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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.06.1906
Umfang: 8
v. Hellmuih . Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) Im Klub wurden die Anikömntlinge' mit lautem Hall oh begrüßt. Es verkehren da in der Tat nnr junge, unverheiratete Männer. — Dlrrch eine Ver heiratung schloß sich jedes Mitglied von selbst anZ dem Verein aus. — so lautete einer der Vereins- Paragraphen, — und ein anderer Paragraph be stimmte, daß jeder Neuaufzunehmende zehn Fla schen Sekt zu bezahlen hatte. Sigmund Linde fand zwar wenig Gefallen an der lauten Fröhlichkeit, die hier herrschte

, das war ganz und gar nicht nach seinem Geschmack, aber noch und noch wirkte die allgemeine.Heiterkeit ansteckend ans ihn. Scherz worte flogen hin nlld her, und hie und da betei- ligte e°r sich an der Unterhaltung.' Man fand bald heraus, daß dvr Doktor klug und geistreich war, nnd einen angenehmen Gesellschafter abgeben wür de. Deshalb redeten sie ihm so lange zu. bis er versprach, dem Klub als jüngstes Mitglied bei zutreten. Da -erreichte Sie Freude ihren! Höhepunkt. Das mutzte begossen werden. Sigmund

, der bis 1.9l7 so ziemlich alles beim Alten belassen und nur der Selbständigkeit jedes der bei den Staaten eine festere Form geben soll. Ungarn Einige der junge» Leute schlugen ein Spielchen vor, was allerseits ledhafte Zustimmung fand. Anfangs blieb Sigmund dem Spiele fern. Doch der feurige Wein begann bereits seine Wirkung zu tun. Es bedurfte nur noch eines kleinen An stoßes, und der^ junge Doktor saß an dem mit grünend Tuch bezogenen Tisch. Seine Augen hin gen an den rollenden Goldstücken, von denen bald

ein ansehnliches Häuschen vor ihm lag. Es freute ihn. daß er gewann - unaufhörlich, inmierzn. — Je weiter die Nach, vorrückte, desto höher stieg die Freude, die Lust. Man spielte hoch, und die erhitzten Köpfe der Spieler, um die sich eine Gruppe von Zuschairern gebildet hatte, zeligten von der Aufregung, die sich zuletzt aller bemäch tigte. Das Spiel war beendet. Eimge der Be sonnenen hatten es nicht ohne Mühe vermochr, die Sache zum Abbruch zu bringen. Als Sigmund den Gewinn des Abends ein, strich, da sagte

fürchtete 'ür den Freund und bereute beinahe, ihn mitgenommen zu haben. Er hatte denselben während des Spiels ge;> beobachtet und dabei heransgefunden, daß es für Sigmund Linde sehr leicht zur Leidenschaft werde,: konnte., die. ivenn sie einmal entfesselt war. sich nicht so leicht wieder eindämmen ließ. Tie glän zenden Ai«gen beim Einstreichen des Gewinnes redeten eine zn deutliche Sprache, und Sigmund hatte offenbar eine riesige Frende an den blin kenden. gleisenden Goldstücken, i'.n denen er nie

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1906
Umfang: 8
sollte diese gedeckt wer ben? Was sie besaßen, reichte gerade zum Leben Sie ''-'itle alles hingegeben, was irgend entbehr a ' um Sigmund während der Studien- Zn«! '- darben zu lassen, — immer in der Hoffnung auf die bessere Zukunft — mau ckes versagt, und nun. wer konnte wissen, welches Opfer sie jetzt wieder zu bringen gezwungen tvu^- de? Hatte denn das Leben gar keine Freude mehr für sie ausgespart? Immer nur Sorge und Kum mer? Mechanisch griss sie nach einem Buche, da» aus dem Tische lag. Sie hatte heute Nacht

darin zu leien versucht, aber es ging nicht. Auch jetz blätterte sie zerstreut darin herum. „Es hat der Mensch, er sei auch, wer er mag, — ei» letztes Glück und einen letzten Tag,' las sie-, dann fuhr sie erschreckt empor. Draußen hat!e Jemand die Klingel gezogen. Man ries Sigmund zu einem Kranken. Frau Liube seufzte. ..Es tut mir leid, mein Sohn ist selbst nn ivohl,' beschied sie das harrende Mädchen. Dieses zuckte die Achseln und sagte spitz: „Dann muß ich eben zn einem Andern gehen.' Schwer

