235 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/09_10_1922/BZN_1922_10_09_6_object_2488466.png
Seite 6 von 8
Datum: 09.10.1922
Umfang: 8
den Schneider zu' ziehen wissen. — Die verehrlichen amerikani- Sprengstoffen, besonders bei feiner Verteilung. Ge- Boden geworfen habe. Die Polizei berief sofort die . schen Schwiegermütter haben bei ihrer Rechnung gen die weitere Fabrikation dieses Düngesalzes sei Rettungsgesellschaft, die auch sofort zur Stelle war.'! nur ^ vergessen, daß mancher !Hejratskandidat vom Standpunkt der Wissenschaft nichts einzuwen-- Der wie tot und vollständig bewegungslos daliev nach allzugründlichem Kennenlernen der Schwie

- den. Nur dürfe nicht mehr gesprengt werden.' gende Schneider wurde von dem Arzt der Rettungs- ^ - - v. Im Ruderboot über den Aermelkanal. Ein gesellschaft untersucht und da er innere, durch den Einwohner von Calais hat in einem kleinen-Schlag und Fall entstandene Verletzungen, bezw. Ruderboote, das nur 25 Kilogramm wiegt, )en! eine Gehirnerschütterung vermutetes wurde der Aermelkanal überquert. Er hat um 11 Uhr „schwer' Verletzte von der Rettungsgesellschaft in vormittags Calais verlassen und ist in Dover

bei feiner Einvernahme zirksfchulrates B. beziehe ich für die Teilnahme an ges, der seinen Freund Schneider zu Boden streckte, 'eine sehr abenteuerlich anmutende Darstellung seiner dessen Sitzungen als Kilometergeld uud „Zehr'geld Zu verantworten. Rapp konnte sich nur schwer an ' Erlebnisse. Er erklärt, er sei das Opfer feines frühe- 117 Kronen (österreichische!). Von meinem Wohn-,die ganze Sache erinnern und schob alles auf denken Schiffskommandanten, der an der Schiffskasse orte bis zum Sitzungsorte

zu unterrichten. Dem Heiratslustigen v'W°chenv°.dicnst eines österreichischen Schwer- P N dmM «Ar«» d«i M?'?wn verboten.' kutschers kvv.vov Kronen. Ein Vorfall, der eines ! Zu sprechen oder mit ihr Briese zu gewissen Humors nicht entbehrt, beschäftigte das l Wechseln, ^n diesen drei Monaten hat er sich Wiener Bezirksgericht. Andreas Rapp und Ioh. > ^lelmehr ausschließlich semer Schwiegermutter Schneider sind Freunde; beide sind Kutscher, erste- widmen die aus ihrer eigenen Erfahrung rer beim Schwerfuhrwerk

, letzterer steht in Diensten ! heraus am besten in der Lage ist, sich über die der Gemeinde. Am 14. Juni dieses Jahres waren sie im Gasthause Glaser, Triesterstraße 1, und tran ken über den Durst. Sie verließen nach mehreren Stunden das Lokal, gerieten auf der Wiese in Streit, wobei Rapp dem Schneider einen Schlag versetzte, der ihn zu Boden streckte. Schneider lag bewußtlos Vorzüge und Fehler des zukünftigen Gatten ihrer Tochter ein Urteil zu bilden. Es wird von dem Schwiegersohn zu diesem Zweck

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/20_02_1924/BZN_1924_02_20_5_object_2499649.png
Seite 5 von 8
Datum: 20.02.1924
Umfang: 8
in dieser Sache die Strafverhand lung vor dem Tribunale in Bozen statt. Hiebe! wurde Josef Peresson mit Rücksicht auf seine Vorstrafen wegen Diebstahl zu 3 I ah ren 1 0 M o- naten und 14 Tagen Kerker verurteilt. Tragische Holgen See Entlarvung eines Meöiums. In Wien bildet gegenwärtig die Entlarvung des Mediums Rudi Schneider das Tagesgespräch. Diese an und für sich- erfreuliche Tatsache hat aber leider auch ein tragisches Nachspiel zu verzeichnen, dessen Opfer der Direktor der bekannten Wiener Ir renanstalt

