, wenn man selbst am Ru der wäre. Ein frischer, fröhlicher Zug, eine Lösung aller politischen und sozialen Probleme würde von der Jugend ausgehen. Dieser Optimismus erklärt sich daraus, daß kei ner dieser jungen Leute, gerade wie bei uns, sich je mit den Grundfragen der Politik und des Sozialismus auseinander gesetzt hatte. Die Zusammenhänge von Wirtschaft und Po litik, die Gegensätze der Klassen waren diesen Schwärmern nie klar geworden. „Giovinezza" (Jugend) wurde die Pa role und „a noi", d. i. „Uns" (nämlich die Regierung
Referat. Aus ihm hört man sehr deutlich die wachsende Unzu friedenheit mit der heutigen Regierung, die wachsende Ab neigung, der in schneller Kriegsehe gegen die Sozialdemo kraten kopulierten Koalitionsparteien gegeneinander, also ganz genau, schärfste Kritik an dem, was Seipel in seiner Anmaßlichkeit als sein größtes Verdienst bucht. Besonders die von Seipel als die Krönung seiner Taktik gepriesene „Verlängerung der bürgerlichen Front über die Einheits liste hinaus" durch Einbeziehung des Landbundes
löst heute nur wenig Freude bei den Christlichsozialen der Länder aus. Die Christlichsozialen fühlen sich als die Opfernden. Paulitsch sagte darüber: „Die Christlichsozialen besitzen in der gegenwärtigen Regierung, mit Ausnahme des Land wirtschaftsministeriums, nur jene Ministerposten, die bei der Bevölkerung am unbeliebtesten sind. (Wen meint er damit? Er sagt es nicht. So können sich halt der Kien böck, der V a u g o i n, der Schmitz und der Herr und Minister Seipel selbst sich um die Ehre
sie gerade jetzt solche Schauermärchen über die Mißstände zu erzählen wifien, die mit dem jetzigen Vorgang bei Zu sammenstellung der Geschworenen- und Schössenlisten ver bunden sind, alles daransetzen würden, um die Fortführung der Verhandlung über die betreffende Regierungsvorlage zu betreiben. Dann liegt dem Justizausschuß der von der Regierung eingebrachte Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Mißstände im Prefiewefen vor, und einen anderen Gesetz entwurf gegen solche Mißstände, den gegen Schmutz
und Schund, hat Herr Seipel für die nächste Zeit feierlich an gekündigt. Also hätten die Regierungsparteien, soforn ihnen eine fruchtbare Arbeit aus dem Gebiet der Justiz am Herzen liegt, alle Ursache, den Justizausschuß vor Störungen zu bewahren. Dabei gibt es auf diesem Gebier nn Augenblick keine wichtigere und dringendere Frage, als die Beseitigung des schrecklichen und schändlichen Eherechtswirrwarrs; die Dinge stehen da so, daß eine Regierung, der es um Recht und Sitte ernst zu tun