atmend kehrte Frau Linde nach ihrem Zimmer zurück. Tann stand sie doch wieder vor dem Lager des Sohnes und beobachtete sein Ge> sicht. Es schien, als ob ihn selbst im Schlafe etwas quälte, denn er warf sich unruhig hin und her. Der Tag begann bereits zur Neige zu geben als Sigmund endlich aus dem bleiernen Schlaf erwachte. Nur undeutlich vermochte er sich zu er inner», was gestern geschehen war. Bleich und ab gespannt aussehend, trat er mit schleppenden Schritten bei seiner Mutter ein. Er sagte

Ge sicht hinderte sie daran. So verging eine gmtZe Weile in peinlichem Schmeigen. Tvch als Frau Linde gewahrte, daß er sich znm Ausgehen- scrtig machte, da ;>ackie sie eine namenlose Angst. „Sigmund,' das klang so flehend, wie nu: eine Mutter bitten kann, „du willst schon wieder sort? Hältst du es gar nicht mehr aus bei mir? Ich vergehe vor Sorge, wenn du mich wieder di« ganze Nacht allein läßt! Ich bitte dich, was soll daraus iverdeu? Tu reibst dich auf bei solchem Leben nnb vernachlässigst dabei

deine Pflichten! Schon ztveimal wollte man dich holen, nnd ich mußte stets den Bescheid geben, du seiest nicht wohl. Siehst du deun nicht ein, daß es so nicht weitergehen kann? Sigmund, mein Sohn, Habs ich das mn dich verdient, daß mir auf meine alten Tags die letzte Stütze genommen wird? Auf dich hoffte ich. auf dich allein! Und nun soll muh diese Hoffnung mich trügen?' Die Tränen rannen ihr nun doch über das gutmütige rundliche Gesicht, es tat ordentlich wohl, daß sie endlich wieder zu fließen begannen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1906
Umfang: 8
. „War Eva hier, Mutter?' fragte er in etiv.^s gereiztem Ton- .Eva?' fragt? sie etwas erstaunt. Tie alte Tome fand es sehr unpassend, daß ihr Sohn die Hand, die ihm Hilda so freundlich nnd berzlich entgegenstreckte, gar nicht ergriff, svn V.rn sich nur förmlich und« steif verneigte, als be -..ruße er eine Fremde. Frau Lindes Lieblingswunsch war es nun ein ni.il, daß Hilda und Sigmund ein Paar würden, und sie wußte von Hilda sowohl, als auch von ^eren Mutter, daß dieser Verbindung nichts im Wege stand

, wenn Sigmund nur wollte. Aber un b-'grliflicherweise schien er blind zn sein für alle Aufmerksamkeiten, die man ihm erwies. Wüßt? er d<nn den Wert des Geldes wirklich so schlecht zu schätzen? Erkannte er nicht, welcher Vorteil sich ihm durch diese Verbindung bot? Die alte Dame blickte den Sohn ganz entrüstet an. — „Eva war nicht bei mir.' sagte sie' auch mit einer an ihr ungewohnten Strenge. „Sie wird w.hl zu Hause sein. Ueibrigens begreife ich auch gar nicht, was dich veranlaßt ' Er ließ die Mutter

Ihnen — es ist Lüge - gemeine Lii^e '. Dann besann er sich und ging rasch einige Mal-.' im Zimmer auf und ab. Fräulein Hilda machte ein sehr gekränktes GesiM, die weißen Zähne bahrten sich in die Unterlippe. Der Doktor blieb vor ihr stehen. „Sie waren doch heute bei Eva. nicht >vahr?' „Ja.' erwiderte sie kurz und schnippisch. „Und ging sie nicht mit Ihnen?' „Nein! Sic behauptete, keine Zeit zu haben?' „Das ist seltsam.' murmelte Sigmund, seine Wanderung durch das Zimmer wieder aufnehmend. Warum sagte

