrem guten Willen abhängig.' So möge denn die Revolution triumphieren! Wahrlich, es ist alles anders geworden seit dem fünfstündigen Bombardement vom 20. März 1870. Und doch, hochangesehene Versammlung, vieles ist auch geblieben! Und wenn wir beherzigen, was alles geblieben

ist, dann wird zwar in uns kein Gefühl des Triumphes auf steigen können — dazu sind die Zerstörungen zu groß — aber das Gefühl der Hoffnung, der Zuversicht, des Gottvertrauens. (Bravo und Händeklatschen.) Geblieben ist der historische Charakter der ewigen Stadt. Das ist kein Widerspruch gegen das zuvor über die gewaltsamen Um gestaltungen und pietätslosen Zerstörungen Ge sagte. Alle jene in bewusster Absichtlichkeit unter- ^lSMWenen Anstrengungen haben ihren Zweck nicht erreichtuW müsste Rom in einen Schutt- und Trümmerhaufen

, aus den Katakomben, wie es den Untergang der römischen Welt überdauert, wie es die Ueberreste der antiken Cultur mit' einem neuen Geiste erfüllt, wie es im Ablaufe der Jahrhunderte eine neue Civilisation, eine neue Welt begründet. Und die großen Mark steine dieser Entwicklung zeigen sich dir in Rom, wenn du nur sehen willst. Der Coeüsche Berg mit seinen Kirchen und Capellen ruft die Er innerungen an Papst Gregor den Großen wach. Die umfassende und geordnete Wohlthätigkeit dieses Papstes hat nicht nur der Noth

erschüttert werden! Wir wissen es jetzt. Mögen anch an einem Tage Hunderttausende von Totanten erklärt haben, Rom sei die Hauptstadt Italiens, mit Millionen von Katholiken der ganzen Welt rufen wir ans: Rom ist auch heutenoch, was es seit Jahr hunderten war: die Hauptstadt des Katholicismus, der Mittelpunkt der Christenheit. (Stürmischer Beifall und Hände klatschen.) Aber mehr noch, hohe Versammlung, weit mehr noch ist geblieben! Sind auch die äußeren Hoheitszeichen geschwunden, ist auch der Papst

tausende von Pilgern nach Rom. Sie können ihr Herz »ich! mehr erheben anvcm'Glimz der kirchlichen Feste, sie können den Papst nicht mehr sehen, wie er von der Loggia des Vaticans aus urdi st oM den Segen ertheilt. Aber sie drängen sich durch die italienischen Wachen und Galerien des Vaticans, sie füllen die Hallen des nach außen geschlossenen St. Petersdomes, sie möchten die Hand des heiligen Vaters küssen, sie wollen seine Stimme hören, sie tragen Freude, Friede, Trost mit nachhause. Der ganze

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Seite 4 von 8
Datum: 17.09.1904
Umfang: 8
Seile '4. „Vrixenev Vhvonik.' Zshvg. xvll. Sie Illoniekration unseres neuen Fürst bischofs. Rom, 11. September. Heute vormittags, von '/-8 bis 10 Uhr, hat sich die Weihe unseres hochwürdigsten Fürstbischofs in der Kirche der Jesuiten (al Kssü) in einer überaus schönen und erhebenden Weise vollzogen. Der Konsekrator Kardinal Merry del Val führte die sinnreichen Zeremonien mit hoheitsvoller Würde und erbauender Andacht aus: die hohe Gestalt und die ernste und fromme Haltung unseres hoch

mußte um 4 Uhr die Rückfahrt nach Rom angetreten werden. Heute (14. September) machte der koch, würdigste Fürstbischof seine letzten Abschiedsbesuche Morgen (Donnerstag) um 7,3 Uhr nachmittags werden wir Rom verlassen und am Freitag um '/,5 Uhr früh in Jmola eintreffen, dort unsere Andacht beim Grab des hl. Kassian verrichten und um V2IO Uhr vormittags die Reise wieder fort setzen und in Trient übernachten. Walter in Jnnichen: Huber, Finanzrat in Salzburg; Kassianeum, Brixen; Keil ^ gottgescmdter

