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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 21.11.1863
Umfang: 10
Wacht. Gute Stacht. In dem Erker schläft «iu Mädchen Träumet von der Blumen Prachl; Ihr im Herzen ruhe der Himmel Drin die Engel halten Wacht. Gute Nacht. Ein Abenteuer Maiser Josef H. im Aanate. ? Bon I. Ottfried. Der 14. September des Jahres 1783 hüllte die Gegend bei Zlatina in die Schrecken des Kampfes. Schon im Februar desselben Jahres hatte Kaiser Josef, durch den Internuntius Baron Herbert, der Pforte den Krieg erklärt, worauf alsbald beide Mächte sich zum blutigen Streite rüsteten

» Von Trieft bis an den Dniester war ein Kordon gezogen. Von Seite Oesterreichs befand sich das Hauptquartier bei Futak in der Nähe d»s Donauflußbettes, welches im Monat März der Erzberzog Franz, in Begleitung des Feld- marschaUs Herrn Grafen Lascy, bezog. Währenddem hatte dcr Kaiser den Kordon bereist, war mit Ende des genannten Monates im Hauptquartier erschienen, und übernahm allsogleich den Oberbefehl über das ge- sammle Heer. Mit abwechselndem KriegeSglücke kämpften die beiden erbitterten Elemente

zuckte plötzlich die Angst aus: »Wo ist der Kaiser?« Und keine Antwort beruhigte diese verhängnißvolle Frage... Den Kaiser hatte kein Auge erschaut, er war und blieb dem Blicke des Heeres entschwundcn. Da bemächtigte sich der Dämon scheuer Furcht und der Verzweiflung jeglichen Gemüthes ... an keine militärische Ordnung, an keine kämpfende Disziplin war mehr zu denken; nach allen Seiten entströmte die Flut vereinzelter Tmppei.körper; galt eS doch seinen Herrn und Kaiser aufzufinden, den Edelstein

, in dessen Hellem Glänze das ganze deutsche Volk, be wehrt oder nicht, sich spiegelte! Der Kaiser war aber, um den kostlosen Anblick des auf der wilden Flucht begr ffenen Heeres nicht ununterbrochen vor Augen zu haben, demselben vor gefahren und beabsichtigte, im Glauben, es werde bald der wirre Knoten sich lösen, bei Scabarz wieder zu demselben zu stoßen, und. weiters die Strapazen mit ihm zu theilen. Im schlichten Reiserocke, der die Uniform verbarg, um von keinem der streifenden Spione entdeckt

ein, dessen dunkle Bäume und Gesträuche dem Auge des Besorgten sich wie ein Höllenrachen aufschlossen. „Majestät!' flüsterte er dem Kaiser in italienischer Sprache zu, „sind Sie von der Treue dieses Burschen überzeugt? Ich fürchte Verrath!« »Alessandro. Du bist kindisch in deiner Furcht; Ba- sil weiß, wen er fährt, und einen Verrat) an. seinem Kaiser begehen, gliche ihm vaS Verbrechen deS Vater mordes !' Kaum hatte der Monarch diese Worte deS ehrend sten Vertrauens gesprochen, als Basil mit starker, volltönender

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1905
Umfang: 8
, des „Kanjo', an. Das Kanjo ist nickst etwas ganz Neues. Es war schon vor Jahrhunderten bei außerordentli chen Gelegenheiten verliehen worden^ In der Wie derbelebung des Kanjo darf nicht ein Zeichen de mokratischer Nichtachtung äußerer Orden- und Eh renzeichen. vielmehr die höchste Ehrung der Fa- milientraditionen gesehen werden. Der Kaiser von Japan v-'rfügt. wie ei > Blick in die Rangliste be weist. über eine strittige Reihe von Orden und Ehrenzeichen in vielen Abstufungen. Das Kanjo

aber ist ein Ehrendiplom der höchsten militärischen Behörden fü.' Verdienst vor dem Feinde. An LM i« Mim!. Die Manöver des zweite» Tages gingen unter strömendem, zeitweise wolkerrbruch- artigen Regen vor sich und endeten mit einem weiteren Vorrücken der Südpartei, welche bis Ro meno vordrang. Die Norddivision bezog in den Ortschaften um Fonds herum, die Siidpartei in der Gegend von Sejö und Sirnonico Feldlager. Der Kaiser war um ^7 Uhr früh von Romeno auf die Anhöhe bei Salter geritten, von wo der Monarch

mit lebhaftem Interesse trotz des Rogens die Uebungen bis zum Schlüsse verfolgte. Nach 11 Uhr vormittags kehrte der Kaiser nach Ro meno zurück, wo um 1 Uhr nachmittags das Diner stattfand. Vor diesem wurden der Gemeindevor steher, der Pfarrer und der Direktor der Elektri zitätsgesellschaft in Romeno. Dr. Lanzerotti, in Audienz empfangen, in welcher sie dem Monarchen den Tank für dessen Besuch zum Ausdruck brachten. Der dritte Kampftag. Das-Manöver fand gestern bei Romeno, Cava- reno und Saywnico

seinen Abschluß. Die N?rd.- ' Donnerstag, den 31. August 1905. , ^ Partei zog sich bis gegen die Mendel zurück. Der Kaiser ritt von RomÄu» über Cavareno auf einen Hügel bei Sejo, von wo er den Gang der Aktionen aufmerksam verfolgte. Um ^9 Uhr wurde be? reit's abgeblasen. Sodann ritt der Kaiser die Trupper. ab und lobte wiederholt die Haltung und >as Aussehen derselben. Gegen 10 Uhr kehrte der Kaiser nach Romeno zurück. Vor dem Diner empfing der Monarch noch den italienischen Ge neral Brscsti

und dessen Adjutanten und verab schiedete sich von denselben. > Die Fahrt durch das Nonstal. Gegen halb 3 Uhr nachmittags fuhr der Kaiser, nur von« Generaladjutanten Grafen Paar und den. zwei Flügkladjutanten begleitet, während der Statthalter mit dem Bezirkshauptmanne von Cles Vorausfuhr, von Romeno ab. Zur Verabschiedung hatten sich alle jene Persönlichkeiten, welche bei der Begrüßung anwesend waren, eingefunden, de nen der Kaiser nochmals seinen Dank und seine vollste Befriedigung aussprach. Die Fahrt

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Seite 1 von 10
Datum: 06.06.1873
Umfang: 10
graues Sl-id mit schmalem Sammt und weißen Spitzen benäht, und Brillanten um den Hals und in den Haaren, Fürstin Windischgrätz lila und Diamanten, Fürstin Liechten stein rosa und Diawantencollier, Fürstin Collared» schwarz und Türkisschmuck, Gräfin KinSiy hellgrau und Perlen :c. ?c. Bald nach ^/,8 Uhr erschienen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaisrin, die hohen Gäste, die Erz» Herzoge und Erzherzoginnen in der Hoslogt. Ja der Mitte nahm Jbre Majestät die Kaiserin, zu ihrer Linken Czar Alexander

und der Großfürst Thron folger. zu ihrer Rechten die Großfürstin Marie, die Herzogin von Nassau und der Großfürst Wladimir Platz. In zweiter Reihe saßen Se. Majestät der Kaiser, der Herzog von Nassau, der Großherzog von Weimar, die Gräfin Girgenti und die Prinzessin Maria von Anhalt-Dessau. In der dritten Reihe und den beiden Seiteologen saßen noch die Erzherzoge und Erzherzoginnen. Die Aukunft des Czar ia Wien. Alexander II., Kaiser von Rußland, und mit ihm ter Großsütst-Thron,olger Alexander Cesarewitsch

, dessen Gemalin, die Großfürstin Marie yedorowna Czäsarewaa und Großfürst Wladimir, nebst einem überaus zahlreichen uud glänzeuden Gesolge, darunter die ersten Würdevträg-r der russischen Monarchie, find Sonntags ia Wien angekommen. Sonntag um 11 Uhr 36 Minuten Vormittags fuhr Se. Majestät der Kaiser seinen hohen Gästen vom Nordbahnhofe ans in einem bereitstehenden Hof sepa ratzuge bis Gänserndorf entgegen. > Daselbst hatten sich wegen des regnerischen Wetters nur wenige Leute auf lem Bahnhöfe einzesundeu

