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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1906
Umfang: 8
sind auch Konservative, ja auch die liberale Partei ist darin vertreten. Nach der anmaßenden Schreib weise des „Tagblatt'-Korrespondenten ist nun offenbar ein Liberaler gegenüber einem Klerikalen voll Einsicht und Umsicht, Vorsicht und Weisheit und imstande, Erdbeben und Epidemien zum mindesten vorauszuwissen und abzuwehren, Wind und Wetter zu regeln und jeden Bazillus zu entdecken, jeden Würgengel zu vertreiben, kurz eineMusterwirtfchaftherzustellen, während die Kleri kalen nur eine Skandalwirtschaft zu leisten

, bleiben dürsten. Ungarn in der Hand Kossuths. Wie es vorauszusehen war, hat die neue Regierung Kossuch — genannt W?ker!e — die Wahlen ganz nach Wunsch gemacht. Am 30. April abends waren unter 277 gewählten Abgeordneten bereits 177 KossuthiWer. die canz los von Oesterreich wollen, und nur 92 Anhänger des „Brixener Chronik.' Dualismus, d. h. der Gemeinsamkeit mit Oester reich. Das ist die erste Folge der „Kapitulation' Kossuths. Liberale SkandaSschniiffelci. Der Skandalschnüffler des „Tir. Tagblatt

, keine Verordnungen an die Hausbesitzer, keine sanitäre Untersuchung der Häuser, keine Verhaltungsmaßregeln für die Eltern'. Nein! Wir sehen in dem allen tatsächlich nichts anderes als einen sehr plumpen Versuch, „Pfaffenhaß' und „liberale Anmaßung' in das Mäntelchen der Humanität Zu kleiden. Aber wir wollten die Vorwürfe hören, wenn wir es ge wagt hätten, in dieser Weise Uebelstände, die durch die Ungunst der Witterung oder sonstwie entstehen, aufzubauschen, solche lächerliche Ueber treibungen zu veröffentlichen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 05.09.1907
Umfang: 8
sich nicht untereinander, sondern gegeneinander organisieren. Sie schlagen sich in zwei Lager, in ein 1848er und in ein 1867er Lager, um gegeneinander ins Feld zu ziehen. Die ungarische katholische Volks menge interessiert sich viel zu wenig für die Organisationen. „Die Basis der Partei besteht aus Prinzipien. Das Parteileben aber wird von der Organisation genährt. Organisieren wir uns also, denn heute ist es noch nicht zu spät!' Neue Nrike in äer lioalttion. Der Riß in Her ungarischen Koalition klafft weiter. Der Kon

flikt zwischen der Unabhängigkeits- und Volks partei, welcher über Intervention des Grafen Zichy provisorisch beigelegt wurde, droht von neuem loszubrechen. Schon spricht man von dem Austritte der Volkspartei aus der Koalition. Kossuth und Genossen beeilen sich aber, dies in Abrede zu stellen. Die Krise ist nur eine latente. Es heißt, daß sie binnen kurzem zum Ausbruche kommen muß und der Kaiser aus Kärnten direkt nach Wien zurückkehren werde. Man spricht auch davon, daß ein neuer Banus

Verluste durch das Ausbleiben der Pilgerzüge (sie wurden vom Papste infolge der antiklerikalen Ausschreitungen abgesagt) sich zeigen werde. Sie haben nun Volksfeste in Aussicht genommen, zu denen mittelst Fahrpreisermäßigung Leute aus ganz Italien zusammenströmen sollen. Legen Sie l>rielterhet?e in Italien. Der liberale Abgeordnete Calliani richtete an die Re gierung eine Anfrage, in welcher er die Regierung auffordert, angesichts der letzten brutalen und frechen Ueberfälle zu erklären