wird die Rückreise über Jmola angetreten. Rom, 11. September, abends. Bis 7 Uhr abends waren 20 Telegramme eingelangt; außer den bereits früher angeführten noch: vom hochwst. Erzbischof Simon, Alt bürgermeister Kirchberger, Missionshaus Milland, Dombenefiziaten, Gräfin Ledochowska in Salzburg füMbilchof Nr. Zokek Mten»veile>. ist ein sehr gutes: er scheint durch die Sommer hitze gar nicht gelitten zu haben. Mit der größten Befriedigung verließen wir den Vatikan. Am Dienstag machte der hochwst. Fürst bischof

wird. Die Nuäien? beim HI. Vater. Rom, 14. September. Der hochwst. Fürstbischof hat die An strengungen der Weihefeierlichkeiten sehr gut über standen. Die ganze Feier nahm einen schönen Verlaus und wurde am Montag gekrönt durch die Audienz beim hl. Vater. Dieselbe war auf IIV4 Uhr vormittags an gesetzt. Etwas früher begab sich Celsissimus mit seiner Begleitung in den Vatikan. In dieser Be- Empfang bereitet. Nachdem ein kleiner Imbiß eingenommen war, wurde von den Germanikern eine feierliche „Akademie

aus ckem veutichen liolleg in Nom. Unser neuer Fürstbischof Josef hat seine Priesterbildung in Rom als Alumnus des deutsch ungarischen Kollegs erhalten, in welchem er vom 16. November 1870 bis 16. Juli 1877 weilte. Der jetzige Kardinal Andreas Stein huber 8. leitete damals (von 1867 bis l880) als Rektor die Erziehung im Germaniknm; berühmte Professoren der Gesellschaft Jesu, wie: Palmieri, Secchi, Ballerini, die späteren Kardinäle Tarquini und Franzelin u. a., zierten die Lehr stühle der Philosophie

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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1904
Umfang: 8
den „Tiroler oolI, b, t« n' pro fünw-lpali.ne N°><»«reill-zelle kZ « Zeniim. breit. ,0 A-iien -- SZ MiMm. bock) zo k. Wr. 111. Brixen, Dienstag, den ;3. September MH. XM. Jahrg. Unser neuer Fürstbischof in Rom. Rom, 6. September. Der hochwst. Fürstbischof ist nach einer zwölf- stiindigen ununterbrochenen Fahrt am Montag um l'IO nachmittags wohlbehalten in Rom angekommen und im deutschen Kolleg ab gestiegen. Der erste Besuch der Peterskirche wurde schon gestern gemacht. Heute (Dienstag) vor mittags

ist Celsissimus nach Ca stell Gandolfo gefahren, um dem Staatssekretär Kardinal Merry del Vaal einen Besuch zu machen. — Die ärgste Hitze ist in Rom Wohl vorüber — aber für uns ist es immerhin noch warm genug. Soeben (2 Uhr nachmittags) fängt es an, etwas zu regnen. Eine Audienz beim hl. Vater. Rom, 8. September. Seit 6. September tagt in Rom ein Kongreß der Marianischen Kongregationen Italiens, wozu -von allen Seiten zahlreiche Teilnehmer (meist Studenten) erschienen sind. Diesen nun wurde gestern abends

des hochwst. Fürstbischofs von Brixen, die Domherren Dr. Schund und Doktor Eberhart sowie Kaplan Frenademetz, hatten das Glück, dieser Audienz beiwohnen zu dürfen. Rom, 3. September. Die Vorbereitunzen zur Weihe unseres hochwst. Fürstbischofs sind im besten Gang. Celsissimus macht jeden Tag einige offizielle Be suche und dürste morgen oder übermorgen die erste Audienz beim hl. Bater haben und hoffentlich noch eine zweite nach der Weihe. Der Fürst bischof befindet sich sehr wohl. — Monsignore Dr. Alois

Spielmann ist heute, ^8 Uhr morgens, hier angekommen. Rom, 9. September — abends. Nun sind alle Vorbereitungen für die Weihe getroffen. Als Mitkonsekratoren werden fungieren Monsignore Stevard, Titular-Erzbischof, und Monsignore Panici, Sekretär der Ritenkongre gation. Die Weihe findet in der Kirche a.1 Kssü statt und wird um V28 Uhr beginnen und zirka 2 Stunden dauern. Nach der Weihe wird ein „rinkrsseo« (Gabelfrühstück) eingenommen, zu welchem ziemlich einige Gäste erscheinen werden. Das Mittagessen

wird zirka 1 Uhr im deutschen Kolleg eingenommen. Am Montag wird Celsissimus ein zweitesmal vom heiligenVater empfangen werden und wirddann auch seine ganze Begleitung vorstellen. Am Diens tag fahren wir nach San Pastore (Ferienvilla der Germaniker) — dann wieder zurück nach Rom — am Donnerstag nachmittags von Rom nach Jmola usw. ^ 5 Die Bischofsweihe. Ein Telegramm meldete uns gestern: Rom, 11. September. Die Konsekration des hochwst. Fürstbischofs ist heute zur festge setzten Zeit

