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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.06.1927
Umfang: 6
,- Das Lasvverk Merano kàlt am l^ager elne grosse àsivabl der modernsten (ìasapparate, vie Koclier (Zasberde aucll kllr Koks und tto>2, Ladeöken mit und oline Douclie, Automaten kllr liilcben, ttotels, Ambulatorien etc. ?u billigstem preise und gering stem llasverbrauà g» LuZen von Historischer Roman von L. Mühlbach. I. Die Gräfin von Soissons „Ist das Ihr letztes Wort. Madame?' fragte der Kriegsminister Louvois mit strengem, fast drohendem Ton. „Es ist mein letztes Wort,' erwiderte» die Gräfin von Soissons

stolz. „Meine Tochter ist noch zu jung, um sich zu vermählen, und außer dem wünsche ich sie in der Wahl ihres Gemahls nicht zu beschränken. Sie soll sich nach ihrem Herzen vermählen.' „Sie wollen mir damit sagen, daß Ihre Tochter nicht im Stande ist. meinen Sohn zu lieben?' fragte Louvois hastig. Die Gräfin zuckte die Achseln und schwieg, aber ein stolzes, spöttisches Lächeln umspielt!' ihre Lippen und ein schneller feuriger Blitz ihrer großen schwarzen Augen flog über das zorngerötete Antlitz

, daß es nicht eines Tages heißt: die Mancinis sind nicht glücklich bei den Louvois.' „Soll das eine Drohung sein?' rief die Grä fin. sich stolz emporrichtend. Jetzt war es Louvois, welcher die Achseln zuckte und schwieg. „Ich habe Liebe gesäet und Haß geerntet,' sagte er dann mit langsamer, drohender Stimme. Die Gräfin von Soissons brach in ein lautes fröhliches Lachen aus. „Ach,' rief sie, „es be liebt Eurer Exzellenz die iu'ue Mode anzuneh men, welche die Frau von Maintenon jetzt in Aufnahme bringt. Sie zitieren

Worte aus der heiligen Schrift und die Propheten sind ihre Lieblingsdichter geworden.' „Ich begnüge mich mit den Propheten', sagte Louvois lachend. „Wollte Gott, daß es andere auch so machten, daß sie sich mit den Propheten der heiligen Schrift begnügten nnd nicht zu den Propheten der unheiligen Welt ihre Zu flucht nähmen.' Die Gräfin stutzte und das Lächeln erstarb einen Moment auf ihren Lippen. „Was wollen Sie damit sagen?' fragte sie hastig. „Ich will damit sagen, daß die Frau Gräfin von Soissons

, die Nichte des Kardinals Maza- rin, nicht zu den frommen Schülerinnen der Frau von Maintenon gehört,' erwiderte Lou vois mit einem boshaften Lächeln. »Sie zie hen es vor, nicht in der heiligen Schrift, sondern in den Sternen zu leseil.' „Und in den Sternen stand es geschrieben, daß unsere Familien sich nie sollten lieben,' parodierte die Gräfin pathetisch. Was können wir also dafür, nnd weshalb wollten wir uns deshalb zürnen? Das Schicksal hat es so ge wollt nnd wir müssen uns in Demut fügen. Sie sehen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.01.1928
Umfang: 6
von der Gräfin Kaunitz zu ^rennen?' „Ich willige ein. Der Kurfürst war, wie Sie sagen, ein Bundesgenosse Oesterreichs. Cr soll ein Bundesgenosse Frankreichs werden'. „Signora, Sie übernehmen da ein großes Werk. Ich gebe Ihnen ein Jahr Zeit, um das selbe auszuführen. Wenn in einem Jahre durch Ihre Hilfe der Kurfürst von Bayern sich von Oesterreich losgesagt und das Bündnis mit Frankreich unterznchnet hat, so werde ich die Ehre haben. Ihnen, der edlen Bundesgenossin des Königs von Frankreich, im Auftrag mei

Freuden Subsidien zahlen. Ich erlaube mir, Signora, Ihnen das Taschengeld für den jetzigen Monat zu über geben, und als Quittung mögen Sie die Gnade haben, mir Ihre Hand zu reichen, damit ich sie an ineine Lippen drücke'. Er legte eine Börse mit Goldstücken zu den Füßen der Gräfin nieder und bedeckte dann die dargereichte Hand der Gräfin mit Küssen. „Ich werde Sie oft um Ihren Rat bitten müssen, lieber Marquis', sagte sie. „Ich werde mich glücklich schätzen, Ihnen denselben zu geben

'. „Aber es versteht sich von selbst, Marquis, daß alles, was wir gesprochen, ein tiefes Ge- heimnis unter uns bleibt?' „Es^versteht sich von selbst, Signora, ein tie fes Geheimnis, das Ich niemandem auf der Welt verraten werde. Geben Sie sich daher, immer den Anschein, Frau Gräfin, mich gar nicht zu kennen. Selbst der Herr Kurfürst darf nicht ahnen, daß ich Sie heute gesprochen habe. Ich bitte daher um Erlaubnis, mich entfernen zu dürfen, denn hören Sie nur, da schlägt es eben 1 Uhr, und der Herr Kurfürst

wird gewiß pünkt lich sein, wie es alle zärtlich Liebenden sind'. „Darf ich morgen um diese Stunde wieder der Frau Gräfin meine Auswartung machen?' „Ich erwarte den Herrn Intendanten jeden Vormittag um diese Stunde', sagte Lukretia lä chelnd. „Ich werde ihm dann jedesmal meinen Berich erstatten und seinen Rat entgegen nehmen'. »Also auf morgen, gnädigste Gräfin. Nur eine Bemerkung erlaube ich mir noch. Wenn die Frau Gräfin mit dem Herrn Kurfürsten Ve- nvdig noch vor dem Karneval verlassen sollten

, so werde ich mir erlauben, Ihnen den Kauf- preis, den Sie für die Einrichtung Ihres Hauses Sezahlt, zurückzuerstatten. Leben Sie wohl, Frau Gräfin, Frau Bundesgenossin!' Cr küßte ihr ehrfurchtsvoll die Fingerspitzen und entfernte sich. Die Gräfin blieb horchend stehen, bis die Tür des Salons sich hinter ihm geschlossen hatte. „Ah', rief sie dann jubelnd, „ich bin frei, ich bin unabhängig, ich bin reich und ich werde in der Welt ein« glänzende Rolle spielen. Die Tage der Knechtschaft sind vorüber, ich bin erlöst

