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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1921
Umfang: 8
» Meinhardstratze Nr. 10. 1Z87 deren Haus verließen und eine bezahlte Stellung suchten? Schließlich muß es Ihnen dort ja viel besser gegangen sein als hier?' Brigitte starrte ihn betroffen an. Es war das erstemal, daß der Graf überhaupt eine Frage über persönliche Dinge an sie richtete. Und ge rade diese Frage.— Verwirrt und tief errötend schwieg sie. „Nun?' fragte Ronsperg ungeduldig. „Wa rum antworten Sie nicht? Müssen Sie sich der Ursache etwa schämen?' „Nein!' Brigitte warf mit einer plötzlichen Bewegung

den Kopf stolz in den Nacken. „Ge wiß nicht! Ich ging, weil mein Onkel wünschte, daß ich eine mir widerwärtige Heirat schließe. Außerdem hat meine Kusine mich beleidigt'. „Wodurch?' „Indem Sie mir eine niedrige Gesinnung zutraute!' „Oho — das nahmen Sie so krumm? Sie bilden sich Wohl ein, ein Anrecht auf besonders vornehme Gesinnung zu haben?' Brigitte sah ihn verständnislos an. „Ich verstehe Sie nicht, Herr Graf? Muß man darauf denn ein besonderes Anrecht ha ben?' „Nun ich meinte

nur, Sie werden nicht vor nehmer denken, als man es sonst in . . . Ihren Kreisen tut. Als auch z. B. Ihre Kusine?' Brigitte ließ den letzten Satz unbeachtet. ^ ' „Ich glaube, vornehm denken heißt ganz etn- z fach anständig- denken und ist nicht an gewisse j Kreise gebunden? Ein anständiger Mensch kann doch kewesfalls etwas Niedriges tun!' - Sie sagte das mit einem so natürlichen Aus druck des Adels, daß der Graf ganz verblüfft sthwiTK. > Aber schon nach kurzer Pause, begann er j ärgerlich von neuem

: „Wie war das mit der Heirat? Warum wollten Sie nicht darauf ein gehen? War wohl eine schlechte Partie?' ,Zm Gegenteil. Es handelte sich um einen sehr reichen Mann. Aber ich empfand nichts für ihn.' V - ' - ^ „Wäre das denn so unbedingt nötig gewesen?' lächelte der Graf spöttisch. „Mädchen ohne Ver mögen greisen sonst nur zu gerne zu, wenn es sich um Reichtum und Versorgung handelt.' ' „Aber doch nicht Mädchen, die Gefühl für Anstand und Würde haben! Selbst die bitterste Armut kann eine so gemeine Spekulation

haben, Herr Graf, daß Sie an wahre Liebe nicht glailben! Ich aber glaube daran, denn meine eigenen Eltern sind mir dafür ein leuchtender Beweis!' „Ach, Ihre Eltern . . . !' lachte Ronsperg bitter und spöttisch. „Sie haben mir noch nie von ihnen gesprochen . . . Die haben also auch solch eine — angebliche — Liebesheirat geschlos sen?' „Keine „angebliche' sondern eine wirkliche. Und das ist das einzige, was ich eigentlich von ihnen weiß, denn beide starben, als . ich kaum wenige Monate alt

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 07.03.1919
Umfang: 4
der Wncherbekäinpfung gestellt hatte. Ein Graf als Mörder. Aus Ancoua wird von einem die gesamte Be völkerung des benachbarten Filottrano aufregen den Totschlages oder Mordes berichtet, den Graf Isidor Gentiloni verübt hat. Graf Gentiloni war 191k Grenadierleutnant und tat sich so her vor, daß er mit der silbernen Medaille ausge zeichnet werden konnte. Hernach strebte er seine Enthebung an u. weil sie ihm verweigert wurde, verließ er eigenmächtig die Truppe. Dafür wurde er als Fahnenflüchtiger erklärt