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Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1895
Umfang: 8
« mit Post ganzjährig fl. S.—» »altene Petitzeile (10 Petitzeile» lnschaltung! mehrmalige <kn- ' — Einzelne Nummer» bot»»' Mri» fi. jVrig «. 1.- ^ oll kr., jähria ..... ^ Auf jede» weitere Nutzend e?en?all» Voli«boten' pro dreigespaltene Petitzeile . halbjährig 4V kr. sammt Freiexemplar ^n FriiMemplar. - »nk»ndta««a»M ^ ile <4'S L«. breit) t kr. .... HM- ntr den Wreffat«. »r den «Tirol»» Ar. 84. Brixen, Freitag, den ^8. Gctober ^895. VIll. Jahrg. Miülde m moderne Rom und Italien

. Wollte man die allgemeinen Zustände des modernen, von der Freimaurerei und Kirchen- seindschaft vergewaltigten Rom eingehend schildern, so könnte man ein Buch füllen. Sie sind der Spiegel der traurigen Zustände von ganz Italien; i„ Rom liegt es am furchtbarste? und offensten zutage, was aus dem modernen Italien eine gottentfremdende revolutionäre Nationalitätspolitik gemacht hat. Die Barbarei, die wüsteste Selbstsucht und höchste Gewissenlosigkeit, die Zerstörung, die Unsicherheit aller Zustände, die Unsittlichkeit

und Corruption, w Fluch an allen Ecken und Enden, der Nieder gang in Armut, Elend, Noth und gährende, ver zweifelnde Unzufriedenheit —das sind die Eigen schaften der Zustände im neuen Rom. Während der Unsegm durchs ganze Land Italien schreitet, so treibt er seinen schmutzigen Schaum besonders in Rom an die Oberfläche. Man denke: ^.nno 1885 wurden 80.000 kleinen Bauern ihre Gütchen verkauft, die sie bisher ernährt halten, und zwar weil die Leute, ganz ausge sogen, die letzten drei bis fünf Lire Steuern

nicht mehr zahlen konnten- M.M Familien wurden dadurch Bettler. In anderen zwei Jahren wurden 13.250 größere Guter vom Fiscus verkauft wegen Steuer schulden, und 35.000 F a m i l i e n wurden zu Bettlern! In die neue Reichshauptstadt Rom aber strömt diese arm gemachte Masse, soweit sie nicht auswandern kann (denn nirgends ist die Auswanderung stärker als in Italien), und hier bildet sie das Proletariat und wird vollends in die Arme der Revolution und der Frei maurerei gezogen. Die italienische

Abgeordnetenkammer in Rom ist Politisch von gar keiner Bedeutung. Der größte Theil der Abgeordneten, mit Hilfe der Regierung gewählt, sucht nur seine eigenen persönlichen Vortheile und verkauft seine Abstimmung für eine gute Stelle oder sonst eine „Gegenleistung' des Staates. Einmal wurden vier Sträflinge, darunter einer, der drei Morde offen ein gestand, in das Parlament gewählt, lauter „berühmte Männer' des neuen Italiens. Und von Cri s P i, dem Zwei- oder Dreiweibermann, ist noch bekannt, dass

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Seite 5 von 8
Datum: 01.10.1895
Umfang: 8
, beabsichtigt die Lern^ der öffentlichen Sicher et in Sardinien einige Bataillone Bersaglieri ^ ^A?Nizza hat sich eine Anzahl Italiener, wie der Leiter des „Pensiero' nach Rom zu dem Me am 20. September begeben. Sie wohnten Versammlung der Reduci bei. welche folgenden Sak einer Rede mit tosendem Beifall begleiteten: Seit 25 Jahren ist Rom die Hauptstadt Italiens, aber Italien ist noch nicht fertig; es fehlen noch Savoyen, Nizza, Trient und Trieft.' — Das w Dank für Oesterreichs Hilfe vor 25 Jahren