. Nicht eiymal von den. Bewohnern von Gänserndorf erschienen viele auf dem Bahnhöfe. Die Nordbahn- Dilection hatte alles Mögliche aufgeboten, um die Station zu schmücken. Von den Salons war einer als Empfangssaal em- gerichiet. Der Kaiser von Oesterreich kam um 12 Uhr 2V Minuten in Begleitung des General.Adju tanten Grafen Bellegarde mit dem Hofzuge, den der Betriebs - Inspektor Kuttilek führte. Der Kaiser trug die Oberst-Uniform des kexholm'schen Garde- Grenadier-Regiwenls, dessen Inhaber

er ist. Im Empfangssaal wurden der Gesandte v. Novi- Münd die russischen Generale Adlerberg und Tur- voff vorgestellt Md mit dem Ersteren unterhielt sich j« F°is°r so tauge,,. bis/um.12. Uhs.40.Mipl»ten ^^st deS HofzugeS sigljsUifirt wurde, welcher SltWyer pH seme-Ssgl-it,»^. führte. ^Ä ^^ iIst^Mgiia^ . verlief, dsr Kaiser rasch den welchen der Zug einfahren sollte. Langsam kam der selbe, vom Hofrath Eichler und General-Jaspections Commissär Claudi geführt, herbei. Zwei Locomotiven zogen ihn, denn er zählte

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Seite 2 von 6
Datum: 07.10.1857
Umfang: 6
sich befindet, von Graz auf te legraphischem Wege Dr. Beninger dorthin berufen. Den neuesten Be, richten zufolge befindet sich die hohe Frau bereits auf dem Wege zur Besserung. Deutschland. Dresden. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist am 29. hier angekommen. Auf dem Bahnhof fand ein überaus glänzender Empfang statt, indem nicht nur d.r König und die königl. Prinzen sondern auch die sämmtlichen am hiesigen Hofe weilenden surft« lichtn Gäste sowie der Prinz Albrecht von Preußen zur Begrüßung

deS Kaisers daselbst anwesend waren. Der Kaiser trug über der öster reichischen Generalö-Uniform das große Band des sächsischen HauS- ordenS rer Rautenkrone. Im Bahnhof war eine Jnfanteriekompagnie als Ehrenwache aufgestellt, welche beim Eischeinen des Kaisers die österreichische Nationalhymne spielte. DaS Publikum, welches sich über aus zahlreich eingefunben hatte, begrüßte den Kaiser, dessen blühendes Aussehen und leutseliges Wesen aller Herzen erfreute, mit wiederhol tem Lebehoch. Vom Bahnhof fuhr

der Kaiser mit dem König und dem Kronpiinzen in einem offenen zweispännigen Wagen nach dem kö niglichen Schloß, woselbst für den Kaiser die Gemächer bereit gehalten wurden. Um 5 Uhr fand sodann im Schloß große Galatafel statt. Den Abend verlebte der Kaiser im engen Kreise der königlichen Familie. Am folgenden Morgen begab sich der Kaiser in Gesellschaft deö Königs und der Prinzen sowie der übrigen hohen Gäste zu den in der west lichen Umgebung der Residenz stattfindenden Manövern, welchen der selbe fast

den ganzen Tag zu Pferde beiwohnte, und am Schluß noch eine Spezialbestchtigung des vereinigten Armeekorps vornahm, welche bis in die kleinste Euizelnheit der Bewaffnung und Umsormirung ein ging. Abends besuchte Se. Majestät das Hoftheater und fuhr am Morgen deS I. October mit einem Ertrazuge nach Weimar. Weimar. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist am 1. ds. Vormittags 9'/- Uhr hur angekommen, mit dem Großherzog im Re- sidenäschloß abgestiegen, dann um N Uhr in russischer Uniform

zu der Großfürstin Großherzogin nach Belvedere gefahren, wo sich der russ. Kaiser befand, letzterer kam dem österreichischen Monarchen auf der Treppe entgegen; beide Kaiser umarmten und küßten sich mit Herzlich keit. Später sprachen sie längere Zeit ohne Zeugen, und fuhren auch allein in einem Wagen zur Stadt. Nachmittags war Galatafel, AbendS Festvorste!'ung im Theater. Am 2. Morgens fuhren beide Kaiser nach Dresden, von wo jedoch der Kaiser Alerander wieder nach Weimar zurückkehrte, da die kaiserlich russische

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Seite 2 von 4
Datum: 30.03.1894
Umfang: 4
Bit Kaiserbegegnung m Abbazia. <OriginaltkIcgranimc der Bozncr Zeitung.) Mattuftüc. 29. ^'zr- Piuikl 9 Uhr Morgens traf hin- > c; mi: Lr. Majestät dem Kaiser Franz Iesei i. ein. Der Kaiser, weicher vie preußische Uniform Nug. sah sehr rüstig aus und stieg elastisch, ohne Zeichen der Ermüdung, aus dem Waggon. Der deutsche Kaiser, welcher seinen hohen Verbündeten bereit« erwartete, eilte auf ihn zu, die Monarchen umarmten und küßten sich zweimal und tauschten die herzlichsten Begrüßungen. Kaiser

nach der Ankunft stattete Kaiser Franz Zoses der deutschen Kaiserin in der Villa Amalia, und so dann der Großherzogin von Toökana in Volvöka einen Besuch ab. Häuser und Villen strotzten vom Schmucke der Fahnen und von den Schiffen flatterte festlicher Flaggeilschmuck. Abbazia, 28. März. Nach crsolgtcr Ankunft in Abbazia zogen sich die Majestäten zurück in die Appar tements des Kaisers von Oesterreich, welche im Hotel Stephanie eingerichtet waren, und verblieben daselbst beiläufig eine Viertelstunde

. Nach der Rückkehr vom Besuche der Großherzogin Alice von ToSlana in Vo- losca besichtigte Kaiser Franz Josef das Militär. Kurhaus und sprach seine lebhaste Befriedigung da- rüber aus. Nach einem gemeinschaftlich eingenommenen Dejeuner begaben sich die Monarchen und Kaiserin Viktoria Augusta nach der Villa Amalia und unternahmen sodann in Gesellschaft der Familie des Erzherzogs Joseph an Bord der „Christabel' ein- 'iundfahrt Ueberall, wo die Dacht erschien, wurde sie stürmisch begrüßt. Nach diesem Ausfluge

, wiederum begrüßt von den Huldigungen der Menge, nach Matmglie. Nach einer überaus herzlichen gegenseitigen Verabschieduug erfolgte die Abfahrt unseres Kaisers um 8 Uhr 5li Min. mit dem Horzuge. Politische Uebersicht. Die Mooarchenzusammeukiinste sind in allen Blättern Gegenstand der Aufmerksamkeit. Der deutsche Kaiser, heißt es, werde demnächst mit König Hum> bert in Venedig zusammentreffen. Auch die Behaup- tung, daß Wilhelm II. mit Alexander III. eine Z u sammenkunst haben werde, wich jetzt ganz

wirklichen Segens. Sie hat den Franzosen gezeigt, daß im Herzen des österreichischen Monarchen kein Argwohn herrscht gegen Frankreich, und dadurch auch darge than, daß der Dreibund, dessen Mitglied Oesterreich ist, nicht daran denkt, Frankreich zu befehden. Wie nachhaltig der Eindruck ist, den der Kaiser in Cap St. Martin hinterließ, zeigt ein Artikel des Pariser „Figaro', in dem es heißt: Wir für unsern Theil glauben, daß keines der Mitglieder des Dreibundes » priori eine Aussöhnung mit uns ablehnt

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Seite 2 von 4
Datum: 12.12.1882
Umfang: 4
, in welchem gleichzeitig der Kaiser erscheint. „Der König lebt noch?' sind die ersten Worte des Kai sers. „Noch! Aber —!' will der Kronprinz ant worten. Der Kaiser in seiner raschen, entschlossenen Weise hört ihn nicht, eilt zu dem Gemache des Das Georgs-Fe st wurde am 8. ds in j Königs. St. Petersburg in herkömmlicher Weile gefeiert, l In der Thür steht der Geheime Rath Schöu- Bei dem Gala-Diner brachte der Kaiser einen en- i lein; er erhält von dem Fürsten einen Wink: er thusiastisch aufgenommenen Toast auf das Wohl

