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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 03.11.1932
Umfang: 16
Rumänien und Rußland, wobei allerdings Rußland eine weitaus größere Bedeutung besitzt. Mit Rumänien konnte ein Uebereinkommen erzielt werden, durch das der weitere Konkurrenzkampf so ziemlich ausgeschaltet wurde. Mit Rußland ist allerdings bisher noch keine Vereinbarung abgeschlossen worden, denn Rußland ver- folgt seinerseits Sonderinteresien, die nicht in den Rahmen einer Oelkonv-ention einbezogen werden kön- nen. Der russischen Regierung ist es nämlich vor allem darum zu tun, durch feine Erweiterung

des Petroleumexpi ries a u s l ä n d > i ch e -> a h l u n g s - mittel zur Fortführung seines Fünf jahrplanes zu erhalten. Daher wird Rußland bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchen, seinen Ab satz zu erweitern, wenn es sein muß sogar mit be trächtlichen Preisunterbietungen. Daher kann Rußland immer wieder zu einer Bedrohung des Friedens auf dem Erdölmarkt werden. Gegenwärtig' besteht zwar dieie Gefahr nicht, denn die Erdölproduktion Rußlands hat un letzten Jahr keine wesentliche Steige- rung erfahren

; dabei ist aber der Eigenbedarf Rußlands größer geworden. Es standen daher keine entsprechenden Mengen zur Forcierung des Exportes zur Verfügung. Man weiß aber, daß die Möglichkeit einer Steigerung der Produktion in Rußland gegeben ist, so daß schon im nächsten Jahr wieder eine Dumpingwelle von Rußland ausgehen kann. Von großer Bedeutung sind die Lieferungsverträge, die Rußland in letzter Zeit mit Frankreich und Japan abgeschloffen hat. Di rch diesen Vertrag wird dem russischen Erdöl der französi'che

Markt in stärkerem Maße als bisher erschlossen. Auch hier spielt die Politik eine bedeutende Rolle. Denn der Abschluß dieses Ab- kommens zwischen Frankreich und Rußland paßt genau in den Rahmen der allgemeinen französischen Politik, die feit geraumer Zeit eine russenfreundliche Haltung einnimmt. Frankreich will sich auch durch den Abschluß dieses Vertrages von den amerikanischen Großkonzernen unabhängig machen. Aehnliche Hintergründe hat der Lieferungsvertrag, den Japan mit Rußland abgeschlossen

hat. Man weiß, daß zwischen Japan und den Vereinig ten Staaten einy starke politische Spannung besteht. Japan will daher vom amerikanischen Oel nicht abhängig sein. Es hat sich daher durch den Abschluß des Liefe- rungsvertrages mit Rußland unabhängig gemacht und kann jederzeit die für Heer und Marine erforderlichen Quantitäten an Erdöl aus Rußland beziehen. Vielleicht hat aber der Abschluß dieses Vertrages auch viel dazu beigetragen, die Haltung Amerikas gegen Japan noch feindseliger zu gestalten

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 12.09.1919
Umfang: 8
und Wordenen Tiroler u. Vorarlberger. Die Kriegsgräberinspektion erläßt einen Aufruf an 'ie Angehörigen der in Rußland und Serbien gefalle- M und verstorbenen Tiroler, ihr Auskünfte zu- icmmen zu lasten, die vor allem enthalten sollen: 1. Ae Angaben der Heimatszuständigkeit 2. den Truppenkörper, der in dem näch tenden Verzeichnisse angeführten Tiroler Toten «ber Verstorbenen, da dies die Nachforschungen der EnePgräberinspektion bedeutend erleichtern würde. Ne Mitteilungen (von Verwandten und Bekannten

