1.464 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/15_04_1870/BZZ_1870_04_15_3_object_357043.png
Seite 3 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
den, um ihn zu bekehre» und den alten Avam aus zuziehen. Der alte Adam aber w>ll keinen neuen Adam anziehen und hört nicht auf die Stimme deS Pfarrers, denn er glaubt nur mehr an Gott. Der alte Adam wird begraben, vicht an der Seite seiner Rachel, sondern still verscharrt in einem scheuen Win kel der Erde, weil er nicht gehört hat auf des Pfar rers Wort. Der irdische Richter hat ihn verdammt, der himmlische wird ihm gnädig sein. — Veai oreator Lpiritus! Geist GotteS, wo bist du so lange geblieben? Komm herab

und durchwehe die Erde mit deilnm Athem, auf daß der Menschen» haß nicht mehr den Glauben, die Hoffnung und die Liebe versenge. Kehre vor allem ein im Vaiican zu Rom. Sie haben dich gerufen und bedürfen deiner gar sehr. Ja, erleuchte sie, damit sie endlich sich selbst erkennen unv wissen, daß alle Menschen menschlich und alle» Menschliche dem Irrthum unterworfen ist. Geist der Wahrheit, laß deine feurigen Zungen leuch- ten, damit sie erkennen, daß sie die Apostel des Frie dens, die Diener ter christlichen

dem heutigen Staate gegenüber eingenommen haben. Der Standpunct des Börfassers ist nicht ein atheischer^ auch »icht ein skeptischer, es ist der Stand- Punct eines gebildeten Christen. Wenn die Staats behörde das Gegentheil behauptet, so habe ich kurxzu erwähnen, daß sie den Beweis dastr schuldig geblie ben ist. — In Bezug auf die iueriminirten Stellen behauptet, die Aullage, daß der hl. Geist als Gottheit heravgewürdigt sei; den Beweis dafür hat sie aber «icht geliefert. Ja Bezug auf die zweite Stelle

daß sie die Priesterschaft in «hrem eigenen geistigen Wirken zum Gegenstande der Verhöhnung macht. Man könnte sagen, eS ist in diesem Artikel, welcher vielleicht aus Anlaß des einen Tag vor seinem Erscheinen eröffneten Concils geschrie ben worden ist, das ganze Wirken des Priesters das Leben des Menschen hindurch in allen ieinen Stadien verfolgt und zum Gegenstande von Glossen und Her abwürdigungen gemacht. Er beginnt damit, dag er sagt: „Der Geist ist gewichen n. s. w.' Was thut der Geistliche? Er intervenirt

und das JgnaziuS-Wasser auch kirchliche Gebräuche oder Einrichtungen. Präsident: Ich glaube mich auch noch ein we nig an den Katechismus erinnern zu können, und da findet sich das Tamgelübde, während das Wetterläu- ten nicht enthalten ist, so muß eS als eine Lehre und als ein Gebrauch der kath. Kirche angesehen werden. Angekl. Ich kann mich zu dieser Ansicht nich t bequeme». Präsident: Einen ^ weiteren Anlaß Hgibt der erste Passus: „Komm' schaffender Geist . . . bis Lrsstor Spiritus!* Da scheint

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/15_04_1870/BZZ_1870_04_15_4_object_357046.png
Seite 4 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
' mit folgenden Worten beginnt: „Komm, schaffender Geist' u. f. w. Weiter heißt es in die sem Artikel: „Kaum geboren' u. s. w. Prüft man den ganzen Inhalt dieses Artikels, so muß man an erkennen, daß in demselben die Lehren, Gebräuche, Einrichtungen nicht bloß der kath. Religion, sondern überhaupt einer im Staate anerkannten christlichen Religion herabzuwürdigen gesucht werden, und na mentlich enthält die »rste Stelle in ihrer frechen Sprache und Haltung eine Verspottung der Glaubens lehre vom hl. Geiste

, welchen nicht bloß der Katholik, sondern jeder Christ von was immer sür einer Con- session als Gott anbetet. In dieser Stelle wird der hl. Geist als gewichen und mit der Person des Geist lichen identifieirt dargestellt. Allein der Autor begnügt sich nicht mit dem spöttischen Thema vom hl. Geiste, sondern er ergeht sich in höchst unpassenden Aus drücken und Entstellungen über hl. Sacramente und namentlich über die hl. Taufe. Schon die Eingangs worte dieser Stelle: „Kaum geboren' u. s. w. zeigen unverkennbar

wäre.' Der. Herr Angeklagte hat, vom Herrn Vorsitzenden über dl^ Anklage zur Rede gestellt, die Nothwehr vor gegeben, im Kampfe des modernen Staates gegen die Uebergnffe der Kirche; allein einer Ausschreitung der Presse bedarf es nicht, um die Ausschreitungen desi Klerus zu widerlegen. Der Herr Angeklagte will we der den hl. Geist noch die kirchliche Lehre vom hl. Geiste herabzuwürdigen beabsichtigt haben, er läugnet- die böse Absicht; allein prüft man den Inhalt deS Artikels in der ersten Stelle