. von Preußen, ; Der König war allein in seinem Sterbegemach ! mit seinem Leibärzte, dem Geheimrath Schönlein. ! Die königliche Familie war in einem Nebenzimmer ^ versammelt, um, wenn der König Abschied nehmen wolle, sofort bei ihm zu sein. Gegen halb vier Uhr wurde der königlichen Familie gemeldet, daß soeben der Kaiser von Nußland im königlichen Schlosse angelangt sei. Der Kronprinz erschrak bei der Nachricht. Friedrich Wilhelm n . hatte eine iustinctive Abneigung gegen seinen kaiserlichen Schwager

Nikolaus von Nußland. Friedrich Wilhelm !II. kannte die Abneigung, die Furcht und den Haß seines Sohnes, nnd sein sehnlichster Wunsch auf feinem Krankenlager war, dem Sohne und Schwiegersöhne das feierliche Versprechen des steten treuen Zusammenhaltens abzunehmen. Zu diesem Zwecke hatte er den Kaiser an sein Sterbe bett rufen lassen. Dem Kronprinzen war eine solche Versöhnungs scene entsetzlich. Er mußte sie zu vermeiden suchen. Der Botschaft, daß der Kaiser im Schlosse auge langt sei, folgte kaum zehn

bis zwölf Minuten später das Eintreffen des Kaisers im Malais. Der Kronprinz verlor die Geistesgegenwart nicht. Mit der königlichen Familie befand sich in dem Vorzimmer der vertrauteste Freund des Königs, der Oberkammerherr Fürst Wilhelm von Wittgen- stein. An ihn wandte sich der Kronprinz. „Der König darf den Kaiser nicht mehr sehen.' „Zu Befehl, königliche Hoheit!' Der Fürst geht auf den Fußspitzen in das Gemach des Königs, bleibt an der Thür stehen, winkt Schönlein zu sich, der au dem Bett des Königs

sitzt. Schönlein bewegt sich auf den Zehen zu dem Fürsten. Der Fürst flüstert ihm zu: „Der Kaiser ist da, der König vertritt dem Kaiser den Weg. „Majestät dürfen nicht eintreten!' Der Kaiser, der große russische Kaiser sah den kleinen deutschen Doctor mit einem Blicke an. ver ihn vernichten sollte. Der deutsche 1 Doctor wich aber keinen Zoll breit vor dem ruf- > fischen Autocrateu, dem damals mächtigsten Manne der Welt. „Majestät', sagte er mit sicherer Ruhe, „das Leben des Königs ist mir anvertraut

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Seite 4 von 6
Datum: 03.04.1858
Umfang: 6
Ms Kaiser Josef'S letzten Lebensjahren. Historisch. An einem FrühlingSmorgen deS Jahres 1732 lehnte der Kaiser Zosef II. an dem geöffneten Fenster seines Arbeitszimmers auf dem Schlosse zu Schönbrunn und schaute, in Gedanken versunken, nach den waldbewach senen Bergen hinüber. Eine Weile mochte er so sinnend, betrachtend ver weilt haben, als ein eigenthümliches, auffallendes Ge räusch zu ihm drang. ES klangen Stimmen in eini ger Ferne, ein Dröhnen deS BodenS, um so seltsamer

, da sich unmittelbar unter den Fenstern «ine Schild- wache befinden mußte. Neugierig beugte sich der Kaiser weiter heraus und sah längS deS WegS, der an der Fronte deS Schlosses vorbeiführte, hin, wo nicht weit von ihm die Schildwache, ein Garde-Gre- vadier, stand und mit einer Person zu sprechen schien, welche daS Gebüsch verbarg. Wenigstens ließen dieö seine Bewegungen vermuthen, da er lebhaft mit der Hand nach ihr hi-nwinkte und oft und wiederholt heftig mit dem F..ße aufstampfte. Zuweilen klangen sogar

einzelne Worte, die der Grenadier unwillig und sich vergessend halblaut sprach, zum Fenster herauf. AlleS mußte dem Kaiser um so mehr aussallen, da Niemand währ»nd seiner Anwesenheit den Garten be treten durfte, überdies die frühe Morgenstunde fremden Besuch nock nicht erwarten ließ. Kopfschüttelnd be obachtete er den Grenadier, der hochgewachsen, schönen Gesichts, einen Mustersolvaten versprach und doch so seine Pflicht vergaß. „Nun entfernt Euch aber, Vater!' vernahm er endlich ziemlich deutlich

und der Grenadier machte zu gleich eine heftige Bewegung mit de, Hand nach dem Strauche hin. „Ich darf nicht mit Euch sprechen und Euch an diesem Orte lassen! ES ist nm mich geschehen, wenn Ihr hier bemerkt werdet. Da seht, deS Kaisers Fenster steht offen und er ist gar früh auf! Wenn er unS hörte!' „Den Kaiser will ich ja eben sehen, ihn sprechen!' entgegnete eine etwaS stärkere, rauhere Stimme im steiermärker Dialect hinter dem Strauche hervor. „Weißt du nicht, Antonel, daß daS der einzige

Weg ist, um dein Rosel zu retten? Unser guter Kaiser muß eS er fahren; denn nur er allein kann unS helfen. Lies doch nur daS Briefel, daS sie dir schrieb und daS ich dir gegeben, dann wirst du erst ihre Anqst und ihren Kummer kennen! Würde ich wohl sonst einen so weiten Weg nach Wien und von da zu dir nach Schönbrunn unternommen haben? Antonel, höre mich!' Und er trat dem Gnenadier näher, sodaß ihn der Kaiser ge nauer betrachien konnte. „Sprich mit dem Kaiser, oder laß mich mit ihm sprechen! Du bist gewiß

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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1875
Umfang: 8
Man», zusammen 42 Bataillone mit 25,673 Monn. An seldtüchliger Reiterei hoben die Carlisten nur 7tX) Pferde. Die Kaiserreise nach Italien Nu« Trieft, 3. April wird geschrieben: Heute Morgens 7 Uhr fand die Revue der GarnisonStrup. Pro im Kasernenhofe der Villa Torrente statt. Der Kaiser besichtigte auch unter lebhaftester Betheiligung seitens des Publicumö alle Militär - Etablissements. Die Parade war übrigens rasch beendigt, sie währte kaum 20 Minuten. Das Commando hatte General major Görtz. AML. Baron

Wetzlar führte als In haber seines in Trieft garnisonirenden Regimentes dasselbe persönlich. Der Kaiser sprach zum Schlüsse seine vollste Zufriedeaheit mit der Truppen revue aus. Auf die Parade folgte die Besichtigung der Hasen» arbeite«. Der Kaiser fuhr zur Rampe der Bahnhof» station, bestieg die dort errichtete Tribüne, die eine vollständige Uebersicht über die neue Haseuanlage ge währt und fuhr dann zum Molo II, wo der Kaiser sich die bereits vollführten und nach zu vollführen- Aonsiglieri

. der Republik ein vtoliatlich^ 'GthäN' Än M'MapvZeoo«^ Äd führt deii Vtel'M6lllviissaK6''t den Arbeiten erklären ließ. Diese Erklärungen gaben der General - Direktor Boutoux und der Hafenbanleiter Friedrich BömchevS. welche auch die HonneurS machten. Hierauf fuhr der Kaiser zum gegenüberliegenden größten Hafeudamm mittelst einer Gondel und wurde daselbst mit begeisterten Hnrrahrafen von Seite der Mannschaft dreier festlich geschmückter vorüber» fahrender Aoyddampfer und den brausenden Evvivas

einer zahllosen Volksmenge begrüßt. Der Kaiser ver. fügte sich dann an Bord der Dampf-Jacht „Fantasie', welche um den Haiendamm zum Molo San Carlo zurücksteuerte. Auck hier erscholl tausendstimmige» Evviva und die Menge jubelte dem Kaiser zu. der zu Fuß in die Residenz sich zurückbegab. Die Feier der Enthüllung deS Maximilian-Monu mente« war eine großartige. Eine unübersehbare Volksmenge nahm an derselben Theil, die Ufer waren dicht besetzt. Vor dem prachtvollen Pavillon auf der glänzend decorirten Piazza

