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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 16 von 16
Datum: 07.09.1904
Umfang: 16
, Gemeinde- sekretär. Karserferer in St. Louis. In sehr solenner Weise ist die 74. Geburtstagsfeier Sr. Majestät deS Kaisers in St. Louis durchgeführt worden und haben dabei unsere Tiroler Landeskinder einen ganz hervorragenden Anteil genommen. Auf Veranlassung der k. k. österreichischen General-Kommission für die Welt ausstellung in St. Louis wurde für das Wohlergehen Sr. Majestät ein Hochamt in der Jesuitenkirche FranciS Lavier, einem der größten und schönsten Gotteshäuser des Westens

, spielte Mozart's und Gounods Messen. In dem Triforium der Kirche befan den sich eine Unzahl Mitglieder der St. Louis-Fakultät, dann der in Vertretung des von St. Louis abwesenden Generalkommisfärs von Stibral, amtierende assistierende Kommissär Viktor Pillwax und die Sekretäre Dominik Fetz und Emil S. Fischer. Außerdem waren unter den Anwesenden erschienen die Representanten der kommerziellen Kommission Chas M. Rosenthal, I. Peterka, A. Thaussig, G. Herz und der Tiroler Vertreter A. Norz

, wie auch Professor Geo. Wilkins und Frau, die eine gebürtige Wienerin ist. Am Abend hatte der Tiroler Landesvertreter Herr Andreas Norz in den Tiroler Alpen ein Kaiferdiner arrangiert an welchem der österr.-ung. Konsul F. Diehm und Frau, dann die österreichischen RegierungS-Kommifläre und die Representanten der kommerziellen Kommission mit ihren Frauen, wie auch sonst eine große Anzahl von Landeskindern und Gästen teilnahm. Den Kaisertoast brachte in schwungvollen ernsten und äußerst rührigen Worten Rechnungsrat

Viktor Pillwax. als Vertreter des österr. General-Kommissärs aus und seine Ausführungen machten einen äußerst tiefen Eindruck auf die Versammel ten. Konsul Diehm wurde auf seinen Vorschlag hin be auftragt eine Huldigungs-Glückwunschdepeschr an die Ka binettskanzlei Sr. Majestät aufzugeben. Luechow der be kannte amerikanische Restaurateur in den Tiroler Alpen setzte österreichische Leckerbissen vor, Franz Djoerup ließ des Abends über Schlumberger Weine auffahren, die unter den so schönen, an die liebe

Heimat erinnernden Klängen der Tiroler Sängergesellschaft Franz Rainer und Pirchner unendliche Beifallssalven hervorbrachten. Josef Bruckner sprach über die Illusionen, die doch auch zur frohen Stimmung beitrugen auf amerikanischen Boden in den Tiroler Alpen, ein solches Fest zu feiern und auf die Tiroler schmucken Sängerinnen zeigend: sagte er „das find keine Illusionen aber Realität.' Infolge des tags über und in den Abendstunden wütenden St. Louiser Un wetters, mußte leider die vor dem Rittersaale

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 17 von 20
Datum: 26.09.1901
Umfang: 20
über den' Rückzug der Tiroler, nagte an ihm nur der Kummer und die Sorge über das Schicksal seines treuen, ihm gleichgefinnten Weibes und seines erst wenige Monate zählenden Söhnchens. Wie innig war daher sein Jubel als ihm die Kunde wurde, dass beide wohl geborgen seien. Aber noch lauter jubelte sein Herz, als die Botschaft vom glänzen den Siege Hofers am Berg Jsel eintraf. Neuer Muth erfüllte Wintersteller und seine tapfe ren Schützen, neue Begeisterung durchglühte sie, fortzu- kämpfen, bis das Vaterland

von der Fremdherschaft be freit, seinem angestammten Kaiser wiedergegeben, und mit Oesterreich wieder vereiniget sein werde. Wintersteller zog mit seiner Schaar gegen Unken und erfocht dort einen glänzenden Sieg. Zahlreiche Todte und Verwundete auf. Seite der Feinde, bei tausend Ge fangene, die Eroberung mehrerer Geschütze und einer Menge Gewehre und Munition bezeugen die Heftigkeit des Kampfes, aber auch die Größe und Bedeutung des Sieges. Es war der letzte Sieg der Tiroler im herrlichen, glorreichen Jahre 1809

! Der Wiener Friede überlieferte Tirol neuerdings an die Krone Bayerns. Die Kunde vom Siege der Verbündeten über Napo leon belebte die Hoffnung der Tiroler, dass auch für sie die Stunde der Befreiung näherrücke. Die bayerische Regierung, welche im Jahre 1813 eine starke Rekrutierung beabsichtigte, befürchtete eine neuerliche Erhebung der Tiroler und beschloss, einer sol chen dadurch vorzubeugen, dass sie die erprobten Führer im Kampfe unschädlich mache. So wurde auch unser Rupert Wintersteller plötzlich

verhaftet, in Fesseln ge schlagen und nach München abgeführt, wo er, in banger Erwartung, welches Geschick ihm bevorstehe, gefangen lag, bis die Intervention seines Kaisers Franz I. seine Befreiung herbeiführte. Bald darauf erfolgte die Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich zur größten Freude der kaisertreuen Tiroler. Als im Jahre 1815 Kaiser Franz I. St. Johann passierte, war es Wintersteller gegönnt, 1400 tapfere Landesvertheidiger seinem obersten Kriegsherrn vorführen zu dürfen. Der Kaiser

. Woher diese kaum glaubwürdige Erscheinung, wel ches find die Gründe hiefür? Den ersten Grund fände ich darin, dass die Tiroler wussten, wofür sie kämpften. Sie kämpften für oie höchsten Ideale, für die hei ligsten Güter der Menschheit, für ihren von den Vätern ererbten katholischen Glauben, für ihren angestammten innig geliebten Kaiser, und für das theuere Vaterland, für fein gutes Recht, für seine Freiheit. Diese Ideale entflammten ihre Begeisterung, stärkten ihren Muth und gaben ihnen Kraft

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 18
Datum: 12.09.1901
Umfang: 18
Beilage zu Nr. 37 des „Andreas Hoser'. Der katholische Tiroler Lehrertag. Kaum jemals hatte sich eine Veranstaltung unserer Lehrerschaft einer so lebhaften Theilnahme und eines so zahlreichen und ehrenden Besuches zu erfreuen wie der katholische Tiroler Lehrertag am 4. September, und wohl niemals ist die Nothwendigkeit der Gehaltsaufbesserung der Lehrerschaft so kräftig und wirksam zum Ausdrucke gebracht worden wie bei dieser Versammlung. Wir glauben richtig zu schätzen, wenn wir rund 600

, Guggenberg und Bauer; vom Landesschul - In- spector Dr. Hausotter; von den katholischen Lehrerver einen in Vorarlberg und Salzburg; von den Lehrern im Tannheimerthale und in Enneberg; von den Pasieirer Kollegen; von den Profesioren Ender, Neuner und Wiede- mayr; vom Mandatar Lochbichler, von Dr. Weiskopf, Valentinelli. Jungmann. Aichner, Katechet Müller, vom Lehrer in Oberlienz und Redacteur Schmidinger. Der erste Obmann des katholischen Tiroler Lehrer vereines, Herr Lehrer Josef Bonell aus Brixen

