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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.11.1921
Umfang: 8
Seit? ? ^ Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich sind nicht verschiedenartige Er scheinungen, sondern verschiedene Erschei nungsformen desselben Gebildes. Ganz Europa wird in Trümmer gehen, wenn man nicht die Lebensbedingungen findet, und wenn man nicht das wirtschaft liche Gleichgewicht wiederherstellt, das der Krieg so schwer gestört hat. Eu ropa wartet angstvoll auf den Frieden, den man noch nicht geschlossen hat. Marnm England der Meg- nahme Gberschiestens zuge stimmt

hat. Nach einer ganzen Reihe von Äußerungen aus England konnte in Deutschland erwartet werden, daß England das sogenannte Jndustrie- dreieck für unteilbar hielt und es bei Deutschland belassen zu sehen wünsche. Nach der Entschei dung hat Balsour selbst gesagt, daß kein Eng länder, der in diesem Gebiet reisen würde, die Teilung nicht mit Grauen ansehen würde. Die Grenzlinie, die Deutschland aufgezwungen wer den soll, zerreißt dieses räumlich nicht sehr große Stück, in dem der eigentliche Reichtum Ober schlesiens ruht

. Man fragt sich in Deutschland, was England dazu bewogen haben könnte, von seinem Standpunkt abzuweichen und Frankreich abermals einen Sieg zuzugestehen, der zum Teil in der englischen Presse scharf kritisiert wird und dessen für Deutschland wirtschaftlich nach teilige Folgen auch in England anerkannt wer den. Nachdem Frankreich mit Hilfe feiner Bun desgenossen die Hegemoniemacht in Europa ge worden ist, tritt geradezu automatisch die Richt linie der englischen Außenpolitik seit dem sech zehnten

Jahrhundert gegen Frankreich in Gel tung, daß England immer Gegner der jeweils stärksten Kontinentalmacht in Europa ist. Die stärkste Kontinentalmacht in Europa ist aber heute Frankreich. Trotz des verzweifelten Widerstandes der Franzosen muß sich darum das englisch-französische Bündnis, das seinen Höhepunkt längst überschritten hat, lösen. Für die englische Politik aber kommt die Möglichkeit dazu erst dann, wenn die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und Japan so geregelt si:td, daß sie für England

keine Kriegsgefahr ent halten und ihm eine Rückendeckung an den Ver einigten Staaten geben, um deretwillen die englische Politik unzweifelhaft erhebliche Opfer zu bringen bereit ist. Die Konferenz von Wa shington, auf die die Blicke in London vor allen: gerichtet sind, wird darin keine endgültige E^- scheidung bringen, sie kann erst eine Etappe auf diesem Wege sein. Für diese Konferenz liegt die Hauptschwic- rigkeit für England in dem schier unlösbaren Gegensatz zwischen Japan und seinem Bündnis mit England

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1922
Umfang: 12
einzelne Nummern 30 Cenfefimi. Poft-Confo-Corrent. I i 11 ♦ ' V Musoum ü. Stadt Bozen , Bozen Tra«erfeiMchke'te« der Entente? Was in den letzten Tagen in der Häuslich keit der Entente vorgegangen, insonderheit zwischen Frankreich und England, das be reitet, wie eine englische Zeitung „Daily Ex preß' befürchtet, „auf Trauerfeierlichkeiten der Entente vor'. Die Entente, die den Krieg gegen die Mittelmächte geführt und gewonnen, die den Gewaltfrieden diktiert hat und die Welt nach ihrem Diktate

, auch auf sie zurück schnellt. Ehemals ist Deutschland der beste Kunde Englands gewesen. Die Erzeugnisse, die in England hervorgebracht wurden, fan den zum Großteil in Deutschland Absatz. Die harten Friedensbedingungen, insbesondere die furchtbaren Zahlungen an Geld und Wa ren, haben aber das deutsche Geld so sehr entwertet, daß es den Deutschen unmöglich ist. von England so wie früher die Waren zu beziehen. Andererseits sind aber die Deut schen gerade wegen der Entwertung ihres Geldes in der vorteilhaften Lage

, die Erzeug nisse ihres Landes billig an das Ausland abzugeben. Daher hat England nicht bloß in Deutschland, sondern auch im übrigen Aus lände viele seiner Kundschaften verloren, die eben heute viel lieber, — weil billiger — in Deutschland einkaufen. Die Folge davon ist, daß heute zahlreiche englische Fabriken we gen Mangels an Aufträgen ihren Betrieb einstellen und die Arbeiter entlassen müssen. Die Zahl der Arbeitslosen ist eine geradezu unheimliche geworden. Am 1. Juni 1921 hatte England 1 Million

Arbeitslose und am Neujahrstage 1922 war es schon die erschreckende Zahl von zwei Millionen. Dl« englische Zeitung „Daily Herold' schätzt daher mit Einrechnung der Familienange hörigen di« Zahl der Arbeitslosen in Eng-, land auf 8 Millionen, was soviel heißt, als daß jeder sechste Einwohner arbeits- und brotlos ist. Frankreich ist von diesen Folgen des Frie densvertrages nicht so sehr betroffen wie England. Di« französische Bevölkerung be schäftigt sich nämlich zum Unterschied von der englischen

zum größten Teil mit Landwirt schast und Ist daher von der Lahmlegung der eigenen Industrie durch die billigen deutschen Waren nur wenig berührt. Darum läßt Frankreich sich in seinem Verhalten gegen Deutschland immer noch von dem blinden Hasse leiten, während England der elgenr.i Not gehorchend, immer entschiedener dafür eintritt, die Deutschland auferlegten Lasten zu erleichtern. Hat Deutschland nicht mehr so Bezugspreise: Vierteljährig Lire 3—, halbjährig Circ 6—, ganzjährig Lire 12—. — Bei paheiweikem

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1924
Umfang: 8
ist für Deutschland ein Pfad in den Abgrund, aus dem es keine Wiederkehr und keine Auferstehung gibt. England unüWtalien. Zwischen Großbritannien und Italien herrschte in den letzten Wochen wieder einmal, wie man in der italienischen Presse zu sagen Pflegt, „bewegte See'. Sie tritt merkwürdigerweise mit Sicherheit allemal dann ein, wenn die Reparationssrage sich einer neuen Entscheidung zu nähern scheint. Dann wird in einer gewissen italienischen Presse irgend eine Frage aufgegriffen und akut gemacht

, um auf diese Weise der Weiterentwicklung eines guten italiensch- englischen Verhältnisses einen Knüppel zwischen die Nader zu werfen und ein etwaiges Zusammengehen beider Mächte in der Reparationsfrage zu verhin dern. Zu gleicher Zeit zeigt sich eine unverhohlene Abneigung gegen England, nicht nur, weil es demo kratisch-sozialistisch regiert ist, sondern weil die De mokraten und die Sozialisten Italiens die Regie rung Macdonalds als Beginn einer neuen Aera, in der der Zug nach Links gehe, begrüßen. Deshalb

werden die italienischen Demokraten und Sozialisten immer wieder darauf hingewiesen, wie imperiali- stisch.wie militaristisch, wie kapitalistisch England un ter der Macdonald-Regierung geblieben sei. Nichts habe sich im Vergleich zu den früheren bürgerlichen Regierungen geändert, nur daß diese in der Außen politik kompetent und in der Innenpolitik stark ge wesen seien, während die neue nur die gegenteiligen Eigenschaften aufweise, im Innern die Arbeiter nicht ruhig zu halten vermöge und in der Außenpolitik lauter