Giuseppina harrten die Minister und zahlreichen Würdenträger der Ankunft des Kaisers. Zwei Bataillone Infanterie und Marinesoldateu, sowie der Wiener Beteranenverein „Tegetthoff' mi» Fahnen und Musik waren auf dem Platze aufgestellt. Der Kaiser iu MarschallS-Uni« form erschien in Begleitung der Herren Erzherzoge, der Generalität und einer glänzenden Suite und wurde von der Volksmenge mit Jubel begrüßt. Der Präsident des engeren MonumentS-Comites, Po» renta, begrüßte den Kaiser mit einer italienischen

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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1889
Umfang: 6
. Seilagen.Lekonom' Samstag den 17. Auguk .zo 187. Die Kaisertage in Bertin. Nun ist unser Kaiser wieder nnch <Ml zurück gekehrt. um nach den rauschenden Berliner Fest lichkeiten im traulichen engeren Familienkreise sein Gebiutsfest zu begehen. Die Herzlichkeit, mit welcher das deutsche Volk und vor allem Kaiser Wilhelm selbst unseren schwergeprüsten edlen Kaise: empfanden haben, bürgt am besten für die freundschaftlichen Beziehungen beider Großstaaten, wie denn auch dieses gegenseitige brüderliche Ver hältniß

, die treue und feste Bundesgenofsenschaft durch die Toaste der beiden Kaiser beim Galadwer im historisch-berühmten „Weißen Saale' unver hohlen zum deutlichen Ausdruck gebracht worden ist. Das Volk wie das Heer ehrte unseren weisen Herrscher durch zahlreiche Kundgebungen und patiioiische Feste, die zumeist einen militärischen Charakter hatten. Kaiser Franz Josef war ent zückt von der glanzvollen Parade, bei welcher ungefähr 20.V0V Mann des Gardekorps auf dem Tempelhofer Felde aufgestellt waren. Dabei ritt

zum ersten Male di? Leibgarde der Kaiserin voran. Kaiser Wilhelm ließ das gesammte Gardekorps Präsentiren und die Musikkorps spielten die öster reichische Volkshymne. Kaiser Franz Josef nahm den Frontrapport aus den Händen des Kaisers Wilhelm entgegen und ritt die Fronten der in zwei Treffen aufgestellten Truppen ab, welche successive präsentirten, wenn beide Mon archen. mit der Kaiserin zur Rechten, sich näherten. Das Abreiten der Fronten dauerte dreiviertel Stunden. Inzwischen stellte

sich die Infanterie zum Parademarsch in Kompagniefronten auf. Kaiser Franz Josef stellte sich mit dem Erzherzoge Franz Ferdinand, den Prinzen Sllbert und Heinrich und mit einer glanzenden Suite, in welcher sich auch Offiziere der fremden Mächte befanden, in der Mitte des Paradefeldes auf. Kaiser Wilhelm führte sodann sein Elite korps, dem das aus Mannschaften der ganzen deutschen Infanterie gebildete Lehrbataillon zu getheilt war. vorbei und ritt hierauf links neben den Kaiser Fran? Jo>el hi i. Die Parade nakm

volle drei Stunden in An spruch- Nach 12 Uhr schloß das imposante Schauspiel, welchem eine ungeheuere Menschen menge, die sich in ^rögerer Entfernung von dem Paradeterrai» befand, beigewohnt hatte. Beide Monarchen fuhren im offene i Wagen Mn Schlosse, währen» der Fahrt von Tausenden, die den langen Weg einsäumten, begeistert bejubelt. Auch die Felddienstübuiig bei Spandau nahm einen sehr günstigen und interessanten Ver« lauf. Die beiden Kaiser nahmen aus dem Wind, mühlenberg bei Gotow

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Seite 1 von 6
Datum: 13.03.1888
Umfang: 6
Deutschland in Hraner. ü. Ein Fürst kann seinem Volke keinen besse ren Beweis innigsten Vertrauens geben, als daß er auf Anordnungen verzichtet, deren Erfüllung die Liebe zum Vaterland? und zum Herrscherhaus zur Voraussetzung haben. Kaiser Friedrich hat sich in dieser Weise bet seinem Volke eingeführt. Er hat es jedem Deutschen zu überlassen erklärt, angesichts des Heimganges des großen Kaisers seiner Betrübniß in welcher Form immer Aus druck zu geben. Die edlen Absichten

- schicksal hat aber auch die übrigen Völker Euro pa's zu Kundgebungen des Beileids veranlaßt. Neben den mit Deutschland verbündeten Reichen Oesterreich-Ungarn und Italien voran, welche in Kaiser Friedrich den Fortsetzer des väterlichen Ruhmes und der Friedensliebe erblicken, haben England und Rußland in Beweisen aufrichtigster Theilnahme gewetteifert. Leider kann ein Gleiches in vollem Maße von Frankreich nicht behauptet werden. Die offiziellen Persönlichkeiten haben wohl dem trauernden deut« schen

Reiche etiquettemäßige Worte der Sympa thie gewidmet, leider hat aber das nichtoffizielle Frankreich den traurigen Anlaß nur dazu benützt, um alte Wunden aufzureißen und den Rachedurst gegen Deutschland durch Verunglimpfung des Andenkens des edlen Dahingeschiedenen Luft zu machen. ^ Man kann es nicht anders als roh nennen, wenn ein hervorragendes Blatt, wie das Jour nal .Paris' in dürren Worten erklärt: Deutsch land kamt den dahingeschiedenen Kaiser beweinen, Frankreich hat dazu keinen Anlaß

abgerechnet, widmen jetzt dyn verstorbenen deutschen Kaiser sympatische Artikel, in denen die Bedeutung dieses Kaisers vollauf ge würdiget wird. Wir haben über den Tod des greisen Monarchen noch Einiges nachzutragen. Die letzten Augenblicke des Kaisers waren schmerzlos; sein Tod war ein sanftes Hinüberschlummern. Der Todesfall war nach 1V Uhr allgemein bekannt. Aus allen Stadt- theilen strömten die Menschenmassen gegen die „Linden'. Am Sterbelager des Kaisers waren sämmtliche m Berlin anwesenden

Angehörigen der KönigSfamilie versammelt. Wenige Stunden vor seinem Tode sagte Kaiser Wilhelm zum Hofprediger Kögel: .Ich hoffe mit Zuversicht auf die Gnade GotteS, denn ich habe als Christ und Regent niemals mit Wissen Unrecht gethan.' In seinen FieberpKmtasien beschäftigte sich der Kaiser fortwährend mit dem Reiche. Er sprach in abgerissenen Sätzen, aber manchmal sehr laut, daß es im Nebenzimmer vernehmlich war: „BiSmarck soll das Möglichste thun, den Frieden mit Rußland zu erhalten — keinen Krieg

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Seite 2 von 8
Datum: 24.08.1867
Umfang: 8
der herrschenden Tendenzen in maßgebenden Kreisen zu glauben: die Besprechun gen der Herrscher Oesterreichs und Frankreichs in Salzburg richteu die Spitze gegen irgend eine dritte Macht. Diese Besprechungen entstammen der auf- richtigsten Friedensliebe, die sich in entfchiedener'Weise darin bekundet, daß man nicht daran denkt, die be reits vollendeten Thatsachen iu Zweifel zu ziehen, sondern dieselben in ihrer ganzeu Ausdehnung und Bedeutung aufrichtig acceptirt. Iu Betreff PreußmS gelten dem Kaiser

die Festung, ^die Kaiserin ! Eugenie den MönchSberg. Finanzminister v. Becke wurde eingeladen, nach Klesheim mitzufahren, wo Abends ein großes Fest stattfand. Die Kaiserin Elisabeth machte als Hausfrau die Honneurs. Erz. Herzog Ludwig Viktor empfing in Obersten-Uniform die Gäste. Napoleon, Eugenie und Kaiser Franz Joseph fuhren im geschlossenen Wagen. Der Park war ganz abgeschlossen; bei dem Gouter fand Tafel musik statt, dann Beleuchtung. Alles erschien in größter Gala. Erzherzog Ludwig Viktor erhielt