, so geht die böse Absicht, den hl. Geist, namentlich aber die Glaubenslehre der katholischen Kirche vom hl. Geist zu verhöhnen, Hohl unzweideutig daraus hervor. Der Unterschied, den der Angeklagte zur Rechtfer tigung und Beschönigung anführt, daß er nämlich den hl. Geist mit großen Lettern bezeichnet, und daß er den Geist, der geschwunden ist und den er nicht als Gottheit bezeichnen wollte, mit kleinen Lettern schrieb, ist wohl nur eine Ausflucht des Angeklagten; für den Leser bleibt

, sondern eine bloße Druckschrift geschrieben habe, und daß man es mit einer Druckschrift nicht so genau nehmen solle wie mit einem Buche, wird vom Gesetze als unstatt haft erklärt. Das Gesetz lastet die ganze Verantwor tung, sei es bei einem Buche, sei eS bei einer Flug schrift, dem Verfasser auf, der jeden Artikel wohl zu erwägen und zu prüfen hat. Ebenso ist nicht anzu nehmen, daß der Herr Redacteur die Meinung oder den Geist der hierortigeu Bevölkerung nicht gekannt habe, daß er nicht geglaubt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/16_04_1870/BZZ_1870_04_16_12_object_357128.png
Seite 12 von 16
Datum: 16.04.1870
Umfang: 16
«ttwerlhet, herabgewürdigt hat, weil man den sreien Staatsbürger, L>cr diese Einrichtungen kritisirt, nichts Hätt, nicht vor Gericht belangen kann, ohne daß ihm die StaMgesetze selbst sich zur Vertheidigung dar- Meten. - ! . > . Der Herr Staatsanwalt hat noch in einer andern Stelle eine Verspottung gesehen, nämlich in der An- fangSstclle „Komm schaffender Geist u. s. w.' Er hat von groben. frechen Ausdrücken gesprochen: ich Muß indessen gestehen, daß ich von einem Beweise dieser Anschuldigung

kein Wort vernommen, und daß ich grobe AiiSdrückc in dieser Stelle nicht gesunden habe. Die groben Ausdrücke stehen mithin nur in der Anklageschrift. Der Herr StaatSanwalt hat fer ner behauptet, in dieser Stelle sei der HU Geist als göttliche Person angegriffen; dann wäre aber der Ver lasse»- nicht auf Grund des §. 303 sondern des Z. 122 Kt. s. Str.-G. anzuklagen gewesen. Daß die Anklage nicht auf Verletzung dieser gesetzlichen Bestim mung gerichtet wurde, beweist, daß der HerrStaatS- anwalt

selbst nicht der Ueberzeugung ist, diese Stelle enthalte, eine Herabwürdigung der Gottheit. Der In halt der Stelle schließt die Annahme einer Herabwür digung des hl. Geistes, einer Jdentifizirnng desselben mit dem Geistlichen geradezu aus; denn der Geist liche wird da gerade vom hl Geist nnterschiet»cn. In dieser Stelle wird nicht mir uicht gesagt, der hl. Geist fei nicht Gott, sondern derselbe wird angerufen als Gottheit, und darin kann keine Herabwürdigung liegen. Der Herr Redacteur hat sich bezüglich dieser Stelle

über eine durch dcn und er mußte dem gebildeten ;e>er auch in die- Artikel vollbracht sein sollende Beleidigung der Kirche fem Artikel von Bedeutung erscheinen. - abgelegt, auch hat der Herr StaatSanwalt kein Man- ES ist auch darauf aufmerksam gemacht worden, j dat vom Bisckof oder Mons. Siadtpfarrer beigebracht, daß der Herr Redacteur bei Abfassung des Artikels ! es ist also auch in dieser Beziehung nicht oer geringste Aicht auf den Geist der hierortigen Bevölkerung re- - Beweis für die Strafbarkeit des Artikels

direct veranlaßt hat, denn eS gibt gewisse Leute, die sich an Allem stoßen, was mchr zu ihrer Farbe gehört. Das Aergerniß ist, wie Lessing sagt, ein Popanz, m t dem gewisse Leute gerne allen und jeden Geist der Prüfung verscheuchen möchten. UebrigenS ist von Seite der Staatsanwaltschaft nicht der geringste Beweis hier vorgeführt worden. daß durch diesen Artikel irgendwo ein Aergerniß oder eine Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung erregt worden fei, und es wurden weder Zeugen noch Sach

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/16_04_1870/BZZ_1870_04_16_13_object_357133.png
Seite 13 von 16
Datum: 16.04.1870
Umfang: 16
dcrConstitutionellen Bozner Zeitung, schnldig.^durch die in Nr. 2»1 der Bozner Zeitung vom 9. Dezember 1869 in dem Auf säße „Vsoi oreator Lpiritns' vorkommende Stelle: „Komm', schaffender Geist und sieh dich wieder ein mal um in deiner Schöpfung, steh, was daraus ge worden ist, — eine schöne Wirthschaft das', der Geist ist gewicheil. nur der Geistliche ist uns geblieben — als oreator Spiritus.' — dii. Lehre der christkatholischen Kirche in Bezug auf den heiligen Geist verspottet zu haben? II. Eventuelle Frage