, eröffnete die Versammlung um 8 Uhr abends mit einer herzlichen Begrüßung der Theilnehmer, legte die statutenmäßigen Ziele des Vereines dar, auf deren Basis der Verein stets auch für die materiellen Jntereffen der Lehrerschaft ein getreten ist, und stellte fest, dass die Bestrebungen des Vereines durchaus nicht politischer Natur find. Bundes obmann Moser grüßte den Lehrertag namens des katho lischen Lehrerbundes für Oesterreich und wandte sich in glänzender Rede gegen die aggressiven Artikel des „Tiroler

seiner Be reitwilligkeit hiezu. Der katholischen und österreichischen Gesinnung der Tiroler entsprechend ist eine ebensolche Erziehung der Jugend zu verlangen, und das Dreige stirn: Gott, Kaiser und Vaterland wird auch in den Kämpfen der Gegenwart zum Siege führen, weil dabei ; Wahrheit und Recht für uns find. Die Aufbesserungs- ! ftage betreffend erklärte Redner als seine Anschauung, dass hier das Land einzutreten habe und dass das Land wenigstens den größeren Theil der Lasten auf sich zu nehmen

habe. Die eindrucksvollen Worte des hochange sehenen Abgeordneten wurden des öftern von Kundgebun gen des lebhaftesten Beifalles unterbrochen. Die zweite Hauptrede hielt programmgemäß Schul leiter Strobl von Weitenthal. der das Thema: „die Nothwendigkeit der Gehaltsaufbesserung der Tiroler Lehrer schaft' eingehendst behandelte. - Dabei wurde aufgefrischt, was der kathol. Tiroler Lehrerverein auf den katholischen Lehrertagen in Meran, Dornbirn und Wien, bei den all gemeinen Lehrertagen in Sterzing und Brixen sowie

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 10.12.1896
Umfang: 10
Spiridion. , Dieri^'o. 1b. Dezember Christian . Aie Hiroter Witger beim hl. WaLer. | Am Samstag hatte der Tiroler Pilgerzug das Glück, Sr. Heiligkeit Papst Leo XU!, vorgestellt zu werden. Uns find darüber noch am Samstag mehrere telegra phische und Sonntag briefliche Nachrichten zugegangen. Wir theilen die Berichte hier mit. Rom- Am Mittwoch zelebrirte in der Anima der Herr Prälat von Neustist das Kaiseramt, welches ver herrlicht wurde durch den prachtvollen Gesang der scuola gregoriana. Die Kirche

war voll Andächtiger. Am Donnerstag früh las Se. Eminenz Kardinal Stein- h u b e r die Messe und spendete den Pilgern die hl. Kom munion. Darnach hielt der Kardinal eine ergreifende Ansprache, worin er die Tiroler ermähnte, den ersten und schönsten Bund der Welt, den Herz-Jesu-Bund nach Tiroler Brauch treu und fest zu bewahren und zu ver breiten. Dann wird Gottes Segen auch nicht fehlen. Darnach ließ fich Se. Eminenz viele Theilnehmer vor stellen und verkehrte mit ihnen aus das Leutseligste. Mehrere

Pilger erlangten Eintritt beim öffentlichen Kon- fistorium und sahen dort zum erstenmale den hl. Vater. Am 4. fand der Besuch der 7 Kirchen statt. Rom, 5. Dezember. Die Tiroler Pilger haben heute morgen beim hl. Vater feierliche Audienz gehabt, gemeinsam mit einem neapolitanischen Pilgerzug; jedoch die Tiroler erhielten bevorzugte Plätze und nur fie wurden alle zum Handkuß zugelassen. Zuerst zelebrirte der Papst die hl. Meffe; darauf folgte eine Dankmesse, während beider sang die fixtinische Kapelle

auf be sonderen Wunsch des hl. Vaters zweimal, von den Tiroler Sängern vorgetragen. Hierauf feierlicher Zug über den Petersplatz zum Photographen zur Aufnahme eines Gruppen bildes, dann nach St. Peter, wo durch Weihegebet und Bundeslied die Pilgerfahrt geschlossen wurde. Rom, 5. Dez. Vom Wetter waren wir mit Aus nahme von 2 Tagen sehr begünstigt. Heute begann es Mittags zu regnen und regnete den ganzen Tag. Der neapolitanische Pilgerzug, welcher mit uns zur hl. Meffe und Audienz des Papstes zugelaffen wurde

, zählte etwa 500 Mann und waren Viele ungehalten über die Bevor zugung der Tiroler. Die Trachten unserer Thäler machten in der Stadt und im Vatikan berechtigtes Auffehen, doch haben fie nirgends eine Unzukömm- lichkeit hervorgerufen. Abends war es im deutschen Leseverein immer sehr gemüthlich, wozu namentlich die Sänger das Ihrige redlich beitrugen. Es verdient da Herr S ch i le o, Stadtpfarr-Kooperator von St. Nikolaus in Innsbruck, namentlich hervorgehoben zu werden. Selbstverständlich wurden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 4 von 14
Datum: 01.03.1900
Umfang: 14
in Tirol und Vorarlberg 5.5 Proc. und in der Schweiz 2 Proc. der Gesammtbevölkerung Standschützen sind - * (Trauermesse für Andreas Hafer und Peter Mayr.) Zum 90. Jahrestage der Füfilierung Andreas Hofer's und Peter Mayr's, Wirtes an der Mahr, hat am 20. v. M. vorm. um 10 Uhr der Erste Tiroler Andreas Hoser-Verein in Wien in der Domkirche zu St. Stephan eine Trauermefse veranstaltet. Die Mit glieder des Vereines waren schon um halb 10 Uhr in Nationaltracht erschienen. Ihnen folgten das Wiener

. Die Theilnehmer an der Trauerfeier wurden am Riesenthor vom Präsidenten des Ersten Tiroler Andreas Hofer-Vereins Gemeinderath Platter und dem Vicepräfidenten Gemeinderath Co- stenoble begrüßt und in das Presbyterium zu den reservierten Plätzen geleitet. Es waren erschienen: Handelsminister Freiherr v. Call, FML. Schönaich, FML. v. Hosp, GM. v. Mingazzi, Statthalter a. D. Graf Ceschi, Bürgermeister Dr. Lueger, Herrenhausmitglied Dr. Haßlwanter, Gemeinderath Herold mit Gemahlin und Tochter, das Officierscorps

des 3. Regiments, der Tiroler Kaiserjäger, viele Stabs- ünd Oberofficiere und die in Wien lebenden Tiroler. Die Trauermeffe las CanonicuS Negri, ein Tiroler von Geburt. Nach beendigtem Gottesdienst marschierten die Vereine mit klingendem Spiele ab. Der Erste Tiroler Andreas Hoser-Verein ließ am Denkmal Hofer's in der Hofkirche zu Innsbruck einen Kranz niederlegen. * (V. Weinmarkt in Bozen.) Schon feit einer Reihe von Jahren veranstaltet der Verband der landw. Bezirks- genoffenschaften in Bozen im Verlaufe