, hier zu haben.' Wie oft hatte Sigmund das schon »gelesen. Als er noch ein Knabe war, da stand er immer vor den hohen, mächtigen Sicheiben und bewunderte den, gelben Löwen ans Seifet der nun schon Jahrzehnte lang hier zu sehen war unld> der den Vorübergehen, den verkündete, «daß man hier die beste Waschseife kaufe. . Mechanisch schaute Sigmund zu, wie der schwere/ Rolladen langsam heruntergelassen wurde und

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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1906
Umfang: 8
, daß fie rot wurde vor Aerger. ..Bitte, geh' doch ein wenig zu meiner Mutter hinüber,' sagte Sigmund einnial. ,,^.'in, nein, das will ich nicht,' war die rasche Z'-itu^.t der jungen Frau. , 'u.i!-.7n denn nicht? Hilda was machst du »Lozner Zeitung' (Südttroler Tag blatt? den, sodaß man Kraft im Ueberfluß nach allen Richtungen zu vergeben hätte. Ein vollständig be- ladener elektrischer Wagen braucht etwa 70—80 Pferdekräfte, um eine Steigung von 5 Prozent zu überwinden. Sollte aber ein Hindernis

die Propositionen für ein komisches Gesichr! Ich bemerkte das sckvn öfters an dir, wenn ich von meiner Mutter sprach.' Es klang eine heimliche Angst und Sorge ans seinen Worten. In der Tat stand die junge Frau da, mit einer Gebärde eisiger Abwehr, und zwi schen ihren Augenbrauen lag eine tiefe Falte. „Ich mag irnn einmal deine Mntter nicht.' klang es rrotzig. Sigmund war sehr blaß geworden. Er begriff es gar nicht, wie man feine gute, alte, praktische Mutter mit dem goldtreuen Herzen nicht lieben, konnte

und NaMicht. die ihn manchmal rührte, während Hilda noch nicht das Mindeste getan, um dem Herzen her alten Frau näher zu treten. Kam die Schwiegermutter einmal, mu nach „ihren Kindern' zu sehen, so steckte die junge Frau stets eine Miene aus, die zu sagen schien: „Ach du bist es, was willst du denn schon wieder?' Sigmund ärgerte sich jedesmal unbeschreiblich über dieses Benehmen, auch die Mutter schien es zr kränken, doch sagte sie kein Wort. Nun war sie allerdings seit ungefähr vier oder fünf Tagen

nicht mehr gekommen; auch Hilda war nicht bei ihr gewesen, nur Sigmund ging, während seine Frau bei ihren Eltern weilte, schnell einmal hin auf, um nach der Mutter zu sehen. Unbeschreiblich wohl fühlte er sich jedesmal, wenn er der alten Frau gegenübersaß und in ihr gutes Gesicht blicken, konnte. Mit sehnsüchtigen Augen blickte er sich dann in dem Zimmer um, als sähe er alles zum erstenmal, und es war doch seit dreißig, Jahren an der Ein richtung nichts verändert worden, höchstens, daß die Mutter

die Möbel aufpolieren und das Sapha frisch überziehen ließ. Sigmund kam sich jetzt im mer wie ein aus dem Paradiese Verstoßener vor.

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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1906
Umfang: 8
, wo ich Sie glühend liaßte, denn ich fühlte mich durch Tie der Zuneigung eine- holden Mäd chens beraubt, das ich innig liebte. Toch seit jenes Mädchen mir sagte, daß es auch Ihnen niemals angehören könne, da l^trachre ich Sie als einer: Leidonsgenossen, und uiuer diesen Umstünden dünkt mich, könnten wir uns gar wohl befreunden.' Wäre nnr der lauernde Blick nicht gewesen, man hätte die Worte K'loßntanns für Herzlich halten können. Aber die dunklen, glühenden Augen des selben widersprachen dieser Annahine. Sigmund