, Oberösterreich, gestor- tu 6. 1915, interniert in Garnison Rasdolnaje, (geb. Brimarskaia. Rußland, St.ekl.er« mann Johann, Tirol (???), im russischen Militär- spital zu Tarnogrod am 20. 10. 1914, begraben am ka tholischen Friedhof in Tarnogrod. H a ck l Konrad, 30 Jahre alt, Ins., IR. 14, geboren in Wels (Ober österreich), gestorben gm 6. 6. ? in Nowo-Nikolajewsk, Rußland, in Wels nicht zuständig. Iochum Josef, r.-k., 42 Jahre alt, beheimatete in Vorarlberg, gestor ben am 31. 1. (18. 1.) 1915 in Chaborowsk

, Rußland. Wiese r Alois, r.-k., 36 Jahre alt, geboren und zu ständig in Meran, Tirol, Truppenkörper 108. Brigade- Stab, gestorben am 19. 6. 1915 in Ak.-Tepo, Aßhabed- sche Reserve Druszine (der Totenschein erliegt beim appst. Feldvikar in Wien). G e r r i Franz, r.-k., Tirol?, gestorben in Rußlmrd, weitere Daten unbekannt. F r e y s ch I a g Johann, 43 Jahre alt, Geburtsort Al lerheiligen (sehr viele), Korporal, Ldst.-Batterie 12(?), gestorben am 28. 12. 1914 in Moskalensky. S ch i e ch l Peter

, 21 Jahre alt, geboren in Mitterberg in Vor arlberg, Korporal bei der 177. Jäg.-Batt. (?), gestor ben am 23. 3. 1915 in Nowo-Nikolajewsk, Rußland. Maier Hans, 34 Jahre alt, Oesterreich, 2. Ldst.-Ins.- Reg., geboren in Oesterreich (?), gestorben am 10. 4. 1915 im Militärspital in Tschita, Rußland. (Anmer kung: des Ldst.-Bez.-Kmdos. Nr. 2: Ohne nähere An gaben nicht eruierbar, da mehrere Johann Maier in der h. h. Evidenz erscheinen). Aigner Josef, r.-k., geboren in Uttendorf, ?, gestorben am 9. 1. 1916

in Dauria, Rußland. Somme rhoser Natalis, Gef., 25. IR., Feldpost 3/15, Sahn Tulm. Deutsch-Nat. Inns, zuständig, gestorben 21. 1. 1915 im 3. Res.-Spit. in Baljevo in Serbien; in Jnnsb. unbekannt. P e z k o Josef, r.-k. 27 Jahre alt, geboren in Linz, gestorben am 15. 9. 1915 in Samarkand im Militärspital, Ruß land. Der Totenschein erliegt beim Feldvikar in Wien. Reit bock Franz, r.-k., 25 Jahre alt, 14. Truppen- divftion. geboren Kleinmünchen, Oberösterr., gestorben am 9. 7. 1915, Kattagurpan, Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.03.1956
Umfang: 6
Die wirtschaftspolitische Entwicklung Rußlands verdient unsere höchste Aufmerksamkeit Zu den besten bisherigen Berichten über Rußland gehört zweifelsohne jener vom lei tenden Sektionssekretär Hofecker vor Funktionären und Mitgliedern der Gewerk schaft der Privatangestellten am Montag in der Arbeiterkammer. Hofecker war als Angehöriger einer elfköpfigen österreichischen Delegation anläßlich der Wirtschaftsver handlungen, welche dem Staatsvertrag folgten, nach Moskau entsandt worden. Sein Vortrag

war schon deshalb hervorragend, weil er von den üblichen Schwarz-Weiß- Malereien völlig abwich. Drei große Fragenkomplexe sollte die Delegation, welche sich für einen dreiwöchi gen Aufenthalt in Rußland eingerichtet hatte, in Direktverhandlungen lösen: Erstens standen die sechs Jahre dauernden alljährlichen 25-Millionen-Dollar-Warenlie- ferungen (Ablöse für die 269 Usia-Betriebe) auf dem Programm. Zweitens mußte die Zehnjahresjlieferung von jährlich je einer Million Tonnen Erdöl vertraglich geregelt