, für den Fall der Ver neinung der Frage »ä I. Wird durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Bezug auf den heiligen Geist verspottet? III. Hauptfrage. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in der Frage aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche in Be zug auf den heiligen Geist herabzuwürdigen ge sucht zu haben? IV. Eventuelle Frage für den Fall der Vernei nung der Frage nci ILI. Wird durch die in der Frage

aä I enthaltene incriminirte Stelle die Lehre der christkatholischen Kirche iu Bezug auf den heiligen Geist herabzuwürdigen gesucht? V. Hauptfrage. Ist der Angeklagte schuldig, durch die in dem »ci I erwähnten Aufsatze vorkom mende weitere Stelle: „Kaum geboren, schleppt man uns schon zum Altare, und der Pfarrer fragt: Adam, willst du getauft werden? Und Adam zieht ein schie fes Maul, und das soll heißen: ich will.' — die Leh ren, Gebräuche oder Einrichtungen der christkatholi schen Kirche in Bezug

Geschwornen einige Erklärungen über die Bedeutung der Fragestellung zu geben. Sie werden erkannt haben, daß es sich um 2 Stellen des incriminirte» Artikels Handels nämlich um eine, welche im Sinne der Anklageschrift auf die Lehre der Kirche vom hl. Geist, und um eine zweite, welche auf die Lehre von der Nothwendigkeit der Taufe und auf die dabei vorkommenden Gebräuche Bezug hat. » Bezüglich beider Stellew macht der Gerichtshof den I Unterschied zwischen der Thathandlung des Redac- »teurs (Ist er schuldig

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/21_10_1896/BZZ_1896_10_21_2_object_387816.png
Seite 2 von 4
Datum: 21.10.1896
Umfang: 4
zu erlangen und zu behaupten, den siaallichcr- seitS vorgeschriebenen Lehrplan einhalten und auch die Staats prüfung ihrer Lehrkräfte nachweisen muß. Allein ein Lehr plan ist immer nur eine todte Form; das Leben, das sich in diese Form gießen läßt und das kein Schulaufscher über wachen und regeln kann, kann von verschiedenartiger Beschaf fenheit sein. Auch eine Befähigungsprüfung bestimmt nicht im entferntesten den Geist, den der geprüfte in seiner Schule pflegt. Da« Leben, der Geist einer Schule

ist Leben und Geist des Lehrers, der Lehrer ist, kurz gesagt, die Schule. So war es stets, und so wird e« immer sein, und ans dieser Wahrheit schöpfen wir auch de>> Trost für den drohenden Fall, daß unsere Schulgesetzgebung ein reaktionäres Gepräge erhallen könnte. Was sind nun die Lehrer in den Ordensschulen ? Stecken und Stäbe in den Händen des KlerikaliSmuö. Wo wäre der Schulbruder, wo wäre die Nonne, von denen man annehmen könnte, sie hätten sich einen freien, selbständigen Geist bewahrt gegenüber

an das Kind, bei ihnen Mißtrauen gegen dasselbe; bei uns Entbindung der Geisteskraft, bei ihnen Einschnürung und Abtödtung derselben; bei uns das Ziel der feste Charakter, bei ihnen daö Ziel die Marionettcn- natur. Durch eine ganze Welt sind wir von ihnen geschieden. Was den OrdenSschulcn in der Gegenwart ein besonders bedenkliches Gepräge verleiht, das ist der Geist der Unduld samkeit, dem sie verfallen müss en, der KlerikaliSmus, der sie verfallen müssen. Der Geist, der die Neuschule durchivaltet

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1869/17_11_1869/BZZ_1869_11_17_1_object_360439.png
Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1869
Umfang: 4
wird unter allen Umständen aus den Concilberathungen hervorgehen: die Klarstellung der Parteien. Es muß sich zeigen, ob der deutsche EpiS» copat wirklich gegen die jesuitische Allgewalt in Rom Front machen, ob die Bischöfe Frankreichs die Auto nomie der gallicanischen Kirche auf ihre Fahne schrei» ben werden, wie «S schon so oft mit großer Genug thuung von liberalen Publicistea gepredigt, von kleri kalen in Abrede gestellt worden, oder ob der Geist deS SyllabuS, daS Reich der Finsterniß an die Stelle deS Lichtes gesetzt

werden wir entschiedener Stellung nehmen müssen. Und das ist auch gut. Einige Bischöfe haben bei ihrer Abreise nach Rom die Gläubigen ihres Sprengels zum Gebete aufge fordert, damit der hl. Geist die Väter des Concils erleuchten möge. Das ist die schönste Mission, welche die Seelenhirten seit lange ihren Schäflein gegeben, und wir stimmen diesem frommen Wunsche aus vollem Herzen bei, denn wir wissen so gut wie die Kirchen- surften, wie sehr die römische Curie des hl. Geiste» bedürftig ist, deS Geistes nämlich

Desjenigen, der da sagte: Der Friede sei mit euch! Wo Friede ist, da ist Eintracht, und wo die Eintracht ist, da ist der Geist Gottes. Seit lange aber ist von unseren „ge heiligten' Stätten der Geist des Friedens gewichen, in der Gesellschaft lodert die Fackel der Zwie tracht, und im Kreise der Familie schiebt sich eisig die Scheidewand zwischen Vater und Mutter, zwischen Bruder und Schwester. Kann eS der lebendige Geist des Christenthums sein, der diese» fluchbeladene Schisma zu Stande gebracht

reißt ihr auch den Glauben mit in den Abgrund. Bedenkt es wohl, ihr Väter von Rom! Die heutige Gesellschaft solgt an deren Spuren, und wenn je die Gesetze des Staate» vom Geiste der christlichen Nächstenliebe angehaucht waren, so ist eS heute der Fall. Reform an Haupt und Gliedern ! sei eure Losung, ihr Väter von Rom. Kehret zurück zu den Lehren Christi, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, und haarspaltet nicht mit den Satzungen des Himmelreiche»; denn der Buch stabe tödtet, der Geist aber macht