Weinkäufern zur Deckung ihres Bedarfes an reingehaltenen Tiroler Weinen sehr in Anspruch ge nommen. * (Die Faschingstage) find heuer, wenigstens was den Mummenschanz betrifft, etwas geräuschvoller vorüber gegangen als andere Jahre. Das gewöhnliche Substrat hiezu bot in Stadt und Land der „Burenkrieg', welches „Thema' überall wiederkehrte; am Sonntag war dies bezüglicher großer Maskenzug in Wilten, gestern der gleichen in Hötting usw. Den Engländern giengs natür lich überall schlecht, besonders

in den Gasthäusern. Ob in Wirklichkeit? * (Meteor.) Am 22. v. Mts. wurde über dem Rosenjoche (südlich vom Glungezer) ein blendender Meteor beobachtet, der die Gegend zwischen Matrei und Schönberg wie mit elektrischem Lichte erhellte. Die Erscheinung des rasch niederfahrenden Meteors währte etwa 2 Secunden. * (Deserteur.) Der -Student Anton Pixner, im Jahre 1875 zu Meran geboren, nach St. Martin in Passeier zuständig, letzterhand Einjährig-Freiwilliger auf eigene Kosten des Regiments der Tiroler Kaiserjäger wurde

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 16 von 18
Datum: 29.03.1906
Umfang: 18
aber sind sogar diese Rücksichten nicht maßgebend oder können nicht maßgebend sein. Denn nach einem Verzeichnisse, das im Jahre 1898 dem Tiroler Landtage vom Landesausschusse vorgelegt worden ist, zahlt Bozen 220.000 K Steuer. Ich bitte, da ist nicht die Stadt Bozen allein, son-' der» der ganze Wahlkreis gerechnet, nämlich auch die Steuerleistung der Städte Meran und Glurns. (Abg. Dr. Perathoner: Da fehlen genau 50.000 L bei dieser Rechnung l) Ich bitte, das sind statistische Daten. (Abg. Dr. Pe rathoner

nicht ein Vorteil? Die Leute verzehren dort das Geld, das sie mitbringen! Und dann, meine Herren, noch etwas — und das wissen Sie ebensogut wie ich: Bahn, Post, Telegraph und Telephon! Da wird immer zuerst das städtische Be dürfnis befriedigt und erst was übrig bleibt, läßt man den Landgemeinden und da können diese oft jahrelang warten, bis sie ihre dringenden Bedürfnisse befriedigt sehen. Und bei den Bahnbauten, da haben wir es im Tiroler Landtage erlebt, daß immer die Landeshauptstadt diejenige

zum Ausdruck hier zu bringen; als Tiroler würde ich mich schämen!) Ich bitte mir keine Belehrungen zu erteilen. Ich stehe da als Volksvertreter und habe die gleichen Rechte und Pflichten wie Sie. Das gibt es nicht. (Abg. Dr. Perathoner: Sie wollen einfach das ganze Land klerikalisieren und unter den Pfaffenhut stecken!) Das ist sehr schön von dem Herrn Bürgermeister von Bozen. Nun hat er endlich aus der Schule geschwatzt. Das muß angenagelt werden. Ich lasse mir gar nichts dreinreden. Sie haben das Recht

steuer ächzt, die die besten Arbeitskräfte an das Militär abgeben muß? Und diese Arbeitskräfte kommen in man chen Fällen gar nicht mehr zurück, sie bleiben in der Stadt, weil sie gesehen haben, daß man dort angenehmer und leichter lebt als draußen am Lande. Und dann — das wissen die Herren ebenso wie ich, denn sie sind auch Tiroler — schickt man unsere Burschen nicht nur zum Militär und läßt sie dort auf Staatskosten versorgen, nein, sondern wir müssen unsere Söhne beim Militär zumindest

. Dr. Erler: Sie sind kein Deutscher, wenn Sie so reden. Das sage ich ihnen hier im Hause. Schämen Sie sich!) Ich habe eine deutsche Mutter gehabt. (Abg. Dr.Erler: Aber Sie fühlen nicht deutsch!) Ich habe eine deutsche Mutter gehabt und bin ein ebenso guter Deutscher wie Sie, Herr Doktor. Ich bin aber auch ein Deutschösterreicher, etwas was man nicht von allen Herren hier sagen kann, obwohl ich ihre Gesinnung nicht genau kenne. Ich bin Tiroler durch und durch und ein Tiroler ist ein besserer Deutscher

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 21.09.1905
Umfang: 16
der Bürgermeister von Schlanders wendeten sich schriftlich an den Abg. Schraffl und ersuchten ihn. im Interesse des Friedens in der bisher ruhigen Gemeinde von einer Agi tationsversammlung abzustehen, fand aber bei Schraffl, der das Wort „Frieden' nicht vertragen kann, natürlich kein Gehör. Nun hat der Kreuzwirt in Schlanders dem Schraffl das Lokal entzogen und die Versammlung konnte nicht stattfinden. Natürlich ging's jetzt in allen Tonarten gegen den Dekan los, vom „Tiroler' und der „Bauern

«. Herrn Dekan in Schlanders! Nach dem Berichte, den Sie mir sandten, hat keine Verletzung des bischöf lichen Gebotes stattgefunden. Jedem Seelsorger steht es frei, jene Pastorellen Mittel anzuwenden, welche er für das Wohl und die Ruhe seiner Seelsorgskinder für nötig erachtet. Trient, 15. September 1905. Cö- lestin, F. B.' Die Generalversammlung des Tiroler Bauernbundes in Bozen hat von Samstag abends bis Sonntag abends gedauert und bestand eigentlich aus drei Versammlungen. Am Samstag

hivweggefchwemmt und ein wundervoller Herbst tag verklärte die herrliche Gegend, wohl dazu einladend den Wandrrstab zu ergreifen und in Massen der schönen Talserstadt zuzueilen. Der Berichterstatter glaubte nach den Ankündigungen der „Bauernzeitung' und des „Tiroler' einen Massenzulauf der Bauern er warten zu können, ähnlich dem Besuch am Kaisertage. Allein die Stadt war völlig ruhig und still, keine Mufikkapelle und kein Gedränge auf den Gassen. Man vermeinte schon ein Fiasko befürchten zu müssen, so leer

das gleiche Wahlrecht fordert. Man steht, Herr Schraffl läßt mit sich reden oder sollte er im Bauernrate überstimmt worden sein? Was die Tiroler Bauern von drn Christ lichsozialen zu erwarten haben. Man schreibt uns: Bekanntlich ist in dem deutschen Zollvertrage, wegen deffen die Konservativen von den Bauernbündlern sosehr angegriffen werden, keine Bestimmung so hart für Tirol, wie der hohe Zollsatz für die Einfuhr des Rindviehes nach Deutschland. Durch diese Bestimmung, für welche die konservativen