. Den römischen und Turiner Blättern wird aus Sicilien geschrieben, dass das Elend in den Ortschaften Grotta Favara, Recalmuto, Lercara, Asso und in Caltanifetta unsäglich sei. Das Volk schleiche, vom Hunger erschöpft, bleich durch die Gassen. Die Behörden vertheilen Mehl und Brot, doch sei der Noth durch gewöhnliche Mittel nicht beizukommen. — Eine hübsche Beigabe zu den Jubiläumsfestlichkeiten! Rom. Die „Pol. Corr.' meldet, dass König Karl von Portugal demnächst eine Reise unter nehmen und die Höfe

von Madrid und Rom be suchen werde. „Es wäre zum erstenmale,' schreibt die „N. Fr. Pr.', „seitdem Rom aufgehört hat, die weltliche Hauptstadt des Papstthums zu sein, dass ein katholischer Monarch im Quirinal vor spräche. Auch König Ludwig von Portugal, der nun verstorbene Vater des Königs Karl, hatte sich wiederholt in Italien zum Besuche seines Schwagers, des Königs Humbert, eingefunden, doch richtete er es stets so ein, dass er im Sommer oder Frühherbst kam, so dass er seinen Besuch in Monza

und nicht in Rom machte. Wenn der König Karl Gast des Quiriuals wäre, so würde er sich der Gefahr aussetzen, vom Papste nicht im Vatican empfangen zu werden. Leo XIII. nämlich hält an der von seinem Vorgänger Pius IX. in einer Note an die Nuntien ausgesprochenen Maxime fest, dass ein katholischer Fürst, der den König von Italien in Rom besucht, nicht vom Papste empfangen werden könne. Es ist ja be kannt, dass 'Kaiser Franz Josef es bisher unter lassen hat, dem König Humbert einen Besuch in Rom

zu machen, weil er die Gefühle des Papstes nicht verletzen möchte. Andere katholische Souveräne, wie der nun verstorbene Kaiser Dom -Pedro und der König der Belgier, haben auf ihren Reisen durch Italien Rom passiert, ohne stch dort aufzuhalten. Als König Leopold der Mgier im letzten Frühling in Italien weilte, > l m ^ direct von Florenz nach Unter-Italien, whne Rom zu berühren. König Karl von Portugal, ^ ^ ^ Königs Humbert, sowie ein Tchwager und Vetter des Herzogs von Aosta P, würde also der erste katholische Monarch

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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1903
Umfang: 8
eine österreichische Regierung eingehen. Dann könne aber nur noch Trievt als Sitz einer italienischen Rechtsakademie in Betracht kommen. — Der „angesehene Politiker' schließt seine Ausführungen: „Raufen wir also, wenn schon gerauft sein muß, wie sich Brüder raufen, die der törichte Vater zum Raufen zwingt.' Der Mgerzug nach Rom. Auf der Heimfahrt, 7. Mai. AbMied von Rom. Wir sind schon auf der Heimreise. Aber es werden wenige sein, denen der Abschied von der hl. Stadtleichtgeworden ist. Die Tage

, die wir dort verlebten, waren zu schön. Während ein Teil der Pilger in Neapel weilte, blieben die anderen in Rom und nützten die Tage aus zum Besuch ver schiedener Heiligtümer und Kirchen, Museen und Sammlungen, auch zu Ausflügen nach Tivoli ze., und waren froh, diese Tage noch in Rom ver leben zu können. Einen besonderen Anziehungs punkt für viele bildete die Kirche all' Anima. Oft und oft sah man dort die Pilger und Pilge rinnen im andächtigen Gebet. Die Schlußandacht am Dienstag nachmittags 4 Uhr

war in der Kirche des Campo santo. Prälat de Waal richtete eine rührende Abschiedsansprache an die Pilger und Pilgerinnen, welche manche Träne entlockte. Er forderte sie auf, der hl. Stätten eingedenk zu bleiben, die Erinnerungen lebendig zu be wahren, den Glauben und die Liebe zur katho lischen Kirche zu beleben und derer im Gebet zu gedenken, welche in Rom sie geführt. — Dann zogen wir betend zum Grab des heiligen Petrus, beteten dort den Rosenkranz und sangen das Herz Jesu-Bundeslied. So nahmen wir Abschied