. Mit weit aufgerissenen Aug-en sah Sigmund ein Goldstück nach dem wilderen verschwinden, nnd als ihm nichts mehr übrig blieb, half sein gefäl liger Nachbar ihm in zuvorkommendster Weis? aus. „Sie haben mir Unglück gebracht, lachte Sig mund Heuser auf, sich an Kloßmann wendend, „seit Sie hier sitzen, habe ich noch mehr Pech, als vor her.' „Nur nicht verzagt/' tröstete der Ingenieur ruhig, „das Glück muß wiederkehren. Sie haben Unglück iit der Liebe gehabt, folglich müssen Sie nun Glück im Spiele

. ein Ende gemacht tverdcn, ehe es zu spät ira>. Er merkte auch wohl, daß Kloßmaun seinen anf- gcregt-eu Nachbar fysreniaiisch iimner mehr auf stachelte, daß die Annahme, das Glück werde nie> derlehren. bei Sigmund bereits zur fixen Jdeo geworden war. Er mußte schon sehr bedeutend? Summen verloren baden, was um so schlimmer war, als er die ganze Woche jeden Tag gespielt und jeden Tag große Verluste zu verzeichnen l>atte. Wiederum trat Fritz Engelhardt heran mit der Bitte: „Laß es endlich genug

sein, du ruinierst dich ja vollständig.' „Kümmere dich nicht um mich, ich weiß allein, was ich zu tu» habe,' war die barsche Antwort. „Nein, du weißt es nicht, Sigmund, wenig stens heute nicht, komm fort von hier.' „Zum Kuckuck. — ich will nicht!' Fritz verlor die Geduld nicht bei der schroffen Abfertigung des Freundes. Er wußte ja, dieser hatte dem schweren Wein zu viel zugesprochen, man durfte deshalb heute nicht so streng urteil len: unbeirrt fuhr er fort: „Um deiner Mutter willen bitte ich dich, höre

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Seite 3 von 10
Datum: 15.07.1873
Umfang: 10
sind die Kammern von Budweis. Graz, Krakau, Leibach Pilsen, Roveredo und Troppau; vertreten durch P. Steffens, I. Syz, Alb. Mendels- burg, V. C. Supan. W. Daniel, Arm. Cohn und Dr. L. Mautner. Die 3. Section besteht aus den Kammern Brody, Grünn. Görz, Innsbruck, Leoben. Reichenberg und Trieft, welche durch die Deligirten N. v. Kallir. I. Gomperz, Hr. Frh. v. Zahovy, G. Mutschlechner, F. Schliwa, F. Sigmund und I. Brüll vertreten sind Die nächste Sitzung wird auf morgen 3 Uhr Nach mittags anberaumt. Wir lassen

im Nachfolgenden noch daS vollständige Vcrzeichniß der Delegirten nach den einzelnen Han delskammern geordnet folgen: Bozen: nicht vertreten. Brody: Präsident Nathan Evler v. Kallir, Secretär Leo H. Fränkel, Herr David Horowitz (Wien). Brünn: Präsident Julius Gomperz. Kammerräthe: Adolf Rivka und Gustav Ritter v. Tchöller. Budw-is: Bicepräsident Peter Steffens, Kammerrath Heinrich Frank. Czernowitz: nicht vertreten. Ezer : Kammeräthe: Sigmund Maut ner und Bernhard Wetzler. Feldkirch: nicht vertreten. Görz

Johann Muruik. Lemberg: Präsident Joses Breuer, Kammerräthe: Sigmund Rucker und August Schellenberg. Leoben: Bice präsident AmbrnS Schachner, Kammerrath Ferdi nand Schliwa. Linz: Bicepräsident Reiuinqer, Kammerrath Joseph Dierzer von Traunthal. Olmütz: Kammerrätve: Karl Oberleithner, Emauuel Ritter v. ProSkowetz und Jgnaz Seidt. Pilsen: Kammerräthe: Wenz l Daniel und Joseph W. Fürth. Prag: Kammerräthe: Eduard Edl-r von Portheim und Joseph Sabotka. Ragusa: nicht vertreten Rei- chenberg: Präsident

