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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1895
Umfang: 8
überwältigte. Es zeigte sich einmal wieder die ganze Meisterschaft RezekS in seiner so vornehm-ruhigen und doch so energischen uud zielbewußten Leitung. Werner schüttelte lächelnd den Kopf, aber die Antwort erstarrte ihm auf den Lippen, indeß seine Augen sich gleich allen Anwesenden, wie magnetisch angezogen, nach der hohen Fensterthür richteten, in deren Rahmen bleich und Mt verstörten Zügen — selber fast wie ein Geist — Helene stand. Dem ersten Impuls folgend, wollte der junge Graf zu ihr hinstürzen

—' „Und da haben Sie einen Geist gesehen?' unter- brach Baron Rolfs sie spöttisch, zugleich sie mit scharfe«, grauen Augeu fixirend. Em leichtes Beben ging durch des jungen Mäd- chens Gestalt. Schon öffnete sie den Mund zu einer Antwort, aber dann, wie sich besinnend und Mag- dalenen'L Gatte fest ansehend, sprach sie langsam und deutlich: „Ja. Herr Baron, ich habe einen Geist gesehen!' Rolfs zuckte die Achseln und wandte sich mit ge ringschätziger Miene ab. Jetzt aber stürmten die jungen Damen auf die Gesellschafterin

der Baronin ein: wo sie den Geist sesehen hätte und welche Ge statt die spukhafte Erscheinung gehabt habe? Helene beantwortete keine einzige dieser Fragen; wie hilfesuchend schweifte ihr Blick zu der Baronin hinüber, die j-tzt zn ihr herantrat u> d in ihrer sanften Weise zu ihr sprach: „Wie leid eS mir thut. Sie in der Dämmerung uach dem düsteren Saale geschickt zu haben! Ich dachte gar nicht daran, daS um diese Zeit der Saal wirklich unheimlich und furchterweckend aussieht.' Helene schien noch immer

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 16.05.1902
Umfang: 8
nach dem Rhein und Italien. In Bonn erkrankte er — natürlich ganz zufällig — man erkannte plötzlich, daß der Geist des jungen Mannes schwer gelitten habe. Sofort wurde er in. der Privatirrenanstalt Herz, der heute als eigentlicher medizinischer Leiter ein Dr. Thompfou vorsteht, untergebracht, aber obwohl täglich die stattliche Summe von 50 Mark verausgabt wurde, soll er nichts weniger alz gut behandelt worden sein. Nach Aussagen belgischer Aerzte, die den Kranken abholten, um ihir nach Belgien zurückzuführen

, wurde er in einem unbe schreiblichen Zustande aufgefunden. Sein Geist soll vollständig zerrüttet gewesen sein. Die Braut hatte dem Geliebten versprochen, sich katholisch taufen zu lassen. Diese Zeremonie sollte zu Pfingsten 1398 stattfinden, aber siehe da — so gierig die römischen Hirten sonst auf die „verlorenen Seelen' sind, der Erzbischof von Me- chelen (MalineS) verbot diese Taufe, wie man be- bchauptet, auf Einwirken der Familie der Oultre monts, in einem Schreiben an den Pfarrer von St. Josse

wendet sich an den Kaiser, die Kaiserin, eine Untersuchung wird ein geleitet, aber das Ergebnis, das wohl schließlich eine Befreiung ans der Privatirrenanstalt herbei» führt, gibt auch Zeugnis, wie der Geist und der Körper des armen, willkürlich von der eigenen Fa milie gefangengehaltenen Opfers zerrüttet ist. Er wird trotz Abraten der Bonner Aerzte nach Löwen überführt und dort in ein Kloster gesteckt. Dort hin wendet sich die verzweifelnde Braut, Beim Ein tritts steht'er vor ihr in.Begleitung

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