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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 10.02.1925
Umfang: 8
14, Landwirte 6, Deutsche 6, Pribitschewitsch-Partei 11, -unabhängige Radi kale 2, Föderalisten 3, Kommunisten ^md So zialisten sind leer ausgegangen. Die vom Innenministerium verbreitete Mel dung, die Regierung habe bei den Wahlen 3? MazÄate gewonnen,, und zähle somit 182 Ab geordnete auf ihrer Seite, wird von der Oppo sition -als unrichtig bezeichnet. Die Mehrheit sol len 'die Oppositionsparteien haben. Aus alle Fälle stehen noch! ein Drittel der Mandate aus, sÄXtß sich viel ändern kann. Von deutschen

Ab geordnete sind bisher als gewählt bekannt: Dr. Schauer, Dr. Kraft, Dr. Moser, Dr. Meiner und Dr. Treidel. (Aus Grund der Bevölkerungs ziffer sollten den Deutschen 13 Abgeordnete treffen. Im alten Parlament hatten sie 8. Nach dem erst zwei Drittel der Wahlergebnisse be kannt ist, wäro es immer noch möglich, daß die deutsche Vertretung zur alten Hohe heranreicht oder darüber hinauswachst. In deutschen Kreisen beklagt man sich bitter Wer den gegew'sie/ver übten amtlichen und nichtamtlichen Terror

. In den Belgrader „Novosti' wirst Dr. Jwa- nowitsch der Regierung vor, daß sie zur Beschö nigung ihres Versahrens gegen die Deutschen ihnen vorwerse, daß sie Korne Treue gsgen den Staat halten- aber die Regierung h<Ge bisher keinen Deutschen wegen Hochverrates verurteil len können! Die Regierung sei auch dafür ver antwortlich, -daß in ein>?ün Teile der serbischen Presse unausgesetzt gegen die Deutschen gehetzt wird. Jedes Einschreiten der deutschen Abgeord neten wird als „Einmischung in flämische Ange

legenheiten' bezeichnet, jede billige Forderung im deutschen Interesse als „äußerste Einsichts- losigkeit'. Als der Ackerbauminister Kulowee bei der Eröffnung der. Werbacher 'Ausstellung einige deutsche Mortis sprach, wurde das von der serbischen Presse als Verrat an Staat und Volk bezeichnet. Als die Regierung daran ging, den deutschen Kulturbund wieder zu gestatten, hat der Belgrader „Balkan', der ein Reigenführer bei diesen Ausfällen gegen die Deutschen ist, sich darüber riesig ausgeregt. So konnte

es kommen, daß seit Jahren Uebersälle auf Deutsche stattfanden. Im April 1924 wurden die deutschen Bauern in Lazarseld überfallen und etwa ein Dutzend verwundet. Fast gleichzeitig wurde der deutsche Parteitag in Werbaß gestört, wobei zwei Deutsche verwundet wurden: „Die Schwabas sollen krepieren!' hieß es. In der deutschen Gemeinde Ridjiea wollte > der Sahn des Gastwirtes Matheis einem Gen- j darm nach der vorgeschriebeinen Sperrstunde . keine Getränke geben: dafür wurde er und sein Vater verhaftet

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 29.08.1915
Umfang: 10
Nr. 197 „Bozner Nachrichten' Sonntag 39. August 1915 Tie deutsche Kriegführung. In dem großen russischen Blatte „Rußkoje Slowo' ist ein langer Artikel über „Die deutsche Methode und der moderne Krieg' erschienen, der von Bewunderung der deutschen Organisation und Ordnung strotzt. In mehr denn einer Hinsicht, sagt das russische Blatt, sind die deutschen Angriffskämpfe gegen Szawle eine vollständige Ab handlung über die Kunst des Kriegführens. Sie lehren uns die> letzten kriegerischen Neuheiten

Deutschlands. Wie üblich, schreiten die Deutschen in jäher Weise voran ; kaum haben sie eine neue Stellung inne, so befestigen sie sie derart, daß sie die zur Verteidi gung des Errungenen notwendigen. Kräfte auf ein Mindestmaß zurückschrauben. Die Schützengräben der Deutschen sind erstaunlich sauber ge halten und verhältnismäßig fast leer ; alle dreißig, vierzig Schritte findet man ein Maschinengewehr. Aber hinter den Schützengräben zirkulieren die beweglichen Munitionslager, um die notwendige Mu nition

dieser Deutschen erkennen. .Bei Libau verwenden die Deutschen gewaltige Kraftwagen, in denen gelöschter Kalk herbeigeführt wird, mit dem die Schützen gräben ausgebaut und gegen Geschosse unverletzbarer gemacht wer den. Aber diesen Kraftwagen fällt noch eine ganz andere Aufgabe zu: sie sind mit wasserdichten, riesenhaften Behältern versehen, die dem deutschen Soldaten sein wöchentliches, ja oft fein tägliches Bad ermöglichen. Die schweren Bedingungen des modernen Krieges gewähren allen möglichen ansteckenden

Krankheiten Vorschub. Um gegen diese anzukämpfen, sehen es die Deutschen auf peinlichste Sauber keit ab. Hinter den Schützengräben findet man überall Verord nungen angeschlagen, in denen die Soldaten mit schweren Strafen bedroht werden, falls sie nach einem Ruhetag mit einem schmutzigen Hemd etwa wieder zur Front kommen. In den Schützengräben selber werden mit Zement verkleidete Becken eingebaut, die mit Wasser gefüllt werden, und in denen sich die Soldaten täglich baden. Dies ist ihnen derart

zur Gewohnheit geworden, daß, falls wir deutsche Gefangene machen, deren erste «Bitte bei . uns immer ein Bad ist. Diese Deutschen halten ihre Schützengräben so sauber wie ihre Körper. Und dann finden wir in 'jedem deutschen Schüt zengraben ein breites Brett, das als Tisch dient. Bei uns hatte niemand jemals diese Idee. Unsere Soldaten essen aus ihren Knien, werfen die Brotrinden oder die abgenagten Knochen und sogar ihr Essen, falls sie satt sind, einfach zu Boden. Und so verwandeln sich unsere Schützen

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 12.09.1922
Umfang: 8
, daß Herr Stinnes nicht nur ein Jndustriemagnat ist, welcher die gegebene Lage in vollem Umfange zu seinen Gunsten ausnutzt, sondern daß gleichzeitg sein po litisch e r Ei n f l uß auf die Führung der Reichs- geschäfte i m m e r m e h r g e w a ch s e n ist. In der Deutschen Volkspartei ist seine Einwirkung schon allein durch die hinter ihm stehende große Kapitals macht bestimmend. Die Deutsche Volkspartei wie derum hat großen Einfluß auf die Reichsregierunx. welche der Deutschen Volkspartei

hat, dem Be griff der „guten Sitten' entspricht. Der bisherige Werd egang d es Herrn Stinnes ist aus dem Grunde rekapituliert wor den, weil es nur so möglich ist, seinen Vertrag mit dem Marquis de Lubersae, dem Vertreter der Ge schädigten in den zerstörten Gebieten Frankreichs, zu »beurteilen. Herr Stinnes hat seit zwei Jahren den ^Vorschlag, die Lösung der Reparationsfrage auf den> Wege einer Beteiligung der französischen und ?ng^ Men Großindustrie an. der deutschen zu suchen, Widerstand geleistet

