6.821 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/08_04_1924/BZN_1924_04_08_1_object_2500695.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1924
Umfang: 8
. . . . 27 Republikaner . 12 Demokraten . . . 19 Edelweiß . . . , . 2233 Kommunisten . .124 Faschisten. . . . 628 Maximalisten . , . 120 -- 3439 Der SchreSenstag in MuneS. Ueberfall auf den deutschen Kandidaten Baron Sternbach. Aus Bruneck wird uns geschrieben: j Nach' dem Vormittagsgottesdienste bemerkte Z man in Uttenheim am Kirchplatze einige Faschisten, die beim Ansichtigwerden des aus der Kirche heraustretenden Kandidaten Baron! Sternbach sich in die Richtung der Straße! gegen Bruneck begaben. Baron Sternbach

und auf die Frage ^ Baron Sternbachs, wer draußen sei, wurde er- ! widert: . . , z „Der kgl. Kommissär'. ! Baron Sternbach öffnete sofort die Eingangs- . tür und bemerkte unter derselben einen äußerst robusten jungen Mann in schwarzem Hemde, hinter welchem sich noch weitere 5 oder 6 Faschi sten^ darunter der genannte Beltrami befanden. Der angebliche Kommissär forderte Baron Sternbach auf, mitzukommen, da der Abgeord nete Ciarlantini und einige andere Herren ihn in Bruneck zu sprechen verlangten. Die Ent

gegnung Baron Sternbach, es werde ihn freuen, wenn Herr Ciarlantini und Genossen sich zu ihm hereinbemühen, er werde im übrigen nach mittags zur Wahl nach Bruneck fahren, genügte den Faschisten nicht, vielmehr erklärte ihm der „Kommissär' kurz und bündig, er Hobe den Auftrag, ihn zu verhaften und im Auto nach Bruneck zu bringen, wenn er nicht freiwillig mitkomme. Dem Ersuchen Baron Sternbachs mit irgendeiner . Legitimation sich als a m t- liches Organ auszuweisen und ihm den Verhaftungsbefehl

vorzulegen, da ja nur auf frischer Tat ertappte Uebeltäter verhastet werden können, wurde nur ein geringschätziges Achselzucken entgegengebracht. Als demnach die Faschisten sahen, daß Baron Sternbach sich auch «durch die ^ ' Drohung, ihn in Ketten zu legen und fortzuführen, nicht einschüchtern ließ, ent puppte sich der angebliche kgl. Kommissär, wie er vorgab, als ein Udineser. dem seine ganze Habe geraubt worden sei, drängte. Baron Stern bach gegen die Wand und indem er zum Schlage ausholte, erklärte

er, jetzt mit Baron Sternbach seine Abrechnung machen zu wollen. Daraufhin regnete es Fausthiebe links und rechts gegen Gesicht und an den Kopf Baron Sternbachs, der vollständig wehrlos ruhig sei nem Angreifer ins Gesicht blickte.. Er konnte bis 20 Faustschläge zählen und rief, als ihm die Sinne zu schwinden begannen, um Hilfe. „Was, Hilfe'? schrie der tapfere Faschist, stieß dem Halbohnmächtigen mit Fuß und Knie mehr mals in den Magen und Unterleib und forderte ihn mit dem Nachdruck noch einiger Faust schläge

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1902/18_12_1902/BZN_1902_12_18_10_object_2430378.png
Seite 10 von 24
Datum: 18.12.1902
Umfang: 24
1<> bewahrte, konnte alles noch gut werden, konnte das gefurch tste Geheimniß, daß Robert Beaumont am Leben sei, vor Steinmetz verborgen bleiben. 5 Sie müßte einen raschen Entschluß fassen, und beschloß, die Rolle der Friedensvermittlerin zu spielen. „Herr von Chauxville war im Begriff, Abschied zu neh men; lassen Sie ihn gehen.' . ' „Herr von Chauxville wird nicht gehen, bis ich mit ihm zu. Entie bin, Madame. Dies ist vielleicht unsere letzte Begeg nung, —- ich hoffe es.' Der Baron blickte

oder mündlich zu nähern?' ' „Sie wissen,, daß ich das nicht thun-kann,' antwortete Wa. ' . - - v - . „Warum nicht?' . . . . ' Etta schwieg. . „Weil die Fürstin zu klug ist, um sich in mir einen Feind zu machen,' antwortete der Baron für sie. „In dieser Hin sicht ist sie klüger als Sie, da ich Sie sammt Ihrem Fürsten nach Sibirien schicken kann.' ) „Unsinn!' rief Steinmetz lachend. „Fürstin, wenn Sie Lauben, daß der Baron da Recht bat, Sie zu verfolgen, weil er ein Paar untergeordnete Polizeispitzel

zu seinen Freunden zählt, so irren Sie sich. Unser lieber Freund ist sehr klug, aber mit dem bißchen, was er über die Armenliga weiß, kann er uns nicht schaden.' Etta schwieg, und Steinmetz runzelte die Stirn. ^ „Fürstin,' sagte er ernst, „Sie waren.vorhin sehr empört, Weil ich so kühn war, der Situation, in der ich Sie traf, die natürlichste Auslegung zu geben. Diese Zusammenkunft ^ zwischen dem Baron und Ihnen war vorbereitet; wenn der Grund dazu weder in einer Liebesintrigue, noch in der Macht lag

, zwischen dem Baron und der Thür, und sein brei tes, tief gefurchtes Gesicht war von der Erregung des Augen blicks geröthet, seine großen, , traurigen Augen hefteten sich besorgt auf ihr Gesicht. Etta sah ihn nicht, an, sondern schaute, ohne etwas zu sehen,.zum Fenster hinaus.' Auf ihrem Gesichte lag ein stei nerner, trotziger Ausdruck. „Fürstin, antworten Sie mir, ehe es zu spat ist,' sagte Steinmetz. „Hat der Baron sonst noch eine Waffe gegen Sie in der Hand?' . . ' Etta nickte, und diese kleine Bewegung ließ

die Augen des Barons plötzlich aufleuchten. „Hort,' sagte Steinmetz, indem er von einem zum an deren blictte. .„Wenn ihr beide Paul betrogen habt, so werde ich kein Erbarmen mit euch haben, das sage ich euch.' Etta fuhr jäh herum. .. , - „Warum glauben Sie mir nicht?' schrie sie auf. „Ich Habe Paül nicht betrogen, — nicht mit Herrn von Chaux ville.' . Der Baron unterbrach sie hastig. „Die Armenliga wäre doch Grund genug, um—' „Sie wissen von der. Armenliga nicht mehr als früher, nicht mehr als die ganze

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1909/29_05_1909/BZN_1909_05_29_7_object_2501736.png
Seite 7 von 8
Datum: 29.05.1909
Umfang: 8
Sir. 121 Kossen und Karren. Roman von August Ewald König. ' '(Nachdruck verVoten.) „Bozner Nachrichten', Samstag, 29. Mai 1909 (5. Fortsetzung.) „Bitte, keine Vermutungen!' Erna hat über diesen Ver kehr keine Silbe verloren, ich glaube überhaupt nicht, daß sie darum weiß.' „Na, entschuldige; meine Vermutung lag aber sehr nahe, die Freundschaft des reichen Freiherrn muß ja den Neid wecken. Wie gesagt, es ist kein Grund zu irgend wel chen Besorgnissen vorhanden, und wenn der Herr Baron