Schnitzer begehe. Außer dem allgemeinen Vorwurf, daß es demo kratisch-sozialistisch sei, richtet man gegen England noch einige besondere. Macdonald hat die Sowjet- Republik, wie es in seinem oftmals ausgesprochenen Programm lag, sofort und ohne weiteren Handel juristisch anerkannt. Er ist damit Mussolini nicht nur zuvorgekommen, sondern hat ihn gleichzeitig in. eine recht peinliche Lage gebracht, da die Russen als bald die Unterschrift unter den bereits fertig da liegenden russisch-italienischen Vertrag

Einheiten zurückgelassen worden waren. Die ita lienische Marine wurde dadurch vermöge ihrer inne ren Qualität mit einem Schlage zur stärksten des Mittelmecres. Dieselbe italienische Zeitung, die das Thema der englischen Flottenverlegung angeschnit ten hat, frohlockte, als im Februar 1915 die „Queen Elizabeth' im Mittelmeer wieder erschien und wies darauf Hill, daß England doch seine Schiffe für das Mittelmeer frei habe. Dieselbe Zeitung hat dann alles getan,, um Italien zur Intervention

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1922
Umfang: 8
Sette L „Bozner Nachrichten',. den4>. Jänner 19L2 Nr. Z ^ Gesichtspuuk^ an diMW «»Mche'OrieW poWk, mit höchster Konsequenz festhält, ist, daß G vi echenland unter allen Umständen itt der Bereitwilligkeit erhalten werden mußte, gegebenen falls England sem Heer und seine Flotte zur Ver fugung zu stellen. Die Franzosen streben in Kon- stantinopek und Angora das Gleiche an.''-? ^ Rivalität in Polm und Rußland.. ' .Ebenso unverhüllt wie in her. Levante mani festiert? sich die Rivalität

der Westmächtc in P o l e n und Rußland, und auf diesem Terryin waren die Zusammenstöße sogar noch heftiger. Als auf der Pariser Konferenz im Jännerzwischen Frankreich und England ein Einvernehmen über die Revision des Vertrages mit der Türkei nicht erzielt werden konnte, hieß es in den Pariser Zeitungen, Griechen land und die Türkei seien ja nur das Boresien der Ko'nh?renz, als aber dann ini Feber der Präsident der po.l Nischen Republik, Marschall Pilsudski, beglei tet von seinen Ministern des Auswärtigen

und des Krieges, in Paris, erschien, da erfolgten sehr scharfe Diskussionen zwischen den Diplomaten von Frank reich und England. Sie fanden ein lautes Echo in der Pariser Presse, die von Bruch zwischen England nnd Frankreich, von europäischer Katastrophe sprach. Jn>der englischen Publizistik war die Erhitzung nicht geringer, und auf beiden Seiten wuchs die Leidenschaft noch, als im Mai der Polenaufruhr in Oberschlesien ausbrach: „Die von England und Frankreich gegen über Polen verfolgte Politik^' schrieb

damals Poin- care, „ist ebenso verschieden geblieben, wie sie im Jahre vorher war, als London mit Moskau lieb äugelte und der sranMsche General Wcygand den Polen zu Hilfe eilte.' So mißtrauisch war man in Paris gegen England, daß man einen Zusammenhang witterte zwischen dem deutsch-russischen Handelsab kommen vom Mai 1921, hinter dem der britische Bot schafter in Berlin, Lord d'Abernon, stehen sollte, und angeblichen bolschewistischen Agenten in Berlin, die von hier aus, so glaubte man in Paris steif

gend das letztere Verfahren, aber England stellte sick aussen entgegengesetzten Standpunkt und/ nötigte Frankreich zum Nachgeben.' Diese Macht Ächte sich dadurch, daß sie, nachdem das oberschlesische Plebiszit sehr günstig für Deutschland ausgefallen war, in der umstrittenen Landschaft den Polen-Aufruhr vom !>. Mai hervorrief. Gern hätte Frankreich unter der Hand auch dadurch den Polen etwas geholfen, daß es snne Besahungstruppen in Oberschlcsien verstärkte, aber die englische Diplomatie wußte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.05.1922
Umfang: 6
hat. denen es aus Berechnung einen Anteil an der Herrschaft gibt, dahinschmelzen wie Märzenschnee In der Sonne. Je der wird sich beeilen, nicht zu spät zu -kommen. |Y Kampflos wird England seine reichste und einträg- liä»'e Kolonie gewiß nicht preisgeben: das wäre nicht englische Art. Kolonien -sind im allgemeinen lange nicht so einträglich, wie man sich vorstellt: sie sind meist ein Geschäft auf lange Sicht und bedürfen großer Investitionen. Aber Indien war für England ein gutes Geschäft

. Es hatte freilich ein eigenes Bud get, in dem Einnahmen und Ausgaben Im Gleich gewicht standen. Aber innerhalb dieses Budgets gab es Posten, die eben nichts anderes darstellten, als einen Tribut an England. Das waren die zahlreichen Pensionen an englische Beamte und Offiziere, die sämtlich in England verzehrt wurden. Da war vor allem das Budget des indischen Heeres. Die Indischen Truppen fochten in allen englischen Kolonialkriegen, uletzt auch im Weltkriege und immer ging es auf 'öfters Indiens, dem England

nicht einen Schilling dafür vergütete. Schon -vor Jahren hat der Enalän- der Digby ein dickleibiges Buch unter dem Ironischen Titel „Das blühende Indien' geschrieben, In dem er nachweist, wieviele Millionen Inoer unter der engli schen Herrschaft des Hungertodes gestorben sind: ekn großer Teil davon hätte wohl am Leben bleiben können, wenn die Einkünfte des Landes diesem ver blieben wären. England hat das hochstehende Ge werbe Indiens systematisch ruiniert, um Raum für die englischen Massenwaren zu schaffen

. Spinnereien und Webereien waren In Indien mit einer beson deren Steuer belegt, um die englische Textilindustrie wettbewerbsfähig zu erhalten. Es handelt sich hier um Werte, die weit mehr bedeuten, als -vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz. Aber um den ein heitlichen Willen des Indischen Volkes nlederzubrechen, würde eine Armee, wie England sie im Weltkriege aufgestellt hat. kaum genügen. Sie kann mit Ma- fchinengewehren In die Menge hlnelnlchleßen, Blut bäder -veranstalten, das Land zur Wüste

machen, aber sie kann nicht 330 Millionen Menschen zwingen, für England zu fronen. -Und wenn England' schließ lich darauf angewiesen ist, seine Herrschaft nur mit weißen Truppen aufrecht zu erhalten, dann werden die Kosten so groß, daß aus dem guten -Geschäft ein schlechtes wird. In dem englisch-japanischen Bündnisvertrag, der nicht erneuert worden ist, gab es einen Punkt, der Japan zur Hilfeleistung an England In Indien ver pflichtete: wenn indes irgendwo die Redensart, „den Teufel durch Welzebub austrelben' anwendbar

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1921
Umfang: 8
Nr. 270 ,Bozner Nachrichten', den 29. November 1921 Frankreichs und Englands Gegensatz in Kleinasten. Seit einiger Zeit liegen Frankreich und England in offenen MißHelligkeiten, wegen der? beiderseitigen Politik im nahen Orient. Das' unbesonnene Kriegsabenteuer der Griechen, in das sie sich von England haben treiben lasten, hat mit einem Mißerfolg geendet, und es handelt ^ sich nun für Griechenland darum, mit den von Kemal Pascha geführten Nationaltürken, der Regierung von Angora