. Einmal ist seine Abneigung, gegen die Uebergabe von etwa ein Fünftel seines ^ndustriebesitzes in französische und englische Bände ?ehr ausgesprochen, und zweitens würde eine Jnter- Mngemeinschaft der französischen und englischen ^'dustrie mit der deutschen, die Grundlage für eine Stabilisierung der deutschen Valuta geschaffen ha ben. ^as aber würde den Erwerb von Sachwerten sur Herrn Stinnes erschweren. Nachdem aber die französische Regierung den Ve- ieulgungsgedanken auf der Konferenz in London anyanglg gemacht

hat und nachdem Herr Stinnes einsehen mußte, daß England nicht mehr mächtig genug ist, um französische Absichten zu durchkreu zt ^ Herr Stinnes durch den Lubersac-Vertrag verbucht, die Entwicklung nach seinen Wünschen zu beeinflussen. Ter Stinnes-Lubersac-Vertrag sichert Herrn Stin- ^ Zunächst Gewinne für seine eigenen Unterneh mungen. Da die Lieferungen der deutschen Industrie an die Lubersac-Gruppe der deutschen Industrie vom Reiche bezahlt werden sollen, ist ein erneutes Fallen der deutschen Valuta

für das deutsche Volk liegen. Zunächst schafft das Abkommen der deutschen Indu strie und damit auch der deutschen Arbeiterschaft Arbeitsmöglichkeiten. Des weiteren wird der tat sächliche Aufbau Nordfrankreichs durch deutsche Ar beit eine wesentliche Entspannung zwischen Frank reich und Deutschland herbeiführen. Der Pol i - tik französischer Staatsmänner, die immer noch Deutschland zertrümmern möchten, wird damit ein- Ni e g el vorge s ch o ben. Die deutsch-französische Zusammenarbeit in den zerstör ten

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Seite 4 von 8
Datum: 06.05.1924
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 6. Mai 19Z4 Nr. 104 Wie zahlt Deutschland öie Milliarden. Wenn auch die Sachverständigen erklären, daß das Hauptziel ihrer Untersuchungen „die Abschätzung der für die deutsche Wirtschaft und -die deutschen Steuerquellen tragbaren Lasten war', so geben sie doch im gleichen Satze zu, daß dieses Schätzen die leichtere Aufgabe ist gegen über der noch ungelösten Frage: Wie werden die von Deutschland ^geleisteten Tribute ans Aus land übertragen? Mt anderen Worten

:- Wie bringen die Reparationsempfänger Tag für Tag die größtmöglichsten Summen über die deutschen Grenzen, ohne die deutsche Volkswirtschaft durch Sinken der Währung zahlungsunfähig zu ma chen? Die Sachverständigen lösen die Ueberwei- Hungsqusgabe nicht, sondern sie geben nur einen Ausweg an, nämlich: Die Entente läßt die deut schen Zahlungen im „deutschen Geschäft' als fremdes Kapital stecken und benutzt sie dazu, Jahr für Jahr einen größeren Betrag des deut schen Volksvermögens sich anzueignen

ob dieser hohen Summe durch die -Welt und selbst gewiegte Finanzleute waren nicht im Bild, wie Frankreich diese Summe an Deutschland zahlen solle. Aber schon bis 1873 .jyar der Betrag durch Teilzahlungen von Noten und Wechseln in deutschen Händen. Frankreich war 1870 durch die 190 Tage Krieg nicht viel ärmer geworden und erhielt von aller Welt Kre dit, seine „Reparation' an Deutschland zu zah- len. Man wußte, daß mit 4.5 Mill. Franken die Sache erledigt sei und nahm deshÄb an allen großen Börsenplätzen gerne

die französischen Wechsel. Bei Deutschland liegt die Sache anders. Die Entnte will ja keine bestimmte Endsumme. Das Ziel sind vielmehr möglichst hohe lausende Beträge aus unabsehbare Zeit. Hand in Hand damit geht das Streben, soviel vom unbeweg lichen deutschen Volksvermögen, also von den Eisenbahnen, Fabriken, Bergwerken, Gütern in die Hand zu bekommen, daß die deutsche Wirt schast ganz nach den Wünschen der Entente-Kon kurrenz eingerichtet werden kann. Die von den Sachverständigen genannte Nor malsumme

auf, um die Sache mit mir zu besprechen. Angenehm sind Verhöre nie, wenn jemand unter Umständen, die nicht ganz aufgeklärt sind, das Leben gelassen hat, wirtschaftliche Erfolg, der Deutschland die Mög lichkeit zu größeren Zahlungen gäbe, erhöht automatisch die deutsche Schuld. Auf diese unbe schränkten Summen ist der Apparat eingestellt, der die deutschen Zahlungen empfangen und an das Ausland weiterleiten soll. ' Ein „Komitee' hat bei der neuen deutschen Währungsbank ein Konto, dem in deutscher Währung

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Seite 5 von 20
Datum: 20.12.1924
Umfang: 20
, auf dessen Heldentum die ganze Welt mir Bewunderung schaute. Aber nicht nur seiner Heimat und Volke sondern auch sieinen Eltern soll das Kind durch eine andere Denkungsweise Entfremdet werden. Denn mit der deutschen Sprache geht auch die deutsche Seele verloren. Das ganze Geistesempfinden wird durch die Sprache vermittelt. Eine fremde Sprache vermit tel tfremde Oedanken und Gefühle, ganz andere als die der Väter waren und find. Die Welt Eurer Kinder von heute soll nicht mehr Eure Welt sein, Ihr deutschen Väter

und Mütter. Im Denken, Fühlen und Reden soll sich zwischen Euch und ihnen eine Kluft auftun, in die zu blicken uns schaudert. Vielleicht werden auch die Kinder von heute noch in deutschen Lauten mit den Eltern reden, aber die Übereinstimmung der Sprache ist nichts, wenn nicht auch der Zu sammenklang der Seelen dazukommt. Diesen zu zerstören, liegt. in der Natur der fremdsprachi gen Schule, ob ihre Urheber dies nun beabsich tigt haben oder nicht. Es Kann und es wird kleine Mütter und kei nen Bater

, überhaupt keinen guten Deutschen geben, die solchem Geschehen gleichgültig gegen überstehen. Mit allen gesetzlich erlaubten Mitteln müssen wir uns dagegen zur Wehr stellen. Jeder auf seinen Posten, wo das Schicksal ihn hinge- . stellt hat. Nur eine Losung kennen, die lautet: , Unsere Jugend darf nicht entnationalisiert, ihrem Volke, ihrer Heimat und ihrem Eltern hause entfremdet werden. Doch der Wille, so un beugsam derselbe auch sein mag, er allein tut es nicht. Zu dem Willen gehört MW. denkt R Rom

, das ' nach Jahrhunderten erstaunlicher Festigkeit doch die ihm auferlegte Last nicht mehr, tragen konnte. Oder ein neues Haus wird errichtet, beim Bau der Fundamente wird ein antikes Grab, ein Katakombengang aufgedeckt: und auf Monate hin aus verbietet der Magistrat den Weiterbau des Hau ses, um den Archäologen Gelegenheit zu allen not wendigen Nachforschungen zu geben. (Weswegen die Tat. In dieser ernsten Stunde, wo es um das Sein oder Nichtsein unseres Volkes geht, sind alle Deutschen in unserem lieben Heimatlande

, um damit anstelle unserer deutschen Einrichtungen, Schu len, Beamten usw. italienische zu setzen, also Einrichtungen zu schaffen, die unserem natio nalen Leben und Interessen entgegengesetzt sind. Ist es da nicht mehr als billig, daß wir von un serem Besitze freiwillig dazu etwas abführen, um uns deutsche Kultureinrichtungen, deutschen Unterricht zu verschaffen, ^bezw. zu erhalten. Wer nichts übrig hat für unsere Schulhilfe und für sein Volk, verdient kein besseres Schicksal, als daß die eigenen Kinder

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Seite 3 von 8
Datum: 04.12.1897
Umfang: 8
Kr. 278 K s?«»r A chrichte« A mächtigung gegeben, seine Antwort zur allgemeinen Kenntniß 'zu bringen. In dieser Antwort des Statthalters heißt es: ! »Ich gestehe zu, daß das Betragen der deutschen Studenten schaft am letzten Montag, als gerade in Prag große Aufregung herrschte, leider Gottes geeignet war, diese Erregung noch zu erhöhend'Dies gilt insbesonders von dem Anstimmen der „Wacht am Rhein' bei offenen Fenstern der deutschen Universität. Ich hielt es für meine Pflicht, diese meine Ueber

zeugung mit allem Nachdrucke dem Rector der deutschen Universität kundzugeben. Es ist wahr, daß in Saaz schwere Beschädigungen des Eigenthums czechischer Bewohner vorge kommen sind, denen das dortige Stadtamt leider nicht Einhalt thun konnte. Es ist Alles geschehen, daß nicht nur in Saaz, sondern auch anderwärts sich derartiges, nicht wiederhole, und daß der verursachte Schaden ersetzt werde. Ich vermag Ihre Gefühle zu würdigen, daß Sie aufgeregt sind über eine derartige Bedrohung Ihrer Connationalen