. Wenn ihm nicht wirklich einmal ein großer Gewinn zufällt. Da hilft kein Raten und Warten mehr, Onkel, wir-müssen ihn seinen Weg gehenlassen.' „Der Weg, den Dora geht, konnte zu einem Abgründe führen.' „Das glaube ich nicht, Dora ist doch auch kein Kind mehr, sie wird wissen, wie weit sie gehen darf, und auch ich halte den Baron für einen Ehrenmann^ Gleichwohl will ich nicht leugnen, daß deine Besorgnisse nun auch mich beunruhigen. Dias Holbach'sche Rittergut liegt in 'der Nähe der Residenz, uich der Kammerdiener

des alten Herrn ist ein Vetter mei nes Vaters. In der nächsten Zeit werde ich Wohl wegen einer Prozeßsache zur Residenz müssen, bei dieser Gelegen heit will ich, wenn meine Zeit es mir erlaubt, den alten Vet ter besuchen und mich nach den Verhältnissen dort erkundi gen. Erinnere ich mich recht, so bat Baron Paul noch einen älteren Bruder, der vor einigen Jahren als Offizier seinen Abschied nahm und dann auswanderte; somit ist es fraglich, ob Baron Paul das Majorat erben wird, dies würde die Sachlage

wesentlich ändern.' „Einen älteren Bruder?' fragte der Doktor, der sich inzwischen zum Abschied gerüstet hatte. » „Jawohl, es soll eine dunkle Geschichte sein. Ein frühe rer Kamerad des verschollenen Bruders ließ mir aegenüber einige Andeutungen fallen^ aber bei diesen unklaren An deutungen blieb es auch und ich wollte nicht Werter in ihn dringen. Vielleicht erfahre ich nun die Geschichte von dem alten Kammerdiener, dann können wir uns eher klar dar über Werden, was Dora von dem Baron zu erwarten

hat.' „So wollen wir das abwarten,' sagte der Doktor, ihm mermann, Max!' „Morgen, Onkel, ich habe mir seinen Namen notiert, vergessen kann ich's also nicht.' ^ ^ Doktor Grollinger nickte befriedigt und trug dem Neffen Grüße an Frau und Kind auf, dann verließ er das Haus'. Baron Maul v. Kolbach wohnte im vornehMen Stadk viertel. Er hielt eigene Equipagen und ein Zahlreiches Dienstpersonal, in seinem Stalle standen die edelsten Reit pferde, und seine Wohnung war mit fürstlicher Pracht ein gerichtet; der einzige Sohn

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/05_11_1923/BZN_1923_11_05_4_object_2497198.png
Seite 4 von 6
Datum: 05.11.1923
Umfang: 6
gesetzt - — Am Abend mußte Hans den Herrn Baron Nauen-Hochberg abholen, ehe er Piefkes nach dem Theater fuhr. Sofort erkannte er in dem Baron den Falschspie ler von damals wieder. Er war mit fabelhafter Eleganz gekleidet, auf dem Kopf den stumpfen Abendhut, über dem Smoking das weißseiden ge fütterte Abendcape. Das Gesicht war unleugbar in teressant, aber von einem Typ, vor dem man sick unbedingt hütet. Er war eine der Erscheinungen, auf die die wahrhaft gute Gesellschaft gern ver zichtete

, und die sie neidlos Piefke und Konsorten als Zierde ihres neuen Salons überließ. „Talmi' war das Signum der ganzen Er'Meinung des Ba rons Udo von Nauen-Hochberg. Hans öffnete den Wagenschlag. Der Baron beobachtete den Chauffeur gar nicht und stieg ein. Am Kurfürstendamm eilte der Baron mit seinen Blumen nach oben, um die Damen Piefke herunter- zugeleiteu. Mama Piefke, eingeknallt in apfelsinenfarbige Seide, behangen mit Brillanten wie ein Opserstier auf dem Haupt ein Gebäude von Spitzen, Federn und Perlketten

' sicher nicht gemacht. Der Baron hatte Manieren. Er küßte Lolotte auch die Hand! Vermutlich aber nur, um sich einen Moment von Lolottes Lächeln zu erholen. Emil Werke klopfte, dem Herrn Baron kräftig auf die Schulter. „Na, wat sagen Sie nun? Sieht meine Lotte nicht schmuck aus? Wat denken Sie. wat det Kleid gekostet hat? Schad^ nischt, Emil Piefke hat's ja. Und nun los, Kinder, rin in det Theater.' Lolotte lispelte vornehm zu Jean. „Sagen Sie meiner Gesellschafterin, sie möchte mir mein Cape bringen

.' Baron Udo hatte schwer Zu kämpfen, daß er all das, was da auf ihn einstürmte, mit gleichgültigem, liebenswürdigem Gesicht ertagen konnte. Cape über dem Arm, aus weißer Seide, darüber Brüsseler. Spitzen und am Hals und Saum mit lan gen, Weißen Pleureusen besetzt. Doch der Baron sah nicht das kostbare Cape, er sah nur völlig frappiert in das schöne Gesicht Astrids. Noch leuchtender als- sonst wirkten das Haar und der schöne Teint zu dem stumpfen Schwarz ihres einfachen- Kleides. Unwillkürlich neigte

sich Baron Udo tief vor Astrid und sah ihr dann flammend in die Augen. Doch vor dem Blick dieser unklaren, verschlagenen Augen erschrak Astrid und sah schnell fort. Mama Piefke hüllte ihre Tochter stolz in das Cape und sah den Baron beifallheischend an. Sie fühlte es nicht, daß Lolotte in diesem Cape, das eine Asta Nielsen hätte tragen müssen, unglaublich aus sah. Lolotte drehte sich vornehm und sagte zu Emu Piefke: „Papa, Fräulein Hermsdorf muß sich eine Autodroschke nehmen zum Theater, für die Stadt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1898/09_04_1898/BZN_1898_04_09_7_object_2345229.png
Seite 7 von 8
Datum: 09.04.1898
Umfang: 8
jetzt will ich hinaus zu ihr gehen, — ,zum Trotz/ um Sabine's Lieblingsc'.usdrnck zu wieder holen !' Er hatte, um die Ecke dv:r Alsterarkaden turgen), nicht be merkt, daß ein Herr auf ihn zu kam; erst als dieser ihn scher zend auf die Schulter schlug und seinen Namen r.cf, fuhr er er schrocken herum. „Ah, Baron Andrian !' sagte er im nächsten Moment. „Das ist ein angenehmer Zufall! Ich hätte Sie heule doch noch auf gesucht. Was treiben Sie denn?' „Vorläufig fianiere ich die Straßen ab,' sagte der Baron, ein schöner

.' Der Baron besann sich eine Weile. „Angenommen!' sagte er dann. „Ich wünsche, recht viele ^ute hier in Hamburg kennen zu lernen, weil das dem Zwecke öU. dem ich hier bin, nur förderlich sein kann. Also stellen Sie ^ich der schönen Frau vor!' Er schob lachend seineu Arm in den seines Freundes. Am ^athhauSmarkt nahmen die Herren eine Droschke. achrtchte«' ? Frau Helene Ottenhagen war ganz allein, als die Herren ihr gemeldet wurden. Sie sah freudig überrascht aus, als sie den Namen ans der ihr überreichten

Karten las. „Seien Sie mir herzlich willkommen, Her^ Baron!' sagte sie freundlich/ nachdem van Loewen ihr seinen Freund, dessen Bekanntschaft er vor Jahren in China gemacht, vorgestellt hatte. „Herr van Loewen hat mir so oft von Ihnen gesprochen, daß Sie mir kein Fremder sind.' Der Baron verbeugte sich schweigend. Seine-tiefen, dunklen träumerischen Augen ruhten sinnend auf der schlanken Frauenge- vor ihm. Sekunden Vergingen. Er schien so in Gedanken verloren, daß er Zeit und Ort verfaß. Er dachte

offenbar an etwas der Situation so Fernliegendes, daß ihm seine nächste Obliegenheit, der Dame des Hauses eine höfliche Entgegnung zu sagen, ganz entfallen se n mußte. . ' „Denken Sie, Baron, ich fand, als ich zum erstenmal Frau Ottenhagen's Bekanntschaft machte, eine ganz auffallende Aehn- lichkeit zwischen der gnädigen Frau und Ihnen,' sagte van Loewen, um der etwas peinlich werdenden SitnaNon ein Ende zu machen und den Baron aus seinem Sinnen zu wecke?. „Sie werden sich dessen sicher entsinnen

, gnädige Frau!' „O, ja, ganz deutlich !' lachte Helene, welche — sie wußte nicht, warum — unter dem forschenden Blick des fremden Man nes ein ganz eigenes, sonderbares Gefühl überkam. „Sie ruhten sogar nicht, bis Sie meiren Mädchennamen erfahren hatten, und waren sichtlich enttäusch: darüber, daß ich mich, anstatt als eine geboren! Baronesse, als eine simple Müller entpupte.' Sie stockte. Der Baron war bei der Nennung des Namens sichtbar zusammengezuckt. Eine tiefe Blässe, die gleich darauf