als erledigt be trachteten und von ihrer tatsächlichen Klä rung Abstand nahmen. Oesterreich im Angriff — Rußland in der Verteidigung! Wunder erlebten die Oesterreicher auch, als es zu den Verhandlungen über den nor malen Handelsvertrag kam. Die erste Ueber- raschung gab es bereits in — Oesterreich; denn eine Umfrage bei der Industrie, wer nach Rußland liefern wolle und wieviel ge liefert werden soll, ergab die erstaunliche Tatsache, daß das Gesamtangebot 300 Mil lionen Dollar, also mehr als die Hälfte

unerfüllt. Anstatt der ge wünschten 300:000 Tonnen Steinkohle gab es t. B. nach einem russischen Angebot von 10.000 Tonnen (!!) schließlich doch noch 50.000 Tonnen, Wünsche nach Eisenerzen und Schrott wurden nicht akzeptiert. Im Rahmen dieser Verhandlungen trat die seltsame Tat sache auf, daß Oesterreich ständig im An griff und Rußland ständig in der Vertei digung war! Um den Handelsvertrag doch zu retten, wurden von den Oesterreichern „goldene Brücken“ gebaut. Man nahm den Russen auch sogenannte

„Nonessentials“ ab, Waren, welche der Partner gerne abgibt, die aber nicht lebensnotwendig sind. So wird Oester reich aus Rußland für 200.000 Dollar ge trocknete Heilkräuter, für 50.000 Dollar Ka viar — in nächster Zeit dürfte es auf diesem Sektor einen Preissturz geben — und für 125.000 Dollar Tierhaare beziehen Der Han delsvertrag wurde schließlich mit einer Höhe von 25 Millionen Dollar abgeschlossen. „Wir werden in nächster Zeit alle Anstren gungen unternehmen, diesen Betrag zu er höhen“, sagte Kollege

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.09.1956
Umfang: 6
wollen Oesterreich als Ausüa- mehr so überragend wie einst. Die Ungarn können es sich nicht mehr leisten, Verlust treffer hinzunehmen, weil sie dann einfach mehr Tore schießen, sondern müssen nun auch vor allem dazu übergehen, Tore zu ver hindern. Damit hat sich der Schwerpunkt der Mannschaft in die Abwehr verlagert. Dieses interessante Urteil über den über nächsten Länderkampfgegner Oesterreichs am 14. Oktober in Wien gab der französische Nationaltrainer Pibarot ab, der Sonntag dem Länderkampf Ungarn — Rußland

in Moskau beigewohnt hatte. Pibarot nannte als ein eventuelles Europa team folgende Mannschaft: Grosics (Ungarn); Belin (Jugoslawien), Jonquet (Frankreich); van Brandt (Belgien); Ocwirk (Oesterreich), Netto (Rußland); Tatuschin (Rußland), Koc- sis (Ungarn), die Stefano (Spanien), Iljin (Rußland). Czibör (Ungarn). Erfolg über Bygraves aufzuweisen. In bester Erinnerung ist auch noch der vorjährige K.-o.-Sieg Johannssons über Ex-Europamei- ster Hein Ten Hoff in der ersten Runde durch K. o in Göteborg

wurde, hat fol_ gendes Aussehen: 1. Rußland 363.3 Punkte; 2. Deutschland 126.8; 3. Ungarn 101.3; 4. England 99; 5. Polen 66; 6. Finnland 60; 7. Tschechoslowakei 48.5; 8. Schweden 38.5; S. Norwegen 29.8; 10. Frankreich 22.5; 11. Ru mänien 17.1; 12. Jugoslawien 16; 13. Holland, Italien je 10; 15. Dänemark 9.5; 16. Belgien, Bulgarien je 9; 18. Irland 6.1; 19. Island 2; 20. Griechenland 0.5 Punkte. Oesterreich ist in der Liste nicht vertreten. Radioprofiramm Donnerstag, 27. September 1 Programm