von dem ersten Heiligtum Roms und der Welt. In der Borhalle erteilte Msgr. Dr. Waitz die letzten Anordnungen für den Abend und die Ab reise. Es war ein herrlicher Abend, wolkenloser Himmel und einAnblick von den Stufen der Peters kirche, daß man sich noch daran ergötzen und er freuen konnte, einer der Abende, welcher ganz Rom auf die Straßen treibt, auf den Monte Pineio und andere Erholungsorte, so reizend und poetisch, wie ihn nur der italienische Himmel herzaubern kann. Abends 8 Uhr sollten

war, und dann endlich, als nach neuerlichem Beten das Wunder geschah, das Tedeum sang. Dann fuhren sie hinauf nach S. Martino. passierten die Kirche S. Chiara und hatten dort bei herrlichem Wetter, da der Himmel sich nach dem Regenguß in der Nacht aufgeheitert hatte, die entzückendste Aus sicht. Auf dem Rückweg besichtigten sie das Aquarium, eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Hvchbesriedigt verließen alle nachmittags Neapel. Auch die Fahrt nach Rom bot bei dem schönen Abend viel Sehenswertes. Die Station Monte

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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1903
Umfang: 8
der Stadt für den Verband, der bald wieder seine Sitzung daselbst abhalten möge. ö. Rom, 25. April. Glücklich angekommen! In Loretto ist es diesmal sehr gut gewesen. In Assist sind wir bei strömendem Regen angekommen; später war gutes Wetter. In der Kirche des hl. Franziskus wurde eine schöne Andacht ge halten mit gut besetztem Sängerchor und An sprache des Exprovinzials ?. Benedikt 0. Q. Unter strömendem Regen sind wir wieder zum Bahnhof gegangen. — Später stellte sich ein herrliches Wetter

ein zur Fahrt nach Rom; ein prächtiges Schauspiel bot der Sonnenuntergang. Am Bahnhof in Rom begrüßten uns die Herren Prälaten Pick und Lohninger (Rektor der Anima) und fünf Herren des Lokalcomitss. — Alle Pilger sind gut untergebracht; alles ist in bester Stimmung. — Rom steht im Festschmuck, da am 27. April der König von England ankommen wird. Rom, 25. April. Die Fahrt war eine glückliche, ohne jeden Zwischenfall. Nach glück licher Nachtfahrt vom 23. auf den 24. kam der Zug am Morgen in Loretto an. Beim

gemein schaftlichen Gottesdienst dortselbst sang zum erstenmal der Pilgerchor. Hoch befriedigt verließ der Zug am Abend des 24. April wieder die traute Stätte, um den Weg nach Assist fortzu setzen. Der Morgen des 25. wurde in der Portiunkula-Kirche verbracht; der Rest des Vor mittags galt den geweihten Stätten in Assisi. — Gelabt durch ein kräftiges Mittagmahl (im Hotel Minerva), verließ um 2 Uhr nachmittags der Zug Assisi, um dem Hauptziel (Rom) zuzu streben, das 72/4 Uhr abends glücklich erreicht

wurde. Wie froh war jeder, endlich eine feste und gute Herberge gefunden zu haben, wofür das Comite vorzüglich gesorgt hatte! (Teligrcnmn der „«rixrnrr Throntk'.) Rom, 23. April. Die Audienz beim heiligen Vater ist herrlich verlaufen. Alle Pilger und Pilgerinnen wurden zum Handkuß zugelassen. Der heilige Bater war lebhaft und väterlich. Bei seinem Erscheinen wurde er mit Gesang begrüßt. Viele Pilger wurden von ihm ange sprochen. — Alle sind befriedigt über den guten Verlauf der Pilgerfahrt

1856 reiste er in Angelegenheiten der Mission in Zentral-Afrika nach Alexandrien. — AuS gleichen Gründen unternahm er im August 1858 als Begleiter des hochwürdigsten Fürstbischofs Vinzenz Gasser seine dritte Romreise. Im Jahr 1870 finden wir Dr. Mitterrutzner neuerdings in Rom und zwar als Geheimschreiber des Generalsekretärs beim Lonoilium Vatioaiiuin, Dr. Josef Feßler, Bischofs von St. Pölten. Das Reisegeld hatte teilweise Mitterrutzners Freund, Sales Prngger, Taubstummendirektor in Graz