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Seite 2 von 8
Datum: 10.07.1927
Umfang: 8
', erwiderte die Gräfin, indem sie die goldene Handklingel, ein Meisterstück Benvenuto Celli- nis, vom Tische nahm, und mehrmals hestig schellte. Sofort tat sich die Türe auf, der Haushof meister Latour erschien auf der Schwelle, und fragte deniutsvoll nach den Befehlen der Gräfin. „Vor allen Dingen', sagte sie geb'elerisch, „vor allen Dingen sollen die Tore oes Hotels weit geossnet werden, damit der Pöbel sehe, daß ick keine Besorgnis hege wegen, einer Wieder holung der Szene von heute. Alsdann senden

Sie sogleich alle Lakaien aus, und lassen.Sie überall bei dem ganzen Hofzirkel meiden, daß bellte ausnahmsweise bei mir Empfanzstag ist.. und daß meine Salons heute abends von 9 Uhr an geöffnet sein werden. Beordern Sie ferner Meißen, Stallmeister, daß /ich in einer halben Stünde ejne Spazierfahrt, machen will. Im offenen Äatefchwägen mit sechs Pferden und zwei Vorreitern, Gala-Equipage und Staatslivreen. Eilen Sie sich!' , Der Haushofmeister verneigte sich und eilte hinaus. „Oh', rief die Gräfin

, ihm nachblickend, „ich will diesem ganzen hohnlachenden, schaden frohen Paris beweisen, daß solche Erbärmlich keiten keinen. Eindruck aus mich machen, und daß die Nichte des Kardinals Mazarin keine Furcht empfindet. In einer halben Stunde wird der Hof, wie alle Tage, feine Spazierfahrt im Prè aux Clerks machen, und es würde allen willkommen fein, wenn die Gräfin von Soissons nicht dort erschiene. Ich aber will ihnen das Vergnügen nicht bereiten! Sie sollen mich alle sehen, diese feigen, kriechenden Hosleuts

kann stolzer auf den Kavalier, sein, der' neben ihrem Wagen reitet, als ich es auf Dich sein werdet' Vl. Der Gs^llschaftsabend Die.Befehle der Gräfin waren alle pünktlich vollstreckt worden. Die Lakaien und Lauser eil ten durch ganz Paris, um der Hofgesellschaft und dem königlichen Hofmarschall zu melden/ daß heute Abend im Hotel, Soissons großer, Empfang sei. .Die Tore des. Vorhofes wgren weit geöffnet, und genau nach einer halben^. Stunde, nachdem Latour das Kabinett der.Grit-' fin verlassen, hielt

die große Staatsequipage der Gräfin vor dem Gittertor, führte der Jokay das Pferd des Prinzen Eugen vor, während der Stallmeister der Gräfin neben dem offenen Wagenschlag harrte, um ihr beim Einsteigen die Hand zu reichen, wie es sein Dienst von ihm forderte. Es war ein schöner und prachtvoller Anblick, den diese Galaequbpaae der Gräfin darbot. Das Gestell des Wagens war ganz und gar vergol det, und über den großen goldblitzenden Rä dern erhob sich wie eine große Wunderblume in Gestalt einer Lilie

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Seite 2 von 6
Datum: 22.06.1927
Umfang: 6
, sich an das genannte Institut wenden. prm? von Zavo^en Historischer Roman,von L. Mühldal (4. Fortsetzung.) Das Kratzen an derselben wiederholte sich: wider ihren Willen beschlich eine Regung von Furcht das stolze Hyrz der Gräfin und die dro henden Worte des Ministers Louvois tönten wieder vor ihren Ohren. Wie, wenn es Häscher wären, die er abgeschickt, wenn er vom König sich einen lettre de cachet erwirkt hätte? Wenn — aber nein! Er durste es nicht wagen, so weit zu gehen, er durfte nicht Hand anlegen

an die Gräfin von Soissons, die ,Nichte des Kardinals Mazarin nicht allein, sondern auch die Richte des regierenden Herzogs von Savoyen, die Schwiegertochter der Fürstin von Carignan, welche eine so angesehene Stellung am Hose einnahm. Nein. Olympia hatte nichts zu fürchten! Das Laboratorium konnte nichts mehr verraten und das Fläschchen war geleert. Die Zukunft ge hörte ihrl Mit ralàn beherzten Schritten näherte sie sich der Ti^und schob den Riegel zurück. Eintreten,-ries sie gebieterisch. Die Tür

iìffnetNàh sofort und ein junger Mann trat ein. Em Lächeln flog bei seinem Erscheinen über das Antlitz der Gräfin. Ach, mein Sohn, rief sie mit einem leichtfertigen Achselzucken, du bist es nur! Ja. erwiderte der Jüngling ernst und traurig, ich bin es nur! Aber ich komme, màe gnädigste Mutter um eine Unterredung zu bitten. III. Die Gräfin von Soissons antwortete auf diese Bitte nur mit einem leisen Kopfnicken und einem Wink ihrer Hand; es lag fast etwas Hochfahrendes und Spöttisches in dem Blick

, ivelchen sie auf ihren Sohn heftete. Dieser Blick schien zu sagen: wie kann man so klein, so un der Sohn der schönen Gräfin von Soissons zu sein! Und in der Tat. die Erscheinung d?s jungen Mannes hatte beim ersten, flüchtigen Anschauen etwas Unbedeutendes und Nichtssagendes. Die Gestalt war klein und von wenig ansprechen den Formen. Der Kopf, der zwischen breiten Schultern auf einem etwas allzàngen Halse ruhte, mar gegen die Gestalt von auffallender Größe, das Antlitz lang und schmal, von dunk

schweren Locken nieder, und faßte das ganze schmale bleiche Antlitz wie mit einem dunklen Nahmen ein. Aber etwas gab es doch in diesem nicht schönen, nicht geist reichen, nicht jugendfrischen Angesicht, das alle die Mängel desselben vergessen ließ, und oft sogar dasselbe mit einer überraschenden, nie geahnten Schönheit überstrahlte. Dieses Etwas auf die Einladung der Gräfin zu warten schien, ihr näher treten zu dürfen. Sie erteilte ihm dieselbe, indem sie mit einer langsamen, nachlässigen Bewegung

