s „Bozner Nachrichten', Mei eines der wichtig st e n Glieder unseres österreichischen Bahnnetzes vollständig ausgebaut wird. Ebenso wichtig sind auch noch andere Bahnen. Die Lust verbindung von St. Moriz nach Meran beträgt zum Bei spiel ungefähr 130 Kilometer, aus wienerisch gesagt, ein „Katzensprung'. Wenn man aber von Meran per Bahn nach St. Moriz fahren will, so kostet es eine Tagesreise. Die Verbindung könnte die Regierung herstellen, ohne daß es ihr etwas kostet. Denn ihre alten Bahnlinien
werden. Ein großer Teil des Graubündner Verkehrs, der sich heute nach Erschließung der Rätischen Bahn teilweise nach Chur teil weise nach Italien bewegt, könnte dadurch für Tirol mW somit die österreichische Volkswirtschaft nutzbar gemacht wer den. Die Regierung hätte endlich einmal Gelegenheit, auf einem sehr dankbaren Felde zu zeigen, was sie kann und sie hätte fast kein Risiko. Diese Förderung allein ist es natürlich nicht, was wir von der Regierung erwarten und was mich veranlaßt, heute über diese Fragen
zu sprechen, sondern auch der Umstand, daß wir andrerseits wieder dadurch belastet sind, daß wir der Bo z en-M era n er Bahn mit den exorbitanten Tarifen ausgeliefert sind. Wir werden später einmal Gelegenheit Haben, über die sen Punkt eingehend zu sprechen. Ich sehe, daß sich hier auch für diese Fragen ein entsprechendes Interesse vorfindet. Wie vorausblickend die Regierung bei solchen Angelegenheiten ist, hat sich zum Beispiel beim Bau der Vinschg a u b a h n gezeigt. Als sie den Bahnhof
geleitet, daß das hohe Haus endlich einmal durch eine große einmütige Kundgebung schon in bezug aus die Dringlichkeit der Regierung sagen soll: so geht es doch nicht weiter, man kann doch dieses Murxen in unseren Telephonverhältnissen nicht weiter betreiben. Aus der Schweiz kommen die Frem den nach Oesterreich und finden in Tirol die miser a- belften Telephonverbindungen. Das ist ganz begreiflich, es ist ein Fremdenverkehrsland, ergo braucht man das nicht so notwendig
auch bei jenen, die ertrag- , 14. ÄovemVer 1911 Nr. 261 reich sind, etwas reservierter sein. Ich finde das begreiflich, weil auch die sonst ertragreichen Unternehmungen im Staats betriebe gewöhnlich nicht erträglich sind. Und nun der Verkehr Tirols mit W i en. Die Südbahn ist ja nicht ganz unabhängig von der Regierung, die Regie rung hat gewisse Pressionsmittel, die sie auf die Südbahn ausüben kann. Wir gewöhnen uns tatsächlich Wien ab. Boze n und Meran hat einen Nachtschnell zug nach Wien, einen Tagesschnellzug