in KleSheim von Napoleon das Großkreuz der Ehrenlegion. Dem Gartenfeste wohnten 13V Personen bei. Im großen Saale wurde Thee genommen an vier Tischen, am ersten saßen Kaiserin Eugenie, Kaiser Franz Joseph, der Erzherzog Ludwig Viktor, Fürst Hohenlohe, Beust, Fürstin Schwarzenberg uud Fürstin Lobkowitz. Am zweiten: Kaiserin Elisabeth, Kaiser Napoleon, Herzog von Gramont, Graf Andrassy, Graf KönigSegg, Prinzessin Eßlingen. Beim Cercle stellte die Kaiserin Elisabeth der Kaiserin Eugenie die Damen, der Kaiser

von Oesterreich dem Kaiser Napoleon die Herren vor. Die Konversation war sehr lebhaft. Schluß zehn Uhr. Die Fahrt nach Jschl unterbleibt. Die dritte Vorstellung der Hofschauspieler findet zum Besten der Armen statt. Auch die Gollinger Fahrt unterbleibt. *— 21. August. (Gute Informationen) melden: Das Resultat der Entrevue ist eine Defen sivallianz für alle Fälle mit sorgfältiger Vermeidung aller Aggression. Dieses Resultat der Konferenz dürste in irgend einer Form zur Kenntniß der Mächte gebracht

werden. Beide Kaiser stiegen gestern Nachmittags zu Pferde, besähe» die Arkaden, die Winterreitschule und ritte« dann in die Festung,, erstiegen die FestnngSthürme uud ritten deu jähen Abhang hinunter zurück. Bei Ankunft in der Residenz erscholl lebhafter Zuruf. * — (Napoleon) konferirte auch heute geraume Zeit mit Freiherr» v. Beust, welcher sodann mit An drassy, Metternich und Gramont eine Besprechung hatte. Morgen soll auch Justizminister v. Hqe zu einem Ministerrathe hierher kommen. Die Inspira tionen

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Seite 2 von 4
Datum: 09.07.1879
Umfang: 4
, wie so manches Andere „versumpfen' werde. Kaiser Frauz Josef aus der Jagd. Das mächtige Felsgebirge um Eisenerz, eine der schönsten und großartigsten Landschaften der grünen Steiermark, birgt einen zahlreichen Wildstand. In Ru deln zu Hunderten Hausen Gemsen zwischen den zacki gen und schroffen Felsklippen; in den dunklen Nadel wäldern beleben prächtige Hirsche die stille Einsamkeit der Forste, und an den Säumen des niederen Gehöl zes grasen zierliche Rehe. Dieser reiche Wildstand in der an Naturschönheiten so überaus reichen

Gegend, wo dem Waidmanne nicht allein die Freuden der Jagd winken, sondern auch die Wunder der Alpenwelt in ihrer Macht und Pracht Herz und Gemüth erquicken, war denn auch Ursache, daß Oesterreichs Herrscher in diesen Revieren mit besonderer Vorliebe zur Jagd er schienen. Bis zur Stunde haben sich ini V?lksmunde viele Namen erhalte», welche an die Anwesenheit der Landessürsten erinnern, so der Kaisertisch auf dem Erzberge an den tollkühnen Gemsenjäger Kaiser Max I.; der Kaiserichild — der höchste

Gipfel des Falzgebirges — an den eifrigen Jäger Kaiser Ferdinand III. Die Kaiserlüche. eine Felsenhöhle im Fölzgebirge, diente zur Küche während der kaiserlichen Hofjagden; und seit mehr denn dreißig Jahren bezeichnen die Kaiserbuchen — zwei Buchenbäume an einer der gefährlichsten Stellen in den schroffen Wänden der aus den Fluthen des Leopoldsteiiiersees fast senkrecht aufsteigenden Seemauer — eine» von Kaiser Franz Josef I. durch lange Zeit mit besonderer Vorliede gewählten Standplatz

, von dem aus er, wohl der kühnste Beschütze unserer Zeit, so manche flinke Gemse mit der me fehlenden Kugel nie dergestreckt hat. Der Kaiser besitzt in Eisenerz ein kaiserliches Jagd schloß, den früheren landesfürftlichen Kammerhof, eine Jagdvilla in der Radmer und mehrere Jagdhütten an verschiedenen Orten seines Leibgeheges; in diesen letz teren nimmt er zuweilen Unterstand, ja im Falle der Noth mitsammt seinem Gefolge auch Nachtquartier. Das Jagdschloß in. Martle Eisenerz besitzt eine Reihe von großen

mit eleganter Einfachheit ausgestatteten Appartements; dieselben find für die steten Gäste des Kaiser- bestimmt, so ericheinen der König von Sach sen, Kronprinz Rudolf. Prinz Leopold von Baiern u. Ä. sehr oft hier. Zahlreiche Gemälde, meist Jagd- und Thierstücke. schmücken die Gemächer. Des Kaisers Schlafzimmer selbst ist wohl das kleinste und einfachste; ein Bett, die nothwendigsten Möbel und ein Kreuz. Geschenk des Papstes Pius IX.: daS ist die ganze „Glauben Sie wirklich, daß Lord Stratsord Hcron sei

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Seite 2 von 6
Datum: 14.08.1858
Umfang: 6
dem Kaiser Franz Josef als deutsches Nationaleigen- thnm huldvollst genehmigt Aiid erklärt worden. Seine Majestät geruhten daher auch, als Protektor desselben Se. Eminenz den deutschen Cardinal Graf Reisach zu ernennen, sowie Sr. Eminenz dem Cardinal Sylvestri das Protektorat über die ander» drei österreichischen Kirchen 8ti Ni^ionimi der Illyrer, 8ti Lui-oli vor. der Malländer und 8ti V»i-«ulom»ki huldvollst zu übertragen. Se. Heiligkeit Pius IX. erfreut sich des bestcu Wohlseins. Die gewohnte Milde

: Cherbourg, 3. Aug. Nach dem Dejeuner auf der Seeprafeetur machten die Königin, der Prinz Albert so wie der Kaiser und die Kaiserin in Begleitung der Marschälle, Minister und Gesandten eine lange Spa zierfahrt nach den Höhen von Ronle bei Cherbonrg, und fuhren im Schritt durch die Stadt inmitten einer ungeheuren Menschenmenge und den nicht endenden Rufen: „Es lebe der Kaiser!« «Es lebe die Kaiserin!' „Es lebe die Königin von England!' Die Gefeierten waren darüber sichtlich erfreut. — k. Aug. Gestern fand

das Diner an Bord der „Bretagne' statt. Der Kaiser und die Kaiserin schiff ten sich mit ihrem Gefolge um 6 Ubr ein, um sich an Bord zu begeben. Sobald das kaiserl. Boot auf der Rhede erschien, wurde es von drei Salven aller französischen und englischen Schiffe und der Artillerie der Forts salntirt, während die Matrosen auf den Raaen und den Verdecken der Fahrzeuge Hnrrah's ausbrachten. Um 7 Uhr sah man das Boot der Kö nigin von England von der königl. Jacht abstoßen und nach der „Bretagne' abgehen

; die Artillerie don- uerte von neuem, und der Kaiser empfing seinen hohen Gast am Fuß der großen Treppe der „Bretagne'. Während des Diners, welches von 70 Gedecken war, spielte die Musik der Guiden. Beim Dessert erhob sich der Kaiser und brachte einen Toast aus. in wel chem er. seinen festen Wunsch aussprach, die Einigkeit zwischen beiden Nationen zu erhalten. Prinz Albert erwiederte im Namen der Königin. Nach dem Diner begaben sich die kais. und kön. Herrschaften auf das Himerdeck, um ein Feuerwerk

auf dem Fort in der Mitte des großen Dammes zu sehen. Gegen halb 1t Uhr nahm die Königin Abschied, und fuhr, vom Kai ser begleitet. nach der Zacht zurück. Alle Fahrzeuge sind beleuchtet, und eine letzte Artillerie-Salve schloß' das vom herrlichsten Wetter begünstigte Fest^ Der Kaiser und die Kaiserin kehrten um tt Uhr nach der Seepräfectur zurück. Bei dem Diner, welches der Kaiser gestern an Bord der „Bretagne' gab, waren nebst der Königin von England, dem Prinz-Gemahl und den Prinzen der k. Familie