„Steinhof' Dr. Edmund Holub wurde. Dieser, ein hervorragender Forscher auf spiritistischem Gebiete, hatte das Medium Willy Schneider, einen Bruder des Entlarvten, für seine Seaneen verwendet. Als der Gelehrte nun von der Entlarvung Rudi Schneiders erfuhr, geriet er in eine derartige Aufregung, daß er einem Schlag- ausalle erlag. Ueber die Vorgeschichte und den Hergang dieser Angelegenheit wird aus Wien berichtet: Die okkultistischen Experimente mit Hilse von hiezu als geeignet erachteten nnd befähigt

Bewegung ist Herr Ezernin-Dirkenau, der dnrch die Gründuug eiues metaphysischen Instituts und wis senschaftliche Stützpunkte sich die Popularisierung der Bewegung angelegen sein läßt. Auf Veranlas sung des Herrn Ezernin-Dirkenau entschloß sich kürzlich ein hervorragender Wiener Finanzmann, in seiner Wohnung eine Seance zur Prüfung der Qua lität des von Ezernin-Dirkenau. für seine Versuche benützten Mediums Rudi -Schneider zu veran stalten. Rudi Schneider ist der 15jährige Bruder des bekannten Mediums

Willi Schneider/der von Primarius Dr. Holub für seine Seancen verwendet wird. Die beiden Brüder stammen aus Braunau in Oberösterreich und sind die Söhne eines Buch druckers. Willi ist Zahntechniker, sein Bruder Rudi Mechaniker. Der oben erwähnte Bankier hatte in der Absicht, die Experimente einer strengen wissen schaftlichen Prüfung zu unterziehen, zu der von ihm veranstalteten Seance auch zwei hervorragende Wiener Physiker, die Professoren Dr. Stephan M a y e r und Dr. Karl Prz, bram, eingeladen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/24_04_1922/BZN_1922_04_24_5_object_2484671.png
Seite 5 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
Hochw. Pater Marko. vermischtes. v. Wieviele Kleider braucht eine gutangezo gene Flau? Der „Matin' läßt sich von seinem Londoner Berichterstatter melden: „Der von. Frauen und Schneidern bestgehaßteste Mensch ist augenblicklich der Night Honourable Alfred Henry Mac Carder. Richter am obersten Ge richtshof. Dieser Salomo entschied kürzlich, Lord S ... sei nicht verpflichtet, die Schneider- schulden seiner (ihin inzwischen durchgegange nen) Frau zu bezahlen. Lady S . . . nämlich hatte vor ihrer Flucht

acht Kleider im Gesamt werte von 10.000 Franken an einem einzigen Nachmittag bestellt, die Kleider geliefert erhal ten und war dann, mit Ausrüstung und obliga- tem Liebhaber, aus Reisen gegangen. Nach Asien, oder sonst in irgend eine schöne Gegend. Da ihr Aufenthalt derzeit unbekannt ist, prä sentierte der Schneider die Rechnung 'dem Lord» der aber besagte Rechnung übermäßig hoch fand, die Bezahlung verweigerte und dem Schneider frei stellte, zu klagen, was der Schneider ttuch ungesäumt tat. Er tat

aber noch viel mehr. Er bewies aus seinen Büchern, Lady S — sei sehr „verständig' gewesen, als sie, an einem ewig langen Nachmittag, nur acht neue Kleider be stellte. Die meisten seiner Kundinnen täten es bei solchen Gelegenheiten nicht unter zehn bis zwölf Toiletten. Und der Schneider führte Zeu gen. will heißen Zeuginnen, alles Damen der großen Welt, welche über die „Sparsamkeit' der Lady S ... geradezu die Nase rümpften. Eine von ihnen, eine tonangebende Schönheit der Ari- stokratie, stellte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/09_02_1924/BZN_1924_02_09_2_object_2499388.png
Seite 2 von 10
Datum: 09.02.1924
Umfang: 10
,,^uo vaäis?' bei Rom zugetragen haben. Die Inszenierung wurde von dem deut schen Regisseur Jacoby und dem Sohne d'An- nunzios Gabriele geleitet. Für die Zirkusszene, in der Christen den Löwen vorgeworfen werden, hatte der römische Zirkus Pepitow fünfzig Lö wen mit dem Tierbändiger Schneider zur Ver fügung gestellt. Auf der Filmbühne war eine Ecke des Kolosseums nachgebildet worden, in der die Römer dem Martyrium der Christen zu sehen. Die Darstellung dieser Szene war mit allerlei Tricks beinahe