Franz Siegmund, Kammerrath Gustav Trenkler. Roveredo: Kammerrath Arminio Cohn (Wien). Rovigno: nicht vertreten. Salzburg: Kamaurrath Rudolf Bi bl. Spalato: nicht vertreten. Triest: Kammerräthe: J^naz Brüll und Heinrich Esch-r. Troppau: Kammerräthe: Sigmund Broch, Dr. Ludwig Mautner Ritter von Markhof und Franz von Miller Ritter zu Aichholz. Wien: Präsiden! Joseph Ritter von Reckenschuß (im Verhinderungsfälle Bicepräsident Rudolf Jsbary), Kammerräthe: Johann Gögl, F. W. HuarSt. Max Mauthner

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Seite 3 von 6
Datum: 20.02.1858
Umfang: 6
« nicht eine untergeordnete, sondern die Hauptrolle spielten und als die eigentlichen Urheber desselben zu betrachten feien. Zu diesem Zwecke schildert der Verfasser die Be ziehungen, welche schon ftüher zwischen den Gravnern und dem Herzoge Sigmund in Tirol stattfanden, die Verwickelungen und die Fehde« welche dieselben schön in diesem Lande gegen ihren Herrn herbeiführten, und zeigte hierauf, wie sie eS waren, die nach ihrer Verbannung aus Tirol im Lande der Eidgenossen alle au» anderen Gründen zwischen Sigmund uny

» relchischen und Tirol'schen Länder erhält durch diese Ab handlung nicht nur in Bezug auf den Ursprung de» Thurgauer Krieges, sondern überhaupt über viele an» dere, diesem Kriege vorangehenhe und nachfolgende Ver» hällnisse und Zustände eine verdienstliche Beleuchtung; es genüge, nur einige, derh-lhen hier anzudeuten, z. B. das Verhältniß deS Herzogs Sigmund zu. seinen Vettern, Kaiser, Friedrich und Erzherzog Albrecht,; dexEharakter der Regierung Skgmunv'S in Tirol; die, Stellung, über- muchigzr Vasallen

zum LandeSsüisten und zu de» Land« ständen; daS Eingreifen RomS in die Streitsachey-Sig« mund'»; die Beziehungen dieses Fürsten zur Schweiz ; die Politik, der Eidgenosse» gegza da» Hau» Oesterreich; der. Antheil Venedig», an all, den VMickekngen;, ,pi«. Beschaffenheit eine« durch acht Jähr» bald - mit dem Schwerte, bald mir Verhandlungen geführten Rechts streite« u. s. «. Der Verfassest gedenkt, noch andere Par tien au» der Geschichte i»e» Herzog» Sigmund in ähn licher Weise zu beleuchten. . S t» ne Y e» Met

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Seite 2 von 8
Datum: 05.06.1906
Umfang: 8
, Ihre ! armen Puppen nüßhandelte, wie Sie dann wei inend zn nur kamen nnd den bösen Jungen ver- Magten? Wissen Sie es noch?' j Tas Mädchen nickte lächelnd. ! ..Ob ich es weiß. Fran Linde. Sigmund mochte ^ Puppen nie leiden, und hat einmal meiner Lieb- ^lingspuppe den Kopf abgerissen. Da mußte ich ! schrecklich weinüen. und ich rächte mich dafür, in ! dom ich ihm ein ganzes Glas Tinte über seil Schulheft go-ß,' sagte das Mädchen mit halben i Lachen. j „Ja, ja. ich denke doch, das loa ren schöen Zei !ten

sein, damit sie j sich schonen kann. Wir sind gezwungen, zu arbei tten. damit wir leben können. Wir besitzen nichts > werter, als was wir verdienen, und die Zeit der Kinderspiel? ist für mich vorüber. Der Ernst des Lebens trat sehr >balid an mich heran. Und dann. - wenn — Ihr Horr Sohn zu Hause ist, fürchie ich tatsächlich, zn stören.' „Aber, liebe Eva!' rief Fran Linde kalb grol lend, „was tnn Sie so fremd und scheu Sigmund gegenüber? Ihr seid doch Nackcharskinder, da braucht man wahrhaftig nicht immer erst zu über legen

