, sie war für jenes Parlament, in welchem sie beschlossen wurde, nichts weiter als ein Verlegenheitsausweg. Möglich, daß die Re gierung dabei daran gedacht hat, es könnte früher doch oder später zum allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechte kommen, mag man es wünschen oder nicht, und daß sie darum in diesem Anhängsel zum alten Wahlrechte den Versuch machen wollte, wie sich das allgemeine gleiche, direkte Wahlrecht in Oesterreich ausnehmen würde. Dieser Gedanke ist, wenn ihn die Regierung gehabt hat, das einzige
Provinz „Trentino' (wie sie sie nennen), sondern frischweg deren Los trennung von Oesterreich, Angliedernng an das Königreich Italien anstreben. Diese Richtung findet im eigentlichen Italien, besonders bei der Freimaurerei Unterstützung. Früher hat ein bedeutender Teil von Oberitalien, nämlich Venezien und die Lombardei zu Oesterreich gehört. Diese Provinzen wurden Oester reich in den unglücklichen Kriegen von 1859 und 1866 entrissen. Das Königreich Italien hätte schon damals gerne auch Jtalienisch
-Tirol und auch die italienischen Gebiete von Jstrien erhalten. Dies ist nicht geschehen; aber die italienischen Freimaurer geben die Hoffnung und das Bestreben nicht auf, das italienische Gebiet von Oesterreich zu Italien zn bringen. Sie heißen dieses Gebiet die „Jrredenta', so viel als das „uuerlöste Land', das vom Joche der Deutschen noch zn befreien ist. Alle jene, welche auf diese „Befreiung' hinarbeiten, besonders wenn sie selbst im „unerlösten Lande' wohnen, heißen „Jrredentisten
haben. Auch punkto Volks schule seien die Verhältnisse ganz verschieden. Und so wird ein Gruud an den anderen gereiht, um die Selbstverwaltung oder Autonomie des Trentino als notwendig hinzustellen. Wie gesagt, hat es mit manchen dieser Gründe seine Richtigkeit, nnd muß zugestände» werden, daß durchaus nicht alle Forderungen der Italiener nnbe- rechtigt sind. Nnr fragt es sich: Wie weit darf man den Italienern die Autonomie gewähren, ohne Tirol, vielleicht sogar Oesterreich zn schädigen? Dabei . , größte Patriot