, was für Maßregeln sie ergreifen wolle, welche die persönliche Sicher heit der Bürger garantieren werden. Der liberale Abgeordnete Eornaggia fragt hinwieder das Ministerium des Innern, was für Maßregeln ge troffen worden seien betreffs des Unterpräfekten von Savona, welcher in dem Salesianer Fall zu Varezze sich taktlos benommen hat. — Der Polizeipräfekt von Rom Hätz an alle Polizei kommissariate ein geheimes Rundschreiben gerichtet, in welchem dieselben verständigt werden, daß von nun ab alle Beleidigungen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 31.01.1907
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 14. Donnerstag, Zur Ueichsratswahl ln tlen äeuNchtiroMchen csnckgemeMÄen. Wien, 29. Jänner. Der hochwst. Fürstbischof von Brixen Doktor Altenweisel hatte die Absicht, mit Führer;: der konservativen und der christlichsozialen Partei von Tirol zuerst einzeln und dann gemeinsam in Innsbruck eine Besprechung abzuhalten, um für die kommenden Reichsratswahlen eine Ver ständigung zwischen beiden Parteien anzubahnen. Mit Rücksicht auf die Teilnahme des Fürst bischofs an den Sitzungen

des Herrenhauses fanden die Besprechungen in Wien statt und wurde auch die gemeinsame Konferenz am 27. Jänner 1907 ebendort im Hotel Dungl von 4 bis 7 Uhr abends abgehalten. Daran nahmen als Vertreter der konservativen Partei die Reichsratsabgeordneten Landeshauptmann Doktor Kathrein, Haueis, Schrott und Doktor Tollinger, als Vertreter der Christlichsozialen die Reichsratsabgeordneten Dr. Schoepfer und Schraffl teil. Die Konferenz wurde vom hochwst. Fürst bischof mit einem Hinweis darauf eröffnet

und dann die aufgestellten Kandidaten von beiden Parteien gewählt werden. Nach konservativer Schätzung würden so vier Landgemeindenbezirke auf die Konservativ n, sieben auf die Christlichsozialen entfallen. Die Vertreter der konservativen Partei erklärten sich m>t diesem Vorschlag einverstanden. Tie Christlich sozialen nahmen eine ab lehnende Haltung ein und gaben auch ihre Gründe dafür an. Sie verwiesen auf die Er fahrungen, welche sie mit gar allen derartigen Verständigungs-Konferenzen machen mußten

einholen müßte, wurde ihm konservativerseits erwidert, daß eine Partei nicht Schiedsrichter sein könne, weshalb der Antrag gestellt wurde, für diesen Fall aus nahmsweise den Schiedsspruch dem Fürstbischof von Brixen selbst zu übertragen. Von ch ri st l i ch s o z i a l er Seite wurde zunächst das hier obwaltende Mißverständnis aufgedeckt. Nicht zum Zweck eines Schiedsspruches habe Abg. Schraffl die christlichsoziale Partei leitung hereingezogen, sondern weg«'» der bereits vorliegenden Parteibeschlüsse

, sondern von der kirchlichen Autorität ab hängig seien, nur neue Nahrung und würde darum gan-> gewiß die Stellung der christlich- sozialen Partei, welche die politische Freiheit ihrer Mitglieder stets hochgehalten habe, ihren Feii,den gegen über nnr schädigen. Ein derartiger Schiedsspruch des Bischofs würde anh, wie die Dinge nnn einmal stehen, die bischöfliche Ankto- rität in einer Weise exponieren, daß ganz „Brixener Chronik.' 31. gewiß diese selber zu Schaden käme, da in ein zelnen Wahlbezirken Streit und Vorwürfe

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 24.11.1899
Umfang: 10
der Redner in einemsort hervorrief, nicht sofort all gemein erfasst wurde. Diese Rede wirft nämlich Helles Licht auf die parlamentarische Lage, wie fie wenigstens um selbe Stunde noch in Wien bestand, und verdient darum, dass man sie sich näher ansieht. Der Redner. Zeugschmied Etz aus Ober öfterreich, an Stelle des verstorbenen Doblhammer vor kurzem gewählt, war aus der Kach. Volks- Partei, und viele Wendungen seiner Rede licßen erkennen, dass er auch als Generalredner im Namen derselben sprach

zur Erheiterung beigetragen ; und doch wohnt ihnen zugleich entschieden politischer Ernst inne. Die Bedenken kehren sich nämlich viel schärfer gegen die Regierung, welche die Vorlage eingebracht hat, als gegen den In halt des Gesetzes selber. Wo liegt nun die Schuld der Regierung bei ihrem Vorgehen? Die Regierung hat sich, nach der Ansicht des Redners und seiner Partei, von schlechten Beweggründen leiten lassen, als sie die Vorlage einbrachte; sie wollte „Sonderinteressen befriedigen