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/24_04_1896/BZN_1896_04_24_4_object_2281761.png
Seite 4 von 8
Datum: 24.04.1896
Umfang: 8
Deutsche ReichSbanknotcn.>: . für 100 Mrk. b. N.-W. 53.80 20-Mark-Stücke /. 76 2()-Francs-Stücke . . 9.54'/, Italienische Banknoten . 44.10 ! Naud-Dukaten ^ . 5.66 > Interessante Neuigkeiten. ' Vom Verstorvenen Baron Hirsch. Wie gemeldet, ist am 21. d. Mts. auf dem ungarischen Schlosse des Großgrundbe sitzers Ehrenfeld in O-Gyalla Baron Moriz Hirsch plötzlich einem .Schlaganfalle erlegen. Baron Hirsch weilte seit Kurzem als Gast in O-Gyalla; zwei Stunden vor seinem Tode befand sich Baron Hirsch

noch in animirter Stimmung in großer Ge sellschaft. Die Leiche wurde nach Paris überführt. Baron Hirsch war nicht nur als Finanzmann, sondern auch in Folge seiner großen Humanitären Acte eine bekannte Persönlichkeit. Seine namhaften Schenkungen, ^welche ex ^ fast alljährlich wohlthätigen Zwecken widmete, verschafften ihm einen viel' weiterreichenden Ruf als seine finanzielle Thätigkeit, von welcher er sich schon seit Jahren zurückgezogen hatte. Baron Hirsch wurde als Sohn des bayerischen Hofbankiers Joseph

1818 adeln. Baron Moriz Hirsch wohnte ehedem in Brüssel, wo er sich am 28. Juli 1855 mit Frl. Claire Bischoffsheim, Töchter des weiland langjährigen belgischen Senatsmitgliedes M. Bischoffsheim vermählte. Am 11. Juli 1856 wurde > ihnen, in Brüssel - ein Sohn geboren, welcher nach Erreichung der Majorennität die zur Erlangung der belgischen Staatsbürgerschaft erförderliche, im Art. 9 des „Code Civil' vorgeschriebene Declaration abgab und auf Grund der Entscheidung des Brüsseler Tribunals ^ erster

Instanz die Bewilligung erhielt, seinem Namen i de Hirsch das Prädicat „de Gereuth' beifügen zu dürfen. Baron Hirsch erlebte den Schmerz, daß ihm sein Sohn im Älter von 30 Jahren im Tode Voran ging. —^ Der Schwerpunkt der finanziellen Thätigkeit, 'von welcher sich Baron Hirsch, wie schon erwähnt, seit Jahren zu rückgezogen hat, lag in der Türkei, und es ist erinnerlich, daß das Netz der Betriebsgesellschaft der.orientalischen Bahnen von Baron Hirsch finanzirt wurde. Ueberhaupt war er längere Zeit

einer der Hauptbankiers der Pforte, i Baron Hirsch gehörte jedenfalls zu den reichsten Persönlich keiten des europäischen Continents und man darf darauf' ge spannt sein, welchen Umfang in seinem Testamente die Humani tären Zuwendungen einnehmen. So weit es schon bis nun bekannt ist, soll der größte Theil des riesigen Vermögens von circa 600 Millionen Francs für Wohlthätigkeitsacte bestimmt sein. Die erste Idee zu seinem umfassenden Schenkungswerke soll Baron Hirsch gekommen sein, als sein Sohn in jungen Jahren starb

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/29_07_1897/BZN_1897_07_29_2_object_2288163.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1897
Umfang: 8
s ,»K - z « e r U a ch r i ch t e «' Ue I5Q dem Herrn Baron so wohl, daß er sie zu seiner Geliebten erkor. Das kommt bei Cavalieren häufig vor, endet aber nach kurzer Zeit damit, daß der Gebieter der Magd überdrüssig wird und sie fortschickt oder an einen männlichen Domestiken verheirathet und den Fleck an ihrer Ehre durch eine Mitgift deckt. Hier war es anders. Den Baron fesselte nicht flüchtiger Sinnenreiz, sondern dauernde Neigung, endlich die Gewohnheit an Assuuta. Sie blieb im Hause, uud

haben, denn sie hatte ein Testament des Ba rons Giulio in der Hand, ein eigenhändig geschriebenes und unterzeichnetes Testament vom 20. Dezember 1890, in welchem die Brüder ausdrücklich enterbt wmdeu. Sein ganzes Vermögen hinterließ der Baron einem jungen Menschen von 17 Jahren, der in. Civilstaudsregister als Diodoro Mirtillo, Sohn unbe kannter Eltern. eingetragen war, den der Testator jedoch ans das bestimmteste als sein und der Avcrna Kind bezeichnete. Der Letzteren war der lebenslängliche Fruchtgenuß des Vermögens

erliege. Es trng das Datum vom 31. August 1895 und war allerdings von dem Baron weder geschriebett noch uuterzeichnet, aber in vollkommen giltiger Weise abgefaßt. Der Baron hatte es angeblich seinem Secretär Mariano Mazzara in Gegenwart des Notars Vincenzo Quagliana dictirt. Als Zeugen wurden angeführt: die beiden überlebenden Brüder des Verstorbenen, die Barone Pietro Antonio und Francesco Valentino di Sgadari, der Schwager Giovanni Giorlando Gagliardo, Baron di Carpinello, der Neffe Francesco

Rodolfo Rampolla, Baron di Polizello und die Verwalter („kattori') im Dienste der Sgadari: Antonio Miserandino, Giuseppe Caldarella und Francesco Giaconia. Die letzten drei waren als Zeugen unterschrieben; die Cavaliere hatten das vorsichtigerweise unterlassen. Die Averna erklärte dies Testament sofort für gefälscht und erhob die Anklage. Sie wies darauf hin, daß sie den todtkranken Baron, drr an Diabetes litt, sorgsam gepflegt habe und kaum von seinem Bette gewichen sei. Es wäre unmöglich

. Der Baron habe dies Ansinnen scharf zurückgewiesen und sei so mißkranisch gegen die Verwandten gewesen, daß er nicht einmal eine Suppe zu sich nehmen wollte, welche die Schwester oder die Nichte ihm bereitete. Als der Baron gestorben war und seine Brüder hörte», die Averna wolle sie verklagen, wollten sie die Fran, welche sich als ihre Schwägerin betrachtete, durch Drohungen schrecken. Als diese nicht fluchteten, ließen sie ihr durch Mittelspersonen, zuerst durch Lo Forte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/30_12_1920/BZN_1920_12_30_4_object_2472885.png
Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1920
Umfang: 8
. anlegtest, konnte man un-Z kaum unterscheiden.' , „Ja, bloß deine schönen Zöpfe konnte ich nicht vortäuschen, Ellinor.'. i » . ^ q- ' Am nächsten Tage sollte der Baron du Ge- . schwister zum gemeinsamen Spazierritt in Lent^ low abholen. . . . / Sorglich kor.trolüertc er Favorit und gab Fred allerlei gute Ratschläge, wie er das Tier zu behandeln habe.' ^ ^ ^ - „Ich habe >S zu Lebzeiten Ihres.. Herrn Großonkels manchmal geritten,' sagte er, dabei beobachtete er zugleich Diana, die unter Ellinor» Führung

Eisplätze so viele Eisläufer. Auf manchem Dreitausen der fänden sich vielköpfige Partien zusammen, so insbesonders ans dem Schwarzenstein und au; deni/ Großen Löffler. Es herrschte in allen Höhffn- und Talstationen sebr bewegtes Leben und Treiben urcd die strahlenden Gesichter der Heimkehrer zeigten am besten, wie viel. Gesund heit, dieser-Sport fördern Hilst. — In der hl. worden wäre. Sie behielt jedoch ihre Geistes gegenwart und behauptete ihren Platz. Schon hatte auch der Baron Diana am Zügel gefaßt

. Als Ellinor in sein Gesicht blickte, merkte sie, daß er bleich geworden war und daß seine Auaen in heißer, zärtlicher. Sorge -auf ihr ruhten. ^ ^ ^ Da schwankte sie vor heimlicher Erregung einen Moment haltlos im Sattel. Aber sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Lasse Sie bitte den Zügel los, Herr Baron Diana will sich einmal auslaufen,' sagte sie hastig. Dann jagte sie davon. - ' / l . Fred und der Baron folgten ihr. >> Auch Fred hatte in des Barons Antlitz die heiße, zärtliche Sorge

um die Schwester ge sehen. ^^ ^ ^ „Sie sollten Ihren Einfluß geltend machen, Fred,- daß Ihr Fräulein Schwester Diana nicht mehr reitet,' stieß der Baron erregt hervor. , Der' Knabe sah ihn mit hellen Augen an. Es lag wie eine warme Freude in seinen» Blick. „Ich will es versuchen, Herr Baron.' Sie hatten Ellinor inzwischen erreicht. Diese wandte sich anscheinend ganz ruhig, lächelnd um. /.Sehen Sie, Herr Baron, Diana ist' nun wieder, zufrieden, weil man ihr den Willen ge tan hat.' . /' / ) i Die Hetren ritten