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Seite 2 von 4
Datum: 22.08.1867
Umfang: 4
die Monar chen -Zusammenkunft) finden wir nachstehende Telegramme: ' Der König von Baiero kommt nicht hieher; der selbe hat keine Einladung erhalten, doch dürfte bei einem der Ausflüge der Kaiser mit ihm eine Begeg nung stattfinden. Die beiden Kaiserinnen begeben sich Mittwoch zur Erzherzogin Sophie nach Jschl. Die Abreise Napoleon's wird nicht vor Freitag geschehen. Rouher ist aus Karlsbad nicht hieherberusen worden. WaS vom Hofe und anS den Kreisen der Minister lrauspirirt, gewährt

nicht den geringsten Anhaltspunkt zu Vermuthungen ü?er die politischen Abmachungen der beiden Monarchen. Alles was die hiesigen Kor respondenten hierüber nach Wieu referiren, sind auf der Straße aufgelesene Konjekturen; doch tritt die Intimität der beiden Kaiser, die sich das erste- und letzteinal in Villafrauca gesehen, wahrnehmbar hervor, sowie die Hofleute von der auszeichnenden Art reden, in welcher Kaiser Napoleon den Reichskanzler Baron Äeust und den ungarischen Minister-Präsidenten Grafen Andrassy begrüßt

hat. Baron Benst war heute mit dem Fürsten Metternich und dem Herzoge von Gramont zu längerer Unterredung beim Kaiser Napoleon. Die Majestäten machten heute eine Spazierfahrt «ach Aigeu; dort fand eine Promenade statt. Die Kaiserinnen fuhren im ersten, die Kaiser im zweiten Wagen. Um Viertel nach acht Uhr kamen beide Kaiser in's Theater; die Kaiserinnen erschienen später. DaS Theater endete um halb II Uhr; auf der Heim fahrt wurden die Souveräne mit Akklamation em pfangen. — DaS Resultat der heutigen

Konferenz ist nicht bekannt; Baron Benst und Graf Andrassy waren derselben zugezogen. Vor dem Diner, welches um 4 Uhr stattfand, wurde Baron Benst vom Kaiser Napoleon in längerer Audienz empfangen. Nach dem Diner fuhren Ihre Majestäten uach dem Schlosse Aigen. Von dort um 8 Uhr zurückgekehrt, erschienen Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Napoleon, von dem Herrn Erzherzog Ludwig Victor begleitet, in der Hofloge des festlich geschmückten Theaters, woselbst das Or- » ^ kündeten Heere

mir, daß durch Gustav's Tod mein Vaterland von der Wkd«km1eM»g drückender Fesseln befreit werden wärde und wem Entschluß: „im Fall Ankerström mir sein Ehrenwort versage, von dem beabsichtigten Morde abzustehen, den König durch eine Warnung vor der chester beim Eintritie der Majestäten die Melodie: »partaut xour 1» L^ris« anstimmte. Kaiser Na poleon schenkte der Vorstellung die lebhafteste Auf merksamkeit. Nach dem dritten Akte erschienen beide Kaiserinnen , im Theater. Sämmtliche Majestäten blieben bis zum Schlüsse

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Seite 3 von 4
Datum: 11.01.1895
Umfang: 4
Nroler Neuig'ieitspoll. Militärisches. Der Kaiser hat ernannt den Ober sten Iosei Hugelmann, Kommandanten des Z»f.- Reg. Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen Nr. 45. zum Landwehr-Jnfantcrie-Brigade-Komman- danten in Innsbruck; die TranSfcrirung des Majors Amand Wawra, Kommaneanteu de^ Feldj.-Bat' Nr. 2V, zum Tir. Jäg.-Reg. Kaiser angeordnet; den Major Anton Czech des Tir. Jäg.-Reg. Kaiser zum Kommandanten des Feldj.-Bat. Nr. 20 ernannt; ferner angeordnet die Übersetzung in den Aktivstand

der k. k. Landwehr der Hauptleule 1. Klasse: Fer dinand Kozell, des Jnf.-Reg. Humbert I. König von Italien Nr. 28; Josef Ritter Attlmayr von Meranegg, des Tir. Jäg.-Reg. Kaiser; Ernst Ritter Hörma » n von Wüllerstors und Urbair, des Jns.-Reg. Arnulf Prinz von Bayern Nr. 80; ferner zum Oberarzte im Präsenz stande deS k. und k. HeereS den Einjährig Freiwild ligen Tilular-Unterjäger Doktor der gesammten Heil kunde Jaroslav Traxler, des Tir. Jäg.-Reg. Kaiser ernannt. Ernennung Der Ackerbauminister hat den Forst

, daß sie sich jetzt geschäftlich vereinigt und einen Theehandel begründet ha^en. Herrliche Gegend. Wie dem „Geselligen' aus Gallnow geschrie? wird, haben die dortigc» Stadt verordneten beschlossen, jedem berechtigte» Bürger d. h. Hausbesitzer der Stadt, im nächsten Jahr zwei Stoß Holz und 6000 Stück Torf frei zu verabfol folgen. Die Ursache liegt darin, daß der Sladl weit ausgedehnte Wiesen sowie große Wälder und Felder gehören, aus denen so reicher Gewinn gezogen wird, Letzte Nachrichten. Ein Bortrag des deutschen Kaiser

Krieg rühmte der Kaiser die Thaten der japanischen Feldherren und Admirale, be sonders in der Schlacht an der Ialu-Mitndung, deren Erfolg wesentlich den Panzer!.euzern zuzu schreiben fei. Wie ferner berichtet wird, zeigte der Kaiser seinen Gästen die im Muschelsaale au-qeM'llten WechnachtS- bäume uud Weihnachtsgei^enke der kaiserliche» Fa milie, und fand im Anscylnsse a>i ein kleines Souper eine länger'' zwanglose Unterhaltung bei Bier statt. Ueber die Umsturzvorlage, drS Sozialistengesetz

:c. soll nicht gesprochen worden sein. M. hrfüch wird ver sichert, der Kaiier habe iein Befremden geäußert, saß man ihn für die Äcglassnng der Aufschrist: „ Oem deutschen Volke!' am RelchslagShause verant wortlich mache. Er habe damit nichts zu thun. Nach einer Version hätte der Kaiser die Weglassuug mißbilligt. Der Kaiser ließ die Berliner Gäste mit einem Sou- oerzuge um halb l Uhr Nachts nach Berlin zurück bringen. Anarchistisches. Die Londoner Abendblätter vom !>. ds. veröffent lichten das anderweitig

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Seite 3 von 4
Datum: 14.08.1871
Umfang: 4
werde ich rechtzeitig bekannt Zeben. Letzte Post. Wels, 1l. August. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist zum Empfange des deutschen Kaisers heute um 11 Uhr Vormittags hier eingetroffen. Zum Empfange Sr. Majestät fanden sich der Statthalter von Overösterreich, der LandeScommandicende von Linz und Salzburg und die hiesige Gemeinde-Reprä sentanz ein. Se. Majestät inspicirte die aufgestellte Dragoner-Escadron und nahm sein Absteigequartier in der Wohnung des Chefs der hiesigen Eisenbahn- Station. Ein zahlreiches

Publicum hat sich auf dem Perron des Bahnhofes eingefunden. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm wird um 12 Uhr 50 Minuten erwartet. — Nachmittags. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm erfolgte um 1 Uhr 10 Minuten Nachmittags. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph, in der Obersten- Uniform seines preußischen Regiments, erwartete den selben auf dem Perron des Bahnhofes. So wie der Zug anhielt, eilte Kaiser Wilhelm, in der Obersten- Uniform seines österreichischen Regimentes, sofort aus dem Waggon dem Kaiser

von Oesterreich entgegen, und umarmten sich beide Monarchen in der innigsten und herzlichsten Meise. Hierauf erfolgte die Vorstellung des Statthalters von Oberösterreich, der Generalität, des Bezirkshaupt- manneS und des Bürgermeisters von Wels. Nach einem Aufenthalte von 3 Minut-n bestiegen beide Majestäten ein Coups und wurde die Weiterreise fortgesetzt. Ischl, lt. August, halb 5 Uhr Nachmittags. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb ö Uhr Nachmittags in Ebensee ange kommen