lässt, die gleicher weise oder auch nur annähernd die steuerkräftigen Elemente in derselben progressiven F v tm zur Steuerleistüng heranziehen wird wie derZsitungsstemPel'. Dies ist geradezu ein haarsträubender Sah; aber fast noch ärger ist, was der Redner daraus folgert; er zieht nämlich daraus den Schluss, dass „nicht die gleichmäßigere Vertheilung der Steuern' die Regierung zur Aufhebung des Zeitungs stempels bewogen habe, und behauptet dennoch in einem Athem,dass seine Partei ganz gut

des Steuerausfalles, als ganz anderswo liegt? Wer dem Gang der Rede folgte, brauchte nicht zn vermuthen, sondern konnte mit Händen greifen. Die politische Situation, die parlamentarische Lage, der Umstand, dass die „Majorität' nicht am Ruder sitzt, dass die Regierung ihr nicht entnommen, und dass sie ohne Majoritätserlaubnis berufen wurde, das ist's, was die Herren schmerzt und wurmt, und diesem Missbehagen gab der Abg. Etz im Namen seiner Partei unzweideutigen Ausdruck. „Die Regierung nimmt keine Rücksicht

einer Regierung, die nicht von Majoritäts Gnaden ist! Was immer sie unternimmt, sie kann damit nicht dem gemeinsamen Wohle, sie kann nur falschem Partei-Interesse dienen. In der That, bei einem Berufspolitiker, der sich Jahre hindurch selber in die einseitigste Parteipolitik hineingebohrt und das bloße Partei-Interesse für das Staats- wohl auszugeben gelernt hat, bei einem solchen würden Aeußerungen, wie sie der Abgeordnete Etz vorgebracht, weniger überraschen. Wie sehr man sich bereits in den Gedanken

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1891
Umfang: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag Liberalen, auch der Deutschliberalen zur staats-- erhaltenden Partei sich zu vereinigen — als Schutzwehr gegen die radiealen Elemente. Daraus sieht man, dass zu diesen radiealen Elementen nicht bloß die Jungczechen, Jnngslovenen, Jrre- dentisten, sondern auch jene Katholiken gezählt werden, die fest und entschieden auf ihrem katho lischen Standpunkt verharren und darum die von der Regierung geplante Verbindung mit dem Liberalismus, der die Läuguuug des katholischen

werden können. Das ist liberale Zukunftsmusik! Hoffentlich machen die Liberalen die Rechnung ohne Wirt, wenn nur die Katholiken ihre volle Pflicht thun, um die Wiederkehr der liberalen Herrschaft zu verhindern. Die bevorstehenden Reichsrathswahlen werden den Beweis erbringen. Auch in Galizien gährt und brodelt es in politischer Hinsicht wie in einem Hexenkessel und es unterliegt heute schon kaum einem Zweifel, dass die Reichsrathsneuwahleu eine bedeutende Verschiebung der Machtverhältnisse der dortigen politischen Parteien

eine hervorragende Rolle spielt, hetzt mit voller Macht den Bauernstand gegen die Adels partei, die sogenannten Stauezyken, welche be dauerlicherweise es versäumt haben, das Vertrauen der bäuerlichen Kreise sich durch entschiedenes Eintreten für deren materielle Wohlfahrt zu er werben und insbesondere sie vor der Ausbeutung durch die jüdischen Händler, Pächter, Schänker, Hypothekenwucherer u. s. w. zu schützen. So wird die Krakauer oder Adelspartei gewiss eine Anzahl Mandate verlieren, die den Bauern zu fallen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 02.02.1907
Umfang: 8
für seine früheren Verdienste um die Partei den Dank und die Anerkennung votiert wird. Von einer offiziellen Kundgebung der Partei im Abgeordnetenhause wurde Umgang genommen. Deutschland. Sie KuMhten Nr äie 5tichwahlen. Der Zentrumsabgeordnete M. Erzberger, eine der markantesten und volkstümlichsten Erscheinungen in der Zentrnmssraktion, äußert seine Ansichten über dieses sehr aktuelle Thema folgendermaßen: „Die bisherigen Resultate zeigen, daß die letzte Entscheidung erst in den Stichwahlen fällt; diese geben

waren. Sie sind nun der Lächerlichkeit anheimgefallen, indem sie nur eine Handvoll Stimmen auf brachten, obwohl sie aus allen fremden Partei lagern Zuzug erhalten haben. Die Zentrums partei geht aus diesem Kampfe gefestigter und geläuterter hervor; ihre Wähler haben im kon zentrischen Angriff geübt und gesiegt. Allen Gegnern ist es nun klar, daß man das Zentrum nicht erschüttern kann, daß man hier auf Granit beißt. In der gegnerischen Presse macht sich nun schon diese Enttäuschung geltend; man habe es sich ganz anders gedacht