von der Außenwelt vollkommen abge schlossen. Alle Straßen mußten mit großen Schneepflügen geöffnet werden. ! ° Dritter Spendenausweis des Kriegsinvalidenvereines Gries, zu. < gunsten der Christbaumfeier. > Meisterverein Gries IM L.. Turnverein Gries L. 1M.M, Marktgemeinde Gries 2W L.. Benedik- tinerstist Gries 100 L., Mayrgündter. LederhLndler, dung. Aber während Fred und der Baron sich lebhaft unterhielten, blieb sie merklich still. Sie muß immer daran denken, daß der Baron so blaß ausgesehen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1909/27_06_1909/BZN_1909_06_27_17_object_2269930.png
Seite 17 von 28
Datum: 27.06.1909
Umfang: 28
er leise, „der alte Mann schien in mir ein Ge spenst zu sehen, vor dem ihm gruselte. Hier ist entschieden etwas faul, das Mißtrauen Onkel Rudolfs gegen den jun gen Mrön scheint mir sehr begründet.' Er trank sein Glas langsam aus und sah sick prüfend in dem kleinenRaum um; er war damit noch nicht vollständig fertig geworden, als Franz wieder eintrat. ' „Der. Herr Baron erwartet Sie,' sagte der Kammerdie-» ner, es ist ihm sehr lieb, daß Sie hier sind. Bitte, sagen Sie nicht zu-viel Schlimmes von unserem

Baron Paul, es würdedem gnädigen Herrn Kummer machen.' ^ Friedeberg nahm seinen Hut, Befremden spiegelte noch immer.sich in feinen Zügen. »Ich finde hier einen merkwürdigen Empfang/' erwi derte er, während er dem alten Manne folgte. „Äh komme hieher, um mit Ihnen einige Worte zu plaudern —' - „Das können wir nachher immer noch tun', unterbrach Franz ihn in einem Ton, der offenbar ihn besänftigen sollte, „die Herrschaft geht vor, ich mußte Sie sofort anmelden, der .Herr Baron darf nicht glauben

, Während er in sein Zim mer zurückkehrte, „das Geschäft wäre ihm zu gönnen, und ich erführe denn Wohl auch manches, was inir fönst ver schwiegenbliebe.' Und diesen Eindruck schien Max Friedeberg in der Tat zu machen. Franz wurde schon bald wieder ins Familien- zimmer beschieden, er mußte dem Doktor auftischen, mit dem Baronesse Meta sich lebhaft unterhielt, während der alte Baron an seinem Schreibtisch saß und in vergilbten Papieren blätterte. Eine Stunde war längst verstrichen, als der Rechtsan walt in das Zimmer

seines Onkels zurückkehrte. ,Nun?' fragte der Kammerdiener erwartungsvoll. Haben Sie den Auftrag erhalten?' ' - „Jawohl,' sagte Friedeberg ernst, „und er wird nicht schwer auszuführen sein, wenn Baroii Paul aufrichtig ist.' „Ick traue seinem Diener nicht; der Bursche scheint mit allen Hunden gehetzt und ein schlechter Ratgeber M sem. Nun, Sie werden ihn ja Annen lernen^ können Sie Per- Nachrichten' vom 27. Juni 1909 hüten, daß Baron Paul ihn mit hieher bringt, sa tun Sie es.' . . ' Der Rechtsanwalt

hatte sein Portefeuille aus der Tasche geholt, er nahm einige Papiere heraus, die er sorgfältig prüfte. „Es ist alles in Ordnung,' sagte er befriedigt, „ich kann nach meiner Rückkehr sofort beginnen. Manches in dem Be richt des Herrn Barons ist mir unklar geblieben. Der älteste Sohn aus erster Ehe ist verschollen?' „Seit einigen Jahren, jawohl.' „Der Baron sagte mir, er habe sich gezwungeu gesehen, ihn zu enterben.' v , . „Auch das ist richtig.' , ' „Was zwang ihn dazu?' „Hat der gnädige Herr es Ihnen nicht gesagt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1900/25_10_1900/BZN_1900_10_25_9_object_2416092.png
Seite 9 von 12
Datum: 25.10.1900
Umfang: 12
der schönen Tochter des Hauses einen schwärmenden Blick zuwerfend. ».Ah,' 'Baron.'von'Rohr,' 'begrüßte ihn diese mit ihrer gewohnten, kühlen Freundlichkeit. ! „Wie liebenswürdig, daß Sie uns Ihren Abend widmen wollen. Sie können da gleich meine ^ousine^ Gräfin Hohenburg, in unsere Gesellschaft einführen, wird ihr von großem Interesse sein, ihre Schilderungen anzuhören.' . . V Der elegante Baron verneigte sich so tief, daß das -vionokle fast die Spitzen: der eleganten Lackstiefel berührte und um Adas

. »»- Papa. Ich nehme, wie du weißt, nicht einmal le Herren zu Visiten an, geschweige, wenn sie dienstlich zu >r kommen. AK, da wird der Thee gemeldet' lieber Onkel, llr« ich um demen Arm bitten? Baron, Sie führen wohl sNleme.Cousine.' . , . . ' Bater und Oheim blickten beide voll heinilicher Bewunder nd x'. schönen/ stolzen Mädchen hin, welches so sicher d„ '^mdollendet die Honneurs im vaterlichen Hause machte; ^ ^ante Baron jedoch empfand etwas wie Enttäuschung, t, oas fremde, blonde Backsischchen

führen sollte,- das und offenbar sehr verlegen seine Finger auf seinen „Und nun, Baron, erzählen Sie uns etwas aus der Gesellschaft,' begann der Oberst heiter die Unterhaltung, „du mußt wissen, Ada, daß Baron von Rohr überall äeus ex waelüna. und maitrs cZs plaisir der Gesellschaft ist. Ohne ihn geht es nun einmal nicht, und er müßte sich zerreißen, um allen Ansprüchen zu genügen.' „Sie überschätzen meine schwachen Kräfte, Herr Graf,' lachte der schöne Assessor, „momentan giebt es nur eine Tages

- frage: die lebenden Bilder.' . „Wie viele Herzen haben Sie bei der Auswahl der Be teiligten gebrochen und erobert?' „Odilosa. Es ist keine leichte und eine höchst undankbare Rolle . . „— einen Indianer darzustellen,' unterbrach lustig der Herr des Hauses. „Sie beweisen große Selbstverleugnung, Baron, unter diese abscheuliche Jndianermaske zu kriechen.' „Nicht doch, Herr Gras, ich habe ja dadurch das unend liche Glück, die köstliche Blüte des Amazonenstromes anbeten zu dürfen: „Victoria

, re^ia.' Er verneigte sich huldigend vor der jungen Hausfrau, die ihm eine Tasse Thee reichte und ziemlich kühl entgeguete: „Das Glück ist uns allen durchs Los zuteil geworden, Baron! Ich kann nicht gerade sagen, daß meine Rolle mir zusagt, denn es ist zum mindesten unangenehm, der Zielpunkt so und lo vieler gleichgültiger Augen zu sein.' Baron Rohr schien die scharfe Zurückweisung seiner ^glühenden Huldigung aus diesen Worten gar nicht herauszu- merken, wohl aber der Botschafter, um dessen Lippen ein leises

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1900/24_11_1900/BZN_1900_11_24_2_object_2416593.png
Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1900
Umfang: 8
zurückgeschickt wurden. Die „Brizmer Chronik' hat nun den Mann genannt, den sich Dipauli gedungen haben soll, er heißt Hraby. Und die Geschichte würde neuerdings als unumstößliche Thatsache hingestellt. Nun gieng den „Neuen Tiroler Stimmen' Nr. 264 vom 17. ds. Mts. solgende Erklärung dieses näm lichen Hraby zu: „Um den böswilligen Ausstreuungen gegen Se. Excellenz Herrn Baron Dipauli endlich Einhalt zu bieten, bitte ich eine löbliche Redaction nachstehende Erklärung zu veröffentlichen: Es ist unwahr

und erlogen, daß ich von Sr. Excellenz Baron Dipauli einen Brief mit 600 T erhalten habe, infolgedessen auch unwahr, daß ich einen solchen zurückgeschickt habe. Ich habe von Sr. Excellenz Baron Dipauli nie einen Brief noch Geld er halten. Das Gerücht, daß ich von Sr. Excellenz Baron Dipauli zu Agitationszwecken gemietet worden wäre, ist vielleicht auf den Umstand zurückzuführen, daß ich von Dr. Schöppel ersucht wurde, in den Tiroler Arbeitervereinen behufs einer einheitlichen Organisation zu sprechen