, sich zu verständigen; vermutlich wird es dabei Haare lassen müssen. Unterdessen hat aber Frankreich, das hinter den Türken stand, einen vorteilhaften j Zug getan, der, wie sich herausstellte, eigentlich' gegen dieenglisch e Orientpolitik gerichtet ist. England erstrebt dort, im nahen Orient die Herrschast an den Meerengen, die Beherrschung! der Bagdadbahn, die seinen Landweg nach In dien bedroht, und hat zugleich ein Auge auf die Olselder von Mesopotamien. Es fühlt sich ge stört durch Frankreichs Bestreben

, seinen frü heren Einfluß in Kleinasien und seine ohne jede wirkliche Berechtigung stets in An spruch genommene Stellung Äs Schnhmacht der Christen im Orient wieder zu festiaen. Eng land will Frankreich aus Syrien hinausgedrängt sehen und alleinigen Einfluß i» Kcnstautir'c.oel haben. > In dieser Lage Hat sich Frankreich als der schlauere erwiesen und England eine Niederlage beigebracht, die dort lebhaftesten Unmut erregre denn in orientalischen Dingen ist England als die größte muhamedanische Macht

; die Bahn erhält französische Betriebssührung. Endlich wird in den von Frankreich aufgegebenen Gebieten, die von armenischen und syrischen Christen bewohnt sind, eine unter französischen l!) Ossizieren ste hende türkische Gendarmerie eingerichtete Das Bekanntwerden dieses Abkommens hatte in England wie eine Bombe einge schlagen und die englische Presse ließ in der Form und der Hitze ihrer Sprache erkennen, welchen Streich Frankreich seinem Bundesgenos sen da gespielt. Bundesgenössisch-freundlich

sind denn auch die Auseinandersetzungen zwi schen Paris und London gewesen. Englische Blätter sprachen sogar offen aus, was die eng lische Regierung denken mochte: Entweder B e seitigung des Abkommens oder Auflö sung der Entente. Natürlich hat die offizielle Politik in London das nur aedacht, es ihrerseits auch zu äußern ist England jetzt noch mcht in der Lage. Dazu ist es eigentlich noch zu gebunden, Deutschland ist noch nickt ganz un schädlich und die Washingtoner Konferenz, auf der man Frankreich zur völligen Isolierung Japans

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1922
Umfang: 8
. Nur einige svenige. Großindu strielle und Publizisten verfochten in der deutschen Presse die Ansicht, England mache den. Franzosen die Erreichung ihrer Absichten in Deutschland nur des halb so sauer^ um sich seine Opposition durch fran zösische Zugeständnisse im Orient abkaufen Zu lassen. Aber so lange wie es eine französische auswärtige Po litik gibt, ist sie darauf aus gewesen, Deutschland zu zerteilen. Noch in diesem Jahre haben sich in der ungesehenen französischen Publizistik Stimmen hören lassen

, welche ihr tiefstes Bedauern darüber ausspra chen, daß es dem Kabinett von Paris nach der Nieder lage Deutschlands nicht gelungen fei, England -und Amerika von Friedensverhandlungen mit. dem Deut schen Reiche zurückzuhalten; nur mit den Einzelstaaten hätte man unterhandeln, Hie einheitliche Verfassung des Deutschen Reiches niemals anerkennen dürfen. - Die Franzosen wollen an allen ihren festländischen Grenzen von schwachen Nachbarn umgeben sein. Spanien, Belgien- und - die Schweiz passen ihnen, Italienist

wieder durchbrechenden Tendenzen der französischen Politik ist mit Naturnotwendigkeit geaeben.. England darf Rjesvls Hülben, daß Frankreich kein Gegengewicht aus vem üt0linnenl me^r ftnoet. In dieser Beziehung wiederholt sich die Geschichte immer. In der. Be kämpfung des Anspruches der Franzosen, die einzige' Macht auf dem Kontinent zu sein, die zählt, stellen die Staatsmänner des modernen demokratischen England , ebenso tapfer ihren Mann wie einst' ihre Borsahren. Als auch die Franzosen einsehen mußten, daß un ter

, über das ge beugt die englischen und französischen Gegenspieler sitzen. Im Sommer des Jahres, als vor dem Reichs gericht in Leipzig die Prozesse gegen die Kriegsver brecher stattfanden, lobten die engnschen Juristen die Unparteilichkeit des Obersten Gerichtshofes in Deutsch land, dagegen behauptete man . in Paris, das . Reichs gericht schmeichle England, indem es ihm einige jäm merliche Verurteilungen bewillige, Belgier und Fran zosen dagegen fänden für ihre Zeugen keinen Glau- den. , . s ...Die subjektive

schließlich doch immer eine an der Oberfläche haftende Maßregel bleiben müsse, daß, wenn England einmal wieder Deutsch lands Schwert gegen Frankreich brauchen sollte, an Spree, Elbe und Donau die geharnischten Männer schon aus der Erde wachsen-würden, besonders wenn die Einheit des Reiches bestehen bliebe. Deshalb hat das Kabinett von London, das zur Äufxechterhaltung der Entente alles tut, was es glaubt, diplomatisch ver antworten zu können, Frankreichs Begehren nach Auf lösung der deutschen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
. Selbstverständlich gedenkt es nicht auch nur^einen Zoll des neu „eroberten' deut schen .Bodens ohne Schwertstreich wieder herauszu geben. Man ist sich in England und Amerika heute klar darüber, wie. stark das mächtige Frankreich gegen die vitalsten Interessen der Angelsachsen arbeitet, und wie diese Interessen nicht nur mit einem wirt schaftlich lebensfähigen, sondern auch mit einem po litisch gefestigten Deutschland verknüpft sind. Die Überwältigends Mehrheit des britischen Volkes emp findet gut genyg

, daß an den „Verfehlungen' bei der Holz- und Kohlenlieferung usw. die Unmöglich keit des Versäiller Vertrages schuld ist, und man könne in England nichts besseres wünschen als einen englisch-amerikanischen Block zur Eindämmung des französischen Militarismus. Deshalb werde setzt m Washington das Schuldenproblem so schnell und glatt zum/ Abschluß gebracht. . Man werde in Wa shington immer erregter über das Vorgehen Frank reichs im Ruhrgebiet, und auch der Ton der eng lischen Presse werde immer ernster. Die „Times

' richtet, offenbar offiziös, sehr energische Worte an Frankreich. Der britische Kabinettsrat hat be schlossen, diemmerikanische Demonstration der Trup- penzurückziehung vom Rhein nicht mitzumachen. ' - Was man von dieser geflissentlichen Kundgebung für die Entente zu halten hat, wird jedermann, der den englischenoDiplomatenstil kennt, zu würdigen Zvissen. England wird äußerlich niemals den Bruch Äollzichen, ehe-es nicht ausreichende Rückendeckung 'hat. Britische Politiker von Gewicht versichern

aber, Mß der Wunsch, Frankreich möchte an der Ruhr Hein Spiel verlieren, in ganz England lebend^ ist, weil England wirtschaftlich wie politisch Deutsch land nicht entbehren könne. Und sie zittern nur vor dem einen Gedanken, die deutsche Industrie und Re gierung möchten nicht stark genug sein, durchzuhalten und die Feuerprobe zu bestehen. Abmachungen mit Fran kreich unter dem'Druck an der Ruhr ist das, was die Engländer fürchten.. kjche Mühewaltung so viel Kohle, wie gerade ver engt und Vonnöten

Maulwurfshügeln der 5kohlenhalden häuft. Nach der schweren Krise der sechziger Jahre gin gen die wWschaftlich schwächeren Gruben in den GroßzechenÄmA die Belegschaft stieg von 30.000 auf 350 000 Mann, die Jahresförderung von 4 Mil lionen auf-Ä? Millionen Tonnen und das- Ruhr geb,et fordertM viel Kohlen wie das ganze übrige Deutschland Zusammengenommen. Der preußische Mit der Ruhrbesetzung hat Frankreich, wie man auch in England betont, nicht nur den Versäiller Vertrag zerrissen; es ha^ eine politische