. An der Landungsbrücke hatten sich die Be hörden in Gala-Uniform zum Empfange Ihrer Ma jestäten eingefunden. Der Landungsplatz und der Postplatz waren festlich beflaggt und decorirt. Die am See aufgestellte Musikbande spielte beim Heran nahen des kaiserlichen Schiffes die preußische VolkS- hymne. Ihre Majestäten verließen gemeinschaftlich das Schiff und bestiegen sofort den Wagen, um die Reise nach Ischl fortzusetzen. — 6 Uhr. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb 6 Uhr Nachmit tags

hier eingetroffen und direct in'S .Hotel Bauer' gefahren, wo sie vom Herzog von Mecklenburg, dem Prinzen von Holstein, dem Fürsten von Waldeck, der Gemeindevertretung und einem zahlreichen Curpubli- cum mit Hochrufen empfangen wurden. Unmittelbar nach der Ankunft erschien der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe im „Hotel Bauer', um Kaiser Wilhelm zur Hoftafel einzuladen, zu welcher sich derselbe jetzt um 6 Uhr begibt. — 8^/q Uhr Abends. Soeben fährt Kaiser Wil helm nach beendeter Hoftafel in das „Hotel Bauer

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Seite 2 von 4
Datum: 22.04.1875
Umfang: 4
also auch kein Geheimniß daraus, baß wir mit dem Blute unserer Söhne geizen, daß wir frei sind von Ueberhebung und jedem Durst nach Mehrung des kriegerischen Ruhms. Italien. In einer Betrachtung über dir Frage, in wir weit die Begegnung des Kaiser« von Oesterreich mit dem König von Italien dir Bezie hungen zwischen Deutschland und Italien berührt habe, kommt der „Daily Telegraph' zu folgendem Schlüsse: „Deutschland bedürfte heute Italiens in seinem Kampfe mit dem Papstthum, allein Italien fühlt sich mehr

war nie zu befürchten. Zur Kaiserreise. Ueber den Besuch der Kerkafälle bei Scardona erhält die „N Fr. Presse' folgendes Telegramm: Die Jacht „Fantasie', den Kaiser und sein Gefolge tragend, verließ am 17. d. um b Uhr Morgen» den Hafen von Sedenico, um bei mäßiger Bora gegen Nordwest zu steuern. Da» Ziel des Ausfluges waren die Wasserfälle der Kerka, und wurde die „Fantasie' für diese Excurfion deshalb gewählt, weil sich ihr schlanker Bau für die zu besahrenden engen Gewässer besser geeignet

, als der prächtigere Schiffs körper der „Miramar'. Der kaiserlichen Jacht voran dampfte das Sckiff der Triestiner Seebehörde und eine kleine Äarcasse der Kriegsflotte, welche bei Lan dungen an der Küste benutzt zu werde» pflegt und deren Dienste diesmal b?i der Einfahrt in die Kerka in Anspruch genommen werden sollten. Dem kaiser lichen Schisse solgte der „Lucifer', ein großer Dam pfer der Llvyd-Gcsellschaft. welcher jetzt die Rolle des Geleitschiffes übernommen und zahlreiche Per sonen aus Zara und 'Sebenico

gesättigten Canal, au dessen User Scardona liegt. Die alterlhümliche bereit» von PliniuS genannte Stadt begrüßte den kaiserlichen Gast mit einer Triumphpforte, einer von Laubgewin- den geschmückten Riva und mit lebhaften Zivjo-Rufen. Das am Ufer ausgestellte Spalier von mit Pufchak und Iatagan bewaffneten Männern passireud, begab sich der Kaiser in die Stadt, wo er Audienzen er- theille und die Schulen besuchte. Indeß eilten einzelne Passagiere de» Geleilschiffes dem Kaisei voraus an die Kerka

, die in zahlreichen Krümmungen durch hoch, ragendes Felsengeländer ihre grünen Fluthen wälzt. >:n diesen Felsen mag das Auge kaum eine andere lebende Staffage erblicken al» Aiegenheerdeu. welche die in dem Steingerölle der felsigen User verlorenen Grashalme aufstöbern. Heute^aber lagern in der ganzen Länge des Weges die^Bewohner der Gegend, welche, auf ihre lange FlintMestützAzHen Kaiser er- ,warte». PHtzlich,.^bei eineG neuen Wendung de» Wege», dämpft eSarßvor uns, und man konnte meinen, da! kaisaliche

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Seite 3 von 4
Datum: 12.07.1883
Umfang: 4
Bahnhof war geschmackvoll decorirt und das Foyer mit exotischen Pflanzen geschmückt. Der Kaiser stand, während der Zug einfuhr, auf der Platt form seines Salonwagens und sprang, noch ehe der Zug hielt herab auf den Perron. Er sah von der langen Wagenfahrt in der Sonne etwas ge rathet aus- Nachdem der Monarch den zum Empfang an wesenden Fürstbischof begrüßt hatte, hielt der Bürgermeister Dr. DuSatsch eine Ansprache, in welcher er die Anwesenheit des Kaisers in der „von treuen und loyalen

Empfindungen erfüllten Draustadt' feierte. Der Kaiser erwiederte darauf: „Ich danke Ihnen und bin herzlich erfreut, daß mir das patriotische Landesfest die Gelegenheit gibt, wenn auch nur kurz, unter Ihnen zu weilen! Sowohl der Rede des Bürgermeisters, als auch der Antwort des Monarchen folgten stürmische Hochrufe. Der Statthalter Baron Kübeck stellte, nachdem der Monarch die Ehrencompagnie besich tigt hatte, die anwesenden Persönlichkeiten den: Kaiser vor. Als der Herrscher die Begrüßung der jungen Damen

der Aristokratie, die im Hofwarte salon versammelt waren, entgegengenommen hatte, trat er die Fahrt in die Stadt an. Der Wagen des Bürgermeisters markirte den Weg, die Volksmenge vor dem Bahnhofe bestand zum größten Theile aus Slovenen, und deßhalb trugen hier die dargebrachten Ovationen einen ausgesprochen slovenischen Charakter. An der Ehrenpforte nächst der Tegetthoffstraße erwartete den Monarchen ein eben so origineller als sinni ger Huldigungsact. Sechzig junge Damen hießen hier den Kaiser Namens

der Frauen Marburgs willkommen. Als der Kaiser die Gruppe von Schönheit und Jugend sah, verließ er den Wagen und ging der selben zu. Fräulein Dnchatsch überreichte ein Bouquet. Der Kaiser, welcher herzlich dankte, hatte noch die verbindlichen Worte: „Marburgs Damen sind ebenso hübsch, als lieb!' Schon wollte der Kaiser den Wagen besteigen, als er, sich umweudend, eine Reihe kleiner Knaben und Mädchen bemerkte, die in ihren Trachten alle Nationalitäten des Reiches repräsentirten. Eine kleine Obersteirerin

mit dem Bergstock in der Hand, schritt muthig dem Kaiser entgegen, knixte zierlich und bot dem hohen Herrn ein Alpenbouquet. Die Blumenspende wurde acceptirt, und zu den Mäd chen gewendet, meinte der Kaiser, nachdem er einen Blick in die Runde geworfen: „Ihr seid Alle herzig!' Nochmals lächelte Se. Majestät den loyalen Kleinen zu, begab sich dann zum Wagen und fuhr über den Domplatz, wo das Officiers- Corps, die Geistlichkeit und die Delegirten der angrenzenden Gemeinden, 300 an der Zahl, Auf wartung machten