, den Fleifchzoll be deutend herabzusetzen. Aus eine diesbezügliche Inter pellation im Gemeinderate erwiderte nun Dr. Lueger, daß die Herabsetzung des deutschen Viehzolles für Wien eine Katastrophe bedeuten würde und daß in diesem Falle mit einem Ausfuhrverbote unseres Viehes nach Deutschland vorgegangen werden müffe. Nun wissen wir also, wem die Erschwerung unserer Biehaussuhr recht ist und wem es die Bauern zu danken haben, wenn das bisher so gesuchte Tiroler Vieh künftighin entweder gar nicht mehr

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 06.07.1899
Umfang: 14
etwas kritisch. — Streit überall. ß y r o n i k. * (Die katholische Volkspartei) hat durch ihren Obmann - Dr. Kaihre in an den päpstlichen Nuntius Tal i ani aus Anlass des Unfalles, der ihn getroffen, ein Beileids- telgramm abgesendet, darauf traf der Dank dafür ein und damit die Nachricht, dass der Zustand des kirch lichen Diplomaten bedenklich, aber doch .eine Besserung - wahrnehmbar sei. * (Das Vogelschutzgesetz.) Der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 18. Juni d. Js. dem vom Tiroler Landtage

' deress Ver dienste um die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt einstimmig zu Ehrenbürgern ernannt. * (Landrseulturräth.) Am 3. Juli fand eine Sitzung des ständigen Ausschusses der Section l^des Landes culturrathes Und vorgestern eine gemeinsame Sitzung Leider Sectionen des 'Tiroler Landescultürrathes «statt. >.Auf der Tagesordnung der letzteren stand die Festsetzung der Vorschläge für die von Staat und Land zu beanspruchen den Beiträge und der Bericht über die Versammlungen und Beschlüsse

des Landwirtschaftsrathes. * (Serenade in Brixen.) Von dort schreibt man unterm 2 . Juli: Zur freudigen Ueberraschung der noch lebenden Tochter des k. k. Schützenmajors aus dem Jahre 1809 Jos. Jgnaz Sträub, wurde ihr heute, den 2. Juli, aus Anlass der in Hall stattfindenden Enthüllungsfeier einer Gedenktafel an den berühmten Landesvertheidiger, auf Anordnung des hiesigen Veteranenvereins, » ein musi kalisches Ständchen gebracht. * (Der Kaiser und der Tiroler Schütze.) Bei dem Besuche, den unser Kaiser in Baden dem niederösterrei

chischen Landesschießen vorige Woche abstattete, sah er auch einem Tiroler Schützen beim Schießen zu. Dieser zielte lange — dann ein Krach und ein Meisterschüss war da. Der Kaiser sagte: „Auf meine Tiroler kann ich Pich doch stets verlassen!' Ruhig wendete- sich der Tiroler Schütze dem Monarchen zu und erwiderte: „Dos konnst a, Koaser!' Freundlich lächelnd verließ der Kaiser den wackeren Tiroler Schützen. * (Todfall.) Am 29. v. M. starb die wcitumbekannte ehe malige Besitzerin des Breinößl-GasthauseS

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 31 von 34
Datum: 31.10.1901
Umfang: 34
des Blattes zu empfehlen, da antwortete er, es sei ihm zu theuer. Als kurze Zeit darauf ein sehr aggressives Wiener Blatt entstand, das gerade unsere besten Leute auf das schärffte angriff, da abonnierte es derselbe Herr in 3 Exemplaren, obwohl es theurer war. In einem Kaffeehaus einer südtirolischen Stadt wurden die „Tiroler Stimmen' bestellt; da erklär ten katholische Gäste, darunter Geistliche, dass sie nicht mehr kommen würden, wenn dieses Blatt aufliege. Gegen die liberalen Zeitungen

, die dort aufliegen, hatten sie nichts einzuwenden, auch nicht gegen ein Blatt, welches seither von einem bischöflichen Verbote getroffen worden ist. Auf einer Conferenz von Geistlichen wurde einem Mitbruder geradezu eine Prämie angeboten — er selbst hat die Geschichte oft vor Zeugen erzählt — wenn er die „Tiroler Stimmen' nicht mehr halte. Es war in Ost tirol und unter dem Vorsitze eines höheren Geistlichen. Man rühmte sich offen, das Blatt aus dem ganzen Bezirk verdrängt zu haben, und merkte nicht, dass

von irgendwelchen Rück sichten auf die Zahl der Abonnenten beeinflussen lassen, sondern bin immer von dem Grundsätze ausgegangen: Wer die Stimmen nicht liest, hat selbst den Schaden. (Beifall und Heiterkeit.) Ich sage das ohne alle Ruhm redigkeit; ich habe das nicht geleistet, sondern eine Reihe uneigennütziger, tüchtiger Mitarbeiter haben dazu wesentlich beigetragen. Ich muss hier ganz besonders erwähnen, dass die Tiroler Sttmmen im letzten Jahrzehnte sehr viel von dem hohen Ansehen, das sie bei Freund

und Feind genießen, und von der Verbreitung den In listen ver danken. Glauben Sie nicht, meine Herren, dass es meinen Collegen in Bozen und Meran besser gegangen ist, als mir. In Bozen habe ich folgende Geschichte gehört: Ein Bauer der Umgebung kam zur Verwaltung des „Tiroler Volksblattes', um dasselbe abzubestellen. Man fragt, ob er mit dem Blatte nicht zufrieden sei. Der Bauer sagte, er wäre ganz zufrieden, er sei das Blatt gewohnt und habe es gehalten seit seiner Gründung. Aber jetzt müsse

er es aufgeben; denn der Pfarrer und der Cooperator kämen öfters und sagten, das Blatt sei nicht mehr gut u. s. w., ein entschiedener Katholik müsse den „Tiroler' halten. Dazu muss man wissen, dass der Diöcesan- bischof die Haltung des „Volksblattes' ausdrücklich ge billigt hat, während er sich gegen die Gründung und Verbreitung des „Tiroler' in ganz unzweideutiger Weise

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 26
Datum: 28.12.1900
Umfang: 26
sei und dass auch den dreiclasiigen Handelsschulen das Einjährig-Freiwilligen-Recht verblei ben möge Boze», 14. Dec (Herr Tschulik) wird von der Aichinger-Zelger-Partei nun einmal nicht in Ruhe ge lassen. Noch immer wiederholt man den lächerlichen Borwurs der Fahnenflucht. Darauf antworten wir: .Ist der sog. „Tiroler^ ein katholisches Blatt, so kann nie mand Herrn Tschulik einen Vorwurf daraus machen' dass er zu dem ebenfalls katholischen „Tir. Volksbl.' übergeht, — ist aber der sog. „Tiroler