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/15_04_1870/BZZ_1870_04_15_2_object_357039.png
Seite 2 von 10
Datum: 15.04.1870
Umfang: 10
? enthaltend, sind t S kr. zuhaben. au die Geschwornen und beeidet si/. Der Schrift führer verliest hierauf die Anklageschrift, welcher wir die wesentlichen Stellen wie folgt entnehmen : „In Nr. 281 der ^oast. Bozner Zeitnog voar 9. Dezbr. v. I. erschien ein Artikel, betitelt: „ Vsni vrsntor spintns.' Dieser Artikel beginnt mit des Worten: 1. Kamm, schassender Geist, und steh' dich wieder einmal um m deiner Schöpfung, sieh', wa» daranS geworden ist — eine schöne Wirthschaft daS l Der Geist ist gewichen

. aameut- lich aber sind .ie ia der Eingangs angeführten Stelle aä I di-seS Artikels enthaltenen Auslassungen eine Verspottung und Herabwürdigung ver Lehren der christlichen A rch: in Bezug auf den heiligen Geist, welchen jeder Christ als Gz,t anbetet, während durch die Ausfälle »cl II dieses Artik ls die Lehren, G.'» brauche oder Elarich'u gzu der g-uauvteu Kirche in B-zug auf die Taufe, die jeder Christ als Sakrament verehrt, m t groben, höchst unpassenden Ausdrücken uud Enlst-UiM^ea verspsltct uid

den verantwortl ch.n R-dacteur Herrn G-orA MiUinzer wird eventuell die Äla^e erhoben wegen Uebrrtretung der Vernachlässigung der pflicht-uäßigen Aufmerksamkeit durch Veröffentlichung der otcitirten Stellen nach Artik.l III. Al. 1. 4 und 5 des Gesetze» vom 18. October 1863.' Hierauf w-rd durch den Schriftführer der incrimi- nirte Artikel verlesen, welcher lautet: VonL oroator Spiritus. Komm, schaffender Geist, und sieh dich wieder ein mal um in deiner Schöpfung, sieh, was daraus ge worden ist — eine schöne

Wirthschaft daS! D-r Geist ist gewichen, nur der Geistliche ist uns geblieben — als orostor Spiritus. Kaum geboren, schleppt man uns schon zum Altare, und der Pfarrer fragt: Adam, willst du getauft wer» den? Uud Adam zieht ein schiefes Maul, und da» soll heißen: Ich will. Und der Knabe nächst heran und will lernen : lesen, schreiben und rechnen; denn er soll das Ge schäft des VaterS fortführen, Briefe empfangen, Briefe beantworten und seine Bitavz ziehen. Aber da kommt der Pfarrer wieder und sagt : Halt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1904/13_04_1904/BZZ_1904_04_13_1_object_2620006.png
Seite 1 von 8
Datum: 13.04.1904
Umfang: 8
dem Gat tezr übermittelin, nachdpin sie Tanner würde der lassen haben. Das war der ZwÄ ihres heutigen Besnchcs den sie ihm stockend und nach Atem rimgend mit teilte, .nachdem sie! sein^- Alifforderung gefolgt nnd auf Lsm Eckdivan n^en ihm Platz genommen hatte. Graf Leone« folgte tief erschüttert der unlogischen Dml^ung ihr^ GedMkÄr und Absicht . und g«? kailgte zu der traurigen. Überzeugung./daß seinier Schwägyrini Geist doch Wohl gelitten haben mußte. Vr^.wpllte ihre ÄilfMung l^schwichtigeii

, bei welchen! Priestelr Du auch Dein bekümmertes Herz durch die Beichte von seiner Last befreien magst, ja, wenn Du dies durch Gebet in Dein!eir Kammer tnst— es gilt gleich: denn Gott ist überall, di? Form ist nicht der GW, der Geist aber allein ist Gott/' „Aber der Böse,' wandte Gräfin Mary ein, „der Kaplan schildert ihi? so schrecklich, daß ich an Gott zweifeln möchte, der solch eine furchtbaresWesen neben sich duldet.' „Die höchste Vollkommenheit, Gott. kqMte nie- inals das Böse, dH, Teufel zeugcil,' erklärte Graf

Leonce -ernst, „ebensowenig wie die Wahrheit! di>z Lüge, die Lieibe dein Haß. Gott schuf den Menschen und mit ihm den Kampf der Siniie gegLft dclul Geist. Daß der Geist i?r' diesem KÄupfe nicht un- tchliege. vrelinehr im ehrlichen Streite mit Begier den. und Leidenschaften als gekräftigter Geist ge läutert hervorgeht, das ist die hoho Bestimmung des Menschen.' Graf Leonce hatte in diesck. Worten den W^eg