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.08.1929
Umfang: 8
der vier Besat- zungZinclchte wurde beschlossen, die für heute einberufene Sitzung des politischen Ausschusses auf spä.er zu vertagen, aber noch in dieser Wo che eine private Besprechung über die Räu mungsfrage abzuhalten. Bon der Einsetzung eines Unterausschusses militärischer Sachverstän diger wurde abgesehen. Von den Besatzungs- mächten ist zugesagt worden, noch in dìe>er Woche den endgiltigbn Räumungstermin festzu legen. England vertritt den Standpunkt. Milte Septen.ber zu beginnen und Mitte

ne l i Lage geschaffen. Vor der Kenntnis der Räumungster- mine lassen sich die deutschen Ansprüche aus die sem Tite' gar nicht errechnen. Der Gedanke einer Pauschalierung findet in deutschen Kreisen keine Anhänge. Ter juristische Ausschuß hielt gestern die erste Sitzung ab. Die französische Forder^n^ nach emer ständigen Rheinlandkommission findet auf allen Seiten stärksten Widerstand. Die nächst«. Beratung findet morgen, Donnerstag, statt. England will auf alle Falle räumen? London, 14. August Im „,?aily

, daß die feste Haltung Snowdens Ihm keinen àhaden zufüge. Im Ge genteil, was not tue, sei die volle Unterstützung durch das britische Volk, denn „er wird aufge fordert werden, den Uoungplan als finanziell und wirtschaftlich unzertrennbares Ganzes an zusehen,' dessen politische Vorteile als Instru ment der europäischen Befriedung nicht in Pfun den feststellbar sind. Er wird mit Tränen daran erinnert werden, daß es in Europa keine Sicher heit geben kann, wenn Frankreich und England

Fahrt nur mit vier Motoren zu flie gen, um festzustellen, ob es möglich fe:, mit we lliger Mafchinenkraft auch größere Fahrten aus zuführen. Er wolle jedoch sein Programm inne halten und in etwa 27 Tagen die Welt UINflie- MI. — > Dà kW! MM WM Diskonterhöhung als politisches Kampfmittel' Amerika hat England einen Wirtschaftskrieg erklärt — anders kann die sensationelle Dis» konterhöhung, die von der Federai Re-« ferve Bank vorgenommen wurde, nicht erklärt werden. So ungünstig die Geldlage

nicht unterschätzt werden darf. Seit vielen Wochen steht die Bank von England Im Zeichen eines großen Goldabflusses. Allein innerhalb« der zwei vorletzten Wochen hat London etwa 200 Millionen Mark in Goldbarren nach Paris überleiten lassen. Der englische Goldschatz hat, die sogenannte Cunliffe-Grenze, die bekanntlich 1S0 Millionen Pfund beträgt, weit unter schritten. Der Ausweis der Bank of England vom 31. Juli zeigt einen Goldbestand der Emissionsabteilung von 141.33 Millionen Pfd. Rechnet

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.09.1923
Umfang: 6
, das; die Bodschasterkonferonz die Untersuchung der Schuidfrage milk sich genomm«en Hot und diese iintersiulMna mcht, wie es Griechenland und England halben «wollten^ internationalen oder neutralen Cl)ara>kter 'haben wild«, sondern aus- ichlüeßlich interaMerten; und daß die Konferenz Form und Natur der Genugtuung!, der mora- lüschen wi«s de? materiellen, «genaufixiert h^t, schkeßt, Wenigstens nach d«er italienischen An sicht, jedes Recht und jeide Einmischung des Völ le Mmdes aus, ja sie «wird hier «sogar als un zweideutige

venszrwnischen Herr schaft über Korful. Wie dem «auch sein möge: Di? italienisch-englische Freundschaft. «LH» Mussolini an die Adresse Englands. London, 12. September. (Ztg. Br.) Der italienische Ministerpräsident Mussolini hatte dem Korrespondenten der .Daily Mail' bei seinem Besuche in Mailand neuerlich eine Un> terredung gewährt, worin er erklärte, dcch seit seinem Amtsantritte als Chef der Regierung Italiens er immer für die Freund« schuft zwischen Italien und England gewesen sei und alles getan

begangen hätte und nicht Grie chenland. Manche italienischen Zeitungen — fuhr Mussolini fort — hätten behauptet, dah die englische Regierung die griechische in Ihrem Widerstände unterstützt, das glaube er aber nicht, aber er könne auch nichts dagegen tun. diese Meinung des italienischen Volkes zu ändern. Er verstehe es gut, das; es das Inter esse Englands sei, Griechenland in internationa ler Beziehung zu unterstützen, weil dessen Lage im Mlttelmeere es für England zu einem sehr nützlichen Verbündeten

im nahen Orient machen önne, aber diegeographlfcheLageZta- iens gleiche der griechischen sehr und schlich- ich könne auch die italienifche Areuno- chaftfüxEnglandgenau so nützlich ein wie die griechische. Er wiederhole noch- inals, dah er immer die Pflege einer engen Freundschaft zwischen Italien und England war, ober die Vorfälle der letzten Woche machen ihm seine Aufgabe schwer. Hinsichtlich der Aiumaner Frage erklärte der Minister- Präsident, dah Fiume Italien bisher schon mehr gekostet

vermaA daß man ernstlich an eine Wäh rungsreform denken kann. Die! Kurse stellten sich gestern wie folgt: Muyork Parität ob Millionen, nmllich L6 Millionen, im freien Verkehr SS Mil lionen Mark. Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe: Zur Kriegerdenkmal-Verordnung. Das Reparationsproblem vor seiner Lösung? Das Südbahnabkommen vor der Ratisizierung. England in der Welkpolitik. Aom ehemaligen Gouverneur von Deutsch- Südwest-Afrika Dr. Th. Seitz. Die Lage im äußersten Osten hat durch die Ergebnisse

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.12.1921
Umfang: 8
reichs, unr ein Gegengewicht gegen England und Japan zu haben. Die englische Politik hat zu Washington eine Nieder lage erlitten und Frankreich, der bisherige Kontinentaldegen Englands, wird nun zu einem Kontinentaldegen Amerikas. Die Entente, „Der Pazifik' ist natürlich alles andere als eine Herzensangelegenheit der verbündeten Mächte, sie hat vielmehr den Zweck, Gegensätze, die mit elementarer Gewalt zum Kriege drängen, für einige Zeit noch zu binden, da jede Macht auf eine für sie günstigere