' kein katholisches Blatt, dann hat Herr Tschulik sehr lobenswert gehandelt, als er es verließ. Bozerr, 18. Der. (Eine socialdemokratische Volksversammlung) tagte gestern abends im großen Bürgersaale. Vor allem wurde der Chefredacteur der „Neuen Tiroler Stimmen', Herr Dr. Jehly, angegriffen. Einer der Redner führte nämlich aus, die Lehre der Socialdemokraten sei so überzeugungSkräftig und wahr, dass es kein Conservativer wage, in die socialistischen Versammlungen zu gehen und mit den Socialdemokraten

zu disputieren, weil seine Niederlage sicher wäre. Selbst der „geriebenste aller Tiroler Redacteure' (Dank für das Kompliment!), Dr. Jehly, vermeide es sorgfältig, sich mit socialdemokratischen Führern in eine Diskussion einzulassen; er gehe lieber in's Oberinnthal, wo die sog. „Felsenfesten' wohnen und wo Jehly seiner Sache sicher sei. (Wir hatten doch schon das Vergnügen, auch mit Genossen zusammenzutreffen. Freilich, in gegnerischen Versammlungen Vorstellungen geben, thut der Jehly

nicht. Dazu ist er zu — gerieben.) Ein an derer Redner meinte, das Tiroler Volk sei von Natur gescheidt, aber die Pfaffen machten es dumm; wenn ein Tiroler eine Zeitlang im Ausland gelebt und sich so dem Einflüsse der Pfaffen entzogen habe, dann müsse man sich wundern, wie gescheidt er denke und spreche. Den Baron- Di Pauli nannten die Versammelten einen „bischöflichen Schnapsbrenner'. Mals. Am 21. December starb hier nach sehr kurzem Krankenlager der Hirschenwirt Anton Stecher, «r stand im 56. Jahre, war seit 4 oder 5 Jahren

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 17 von 22
Datum: 28.09.1905
Umfang: 22
Herrn augenscheinlich unbequem war, hatte so harmlos ; als möglich berichtet, daß um Mittag eine Pause eintrat und die Teilnehmer in den Wirtshäusern sich an Knödeln und andern Speisen stärkten; und darum Räuber und Mörder. 'Das war die ganze Beschimpfung; der immer hin nicht höfliche Ausdruck „fressen,' den aber nur ganz zimperliche Tiroler Bauern als tötliche Beleidigung em pfinden würden, dieser Ausdruck ist gar nicht gefallen. Der ganze Vorgang beweist, wie höflich und ruhig die kath

Entrüstung, Zeter und Mordio. Freilich in alter Zeit, wenn der Tiroler Jemand einen „Teufelskerl' hieß, so war das beileibe kein Schimpf ; er wollte nur seine Schlau heit oder gar seine Tüchtigkeit hervorheben. Aber in einer Zeit, wo die Knödel schon beleidigend sind, mußte natür lich der Teufelsbund es noch viel mehr sein. Aber auch das war wieder erlogen. Abg. Schrott hat es sogleich in Abrede gestellt, er hat Berichtigungen erzwungen; denn aus freien Stücken geben diese Leute nicht der Wahrheit

es eine Berichtigung bringen. Aber trotz alledem tauchte die Be schuldigung, wir hätten den Schrafflbund einen „Teufels bund' genannt, auf der Jmster Versammlung wieder auf. Die Hetzer sündigen offenbar darauf, daß die Bauern nicht alle Zeitungen lesen und daß man ihnm vorsagen kann, was man will. Ob das gerade Achtung vor den ' Bauern ist? Jetzt aber noch die schönste Geschichte! Eines schönen Tages lasen wir in der „Tiroler Post' — also in dem Blatte Schraffls — eine Nachricht aus Vintschgau, daß Schraffl

an der Genickstarre erkrankt sei. Die Nachricht kam ganz unerwartet und es war auffallend, daß die Blätter in Wien, wo sich Schraffl aufhielt, davon nichts wußten. Vinstgau ist als Ursprung solcher Nachrichten nicht ganz zuverläßig, und die „Tiroler Post' hatte in Innsbruck geradezu ein Renomtz wegen ihrer Unverläß- lichkeit, d. h. wegen der riesigen Bären, welche _ sie den Lesern aufgebunden hat. Trotzdem wollten wir die Sache nicht totschweigen, sonst hätte man uns am Ende der sträf lichen Gleichgiltigkeit

gegen eine so wichtige Persönlichkeit wie Schraffl beschuldigt. Wir meldeten also pflichtgemäß: Wie die „Tiroler Post' mitteilt, ist der Abg. Schraffl an der Genickstarre erkrankt. Kein Wort mehr. Die Notiz gieng in alle möglichen Blätter über, in liberale ebenso wie in konservative. Ein konservatives Blatt in Südtirol äußerte sogar deutlich seine Zweifel an der Richtigkeit der Meldung und bezeichnete diese Krankheit, wettn wir nicht irren, als eine „Reklame-Krankheit.' Trotzdem sagte der Niedrist in Jmst die Lüge

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 30.04.1903
Umfang: 14
. Wochen-Wundschau. Innsbruck, 30. April. In welchem Lager ist Tirol? Diese Frage ist nach dem vorausgehenden kurzgehaltenen Bericht über die glanzvolle Versammlung der konservativen Partei in Sterzing leicht zu beantworten. Der wahre, echte, katho lische Tiroler muß sich jetzt sofort entscheiden, sollte er bei der heutigen Verwirrung sich bisher nicht klar geworden sein; es kann für niemanden, dem noch das alte Tiroler blut in seinen Adern rinnt, einen Zweifel geben, wohin er sich zu stellen

Katholiken noch länger fortgeführt werden? Jener unglückselige Zwist, der leider seit Jahren unser einst so glaubenseinigeS und mächtiges Land durchtobt und unsere Kraft gegen die Feinde der Kirche und des Vaterlandes beinahe lahmlemgt, er soll endlich verschwinden. Der echte Tiroler ist, wie uns jedermann zugeben wird, ein ebenso feuriger Patriot als treuer.Sohn seiner Kirche. Jedem Katholiken gilt aber die Stimme des obersten Hirten, des Papstes und seiner Bischöfe über alles. Von jeher

waren diese bei uns die Führer nicht bloß in religiösen, sondern auch im politischen Leben. Wer somit ein guter Tiroler ist, der wird auch heute noch zu jener Partei sich bekennen, welcher die Bischöfe angehören und welche sie mit ihrem Segen begleiten. Welche Partei im Lande ist dies? Die Versammlung in Sterzing sagte es jedem, wenn es einer bisher nicht gewußt haben sollte, klar und deut lich. Die konservative Partei genießt das Ver trauen aller Bischöfe und völlig aller hervorragenden Priester des Landes