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/17_08_1870/BZZ_1870_08_17_3_object_354327.png
Seite 3 von 4
Datum: 17.08.1870
Umfang: 4
zu Rimini AM des Kaisers willen, falsches Zeugniß abgelegt, wider klares, besseres Wissen — wir wollen es nicht hoffen: er hätte nicht Menschen, sondern dem heil. Geist gelogen. Aber Dank, herzlichen Dank jenen echten Nachfol gern der Apostel, welche in der P-üsung bewährt er funden und durch den feurigen Ofen der Trübsal, den man in Rom ihnen angezündet, unversehrt am Glauben hindurchgegangen sind! An ihnen hat der hl. Geist sich mächtig erwiesen; er hat sie gestärkt, jener schwersten Versuchung

IX kann nur eine Krone erringen, die des BkißerS. Er hat alle Warnungen, Belehrungen und Mahnungen verschmäht, auch die letzte und ernsteste. Wir müssen ihn Gott und seinem Gewissen überlassen, von unse ren Bischöfen aber hoffen uud vertrauen wir, daß sie ganz und voll und unzweideutig, ohne Zaudern und Rückhalt thu» werden, was ihres Amtes ist. um der Kirche den Frieden wiederzugeben und !die Schwachen und Schwankenden vor schwerer Versuchung zu ve- wahren. Der göttliche Geist, der sie in Rom so sichtbar geleitet

, welche drückend auf den Völ er» lag, er wird der uu ruhigen Hast ein Ende inachen, welche zu religiös n und politischen Extremen trieb, cr wird alle Illusio nen eingebildeter Mächte zerstören uns die Gemüther mit jenem Geist heiligen Ernstes erfüllen, und die egoistischen Ziele des Hochmulhs in den Hintergrund drängt. Geschieht das nach Gottes heiligem Willen, dann wird ein nenes Concil die Mängel des alten rasch ersetzen, indem eS Hand anlegt, au jene wahre Reform d r Kirche an Haupt und Gliedern

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1891/17_11_1891/BZZ_1891_11_17_2_object_420483.png
Seite 2 von 4
Datum: 17.11.1891
Umfang: 4
und Stille trat ein, als wäre eiu Engel, oder, wie junge Fräuleins sagen, der Geist eines jungen Lieutenants durch das Zimmer geschritten. Diese Pause will ich benützeu, um jenen meiner verehrten Leser, welche das TischrLckeu uur vom Hörensagen kennen, eine kleine Jnstructio« über die dabei zu beobachtenden Regeln zu geben: a. Geräth der Tisch in eine wellenförmig schwan kende Bewegung, so kündigt dies die Anwe senheit eines conversationLlusti?eu „Geistes' an. I>. schlägt der Tisch mit dem Fuße

auf eine au den „Geist' geeignete Frage einmal auf dem Boden auf, so bedeutet dies eine Verueiouug, zweimal eine unbestimmte Antwort, dreimal eine Bejahung. ES währte uicht lauge, da begann der Tisch, sich erst langsam hebend, iu eine immer mehr sich stei geude wellenförmige Bewegung zu gerathen, plötzlich stieß er mit wuchtigem Schwünge auf den Boden auf. Man schloß auf die Anwesenheit eines ent weder sehr hervorragenden, oder eiueS sehr red-- selige» „Geistes'. Das Ungestüm des kleinen Rumorers

und holte sein Pendant herbei, doch auch dieses erfaßten bald die Tobsuchtsanfälle seines Vorgängers. Nun be gann auch mich das Verhalten des kleines Spekta- kelmachers zu intercssireu, der sich wie ei» Stabs offizier der Heilsarmee iu Ekstase geberdete, und ich erbat mir die Eilaubniß, allein dem vorlauten Gesellen auf den Zahn fühle» zu dürfen. Welche Frage an den durch den Tisch mit uns conver- sirenden „Geist' wäre aber in den für Baiern so schweren Tagen brennender, natürlicher

gewesen, als die uach dem künftigen Lose des bejammernSwerthen und tiefbedauerten Königs? Resolut frug ich den angemeldeten „Geist': „Ist dem Könige noch ein langes Leben beschicken? Eiu einmaliger Stoß des Tisches erfolgte, — ein spiritistisches Nein. Wir.sahen uns schweigend an. Nun frug ich weiter: „Kannst Du u»S vielleicht die Lebensfrist bestimmen, welche ihm noch gegönnt sein wird?' Der Tisch schlug zweimal auf. Da Kies weder eiu Ja noch eiu Nein bedeutet, »folgerte ich daraus die Zahl der Jahre und frug

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/03_11_1871/BZZ_1871_11_03_2_object_456552.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1871
Umfang: 6
vorgenommen, beide, weil sie die Beschlüsse des vaticanischen Con cils nicht anerkennen. Die excommunicirten Geist lichen sind indessen nicht gewillt, sich hiedurch au der Ausübung ihrer pricsterlichen Funktionen hindern zu lassen. Pfarrer Hosemann hat folgende Ansprache an , das katholische Volk erlassen: „Der Erzbischof von München-Freising hat mich heute am 28. October, persönlich in Tuntenhausen erscheinend, excommuuicirt, weilich «ich Hen Beschlüssen des vaticanische« Schein- Wir sollten