, und ich und Dr. Schöppel den damals in Wien anwesenden Baron Dipauli in seiner Eigenschaft als Vertreter der 5. Curie für Südtirol um Informationen baten. Von Wahlange legenheiten wurde gar nicht gesprochen, und war dies das erste und letztemal, daß ich Baron Dipauli sah. Ich fühle mich doppelt veranlaßt, dies öffentlich kundzugeben, nach dem wir christlich-socialen Arbeiter in Wien nur bedauern, daß gegen einen so verdienten Volksvertreter wie Baron Dipauli eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze insceniert

wird. Hans Hraby, Obmann des christlich-socialen Arbeiter- Vereines „Austria' in Wien.' Diese Erklärung war vom 15. November datiert. Aussehen erregt es nun, daß jetzt die „Reichspost' eine Erklärung desselben Herrn Hraby veröffentlicht, die dieser in Form eines Protokolles vor zwei Wiener Ge meinderäthen und mehreren christlich-socialen Abgeordneten abgegeben hat, und die zu seiner ersten Erklärung im grellsten Widerspruche steht. In dieser Erklärung heißt esj: ^Es l ist richtig, daß ich von Herrn Baron

Dipauli nie einen Brief noch Geld erhalten habe) wahr ist aber, daß Herr Scholtan, Pächter der Baron Dipauli'schen Weinstube . in Wien mir. im Auftrage des Herrn Baron Dipauli für meine geforderte Thätigkeit als christlich-socialer Agitator in Tirol ein Honorar von 1000 sl., d. i. 2000 ver sprach und mir einen Vorschuß von 600 IL in Wien bar eingehändigt hat. Den Vorschuß habe ich jedoch dem Herrn Schöltan wieder zurückgegeben u. zw. zu einer Zeit, als ich-aus den Blättern vernommen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1905/22_07_1905/BZN_1905_07_22_2_object_2458898.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.07.1905
Umfang: 8
später ohne jede Begleitung nach Zarskoje Selo zurück. Der Verhaftete zählt etwa 28 Jahre. Fast ein ganzes Regiment desertiert. Det größte Theil des nach der Mandschurei kommandier ten Keksholmer Regiments (Inhaber Kaiser Franz Josef) ist desertiert. Gespräch mit Baron Heinrich Siebatd über den Frieden. Wien, 1!). Juli. Derzeit hält sich in Wien der ehemalige österreichisch-un garische Generalkonsul in Shanghai und spätere Legations- sekretär imÄ Geschäftsträger in Tokio, Baron Heinrich.S

i e- b o l d, .auf, ein vorzüglicher Kenner Ostasiens, wo er viele Jahre gelebt hat. Baron Siebold ist in fortwährendem Kon- ? takt mit Ostasien, mit den namhaften Diplomaten Japans' und Chinas uM> was er über ostasiatische Dinge sgt, ist von ' eGwicht. Wie sehr er in Ostasien angesehen ist, beweist der Umstand, daß er soebeir den chinesischen Orden zweiter Klasse ersten Rang^ des doppelten Drachens empfangen hat, einen Orden, der gewöhnlich Gesandten in Peking verliehen wird. Der Pekinger Waiwupu (Auswärtiges Amt

) hat ihm diesen Orden mit einem schmeichelhaften Dekret durch den Wiener Gesandten Jangtschmg übermitteln lassen. Neber die Chancen« der bevorstehenden Friedensverhand lungen äußerte sich Baron Siebold: „Es ist ein sehr gutes ^ Zeichen, daß Pußlai^ Witte und Baron Rosen, zwei Man» ner nach Amerika entsendet, von denen es bekannt ist, daß sie j schon vor Ausbruch des Krieges in Petersburg darauf hinge arbeitet 'haben, man möge die Dinge nicht auf die Spitze trei ben, um einen Zusammenstoß mit Japan zu vermeiden

. Ba ron Rosen hat von Tokio aus, wo er damals als Gesandter Rußlands fungierte, gewarnt und immer wieder gelvarnt, und mich Witte war, wie übrigens Graf Lamsdorss selbst, für den Frieden. Schon der Umstand, das Baron Rosen mit dem japani schen Bevollmächtigten, Baron Komura, am grünen Tische zusammentrifft, ist von guter Vorbedeutung. Baron Ko mura, der ja schon vor dem Kriege als Minister des Aeußern fungierte, und Baron Rosen sind stets miteinander gut aus gekommen.' . „Ich will,' fuhr Baron Siebold

, wenn es auch nicht die AWcht hat, has Kaiserthum dort zu beseitigen, das vielmehr in seiner Schein existenz fortdauern soll. Ich spreche gar nicht von den großen wirthschaftlichen Aufgaben, vor denen Japan steht und die auch bei imsin Oesterreich-Ungarn zu einem lebhaften Verkehr mit Ostasien uneifern sollten. Und gerade, weil Japan einen dauernden Frieden mit Rußland will,' so fuhr Baron Siebold fort, 'wird es in sei nen Forderungen maßvoll sein. In Japan deM eben nie mand daran, nach glücklich abgeschlossenem Frieden

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1902/21_12_1902/BZN_1902_12_21_9_object_2430456.png
Seite 9 von 32
Datum: 21.12.1902
Umfang: 32
- r. LS4 . Asz: Ü1.. >.»>..> '> > > > « I ! «II I» »l. ^ , Schloß Bsterno. ' Roman von A. S. Merriman. (Rachdruck verboten.). <35. Fortsetzung.) Der Baron war beinahe bläu im Gesicht, seme Augen waren wild vor Entsetzen. Und Karl Steinmetz peitschte ihn durch. Es dauerte nicht lange; kein Wort wurde gesprochen, und nur das Stampfen der Füße, das Klatschen der Schläge und das wiederholte, schmerzliche Stöhnen des Barons unter brach die Stille. Die Pelzjoppe war an mehreren Stellen zerrissen

oder später mußte es dazu kommen,' sagte er. Paul hätte Sie getödret, das ist der einzige Unterschied. Schwören Sie bei Gott im Himmel über Ihnen, daß Sie das Geheimniß der Fürstin bewahren werden?' ' ^ „Ich schwöre es>' antwortete der Baron heiser. ? Steinmetz hielt sich mit beiden Händen an der Lehne eines, hohen Stuhles und athmete schwer. Sein Gesicht war noch fahl, und das Weiße in seinen Augen war ganz roth. ^ Der Baron kroch auf den Revolver zu, der im Winkel lag, aber er War so schwach

, daß er fast in Ohnmacht fiel.- Die ganze Frage war, ob seine Kraft aushielt, bis er die Waffe erreichte. Auf jeder seiner fahlen Wangen brannte ein hell rother Fleck, seine Lippen arbeiteten krmnpfliaft. Aber Steinmetz sah es noch zu rechter Zeit, packte ihn beim Rockkragen und schleppte ihn zurück. Dann stellte er den Fuß auf die kleine Pistole und sah der Baron mit funkelnden Augen au. Jener stand auf, und eine Sekunde lang sahen die beiden Männer einander ins tiefste Herz. Das Gesicht des Barons

war vom Schmerz verzerrt, kein Wort wurde gespro chen. Das war die letzte Abrechnung zwischen Karl Steinmetz und dem Baron Claude von Chauxville. ; Der.Franzose schritt langsam zur Thür. Allein) dort taumelte er und sah sich nach einenr Stuhl um. Dann ließ er sich mit einem leisen Schmerzenslaut schwerfällig nieder und griff! nach seinem Taschentuch. Der parsümirte Battis: strömte einen schwachen, feinen Veilchendust aus. Chaux ville saß vorgebeugt, mit den Händen auf den Knien da und schwankte ein wenig

von rechts nach links. Plötzlich hielt er das Taschentuch vors Gesicht und brachte in Schluchzen aus. So warteten die beiden Männer, bis der Baron sich hin reichend erholt hatte, um sich zu entfernen. Die Luft war von nackten menschlichen Leidenschaften erfüllt. Endlich stand der Baron langsam auf und betastete mit der ihm charakteristi schen Sorge um den äußeren Schein seinen zerrissenen Rock. „Haben Sie einen Mantel?' fragte Steinmetz. j . „Nein.' ^ ^ ^ ' - Der Intendant ging zu einem Wandschrank