; sie ist eS allein, welche bisher einer solchen Auszeichnung zu teil wurde, daß zu ihrer Heer- chau die drei Landesbischöfe eigene Vertreter entsenden; diese Partei erfreut sich deS Segens der von Gott ge setzten Autoritäten, deren Wunsch es ist, daß sie sich aus breite und dadurch Friede in die Reihe der Katholiken iringe. O wie herrlich wäre es wieder in unserm Tiroler- ande. wenn die Katholiken wieder in allem einig würden, >er Glaubensfeinde, die uns bedrohen, könnten wir uns rann leicht erwehren. Möchte

diese höchst erfreuliche Versammlung am 38. d. Mts. nicht nur die Teilnehmer in ihrer Ueberzeugung ür die gute Sache der konservativen Partei bestärken, andern die noch wertvollere Frucht zeitigen, daß in diesem Lager wirklich heute noch jeder gute Tiroler stehen muß. Möchten daher alle, die wahrhaft den Frieden unter den Katholiken Tirols suchen, denen es Ernst ist. daß die Lehren der katholischen Kirche auf politischem und sozialem Gebiete in unserm engern Heimatlande zur Geltung kommen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 18
Datum: 03.08.1899
Umfang: 18
Rede fand ebenso reichen, be geisterten Beifall wie die früheren. Nachdem sich der Applaus gelegt, beantragte Dr. Wackernell folgende Resolution: „Die in Innsbruck-Wilten am 30. Juli 1899 von vielen Tausenden katholischer Tiroler besuchte, unter freiem Himmel tagende Versammlung erhebt feierlichen und einmüthigen Protest gegen die am 21. Juni d. Js. auf Ausstellungsplatze in Innsbruck erfolgte Verhöhnung ihres angestammten, katholischen Glaubens und gegen die ihrem ehrwürdigen, kirchlichen

Oberhirten folgend, stets einig und mit allen Krästeu festzuhalten an dem Wahl spruche Tirols: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!' Diese Resolution wurde mit größter Begeisterung einhellig zum Beschlusse erhoben. Der Vorsitzende erbittet sich die Erlaubnis, Hul- digungstelegramme an Seine Heiligkeit Papst Leo XIII., an Se. Majestät den Kaiser und an den hochwürdigsten Fürstbischof Simon zu richten. Diese Erlaubnis wird natürlich gerne ertheilt. Sodann hält Dr. Wackernell folgende Schluss rede: Tiroler

! Unbeschreiblicher Jubel erfüllt mein Herz, wenn ich am Schlüsse der heutigen Versammlung auf deren Verlauf zurückblicke. Freude darüber, dass Tausende von Männern sich dahier zusammenfanden, um angesichts der jüngsten hochbedauerlichen Vorgänge ihrer Ueberzeu gung Ausdruck zu geben; Freude darüber, dass die Ver sammlung in so ernster und würdiger Weise verlaufen, Freude zumal über dir Einigkeit aller katholischen und kaisertreuen Tiroler, welche heute in so glänzender Weise zu Tage trat. Möge diese Einigkeit

unter uns alle Zeit fortdauern. Laffen Sie mich allen, welche an der Versammlung theilgenommen haben, insbesondere den beiden Herren Rednern und dem vorbereitenden Comitö, dann dem Architekten Franz Mahr für die freundliche Ueberlassung des Platzes den wärmsten und herzlichsten Dank aussprechen. Den Schluss der Versammlung bilde nach alter schöner Tiroler Sitte und dem Dränge unser-r Gefühle entsprechend ein Act der Huldigung gegen die beiden von Gott gesetzten höchsten Gewalten, gegen unsern hl. Vater

und gegen unsern innigstgeliebten Kaiser und Landesfürsten. Hoch und erhaben steht Leo XIII. als das Ober haupt der katholischen Kirche, als Vater der Christenheit unter den Fürsten dieser Welt, geliebt von seinen Kin dern, geehrt und bewundert selbst von den Andersgläubign. Bei jedem Anlasse hat Leo XIII. seine besondere Liebe für uns Tiroler bekundet. Und unser Kaiser! fest auf Gott vertrauend, führt er seit mehr als 50 Jahren das Scepter seines großen Reiches, von dem einen Streben beseelt, das Recht

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 12
Datum: 09.04.1896
Umfang: 12
Auffaffung komme doch in erster Linie in Betracht. Aber auch, wenn man es mit Adelung halte, schließe der Vorwurf gewohn heitsmäßiger Streitsucht nicht nur die Beschuldigung eines für den gesellschaftlichen Verkehr unangenehmen, sondern wegen ihrer in der angedeuteten Richtung gewiffermaßen systematisch entwickelten Thätigkeit auch verächtlichen Eigen schaft in sich. Also „Stänker' ist eine Beleidigung. Merk' es sich, wer es bis jetzt noch nicht wußte! * (Von der Tiroler und Vorarlberger Fremden

- verkehrs.Ausstellung in Wirn-Rotunde.) Die Tiroler Weinkosthalle, eines der schönsten Objekte dieser Aus stellung, welche sich im Nordwest-Transepte der Rotunde befindet und in welcher die bestbekannte Tiroler National- Sänger-Gesellschaft Bogner aus Innsbruck während der Dauer der Ausstellung konzertiren wird, wurde vom Ver treter der Baron Dipauli'schen Kellereien in Kältern, Herrn Scholdan übernommen. Der Name dieses hoch angesehenen Hauses allein bietet wohl die beste Gewähr, daß die Tiroler Weine

nur in bester Qualität zum Aus- schanke gelangen und dadurch der Ruf der Güte der selben in Wien, wo sich dermalen schon 14 Tiroler Wein stuben befinden, vermehren und befestigen wird, sowie das Absatzgebiet dieser vorzüglichen Weine in Wien bedeutend vergrößert werden wird. Besonders intereffant wird auch die Abtheilung für Tiroler Holzschnitzerei aus Gröden werden, welches sich in hervorragender Weise betheiligen wird. Das Ausftellungs-Komitö macht noch insbeson dere jene Geschäftsleute aus Tirol

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Seite 5 von 14
Datum: 28.04.1904
Umfang: 14
Rom, 22. April. (Von den Tiroler Pil gernd) Der Pilgerzug kam am 19. glücklich in. Loretto an. Er bestand aus 80 Herren und 126 Frauey. Um 10 llhr wurde das Amt in der Kirche zelebriert von Dekan SchSnaffinger^ Ein Sängerchor aus Prie stern besorgte in guter Weise den Gesang. Dann Be sichtigung der Kirche und Nachmittag wieder Andacht, Herz Jesu-Lied usw. Leider Regen, der uns auch bei dein Abstieg zum Bühnhof belästigte. Dann Fahrt bei der Nacht bis Asstfi. Dort wurden in der Kirche äs Angelis