Hautausstülpungen erweisen. Ihrer Gestalt conchs nicht Mtrwoxftti Hav^nachiiem es dmh die an Geist hervorragendsten Würdenträger dieses Con cil als „eine Verschwörung gegen göttliche Wahrheit und Recht' geschildert und erklärt hatten, „daß die neuen Dogmen weder von den Aposteln gelehrt noch von den Vätern geglaubt wurden; daß sie seelenver- derbliche Irrthümer sind, im Widerspruch mit der ächten Kirchenlehre, gegründet auf Betrug. eineScharde für Katholiken.' Bischöfe und Erzbischöfe

. Wenn angenommen wird, daß dieses Concil vom heiligen Geist geleitet wurde, so erscheint im Gegensatz zu jenen Concilien der hei lige Geist, beziehungsweise die Kirche im Widerspruch mit sich selbst. Wo aber Selbstwiderspruch ist, da ist nicht die Wahrheit, sondern Unwahrheit; wer also das vaticanische Concil anerkennt, muß folgerichtig auch die Unfehlbarkeit der Kirche längnen. Ich für meine Person will ein Glied der katholischen Kirche bleiben, wie sie vor und bis zum 18. Juli 1870 ist, nicht ein Glied dcr

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1869/09_12_1869/BZZ_1869_12_09_1_object_359612.png
Seite 1 von 4
Datum: 09.12.1869
Umfang: 4
»,t> u. Münch,n. Ru»»lf M«ff» i» «nll» u. Manch«». 281. Otnzelae ?tr. » kr. Dmmrstig, dm S. Dezembn. Nr. 4 kr. / Von! orsstor Spiritus. Komm, schaffender Geist, und sieh dich wieder ein« wal um in deiner Schöpfung, sieh, waS daraus ge worden ist — »ine schöue Wirthschaft daS! Der Geist ist gewichen, nur der Geistliche ist unS geblieben — als creator Spiritus. Kaum geboreu, schleppt mau uoS schon zum Altare, und der Pfarrer fragt: Adam, willst du getauft wer« den? Und Adam zieht eiu schiefes Maul

hat ih» ver dammt, der himmlische wird ihm gnädig sein. — Veiü oreator öxiritus! Geist GotteS, wo bist du so lange geblieben? Komm herab und durchwehe die Erde mit deinem Athem, aus daß der Menschen- Haß nicht mehr den Glauben, die Hoffnung und die Liebe versenge. Kehre vor allem ei» im Baticau zu Rom. Sie haben dich gerufen und bedürfe» deiner gar sehr. Ja, erleuchte sie, damit sie endlich sich selbst erkennen uud wissen, daß alle Menschen menschlich und alles Menschliche dem Irrthum unterworfen

ist. Geist der Wahrheit, laß deine feurige» Zungen leuchten, damit sie erkennen, daß sie die Apostel des Friedens, die Diener der christlichen Liebe — sein sollen. Neige ihr stolzes Haupt in Demuth zur Erde, damit sie fühlen, daß sie nur Staub und Asche find wie alle deine Ereaturen, daß der Staub nicht über de» Staub Gericht halten soll, um sich vor dem Fluch der Lächerlichkeit zu bewahren. Und darum Veni orestor Lpiritas, Ziestes worum visita, Imxle suxerva gratis, Huse ta oressti xeotora

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1914/12_09_1914/BZZ_1914_09_12_2_object_378036.png
Seite 2 von 12
Datum: 12.09.1914
Umfang: 12
, in der wir uns befinden, und die Auf gabe, vor der wir stehen, nicht klarer formu lieren. Aber wir werden oben bleiben. Mit uns ist der Geist unserer Vater, der Geist von Schiller und Kant. von Schleiermacher und Fichte. Lr geht unseren Heeren voran, er weist uns die Wegs. Wenn Goethe wieder unter uns weilte, er würde lächelnd und befriedigt manches zurücknehmen, was er über deutsche Untugenden gesagt und geklagt hat. Wenn Bis- märck und Richard Wagner wieder aufstünden, sie würden zufrieden 'sein mit ihrem Volk

. Mit uns ficht aber nicht nur der Geist der deutschen Vergangenheit, wir fechten nicht allein für das geistige Erbe unserer Väter, wir kämpfen auch für die europäische' Kultur, ihren Fortbestand und ihre Zukunft. Unser Sieg sichert Gerech tigkeit und Ordnung, Wohlstand und Bildung. Wenn wir russischer Herrschsucht, englischer Scheelsucht, französisTer Rachsucht erlägen, so müßte der Genius Europas sein Haupt verhül len. Naxoloen hat auf St. Helena gesagt, ?ie Welt werde in 700 Jahren kosakisch oder repu

blikanisch sein. Ueber die Vorzüge dieser oder jenerRegierungssorm wollen wir uns jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Ich persönlich glaube felsenfest an die Ueberlegenheit und Dauerhaf tigkeit vernünftiger monarchischer Institutionen für unser deutsches Volk. Das aöer Peht fest, der Ausgang dieses Krieges wirk darüber ent scheiden, ob deutscher Geist und deutsche Kul tur belsbend und befruchtend auf die Welt wir- ken werden oder ob diese der Barbarei, °Ver- öerbtheit und verknechtung zum Gxfer fallen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/20_01_1870/BZZ_1870_01_20_2_object_359149.png
Seite 2 von 4
Datum: 20.01.1870
Umfang: 4
, sie zu vertünden und den Irr thum zu verdammen. Ich will frei und unab hängig sein. Ich beschäftige mich nicht mit den Angelegenheiten derWelt, ich besorge die Angelegenheiten Gottes, der Kirche, de« heiligen Stuhles und der ganzen christlichen Gesellschaft. Betet also, betet, zwingt den heiligen Geist durch euere Bitten, her, abzukommen und die Väter des Concils zu erleuchten, damit die Wahrheit triumphire und der Irrthum be siegt werde.' Es ist der „Volkssreuud', das Organ des Cardi- „als von Wien