„Ilrom a psklo' gesungen wurde, beschränkten, herrscht in dieser Stadt unter den Deutschen große Beunruhigung. Die czechi- schen Blätter Hetzen maßlos und es ereigneten sich bereits An rempelungen von Deutschen auf der Straße. Auch wurden einer deutschen Familie die Fenster eingeschlagen. An mehreren Briefpostkästen wurde das Wappen nach omladinistischer Manier mit schwarzer Lackfarbe verschmiert. Die Plätze und Straßm der Stadt sind der Schauplatz wüster Ausschreitungen. Mit Einbruch der Dunkelheit

sam melten sich große Pöbelhaufen, welche mit Stöcken bewaffnet und unter den Rufen: „Tod den Deutschen!' die Stadt durchziehen. Als einer der Excedenten verhaftet und auf die städtische Wachstube escortirt wurde, folgte der Pöbel, tobend nach und verlangte die Freilassung. Vor dem Deutschen Hause und vor dem Deutschen Theater wurden Drohrufe ausgestoßen. Im Theater wurde das Toben des Volkshaufens vernommen und es erregte, namentlich unter den Frauen, großen Schrecken.— lW Der Gendarmerie gelang

es, die Excedenten zu vertreiben. Die Einrichtung der deutschen Turnhalle wurde vom Pöbel zertrümmert; auch die deutsche Handelsschule wurde heim gesucht. Ein zweiter Versuch, zum Deutschen Hause vorzu dringen, mißlang, da unterdessen bereits Militär reqnirirt worden war, welches die Straßen beim Deutschen Hauke und bei der deutschen Handelsschule besetzt hielt. Das Militär wurde vom Pöbel verhöhnt und beschimpft. Die Sicherheit der Deutschen ist arg gefährdet. Um 11 Uhr Nachts dauerten die Excesse noch fort

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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1925
Umfang: 8
. In Dortmund selbst sind ^in der Bergarbeiterkolonie wenige Familien, die nicht durch das Unglück getroffen wurden. Aus dem ganzen deutschen Reiche und. aus Oesterreich sind der Stadtbehörde von Dortmund Beileidskundzebungen zugegangen. Reichskanzler? Luther hat seine Reise nach Baden unterbrochen und ist in Dortmund eingetroffen. Der Reichsprä sident hat zur ersten Unterstützung Der durch die Katastrophe in Not gekommenen Familien 60.000 Mark gespendet. ' - - . Hiezu wird weiters gemeldet: Sirenenrufe

, in dem er die entsetzlichen Terrorakte schildert und um Abhilfe ersucht da es Hergebens wäre, sich an die Regierung zu wenden, erklart, daß er alle Fälle von Gewalt- und Gesetz- , Widrigkeit, die sich in jenen Gebieten zutragen^ nicht aufzählen könne, da diese Bände füllen müßten. Das Volk, das in der Mehrheit gegen die Regie rung ist, leidet schrecklich. Alle Proteste, ja auch die an den König, waren wirkungslos. ^ / . ^ Am schwersten hatten vor allem die Deutschen zu leiden.. Ihre Geschicke unter der Wahlregierung

Pasitsch-Pribitschewitsch stellen ein , wahres Gol gatha dar. Aus Rache wegen ihrer oppositionellen Haltung in der aufgelösten Skupschtina und um ihre parlamentarische Vertretung zü schwächen, führet die.Regieimng einen )vahren Vernichtungs kampf. gegen sie. In der Wojwodina (Banat und Backa), wo die Deutschen in der Hauptzahl woh- ,nen, toar allen Gewalttaten gegen sie freie Hand gegeben. Eine Agitationstätigkeit der Deutschen Partei wurde nicht geduldet. Versammlungen wur den verboten, geschlossene

Wählerzusammenkünfte in Privatwohnungen unter Verletzung des Haus rechtes ausgehoben. Die deutschen Kandidaten ^ wurden, wo es den Behörden gefiel, sogar an den Besuch von deutschen Ortschaften, mit bewaffneter Gewalt behindert und am Leben bedroht. Körper liche Mißhandlungen von Deutschen waren an der Tagesordnung. In Kudritz wurde ein gewisser Johann Tetz ohne zedön Anlaß, außer dem vielleicht, daß er sich zur Deutschen Partei bekannte, verhaf- tet und im Arrest fürchterlich verprügelt. Zahlreiche 'Wunden

am ganzen Körper und drei ausgeschla gene Zähne waren das Resultat dieser „Amtshand lung'. In einem anderen Orte wurde ein Deut scher, weil er auf einer radikalen Versammlung ei nen harmlosen Zwischenruf tat, eingesperrt und ge prügelt. Die Auszählung solcher Taten ließe sich endlos fortsetzen. Verhaftungen von Deutschen . erfolgten massenhaft. Das Unerhörteste aber war der Mordanschlag auf die deutschen Führer Dr. Kraf t und Dr. Graßl. Es ist erwiesen, daß die Organe der Regierung an der Vorbereitung

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Seite 3 von 8
Datum: 04.01.1923
Umfang: 8
Nr. 3 bau während des Krieges ist die wirtschaftliche,E r- s eu g u n g der deutschen Industrie, Landwirtschaft Änd Bergbau stazL z u r ü ckg-e g ä n g en: der Er trag der Landwirtschast aus ein Hektar ist um 40 bis 50 Prozent gesunken, die Forderung des Berg baues (Kohle, Eisen usw.) um 30—40F. Nach Un tersuchungen über die Arbeitsleistungen in einer An zahl deutscher Fabriken zu schließen, bewegt sich der Rückgang der industriellen Erzeugung als Ganzes in ungefähr den. gleichen Grenzen

. Einen Anhalt für den Rückgang der gesamten Güter erzeugung bietet der Güter verkehr aus den deutschen Bah nend Möglichen mit 1913 ist der deutsche Güter verkehr, bezögen auf das heutige Eisenbahnnetz, auf 60 Prozent gesunken.' Es läßt sich hiernach ^rech-. nen, daß der Wert der gesamten deutschen Güter erzeugung eines Jahres höchstens 60 Prozent von ^ Milliarden, d7h. 24 Milliarden Goldtnark, be tragen wird. Die deutschen Reparationszahlungen betragen hiernach, rein rechnerisch gesehen, im Durchschnitt

.etwa 20 Prozent vom gegenwärtigen Wert der Ar beit, des deutschen Volkes. Für die ersten Jahre ist der Prozentsatz niedriger, etwa 15 Prozent; insolge der Palutaverhältnisse stellen, sich indessen die tat sächlichen Prozentsätze viel höher. , Um die Reparationszahlungen nach Möglichkeit zu erfüllen/ hat Deutschlaich eine Reihe von neuen St eu e r g e setzen erlassen. Es gibt jetzt 39 Reichssteuern; dazu kommen die Landes- und Ge meindesteuren, deren Zahl ^ beispielsweise in Würt temberg

jetzt aus 18 gestiegen ist. Nach dem jetzigen Stand beanspruchen, die Reichs-, Landes-und Ge meindesteuern zusammen mehr.als vier Zehntel, nach vorliegenden Schätzungen etwa 43 Prozent v o m Einko mm en des deutschen Volkes. . Trotz dieser außerordentlichen Steuerbelastunz hat Deutschland die festgesetzten Barzahlungen an die Entente nicht leisten können. Die Hauptursache, hierfür , ist der Umstand, daß die deutsche Papier- Mark zwei verschiedene Werte hat, einen I nl ands- wert, der ausgedrückt