Loubet schmückt. Wir 'werden Sonntag, den 24. Nachmittag, die Audienz beim Hl., Vater haben, der sich dahin er klärte, daß es ihm zur Genugtuung gereiche, an dem Tage, wo der radikale Republikprästdent am Quirinal empfangen wird, die treuen Tiroler Katholiken zu em pfangen. Uebrigens haben wir bis heute das Programm genau abgewickelt, gestern in St. Peter einer Messe für. die Pilger angewohnt und Nachmittag schon viele Kirchen, besonders im Aventin und JaniculuS besucht. — Herzte Besuch

der Katakomben, Hochamt in der'Basilika der hl. Domitilla, Ansprache von Rektor Lohninger, darnach noch einleitende Worte eines EapellanuS äsll' Anima. Besuch der Katakomben. Stimmung begeistert. Wetter heute seit Mittag Regen, gestern gut, von Hitze keine Rede. / - Rom, 24. April. (Bon den Tiroler Pil- germ) Ich schreibe unmittelbar nach der Audienz beim Hl. Vater. Wir waren auf halb 3 Uhr nach S. Pietro bestellt. Langsam setzte sich eine Jubiläumsprozesfion in Bewegung, die betend in den Petersdom zog

der- Vater unter den Kindern. Der Sängerchor sang schöne Pieren, selbst Tiroler Jodler — nach Vollendung des, Rundganges, stellte sich Se. Heilig keit, in. die Mitte der obern Seite des. Saales und. sprach mit sonorer Stimme in schönem Italienisch, gab seiner Freude Ausdruck, daß die figli djlettissimi, die Tiroler gekommen, und erwähnte die Gefahren, die ihnen drohen, ermähnt'sie zum Aushalten, erwähnt, daß zwei zufällig hier anwesende Kardinäle sich über die. Andacht und dem. Ernst lobend aussprachen

, mit denen der Brixener Pil gerzug dse hl- Stätten besuchte- Se. Helligkeit, ermähnt vor allem zur Einigkeit, die Tiroler sollen, festhalten in der Treue zur Religion, zur Kirche und zum, Vaterland, zum Kaiser.'Zum Schlüsse sagte er- daß er segne .alle hier Anwesenden,, ihre Angehörigen,, alle., welche sie. Lebtty und von welchen sie wünschen, daß sie gesegnet seien.* Alle gingen hocherfreut von dannen und mancher Prie ster sagte: »Base est dies quam fecit Dommus“. Gleich darauf wurden die Pilger

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Seite 1 von 14
Datum: 23.02.1905
Umfang: 14
vermerkt und sie haben dagegen in ihrer Presse Stellung genommen. Die Tiroler Blätter haben zwar noch nicht darüber geschrieben, wohl aber brachte das Wiener christlichsoziale Organ »Die ReichS» post' einen Artikel in dem eS unter anderem heißt: »ES ist zwar nicht das erstemal, daß Tiroler Bischöfe auf einer Generalversammlung des katholisch-politischen BolksvereinS als Redner auftreten. Das geschah aber in Zeiten, wo die Tiroler Katholiken noch nicht parteipolitisch gespalten

waren und wo der BolkSvecein als Sammelpunkt aller katholisch gesinnten Dcutschtirolcr gelten konnte. Seitdem ist aber der Bolksverein im schroffen Gegensatz zu den Tiroler Ehristlichsozialen ein spezifisch altkonservativer Verein unter auSschließ. lich altkonservativer Führung geworden. Dieser Umstand macht es so auffällig, daß die Tiroler Landerbischöfe die Generalversammlung des BolksvereinS nicht bloß durch ihren Besuch auszeichnen, sondern auf derselben auch als Redner auftreten sollen. Wenn die LandeSbischöfe

die Bischöfe als die über den Parteien stehenden Bermittler und Schieds richter betrachten wird. Daß dadurch die Lösung der so traurigen Tiroler Frage nur noch viel schwieriger gestaltet wird, dürste wohl kaum einem Zweifel begegnen.' Wir bemerken dazu, daß es uns nicht einfällt, die hochwürdigsten Fürstbischöfe als Parteimänner zu bezeichnen. Aber dagegen wird sich auch die allgemeine Empörung richten, daß die Bischöfe unter Kuratel der Wiener gestellt werden. Das einemal wird ihnen von einem Wiener

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Seite 1 von 12
Datum: 16.04.1896
Umfang: 12
23. April Georg. I Montag 20. April Hildegund. Freitag 24. April Fidel. v. Sig. \ Dienstag 21, April Anselm. SamStag 25. April Markus. Nr» 16, Herz Jesu-Bundesfeier im sb. Pnesterseminar in Bchen. „Auf zum Schwur Tiroler Land, Heb' zum Himmel Herz und Hand! Was .die Vater einst gelobt, Da der Kriegssturm sie umtobt, Das geloben wir auj's Neue. Jesu Herz, Dir ew'ge Treues In freudiger, heller Begeisterung ertönte dieser Ruf! aus der Versammlung, die sich am 13. April im fb. { Priesterseminar zur Herz

Jesu-Bundesfeier einfand. Gewiß war es sehr passend und angezeigt, daß dieses Tiroler Fest, das Fest des Glaubens, gerade an jener Stätte zuerst gefeiert wurde, von der das Leben des Glaubens ausströmt in unsere Thäler. Wahre Vaterlandsliebe und fester Jesusglaube, diese Geschwisterte, haben ein treues Heim wie in ganz Tirol, so besonders im Priester seminar, in den Herzen der Theologen. Deshalb waren die Alumnen des Seminars schon seit Monaten rührig, dieses Fest würdig zu begehen

(Worten) Zügen stellte Herr Redner sodann die Wohlthaten und den Segen dar, der unserem Tiroler Lande aus dem Bunde mit dem liebevollen Herzen Jesu erwuchs, so daß am Schlüsse der Rede gewiß Aller Herzen jubelnd mit- einstimmten in den Ruf: „Hoch lebe das Herz unseres Erlösers, hoch lebe das Herz Jesu!' Die schönen Bilder, die Herr Redner mit Worten gezeichnet hatte, lebten bald in kurzen dramatischen Darstellungen auf; so „Die Ständeversammlung in Bozen (Dramatische Szene aus „Spinges' von Seebers

und Erwartungen, die das sehr reichhaltige Programm dankte ihren 'Schmuck 'und' ihre malerische Bühnenaus- stattung ganz der emsigen, kunstsinnigen Maler-Gilde des . Den Sch Seminars. — Gleich am Beginne der Feier rauschte der - begeistert „Tiroler Adler' über die Festversammlung. Und wer ? dm herrlichen Chor (Ged. von Dr. August Lieber, komp. ; von I. Mittererl kennt und feinen stimmungsvollen, be- ; Erwartungen, die das sehr reichhaltige Programm ver- gristerten Vortrag von Seite des Sänger chorrs der Theo

- ' sprach, wurden durch die flotte, schneidige Aufführung logen gehört hat. der wird es glauben, daß das Tiroler - «*-*««*- • -- • ... >> 6mm Blut zu wallen begann und zu Herzen,dva'3- war der Fittigschlag des „Tiroler Adler betrat der Festredner, ein Alumnus die Buhne. Mit noch übertroffen. Möge sich dieser Eifer und diese Be geisterung für dieses Tirolcrsest überall im ganzen Lande zeigen, dann haben wir wahrhaftig noch Großartiges zu erwarten.