nicht gefunden werden. Bei Kalwang in fpieler Emil Iannings, der den Nero gibt, eine Unterredung. Nach den Mitteilungen Ian nings sind sür die Zirkusszene, in denen die Christen den Löwen vorgeworfen werden, 54 Lö wen von dem bekannten Dompteur Kapitäa Schneider nach Rom gebracht worden. Schnei der und seine Löwen wirkten bereits bei dem ersten „Huo vaäi3'-Film und beim „Mann ohne Namen' mit. Dieser Film wurde gleichfalls von Georg Jacoby als Regisseur geleitet und von Gabriele d'Annunzio jun. inszeniert

. Schneider, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Domp teure der Welt, hat im allgemeinen seine Tiere durchaus in der Hand und bändigt, sie durch seine Stimme, die sie genau kennen. In den Szenen, in denen die Tiere frei sind, wirkt er stets selbst mit, als Sklave verkleidet. Schon einmal wäre es gelegentlich einer Atelierauf nahme zu „Huo vaäis' vor acht Tagen bei nahe zu einem Unglück gekommen, bei dem Iannings, in großer Gefahr war. In der Szene, in der N er o auf einer Sänfte liegend

von einer Terrasse aus die Menden Fackeln schaute und auf seinem Schoß drei junge Löwen hält, mit denen er spielt, wurde während der Aufnahme die Mutter der Jungen von dem „Sklaven' Schneider an die Stufen der Ter rasse geführt. Schneider hielt sie nach Art eines Kriminalbeamten mit einem dünnen Draht, der um sein Handgelenk gewickelt war, am Hals band sest. Plötzlich erblickte die Löwin, sie war vorher ganz ruhig, den Kopf wendend, den Kai ser mit ihren Jungen und mit einem einzigen mächtigen Satz ihren Wärter

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1911/13_08_1911/BZN_1911_08_13_14_object_2313936.png
Seite 14 von 32
Datum: 13.08.1911
Umfang: 32
geschwärmt, Oskar.' „Gewiß, sie verkörpert in sich das Ideal, das ich mir früher von der Frau bildete.' „Und ich?' Schneider lächelte der holden Frau zu, die forschend zu ihm aufschaute. „Du bist mein herziges Weib, Lorch!' antwortete er. „Bist Wohl eifersüchtig? Mine Ursache, denn Ideale liebt man nicht. (Äehen doch solche viel zu hoch für uns Sterb liche!' „ Gnädige Frau, kann ich anrichten?' Der Zauber der köstlichen Stunde war gebrochen; die nackte Wirklichkeit trat wieder in ihre Rechte. Wahrend

Frau Lony aufsprang und ihr Haar glatt strich, fuhr Schneider sich über die Augen und seufzte: „Wenn doch nur der nächste Dag erst vorüber wäre!' Waren es die Worte selbst oder gab der Ton, mit dem sie gesprochen waren, der jungen Frau zu denLen, sie wandte sich plötzlich um, erhaschte wieder jenen tiestraurigen Aus druck in ihres Gatten Augen, und sich an seine Brust werfend, bat sie: „Sage mir, was dich bekümmert, Oskar, du bist so ganz anders als sonst!' „Wenn man irre werden muß

aus!' plau derte er. ' Die Eltern sahen sich an, äußerten aber nichts: dafür sprach Frau Lony zu dem Kinde: „Das ist das Fräulein, das Frau Philippi behilflich sein soll im.Aiuse.' „So steif muß der arme Hans neben ihr hingehen!' plauderte das Kind weiter und ahmte so drollig nach, was er gesehen hatte, daß auch Schneider und seine Frau in La chen ausbrachen. i > l g, 13. August 1911 N. „Du warst schon- lange nicht mehr bei Frau Manna, Lony?' fragte Schneider, eifrig in seiner Tasse rührend, nachdem