, aber Verluste in derselben Höhe er litten. Jedenfalls ist ihr kühner Traum von einem Anschwellen der Nationalliberalen dahin.' Cw loÄaläemokl'aMches Urteil über ües 2enttllM5tteg. „Fester nach jedem Sturm.' Unter dieser Spitzmarke schreibt die „Neue Gesellschaft': „Diesmal hat sich der alte Reim vom Zentrums turm bewährt. Heute erscheint das Zentrum als die einzige Partei, die ungestraft den Zorn der Regierung herausfordern kann, und diese Tatsache wird in weit höherem Maße zur Festigung des klerikal

-reaktionären Einflusses beitragen, als das durch die Wiederkehr der alten Mehrheit vom 13. Dezember 1906 geschehen wäre. Hätte die Sozialdemokratie bei diesen Wahlen einen Fort schritt, das Zentrum aber einen Rückgang zu verzeichnen gehabt, so wäre damit der Beweis erbracht gewesen, daß auch die ultramontane Partei des Schutzes der Regierung bedarf, um vor dem Druck von links gesichert zu sein. So aber zeigt es sich, daß das Zentrum, um zu be stehen und sich zu erhalten, nicht nur nicht der Hilfe bedarf

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 24.03.1891
Umfang: 8
gegen Disciplinlosigkeit (oder was?) die Rede sein soll. Wer ist also der Schuldige? Die Antwort lautet: „Es gibt eine gewisse Partei, wir kennen sie zur Genüge, die uns Fußtritte versetzt, wo und wie sie kann, die unser Wirken hemmt auf jede mögliche Art und Weise. Sie hat den Samen der Zwietracht aus gesäet und möchte nun die Früchte der Saat gar zu gerne von sich wälzen.' Ist das nicht Wieder einmal ein Meisterstück von Logik ? Allen, die mit solcher Kost zufrieden sind, wünschen wir, was Brauch: Guten Appetit

! Kurz vorher werden die Lehrer aufgefordert, den Grund „aller Fehler in der Schule' zuerst bei sich selbst zu suchen; aber bevor noch der Herr Lehrer seine Gewissenserforschung beginnen konnte, wird er schon absolviert und dafür einer „gewissen Partei' Schuld auf Schuld zugeschoben. Wir halten uns da nicht länger auf mit den logischen Seiltänzerkünsten der Geisteskraft des Hector — es schwindelt einen schon belln Zuschauen — aber die Frage müssen wir stellen: Wer ist denn diese gewisse Partei? Wer

den „Schulfreund' näher kennt, ist hierüber nicht im Zweifel. In derselben Nummer Seite 17 wird sie noch einmal gerannt. Dort beißt es nämlich: „Es ist ja mehr als wahr scheinlich, dass wir noch in diesem Landtagsab schnitte ein Schulaufsichtsgesetz erhalten, das den 2H. März ^89^. Nr. 2H. Wünschen der gewissen Partei Rechnung tragen soll.' Diese „gewisse Partei' ist also niemand anderer, als die katholische Kirche, die durch ihre Bischöfe das ihr von Gottes wegen zustehende Recht auf christliche Erziehung

', nämlich mit dieser „gewissen Partei'. Also eine Schande soll es sein für den Lehrerstand, wenn es noch Lehrer gibt, die Hand in Hand gehen mit dem Priester oder die sich die Freiheit nehmen, unbekümmert um das Zetergeschrei liberaler Federhelden an ihrer katholischen Ueberzeugung festzuhalten. Und weil dem „Schulfreund' die Ehre des Lehrer standes so sehr am Herzen liegt, so wird er zweifelsohne auch nicht rasten und ruhen, bis dieser Schandfleck nicht vollends getilgt ist, will sagen, bis er mcht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1893
Umfang: 8
eines anderen Herzens zu beachten, andere Wünsche zuerst zu würdigen, als die Wünsche und Forderungen des Volkes. Man wendet jedoch ein, durch die gegen wärtige Haltung oder Stellung des „Conservativen Club' werde ein Uebel verhütet, nämlich die Etablierung der deutschliberalen Partei als Regierungspartei. Man könnte aber demgegenüber zu bedenken geben, dass auch das Ausspielen der Parteien, das nur durch die jetzige Stellung der erwähnten Partei möglich ist, wie Dr. Ebenhoch erklärte, „für das Vaterland schädlich