, zwei verschiedene Begriffe sind, eine Aufstellung, mit der wir vollkommen einverstanden sind. Wenn der heil. Vater schließlich sagt: „Betet also, zwingt den heiligen Geist, durch enere Bitten, herabzukom- men und die Väter des Concils zu erleuchten,' so wird damit constatirt, daß bis zum 9. d. M. die Väter des Concils noch nicht vom hl. Geist er leuchtet waren. Taaesgesckickrc. Graz, 17. Iänver. (Der künftige Statt- balter.) Mit den Gerüchten über die Lervollstän- digun.i des Cabinets Giskra-Herbst

erhalten wird. Rom, 23. Jänner. (Die Bannbulle. Die päpstliche Unfehlbarkeit.) Die Eindrücke der Excommunicationsbulle machen sich bereits in Neu- italien bemirklich Man hätte mit einer neuen geist lichen Strafpraxis wahrscheinlich mehr erzielt, wäre sie nicht als eine exoowmvmoatZo Istse, sondern kereuäae senteutiae hervorgetreten. Denn für die Verletzung oder Entziehung des weltlichen Kirchen^ eigenthumS erscheinen die Strafen der Hölle doch auch dem gemeinen Menschenverstände

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/16_03_1870/BZZ_1870_03_16_1_object_357678.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1870
Umfang: 4
Rückkehr zu ihrem apostolischen Geiste bedürfe, wenn sie überhaupt in der Welt noch eine Rolle spielen soll und kann. Ja, wahr ist es, der Unterschied zwischen der alten und neuen Kirche ist ein schreiender und alles Unheil auf religiösem Boden beruht einzig und allein darauf, daß, während in den ersten Zeiten der Christenthums der Geist der Lehre und nicht das Dogma Gegen stand der Pflege war, nachher die Form das geliebte Schooßkind geworden, und der Geist so sehr verflüch tigte, daß der Klerus

im Mittelalter nur der Reprä sentant des Dogmas und der greulichsten Entsittli chung war. DaS aber ist eben das untrügliche Zeichen des Ver falles Roms und feiner Kirche, daß man das Heil, ja den Bestand des ganzen wurmstichigen Gerüstes in der Anklammerung an die Forin. in Weitercnlti- virnng des Formellen sucht. Dort, wo die Form als Wesen gilt, ist Geist und Lebensfähigkeit ent schwunden; wer sich an die Form festheftet, in dem ist das innere Lebensfeuer erloschen. Nur der Er trinkende umklammert

' mm fiir ilnmer und steige herab von der hohen Tri bune. von der aus du Jahrhunderte lang genug unter dein Vorhalte göttlicher Autorität die Welt in Kampf und Zerklüftung gejagt, von der aus du die Form vergöttert und den Geist gebannt hast!' (Borst. Z.) Nach Australien. DaS stolze Schiff Susanna Godesfroy, eines der schönsten Schisse des Hauses I. C. Goveffroy und Sohn in Hamburg lag im März 1864 in der geräumi ge» Moreton Bai in Queensland (Australien) vor Anker und hatte 460 deutsche Auswanderer

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1910/12_11_1910/BZZ_1910_11_12_2_object_456161.png
Seite 2 von 16
Datum: 12.11.1910
Umfang: 16
258 „Bozner Zeitung'' (Südtiroler Tagblatt) Samstag, den 12. November Geßmanns und der „Neichspost' stehende, aller- »diesem idealen, wirklich patriotisck>en Geist der den dings nicht sehr beträchtliche Teil der Christlich^- > Protestantismus mit zu den wertvollsten Aktoren zialeii auch immer die Frage erhoben: „was ist denn '^ dlesem ^^.ande gemacht hat. Ä klerikal.' wenn von ultramontanen Absichten ihrer Zrchy 'st bekanntlich Katholik und das genannte Gruppe gesprochen wurde. Die Emfindung

, daß ^att knüpft an seine Aeuverung die Hoffnung, das; mit dem Klerikalismus Äs solchen, insbesondere de» Worten Handlungen entspre^ in der niederösterreichischen und Wiener Wähler -daßder unter Z.chys Amtsv°rganger(GrafAppo. schaft wenig Erfolge auf politischem Gebiete zu er- das unga r. s ch e Kultusministenum zielen sind, hatten die Herren und so zogen sie es angedrungene ausgesprochen reaktionäre Geist vor. ihre Gesinnung zu leugnen und sich zu geben, baldigst daraus wieder verschwinden möge

haben, ist grundlich zer- bürger durch den Klerikalismus gegen den Geist 1t - Die Rede bie der selbst als Iudenstammling und Wortlaut der Staatsgrundgesetze ohne Ab- oekannte klerikale Vize-Burgermeister von Wien gegen den jüdischen Amts- und Stammesgenossen in Rom gehalten hat. hat diese Klarheit gebracht, die Rede aber, die Dr. Geßmann dabei gehalten hat, hat aber auch bewiesen — er sprach nicht mehr von der Förderung der christlichen, sondern nur mehr von der katholischen Presse — daß Dr. Geßmann nunmehr