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Seite 2 von 6
Datum: 07.01.1929
Umfang: 6
wieder zu sehen, nicht wahr? Nun hören Sie, Freund, ich will Ihnen etwas sagen, was bis jetzt hier noch niemand weiß, ein Geheimnis, das erst bekannt werden darf, wenn wir Venedig verlassen ha ben. Ich will Ihnen den Namen meiner Ge liebte sagen, es ist die Gräfin Lukretia Canossa. Nun? Sie schreien nicht auf vor Entzücken? Sie fallen mir nicht um den Hals? Sie begreifen nicht?' ' ' , «Ich kenne die Frau Gräfin..nicht', sagte Eugen, »ich kann.daher nicht ermessen —' »Was Sie das angeht, nicht wahr? Herr

, mein Grit, dieser verstockte Sünder hat-in Ve nedig gelebt, wie in einein Studierzimmer, wo hin kein Ton der Welt, dringt. Er weiß nicht einmal, was es ihn angeht, wenn ich ihm sage, daß die Gräfin Canossa meine Geliebte ist. Freund, Waffenbruder, hören Sie also: die Gräsin Canossa ist die Schlvester des Marchese Strozzi'. „Die Schwester meines Todfeindes', sagte Cugen düster. „Ja, und sie haßt den Marchese vielleicht ebenso sehr, als? Sie, während der eifersüchtige Marchese die Dnmmheit

hat, ihr zu vertrauen. Sie ist außer Mademoiselle Viktorine die ein zige, welche die Zimmer der Marchesa Vtrv'ji betreten darf-, . . ' Es fuhr wie ein leuchtender Blitz über Eu gens Antlitz hin, und feine Angen flammten höher auf. „Sie kennt sie?' fragte er atemlos. „Sie <vht zu ihr?' ^ „Ja, und Sie sollen mit ihr gehen! Es ist hente großes Maskenfest heim Admiral Moce- à>o, die Gräfin Canossa erscheint als Königin Maria Stuart im langen Schleppkleid. Sie wird vorher einen Besuch im Palast Strofi

machen, sie wird in all ihrer Herrlichkeit sicn der Marchesa zeigen, und der Page, welcher ihre Schlepve trägt, wird natürlich mit ihr in nas Gemach der Marchesa eintreten. Sie, mein lie ber Eugen, Sie werden dieser Page sein'. Eu/ien stieß einen Schrei des Entzückens aus und warf sich dem Kurfürsten in die Arme. „Es war am Nachmittag dieses Tages, als die glänzende Staatsgondel der Gräfin Canossa vor dem Palaste Strozzi anhielt. Die Gräsin, das Antlitz verhüllt von einer Maske, im pracht vollen Kostüm der schönen

Griff eines Dolches hervorblitzen. W'ie-«r hinter der Gräsin her die Stufen hinaufschritt, funkelten seine Äugen wie Flammen aus den dunklen Oessnungen der Maske hervor, und dieser fun». kelnde Blick war es. vielleicht, Äer den Portier, welcher die geschlossene Pforte geöffnet hatte« aufmerksam und. mißtrauisch machte. „Gnädigste Frau Gräfin', sagte er, »der Page darf wohl in der Gondel auf die Rück kehr von Ew. Gnaden warten?' Die Gräfin war schon einige Schritte in die, Halle hineingegangen

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Seite 2 von 6
Datum: 31.12.1927
Umfang: 6
. Wahrlich ein Grund, sich des Lebens zu freuen. Die Menschheit hängt ja so sehr an Aeußerlichksiten und Formalitäten, und, wenn man nur will, so kann man an jedem beliebten Tags einen LuZen von Historischer Nomon von L. W üb'back- t lM. Il'mcizung. „Du siehst es wohl', sagte die Gräfin voll kommen ernsthaft, „es war die höchste Zeit, daß ich ineine Möbeln erneuerte'. „Ah, Em. Gnaden sehen aus wie eine Fee', rief Manetta freudig. - „Ich bin auch eine Fee', erwiderte Lukretia lachend. »Ich habe eineil

, Berlin; Gehèimjlt tizrai Bertold Wagner von Blumenthal, Osnabnick', Central: Cesare Tardivo, Usf. Gen. Verona. „Und Du zeigtest ihm alles?' „Ja, gnädigste Contessa. Er sah sich alles sehr genau an und schrieb zuweilen etwas in kein Notizbuch. Hier in diesem Zimmer blieb er am längsten, und ich glaube, er hat sich förmlich eine Zeichnung von demselben gemacht, weil ich ihm sagte, dies sei das Wohnzimmer der Frau Gräfin'. „Mein Gott', murmelte die Gräfin, einen beschämten Blick nmherwerfend

von Bayern die Gräfin Canossa ans dein hohen Hause der Strozzi für eine so leichte Beute, halte, daß man sie mit Geld uud Geldes- wert erkaufen könne. „Wann war dieser Herr hier, und wie sah er aus?' fragte sie düster. „Es war um die Mittagsstunde, als er kam, gnädigste Gräfin. Die Regatta hatte eben be gonnen, denn die zwanzig Kanonenschüsse wa ren eben abgefeuert'. „Got fei Dank, er mar es nicht', sagte Lukre tia aufatmend zu sich selber. „Er befand sich mi iener Zeit neben mir in meiner Gondel

werden. Das Zen- tralverwaltungsaint wird seinerseits die einge laufenen Summen den Provinzialämtern gut schreiben. . Während im laufenden Jahre für Mitglieds karten und Mitgliedsbeiträge von den E'nzelncn L. 44.— bezahlt wurden, machen wir aufmerk sam, daß im kommenden Jahre die bsireffen- den Quoten auf L. 39.— herabgesetzt werden.. wir hatten erst kurz zuvor unsere Bekanntschaft gemacht'. Ein leises, schüchternes Klopfen an der Tür nach dem Salon weckte die Gräfin aus ihrem Nachsinnen

. Es war der Dekorateur, welcher um die Erlaubnis bat, das Boudoir der Gräfin in Ordnunn bringen zu dürfen. „Treten Sie ein, mein Herr', sagte Lukretia, „aber beeilen Sie sich, denn, wie ich glaube, ist es bald 1 Uhr'. „Die Pendule im Salon hat eben die elfte Stunde geschlagen, gnädigste Contessa', er widerte der Tapezierer,' der jetzt in der reich gekleideten Dame sogleich die Gräfin Canossa erkannt hatte. - „Die Pendule, ich habe also eine Pendule', dachte Lukretia, und sie eilte in den Salon, um sich die große