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1902/20_12_1902/BZN_1902_12_20_7_object_2430436.png
Seite 7 von 8
Datum: 20.12.1902
Umfang: 8
Nr S»S Schloß Bsterno. Nonran von Ä. S. Mcrnmän. (Nachdruck verboten.) (34. Fortsetzung.) „Wenn es so lväre, würde ich Sie zum Fenster hinaus werfen/' sagte der Intendant, indem er ihn nachdenklich an sah. „Ist es aber etwas anderes, dann werde ich Sie nur die Treppe hinunterwerfen Der Baron biß nervös an seinem Daumennagel und warf über den Tisch weg einen bösen Blick auf Steinmetz. Während ihrer ganzen, langen Bekanntschaft-hatte er diesen Ton noch nie von ihm gehört, diesen Ausdruck

mein eigenes Leben berührt, dann, lie ber Freund, muß energischer vorgegangen werden.' „Wirklich?' höhnte der Baron. „Ihr Schurkerei berührt Pauls Leben und dadurch auch meins,'- fuhr Steinmetz mit unterdrücktem Zorne fort. „Sie folgten uns nach Paris und von dort aus in das Gouverne ment Twer. Sie wickelten jene alberne Frau, die Grafin Lano- witsch,' um den Finger und fetzten bei ihr eine Einladung nach M)ors durch, all das nur, um einem von uns nahe zu sein. /Ah, ich-habe Sie beobachtet. Also erst

nach fünfundzwanzig Jahren kann ich Sie davon überzeugen, daß ich nicht der Narr bin, für den Sie mich halten?' „Sie haben mich noch nicht überzeugt,' fiel der Baron mit seinem gewöhnlichen, leichten Lächeln ein. „Ich werde Sie davon überzeugen, ehe wir heute ausein andergehen.. Hören Sie, Sie find nicht umsonst hiehergekom men. Es geschah, um einem von uns nahe zu fein, lim Fräu lein Nelly handelt es sich n icht, die kennt Sie. Manche Frauen — gute Frauen — haben von Gott einen Instinkt er halten

, der sie gegen solche Männer —solche Geschöpfe wie Sie —r- vertheidigt. Bin ich es?' Er legte feine beiden großen Hände auf die Brust und blickte seinem Feinde trotzig ins Ge sicht. „Bin ich es, den Sie verfolgen?' Wenn ja, hier stehe ich; wir wollen es gleich miteinander ausmachen.' Der Baron lachte, aber in feinen Augen lag ein unsteter Ausdruck; Steinmetz war ihm nicht ganz verständlich. Er antwortete nicht, sondern wandte sich um und fah zum Fenster hinaus. Möglicherweise erinnerte er sich Plötzlich an die frü here

Drohung.^ .< . „Ist es Paul?' fuhr Steinmetz fort. „Ich denke nicht, A glaube> Sie fürchten sich vor Paul. Bliebe also nur die Mrftin. Wenn Si^ mich nicht vom Gegentheil überzeugen, so Auß ich ^n Schluß ziehen, daß Sie eine hilflose Frau in.Jhre -?!acht bekommen wollen.' „Sie waren immer ein Ritter hilfloser Damen,' höhnte der Baron. . „Ah, Sie erinnern sich noch daran, wirklich? Ich erinnere nnch auch daran. Es ist schon lange her, und ich habe verziehen, aber nicht vergessen. Was Sie damals

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1899/03_11_1899/BZN_1899_11_03_7_object_2410230.png
Seite 7 von 8
Datum: 03.11.1899
Umfang: 8
bescheidenliebenswürdigste Collegin. Nicht lange nach ihrem Debüt am Carl-Theater verlautete in Künstlerkreisen, daß sich Baron Edelsheim um die Hand der Künstlerin bewerbe. Es ist nicht allgemein bekannt, daß Baron Edelsheim bei Friederike Kronau jene berathende Freundes rolle spielte, die Graf O'Sullivan bei Charlotte Wolter inne hatte : Man erzählte, daß Friederike Kronau unter seinen Augen jede neue Rolle studirte. Vor jeder Premiere eines Pariser Stückes reiste Baron Edelsheim mit der Künstlerin nach Paris

, damit sie die französische Aufführung kennen lerne; m Paris bestellte sie die Toilette und in der Wohnung Baron Edelsheim's fanden nach der Rückkehr die entscheidenden Proben statt, bei denen der Bräutigam als Regisseur fungirte. Die Kronau war die deutsche Desclse, jene berühmte französische Künstlerin, welche in Paris die Rollen creirte, die Friederike Kronau in Wien mit colossalem Erfolge spielte. Unter der Direction Jauner's verblieb Friederike Kronau noch em Jahr am Carl-Theater. „Das war eine köstliche, kostliche

Zeit,' sagt Franz Jauner in der Erinnerung ak das Akuer Theaterleben jener Tage. An jedem Äbende, da Friederike Kronau spielte, saß in der - zweiten Parquetreihe Baron Edelsheim. Damals gab es noch treue Habitues. Her Meistersänger Beck, der classische „Don Juan' der Hof- oper, kam an jedem spielfreien Abende und dem „blauen Baron', 5Ar unter dieser Bezeichnung bekannten Figur aus dem Pu- vukum, bekränzte man seinen Sitz in der Fremdenloge, als er Mal der Aufführung von „Tricoche und Cacolet

' oenvohnte, in der die Kronau eine ihrer berühmtesten Rollen nnehatte. Es war — die Theaterfreunde werden zustimmen überhaupt eine der besten Aufführungen. Treumann als ^ncoche, Jauner als Cacolet, Fischer als Banquier, die Melli», . Heißler als „Bombance'. Im nächsten Jabre .?kr^eß Knederike Kronau die Bühne, Baron Edelsheim ^ Frau heim; seinem Ersuchens die Künstlerin trotz «äk ^tractes freizugeben, gab Direcwr Jauner mit Bedauern, er ohne die Conventionalfwafe zu beanspruchen, Folge. Friederike

Baronin Edelsheim verließ Wien und folgte ihrem Gatten nach Budapest. Ihre gesellschaftliche Position gestaltete sich in der ungarischen Hauptstadt batd zu einer glänzenden, als bei einem Wettrennen der Kaiser der Baronin die Ehre erwies, sie in ihrer Loge aufzusuchen, ihr dann den Arm reichte und sie zur Kaiserin geleitete, welche sich längere Zeit mit ihr unterhielt. Bald zählte sie mit ihrem Gemahl zu den populärsten Erscheinungen Budapest's. Baron Edelsheim, der durch die Adoption

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1909/30_05_1909/BZN_1909_05_30_26_object_2501811.png
Seite 26 von 32
Datum: 30.05.1909
Umfang: 32
26 können. Bah, er müßte wissen, daß es mit dieser Hoffnung für immer aus ist!' . „Schon wieder Besuch, den ich nicht fortschicken kann, Herr Baron,' sagte Jakob eintretend, mit gedämpfter Stimme. „Eine Botschaft Von dem gnädigen Herrn Vater, der Kammerdiener Franz ist draußen —' „Franz?' rief der Baron überrascht. „Er soll eintreten, hoffentlich bringt er keine unangenehme Botschaft.' Der alte Kammerdiener erschien auf der Schwelle des Zimmers; hastig fuhr er mit der Hand ordnend

über sein silbergraues Haar, das sein ernstes, ehrliches Gesicht um rahmte. „Ist ein Unglück daheim passiert?' fragte Baron Paul erregt, indes fein Blick voll ängstlicher Erwartung auf dem alten Manne ruhte, hinter dem die Tür geräuschlos sich schloß. „Nein, Herr Baron,' antwortete Franz ruhig, wäh rend er ein Portefeuille aus der Tasche holte, „Herr Baron Bertram und das gnädige Fräulein Tante befinden sich gottlob Wohl, es ist nichts vorgefallen, was Sie beunruhigen könnte.' „Dem Himmel fei Dank,' sagte Paul

mit einem unsiche ren Blick auf das kleine Briefpaket, das er jetzt in den Hän den des Dieners sah. „Wer weshalb hast du die weite Reise hieher machen- müssen? Den Brief hätte ja auch die Post besorgen können!' „Der Brief ist auch nicht die Ursache,' erwiderte Franz, „beruhigen Sie sich nur, Herr Baron. Meine Schwester, die hier wohnte, ist gestorben, ich bat um einige Tage Urlaub, um ihr das letzte Geleite geben zu können; der gnädige Herr bewilligte meine Bitte- und gab mir bei dieser Gelegenheit den Brief