. Schneider seufzte ties auf, was seiner jungen Frau nicht entging, aber sie schwieg. Sie war viel zu klug, als daß sie hatte Fragen stellen sollen, die ihr Gatte doch nicht beantworten konnte, und dann auch wieder zu rücksichtsvoll, um ihn veranlassen zu wollen, gegen Pflicht und Gewissen zu handeln. Dennoch War die kleine Frau sehr neugierig; das gestand sie sich selber ehr lich ein. - > Daß bei Philippis nicht alles War, wie es sein sollte, das hatte sie aus den Reden der Rätin gehört, die nie

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1911/10_08_1911/BZN_1911_08_10_8_object_2308320.png
Seite 8 von 16
Datum: 10.08.1911
Umfang: 16
stehen. Dann murmelte er: „Dein Hochmut soll dir schon vergehen,' und verfolgte mit langsamen Schritten seinen Weg weiter, bis er vor das Haus des Rechtsanwalts Schneider angelangte, wo er stehen blieb und auf feine Uhr sah, um hierauf hastiger, als es sonst seine Art war, die Treppe emporzueilen. „Fast hätte ich mich versäumt, lieber Doktor Schneider,' sagte er zu dem 'Rechtsgelehrten, „und wer wäre dann daran schuld gewesen? Niemand anders als das Wild, das ich zu- uellen vorhabe

verfolgt und dabei noch sein Opfer sicher macht!' „Sollte ich ihn vielleicht warnen?' „Aber seine Frau, seine Kinder, — dachten Sie daran - nicht?' > j „Was geht mich seine Familie an? Er hätte selber daran denken müssen!' Schneider schwieg. Er konnte sich der Richtigkeit dieser Bemerkung nicht verschließen nnd doch war es ihm ein un lösbares Rätsel, über das er vergeblich nachgrübelte. „Alles fertig wie -abgesprochen?' riß Eichenmann's Stimme ihn aus seinen Gedanken. „So wie Sie es wünschen!' fiel

Sie nicht sentimental, Schneider! Sie taten Ihre Pflicht nnd weiter nichts und ich hütete mich Wohl, Namen zu nennen. Wußte ich doch —' „Sie -haben hinterrücks gehandelt, Eichenmann, an mir und an ihm. Das möge Ihnen der Himmel verzeihen, ich kann es nicht. Ich möchte aber auch nicht Ihr Gewissen be sitzen, das Ihnen ja Tag und Nacht keine Ruhe lassen kanm Das Bewußtsein, solchergestalt eine ganze Familie unglücklich gemacht zu haben, muß Sie unablässig verfolgen.' „Lassen Sie mich in Ruhe mit Ihren Skrupeln

! Was ich getan habe und noch tun werde, kann ich mit der Pflicht ver einbaren.' „Und mit Ihrem Geldsack, Eichenmann.' „Treiben Sie die Sache nicht zu weit, Schneider,' brauste jener auf, „sonst —' „Sonst? Bitte sprechen Sie sich aus und nehmen Sie bis Last von mir, die Sie mir auferlegt haben!' „Zu spät für Sie wie auch für ihn, das Verhängnis geht i seinen Lauf.' ' „Wenn Sie aber nicht so sehr dabei beteiligt wären, zeig ten Sie den Eifer sicher nicht, und eine unsaubere Geschichte i bleibt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1910/23_04_1910/BZN_1910_04_23_6_object_2277855.png
Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1910
Umfang: 8
6 ... „Bogiier Nachrichten', Der Afsociö Roman nach dem Französischen von Heinrich Köhler. (20. Fortsetzung.) An diesem Punkt seiner Erinnerungen angelangt, beugte Graf Bodo sich vor sich nieder; er pflückte einen Zweig des um ihn stehenden Heidekrautes und nahm ihn zwischen die Lippen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann, sich vor die Brust schlagend, sagte er mit leiser Stimme: „Gott sei Dank, Leopold Schneider war so töricht nicht, er ist zwar gestorben, aber er lebt