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Seite 2 von 6
Datum: 28.07.1927
Umfang: 6
ihn und lasset ihn groß werden vor der Welt!' Nachdem fie diesen Segen gesprochen, grüßte sie Eugen nut einem letzten Liebesblick und eilte hinaus, lim den Wagen zu besteigen, als Bäue rin ihre Reise fortzusetzen und aus Frankreich zu entfliehen. Die Gräfin von Soisfons hatte indessen auch dann noch, als sie bereits die Ereiuen Frank reichs überschritten hatte, noch viele Gefahren zu bestehen, viele Demütigungen zu erdulden. Die Kuriere und Boten ihres Feindes Louvois waren ihr überall zuvorgekommen. „Herr

von Louvois,' erzählt ein Zeitgenosse von Olym pia, „Herr von Louvois möchte die Gräfin selbst bis in die Hölle verfolgen. In allen Städ ten und Dörfern, welche sie auf ihrer Flucht passierte, weigerte man Ich in den Gasthäu sern, sie aufzunehmen: oft mußte sie auf Stroh schlafen und die Verwünschungen eines unver schämten Pöbels dulden, der sie Hexe und Gift mischerin schalt. Herr von Louvois sandte selbst bis nach Brüssel einen Vertrauten, einen Hauptmann, der dort an die Bettler Geld aus teilen mußte

, damit sie die Gräfin insultierten. Als sie eines Tages ins Beguinenkloster gegan gen war, um dort Spitzen zu kaufen, sammel ten sich vor demselben Tausende von Men schen, die laute Verwünschungen zögen sie aus stießen, und schwuren, daß sie die Giftmische rin zerreißen würden, wenn sie heraus käme. Die Gräsin mußte die Stacht im Kloster blei ben, um dem wütenden Pöbel zu entgehen.' „Ein anderes Mal,' schreibt Frau von Sövigny ihrer Tochter, „hatte das Volk erfahren, daß die Gräfin sich in der Gudulekirche befände

und unter furchtbarem Katzengeheul führte das Volk vor der Kirche einen Tanz aus, indem die Leute schrien, sie wären Teufel und Hexen, die zu Ehren der Giftmischer!» den Sabbath feierten und die Seele der Gräfin abholen wollten. Nur dadurch, daß die Gräfin aus einer Seitenpforte der Kirche entschlüpfen konnte, entging sie dein wütenden Volk. Indessen machte der Freund der Gräfin, der spanische Gouverneur der Niederlande, Gras von Mon- tarey, endlich diesem Unwesen ein Ende und erklärte laut, daß er die Gräfin

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Seite 2 von 6
Datum: 29.12.1927
Umfang: 6
, daß die Einschiffung in Trieste aM 13. Februar, in Venezia am 14. und in Bari an? 15. Februar erfolgen wird, und daß die Fahrscheine hin und zurück vom 9. Februar bis zum 5. März gültig sind. LuZen von Savo^en Historischer Nomon von L. Mühldal <178, Forilelziuig) Und der Graf, welcher zu den näheren Be kannten der Gräfin Canossa geHörle, war zu ihr in die Gondel gekommen, nin ihr seinen Be such zu machen, und hatte um die Erlaubnis ge beten. ihr den Kurfürsten von Bayern vor stellen zu dürfen

. Sie hatte diese Erlaubnis ge währt, und jetzt war der schöne Kurfürst auch zu ihr in die Gondel gekommen, und in inter essanter und heiterer Unterhaltung waren die beiden Herren bis zum Ende der Regatta bei ihr geblieben. Dann am Abend hatte die Gräfin den schönen Kurfürsten wieder getroffen auf dem Feste, welches der Admiral Mocenigo den fremden Fürsten zu Ehren gegeben. Wie glän zend war dieses Fest, wie viel schöne Kavaliere waren da zugegen gewesen. Aber der schönste, der glänzendste

von ihnen allen war doch der Kurfürst Max Emanuel gewesen. Sein Anzug ivar so übersät von Brillanten, daß bei seinem Anschauen die Augen von dem Glanz derselben geblendet wurden, aber feuriger noch, als wie alle seine Brillanten', war das Funkeln seiner Blicke gewesen, wenn er zu ihr gesprochen, zu der Gräfin Canossa, der er den ganzen Abend seine Huldigungen und Aufmerksamkeiten ge widmet halte. Iedennann hatte es bemerkt, und alle Damen hallen sie beneidet um die glän zende Eroberung, welche sie gemacht, sie hatte einen Triumph

der Tu- belkulofe S. E. der Präfekt von Bolzano hat mit Dekret vom 21. ds., in der Meinung, daß nach den auf die verarmte, heruntergekommene Gräfin Canossa herab zu sehen. Zuletzt hatte der Kur fürst um die Erlaubnis gebeten, ihr am näch sten Morgen seinen Besuch machen zu dürfen, sie hatte sie ihm bewilligt und es zugestanden, daß er heute vormittags um 1 Uhr zu ihr kom men dürfe. Wie sie daran jetzt gedachte, sprang sie entsetzt von ihrer Ottomane empor und warf einen prü fenden, trostlosen Blick in dem öden

ich mich befinde, und er wird annehmen, daß meine Eroberung für ihn nur ein leichtes Spiel sei. Die Gräfin Canossa, welche er gestern in ihren Samtgewändern mit so viel Ehrfurcht und Be wunderung betrachtete, wird sehr in seiner Ach tung sinken, wenn er sieht, in welchen demüti genden Verhältnissen sie lebt. Ich werde mich ihm also desto stolzer und hochfahrender zeigen müssen, um die Armseligkeit meiner Umgebung wieder gut zu machen, und vor allen Dingen will ich setver wenigstens eine passende

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Seite 2 von 6
Datum: 04.01.1928
Umfang: 6
ser ««demütigt werde, Oesterreichs, Größe und Macht nicht noch höher emporwachse, und Frank reich muß alle Mittel in Bewegung setzen, um diese Gefahr von sich und von Europa ab- zuwznden. Ich erlaube mir die Frage, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, und ob die Frau Gräfin die Gnade gehabt, mir Ihre Auf merksamkeit zu schenken?' „Ich versichere Sie, daß ich mir Mühe gebe, zu verstehen, und daß ich anfange zu begreifen', fagk die Gräfin lebhaft. Der Marquis verneigt« sich. „Ich sagte