ist'. Es ist nur der Unterschied, dass die gegenwärtige Haltung selbst zu jenem Schaden beiträgt, während bei der selbständigen Haltung die Abgeordneten kein Vorwurf treffen kann, sondern die Regierung allein mit ihrer deutschliberalen Partei für die Misswirtschast verantwortlich würde. Eine weitere Einwendung wird in einer Wiener Correspondenz der „A. P.-Z.' mit fol genden Worten angedeutet: „Die katholisch con- servative Partei Oesterreichs ist in die trostloseste Stimmung gerathen. Sie hat nichts erreicht

und nichts zu hoffen.' Nicht selten hört man die Be merkung: Die Gründung einer unabhängigen Partei helfe doch nichts, sie stünde zu sehr allein und könnte gar nichts ausrichten. Zugegeben, dass eine viel günstigere Zeit verpasst worden ist; aber wodurch ist diese trostlose Lage herbeigeführt worden? Durch nichts anderes als durch das Ausnützen und Ausspielen der einzelnen Parteien, wie es seit 14 Jahren betrieben wurde. Daraus folgt auch, dass die Lage noch viel trostloser werden wird, wenn es sofortgeht; gleiche

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.09.1907
Umfang: 8
. To es mir nicht gleickgiltig ist. wie unsere Haltung vom Tiroler Volke be urteilt wird, so erkläre ich kurz folgendes: Tie Vereinigung erfolgte 1. weil sonst die sozialdemo kratische Partei die größte Partei des Adgeord netenhailses gewesen wäre und vollen Anspruch auf die Präpdentcnsiclle gehabt hätte' 2. weil die Vereinig,ing ein iöettaaS -größten Teiles der christlichen Bevölkerung war- 3. weil dnrch die Vereinigung die ans positiv christlichem Boden stehenden deutschen Abgeordneten die größte Partei

, eingezogen hat. Wir wollen durchaus keine Mißverständnisse nnd treten nicht Sariir ein. daß Ebenhoch mit ieincn l^errenen etwa eine Kampfstellung ge^eii die Christlichsozialen hätte einnehmen sollen, aber gerade so an den Hals werfen, darf sich eine politische Partei, die doch auch Grundsätze vertritt, einer anderen Par tei. di.' zudem programmatisch recht ungeklärt ist. d nn doch nicht. Wir wissen recht gut. daß man auch in Oberösterreicl' und Steiermark vielfach persönliche Motive für den Schritt

Ebenhochs an führt. aber auch da scheini ein recht böses Schicksal Heirn Tr. Eteulioch gerade jener Partei '.»ge trieben haben. die bei uns wenigstens Sas Mini- als sie sich weben mir zwei Herren unterhielt die sie zu überreden 'lichten, sich einer größere'.'. Par tie nach einem benachbarten Padeorte anzuichlie- ßci:. Fast alle Gast-.' Scr alte:' Burg ?..ir u ^nt? besitzcr aus der Nähe oder höhere Beamte aus einer kleinen ?tadt, die sür die Nachbar'cha t eine Art Vereinigungs- oder Mittelpunkt bildete

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1900
Umfang: 8
Gelte 2. Nr. 143. Dienstag, „Brixener Chronik.' 11. December 1900. Jahrg. XM. noch auf eine Quelle der Unzufriedenheit und der Uneinigkeit aufmerksam machen, und diese ist das Eoalitionssystem. Seit geraumer Zeit ist in der „konservativen' Presse fortwährend der Grundsatz aufgestellt worden: man muss sich eoalieren, d. h. mit anderen Parteien verbinden, damit man so in die Majorität komme, denn ohne die Majorität ist nichts zu erreichen. Diesem Grundsatze gemäß hat die conservative Partei

