gedämpften Schrei, fuhr der alte Mann zurück. „Um Gottes willen, Graf Oberon!' rang es sich von seinen erbleichten Lippen. Seine alten Knie schlotterten, seine bebende Hand suchte das Treppengeländer.. Fast zärtlich umfing ihn der Arm des Fremden und hielt ihn aufrecht. „Also du erkennst mich noch, alter Freund meiner Kindheit ? Dank dir!' Der alte Mann hatte sich gefaßt. Voll Innigkeit, wenn auch mit einem Blick nach oben, flüsterteer: „O, in stockfinsterer Nacht hätte der alte- Klaus Gras Oberon
am Klang der Stimme erkannt. Ist's doch ganz die Ihre, die wir einst so sehr geliebt, mein alter Graf und ich und die hinübergehen mußte in all ihrer wunderbaren Schön heit, all ihrem süßen Liebreiz, als ihr kleiner Graf Oberon kaum erst den herrlichsten aller Namen, das süßeste aller Worte: »Mutter' lallen konnte. Ach, sie — sie gab Ihnen ja den Namen: Graf Oberon. „Mein Oberon bist du,' sagte sie, „mein Elfenkönig von der Ried!' Und mein alter Graf nahm den Aamen
auf und wir alle, alle! Doch verzeihen Sie, Graf Oberon --- nein doch, Graf Arnold — ja, ja, für mich ge- buß, gewiß immer Graf Oberon, Graf Arnold — füi dort Aen und wiederum warf der alte Mann einen scheuen -«uck die breite, mächtige Treppe hinauf, — „ach, leider nur—' _ „Herr Bettack, — ich weiß!' ergänzte der Fremde finster, ms der alte Mann nicht weiter sprach. „Der Name Ihrer Mutter, Graf Oberon, —— Graf Arnold, — — Herr Bettack, — — Ihrer schönen, lieben 'i^ter!' murmelte der alte Haushofmeister in halber Verwir rung
gesehen hat — —' „Kern, mein Alter, hat die Wahrheit gesagt,' fiel der Fremde dem Greise ins Wort. „Er weiß in der That seit meiner Mündigkeit nichts von mir, wie auch ich nichts von ihm wußte. Also das Riedschlößchen ist verpachtet?' „So ist's, Graf Oberon Graf Arnold — — Herr Bettack — —' Der Fremde mußte lächeln. „Nun, vielleicht giebt mir mein Riedschlößchen doch für eine Nacht Unterkunst, Alter,' sagte er. „Die Zimmer, die meine Mutter einst darin bewohnte, werden schon reserviert sein. Darin
kenue ich Kern.' „Sie sind es, Graf Oberon. Ich weiß es, denn ich habe mich sogleich, als ich von der Verpachtung hörte, selbst bei Kern erkundigt, und er schenkt mir Vertrauen. Aber oben? Sie wollen, Graf — — Herr Bettack?' ' „Sei rukig, Alter!' sprach der Fremde fest. „Nichts weiter, — bei Gott, Nichts weiter, als noch einmal, Mann gegen Mann jetzt, fragen, Graf Detlev fragen, ob der Sohn seines Vaters in Schloß Tornowburg einen Bruder hat oder nicht? Sollst mich nicht melden, Alter