. „Aber da es Oesterreich sehr wichtig war, den Kurfürsten in seiner Liebe und An hänglichkeit für Oesterreich zu erhalten, so schickte der Kaiser von Deutschland den Grafen Kaunitz als Gesandten nach München, und seine Gemahlin mußte ihn begleiten. Denn man wußte sehr wohl, daß der Kurfüst die schön« und geistreiche Gräsin Kaunitz liebe. Es ist der Gräfin auch gelungen, die Liebe Max Ema« nuels bis Zur höchsten Leidenschaft zu steigern, und die Gräfin Kaunitz hat so großen Einfluß auf den Kurfürsten

, daß er um ihretwillen der ergebenste Diener und Bundesgenosse Oester reichs geworden ist und sich unbedingt allen Forderungen desselben unterordnet'. „Ah, der Herr Kurfürst von Bayern hat also eine Geliebte?' rief Lukretia glühend. „Und er betet diese Frau an?' „Cr hat sie angebetet, Signora, bis — »Nun, Herr Marquis, fahren Sie fort. Bis —' „Bis er die Gräfin Canossa gesehen hat'. „Sie glauben,'daß er imstande wäre, seiner geliebten Gräfin Kaunitz ungetreu zu werden?' fragte Lukretia mit flammenden Augen

sein?' „Sie sagen aber, der Kurfürst liebe ditz Grä fin Kaunitz?' fragte sie mit düsterer Miene. „Desto größer wird der Ruhm sein, ihn von dieser schönen und geistreichen Rivalin ab zuwenden'. „Ist die Gräfin hier in Venedig?' „Natürlich, sie ist überall da, wo der Kurfürst „Man muß sie von hier entfernen', rief Lu kretia mit dem Ausdruck des Hasses. „Oder noch besser, man veranlaßt den Kur fürsten, sich zu entfernen und die Gräfin Kau nitz als „Didone abbandonata' zurück zu lassen. Wollen Sie dies schwierig

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Seite 3 von 8
Datum: 28.03.1931
Umfang: 8
xnnzititxiie >zevttnet Roman von Georg von Htllern Urheberrecht!'-' ^eni Vit. Dur. M. Lincke, iZI. . ^ortjeguiig) ^ Gräfin umschlang ihr« Tochter, zog sie sich und umarmt« sie nach langer Zeit zum 'Iwnmal wieder. Ganz leise fragte si« dann: :,Und er? Was Ist aus ihm geworden?' s<> - ist In der verfloss«nen Woch« als Gesandt- iMstsatachee nach Pet«rsburg abgereist.' 'Hat er sich nach mir erkundigen lassen?' »!> >e zögerte, sollte sie ihre Mutter täuschen ihr die voll« Wahrheit sagen? Sie ent

- W°K sich für letzteres. . »^iein, Mama', sprach sie, ,,«r hat sich nicht ' erkundigt, aber er wird ohne Zweifel von 'derer Seit« Nachricht«» erhalten haben.' e Gräfin war schmerzlich zusammengezuckt, ^'dte sich ab, damit Ihre Tochter die Trä- n nicht sehen sollte die langsam über die Wan- ° u perlten. Dann stieß sie einen tiefen Seuf- aus. das mar aber auch alles. Das Opfer t»° w°.à'cht. Von jener Stunde an machte 'àszenz rasche Fortschritt«. Die dà t, ^'Ne eiserne Will«nskraft. So- à n , uNeder aufstehen konnte

, erwachte auch «il,..7^enslust von neuem, doch diese so wohl- 1ov!-s n ° Trau von fünfundvierzig Jahren, die ''ml und Jugend besaß, schien nun mit ihrem wirklichen 'Alter zu entsprechen. <0cke ibrs« war gebleicht und sah oberhalb der Stirne wie eine weiße àhleife aus. „Du mußt dies« wenigen weisen Har« unter de«, anderen verbergen', sprach Elise. „Nein, das will ich nicht.' entgegnete die Gräfin, „denn ich sind«, daß sie mir ganz gut stehen. Früher hätte man meinen können, daß ich mir die Haare färbe

, setzt ist das unmöglich.' Im Wesen gegen ihre Tochter war sie sehr liebenswürdig geworden und schien die entsetz lichen Konflikt«. die «s zwischen ihnen gegeben, ganz vergessen zu haben. Dieser im pulsive. heftige Geist war während der glühen den Fieberanfalle gezähmt m»rden und die reiz bare, sarkastische, heftige Gräfin schien niemals bestanden z'u haben. Den Gatten hatte sie nicht wieder gesehen seit jenem entsetzlichen Abend, an dem kie beide den Kampf herausgefordert, der so rasch zum Ab schluß

. Wenn jemand imstande ist, die Gräfin zu vernünftigen Entschlüssen und annehmbaren Verfügungen zìi bewegen, so ist es Elise. Wenn der Augenblick gekommen, in dem Du eingreifen sollst, wird sie Dich davon in Kenntnis setzen. Dann^beginnt Deine Auf gabe. Sie wird nicht leicht sein, Du bedarfst ohne Zweifel großer, diplomatischer Fertigkeit, erhabener Gedanken und vor, allem sehr viel Herz. Ich weiß aber, daß Du das alles haben wirst! Du wirst nicht allein s»in. Deine Tochter' steht Dir zur Seit

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Seite 4 von 6
Datum: 17.01.1930
Umfang: 6
? in den Hauptrollen. An den neuen Grenzen zwischen Rußland und Deutschland dauern die Feindseligkeiten noch im mer fort. — Das Schloß der Gräfin Steinrnck ist unter die neue Herrschaft gekommen Eines Tages läßt der Kommandant der russischen Gre'Hwache die Pferde der Gräfin reauirieren und schießt dabei dem Hüter in die Hand und nimmt selbst ohne zu fragen Quartier im Schlosse u>5 er, seine Gel e^te und feine Unteroffiziere wüst zu Hausen beginnen. Alssio, der einzige Sohn der Gräfin Steinrnck kehrt ins Schloß

zurück und gibt sich für den neuen Diener aas- um »»entdeckt bei seiner Mutter fein zu können, wobei er von Marella, seiner treuen Altersgenossin mit der er aufge wachsen «st, unterstützt wird. Der Kommandant vèr Grenzwache belästigt die Gräfin mit Zärtlichkelten und wird immer zn- dringlicher. Da tc!sst der Regierungskommissär Paul Naschoff im Schlosse ein, der einst Verwal ter der Steinruckschen Güter war und die Grä fin liebte, von d'eser aber nur mißachtet und verspottet wurde, weshalb

er dann aus Schmerz und Erbitterung zum Verräter geworden war. Eines Nachts will der Kommandant nach einem wüsten Gelage in die Gemächer der Grä fin eindringen, w'rd ober von Alessio erschla gen Naschoff sucht Alessio und die Gräfin glaubt, daß er ihn zur Rechenschaft ziehen wolle. Sie bittet Naschoff, der die Gräfin noch immer liebt, um Verzeihung des Unrechts, das sie ihm einst angetan. Alessio sl'ehi über die Grenze und Na' Zki!en7s7dàb Vem verehrten S Kols bringt ^ Gräfin zu Pferde verfolgt