^erigen Staatsfeinden, Staatsfveunde zu machen und die für England ungünst ge Weltlage durch innere Konsolidation wett zu machen. England hatte von jeher zwei Eisen im Feuer. Zuerst versucht es England mit der brutalen Gewalt, gelingt die Unterwerfung nicht restlos, so folgt auf die Peitsche das Zuckerbrot und mit der zweiten Methode hat England die noch größeren Erfolge errungen. Auf diese Weise Südafrika seinem Imperium reibungslos -eingegliedert. Was lehrt uns Irland, was könnte es die Tschechen

sich die Iren mit der bloßen „Home-rul', mit der bloßen Selbstverwaltung zufrieden gegeben. 1921 wird Ir land ein England gleichberechtigter Bundesstaat. Heute können die Tschechen noch die Sudetendeutschen durch die bloße Selbst- verwaltling gewinnen, morgen nur mehr auf dem Wege eines deutsch-tschechischen Bundesstaates, vielleicht übermorgen schon jegliche Verständigung unmöglich gemacht zu haben. Will die Tschechoslowakei mehr fein als ein bloßer Vasall Frankreichs, will sie in der Weltpolitik

keine Null, sondern eine Ziffer dar stellen, dann müßte sie gleich England die sudetendeutsche Frage durch, einen förmlichen Friedensschluß bereinigen, müßte die in nere Konsolidierung durchführen, statt von ihr nur zu schwatzen. Das sollte Irland die tschechische Regierung lehren. Poütische Übersicht. Die Reparatlonsfcage. Die Antwort der Reichsregierung auf die Frage der Repa rationskommission ist nicht vor Mitte nächster Woche zu erwar ten. In deutschen parlamentarischen Kreisen erkennt

und England die persönliche Politik Italiens, das Sonderinteressen vertrete, in Zentraleuropa gutheißen werden. Am 18. De. zember hat in Wien «ine von dem Oedenburger Hei- matdienst einberufene zahlreich besuchte Versammlung stattge sunden, in der gegen die in Oedenburg durchgeführte „Volksab stimmung' einmütig schärfster Protest erhoben wurde. Redner aller Parteien erklärten, daß die Oedenburger Abstimmungs- komödie für Oesterreich keine R'echtsverbindlichkeit haben könne und betonten, daß der Kampf

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.12.1921
Umfang: 8
solche Vorfälle dann viel leichter be greiflich, denn Deutschland und Frankreich gehören einstweilen nicht zu den Waffenbrüdern und zu irgend einer Entente. Während ln Italien bei verschiedenen Gelegenheiten der Ruf „Rieder mit Frankreich' erscholl, veröffentlichte unlängst Gaoriele d^Annunzio einen scharfen Angriff gegen England, dessen einziges Bestreben es fei, nach der Niederwerfung Deutschlands auch der Bereinigten Staaten, Frankreichs und Italiens Herr zu werden und auf sämtlichen Ozeanen owie

im Mitteimeer zu herrschen. Aber alle englische Sophist k werde die brennenden Fackeln Irland, Indien, Arabien und Aegypten, die die englische Politik mit blutigem Rot übergößen, nicht er sticken. Mit bitteren Gefühlen kehre Brland ln sein herrliches Vaterland Frankreich zurück. Auf die Gegensätze zwischen Frankreich und England braucht wohl nickt erst besonders hingewiesen zu werden. Die französische Press« führte in letzter Zeit vielfach eine sehr ge reizte Sprache gegen England. Das „Journal des Debats

' ? ing letzthin so weit, England für den Ausbruch des Welt- rieaes mitverantwortlich zu machen. Bisher wurde bekanntlich einzig und allein Deutschland als der Schuldige am Weltkriege hingesiellt. Frankreich habe aus dem Weltkriege die «Lehre ge zogen, daß es nicht genüge, das Recht auf seiner Seite zu haben, wenn man nicht gleichzeitig über die Machtmittel ver füge, ihm Ansehen zu verschaffen. Der „Jntransigeant' schreibt, es seien nicht mehr Nadelstiche, sondern Stockschläge, die Frank reich

von England täglich erhalte. Das englische Blatt „The New Statesman' schrieb in den letzten Tagen in einem Leit artikel: „Unsere französischen Freunde sind gegenwärtig die schlimmsten und ärgsten Feinde, die England und die ganze «Welt gehabt -hat. Frankreich gleicht einem rasenden Weibe, das nicht das meint, was es sagt und glaubt, um mit Nadelstichen und Schimpfworten am schnellsten zu einer Versöhnung zu kommen. Da ein politisches Prinzip für England niemals ein Objekt für einen -Kuhhandel

sein kann, müßte ein Kompromiß chlands Kosten für Eng st England außerstande, stisch ebenbürtig zu be im fernen oder nahen Osten auf Deut land unannehmbar sein. Außerdem Frankreich und die Franzosen als pol! trachten.' Das klingt unter Freunden gewiß alles eher als liebens würdig. Roch weiter geht der Schriftleiter des ,T>bserver', Mr. Garvin, der Lloyd George recht nahe steht. Er erklärte unlängst, daß, von einer Uebereinstimmung zwischen Frankreich und England zu reden, ganz nutzlos sei, „wenn ihre Ansichten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 28.02.1925
Umfang: 12
Foch ist. Bemerkenswert ist. daß Engländer zu dessen Gutachten ' kein I>Wez Zutrauen haben. Das englische Ka- nämlich für sich in Anspruch ge- Imnmen, sich ein eigenes Urteil zu bilden 1^. hat sich daher vorbehalten, den KontrM- lAcht noch bchznders durch einen englischen prüfen zu lassen. Daß dadurch die ^ freundschaftliche Stimmung zwischen Eng- I» ?? Frankreich nicht gefördert wird, I V verstaMich. I^^bcher sind die Meimmgsverschieden- IM^ulber die weitere Behandlung der England vertritt

des Ber- alle möglichen und unmög- B«w«se l^rausfinden können So hat B. in Frankreich versucht, England I?!'?^bugen, daß die Räumung der Köl- ^ n<ur von der erfolgten Ab- I ^^ischionds, also von dem Kontra ll- I??^/^chänge, sondern auch von der Ä- durch Abschluß I ^ den Bestimmungen des Vertrages di« Kölner Zone ae- .nnchgÄWi-ssen ist. daß ^l^e Berpsl-xhkingen erfüllt hat. Ist«»«. »r^Mtsen schließen aus dieser Be- 1^??' ^ ^ Räumung erst dann er- könne, wenn die Sicherheit garantiert l AMwne

-rt nicht nur durch di« deutsche Ab- 1-? ^^! sondern auch durch Abschluß eines »«m^evertrages mit England und Bei- I»/ ^ Räumung der KölTrer Zone soll I Frankreichs Willen nicht nur vom sondern auch Eng. abhängig gemacht werden. Und d« Ae DeKnmwmgeu des Ver- B«kages beMlich der Räoo»»> der besetzten Gebiete fsen von Frankreich nur angenommen worden, weil Lloyd George und Wilson m Versailles den Ab schluß eines Sicherheilsvertrages in Aussicht gestellt hatten. Nun hat sich England bereit erklärt, Frankreich

einen solchen Vertrag zuzugestehen, aber die französischen Forde rungen gingen so weit, daß England sie un möglich erfüllen kann, wenn es seine tra ditio nelle Politik beinhalten will. Frankreich verlangt nämlich, England müsse nicht nur zusagen, daß es die Ost» grenze Frankreichs gegen einen deutschen An» griffe schütze, sondern es müsse sich auch ver pflichten. die im Osten Deutschlands ent standenen Staaten, wie Polen, Tschecho slowakei. Estland. Litauen usw. gegen deutsche Angriffe zu schützen

. Mit anderen Worten, England müsse sich verpflichten, auch in Ostouropa den im Vevfailler Bertrag geschaffenen Zustand verewigen zu Helsen. Trotz der franzosenfremidlichen Stimmung, die namentlich seit Regierungsantritt des konservativen Ministeriums wioder gewach sen ist. konnte sich England zu diesen For derungen Frankreichs nicht verstehen, da das Inselreich dadurch in seiner europäischen Festtandspotitit allzusehr festgelegt worden wäre. Zur Lösung all dieser Fragen soll mm. mehr in Brüssel «ine Konserenz

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 05.06.1925
Umfang: 8
, Südslawien, Tschechoslowakei. Ru mänien und «uch England) nichts ausrichten würde und daß Deutschland und Oesterreich sich erst nach' einem siegreichen Kriege über gan^ Europa vereini gen könnten. Die Kriegsschulden an England und Amerika. Die Änfrchge/'- die von der Regierung der Vereinigten Staaten azn die europäischen Schuldner Amerikas gerichtet wurde,- zwingt diese Zum Nachdenken, wie sie die Zahlung aus bringen. Lloyd George, der ehemalige englische Ministerpräsident, versucht in einem einschlägi