in einem andern weiter, denn er sitzt hier auf dieser Bank!' Damit sprach er die Wahrheit. Leopold Schneider war es, der eben nach Cormeilles gekommen war und in diesem Augenblick auf der Moosbank unter den Eichen Mß. Ja, der Mann, der hier, in tiefes Sinnen verloren, sein Leben vor seinen geistigen Augen vorüberziehen sah, war in der Tat nicht Graf Bodo Czinsky und konnte eK schon deshalb nicht sein, weil dieser schon seit mehr als vi^r Jahren in der Erde ruhte. - Derjenige, ben wir von nun an bei seinem wahren Na men Leopold

Schneider nennen wollen, war nichts anderes als der Associe eines Toten, des Grafen Wzdo Czinsky. Ein ernster, fast feierlicher Ausdruck trat in das Ge sicht des Dasitzenden, denn wie eine Vision tauchte sein längst verstorbener Gefährte vor ihm auf. ' „Ja, mein armer Freund,' sprach er vor sich hin, „ich habe deine Rolle in der großen Tragikomödie Leben über nommen, und obgleich dein Körper seit bereits- vier Jahren sechs Fuß tief unter der Erde ruht, lebst dm in meiner Per son noch fort

dies alles, auf daA nicht ö mehr daran erinnere, daß ich jemals gelebt habe,' sagtest du. Hierauf stießest du den letzten Seufzer aus. Ich habe deinen letzten Willen nicht erfüllt, das muß ich zugeben, aber was schadet das dir? Aas Porträt deiner Mutter, Heine Papiere, alles habe ich jmsgeboben, und als ich dein Ubleb?n bei der Polizei an- «aulstkg, Z3. Aprit 1916 Nr. S1 meldete, gab ich an, daß der Verstorbene Leopold Schneider geheißen habe. War es mir doch leicht gemacht, durch deine Papiere jeden davon

zu überzeugen- daß ich der Graf Bodo Czinsky sei. Mit deinem Namen erwarb ich mir ein edles Herkommen, eine ruhmvolle Vergangenheit, die dir nach deinem Tode ja doch nichts mehr nützen konnten. Du nahmst meinen Namen mit ins Grab; ich habe den deinen dafür eingetauscht und bin noch mehr Pole, noch mehr Edelmann geworden, als du es je gewesen bist!' . . Es war, als ob Leopold Schneider sich nur noch körperlich in dieser Welt befände, während sein Geist sich im Reiche der Schatten mit einem Phantom unterhielt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/20_02_1924/BZN_1924_02_20_6_object_2499652.png
Seite 6 von 8
Datum: 20.02.1924
Umfang: 8
Gegenstände berührt und bewegt. Es war uns klar, daß Rudi Schueider keine, komplizierten Apparate, oder Behelfe zur Verfügung stehen konn ten, und wir trachteten vor allem, alles auf möglichst einfache Vorgänge zurüitzuführen. Jedem, der die Erscheinungen bei Rubi Schneider gesehen hat, dürfte es aufgefallen sein, wie sehr verändert alle Dimensionen im dunklen Räume erscheinen und wie Hehr man sich über alle Größen und Höhenausmaße dadurch täuschen kann. Man dimensioniert im dunklen Räume falsch

wir, die Experimente Rudi Schneiders selbst vorzunehmen, uud Professor Dr. Karl Przibram übernahm es, hiebei^die Rolle des Mediums zu spielen. Am verflossenen Sonntag veranstalteten wir zu diesem Zwecke in meiner Woh nung eine Seance, zu der etwa vierzig Gäste ge laden waren. Der einzige Unterschied, den ich mir hiebei gestattete, war der, daß ich Professor Karl Przibram nicht, wie das bei Rudi Schneider der Fall war, schon in dem erleuchteten Zimmer, son dern, um ihn unkenntlich zu machen, erst