Auslandsdevisen.kaufen will, so verlieren diese Scheine unter den Händen der Regie rung von selbst 2 Drittel,- 3 Viertel oder 4 Fünftel ihres Wertes; der Erlös in fremder Valuta ist nur ^ Drittel, 1 Viertel oder 1 Fünftel von dem, was es nach dem Jnlandswert der Papier-Mark, bezogen auf den Friedenswert, sein sollte. Aus diesem Gründe würden die Reparationszahlungen, penn sie voll geleistet würden, so wie im Londoner Zahlungs plan vorgesehen, nicht nur 15 bis 20 Prozent, son dern 50 bis 80 Prozent und meh r vom Wert der deutschen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1924
Umfang: 8
Regierungen aufgetaucht zu sein schienen. ^ ! ...j deutsihlanüs Stellung unter öen Weltvölkern. Gedanken zum Londoner Kongreß. Die Geschichte weiß von keinem Falle, der dem Deutschlands vergleichbar wäre. Noch niemals ist ein Volk von der Stärke des deutschen, das 75 Millionen Menschen zählt, gegen eine Uebermacht im Felde gestanden wie das deutsche. Noch nie mals auch ist einem großen modernen Volke wider fahren, daß seine Grenzgebiete unter elf Staaten aufgeteilt worden sind, daß 15 Millionen Menschen

, die seine Sprache sprechen, unter fremde Hoheit und den Druck fremder Kulturen geraten find. Das Verwachsensein der deutschen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft bringt es mit sich, daß es, niedergeworfen, und seit sechs Jahren zwischen Tod und Leben ringend, nicht nur Politisch und mora lisch, sondern auch wirtschaftlich dahinsiecht. Sein Stolz verbietet ihm, immer wieder vor aller Welt seine Wunden zu zeigen und zu klagen, wie es leidet. Man kann sagen, daß an dem deutschen Volk seit den Verträgen

von Versailles und St. Germain ein Experiment gemacht wird am lebenden Körper, dessen Ausgang niemand wissen und noch weniger bestimmen kann. Wer kann wissen, was sich langsam in den Tiefen bereitet, bis ein Berg von Arbeit. Mühe, Sorge und Hoffnungslosigkeit sich auf türmt. Ein lebendiges modernes Volk, und das sind die Deutschen ihrer Begabung wie ihrem Willen nach immer noch, kann man ohne Schaden für die Kultur der Menschheit nicht behandeln wie etwa die Masse eines sogenannten Naturvolks. Auf die Läuge

darf. Man berührt hier einen der wundesten Punkte des deutschen Schicksals. Die Wunde ist geschlagen durch das Attentat auf das vollberechtigte ge schichtliche Bewußtsein des Wertes der deutschen Na-- tion. Sie wird gezwungen, in einer durch maßlose Herabsetzung und Verleumdung geschaffenen Be urteilung zu leben. Mehr und mehr kommen in Deutschland alle darin überein, daß, so lange die Anerkennung der deutschen Nation nach außen nicht wieder hergestellt ist, auch im Innern die Ruhe

sich nicht durchsetzen kann, die den Deutschen wie den anderen Völkern allein Ordnung und Ar beitsfrieden zu verbürgen vermag. Die augenblickliche-Lage der Deutschen gibt aber auch noch andere Gedanken ein. Alle Völker der Erde sind nicht nur einmal in ihrem geschichtlichem Leben der Verketzerung preisgegeben gewesen, — sie Die neueste Hochgebirgsbahn Ehrwald—Zugspitze. Betriebsbcginn 1925. Man wollte die Zugspitzbahn von Garmisch- Partenkirchen aus bauen, also über deutsches Gebiet führen, dann vernahm

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Seite 2 von 16
Datum: 30.05.1925
Umfang: 16
der deutschen Schulvereine sind bereits 22.000 Teilnehmer aus dem deutschen Reich ein getroffen. Das ganze Städtchen (welches laut Volkszählung vom 3. März 1923 eine Einwoh nerzahl von 6712 Köpfen hat), ist mit deutschen und österreichischen Fahnen beflaggt. Zur Ver pflegung der ungeheuren Zahl der Besucher wer den militärische Fahrküchen benützt. Vor der Stadt wurden große Zelte aufgeschlagen, in de nen besonders die Jugend nächtigt, die in vielen Verbänden und Vereinen vertreten ist. Gestern

war auch Innsbruck voller Fremde aus dem Deutschen Reiche, die einen Abstecher nach Innsbruck machten. Polforfchung mittelst Zeppelin. Berlin^ 30. Mai. (A. B.) Nansen befindet sich gegenwärtig hier und.betreibt den Bau eines großen Zeppelin-Luftschiffes, das zur Erfor schung der arktischen Gebiete zwischen dem Nordpol und Alaska verwendet werden soll. Wieder ein Umsturz in China. Peking, 30. Mai. (A. B.) Die Besetzung Pekings durch den Marschall Tfangtsolin steht unmittelbar bevor. General Fenk

hat mit den Regierungstruppen die Stadt bereits verlassen. * Der faschistische „Brennero' schreibt: „Der Schutzverband für das Deutschtum im Ausland' war vor dem Kriege unpolitisch und beschränkte sich auf die Verteidigung der moralischen, sprach lichen und kulturellen Interessen der Deutschen, die nicht zum Reich gehörten und der Deutschen in den mehrsprachigen Provinzen der ehemali gen Monarchie Oesterreich-Ungarn. Ob die Ziele dieses Verbandes auch heute, noch so unpolitische sind, muß man erst sehen. Der Schutzverband

versichert in seder Hinsicht;, daß sich seine Tätig keit in korrekter Form und im Enklang mit den Gesetzen der Nachfolgerstaaten abspiele ohne irgend ein anderes Ziel als die Erhaltung des deutschen Spracherbes in den Bevölkerungen außerhalb der deutschen und österreichsichen Grenzen. Soviel man hört, so schreibt der „Bren ners' weiter, spendet der Verband im Etschlcmd bisher 250.0M—300.000 Mark. indem er den Klerus und das Unterrichtspersonal in den deut schen Schulen unterstützt In Hinkunft

Kriegsgericht ein deutsches Wirts ehepaar zu 300 und 500 Goldmark Strafe, weil „Bozner Nachrichten', den 30. Mai 1925 ? es das Absingen des Deutschland-Liedes in ihren Räumlichkeiten nicht v e r h indert hatte. - * Wie berichtet, hat das deutsche Auswärtige Amt gegen den Attache Dr. Iaenicke, dem Schwiegersohn des ehem. deutschen Reichspräsi denten Ebert, das Diszplinarverfahren einge leitet und ihn bis zur Entscheidung vom Dienst suspendiert. Dieses Verfahren gründet sich dar auf, daß Dr. Iaenicke

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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1925
Umfang: 8
, um dort über die Möglichkeit eines Kon kordates zwischen dem Deutschen Reiche und dem Hl. Stuhle Fühlung zu nehmen. * Die Pariser Meldung, daß der Staatssekre tär T r e n d e len bürg von seinem Posten als Führer der deutschen Wirtschaftsdelegation in Paris abberufen werde, wird amtlich als er funden bezeichnet. . > Die Diebstähle im Wiener Staats archiv, Vatikan usw. ^ Die Kriminalpolizei hat am Sonntag den 57- jährigen Privatgelehrten Dr. Karl Hauck und seinen Freund, den 34jährigen ehemaligen Zuschneider Karl Maria

von Hohenlochern. verhaftet. Die Fest nahme erfolgte auf Grund einer Benachrichtigung der Wiener Polizei. Hauck gilt als einer der besten Kenner und For-. scher der mittelalterlichen Geschichte des Deutschen Reiches und ist eine anerkannte Autorität auf die sem Gebiet. Er hatte seit Jahren wahre Plünde- runzszüge durch die Staats- und Hausarchive der deutschen, österreichischen und anderer Fürstenhäuser unternommen und Tausende von Dokumenten, Au togrammen, Bildern usw. gestohlen und zum Teil weiterverkauft