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Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1931
Umfang: 8
von Hillern (21. Fortsetzung) «Ich kümmere mich ja nicht darum, aber was wird denn geschehen?' „Das weiß ich nicht.' „Können uns nicht Unannehmlichkeiten dar aus erwachsen?' „Du wirst doch nicht glauben, daß die Gräfin der wir alles zu verdanken haben, darauf aus gehen wird, uns Verdruß zu bereiten?' ..ìèaiin man wissen, was einer so hochgestell ten und so leidenschaftlicheil Frau in den Sinn tonimi?' »Sie weisz sehr gut. das; wir ihr ganz ergeben sind Wir haben es ihr bewiesen.' „lind rrem, sie hierher

käme?' ,Das eben fürchtet Herr Limmer!' „Sie könnte am Ende die Hilfe der Gendar men >» Anspruch nehmen!' „Kannst Dn Dir die Gräfin vorstellen, wie sie in Begleitung des Gendanneriemachtmeistera hier erscheint, um ihre Tochter zurückzufor dern?' „Erstens haben wir das Fräulein nicht wegge holt, zweitens find wir gerne bereit, es ihr zu rückzugeben.' „Um das handelt es sich nicht.' „Denkst Du einen Augenblick daran, ein Kind !n der Auflehnung gegen die Mutter zu listar celi?' »Ich weiß nicht, wozu

, daß so einfache Leute wie wir, in' eine solche Angelegenheit ein bezogen werden! Es wivd uns nur Unannehm lichkeiten eintragen, aber wir können uns nicht davon zurückziehen.' „Aber, was sagt Herr Limmer eigentlich?' „Er behauptet, daß ihn die Streitigkeiten die ses jungen Mädchens nichts Hümmer», nachdem sie nicht seine Tochter sei.' „Äst das wahr?' „Mein Gott! Es ist möglich.' „Davon hast Du mir nie etwas verraten.' „Wozu hätte ich darüber sprechen sollen? Wir verließen das Haus der Gräfin, nachdem

sie und alles gegeben hatte, um uns hier einzurich ten. Wir halten nichts anderes zu tun, als ihr für ihre Güte dankbar zu sein.' »Ich glaube. Du warst Zeuge bei den Ereig nissen, die das Verschwinden des Grafen zur Folge hatten?' „Ja, ich war bei der Gräfin, als !skch die schrecklichen Dinge abspielten.' „Und was ist eigentlich geschehen?' Vor dem Herd, in dem die Kohlen langsam zu verglimmen begannen, blieben die beiden Leute, ermüdet von der Tagesarbeit und durch die un-vorhergesehenen Schwierigkeiten v. Sor

ge gequält, noch lange beisammen, im Gespräch über vergangeile Zeiten. Die wichtigen Ereignisse, die Fanny andeutete, hatten sich vor sechzehn Iahren abgespielt. Die Gräfin l>att«>. auf mit ibrer kleinen Tockter und cer Dienerschaft auf das Landgut bei Murnau zurückgezogen, und Mar im August, zu der Zeit, wo sie sonst in Baden-Baden war, um den Nen nen beizuwohnen. Der Graf war einer Iagd- àladung seines alten Freunden Oberst Fer- gusson, nach Ungarn gefolgt. Der Oberst war Adjutant des Kaisers

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Seite 3 von 6
Datum: 16.07.1927
Umfang: 6
einer öffentlichen Brückenwage und die Til gung der Schulden. »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»«lim»»»»««»»»»»»»»» N0l.2lINI>l0!.VWQ Lsozpdok-Odiuss -rsl dir. 10 224 5 bis 3 salire » ^rantiert vollkommen trocken - in allen g xe>vünscktLN Stärken unct l^àngen stet» auk l.sZer! L prà Lu^en von 8avo^en Historischer Roman von L. Mühlba cd- (23. Fortsetzung.) „Sie hat das bekannt, weil die Folterqualen sie sinnlos gemacht hatten,' rief die Gräfin. „Sie hat ausgesagt, was ihre Richter, was sage

werde, sondern nur ihr Palais nicht verlasse und in jeder Minute sich bereit halte, vor ihren Richtern zu erscheinen.' „Nicht nach der Bastille abgeführt,' wieder holte die Gräsin. „Man hat also sonst jemand >n die Bastille abgeführt?.' „Ja, der Marschall von Luxemburg befindet sich seit zwei Stunden in der Bastille, und zwar in strengem Verwahrsam!' Die Gräfin stieß einen Schrei aus und To desblässe überzog ihre Wangen. „Und jetzt,' sagte sie, „nicht wahr, jetzt ist die Reihe an mir? Jetzt will man auch mich verhaften

?' »Ja, Frau Gräsin, so ist es. Der Kriegs- minister Louvois hat dem König den lettre d? cachet mit Ihrem Namen vorgelegt.' „Und der König?' „Der König hat ihn unterzeichnet!' „Ein lautes, wildes Lachen tönte von den Lippen der Gräfin. „Ultd mein Herr Schwa ger, der Herzog von Bouillon, hat den Häfcher- dienst übernommen?' fragte sie mit drohender, ingrimmiger Miene, mit Augen, die sich wie zwei Dolchspitzen auf das Angesicht des. Her zogs hefteten. . „Wagen Sie nicht zu sagen, Herr Onkel

wir nicht die kostbare Zeit mit Worten! Beruhige Dich, kleiner AbbL, ich bin nicht ge kommen, um die Gräfin von Soissons zu ver haften. Ich werde mich niemals zu einem Hä scher erniedrigen.' „Weshalb also sind Sie gekommen?' fragte Olympia rasch. Um mich zu warnen?' „Um Sie zu retten, Olympia, um Sie und Ihre Familie vor der Schmach eines öffent lichen Prozesses, vor einer Verurteilung, einer öffentlichen Hinrichtung zu bewahren. Sie müssen fliehen. Olympia, fliehen in dieser Stunde!' „Fliehen?' rief Eugen empört