, und nicht ganz mit Unrecht. Es ist naturnothwendig, dass em solches System Unzufriedenheit und Uneinigkeit bringen musste — ich möchte bald sagen, es ist gut, dass solche noch da sind, die damit unzufrieden sind, denn ein solches System führt nothwendig zum Untergang — in den Sumpf. Wir wollen, dass unsere katholische Partei frei und unabhängig dastehe, dass sie mit keiner Partei ein vollständiges, eigentliches Bündnis eingehe, die nicht wie sie auf den gleichen christlichen Grundsätzen fußt. Dadurch

beitreten und halte zu keiner politischen Partei. Er sei für das allgemeine, gleiche und direete Wahlrecht, für die progressive Einkommensteuer, überhaupt für sociale Reformen- Die Soci kamen ihm daher nicht bei und ver langten sein politisches Programm. Sie drohten,, dass sie den Kampf bis zur Weißglühhitze, bis zur Erschöpfung führen werden, um die Wiede» wähl Resels durchzusetzen. Resel fügte in un verkennbarer Sorge und in furchtbarer Erregung, bei : wenn er gegen Herrn Wilhelm unterliegen

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 34
Datum: 01.07.1911
Umfang: 34
keine genügende Befriedigung, da er denselben trotz des bereitwilligen Opfers an Aeberzeugung seitens der Grieser nur der Lässig keit der deutschfortschrittlichen Partei an ein paar Wahlorten zu verdanken hat und da die Brixener ^Konservativen den Kandidaten zum Teil kurzweg abgelehnt haben. Die Sprache, welche also wieder aus den 'christlichsozialen und konservativen Blättern tönt, zeigt die gleiche Verwilderung wie vor den Wah len. Insbesondere dem Hauptorgan der Konser vativen, den „N. T. St.' wird hart

. Sonst könnte -es mcht vorkommen, daß der Generalissimus der 'Partei, der Theologie-Professor Dr. Schöpfer, sich ?n den meisten Orten nicht mit einem Stabe von gereiften Männer umgibt, welche die Wahlen als eine hochernste Handlung betrachten, als den Aus druck des höchsten Rechtes der Staatsbürger, son dern mit einer Leibgarde von jungen, unreifen Burschen, für welche die Wahle» nichts anderes sind, als eine Hetze. Es ist daher mehr als kin disch, wenn aus einzelnen Wahlorten, wie z. B. Jniiichen,iu den christlich

gegen die konservative Presse und gegen die konservativen Geschäftsleute verkündet habe. „Gleichzeitig also, während christlichsoziale Zeitungen um unsere Stimmen buhlen, sticht uns der Führer der Partei das Messer in die Seite' — schreibt das „Tiroler Volksblatt.' Inden Jnnsbrucker klerikalen Zeitungen ver öffentlichen die Herren Professoren Mayr und Malfatti offene Briefe, ersterer an den Chefredak teur der „N. T. St.' letzterer an die Studenten- Es ist also genügend Sorge getragen, daß das Wahlthema

in der „Brixener Chronik' und im „Anzeiger' atmen die gleichen Unverschämtheiten, welche die Hanptwaffe dieser Partei bilden. Wir verzichten, diese Blät ter mit Berichtigungen zu beehren und stellen nur fest, daß uns weder von dem beabsichtigten Aus rücken der städt. Musik noch von einem geplanten Fackelzug mit einer Puppe als Generalleiche etwas bekannt ist. Auch die Anflegelniigen eines verdien ten Gemeindeausschußmitgliedes, welches in weni gen Jahren mehr an uneigennützigen Gemeinde diensten geleistet

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 12.10.1901
Umfang: 10
„Deutschen Volkspartei' in Tirol. Circa 500 sollen sich auch schriftlich angemeldet hüben, undamIZ.October will nun D-. Erler die neue Partei gründen. — Leider ist ein herber Wermuthstropfen in seinen Glücksbecher gefallen. Wie ein Bozsner Blatt berichtet, fand am 7. Oetober in Bozen eine von den „maßgebenden Kreisen Südtirols' besuchte Vertrauensmänner-Versammlung der deutschfreiheiilichen Parteien statt, welche als Hauptpunkt die Besprechung des Streites unter den Deutschen Oesterreichs und speciell

in Tirol hatte. Die Versammlung beschloss einstimmig, sich gegen den Aufruf Dr. Eclers zur Gründung einer Deutschen Volkspartei in Tirol voll kommen passiv zu verhalten, um die heute noch schlummernden Gegensätze nicht zu Wicken und einen Fractionsstreit so viel als möglich zu vermeiden. — Wie wird nun die neue Partei ausschauen? Der neue österreichische Zollkarifenkwurs liegt, wie das „N. Wr. Tagbl.' meldet, bereits seit einem Vierteljahre fertiggestellt und wohl verwahrt im Handelsministerium