in dem verdunkelten Räume den Gästen vorführte. Das Experiment gelang in überraschender Weise. Prof. Przibram war imstande, sänitliche Erscheinungen des Mediums Rudi Schneider den Anwesenden vorzu führen. Es hatte uur weniger Vorbereitungen sei-, tens des Professors Przibram bedurft, um ihn in die Lage zu versetzen, das ganze Programm Rudi Schneiders mit allen Levitationen uud telekinetischen Experimenten,zu absolvieren. Dieser Vorstellung im verdunkelten Räume folgte!' eine Wiederholung im erleuchteten Zimmer

, wobei wir unter der Heiterkeit der Gäste die alle überzeu genden Erklärungen der höchst einfachen Vorgänge gaben.. Der Eindruck war bei allen Zuhörern der jenige, daß es sich bei den Darbietungen Rudi Schneiders nur um gewöhnliche Tricks handle. Ich muß bemerken, daß sich meine Wahrnehmungen auf das Medium Rudi Schueider beschränken. Ich habe zwar auch senken Bruder Willi Schneider gesehen/ aber bei den Seancen mit diesem waren keine-me- diumalen Erscheinungen aufgetreten. ZranzöjWe Lebensart

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1903/02_08_1903/BZN_1903_08_02_20_object_2438123.png
Seite 20 von 28
Datum: 02.08.1903
Umfang: 28
an mir haben und.blieb, hatte 90 kr. in der Woche und brachte es end lich aus einen Gulden. Eines Abends — es war Freilicht und sie lvaren in der Ster — da ist der Schneider-Gesell drau ßen beim. Stadel (Scheune) entdeckt worden, wie er in sein Notizbuch! ein Gedicht hineinschrieb. Ein Schuster, der auch aus der Ster war, der hat ihn beim Rockkragen gepackt und „den sauberen Gesellen' vor den Meister geführt.- „Da, da hast ihn, jetzt hab' ich ihn einmal erwischt dabei' knurrte er voll Ingrimm. Und der Gesell

'. Der Schuster aber prophezeite Hm Abends, wie sie am Stroh lagen und Schlafenszeit ivar: „Du kommst in die Stadt, Schneider, Du bist ein höllisch gescheiter Mensch, Du wirst was; paß auf. Du wirst noch ein Buchbinder.' — . Der kohlschivarze Teufel, sagt Nosegger, hatte ihn schon, die Sehnsucht, gedruckt zu werden. Es tvar an einem Frei tagsabend beim Steinbauer — sein Meister schlummerte be reits, — als ihm die Idee kam, diese „lüderlichen G'sangeln an die „Tagespost' in Graz zu schicken. Dieses Blatt

. Diesmal aber hieß es, ohne den heiß ersehnten Schatz heim nach Alpl zu gehen. Beim Heimgang ist ihm der Gedanke gekommen: „Kannst dir keinen Kalender kaufen, so mach' dir selber einen!' Noch heute birgt eine Lade im Schreibtisch Rosegger's 3 Jahrgänge dieses Volkskalenders. Der ztveite dieser Kalender ist gar interessant; da kommt — Pfingsten vor Ostern! Dichterische Freiheit! Es tvar am Weihnachtsabende des Jahres 1864.- Die Schneider hatten bald nach Mittag Feierabend gemacht und Petei

bist, dann wirst auch eingesperrt.' Frühzeitig am Christfeste händigte ihm der Postmeister eine schwere Handvoll Briefe, Scheine und Packetchen aus. „Alles für den steirischen Naturdichter' , sagte er lächelnd. Den: Glücklichen schwindelte der Kopf. Dr. Swoboda hatte m der „Tagespost' einen Aufsatz über Rosegger veröffentlicht und dessen Poesien zum Abdrucke gebracht. Und da war's um den Klugenegger Peterl geschehen. Den Schneider mußte, er ausziehen und in die Welt jvandern. Am 14. Februar 1866 gegen Abend