. Durch diese Verkäufe erhielt das Wiener Staatsarchiv Kenntnis von den Diebstählen uns erstattete die Anzeige. Da die Spuren des Die bes nach Berlin zeigten, wurde auch die Berliner Polizei um Verfolgung der Angelegenheit ersucht, die nun zur Festnahme der beiden Täter führte. Seit Monaten waren in Katalogen von Autographen händlern, sowie mehreren Buch- und Antiquitäten händler Ankündigungen über sehr wertvolle Auto gramme, Bilder und Dokumente, meistens aus der deutschen Geschichte erschienen. Diese Kataloge

ge langten auch in den Besitz der Leitung des Haus und Staatsarchivs in Wien, wo man mit Erstaunen feststellte, baß darin Dokumente, Bilder und Auto gramme angeboten waren, die a u s dem Archiv stammten und zweifellos entwendet sein mußten. Die. bestohlene Archivierung verständigte' die Polizei, die die ausländischen, namentlich die deutschen Behörden von der Angelegenheit unter richtete, da auch in den Katalogen Berliner Händ- ' ler derartige Angebote gemächt würden. Der! Ber liner Kriminalpolizei

ist es nun nach monatelangen Bemühungen gelungen, Hauck und seinen Freund als die Diebe festzustellen. Nach anfänglichem Leug nen legte Hauck auch ein umfassendes Geständnis ab.-' , . . / ,, - - ... Hauck ist im Jahre 1868 als Sohn eines Ju- ^ gcÄboren, hatte an der Marburger Univer sität promoviert und sich zur Lebensaufgabe gestellt, die Kulturgeschichte des Deutschen Reiches von An fang bis zur Jetztzeit zu schreiben. Von diesem schr umfangreichen Werke, das, wie die bedeutendsten : Autoritäten auf diesem Gebiete sagen

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Seite 2 von 16
Datum: 07.02.1915
Umfang: 16
, auf weit hin aus gesichert. Der Bericht schließt: Während das Heer kämpft, arbeitet das Volk und gestaltet den Organismus immer reicher und Zweckmäßiger. Auch dieser Ordnungs- und diszi plinierte Betätigungssinn scheint mir ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Lage Deutschlands zu sein. Die Wirkung der deutschen Blockade. Der „Temps' .veröffentlicht eine Liste von 12 französischen und englischen Handelsschiffen, mit einem Gesamttonnengehalt von 68.080, von denen jede Nachricht fehlt. Man nimmt

Schiffsverluste nicht im Atlantischen Ozean zu suchen sind, son dern im englischen Küstengewässer. Auch diesmal handelt es sich um eine kleine Fälschung, weil man die Erfolge der Untersee boote in den Augen der besorgten Leser abschwächen will. Denn daß die deutschen Unterseeboote nicht müßig sind, das geht aus einer weiteren Londoner Nachricht hervor. Dort herrscht in Schiffahrtskreisen Unruhe über das Schicksal des Dampfers „Oriele' der General Steam Navigation Company. Das Schiff fuhr Freitag von London

nach'Havre, aber seit der Abreise hörte man nichts mehr von -dem ^Schiff oder der Mannschaft, glaubt, daß „Oriele' eines der beiden unbekannten Schisse war, die von den deutschen iUnterseebooten torpediert wurden. „Oriele' maß 1400 Tonnen und war im vorigen Jahr erbaut worden. Was „Oriele' an Bord hat, Mannschaften oder Kriegsbedarfsartikel wird nicht gesagt. Die deutschen Verbindungslinien. ' P a r i s, .5. Februar -(K.-B.) Der „Temps' bewundert die Ge schicklichkeit der Deutschen in der Herstellung

besonders'wirksam, gefährlich und gefürchtet sind Me ^deutschen Handgranaten und die kleinen Mörser. -Der Korrespondent sagt dann, im Lager der Alliierten erwarte man vor März keinen entscheidenden Schlag. Die Meinungen Aber die Offtnswe gingen auseinander. Am ehe stem erwarte man sich emen Erfolg der Verbündeten von drei Faktoren, von einer Landung japanischer Truppen in Europa, von einem großen Sieg der Russen in Ostpreußen und von den englischen Verstärkungen. Von besonderer Seite hört der Kor respondent

endlich, daß die Verbündeten auch die Landung einer gewaltigen Armee in Ostflandern am Scheldeuser erwägen, um die deutschen Heere im Rücken zu fassen. Die holländische Neu tralität werde die Verbündeten nicht abhalten. Bedauerlich sei, daß man Antwerpen so leicht in deutsche Hände-habe fallen lassen. Die bulgarisch-serbischen Beziehungen. Mailand, 5. Februar. In einer Privatkorrespondenz aus Sofia, welche die „Jtalia' veröffentlicht, wird ausgeführt: Es vergeht kein Tag, ohne daß die Serben

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1922
Umfang: 8
, 2 Deutschen (Bra uel und Oberhammer), 1 ital. Sozialisten und 1 ital. Liberalen. Der sozialistische Vertreter er klärte gleich nach der Konstituierung des Lan desausschusses, an dessen Sitzungen nicht teilzu nehmen. Die Selbstherrlichkeit der Poyolari ge winnt in dieser Körperschaft, nach' Ansicht der „L ibert a', . durch ! das Desinteressement der Deutschen ' an den Trientiner Angelegenheiten. Es sei dem einzigem Liberalen nicht möglich, eine^ kraftvolle Opposition zu machen. Da der Landesausschuh

überzeugt, daß es anfangs, -auch wenn man den Deutschen eine getrennte autonome Verwaltung ^hmen der einheitlichen Staatsprovinz (Venezia Tridentina) zugestehen will, notwen- 'lg sei, die Grundlagen für eine Einheitsver waltung festzulegen. Der Zusammenarbeit ^ die- 1er einheitlichen Volksvertretung gegenüber dem Staate könne man dann die Regelung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Gebie ten lTrentino und Südtirol) überlassen. Die Popolari erklären also in ihrem Partei- olatte, daß sie anfangs

einen Landtag in Trient haben wollen, in dem die Vertreter des ganzen 'Gebietes vom Krenner. bis Äla sitzen sollen. Wenn einmal 'dann die Lalidesautonomie ge genüber dem zentralistischen Staat für dieses Gebiet festgelegt sei; dann wären sie bereit, den Deutschen in Südtirol eine Art Landessektion für die Verwaltung des deutschen Gebietes zu zugestehen. Ueber welchen Wirkungskreis die Autonomie, die Selbstverwaltlungsrechte der Deutschen, dann sich erstrecken sollten, wo die Grenzen zwischen Südtirol

sieht ohnmächtig zu, wie diestz ! Wolken immer, schwärzer, werden, ohne datz es ^ ihr gelingt, auch nur eine einzige zu zerstreuen. - Ueber dem Orient lagert Gewitter, aus dem unaufhörlich Geschützdonner grollt-, um das un glückliche Oesterreich braut sich ein unentrinn barer Kamps der Elemente zusammen; und überm deutschen Rhein lastet ein Gram, der die ganz Welt verdunkelt. Die deutschen Kriegs lasten haben die zweifelhafte Ehre, das wich tigste Weltproblem zu sein/ Alle Staaten stehen

zurückziustellen, weil sie alle mehr oder weniger von der deutsch- französischen Spannung abhängen. Man faßt es kaum.noch, daß trotz aller Bemühungen der letzten Jahre über die deutschen Kriegslasten keine Einigung hat erzielt werden «können. Und wenn' auch heute die Pariser Entscheidung (Moratorium von sechs Monaten) vom 31. Au gust ein Ausatmen bewirkt, so verhehlt man sich nicht, daß diese Entscheidung ja nur für kurze Zeit wirkt und die Spannung bald wieder zu nehmen muß, wenn keine grundsätzliche Lösung