Maß nahmen zogen eine solche Notwendigkeit nicht >m Betracht und ihre Budgets waren auf. der Annahme aufgebaut, daH wohlDeutschland seine Verpflichtungen erfüllen mußte, daß Frankreich aber nicht gezwungen würde, seine Schulden zu begleichen. Eigentlich sei England allein es gewesen, das sich herbeiließ, nicht nur seine «amerikani schen Verbindlichkeiten zu regeln, sondern auch die Ueberweisungen tatsächlich bereits zu begin- men. Außer England herrschte aber überall der Maube, daß die bloße

Anerkennung der Ver pflichtung von den Amerikanern an Stelle der Zinsen «angenommen würde und im übrigen die reichen amerikanischen Steuerzahler sich mit dem begnügen würden, was sie fährlich aus England beziehen. Nunjedoch Kommt mit einem Male diese Anfrage des amerikanischen Schatz amtes, die höflich. aber energisch daraus hin weist, daß die Regelung der Angelegenheit in Amerika begrüßt werden würde. Zum erstenmal erkennt man, daß die Regierung von Washing ton in dieser Frage Ernst mächt. Frankreich

ist an Amerika mit etwa vier Milliarden Dol lar verschuldet, an England mit etwa drei Milliarden Dollar. Die englische Regierung, die jährlich vierunddreißig Millionen Pfund aufzu bringen hat, um ihre Kriegsschulden zurückzu zahlen, sieht sich nun gleichfalls der Notwendig keit gegenüber, seine kontinentalen Schuldner zu drängen, in der Höhe dieser englischen Rück zahlungen wieder ihrerseits ihre Schulden zu begleichen. Bisher hat derenglische Schatzkanz ler dabei wohl viele Konferenzen erreicht

Gläubiger nicht bezahlt, selbst große Summen an die neuen Staaten Zentral europas ausleiht, um ihnen dei der Organisie rung und. Ausrüstung ihrer Armeen zu helfen. Au H in England ist man sich dieser Tat sachen bewußt. Ich weiß nicht, aus welcher Grundlage Senator Borah die Besteuerung be rechnet. Beschränkt er sie auf die Bundessteuern oder schließt er Staats- und Gemeindesteuern ein? In dem ersten Fall ergibt sich aus derselben Grundlage eine englische Besteuerung von 76 Dollar auf den Kopf

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.07.1923
Umfang: 4
Bezugagebühr sür das Ausland I. IlZM. Fvt-tlaufendc Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebühr Nummer 156 Aleran, Mittwoch, den 11. Zuli 1923 S5. Jahrgang Frankreichs Desperadopolitit. Der kritische 14. Juli. Das Scheitern des Vermittlungsversuches de» Papstes und des tschechischen Außenminister». Die Entscheidung neuerdings bei England. Ein großer Ersolg der Türren. vor wichtigen Erklärungen im englischen Parlament. Englische Fühlung mit Amerika. Die Lage außerordentlich gefährlich

wir Algeben müs sen, daß seine Lage ebne w«Ä günstigere ist, als unlsere, da wir mit der brutalsten Militärmacht der Ende gemeinsame Grenzen haben. Welche Folgerungen England daraus ziehen wSrtd, muß diese Woche zeitzen. Im Kabinett wird Lord Ciurzon über die Unterredung mit den ldröi Botschafterin Belgiens, Frankreichs und Italiens Bericht erstatten. Wie „Daily Tele- araph' dazu mitteilt, werden folgende fünf Fragen erörtert werden: Wann und in welcher Form kann das deutsche Memorandum

Ka binett wird in einer heute stattfindenden Sihnng die im Parlamente abzugebende Regierungserklärung Uber die Reparation»- Politik festlegen. Reuter dementiert alle Meldungen, daß diese Erklärung einen Bruch mit Frank reich bringen wird. Es bestehen nach wie vor viele Möglichkeiten zu einem Zusam menarbeiten Englands und Frankreichs. Paris glaubt nicht cm eine Sonderaktion Englands, sondern saht die ganze Angele genheit nur als einen Druckversuch von England» Seite auf. Ausgewiesene Beamte. Duisburg

, die Belgien und Frankreich selbstherrlich sür sich beschlagnahmt haben. Am wichtigsten ist dio fünfte Frage, -nämlich die Einkassierung der französischen Schulden. Hier dürste England vermutlich nicht ohne Fühlung mit Amerika handeln, das ja genau so interessiert ist. Die Tatsache, daß oer amerikanische Botschafter in London, Harvey, in Washington geblieben ist, wird allgemein dahin gedeutet, daß er dem Weißen Haus bei Erledigung dieser Frage zur Verfügung stehen will. International wird die Lage

der Stellung emporkommen und dann völlig versagen. Nach innen ginge es zur Not, nach außen spielen sie sich in wenigen Wochen ab. Wäre es anders, so hätte Europa längst den Ausweg aus der, Sackaasse gefunden. Damit soll durchaus nicht gesagt sein, baß Staatskunst das Privileg einzelner Familien ist, wie es lange Zeit hindurch in England schien. Fähigkeiten vererben sich nicht immer, unld Reichtum läßt sich «durch eigene Arbeitsfreudigkeit und geistige Regsamkeit wettmachen. Aber dam, muß die Auswahl

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1923
Umfang: 8
an diesem Scheinsieg keine reim Freude haben. Nach zuverlässigen Informationell aus amerikanischen Kreisen ist man nämlich für die sen Fall in Washington wie in London entschlossen die Frage der interalliierten Schulden unabhängig vom Reparationsproblem zur Sprache zu bringen und Frankreich zu Vorschlägen aufzu fordern, wie es sich seinen Verpflichtungen Amerika und England gegenüber zu entledigen gedenke? Wenige Monate nur trennen die französische Re gierung von den allgemeinen Wahlen. Dem natio nalen Block

mit seinen Kriegsfor derungen ein, so ließe sich irgendeine. Transaktion be werkstelligen: westfälische Gruben als Sicherheit. Aus diese Weise wäre es auch wohl mög lich, England zu halten, das erklärt haben soll „eher Frankreich mit der Waffe in der Hand gegen überzutreten, als zuzugeben, daß Rhein und Ruhr französisches Protektorat würden'. Es steht heute manches für Poincare auf des Messers Schneide, auch wenn es nach außen hin nicht den Anschein hat. Was in diesen Tagen zwi schen den Kabinetten von London

nicht Gold herausschlagen kann.- Andererseits weigert sich Frankreich, seine Einwilligung zu einer Herabminderung der deutschen Schuld zu gewähren, weil die An gelsachsen ihrerseits die Möglichkeit der Herab minderung der interalliierten Schulden nicht anerkennen wollen. Die Unmöglichkeit einer Lösung der euro päischen Krise entspringe folgenden drei nega tiven Tatsachen: 1. Deutschland könne nicht zahlen; 2. Frankreich wolle nicht die deutsche Ent schädigungssumme herabsetzen; 3. England und Amerika

seien nicht geneigt, die interalliierten Schulden nachzulassen, was eine Regelung der deutschen Schuld ermöglichen würde. - „Popow d'Italia' schreibt weiter, daß kein demokratischer Heiliger diese drei Hindernisse überwinden könnte, und kehrt zum italienischen Memorandum zurück, das Mussolini der Londoner Konferenz unterbreiten ließ. Dieses Memorandum sei ein Dokument der Gerechtig keit und der Weisheit und habe eine der dillig sten Lösungen vorgeschlagen. Das reiche und siegreiche England regle