, wir werden aber auch festhalten an unserer Religion und Werden dieselbe zu vertheidigen wissen. Wir sind eine tolerante Partei: wir lassen die Protestanten in Ruh', verlangen aber auch, dass man unsere katholische Religion in Ruh' lässt. Es ist kaum glaublich, was b-i Ms mit der so genannten ,Äos von Rom^Vewsgung getrieben wird. Es ist bisher kaum ein Staat vorgekommen (der RegierungsverireLer beginnt eifrig zu schreiben. — Dr. Llleger zu demselben: Bitte, schreiben Sie es nur genau auf, es ist nothwendig

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1905
Umfang: 8
derselben gestellt hat. Und erst auf diese Abwehraktion hinbist seitens des StaatsanwaltS die gericht liche Klage gegen den verantwortlichen Redakteur des „Alldeutschen Tagblatts' erfolgt. Was hätte aber diese großartige Volks bewegung auf die Regierung für Eindruck ge macht. wenn aus dem Hause dir Volksvertretung kein Widerhall gekommen wäre? Die Chrtstlich- soziale Partei hat bereits im niederöster reichischen Landtag und sie allein hat auch im Reichsrat dagegen Protest erhoben, daß von den berufenen Wächtern

der Gesetze die katho lische Religion und ihre Einrichtungen schutzlos dem Hohn und Spott der Umsturzpresse preis gegeben werden. Dieses Hochhalten der christlichen Fahne im Parlament durch Lueger und Ge nossen hat den Ministerpräsidenten genötigt, schon in der ersten Woche der Parlamentstagung den „neuen Kurs' zu verkünden. Welche Tragweite seiner Erklärung ivnewohnt, sagt uns die „Ar beiter-Zeitung' . — In der Tat, die Christlich- soziale Partei und mit ihr alle Gut gesinnten

können sich über diesen mutigen Vorstoß und seinen großen Erfolg herzlich freuen. Die Christlichsoziale Partei wird aber auch Wache stehen, ob der Ministerpräsident sein Wort einhält oder ob er durch den Lärm, welchen die „Arbeiterztg.' und die anderen Umsturzorgane erheben, sich einschüchtern läßt. Sollte das letztere der Fall sein, so werden die reichstreuen Katho liken Oesterreichs dafür Sorge tragen, daß Baron Gautsch — dem man sonst nachrühmt, er sei, was er versprochen, auch zu halten ge wohnt — energisch

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 12.05.1891
Umfang: 8
mit ihren Aufregungen und Confequenzen aus dem Wege geräumt. Die conservative Partei hatte durch die zwei Amendements der Abgeordneten Dipauli und Suklje ihre Grundanschauung über die Behandlung der wichtigen legislativen Aufgaben der nächsten Zukunft und insbesondere der dringenden Social reform in klarer Weise gekennzeichnet und war fest entschlossen die Adresse Bilinskis nur mit diesen Amendements zu acceptieren. Sie Glastafeln geschlossen. Somit ist dieser Haupt theil des Werkes, der eigentliche

Nr. 23. hatte aber auch die Ueberzeugung gewonnen, dass ihre Amendements eine Majorität im Hause nicht erhalten, überhaupt eine Majorität für irgend eine Adresse nicht zustande kommen werde. Angesichts dieser — sagen wir es offen — trostlosen Lage konnte die conservative Partei, welche in patriotischer Begeisterung und treu bewährter Anhänglichkeit an unser a. h. Kaiser haus gewiss keiner Fraction des Abgeordneten hauses nachsteht, nur dem Antrage Dr. Smolkas auf Entsendung einer Huldigungs-Depntation zustimmen. Wir wissen

Kreisen hörbar waren. Uebrigens soll dieser Vorgang durch eigenes Bemühen des Herrn Minister präsidenten veranlasst worden sein. Das Verhältnis der Parteien im österr. Abgeordnetenhause ist gegenwärtig folgendes: Club der Conservative« 70, Coronini-Clnb 13, „Freie Vereinigung für wirtschaftliche Reform auf christlicher Grundlage' 18, Jungczechenclub 35, Club der mährischen Czechen 10, Deutsche National partei 20, Polenclub 55, Rnthenenclub 7, Ver einigte Linke 108, und „Wilde 15 Mitglieder

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