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Seite 4 von 10
Datum: 27.06.1925
Umfang: 10
des deutschen Generalkonsulates Mai land. Am Dienstag, den 30. Juni (nicht Montag), weilt wieder ein Vertreter des deutschen General konsulates Mailand in Bozen und wird Pässe und Visa im evangelischen Pfarrhause in Gries, Kur hausstraße, in den Amtsstunden vormittags von 9 bis 12 Uhr und 3 bis 5 Uhr nachmittags ausferti gen sowie sonstige Auskünfte erteilen. > Gerichtstage im Tauferer-Ahrntale. Von der kgl. Prätur Bruneck werden im nächsten Halbjahre folgende Gerichtstage abgehalten werden In Sand

lichen Fällen durch das Krankenhaus telephonisch erreichbar. - 894 Mnjichtskarten-Verkäuser, Achtung auf öea 1. Juli. Am 30. Oktober 1924 teilten wir allen Inter essenten mit, daß laut Erlaß der Präfektur Trient der Termin für den Verkauf von deutschen und italienisch-deutschen Ansichtskarten bis 30. Juni 1925 verlängert wurde. Wir äußerten schon damals unsere Bedenken über diesen, in Anbetracht der rie sigen noch vorhandenen Vorräte an solchen Karten, viel zu kurzen Termin, der überhaupt

die hochgele genen Sommerfrischen u. Kurorte völlig ignoriert. Bei diesen ist von einem Beginn der Saison vor Mitte Juli gar nicht zu rechnen und ab 1. Juli dürfen schon keine deutschen oder zweisprachigen Karten mehr verkauft werden — wie man sieht, sind die Höhenstationen bei dieser „Verlängerung' vollständig zu kurz gekommen, denn im W inter, wo dort alle Betriebe geschlossen sind, können diese nicht gut Ansichtskarten . verkaufen. Trotz weit gehendster Bemühungen der beteiligten Kreise

war es aber bislang nicht möglich, einen weiteren Auf schub zu erlangen und so seien also Ansichtskarten- Verkäufer, im besonderen auch alle Wirte, Hotels, Schutzhüttenpächter usw. darauf aufmerksanm ge macht. daß mit 1. Juli nur mehr Karten mit aus schließlich italienischen Text feilgehalten und verkauft werden dürfen. Alle Karten mit deutschen oder italienisch-deutschen Text müssen aus den Ge schäftslokalen verschwinden, ansonsten Konfiskation und'Geldstrafen zu erwarten sind. Der deutsche Text muß entweder

überdruckt oder ausradiert werden und ist der italienische Text darauf oder darüber zu drucken. Ausgenommen von dieser Verfügung sind lediglich mehrteilige sog. Panorama-Karten und Albums. Diese dürfen bis 31. Dezember 1923 verkauft werden. Falls sie aber nur deutschen Text tragen, müssen sie noch den Aufdruck: „Alto Adige Jtalia' haben. Bei zweisprachigen Panoramen oder Albums, also bei italienisch-deutschen, ist dies nicht vorgeschrieben. . Wer sich vor Schaden schützen will, halte sich vorstehende

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1915
Umfang: 4
) in die Vorstellungen der Festung ein. Ostlich Wladawa folgen unsere Truppen dem geschlagenen Feinde. Unter dem Drucke unseres Vorgehens hat der Gegner das Ostuser des Bug auch un terhalb und oberhalb Wlodawa geräumt. Er wird verfolgt. Oberste Heeresleitung. Der U-Boot-Krieg. Berlin, 19. August. (K.-B.) Amtlich wird verlautbart: Das englische Unterseboot „E 13' wurde von einem deutschen Torpedoboot äm Ausgange des Sundes vernichtet. London, 19. August. (K.-B.) Der Dampfer „Arabic' der White Star-Linie, mit 10.000

Tonnen Gehalt, wurde auf dem Wege uach Amerika torpediert. Die Reisenden und di2 Besatzung wurden gerettet. Die Bombenwürfe auf London. Berlin, 19. August. In der „Deutschen Tageszeitung' begrüßt Graf Neventlow das Bombardement der Londoner City mit froher Genugtuung. Er hält das ^Ereignis für sehr wichtig und bemerkens wert und sagt, man habe viele Monate schon darauf gewartet und ebenso viele Monate hindurch in England befürchtet und iu der eng lischen Presse erörtert und angedeutet, die Deutschen

würden das nicht wagen Ganz besonders deshalb, schreibt Graf Neventlow, begrüßen wir die Bombenbelegung der Cuy von London. Sie möge Großbri- tanien zeigen, was es mit der Friedenssehnsucht des Deutschen Reiches und Volkes auf sich hat, und was uns die Götzen des heiligen Briten- tums gellen. Bombenbelegungen der Londoner City werden sich, be sonders wenn sie wiederholt wirksam stattfinden, auch als ehrliche und nützliche Makler aus dem Gebiete des internationalen Geldgeschäftes bemerkbar machen. Wir hoffen, glauben

verloren. Die übrigen Befestigungen, die sich nach Grodno hinziehen, sind verhältnismäßig unbedeutend und stellen nur Brückenkopfartige Anlagen dar. Der neue große Erfolg, den die deutschen Truppen mit der Eroberung von Kowno erzielt haben, muß auch auf die weitere Nückzugsbewegung des russischen Heeres von Bedeutung sein. Sie hat einen wichtigen Teil ihres Flanken schutzes verloren, da die Deutschen nunmehr in der Lage sind, auch in dieser Gegend ihren Vormarsch in derselben erfolgreichen Weise

fortzusetzen, wie auf den übrigen Teilen des Kriegsschauplatzes. In dieser Beziehung bildet die Festung aber einen Stützpunkt zur Behauptung des eroberten Gebietes und zur Sicherheit des dahin- terliegende:'. deutschen Landes. Genf, 19. August. (K.-B.) Die hier eingelangten Pariser Blätter vom 17. ds. (also am Tage vor dem Falle Kownos) äußern sich über die Wichtigkeit Kownos für die Russen wie folgt: „In formation' schreibt, Kowno sei eine starke Wache gegen einen feind lichen Einsall. Durch seine Lage

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Seite 2 von 8
Datum: 10.02.1915
Umfang: 8
es sich nur wünschen kann. Große Schlacht im Norden. Mailand, 8. Februar. Der Petersburger Berichterstatter des „Secolo' meldet: Die ungeheuerste Schlacht, welche die Geschichte aufweist, findet zwischen Weichsel, Rawka und den Karpathen statt. Die Deutschen haben nur einen Scheinrückzug an der Front Rawka-Bzura gemacht, um sich an anderer Stelle zwischen Weichsel und Rawka zu verstärken, wo sie jetzt zehn frische Armeekorps haben und in fest zusammengedrängten Mas sen mit furchtbarer Heftigkeit, unterstutzt

von ihrer schweren Ar tillerie, Angriffe unternehmen. Gleichzeitig rücken mit aller Kraft österreichisch-ungarische Truppen und drei deutsche Armee korps auf das russische Zentrum der Karpathen und suchen das Tal der Stryi (Galizien) zu besetzen, wo wahrscheinlich die E n t- scheidungsschlacht stattfinden wird. Die Deutschen sind in Ostpreußen und an der Pilica, die Oesterreicher an der Nida und am Dunajec, in Anbetracht, daß ihre Hauptkräfte an der Front sind, zur Defensive übergegangen, gestützt auf schwere