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Seite 9 von 10
Datum: 09.03.1911
Umfang: 10
die Los von Rom- Bewegung anzufachen. In diesem Bestreben eifern der Bürgermeister und der Erzbischos-Koadjutor in edlem Wettstreit und der Bericht der „Reichspost' läßt uns einen klaren Blick in die Wiener Verhältnisse tun: Bürgermeister Dr. Neumayer, mit Hoch- Rufen empfangen, degrüßt die Versammlung als Hausherr: Ich bin gern Ihrer Einladung zur heutigen Versammlung gefolgt und danke für den überaus freundlichen Empfang. Ich muß gestehen, ich habe noch nie die Volkshalle so gefüllt gesehen

. Bei meinem Eintritt konnte ich infolge des dichten Ge dränges kaum hieher gelangen. Die heutige Kund gebung soll zeigen, daß die heutige LoS von Rom- Bewegung in Wien nichts zu tun hat. (Stürmischer Beifall.) Die sogenannte Los von Rom-Bewegung ist ein Fremdkörper in unserem nationalen Bewußtsein. Sie rührt daher, weil es einigen gewissenlosen Leuten gefallen hat, zu predigen dm Abfall von dem. was uns in unserer Jugendzeit als Heiligstes tief in unserem Innern eingepflanzt worden ist. Die Los von Rom-Bewegung

? das ist auch ein Kennzeichen, daß die Katholiken treu zum Kaiser hatten und zum Vaterland. (Großer Beifall.) Die Loge und die Freimaurer haben ihre Sendlings gesandt, um die LoS von Rom-Bewegung in Wien wieder in Fluß zu bringen. Ich gedenke da jener Unglücklichen, die dieser Agitation zum Opfer fielen und sich der Los von Rom-Bewegung angeschlossen haben. Ich kann nur wünschen, daß sie durch die heutige Versammlung auf das Unsinnige ihrer Handlungsweise aufmerksam werden. Die heutige Versammlung soll zum Ausdruck bringen

, daß wir nicht gewillt sind, uns unser Heiligstes mutwillig rauben zu lassen. Wenn wir das tun, dann konsoli dieren wir die Grundlagen, auf denen das Funda ment des Staates und unserer Gesellschaftsordnung ruht. ES wird Rom genannt, aber gemeint wird nicht so sehr Rom, als die öffentliche und sittliche Ordnung, welche in der ganzen Welt herrschen muß. Wmn Sie wollen, daß diese Ordnung aufrecht erhalten wird, dann müssen Sie festbleiben gegen über den Lockungen der Mächte des Umsturzes. Ich danke allen den lieben

die Versammlung durch seine geistsprühenden Ausführungen zu fesseln. Schon lange ist in Wien nicht mehr eine so wirkungsvolle Versammlnngsrede gehört worden. Es war eine Generalabrechnung mit den LoS von Rom-Hetzern voll Kraft und Wucht, gewürzt mit überlegenem, deutschem Humor und beziehungsreichen Pointen, die immer wieder Stürme des Beifalls auslösten. Ausgehend davon, daß das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert des Kampfes der Weltanschauungen sein werde, zeigte der Redner, daß es sich eigentlich ganz

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Seite 2 von 8
Datum: 08.03.1900
Umfang: 8
Zurückweisung der ebenso ursinnigen wie antipatriotischen Bestrebungen der Schönerir- Partei. ' > PilgerMs-Angelegenheiteu. z Von Rom zurückgekehrt, ist der Gefertigte in der Lage, über die Aussichten eiqes Pilgerzuges aus Deutschtirol, speciell aus der Diöcese Br-xm nach Rom einiges mitzutheilen. — In Rom erwartet man vielfach das Zustande-! kommen dieses Pilgerzuges. ES mnjs jedoch vor allem bemerkt werden, dass vor Herbst, nämlich Oetober, wenig Aussicht ist, in Rom gute Unterkunft und umfassende

Förderung zu finden. Für März, April und Mai sind nämlich soviele Pügerzüge angesagt, aus Salzburg, Ober österreich, Wien, Görz und vom Deutschen Reich, dass es unmöglich ist, den Brixener Pilgerzug einzureihen. Juni, Juli, August und September können dßr Sonnenhitze wegen nicht in Betracht kommen. Anfangs October wird ein großer bairischer Pilgerzug zur Seligsprechung der Crescentia von Kausveuern (7. Octobn) ein treffen. Somit bleibt die Z-it von M>tte October an. — In Rom ist ein Pilgerzugs-Comite