, ob der „Herr Sohn' nicht gestört wird. Weshalb sagen Si»» nicht einfach Sigmund, wie früher auch? Der „Herr Sohn' würde sich sicher lich darüber freuen. Ich bitte Sie, Eva, Sie tun doch gerade, als eh Ihr Euch erst seit ein paar Wochen kennen gelernt hättet. Da ist die Hilda drüben schon anders.' Sic zeigte dabei auf das gegenüber liegende Haus ,wo eben ein blonder, modern frisierter Mä'dchonkvpf sichtbar Wu^de. „Sehen Sie, Eva,' fuhr Frau Linde lächelnd fort, „da stecht die Hilda wieder und gnckt hci

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Seite 1 von 8
Datum: 10.07.1906
Umfang: 8
— gerade in ihrem Kernpunkte — wieder in abschlägigem Sinne. Tie Original-Roman von Irene v. Hellmuth . Nachdruck verboten.) (29. Fortsetzung.) XIV. Nun zog der Herbst ins Land und mit ihm kamen auch wieder die gesellschaftlichen Vergnü gungen, die im Sommer ziemlich vernachlässigt wurden. Bälle, Konzerte, Theaier traten in ihr Recht und Sigmund konnte sich nicht von allen geselligen Zerstreuungen zurückziehen, wie er gern wollte. Hildo, die auch mit Schmeicheleien nicht geizte, wenn sie cs darauf

nach Oesterreich-Ungarn einen Wert von 13,2 Millionen Kronen, wovon 8.9 Millio nen Kronen auf den Weizen entfallen. Sehr be- dentend war die Viehausfuhr, für die gleichfalls ihr ..Goldkiny' nach wie vor beranSzupntzen, ob wohl Sigmund sich daS schon 'ehr oft verbeten hatte mit der Motivierung, er Vierde selbst für diu Toilette seiner Frau sorgen. Hilda lächelte dann jedesmal etwas mirleidig und sagte- ,.Ta wäre ich allerdings fern heraus! Ten ganze» Winter würde ich mit einem nnd demselben Kleide

in allen Gesell' schaften erscheinen. Tu weißt ja nicht, was mau alles braucht. Laß nur Mama dafür aufkommen, lieb» » Gott, weshalb wären wir denn reich!' Und wenn Mutter un-d Tochter Einkäufe mach ten, dann brauchten sie jedesmal eine ganz ansehn liche 2imune und Papa Sennebach mnßre nichtig in den Gcldsack greifen. Er tat es zwar manchmal seufzend, aber er sagte nichts, weil er wußte, daß e? doch nichts ausrichten würde. Eines Tages kam Hilda wieder von einem Be such bei ihrer Mutter. Sigmund saß

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Seite 1 von 8
Datum: 06.06.1906
Umfang: 8
Wer di2 geglückte Rettung. Sie wollte sich oben entfernest. als Sigmund, vollständig umgekleidet, wieder ins Himer trat. Und wieder, wie vorhin, streifte ein heiter lächelnder Blick das lieblich errötende Mäd-- chen. „Ach, Sie wollen schon fort?' sagte er im Tone des tiefsten Bedmienls. „das ist schade. Ich hatte mich auf eiu Plauderstündchen mit Ihnen nnd Mutter gefreut.' „Ich muß leider gelten,' versicherte Eva. Sic hielt jetzt die Augen beharrlich gesenkt, und darum bemerkte

sie auch nicht, wie der junge Doktor jic unausgesetzt betrachtete. Er hatte eine ihrer Hände erfaßt und sagte leise: „Muß es wirklich seilt?' Die Mutter, die sich am Tische zu schaffen ge macht, trat zu Seiii beiden. Sigmund ließ die Hano mir leisem Druck fahren und trat zurück, das Mäd chen verabschiedete sich ungewöhnlich rasch, fast hastig. „Eilt scheues Ding, die Eva,' sagte er. als sich die Tür hinter der schlanken Gestalt geschlossen hatte. «Ich meine, sie hat sich recht verändert War doch sonst ein so lachendes

da an kani die Kleine fast täglich zu dien» l'iißeil Sckindans, und Mutter und Sohn beobach teten dann mit heimlicher Freude, n ie gilt eS den» Mädchen schineckte. „Das arme.Hascherl.' sagte Frau Linde dann gewöhnlich, „zu Hause bekommt es freilich so etwas nicht.' Am folgenden Tage, als Doktor Sigmund Lin de gegen Abend eben von einein Krankenbesuche heimkehrte, rief ihm sein Nachbar, der dicke Sei- fenfabrikant Sdnnebach, schon vmv weitem über die Straße herüber. Er stand, seine Pfeife auH dem Munde