Artillerie. An der Rawka setzen die zahlreichen Batterien ihr heftiges Feuer fort,' Tag und Nacht greifen die Deutschen in fest aneinander ge schlossenen Massen die Russen an, sie so zu menschenraubenden Gegenangriffen nötigend. Die Kämpfe in den Karpathen. Berlin, 8. Februar. Der Berichterstatter des „Lokalanzei gers' meldet aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspressequar tier in Galizien: „Nachrichten, die die russische Zensur passiert haben, weisen wiederholt auf angebliche Versuche

in den Karpathen geknüpft werden, so steht doch fest, daß es den unseren im Verein mit deutschen Truppen gelungen ist, ohne Aufwendung großer Massen die Russen aus der Gebirgszone der Karpathen zurückzu drängen. Die völlige Säuberung auch der Duklasenke ist noch im Zuge. In diesem harten, wochenlangen Ringen haben sich auch, wie richtig von russischer Seite hervorgehoben wurde, un sere mit namhaften Kosten und ständigen materiellen Opfern er bauten und erhaltenen strategsichen Eisenbahnen in Oberungarn

dem Reservegefreiten der 8. Kompagnie des Infanterieregimentes Nr. 1 Josef Lud- w i g das ihm vom Kaiser Wilhelm verliehene Eiserne Kreuz überreicht. Ludwig hat für glänzende Leistungen mit geringer Mannsckast bereits die Tapserkeitsmedaille 1. und 2. Klasse er halten und sich dann bei Kasimir ausgezeichnet, indem er nachts die Weichsel übersetzte, die russische Wache umging, einen Berg erkletterte, von dort die Stärke und Position der russischen Bat terien feststellte und dem deutschen Kommando hievon Meldung

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Seite 4 von 8
Datum: 08.08.1916
Umfang: 8
de mehr an dieser Stelle ^gemacht, da unser nächstes Ziel in diesem Abschnitt L^ Boiselle war. Unsere Artillerie war über Erwarten er folgreich. Sie war so wirkungsvoll, daiz der Infanterie gute Aussichten eröffnet wurden Die deutschen Drahtverhaue waren in Stücke zerfetzt und die erste Linie der Deutschen war .'stellenweise in einein Trümmerhaufen ver wandelt worden. Danach erfolgte der Befehl zum Angriff. Die Entfernung Zwischen den leiden Stellungen betrug uugesähr 500 Jards uud unsere

Verluste begannen im Augenblick, als unsere Mannschaften ihre Köpf' über die Brüstung erhoben. Halbwegs bis zur feiudli- cheu Linie sah man schon ung.'s^r ein 5lilö- meter weit in ausgedehnten R^ih-ca 'etc und Verwundete, von denen viele einen ganz ent setzlichen Anblick boten. Unsere Hc^starkungen erreichten die ersten Linien und es gelang uns, die Deutschen mit starken Verlustzu vertrei- beu; die Bomben hatten dabei die tx li hften Wirkungen. Die Wegnahme der deutschen Schützengra ben war ein Hervorr

?^u5er Erfolg, denn 18 Monate hatten die Deutschen dara-l gearbei tet, sie uneinnehmbar zu n^achen. Es gab. Un terstände, die 30—40 Fuß unicr der Erde wa ren und alle standen in Verbindung miteinan der. Im Innern Waren sie üppig ausgestattet, mit Wohnräumen und Schlafzimmern von beträchtlichen Umfang. Wir fänden dort Bet- . ten mit vollkommener Einrichtung. Ueber * räll^ gab es elektrisches Licht und elektrische Klingeln. Die Deutschen hatten reichliche Vot räte. Ueberall, selbst an den Stufen

vor dem Herd, lag Schwarzbrot, Kasfee, Konserven) Ta bak/ Zigarren, in- Kanada gefertigte Streich hölzer, Äagerbier, Branntwein und Wein. Es säh' nicht ans,' als ob die Deutschen hier vor Hunger umkommen! Unsere Leute hielten ei nen' Festschmaus und stillten ihren Appetit Wir hatten in diesen Unterständen viele Ver luste. Wir wußten noch nicht, daß sie mitei nander verbunden waren. Wenn nun unsere Leute die Türe oben öffneten, um Bomben nach innen zu werfen, wurden sie ihrerseits ' von hinten mit Bomben

beworfen. Wir zogen daraus unsere Lehre und später stellte sich immer ein Handgranaienwerfer vor jeden Eingang eines Unterstandes. Ein paar öffneten 'dann die Türe und nun ging der Spektakel los. Viele kämpften bis zum letzten Mann; während andere sich mit dem Rufe: „Mercy, Kamerad'' xrgaben. Dieser Graben bieß „Helgoland' und machte, bei seiner Stär ke seinem Namen alle Ehre. Unsere Verluste waren sehr schwer, aber auch die Deutschen ha ben sehr gelitten; denn manche dieser Unter stände waren geradezu

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Seite 1 von 8
Datum: 25.05.1923
Umfang: 8
Nr. 70.. Annoncen und Berwalwng: Bozen. Walthsrplatz Nr. 13. Telephon Nr. IM. Ausgccke täglich S Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Ur. 117 Freitag, de« 25. Mai 1923 31. Jahrg. Deutsche Kommunisten töten öen öeutfthen wiöerstanö. Bon den Franzosen bezahlt und angeeifert. Ge sindel aus aller Welt. Die deutsche Polizei machtlos. Poincare proklamiert den deutschen Zusammenbruch. Gelsenkirchen, 25. Mai. Die kommu nistische Bewegung im Ruhrgebiete gewinnt im mer mehr cm Boden. In fast allen Städten

im besetzten Gebiete sind die Folge der Aufhebung bezw. Einschrän kung der deutschen Schutzpolizei durch die Franzosen. Die Mißstimmung unter der Bevöl kerung wegen der letzten Preissteigerungen ha ben die kommunistischen Hetzer deutscher und r u s sischer Nation tüchtig ausgenützt. Zudem sind in den letzten Wochen zahllose Ver brecher und ein internationales lichtscheues Ge sindel zu den Kommunisten gestoßen. Merk würdig ist, daß die Aufrührer glänzend ausge rüstet sind und auch über riesige Geldmittel

, daß sich die Alliierten über die von Deutschland zu verlangenden Garan tien nicht einig sind. Bezüglich der !^- setzung erklärte er, die Regierung habe den passiven.Widerstand der Deutschen, den sie vor ausgesehen habe, durch geeigneteMaß- nahmen sehr geschwächt, sodaß er jetzt am Zusammenbruch angelangt sei. Die geeignetste Maßnahme ist jedenfalls der kommunisti sche Dolchstoß gegen die deutsche Verteidigung. soll. Die Mißstimmigkeiten zwischen den Alli ierten seien nur dazu geeignet, den deutschen Widerstand

und Delaeroix vor etwa zwei Monaten be traut wurden, zu beendigen, um der kommen den zweiten deutschen Reparationsnote die französisch-belgische Vorschläge entgegensetzen zu können. — „Echo de Paris' meldet hiezu, daß gleichzeitig mit der Aufstellung eines Repara tionsplanes auch Klärung des Verhältnisses zwischen den EntentestaaLen versucht werden Kampfansage Llvpö Georges Lloyd George hielt am 22. Mai in seinem Walliser Wählkreis eine Rede, die „Daily Ex preß' als eine offene Kriegserklärung

als eine ehrenhafte Gemeinschaft zweier Gleichberechtigter zur Verfolgung eines gemein samen Zieles sei. Es bestehe nicht länger irgend eine Gleichheit in der Behandlung, keine Ge meinsamkeit des Zieles, es sei nicht einmal eine Freundschaft, es sei ein reines V a sallen- tum. Jünfivochen im franzöfiZHen Kerker Die menschenunwürdige Behandlung, welche die deutschen Verteidiger in den Gefängnissen durch die Franzosen zu erleiden haben, ist eine wahre Kultur- . schände. Auch daß sich die außerdeutsche Welt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1914
Umfang: 8
, auf dem rech ten Flügel und im Zentrum bedeutend verstärkt, schlägt zwei französische Armeekorps. Die Deutschen behaupten das Ge biet zwischen Oise und zwingen bie französische Armee im Zentrum zum Rückzug. 20. September: Der Erfolg der deutschen Kriegs^ anleihe ist ein über alles Erwarten glänzender. Es werden Z,26 Milliarden Mark Schahanweisungen und 2,94 Milliar den Mark Reichsanleihe gezeichnet. — Im Anariff gegen das französisch-englische Heer sind an einzelnen Stellen von den Deutschen Fortschritte

gemacht worden. — Reims wird seit drei Tagen von den Deutschen beschossen. Die Katbedrale wird von den Deutschen geschont, von den Franzosen aber zu strategischen Zwecken benützt. 21. September : Bei den Kämpfen um Reims wer den die Höben von Eraonnelle erobert und der Ort Bethens genommen. Südlich Verdun überschreiten die Deutschen sieg reich.die ssote Lorraine. — Die Oesterreicher dringen sieg reich in Serbien vor. Drenovac, Prinzinovie und Severine werden genommen. — In Serbien wurden bisher 12.00