unter an deren!: „Der Geist des puritanischen Protestantis mus war jederzeit der Bannerträger des wahren Fortschrites, der Fackelträger des echten, selbstlosen und idea'len Patriotismus. Ich richte an Sie die Bitte, leiten Sie--dieses Institut auch weiter in wehr durch die Behörde, ja oft sogar mit Hülfe der staatlichen Organe geschehen darf. Oder ist das nicht eine unerhörte Rechtsverletzung, wenn man, wie es in Leitmeritz in Deutschböhmen geschehen ist, Lehrer, welche während der Ferien ihrer Patriot

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/03_08_1872/BZZ_1872_08_03_3_object_454056.png
Seite 3 von 6
Datum: 03.08.1872
Umfang: 6
unerträglichen Gestanke und wüstem ^espeie °'e>Trauung.wurde«voa«llllem^protestaMischell Geistlichen vollzogen. Ja der Ehe wurde ein Mädchen geboren, welches im Sinne der bestehenden Gesetze katholisch getauft wurde. Aber wie groß war der Schrecken der Eltern, als sie aus dem Taufschein er sahen, daß trotz des beigebrachten TrauungSzeugnisseS das Kind als unehelich, die Frau aber als unver heiratet eingeschrieben wurde. Der katholische Geist liche berief sich aus eine Kirchenverordnung

, welche eine solche Ehe für ungesetzlich erklärt, der protestan tische Geistliche wieder erklärte, sich in die Sache nicht einmischen zu können. Die Angelegenheit wurde dem Cultusminister unterbreitet und wird wahrscheinlich auch die Legislative beschäftigen.' (Kaiserin Charlotte) soll telegrafischen Nachrichten zufolge neuerdings von heftigen Tobsuchtsanfällen befal len worden fein, welche eine Katastrophe als nahe bevorstehend befürchten lassen. (Ein Geist in der Hofburg.) Die „N. Fr. Pr.' schreibt

: Wir haben bisher Anstand genommen, von einem in Wien stark verbreiteten Gerüchte Notiz zu nehmen, weil uns dessen Inhalt denn doch etwas gar zu abenteuerlich erschien. ES handelt sich nämlich um nichts Anderes, als um den vor einigen Nächten in der hiesigen Hofburg erschienenen Geist, welcher angeb lich in der Maske der verstorbenen Erzherzogin Sophie zwei Schildwachen zum Verlassen ihres Postens ver mocht haben soll, bis er endlich auf den Unrechten stieß, ider ihn saos niederschoß. Der so empfindlich

gestrafte Geist soll, wie es heißt, der Burggeistlich keit angehört haben. Wenn sich die Sache wirtlich so verhält, so verdient der betreffende Sol dat in der That eine National-Belohnung. denn er hat dann die Klarlegung einer Intrigue bewirkt, welche nun an hohen Orten wohl durchschaut werden wird. Abgesehen von der Kugel, die dem frechem Geiste be reits so wohlverdient zu Theil geworden ist. verdie nen aber auch die Veranstalter eines solch blöden Spukes schon deßhalb eine exemplarische Züchtigung

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/09_03_1871/BZZ_1871_03_09_3_object_350509.png
Seite 3 von 4
Datum: 09.03.1871
Umfang: 4
in der Pfarrkirche Am Hof gehaltene Predigt, in welcher folgende Sätze ooikamen: „Christus ist betrübt am Oelberg über PetruS; denn dieser P:trus soll als Papst die Wahrh.it durch die Welt tragen, und diese Päpste hüllten sich in das Gold dieser Welt, und die Wahrheil... Aber wern auch die Päpste geirrt haben, wir müssen doch an der Wahrheit halten.'—„Christus schaudert am Oelberge, weil er Menschen sieht, welche seinen Geist so sehr verkennen, daß sie Andere ver dammen, weil sie einer anderen Religionsform

huldi gen; wie kann man doch glauben, daß Gott Menschen, die doch auch seine Kinder sind, deßhalb verurtheilt, weil sie nicht dieselbe Cultform haben? Christus sieht den Rauch aufsteigen von den Scheiterhaufen, auf denen Menschen verbrannt werden — weil sie einer anderen GlaubenSsorm huldigen.' — ,.DaS ist das Uebel, daß die Katholiken sich daran gewöhnt haben, in die Form Alles zu legen, und der Geist ist dar über entschwunden.' — ..Die Wahrheit ist aus der Kirche gewichen ... Es droht

eine Zerstörung dem Christenthum durch den Unverstand und die Habsucht der Geistlichen . . . (Dieser letzte Satz bildet einen Theil eines Citates aus Döllinger. welchen der Redner mit den Worten einführt: der erleuchtetste Kirchenlchrer der Neuzeit.) So lange der Grundsatz gilt: der Zweck heiligt die Mittel . . . Wenn auch die Kirchen zusammenfallen und die Altäre zertrümmert werden, wenn auch der katholische Gottesdienst ver- chwindet, so wird doch der Geist Christi immer leben, immer werden Menschen leben

21