, in eine Irrenanstalt geführt nnd dort als geistesschwach enthoben. Kaum in der Heimat Filottrano an gelangt, ward der junge Graf die Zielscheibe drs Dorfgespräches. Gelegentlich einer Tanzunter haltung soll sich der Grundbesitzer Andreas Dul- cini, dessen Töchter vom volkstümlichen Grafen sohn übrigens ansgezeichnt wurden, sehr abfäl lig über den „enthobenen' Offizier geäußert haben und dienstbare Geister versäumten es nicht den Betroffenen hievon zu unterrichten. Dieser forderte Dulciui brieflich auf, binnen

24 Stun den Widerruf zn leisten, sonst gäbe es Blut. Dul ciui hat die Drohung zwar ernst genommen und sich nach einer friedlichen Beilegung umgesehen, aber als er nach zwei Tagen über den Dorfplatz (Corso) von Filottrano ging, wurde er vom Grafen JsidorGentiloni hinterrücks angeschossen und tätlich verwundet. Auf den Boden liegend erhielt er von Gentiloni zwei weitere Gejchsß- kugeln, die snnem Leben ein plötzliches Ende setzten. Hieranf ging Graf Gentiloni zn Carn- binieriposten und erklärte Pch

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Seite 5 von 8
Datum: 24.01.1902
Umfang: 8
der Braut Franz Graf Bellegarde und die stellvertretende Oberst- hosmeiswrin der Braut Fürstin Franziska Montenilovo blie- beir im Reichen ' Schlafzimmer. Unterdessen waren Se. Eminenz Kardinal Fürsterzbischos Dr. Grins ch a, die ober- steil Hofchargen, die Geheimen Räthe und ^Minister vorge- ^ahren uud hatten sich in der Geheimen Rathsstube versammelt Um 12 Uhr begab sich der Erste Obersthofmeister FML. Rudolf Fürst L i e ch t enstein in die Allerhöchstell Appartements und erstattete Sr. Majestät

dem Kaiser die Meldung, daß Alles bereit sei. Der Monarch begab sich in das Audieilzim mer und schritt von 'dort, gefolgt von Ihrer k. n. k. Hoheit der Frau ErHerzogin Elisabeth Manie, der sich Fürstin Monte- »ruovo und Graf Bellegarde anschlössen, und Ähren k. u. k. Hoheiten den Herren Erzherzogen Franz Ferdinand, Ludwig Viktor, Josef Ferdinand, Peter Ferdinand, -Heinrich Ferdi nand, Leopold Salvator, Franz Salvator, Friedlich mrd Rainer aus dein inneren Appartement in die Geheime Raths stube

. Hier war an der Mitte der Stirnseite unter einem heichen Baldachin auf der Estrade der Armsessel für Se. Maj. un5 daneben das Tischchen für den Hut aufgestellt. Rechts bom Kaiser stand ein Tisch, auf dem zwischen zwei brennenden Wachslichtern das Kruzifix stand und das Evangelienbuch lag, Hinter diesem Tisch stand ein zweiter, mit den Schreiberforder-- nissen, auf dein Ihre k. u. k. Hoheit den Akt unterzeichnen sollte Der K a i s e r uabm im Armsessel Platz.' ^ Zu seiner Lin ken standen Oberstkänimerer Graf

des bevorstehen den Aktes aufzufordern. Nunmehr trat der Minister des k. u. k. Hauses Graf Goluchowski an die Stufe des Thrones. Der Staatsnotar überreichte ihm die Verzichtsur kunde, die der Minister mit lauter Stinnne vorlas. Erzher zogin Elisabe t h M a r i e machte eine tiefe Verbeugung vor dem Monarchen und begab sich zu dem Tische, auf welchem Las Kruzifix steht. Kardinal Fürstertzbischof Dr. Gruscha hielt ihr das E vau gelienbuch vor, die Erzherzogin 'lygte die beiden ersten Finger der entblößten

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