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Seite 3 von 4
Datum: 09.11.1866
Umfang: 4
für immer jede Spur fremder besagten Andre mit Umgehung des bischöflichen Ge richts wegen ihrer Ansprüche auf ermähnten Theil des Schlosses vor einen andern Gerichtshof ziehen ,wollte, während doch der Entscheid hierüber dem Bi- ischose als Lehcnsherrn zustünde. ' ^Bisher ^var.man allgemein.der Ansicht, Schloß .Fürmian sei erst zur Zeit des Herzogs Sigmund an «den Landessürsten gekommen; jedoch das Schatzarchiv Register zu Innsbruck weist uns die theilweise Un dichtigkeit

bei dessen Rücktritt vom Statthat« kommen, und er von Witilo des WeggensteinerS Erben mit seiner Bewilligung an sich gelöst und in Sah- Weise inne gehabt, so verleihe er demselben Niklas Vintler und dem Jörg von Metz und deren Erben, Söhnen und Tochlern-' denselben Theil mit allen dazu gehörigen Recht«» und Freiheiten. Endlich brachte Herzog Sigmund auch den übrigen Theil der Beste, weichen »och die Edlen von Fur mian als trientnerisches Lehen mne hatten, käuflich an sich; am 16. September 1473 zn Boze» Urkunden

Ritter Niklas und dessen Bruder Bigil von Firmian, daß sie auf Begehren des durchlauchtigen Herrn, Her« zogs Sigmund, ihr Schloß Firmian sammt der klei nen Firmian, Burgpühel, Bnrgstall, Holz und Waide, nebst etlichen Aeckern von beiläufig A> staar Samen und drei Angeten darunter, ferner die Verführung des Zolles au der Brücke, — alles stift-trientnerisches Lehen, zu dem ihre» Theil an oer Fischwaide von der Terlanerbrücke bis gen Merhart von Psatten au das Ursahr, so wie auch die Gräben zu beiden

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Seite 1 von 4
Datum: 12.11.1866
Umfang: 4
zu Cnrtatsch, und Christoph HaßlerKanzelfchreiber, als herzogliche Macht boten mit allen obgenannten stiftischen Lehen sammt dem Brückenzolle unterhalb Firmian, welchen früher Niklans Swan innegehabt, auch weiland Christophen Reifers Lehen, — und bewilligte zugleich, daß er wähntes Schloß Firmian von nun an nach dem Wunsche des Herzogs: Sigmundskron heißen soll. Hatte Herzog Sigmund bisher so manche Burgen des Landes an sich gebracht, sie umgebaut und nach seinem Namen mit verschiedenen Zunamen umgetauft

, Z- B. Sigmundsried, Sigmundslust» Sigmundsfreud, Sigmundsburg, Sigmundseck, Sigmundsfried, so sollte uim nach seinem Willen die neuerworbene am groß artigsten umgestalte! und die Krone von allen werden, und darum lieg er den von ihm ihr geschöpften neuen Namen: Sigmundskron selbst vom Lehensherrn be stätigen und baute sie wirklich als die Krone aller herrlich um. > Die so herrlich hergestellte Beste Sigmundskron wurde ansan s von den seit 1076 sich Erzherzog nen nenden Sigmund und auch von K. Maxmilian Pflegern

zur Bewachung übergeben; so urkundet Erzherzog Sigmund zu Innsbruck am Montag vor Cathedra St. Petri 1481, daß er früher dem Hansen Maltiz, seinem Pfleger zu Sigmundskron, Richter und Amt mann zu Altenburg, 60 M. B. als Burghuth zuge sagt; nun erhöhe er ihm selbe bis aus Widerruf auf 100 M. B.; und falls selbe die Gefalle des Amts Altenburg nicht ganz abwürfen, soll er das Mangelnde aus dem Zolle zu Unterrain empfangen. — Am St.. Margrethen Tag des nämlichen Jahres 1431 verlieh zu Bozen der Erzherzog

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