, ge nannt Qircolo äi L. ?ietro. — Jedoch lassen frühere Erfahrungen und die neuesten mit dem Trientner Pilgerzug es gerathen erscheinen, sich mit dem deutschen Pilgerzugs-ComitS. an dessen Spitze Msgr. Nagl, Msgr. de Waal, Msgr. Pick stehen, ins Einvernehmen zu setzen und namentlich, wie vor drei Jahren, die Anima zum Centrum des Aufenthaltes in Rom zu machen. — Für den Trientner Pilgerzug wurde ein erstaunlich billiger Kostenpreis angejetzt. — Jedoch gereichte dies nicht zum Vortheil. Der Fahrpreis

von 16 sl. dritter Classe wird er möglicht, wenn 450 Theilnehmer sind. Jedoch ist es unbedingt nothwendig, für den Aufenthalt in Rom außer Wohnung und Kost noch einen ebenso hohen Betrag anzusetzen für gemeinsame Wagenfahrten und andere gemeinsame Auslagen. Ohne diese Fürsorge sind die Pilger genöthigt, entweder lange Strecken zu Fuß zu gehen oder selbst sich um Fahrgelegenheit zu einem viel höheren Preis umzusehen. Die gemeinsamen , Andachten erleiden jedoch dabei unliebsame Ver spätungen. — Eine gar zu große

Anzahl an Pilgern, bei dem Trientner Pilgerzug 1100—1200, erschwert die Arbeit ungeheuer. Selbstverständlich wäre die Leitung auch um vieles leichter, wenn bloß Männer sich daran betheiligen würden. — Eine Audienz bei dem hl. Vater oder die Mög lichkeit, einer hl. Messe des Papstes beizuwohnen, ist ziemlich wahrscheinlich, wenn weiters der hl. Vater so gesund und frisch bleibt, als er gegenwärtig ist. Wenigstens wurde mir in Rom versichert, dass der hl. Vater hierin eine große Bereitwilligkeit zeige

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Seite 6 von 8
Datum: 07.04.1900
Umfang: 8
worden. Ein internationaler Pilgerzug der katholischen Jugend nach Rom wird in den ersten Tagen des Monats September dieses Jahres veran-. staltet. Derselbe wird organisiert von der Looistü. Mls, (AovsiM eattolieg, Italiens, in Rom, ?is,22a26 (Am). An diesem Pilgerzuge soll sich in erster Linie die studierende Jagend der Universitäten betheiligen. In Rom werden außer der gemeinschaftlichen Gewinnung des Jubiläumsablasses besondere Festversamm lungen veranstaltet, um die katholische Jugend

der verschiedenen Länder einander näher zu bringen und den Gedanken der' Verbrüderung zu pflegen. Obiges Comite hat von den italie nischen Bahnen (ab Ala) die Vergünstigung er langt, dass die Theilnehmer genannter Pilger fahrt auf Grund einer speciellen Karte überall auf beliebiger Linie nur 25 Procent des Fahr preises zahlen. Weniger Bemittelten wird in Rom billiges Quartier, sowie billige Verköstigung verschafft werden. — Nähere Auskunft über das Programm, die Ankunft in Rom und alles sonst Wissenswerte

ertheilt (iireolo Lew ?istro: Qommissiouö ^MsAririÄFAi in Rom (?ig,2?g, 26). Neue Cardinäle. Aus Rom wird gemeldet, der Papst werde im. Consistorium nach Ostern die Monsignori Della Volpe, Tripepi, Gennari und den Wiener Nuntius Taliani zu Cardinälen ernennen. Cardinal Peter Respighi, der neue General- viear für das Bistbum Rom, wurde am 22. Sep tember 1843 in Bologna geboren. Seine Vor bildung erhielt er im Seminario Pio zu Rom, einer von Pius IX. ausschließlich für die Bis- thümer des Kirchenstaates

Ferrari aus Parma. Diesen aber versetzte er schon im nächsten Jahre nach Como, und sür Guastalla präeoni sierte er diesmal Respighi trotz seines Sträubens. Der neue Bischof wurde in Rom couseeriert und kehrte dann in seine Pfarrei zurück, wo ihn die Regierung ein ganzes Jahr lang auf das Exe- quatur warten ließ. Gegen Ende 1896 auf den erzbischöflichen Stuhl von Ferrara erhoben, er hielt er am 19. Juli 1899 den Purpur des Cardinals. — Es ist ein seltener Ausnahmsfall dass der hl. Vater einen außerhalb

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