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1910/15_05_1910/BZN_1910_05_15_17_object_2278452.png
Seite 17 von 40
Datum: 15.05.1910
Umfang: 40
2. Beilage zu Nr. 109 der „Bomer Der Associö Noman nach dem Französischen von Heinrich Kohl er. (Schluß.) Leopold Schneider machte eine verabschiedende Kant und Handbewegung, womit Bodo Czinsky für ihn ein- für allemal abgetan war, und fuhr dann fort: „Amerika ist ein passendes Land fürn Leute von Ge nie und ausgeprägtem Erwerbssinn. Ich verlege den Schauplatz meiner Tätigkeit dorthin Mit polnischen Gra fen tveitz man da allerdings nichts an >u fangen, dergleichen Firlefanz würde sogar

ein entschiedenes Hindernis für das Fortkommen sein. In dem Lande der Demokratie ist ein bürgerlicher Name am passendsten, und Leopold Schneider klingt so bürgerlich, wie man es nur wünschen kann, was jedoch nicht ausschließen soll, daß ich zu jeder Zeit zu einem anderen Kompagniegeschäft bereit sein werde, wenn dasselbe mir den nötigen Vorteil garantiert!' Eine Stunde nach diesem bedeutungsvollen Monolog hatte Leopold Schneider Paris verlassen, um jenseits des Oezans den Weg des Glücksritters und Abenteurers

, um sich nach deren Befinden zu erkundigen. Glück licherweise hatte das Fieber sich nach einigen Tagen wieder verloren, so daß der Bescheid von Tag zu Tag günstiger lau tete. Die beiden letzten Male hatte man ihn sogar schon in Adele's Zimmer gelassen, wo er mit der auf der Chaise longue Ruhenden ein Stündchen in harmloser Plauderei hatte verbringen dürfen. Leopold Schneider wurde dabei nicht erwähnt. Heute fand Gaston Fräulein Guerber so Wohl und kräf tig, daß sie fast schon wieder den Eindruck einer Gesunden

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/04_01_1920/BZN_1920_01_04_7_object_2464727.png
Seite 7 von 16
Datum: 04.01.1920
Umfang: 16
, wenn man ihn nicht reizt! Alle erWider« mir auf ihre Art und brül len, wenn ich Micne mache mich zu entfernen. Ich wechselte auch einige Worte mit dem Schneider, wel cher meinen Weg kreuzte nnd der in gewissen Kreisen als Leuchte galt, da er im Rufe stand, den Teufel austreiben zu können. Er entgegnete mit süß.saurem Tone. Ich ging zum See, um ein frisches Bad zu nehmen. Im Nu hatte ich mich entkleidet nnd warf mich in die Fluten, die ich plätschernd durchschwamm. Das Wasser war jedoch kälter, als ich angenommen

über mich und ich gestand mir ein. daß der unan genehme Vorfall nun erledigt sei. Konnte man über haupt jemals nnschnldiger in eine solche verhängnis volle Lage geraten? Plötzlich erschien der Schneider mit zwei seiner Getreuen. Sie warfen mir böse Blicke zu und besonders in den Augen des Schneiders lohte eine rächende Flamme. Anscheinend hatte, ihn eine ge radezu tierische Freude erfaßt in dem Gedanken, mir eine donnernde Strafpredigt zu halten. Aber gluck- licherweise hatte ich meine volle Würde schnell

hatte sie mich freilich für einen Narren gehalten, aber als sie sah. dkß ich im Rechte war, schenkte sie meinen Worten »ollen Glauben Und der Schneider? (5r wollte mir memals glauben und fühlte.sich auch gar nicht geschmeichelt, als ich bei ihm einige Monate später um die Hand seiner jüngsten Tochter anhielt. Mein guter Schwiegervater lebt immer noch in der festen Ueberzeugung, daß ich mich ans dem B«ume versteckt hatte, um die jnngen Mädchen beim Baden zu beobachten und daß dies ein schweres Unrecht gewe sen wäre

14