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Seite 2 von 4
Datum: 06.10.1891
Umfang: 4
Aundschau. Bozen, ö. October. Der Kaiser eiließ an den Statthalter Grafen Thun nachstehendes Handschreiben: „Ich bin an die Ausführung des seit langem gehegten Vor habens. Mein geliebtes Königreich Böhmen nach einer Reihe von Jahren wieder zu besuchen, in der Neberzeugung geschritten, hier allerorts einer von angestammter Treue und hingebungsvoller Anhänglichkeit an Mich und Mein Haus beseelten Bevölkerung zu begegnen. Meine Erwartung fand in dem Mir in patriotischem Wetteifer be» retteten

festlichen Empfang und in den Mein väterliches Herz wahrhaft beglückenden loyalen Kundgebungen, deren Zeuge ich während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes in Böhmen all täglich war. vollste Bestätigung. Aus tiefstem Herzen spreche Ich für alle diese Beweise der Liebe und Treue Meinen Dank mir dem Wunsche aus, es möge die Zukunft beide Stämme des Landes strts wie bei dem jetzig»' Avlaße in Ein tracht geeinigt finden zum Wohle des Vaterlandes.' — Der Kaiser spendete für die Präger Armen L000, sür

die Neichenberger Armen 10V0 Gulden. Ueber den festlichen Empfang des Kaisers in Wien haben wir das Wesentliche bereits mitge theilt. Im Augenblicke, als der Kaiser die Bahn- hoihalle betrat, hatte auch die Waldhornabtheilung des Wiener Schützenvereius die k.aisersansare tntonirt. Unmittelbar dar uf fiel die Kapelle des Vereins mit der Bolkshhmne ein und iu dem selben Momente erscholl ein vieltauseudstimmiges Hochrufen, das sich durch alle Gassen in der Nähe des Bahnhofes brausend fortsetzte. Der Kaiser

erschien auf der Treppe, sichtlich erfreut über die Ovation, welch: so spontan und herzlich und doch so großartig wohl noch niemals von der Be völkerung Wiens inscenirt worden war. Er warf eineu Blick auf das glänzende Bild, das sich ihm von der Höhe der Treppe aus darbot, und schritt dann die Treppe abwärts auf Bürgermeister Dr Prix zu, um den sich der gcsammte Gemeinderath geschaht hatte. Der Kaiser sprach zu dem Bürger meister folgende Worte: „Ich bin herzlich erfreut über die Beweise

der Anhänglichkeit, welche ich bei der Rückkehr in Mein liebes Wien erhalte. Ich 5anke für diese herzliche Ovation.' Bürger «cister Dr. Prix erwiderte: .Die Bevölkerung Wiens begrüßt jubelnd und freudig die glückliche Rückkehr ihres Kaisers und versichert Eurer Maje stät unverbrüchlicher Liebe und Treue.' Der Kaiser begrüßte hierauf die ihm zujubelnde Menge in freundlichster Weise und bestieg den seiner harre-den Hofwagen, um die Fahrt noch Schönbrunn anzutreten. An der langen Schützen- reihe vorüber

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Seite 3 von 4
Datum: 29.04.1875
Umfang: 4
. Einer dieser Redner wurde plötzlich durch das laute Schluchzen eines Greises unterbrochen, welcher ausrief: „Ich glaube an die Unsterblichkeit, mein Sohn, einst werden wir uns wiedeisehen!' Es war der Vater Sevel'S. Meueste Poft. Metkooic, 26. April. Der Kaiser verließ um 6 Uhr Früh bei Landregen Vergorac, nachdem die Honoratioren der Gemeinde sich ehrfurchtsvollst ver» abschiedet hatten. Von dem Bergrücken aus betrach tete der Kaiser mit Theilnahme die sich dem Blicke darbietende weithin versumpfte Ebene

. Bei der eine Meile von Bergorac entfernten Marien kirche auf dem Monte Prolog hatte sich die Schul jugend der Gemeinde mit Fähnchen, das Landvolk aus der Herzegowina und Franziscaner tingefunden, die dem Kaiser zujubelten. Der Kaiser genoß hier eine wundervolle, nicht durch Nebel gestörte Fernsicht über die wegen unge nügenden Abflusses stagnirenden Gewässer des SeeS. dann über die auf der Ebene östlich von der Post- straße. die sich an dem Rande einer Anhöhe dinzieht. liegenden türkischen Or schasten

salutirte den Monarchen während des Vorbeisahrens. Die dortige Gegend erscheint sehr fruchtbar; jede Quadratklastec des den Steinen abgewonnenen Erdreiches ist reichlich mit Gemüsen bebaut. Um 9 Ubr nahm der Kaiser in der äußerst ärm» lich eingerichteten PostamtShütte von Nowos'lo unter dem Jubel der Umstehenden daS Dejeuner ein und besichtigte dann die dortige Kirche. Mehrere der Anwesenden erinnerten sich noch der Reise des Kai ser» Franz und segneten seinen Erben. Nach einer weiteren dreistündigen

Fahrt durch die wasserreiche Gegend erreichte man den in dem Win- !et an der Mündung des FlüßchenS Norm in die Narenta liegende» Thurm von Norm. Der Kaiser stieg bei der zur Uebersetzung des Flusses dienenden Fähre ab und machte aus den bereitstehenden, von Marine-Ofsiciereu geführten Dampfbarcassen, in Be gleitung von 200 mir slavischen Flaggen geschmückten, van je einem Ruderer gefühlten kleinen Flußkähnen eine» reizenden Ausflug auf der Naren'a bis zu dem Marktflecken Fort OpuS, woselbst

d-r Kaiser in einem Pavillon von den Honoratioren der Gemeinde feier lich empfangen und mit stürmischen ZisioS. G-dichten und Gesängen begrüßt wurde. Durch e » von prächtig aussehenden Landwehr« chützen gebiloeteS Spalier und zahlreiche Triumph bogen geleit«, besichtigte der Kaiser die Kirche und Schule, machte unter begeisterten Zurufen eine Tour durch den Marktflecken und wurde jodtinn nach den Barcassen zuruckgeleitel. Während die auf dem Ufer versammelten Be wohner Freudenschüsse abfeuerten

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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1891
Umfang: 4
nicht abgehalten behufs Schonung der Truppen Als neues Moment hingegen sei jedoch die Ansprache der beiden Monarchen hervorgehoben; dieselbe wurde zu Pferde gehalten. Die Generalität und die Suite schlössen einen weiten KreiS um den Kaiser und seine Gäste und dann wurden die beü>en Reden gehalten. Wil helm ll., der-die Jnfanterie,lklfform-vom Regi ments seines Großvaters trug, sprach laut und sehr rasch. Auf der Haltestelle zu Allentsteig', waren die Zuschauer Zeugen des zwischen beiden Monarchen obwaltenden

herzlichen Freundschafts verhältnisses. Wiederholt drückte unser Kaiser seinen jungen Bundesgenossen an die Brust. Ein Telegramm aus Allentsteig vom 7. Sept. meldet über den Abschied der Monarchen: Das letzte Manöver dauerte von 8 bis 10 Uhr Mor gens und verlief, wiewohl es anfangs in Strö men regnete, gleichwohl in glänzender Weise. Nach einem trefflich ausgeführten Vorstoße der beiderseitigen Reserven zwischen Allenrsteig und Groß-Poppen wurde auf Befehl des Kaisers drei mal abgeblasen. Kaiser Franz

Josef und Kai ser Wilhelm richteten an das versammelte Offi- Iireitag den U. September zierskorps Ansprachen, in welchen die beiden Mon archen den Truppen die höchste Anerkennung zoll ten und die Waffenbrüderschaft der österreichisch ungarischen und deutschen Armee zum Ausdrucke brachten. Um 11 Uhr Vormittags ritten Kaiser Franz Josef, Kaiser Wilhelm und der König von Sachsen, ferner Prinz Georg von Sachsen, sowie sämmtliche Erzherzoge sammt den Suiten nach der Eisenbahnhaltestelle Allentsteig

. Nachdem sich der deutsche Kaiser in herzlichster Weise von dem Kaiser Franz Josef, von dem Könige und dem Minzen Georg von Sachsen, sowie von den Erz herzogen verabschiedet hatte, erfolgte um 2/412 Uhr dessen Abreise nach München, wo der Kaiser am Dienstag Abends halb 10 Uhr eintraf. Ka nonenschüsse mndeten die Einfahrt des Kaiserzuges an. Der Prinzregent in preußischer Artillerie- Uniform erwartete mit den Prinzen den Kaiser am Bahnhofe. Die Begrüßung war eine sehr herzliche. Wiederholt umarmte

der Kaiser den Prinzregenten und die Prinzen Ludwig und Rup- precht. Nach Besichtigung der Ehrenkompagnie begaben sich die hohen Herrschasten in den Fürsten salon, wo Cercle und Vorstellung erfolgten. Nach 8 Minuten verließ der Kaiser den Königssalon, bestieg mit dem Prinzregenten und den übrigen Herrschasten die bereitstehenden Hofwagen und fuhr in sechsspännigem Galawagen auf den präch tig illummirten Bahnhofvlatz, wo an der Ehren pforte ihn der Oberbürgermeister mit den Stadt vertretern begrüßte

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