. „Die Gräfin von Soissons sollte entfliehen, weil ein elendes Weib auf der Tortur sie eines albernen und lächerlichen Verbrechens angeklagt hat! Nicht wahr, meine Mutter, du wirst bleiben, du wirst deine Unschuld beweisen, du wirst deine Anklä ger niederschmettern mit der Gewalt der Wahr heit und der Unschuld, du wirst deine Richter zwingen, deine Unschuld anzuerkennen?' „Frau Schwägerin, ich beschwöre Sie, ent fliehen Siel Wollen Sie jetzt sich nicht von Ihrem Stolz bestimmen lassen, einen Helden mut

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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1929
Umfang: 8
. Bevor er den spa llisi,: Truppen zu Hilfe eilt, Heiratet der Graf Murillo seine süße Braut und läßt sie auf dem Schlosse. Gleich nach der Heirat eilt der Graf zu seinen Truppen, als auch schon die Avrhut der napoleonischen Truppen das Schloß erreicht. Um ».cht ohne männlichen Schutz zu sein, aibt i>'c sunge Gräfin einen Händler für den Grasen, ihren Gemahl aus. Mit den französischen Trup pen kommt Prinz Stefan und der General Do- sta» am Schlüsse an lind wird vom vermeint lichen Grafen empfangen

. Die beiden Franzosen beginnen sofort, der schöllen jungen Gräfin den Hof zu machen uud wetteifern um ihre Gunst. Ter Graf Murillo kann fern von seiner Zungen Frau nicht leben und kommt, als Bauer oer kleidet, ills Schloß zurück. Cr Wird jedoch ent deckt und wäre ins Gefängnis geworfen wor den, wenn nicht die Gräfin für ihn Fürsprache eingelegt hatte. Abends erzählt die junge Gräfin d e Legende von einer früherei? Besitzerin des Scklosses, die sich einem Hauptmann geschenkt haben sollte, um dei: Gatten

zu retten. Der General möchte des gleichen Glückes teil haftig werde» und dringt nachts in das Schlaf- gcmach der Gräfin, findet sie jedoch in den Ar men des Bauern. Cr zieht sich diskret zurück und träumt, die Gräfin wirklich besessen zu haben. So lebhaft war dieser Traum, dah er vcii der Wirklichkeit fest überzeugt, de» echten Grafen rettet und die Truppen abziehen, zur größten Wut des Prinzen Stefan. D>e beiden Jungvermählten genießen ihr ungetrübtes Ehe glück. — Spielzeiten: 3, 6.30, 8 und 0.30 Uhr

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Seite 5 von 8
Datum: 28.04.1929
Umfang: 8
an- igekomnienen Fremden befinden sich: Se. kgl. Hoheit Prinz Harald von Dänemark mit Fami lie, Kopenhagen; Baronin Adele Bornemisza, Budapest; Baronln Maria von Brockhusen, ^Warschau; Freifrau Ruth von Callenberg. Bö- digheim; Cxz. Knut Dillner, Minister, Stock» Holm: Baron Clàus v. Cglofsstein, General a. D., München; Graf Fritz zu Eulenburg, Majo ratsherr. mit Gem., Prassen; Hans von Fotow, Botschafter, Berlin; Gräfin Irene Galen, Gold- egg; Comtessen Agnes und Maria Giech. Tuv- nau: Generaldirektor

Dr. Viktor Grantz, Wien; Gräfin Therese Herberstein, SHS; Geheimrat Prof. Dr. Julius Kaerst, Würzburg; Baron An ton Kant, Haag; Baronin Gerta Lagerselt, Stockholm; Hendrik van Leuven, Montreanx; Geh Oberreg.-Rat Univ.-Prof. Dr. Max Lenz mit Gem., Berlin; Dr. Graf Alexander Mellin, Berlin; Baronln Hanna von Minnegerode, Hapnover; Gräfin Mandatene Montgelas, München; Exz. Artur Ouasfovski, Generalleut nant mit Gem., Potsdam: Gräfin Margarete Nitiberg, Dresden; Baron Hermann v. Schaez- s-'l' Garmisch: Graf

Lambrecht von SchlicUe», General a. D. »lit Gem., Potsdam: Gräfin Ma» rionne Sprinzenstein. Schloß Sprinzenstein, Ob.- Oesterr.; Gräfin Anna Schmerin-Bohraus Zusammenstöße ^ Am Samstag, den 27. April um 1 Uhr mittag erfolgte in der Goethestraßs ein Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Radfahrer, wel cher glücklicherweise ohne allzuschwere Folgen abging. Um die genannte Zeit fuhr ein gewisser Famvilla Ruggero, mit einem Auto durch die Goethestraszs; als er einem Wagen vorfahren wollte, stieß

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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1931
Umfang: 8
, denn sie waren ihm bereits begegnet. Cr Hatte mit dem General Domprobst gespeist, der die phantastischen Dinge in bezug auf ihn zu be richten wußte, so zum Beispiel, daß der Gras mit einer Gallone von Geld angekommen sei und sich in Amerika ein riesiges Vermögen er worben habe.' Die Gräfin unterbrach ihn ungeduldig: „Das beruht alles auf Wahrheit.' „Teufel', rief Rhoden, „das ist eine Heim kehr, die Ihre ganze Situation wesentlich ver ändert.' „Sie vereinfacht dieselbe.' „Gewiß, bis zur Mittellosigkeit.' „Nein