man sich die billigen italienischen Vorschläge anzuneh men. Und wenn England Frankreich und Ita lien unter eintzm schweren finanziellen Druck halten will, so handelt auch Frankreich aus den selben Gründen gegenüber Deutschland und dieser Druck schafft politische und territoriale Pfänder. Solange nun England an seinem Stand- punkt betreffs der interalliierten Schulden fest halten wird, solange wird Frankreich seine For derungen gegenüber Deutschland nicht herab setzen lassen, und dies alles wird nur dazu bei tragen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1922
Umfang: 8
wird. Als - Vertreter Österreichs wäre Sektionschef Dr. Schüller ausersehen. Deutschland. Abänderung des Wiesbadener Übereinkommens. B e r l i n > 10. Jänner. England hat das Wies badener Abkommen unter der Bedingung angenom men, daß die Gesamtsumme der unter dieses Abkom men fallenden deutschen Sachleistungen im Werte von 7 . Milliarden gestrichen werde und der Vertrag nur eine Giltigkeit von drei Jahren habe. Frankreich und England haben zu diesen Bedingungen ihre Zustim mung gegeben. Besprechung der Süddeutschen

, daß der Botschafter in weitem ! gen herausgeschleudert wurde. Er hat jedoch leichte Verletzungen^ echalten, die es. ihm aber v»« möglich machen, an den Sitzungen des Obersten Ra fünf oder sechs Tage teilzunehmen. ... England. „Kritische Tage für die Entente'. In einem „Kritische Tage für die Entenil überschriebenen Artikel sagt „Daily Chronicle das Organ Lloyd Georges, daß die Ente« ^ einem neuen Mißerfolg kaum werde standhalte ß können. Aus der gegenwärtigen Konferenz nch ß etwas Besseres hervorgehen

für ein WM rüsten auszugeben, die russische Bevölkerung v« 100 Millionen zu boykottieren, sei mit der engM sehen Politik völlig unvereinbar. England Koni« die Sicherheit der französischen Grenze nicht M rantieren, wenn'Frankreich seine aggressive PM tik in ganz Europa und im nahen Osten fortschW England werde keine finanziellen Opfer brinH ? wenn Frankreich den Betrag für die BernM rung seines Heeres von schwarzen Truppen seiner U-Bootflotte verwende.. Sie finden sich schon wieder. . Paris, 9. Jänner. Die Frage

eines englis' französischen Abkömmens erregt immer nv Interesse. Die Zeitungen melden, daß Briand dieser Angelegenheit an Lloyd Georgs ein Men randum gesandt habe. Die englische Regi«cu wird in der Antwortnote ihre Stellung hekan geben. Wie „Journal' berichtet, habe Llo: George im Ganzen und Großen dem Memo-raM dum zugestimmt. „Petit Journal' sagt, einer' Punkte, über die eine Einigung erzielt wer müsse, sei der Gara n t i e vertrag und wichtigste Punkt sei die von England geforde Herabsetzung

der französischen U-Boot? stände. . (Garantievertrag heißt, daß England Franzosen beistehen muß, wenn Deutschland > einmal gegen die Zertretung wehren sollte.^ Irland —Freistaat. Das irische Parlament „Dayl Eirean' nannt, hat am Sonntag, den 8. Iänm das englisch-irische Abkommen, mit 64 gegen i Stimmen ratifiziert. Damit ist ein jahrhundeU langer Streit begraben worden und das Blut M < ler irischer Märtyrer hat dem Vaterland ? r Freiheit erkämpft. Wenn der neue FreiU auch noch manche Jugendkrankheiten

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.01.1922
Umfang: 8
' Seite S ' ^ lyentlich in der Unterseebootssrage.erzielt werde. England erhob auch Anspruch auf eine gewisse Handlungsfreiheit, so daß? der Vertrag nicht ohneweiters in Kraft treten soll, wje die französischen Nationalisten das wünschen. Das „Journal' gab dem Ausdruck, indem es erklärte: Wenn z. B. das wieder aufgerichtete Deutschland und Rußland gemeinsam eine Abrechnung gegen Polen suchen und Frankreich eingreifen sollte, sei der BUndnisfall nicht gegeben. England wünscht offenbar

, daß alle zwischen England und Frankreich schwenden Fragen vorher erledigt werden, z. B. die Angelegen heiten von Kleinasien und Tanger. England stellt sich in der Tangerfrage auf die Seite Spaniens und bemüht sich, Frankreich zum Einlenken' zu veranlassen. An den verschiedensten Punkten der Welt sind Frankreich und England Gegenspieler und ge genteilig interessiert und nun benützt England die Furcht Frankreichs vor einer deutschen Ab rechnung in unbestimmter künftiger Zeit, um Frankreich gegenüber den englischen

Ansprüchen gefügig zu machen. Ich helfe euch schon, sagt der Engländer zu den Franzosen, aber zuvor müßt ihr diese und diese Zugeständnisse machen. Und das erbittert in Paris und wird zugleich als De mütigung empfunden. Die Garantieverträge. Italien nicht eingeladen. . Paris, 13. Jänner. Die Havas-Agentur er fährt aus Cannes über den englisch-französischen Ga rantie-Vertrag: Im Falle, daß Frankreich von an derer Seite als von Deutschland angegriffen wird, verpflichtet sich England, Frankreich

der „Times' nicht ver schwiegen sind. ' Lord Lee sagte: , Der Versailler Vertrag ver biete Deutschland jede Verwendung und jeden Bau von U-Booten. Sollen sie aber nicht gänz lich von der See verschwinden? „Sollen wir an nehmen', fragte Lord Lee, daß Deutschland im- in er bösartig sein werde und die andern Mächte i m m e r g u t? Soll es ein Gesetz geben für Deutschland und ein anderes für den Rest der Welt?' Lord Lee leugnete nicht, daß England das größte Interesse von allen Ländern an der Ab schaffung

der U-Boote hat. weil sie die Han delsflotte und damit die Ernährung Eng lands bedrohen. Für eigentliche Kriegshand lungen seien die U-Boote nicht tauglich. Sie ,Dozner ^ Nachrichten', den Jänner 1322 seien nur von Wert im Krieg gegen die Handels flotte. Die deutschen U-Boote haben 12 Millio nen Tonnen Schiffe versenkt. Allein England hätte auch diesen Verlust ertragen» obwohl es normaler Weise sich nur sür die Dauer von 7 Wochen verproviantiert hatte. Wenn ein neuer Krieg ausbräche» könnte England

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1920
Umfang: 8
eingehalten wurden und ebenso wenig können die Amerikaner be greifen, daß England im Rate des Völker bundes 6 Stimmen und Amerika, das ja Eng land vom Untergange gerettet hat, nur eine Stimme haben soll. Da England und Frank reich die absolute Mehrheit im Rat des Völker bundes haben, so hätte es Amerika passieren können, daß es von England den Befehl be kommen hätte. Aufstände in Irland, Indien usw. niederzuschlagen. Die Kosten für solche Expeditionen hätte aber der vereinigte Völker bund

, also größtenteils Amerika selbst, zu tragen gehabt. Weniger verwunderlich ist, daß Wilson solche Bedingungen für Amerika angenommen hat, als daß England es wagt, seinem Erretter aus höchster Not solche Bedingungen zuzu muten. Der Kampf im amerikanischen Senat, in dem England ja manche Verehrer hat, wogt noch hin und her. „Hie Völkerbund, hie Monroe Doctrin', aber es scheint doch unmög lich zu sein, daß das stolze Amerika ins eng lische Joch kriecht. Wie abhängig ganz Europa — die alliierten Staaten

sind alle Devisen, außer Newyork, wiedergefallen. Wilson hatte trotz Krankheit im. geheimen mit dem englischen Gesandten Lord Grey die Gewährung eines Riesenkredits von 13 Mil liarden Dollars an die Alliierten verabredet. Englische und englisch-amerikanische Blätter verbreiteten die Nachricht, daß Grey nach drei monatlichem Aufenthalt in Washington, ohne den kranken Präsidenten gesehen zu haben, unverrichleter Dinge nach England zurück kehren mußte. Da kam aber die Enthüllung der Hearst-Blätter. die in Amerika