) Cholerafälle in der serbischen Armee konstatiert. Täglich erliegen 200 bis 300 Mann dieser Seuche. 22. Septem b er: Ein deutsches Unterseeboot schießt die englischen Panzerkreuzer „Aboukir', „ Hogue' und .,Cressy' in der Nordsee in den Grund. Die englische Flotte hat bisher achtzehn Schiffe verloren, darunter vier große Panzerkreuzer, während die deutsche Flotte nur sieben klei- nere Schiffe und die österreichische Flotte nur einen kleinen geschützten Kreuzer eingebüßt haben. — Eine Depesche des deutschen

Reichskanzlers an die „N. Zur. Ztg.', die fort während Schwindelberichte über angebliche französisch-eng- lisch-russische Siege brachte, konstatiert, daß allein in der Schlacht bei Tannenberg in den Masurischen Sümpfen 160.000 Russen umgekommen und bis jetzt in deutschen La gern 200.000 Gefangene, davon 6000 Offiziere untergebracht sind. Die Gesamtzahl aller von den Deutschen gemachten Gefangenen übersteigt 300.000, wovon über die Hälfte Russen sind. Außerdem wurden von ihnen über 2000 Ge schütze aller Art

erbeutet. — Auf dem nördlichen Kriegsschau platze ist Feldmarschalleutnant Baron Friedrich Wodniansky von Wildenfeld gefallen. — Prinz Georg von Serbien, der älteste Sohn des Königs, ist durch einen Schuß, der neben der Wirbelsäule eindrang, schwer verwundet worden. 23. September: Englische Meldungen geben zu, daß mit den von dem deutschen Unterseeboot in den Grund ge- bobrten drei englischen Panzerkreuzern zwei Drittel der Be satzung derselben, also 1600 Mann, mit in die Tiefe gerissen wurden

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Seite 5 von 12
Datum: 27.07.1909
Umfang: 12
von Pinzolo und die Mitglieder der bortig-en Sektion mit vielen anderen Leuten, und als sich dieser unter dem Voran tritte der Bergführer und gefolgt von den Freunden des so jäh aus dem Leben Gerissenen und dem Vertreter des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins dem Dorfe näherte, kam es zu einer erschütternden Szene, in deren Verlaufe Dr. Bruti im Namen der Vorstehung des Triden tinischen Alpenvereins dem bedauernswerten Opfer der Al pen den letzten Gruß entbot, worauf Dr. Schulz und seine Freunde

des Todes unwillkürlich alle Gegnerschaft verstummen macht. — Zu dem Touristenunglück in der Brenta wird uns von an derer Seite noch geschrieben: Die Überführung der Leiche des Oberlehrers Borchel von Pinzolo nach Trient gestaltete sich zu einer großen Trauerkundgebung, an der sich außer den Mitgliedern des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins, der Societa Alpinisti Tridentini und sämtlichen Bergfüh rern auch die Bevölkerung der betreffenden Gegend betei ligte. über Auftrag der Societa befand

gegen die deutsche Invasion steht, hat uns die Ehre angetan, uns ein C-xemplar ihrer Nummer vom 16. ds. zukommen zu lassen, in welcher wir unter anderm auch ein an die ge nannte Schristleitung gerichtetes Schreiben des Senators Lucchini abgedruckt finden, der zwar auch an den deutschen Ansiedlern am Gardasee» und den Bestrebungen der Pan- germanisten kein gutes Haar läßt, aber doch so gerecht ist, den jetzigen Stand der Dinge am Gardasee, wo die Deut schen sich eine dominierende Stellung erobert haben, haupt

sächlich der Lässigkeit und Indolenz der Italiener zuzuschrei ben. Hätten die Italiener die reizvollen Gestade des Garda- sees mit ihren eigenen Kapitalien ausgenützt, hätten sie dort Gasthöfe mit der musterhaften Bewirtschastung der Deut schen erbaut und Landhäuser oder Sanatorien aufgeführt und eingerichtet, wie dies seitens der deutschen Ansiedler mit vollem Erfolge geschehen ist, dann brauchten sie heutzutage nicht über die Vorherrschaft der Deutschen am Gardasee zu heulen und zu klagen. Bei voller

.' Das klingt denn doch etwas anders als die auf der bekannten Versammlung vom 20. Juni l. Js. in Verona losgelassenen Schmähreden auf die Deutschen, die man dort am liebsten mit Feuer und Schwert vom Gardasee Vertrieben hätte, und wir hoffen, daß endlich auch bei den wütendsten Gegnern der deutschen Ansiedelungen am Gardasee die Vernunft die Oberhand ge winnen wird und die Worte eines Mannes vom Einflüsse und der Autorität eines Senators Lucchini, dem man ge wiß nicht vorwerfen

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Seite 1 von 8
Datum: 30.12.1924
Umfang: 8
blieben: Mit den Siegen der faschistischen Regierung und des faschistischen Systems ist es so eine eigentümliche Sache. Wenn wir die Verhältnisse in unserem Lande anschauen, so finden wir zweifellos allerlei faschistische Siege. So hat dieses System z. B. die deutschen Schu l k i n- d e r besiegt, insbesondere die der untern zwei Jahrgänge, welche in eine Schule gezwungen wurden, deren Unterrichtssprache sie nicht ver stehen. Auch die gan z k l e i n en Kinder, dve Büblein und die kleinen Mägdlein

von den Kindergärten sind in vielen Orten gänz lich besiegt und^mit mächtig einsetzender Offen sive aus den liebgewesenen deutschen Kindc-rbe- wahranstalten herausgeworfen worden, die man verbot und vernichtete. Zweiter Sieg. Auch ge gen den Land es namen und gegen unsere Ortsnamen hat die Offensive, eingesetzt und der Sieg in Gestalt des Präsekturdekretes vom . 7. August 1923 macht ununterbrochen im In land und im Ausland von sich reden. Üeber die deutschen öffentlichen Aufschriften an den Häusern

auch zum Unbehagen der andern sich auswirken, während das Wohlbe finden jeder einzelnen Gruppe erst die Gesamt heit gesund und stark und glücklich macht. Darum wäre es besser anstatt über einander zu siegen und sich solcher Siege zu brüsten, wenn man miteinander fein sein wollte. Wir möchten der Regierung in diesem Sinne raten, sie möge die Unterdrückung gegen die Deutschen hierzu lande aufstecken. Sie möge uns im Genuß unse res nationalen Erbes und natürlichen Rechtes lassen beziehungsweise angetanes Unrecht

gut machend in die einstmals feierlich zugesagten Rechte wieder einsetzen. Sie möge unseren Kin dern die Schule in der Muttersprache einräume?;, den Allerkleinsten ihren deutschen Kindergarten vergönnen, die- Sprache der Bevölkerung vor Amt, Behörde und Öffentlichkeit in ihr Recht einsetzen und mit dem von Haß gezeugten Sy stem der Entnationalisierung der intellektuell und moralisch so hochstehenden deutschen Bevöl kerung gründlich Schluß machen. Das wäre schlauer, als unter den heutigen Zuständen

haben unsere 17 Bürgermeister dem Sa landra sein Alter und seine Krankheit noch wenig angesehen. Vielleicht reizten ihn doch auch noch andere Gründe.) Das Gutachten, das der französische Marschall Fach als Vorsitzender der Interalliierten Militär kommission über den Stand der deutschen Abrüstun gen ausgearbeitet hat. wurde am Samstag der Bot schafterkonferenz unterbreitet. Der Pariser Vertre ter der „UnitedPreß' erfährt folgende Einzelheiten aus dem Gutachten: Es erscheint ausgeschlossen, daß Deutschland

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