, in materieller Hinsicht bleibt alles gaiìz unverändert. »Ich fremd mich dessen für Sie', warf Rho den lebhast -in. „Es ijì immer gut, von jemand im Zaum gehalten zu werden, der das Rechnen versteht. Sie geben gerne aus. und werden 'sich finn ^wenigstens gezwungm sehen, zu behalten. WS sie besitzen. Ich vermute überdies, daß dl« Autorität des Grafen sich in einer Weise Gel tung verschaffen wissen wird, die alle unsere schönen.Projekte über den Haufen wirft.' , Gräfin Lucie beobachtete den Geliebten seit

bin ich kein Geldmann. Wir wollen uns also keinen wei teren Täuschungen hingeben. Wie Sie vorhin ganz richtig bemerkten, ist die Situation we sentlich vereinfacht, besonders für mich, ich kann mich nun nur mehr mit Ihnen befassen und bin dessen sehr froh, denn im Grnnde genommen ehiirt ja mein ganzes Denken wie meine ganze Zärtlichkeit nur Ihnen allein ' Die Gräfin machte eine freundliche Bewegung und ihre Züge verklärten sich förmlich. „Endlich', rief sie, vernehme ich jene Wori«, deren ich schon so sehnsüchtig

von Ihnen hän ge ich ab, ich bin Ihr ergebenster Diener, Ihnen leidenschaftlich zugetan, das wissen Sie nur zu genau. Sie brauchen nur ein Zeichen zu ma chen, und ich opfere Ihnen mein Leben, wenn dieses.Ihrem Glücke förderlich ist!' Die Gräfin zog ihn an l'ich und schmiegte ihn an sein« Brust, Diese so stolze Frau war in diesem einen Pmikt von unglaublicher Schwäche. „Mein Herz war wie erfroren, Du hast « neu belebt. Wie qualvoll habe ich seit dem ge strigen Tage gelitten, der Worte harrend

, di« ich jetzt vernommen, und die mich volltoniW beruhigen.' . Rhoden zog sie nun seinerseits an sich w sprach in scherzhaftem Ton: «Gegen mich haben Sie gesündigt, >»^' ! schöne Lucie, Sie fühlten sich,bennruhigtl WM Sie ,auch nur dèn'Schatten, iein<!s Rechtes W ' gehabt/' - ^ „Nein', rief Gräfin von Ehrenstein m>t denschaftlicher Zärtlichkeit, „und ich beschiM mich ja auch selbst, aber wenn Sie wüßten, >w ich zu ertragen hatte, ich bin gemartert worM Der Graf sprach gestern abend mit entsejM, Heftigkeit

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Seite 4 von 8
Datum: 21.10.1926
Umfang: 8
zu bezeich nen Ist, der sein Gegenüber wohl überragte. Sehr gut auch Gutweniger und Tauber. Das Publikum nahm an dem ganzen Spielverlauf regen und herz lichen Anteil und belohnte beide Parteien mit Beifall. Am Platze hatten sich inzwifchon unter den vielen einheimischen Zuschauern folgende Persönlichkeiten eingefunoen: Herr Dekan geistl. Rat Pernter, Gräfin Brandis, Gräfin Taufskirchen, Baronin Schneeburg, Exz. von Clemerm mit Töchtern, Frau Dr. Klifferath von Weinhart, Prätor Cav. Dr. Pfaundler, Prätor

Dr. Magnago und Frau, Cav. Camillieri und Frau, vom Meraner Tennisklub Dr. Sperck, Herr Cckmayr und Frau, Rittmeister Maderaß, Dr. Oroß, Herr Sikall, vom Meraner Golfklub Gras und Gräfin Pallfy, Mr. Moeller, ferner der ungarische Tennis- meister Bela von Kehrling und Frau, Herr von Olaf, Generaldirektor Schrott, Direktor Adami, Di rektor Petrachich mit Tochter, Direktor Croce und Frau, Verwalter Ennemofer, Dr. Schwienbacher, Dr. Tutzer und Frau, Herr Karl Zuegg als Präsident des Lanaer Turnvereines

, die von den beiden Meraner Fußball klubs, vom Sportverbande und vom Podestà von Lana gestiftet waren, welche tn liebenswürdigster Weise von der ersten Gründerin des neuen Fußball klubs, Frau Gräfin Brandis-Tauffkirchen, vorge nommen wurde. Mit nochmaligem Danke an alle Teilnehmer des Festes überreichte der Präsident Dr. Michel-Weinhart den Damen Gräfin von Brandis und Frau von Strobel je einen Nelkenstrauß. ' Nach offiziellem Schlüsse des Festes fuhren die mei sten Ehrengäste per Auto oder.Tram noch Hause

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Seite 4 von 6
Datum: 08.06.1941
Umfang: 6
Institut noch heute be findet. Das Institut in Merano entlmckelte sich aus den bescheidensten Anfängen. Im Jahre 1721 kamen die ersten Mitglieder des Ordens von Augsburg nach Merano und kauften das auf dem heutiqen Mar- coni-Platze stehende kleine Schlößchen, das einer Gräfin Wolkenstein gehörte. Die Ordensschwestern konnten keine Baar. zahlung leisten, sie hofften auf milde Spenden und begannen, sofort Unterricht zu erteilen. Not und Sorge waren durch viele Jahre ihre getreuen Gefährten; gar oftmals

oersammelte man sich in d?r frü heren kleinen Kapsle, um Mittags da selbst zu beten und so das ausfallende Mittagbrot zu vergessen. Die größte Freude der S Fräulein war eine Henne und als diese eines Tages verschwand, wurde sie sehr betrauert. Die Trauer oer wandelte sich aber in große Freud -- die Henne kam mit 12 Küchlein zurück -- und die Fräulein sahen in diesem Vor» soll wohl mit Recht ein gutes Omen. Mit bestem Willen war es aber nicht möglich, den Zahlungstermin an Gräfin Wolken stein einzuhalten

, und die Dame ließ eines Tages den Schwestern melden, sie werde .am. Nochmittag nach der Andacht die Mietc einfordern oder von dem Schlosse wieder Besitz ergreifen. Mit Zittern und Zagen begab sild die Oberin mit den Schwestern in die Kapelle und glückselig verließen sie dieselbe — die Gräfin hatte sich nach der Andacht mit beruhigenden Worten entfernt. Eine Gräfin Khuen, am Hofe der Kai serin Amalie Wilhelmine in Wien lebend, unterzog sich der Muhe, eine größere Summe zu sammeln und diese nach Me rano

Personen gemacht. An den ander« Tagen verkehrt tön Aà-bus. Von «ii» maeüt Bon Richard Brunotte Auf dem schönen Schloß Tiralo wurde dem Besucher als besondere Sehenswür digkeit ein silberner Trinkbecher gezeigt, der eingraviert den Vers trägt: »Steter Liebesmangel Ist meines Herzens Angel.' Der Mund, der vor reichlich einem hal ben Jahrtausend daraus schlürste, soll der häßlichsten Frau der Weltgeschichte ge hört haben, Margarete Maultasch näm- llch, die es als Herzogin oon Kärnten und als Gräfin oon

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