, wie in der ganzen übrigen Welt, das größte Aussehen erregte. Am Neujahrstage erlaubten sich diese Blätter einige- „ossene Wahrheiten in offener amerikanischer Sprache' auszusprechen. Der „Newyork Amerika»' schrieb: Diese Anleihe von 13 Milliarden Dollars ist dazu bestimmt, Großbritannien und den Alliierten aus der gegenwärtigen schlimmen Lage zu helfen. Amerika soll sich für ein halbes Jahrhundert und vielleicht noch länger dafür verpfänden, um England und dem Rest der Welt zu helfen. Wir treten

aber für das große amerikanische Privileg ein, für uns zu sein und die amerika nischen Geschäfte selbst zu besorgen. Wir haben genug von England, genug von Frankreich, genug von Europa. Mögen sie ihr Mißgeschick selbst zum Guten wenden. Sie veranlaßten es, mir taten es nicht.' Auch der wirklich edle und unabhängige, den armen Zentralmächten wohlgesinnte Le- . bensmitteldiktator Hoover erklärte, Amerika werde den Alliierten die Zinsen der ihm be reits gewährten Anleihen stunden, aber neue große Darlehen könne

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1923
Umfang: 6
gesendet werde. Nu FestlandsblaS? Dies ist sicher: Frankreich glaubt sein« stunde zur Verwirklichung der Rheinpläns gekommen. Es will, nach den Worten Lou- cheurs. .licht Reparationen, sondern Sicher heit. Es will die Rhemgrenze. Der Bruch mit England bedeutet noch keine Erschwerung für die französische Politik, deren erstes Opfer Ruhrgebiet — aber nicht das letzte ist. schon tauchen die Namen Mannheim und Frankfurt auf. Sie besagen: Der letzte Zweck, den Frankreich verfolgt, ist die Trennung

dieselbe, die auf Grund der Friedensverträge errichtet wurde. England zieht sich zurück. Es will, wis der „Popow d'Jtalia' sagt, keine Ge meinschaft mehr haben mit Völkern, die um die Linie eines Berges oder um das Ufer eines Aufses kämpfen. Frankreich und noch mehr Italien fühlen, dag mit dem Ausscheiden Tnglands irgendwo und irgendwie eine Flan ke an ihren Staatskörpern bloß ist — Wem? Das ist eben die große Frage. Wenn der .Popolo d'Jtalia' eben Bedenken hat. ob solche Isolierung wohl auch von Vorteil

und durchführbar für England wäre, so hört man daraus doch das Bedauern über den scheiden den Freund und die Lockung .zur Rückkehr und die Frage, die alle italienischen Blätter bewegt: Was nun? Zunächst scheint Italien seine Stellung zu den gegenwärtigen Erreignifsen so zu formu lieren — nach den Erklärungen einer Per sönlichkeit im Außenministerium. die vom »Giornale d'Jtalia' wiedergegeben werden: Italien braucht Reparationen in Geld und Naturalien und kann deshalb gegen Deutsch land keine Verzichtspolitik

- tionskommission, in der Rheinlondskommis- > sion und in der Botschafterkonferenz. Auch ^ die Truppen bleiben am Rhein. > Amerikanischer Protest. ' Washington. 12. Jänner. Senator Reed hat den Vorschlag eingebracht, den inoffiziellen Beobachter der Vereinigten Staaten in der Reparatlonskommission von Paris abzuberu fen. England drückt den Franken. Rom. 12. 'Jänner. Der „Messaggero' be richtet. daß England, empört über da» Vor gehen Frankreichs, sraazösische Wertpapiere verkauft und so den Wert des sranzösische

er den von England auf der Pariser Konferenz vorgelegten Repara- tionsplan einer Kritik und erklärte, daß Frankreich nicht damit einverstanden sein tonnte, daß für das Volk lebenswichtige In teressen der Regelung eines Bankierkonsor- tiums überlassen werden. Er hosse jedoch, dost sich mit England eine Einigung wird erzielen , lassen. Bezüglich der Sanktionen iu Deutschland erklärte er. daß sie nur wirtfchosllichea Charakter haben. Die Truppen seien nur zum Schuhe der Ingenieure notwendig. Die Uebertragung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.07.1921
Umfang: 8
Deutschlands, insbesondere auch als Blatt des Erzhetzers Gabriel dÄnnunzio, sofort nach Ausbruch des Weltkrieges die entscheidende Wendung einleiten helfen. Der „Corriere della Sera' wurde einstens von der öster reichischen Regierung mit einem jährlichen Betrage von 50.000 Kronen unterstützt. Eine Anzahl anderer maßgebender Blätter hat wenigstens Schritt für Schritt die Politik der Regierung mitgemacht, so die römische „Tribuna', das Organ aller Re gierungen (jetzt soll es von England • beeinflußt fein

deutlicher wird, daß Deutschland um sein Recht und das ober- schlesische Industriegebiet betrogen wird. Es war und ist der Wille Frankreichs, Polen die Kohle, den Deutschen das Riiben- land zu geben. Wenn sich England auch nicht aus reinem Rechtlichkeitsgefühl dem widersetzte, so geschah es nicht Deutsch land zuliebe, sondern weil ein Kohlen- und Jndustriemonopol Frankreichs in Europa seinen Interessen straks zuwiderläuft, well es weiß, daß Deutschland ohne Oberschlesien eine Kriegs entschädigung

nicht zahlen kann, und weil, wie der Aufstand beweist, Polen gar nicht In der Lage ist, die gewaltige ober schlesische Industrie meiterzuführen. Die Kreise Pleß und Rybnik wollte zwar England den Polen zuerkennen, da Frank reich aus einer Teilung bestand. Da aber eine Einigung zwischen Frankreich und England nicht zustande kommen wollte, suchte der frühere italienische Außenminister mit einem „Vermittlungs vorschlag' die Frage zu lösen, mit der sogenannten „Sforza- Linie'. Diese Linie teilt nämlich

in ihrer Presse so überaus deutlich kennzeichneten. So unmöglich die Sforza-Linie' Ist nach Recht und Vertrag, so komprommittiert sie in der ganzen Welt auch erscheinen mag, sie Ist heute eine ungeheure Gefahr für Deutschland und Ober schlesien. Bei der großen Auseinandersetzung der vielgestaltigen Streitfragen zwischen Frankreich und England droht sie ein Kompromiß, droht sie die Entscheidung des Obersten Rates zu werden. Und nicht das erstemal wäre es, daß Deutschland die Kosten des englisch-französischen

zu machen, scheinen nicht ganz ohne Erfolg zu bleiben. Zwar lie gen noch keine endgültigen Beschlüsse darüber vor, ob nun auch die übrigen Ententemächte ihre Delegationen abbemfen werden, worauf ja Frankreich durch seine diplomatischen Vertretungen mit allein Nachdmck hinarbeitet, doch haben England und Bel gien bereits ihre Zusichemng zu einem ähnlichen Schritte ge geben. England will sich allerdings, wie es scheint, wurch die Entsendung seines Generalstaatsamvaltes zum nächsten Kriegs beschuldigtenprozeß

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