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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1891
Umfang: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag Liberalen, auch der Deutschliberalen zur staats-- erhaltenden Partei sich zu vereinigen — als Schutzwehr gegen die radiealen Elemente. Daraus sieht man, dass zu diesen radiealen Elementen nicht bloß die Jungczechen, Jnngslovenen, Jrre- dentisten, sondern auch jene Katholiken gezählt werden, die fest und entschieden auf ihrem katho lischen Standpunkt verharren und darum die von der Regierung geplante Verbindung mit dem Liberalismus, der die Läuguuug des katholischen

werden können. Das ist liberale Zukunftsmusik! Hoffentlich machen die Liberalen die Rechnung ohne Wirt, wenn nur die Katholiken ihre volle Pflicht thun, um die Wiederkehr der liberalen Herrschaft zu verhindern. Die bevorstehenden Reichsrathswahlen werden den Beweis erbringen. Auch in Galizien gährt und brodelt es in politischer Hinsicht wie in einem Hexenkessel und es unterliegt heute schon kaum einem Zweifel, dass die Reichsrathsneuwahleu eine bedeutende Verschiebung der Machtverhältnisse der dortigen politischen Parteien

eine hervorragende Rolle spielt, hetzt mit voller Macht den Bauernstand gegen die Adels partei, die sogenannten Stauezyken, welche be dauerlicherweise es versäumt haben, das Vertrauen der bäuerlichen Kreise sich durch entschiedenes Eintreten für deren materielle Wohlfahrt zu er werben und insbesondere sie vor der Ausbeutung durch die jüdischen Händler, Pächter, Schänker, Hypothekenwucherer u. s. w. zu schützen. So wird die Krakauer oder Adelspartei gewiss eine Anzahl Mandate verlieren, die den Bauern zu fallen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1893
Umfang: 8
eines anderen Herzens zu beachten, andere Wünsche zuerst zu würdigen, als die Wünsche und Forderungen des Volkes. Man wendet jedoch ein, durch die gegen wärtige Haltung oder Stellung des „Conservativen Club' werde ein Uebel verhütet, nämlich die Etablierung der deutschliberalen Partei als Regierungspartei. Man könnte aber demgegenüber zu bedenken geben, dass auch das Ausspielen der Parteien, das nur durch die jetzige Stellung der erwähnten Partei möglich ist, wie Dr. Ebenhoch erklärte, „für das Vaterland schädlich

ist'. Es ist nur der Unterschied, dass die gegenwärtige Haltung selbst zu jenem Schaden beiträgt, während bei der selbständigen Haltung die Abgeordneten kein Vorwurf treffen kann, sondern die Regierung allein mit ihrer deutschliberalen Partei für die Misswirtschast verantwortlich würde. Eine weitere Einwendung wird in einer Wiener Correspondenz der „A. P.-Z.' mit fol genden Worten angedeutet: „Die katholisch con- servative Partei Oesterreichs ist in die trostloseste Stimmung gerathen. Sie hat nichts erreicht

und nichts zu hoffen.' Nicht selten hört man die Be merkung: Die Gründung einer unabhängigen Partei helfe doch nichts, sie stünde zu sehr allein und könnte gar nichts ausrichten. Zugegeben, dass eine viel günstigere Zeit verpasst worden ist; aber wodurch ist diese trostlose Lage herbeigeführt worden? Durch nichts anderes als durch das Ausnützen und Ausspielen der einzelnen Parteien, wie es seit 14 Jahren betrieben wurde. Daraus folgt auch, dass die Lage noch viel trostloser werden wird, wenn es sofortgeht; gleiche

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