Sohn nicht vergessen, und Baronesse Meta vermißt ihn auch noch jeden Dag; 5venn er zurückkäme, ich glaube, alles würde ihm verziehen werden.' > Baron Paul hatte die Brauen wieder zusammengezogen, er Härte nicht auf die Worte des alten Mannes, dessen Blick prüfend auf ihm ruhte; der Inhalt des Briefes berührte ihn sichtbar sehr unangenehm. Sein Vater machte ihm Vortvürfe «wegen seiner Ver schwendung, er weigerte sich, die große Summe zu schicken, die Paul gefordert hatte, und kam dabei

um seine Lippen. „Hat mein Vater dir mündliche Aufträge gegeben?' fragte er den Kammerdiener, in unfreundlichem Tone. „Das gerade nicht,' erwiderte Franz, „aber der gnädige Herr sprach die Hoffnung aus, Sie würden mick auf der Rückreise begleiten.' „Wann wirst du die Rückreise antreten?' „Übermorgen, Herr Baron.' „Unmöglich!' „Der gnädige Herr meinte, Sie könnten das Mobiliar und die Pserde fich nachschicken lassen —' „So rasch geht das nicht,' unterbrach Paul den alten Mann mit einer abwehrenden Gebärde

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1911/31_01_1911/BZN_1911_01_31_2_object_2285570.png
Seite 2 von 12
Datum: 31.01.1911
Umfang: 12
. Die Handlung spielt in Wien zur Regierungszeit Maria Theresias. Nach einem parodistisch gedachten Vorspiel hebt sich der Vorgang und man blickt in das Schlafzimmer der Gattin des Feldmarschalls Fürsten Werdenberg, der selbst jenseits Esseggs im Felde steht. Die Fürstin liegt zu Bett, und -außer ihr weilt im Schlafzimmer ein junger Edelmann, der 17 Jahre und vier Minuten alte Graf Octavian, der „Rosenkavalier'. Ein Duett eröffnet die Handlung. Ein Besucher erscheint, Baron Ochs zu Ler- chenau

der Baron mit seinen Gefährten des Heiratskontraktes wegen weggegangen ist, sieht sich Octavian wieder allein mit Sophie. Er verspricht ihr, sie von dem Baron zu retten, aber die Intriganten Valzacchi und Anina belauschen die Szene und rufen den Baron herbei. Ein heftiger Wortwechsel folgt. Octavian rennt ihm schließlich seinen Degen durch den Arm. Auf das Geschrei des Barons kommen seine Gefährten und Sophies Veter, Herr v. Faninal hinzu» Dieser droht, er werde Sophie zwingen, den Baron zu heiraten

. Wahrend Octavian verschwindet, beginnt der Baron in fröhlicher Stimmung sein „Leiblied' zu singen, als ihn ein Briefchen zu einem Stelldichein mit der vermeintlichen Zofe der Für stin Werdenberg für den folgenden Abend einladet. In einem Hinterzimmer emes zweifelhaften Wirtshauses spielt der dritte Akt. Die Intriganten Valzacchi und Annina richten das Zimmer her, in dem überall Späher verborgen smd. Octavian, der Rosenkavalier, deMls Zofe verkleidet an die sen Vorbereitungen mitgeholfen hatte, kommt

in Begleitung des Barons. Plötzlich erscheint durch ein Fenster Annina. als Böhmin verkleidet, in tiefer Trauer mit vier Kindern zwischen vier, und zehn Jahren, auf der Bühne« Sie stellt sich als des Barons verlassene Gattin vor. Heillose Verwirrung folgt. Ein Polizeikommissar erscheint und beschuldigt als er ein Bett in dem Zimmer gewahrt, den Baron der Ver führung einer Unschuldigen. Der Baron gibt, >um sich zu retten, die Zofe als seine Braut, als Sophie ^vorz Famnal,. aus. Unglücklicherweise kommt

in diesem Moment Herr von^ Faninal dazu. Der Wirrwarr wird immer ärger>biö Sophie auftritt. Dann erscheint die Fürstin Werdenberg,''don' der der Baron erfährt, daß Faninal unversöhnlich und somit Sophie für ihn verloren ist. Er brincht vollständig zusam men, als ihm die Rechnung für Zimmer, Essen, Wagen, Lichter usw. ausgehändigt wird, und macht sich eiligst aus dem Staube. Dann bringt die Fürstin, die in einem Liede ihre Liebe zu Octavian überwindet, den Rosenkavalier und Sophie sür ihn verloren

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1908/08_01_1908/BZN_1908_01_08_4_object_2485284.png
Seite 4 von 12
Datum: 08.01.1908
Umfang: 12
.-Trr Ministerpräsident Baron ' Der heurige Fasching ist von ZA kam am Lonntag mittags von Meran in. Automobil ! .«inner bis 3. Max dauert, hler nach Bozen und stieg nn Hotel Greif ab wo er m,fsi ^ u.)chermutwoch fallt somit ans den 4 Mär; Äer Oster- das Diner eumÄM, Nachmittags stattete Baron Beck mitl das Himm-lfahrtsM auf 'deu ,M»u G-mahlm d-m.wcherrn Ackerbauminister Baron G i o. h auf den PrmgltsonntaA auf den 7. Juni, Fronleichnam, va ne ll, auf dem ihm gehangen Schutzengelhof in ?,wölf

- ^ 'nd das Fest Mariä Namen auf den malgre.en emen B-n.ch ab und fuhr sodann im ..... ^ Die Abreise des Ministerpräsidenten Baron Beck. Aus Meran/ 5. ds., wird uns geschrieben: Gestern sprach neuerlich AbU Dr. Christomannos, welcher ein Schulkamerad Sr. Exzellenz ist, beim Mnisterpräsidenten im Palasthotel vor; später erschien Bürgermeister Dr. W e in - berger> welcher im Prunksalon Louis XVI. des Hotels Vom Ministerpräsidenten in fast einhalbstün'diger Audienz empfangen wurde. Er trug Sr. Exzellenz dem Chef

der Negierung U. a. unsere Siidtiroler Verkehrswünsche und Petita speziell lokaler Natur vor, welche Anliegen er außer dem «ls voluminöses Promemoriaj überreichte. Mittags hatten sich die Herrschaften, geladen von Baron und Baronin ^Freyberg, zum Diner inneren Wohnung in den Amts gebäuden eingefunden. An der Tafel nahmen außer Baron und Baronin Beck auch Ministerial-Vizesekretär ^ von Braisky, Schriftsteller Baron Ompted a, sowie die Ehrenstiftsdamen Baronin Giskrau. Baronin K l e i n - W i s e n berg teil

dem Herrn Ministerpräsidenten und 'dessen Frau Gemahlin, letzterer ein geschmackvolles Blumenarrangement überreichend, die Aufwartung. Nach dem man das hübsche Bild im? Nordgarten des Hotels, wo am Vorabend die Militärkapelle gespielt , hatte, deren Kon zert Baron und Baronin Beck ebenfalls besucht-hatten, von der großen Terrasse aus besichtigt hatte — es war sternen helle, Windstille Nacht — begab sich das illustre Paar in den Garten und unterhielt sich mit den einzelnen Persönlichkeiten

der Erschienenen. Sonntags besuchten Baron und Baronin' Beck die 11 Uhr-Messe in der Stadtpfarrkirche. Unterdessen ^ hatten sich Bezirkshauptmann Baron F r e y b er g, söwi<5. ' der ehemalige Landesverteidigungsmimster Latscher von Lauenburgmit Gemahlin, später Abg. Bürgermeisters . Dr. Perathoner aus Bozen zur Verabschiedung im Pa- ' lasthotel eingefunden. Nach einhalbstündiger Unterhaltung, in der sich die Herrschaften über ihren hiesigen Aufenthalt sehr befriedigt äußerten, ging die Abfahrt Punkt 12 Uhr