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Seite 1 von 14
Datum: 07.12.1899
Umfang: 14
11 . 2>ec., Samafuä % Freitag 15. Der., Christina I. ; , Dienstag 12. Dec., Maxentius A Samstag 16. Dec., Eusebius B. M. .W. Außerordenttiche Keneralversammlrmg des Katholischen Tiroler Lehrervereines. Brixen. 27. November. Bald nach halb 12 Uhr hatte sich der große Saal in der f. b. Hofburg mit Mitgliedern und Gönnern des Vereines gefüllt, welche erschienen waren, um gegenüber einer bedauerlichen Linksschwenkung mehrerer Lehrer offen darzuthun, dass die Lehrerschaft Tirols der übergroßen Mehrheit nach katholisch

Worten das heute zu bewältigende Programm. Bürgermeister Mittermayr entledigte sich dann, wie er sagte, einer angenehmen Verpflichtung, den kath. Tiroler Lehrerverein in den Miuern der Stadt willkommen zu heißen. Seine Worte ernteten großen Beifall. Das erste Referat, welches über das Thema „Be rufsfreudigkeit' handelte, besprach der redegewandte Schul leiter Scheidle von Lans. Zur Erlangung von Berüfs- freudigkeit gehöre: eine kräftige Gesundheit, Ausbildung in den Wissenschaften des Lebens

. . An. Seine Heiligkeit gieng nachstehendes Telegramm (irr lateinischer Sprache) ab: „Der katholische Tiroler Lehrerverein, in Brixen versammelt, unterbreitet Seiner Heiligkeit ehrfurchtsvollst die Gefühle der größten Ver-. ehrung, des kindlichen Gehorsams und der innigsten' An hänglichkeit und bittet demüthig für das glückliche Ge deihen des Vereines um Euer Heiligkeit Segen'. Und an die kaiserliche Cabinetskanzlei: „Die heute in Brixen -tagende außerordentliche Generalversammlung des katho lischen Tiroler

Lehrervereins fühlt sich gedrängt, die leb haftesten Gefühle unwandelbarer Liebe und unverbrüch licher Treue der. katholischen Tiroler Lehrerschaft für Seine Majestät unseren allergnädigsten Kaiser und Herrn und für das ganze kaiserliche Haus zum Ausdruck zu bringen.' Hierauf referierte Lehrer Stricker aus Bruneck über „die Gehaltsregulierung der Tiroler Lehrerschaft'. - Die Lehrer hätten vollauf das Recht, mehr Gehalt-zu ver langen. Redner bewies dies an sehr drastischen, mit Heiterkeit und frenetischen

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Seite 9 von 14
Datum: 17.03.1898
Umfang: 14
. Der Papst nahm das Ge schenk gütigst entgegen, fand davon bald großen Gefallen und sprach sich schon wiederholt voll des Lobes über die Tiroler Aepfel aus. Se. Heiligkeit, welche ihrer großen Mäßigkeit und Regelmäßigkeit des Lebens, ein hohes Alter mit seltener Rüstigkeit verdankt, verzehrt gewöhnlich 3 solcher Aepsel täglich, zwei zu Mittag und einen des Abends und äußerte sich-wiederholt, daß ihm dieselben außerordentlich wohl bekommen. Er habe früher Aepfel aus Neapel und aus anderen Theilen Italiens

bezcgen» aber denen von Tirol gebe er weitaus den Vorzug. Keine hätten ihm so gemundet und so gut angeschlagen wie die Tiroler Aepfel. Als die vom genannten Prälaten ge spendeten Früchte zu Ende gingen, ließ daher Se. Heilig keit um eine weitere Sendung ersuchen. Die ersten habe er als Präsent angenommen, jetzt wolle er sie bezahlen. Der Prälat hatte von seinem Gute keine solchen Früchte mehr und wandte sich an den hochwürdigsten Fürstbischof Karl Eugen von Trient, welcher es sich zur großen Ehre

rechnete, Sr. Heiligkeit Aepfel aus den eige nen Gütern zu senden. Erst vor wenigen Wochen, als auch diese Aepfel zur Neige gingen, bat der hl. Vater wieder um die schmackhafte Tiroler Frucht uud erhielt aus Trient die dritte Sendung. Als nun der mehrfach genannte Prälat kürzlich vor dem 20. Jahrestage der Krönung dem Papste mit der famiglia pontificia die Huldigung darbrachte und den Peterspfennig der Diözese Trient Sr. Heiligkeit zu Füßen legte, sagte der Papst dem Sinne nach: Diese guten Tiroler

vom 17. Februar l. I. gewählt ten Vorstand an die Freunde unserer Alpen, insbesondere an die alpinen Vereine mit der Bitte heran, sein Bestre ben zu unterstützen, auf daß dem edlen Unternehmen auch Erfolg blikhe. Innsbruck, im März 1898. Tiroler Landesausschuß. Auszug aus dem Zihungsprotokolle vom 4. März. Der praktische Arzt Dr. Francesco Zadra in Caldonazzo wurde zum Assistenten in der Landes-Jrren- anstalt in Pergine ernannt.

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Seite 4 von 14
Datum: 24.10.1901
Umfang: 14
auch für Gries und überhaupt für die ganze Umgebung. Die Bozner sollen eben gar keine Gelegenheit haben, eine Militärkapelle zu hören. — Auf eine affichierte Kundmachung der Gemeinde, welche die Unterschrift des Bürgermeisters Perathoner trug, schrieb ein Unbekannter: „Nieder mit Berathoner, her mit Militär'. Auf einem anderen Placat wurde der Name Perathoner's durchstrichen und ein arges Schimpfwort daneben geschrieben. Bozen, 20. October. (Tiroler Sängerbunds fest.) Schon gestern früh war unsere Stadt

festlich ge flaggt. Abends um 7 Uhr zog die Feuerwehrkapelle nebst einer großen Menge Neugieriger auf den Bahnhof, um die Festgäste zu empfangen. Letztere langten etwa um 7 Uhr 20 Miu. an und zogen etwa 100 Mann stark zum Bürgersaale. Daselbst gaben sie ein Concert, das großen Beifall fand. Heute früh wurde im Sitzungs saale der Handelskammer die Hauptversammlung des Tiroler Sängerbundes abgehalten, Nachmittags bildete sich ein Festzug, der durch die belebtesten Straßen Bozens zur Burg Runkelstein zog

wird die Verwegenheit, den akademischen Sänger bund in Innsbruck deshalb aus dem Tiroler Sängerbund auszuschließen, weil er katholische Akademiker, katholische Söhne des Landes Tirol, zu seinen Mitgliedern hat, einer sehr ernsten Beurtheilung unterzogen. Durch den am 20. October zu Bozen gefassten Beschluss wurde der Be weis erbracht, dass es im Tiroler Sängerbund keinen Raum mehr gibt für nicht radicale Gesangsvereine und Sänger. Es wird gut sein. hievon in den weitesten Kreisen unseres Landes Notiz zu nehmen

und mit ver einten Kreisen dahin zu wirken, dass der Perathoner'sche Geist, der für Bozen schon so verhängnisvoll geworden, nicht auch zum Verderben für den Tiroler Sängerbund werde. Trient, 18. Oct. Auf der Ponalstraße bei Riva wurde heute gegen 9 Uhr vorm. ein Fremder, Dr. Bernard Ladenburger, Justizbeamter aus Mannheim, von einem Unbekannten, der deutsch sprach, zuerst mit einem Stocke angegriffen und dann mit Revolverschaffen schwer verwundet. Der Thäter ergiff die Flucht, als mehrere Deutsche

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