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1903/30_04_1903/BZN_1903_04_30_17_object_2435308.png
Seite 17 von 20
Datum: 30.04.1903
Umfang: 20
haben schon vor einer halben Stunde das Früh stück genommen, sie befinden sich mit den gnädigen Fräulein im Gartensalon. Wenn der Herr Baron sich dorthin bemühen wollte, lvürde ich sofort einen reitenden Boten nach dem Vor werk schicken, um den gnädigen Herrn zu benachrichtigen. In spätestens einer halben Stunde kann der gnädige Herr hier sein.' . - „Gut, Herr Upsen, schicken Sie nach dem Vorwerk. Einst weilen tverde ich meiner Kousine meinen Besuch machen.' Er nickte dem Inspektor zu und ging dann direkt

nach dem Schloß „Sie brauchen sich nicht mit der Begleitung zu inkommodieren', fuhr er fort, als er bemerkte,, daß der In spektor neven chn: herdem Schloß zuging. „Ich finde den Weg nach dem Gartensalon schon selbst und denke, daß ein- -förmliche Anmeldung bei meiner Kousine kaum nothwendig sein wird.' . „Gewiß nicht, der Besuch des Herrn Baron wird der gnä digen Frau sicher auch ohne Meldung hochwillkommen M. Aber von inkommodiren keine Rede, es ist mir die höchste Ehre, dem Herrn Baron das Geleit geben

zu dürfen. Auch wollen zu Gnaden halten, wenn ich mich erdreiste, eine Frage an den Herrn Baron zu wagen?' sind so seltsame Geriichte nach Schloß Dahlwitz ge- kcmmm. Man erzählt, der vepckckte alte Förster Knöwe ver breite überall die merkwürdigsten Nachrichten über das große Unglück, dem nach Gottes unerforschlichem Rathschluß der gnädige Herr zum Hpfer gefallen ist, und auch die Brmlden- berger Leute sprächeii nach, was der Knöwe erzähle, es werde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet

werden. Es ist vie« leicht vennessen, wenn ich es wage, den Herrn Baron zu fra gen, ob das wahr ist-, aber es ist für mich von größter Wich, tigkeit, dies zu erfahren, denn jedenfalls würde auch ich ge richtliche vernommen werden, da ich wohl einer der letzten Men schen bin, die den gnädigen Herrn Baron vor seinem schreck lichen Ende geseben und gesprochen haben.' - „So? Das wußte ich nicht.' »Ja. Ich stand gerade auf dem Felde, dort, wo der lxuß - steig in den Wald mündet, der Herr Baron

habe sich selbst erschossen. Aber das ist alles nicht wahr, einen Eid könnte ich darauf leisten. In unserer friedlichen Gegend gibt es keinen Mörder oder wenigstens nur einen, der hat bisher nur Wild- und Holzdiebe gemordet. Noch viel weniger glaube ich, daß den gnädige Herr Baron sich das Leben genommen habe. Er war so heiter, als er von mir Abschied nahm. So spricht kein Selbst mörder. Nein, ein unseliger Zusall war es, öder vielmehr die unerklärliche, unerforfchliche Fügung Gottes! Gerade da, wa der gnädige Herr

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/18_01_1924/BZN_1924_01_18_4_object_2498903.png
Seite 4 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 18. Jänner 1924 Nr. 15 Der Kassier öes Neraner Spiel kasino vor Gericht. Vor dein Tribunale in Bozen wurde am 14. und 15, d.s. ein Strafprozeß gegen Karl K aiser, ge boren 1888 in Bommersheim, Bezirk Wiesbaden, nach Frankfurt a. M. zuständig. Fleischergeselle von Beruf, wegen Betrug zum Schaden der ehemaligen Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran bezw. des damaligen Leiters dieser Anstalt Baron Paul Kober im Betrage von 50.00V Lire und 35.000 Lire

. Als Kassier hatte Kaiser eine Art Kaution zu stellen und da er über keine greifbaren Mittel verfügte, setzte er sich zur Erlangung solcher mit dem da maligen Leiter der Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran, Baron Paul Kober in Verbindung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Nationalbank für Deutschland in Berlin, aus, denen hervorging, daß er über ein Guthaben von mehreren Millionen Mark verfüge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines Konto-Auszuges der Deut schen Nationalbank

mußte, um hinter die Schliche der Schieber zu kommen und hiezu war Geld, viel Geld nötig. Die Geldgeschäfte des Herrn Kabarettbesitzers. Außerdem gab Kaiser dem Baron Kober an, oaß er Teilhaber des Berliner Kabaretts Bergolese sei und bewies dies durch ein Schreibeil eines ge wissen Heinrich Lang aus Berlin. Diese Angabe stellte W später als glatte Lüge heraus. Um Ba ron Kober vollständig zu beruhigen, hinterlegte Kai ser in einem gemieteten Banksafes der Vereins- bank in Meran 10.000 Schweizer

: Die Vereinsbank hat in der Zeit von September bis Dezember 1920 50.000 Lire an Kaiser ausbezahlt, für die anscheinend durch die hinterlegten Schecks genügend Deckung war. Als jedoch zwei solcher Schecks nicht honoriert wurden, wurde Baron Kober stutzig. Doch Kaiser beruhigte ihn mit dem Versprechen, daß er bis längstens Ende Dezember 1920 Schecks im Werte von 480.000 Mark ans seinem Berliner Depot überweisen werde. Die Ueberbringnng der Werte von 480.000 Mark sollte ein Herr Widmer, der zur selben Zeit

von Meran nach Berlin snhr, bewerkstelligen und vereinbarte Kaiser mit Widmer, daß er ihm die hiezu nötigen Dokumente und den Safesschlüssel zur Abreise auf den Bahnhof in Meran bringen werde. Kaiser ver säumte, wie er selbst zugibt, absichtlich den Zug und Widmer mußte ohne Dokumente und Schlüssel fahren. Die Abreise von Meraik. Am 3. März 1921 reiste Kaiser nach Wien ab. vorher hat ihm Baron Kober noch ein Privatdar lehen von 35.000 Lire gewährt. Bald tras nun von Widmer der Bericht

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1902/13_12_1902/BZN_1902_12_13_7_object_2430253.png
Seite 7 von 8
Datum: 13.12.1902
Umfang: 8
Nr. 28? Schloß Bsteriw. 3wman von A. S. Merriman. > .(Nachdruck vevdinen.) <29. Fortsetzung.) . „War das nicht Fräulein Delafield, die ich unterwegs auf Schneeschuhen im Walde sah?' fragte der Baron in ta dellosem Russisch den Bedienten. , Gewiß, Excellenz. Sie ging vor einer halben Stunde mit ihren Schneeschuhen fort.' l „Dann ist alles in Ordnung,' dachte der Baron bei sich, als die Thür sich hinter dem Diener schloß. Er trat ans Feuer und wärmte seine schmalen, Weißen Finger. Ein böses

, lauerndes Lächeln schwebte unter seinem Schnurrbart. Als Etta eine Minute darauf die Thür öffnete, verbeugte er fich tief und wortlos, aber seine Haltung verrieth etwas wie Triumph. „Nun?' sagte die Fürstin, ohne seinen Gruß zu erweidern. Der Baron zog mit der refignirten Ueberraschung eines Mannes, dem keine Frauenlaune neu ist, die Augenbrauen . in die Höhe. „Wollen Sie nicht Platz nehmen?' fragte er mit übertriebener Höflichkeit, indem er einen Stuhl heran rückte. „Ich habe Ihnen viel zu sagen

. Uebrigens haben wir Zeit genug; Ihr Gemahl und sein Freund sind Meilenweit entfernt, und Fräulein Delafield bin ich im Walde begegnet; jsie ist auf ihren Schneeschuhen noch nicht ganz sicher und wird «schwerlich vor einer halben Stunde zurück sein.' - Etta blickte den Stuhl an und biß sich auf die Livyen; dann ließ sie sich langsam nieder und zog die Falten ihres Kostbaren Kleides an sich. „Ich habe das Glück, Sie allein zu treffen.,' „Das weiß ich bereits,' antwortete sie kalt. Der Baron lehnte

nichts, aber Sie sollten sich bemühen, beim Lügen immer folgerichtig zu bleiben. Ich bin überzeugt, daß Paul weder nervös, noch aufgeregt war.' Der Baron lächelte: sein Ziel war erreicht. Etta wußte offenbar nichts davon, daß er auf der Bäreniagd den Versuch gemacht hatte, Paul aus der Welt zu schaffen. „Es war ja nichts, es kam nicht einmal zu einem Wort wechsel,' fuhr er fort .„Wir haben jedoch nie viel Sympathie für einander gefühlt, und die Kälte Zwischen uns ^ ist durch die sen Vorfall nur noch verstärkt worden

, -—das ist alles. Als ich daher erfuhr, daß er nicht zu Hause sei, benützte ich die Ge legenheit, Sie zu besuchen.' „Woher wußten Sie. daß er nicht zu Hause ist?' „Ah, Madame, ich weiß mehr, als man glaubt.' Etta zuckte mit leisem Lachen die Schultern. „Die lieben Wohl Osterno nicht besonders?^ fuhr der Baron fort. 'Ich hasse es.' . ^ „Das dachte ich mir.' Nun, ich bin bereit, >zhnen ein für dllcmal aus Rußland fortzuhelfen. Nein, schütteln Sie nicht den Kopf- eines Tages werde ich Sie vielleicht überzeugen, daß mir einzig

21