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1918
Umfang: 8
Deutscher Abendbericht. . Südwesttich und östlich Reims drangen wir in Teile der französischen Stellungen ein. Gezeichnet: Generalquartiermeister. L u d e n d o r f f. Sonstige Kschnchtzsi. Italienische Jrredenkisken gegen die Bolschewiki. Aus Wladiwostok wird gemeldet, daß 2500 italienische Jrredentisten, die in Rußland' kriegsgefangen waren, unter italienischer Flagge sich an dem Kampf gegen die Bolsche wik! beteiligt haben. Cadorna und porro gemaßregelt. Wie das röniifche Amtsblatt'meldet

will? Und wie soll man miteinander reden, wenn Ver leumdungen losgelassen werden und inan einem Vorwürfe an den Kopf wirft? Ich bin fest davon überzeugt, daß das höchste Ziel, der Friede, nicht durch die Tapferkeit unserer Ar meen, sondern durch die Waffen unferer Diplomatie erreicht werden wird, wenn die Zeit für die Erreichung eines befriedigenden Friedens reif ist.' Das Vorgehen der Entente in Rußland. B e r n, 12. Juli. Die Agence Havas meldet aus Archangelsk: Die Konsulen Frankreichs, Eilglands und der Vereinigten Staaten

in Archangelsk empfingen eine Abordnung der Bevölkerung der Murman- und Weißen Meer- Küste, die um den Schuh der Verbündeten und um ihren wirtschastlichen Beistand, nachsuchlen. Zürich, 12. Juli. Hiesige Blätter melbeti aus Mailand: Die führenden italienischeil Blätter verlangen eine tatkräftige und ener gische Intervention in Rußland. Der „Corr. della Sera' betont, die bisherige Gleichgültig keit und Untätigkeit des Vierverbandes gegen Rußland sei nicht mehr zulässig. Wenn der Politik der Entente in Rußland

bisher Scharf blick, Tatkraft und Initiative gefehlt habe, heiße es jetzt nicht wieder zu spät kommen. Die Alliierten müßten sich an die Spitze der ord nungsliebenden Parteien in Rußland stellen, die von den Tschecho-Slowaken, der unabhängi gen Regierung von Omsk und dem Großfürsten Michael vertreten werden. Vom A-Voots- und Winenkrieg. Berlin, 12. Juli. Von unseren U-Booten sind.im Kanal neuerdings vier bewaffnete Dampfer mit zusammen 20.000 Br.-Register tonnen versenkt worden. Lugano, 12. Juli

Komturkreuz des Franz Josef-Ordens zlirück uild schließe das betreffende Kreuz mit dein Er suchen um höfliche Empfangsbestätigung bei. Mit dein Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung ergebenster Enrico Conci, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter. lieber eine halbe Million Kriegsgefangene aus Rußland heimgekehrt. Wien, 14 . Juli. Kriegsminister General d. Ins. v. Stöger-Steiner erklärte den bei chm erschienenen Vertretern des Ver bandes der Hilssgruppen zu Angehörigen von russischen Kriegsgefangenen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 01.02.1918
Umfang: 12
, für Kinder unter sechs Jahren auf 225 Gramm herabgesetzt werden. Das Kriegsamt hat mit einem großen Londoner Schlachthause Vereinbarungen zur Verwer tung kriegsbeschädigter Pferde für den mensch lichen Genuß getroffen. MMM WMe. Friedrich Naumann über Deutschland und Rußland. Im dichtbesetzten Saale der Singakademie in Verlin sprach zugunsten des Vereines „Vik- toria-Fortbildungs- und Fachschule' Friedrich Naumann über das Thema „Zwischen Ruß land und Deutschland'. Ausgehend von den Freiheitskriegen gab

Naumann eine gedrängte Uebersicht der Entwicklung der deutsch-russi schen Beziehungen über die Jahre 1848, den Krimkrieg und den sich 1856 anschließenden Pariser Kongreß, der die Loslösung zunächst Oesterreich-Ungarns von Rußland zur Folge hatte. Dann kam er auf jene berühmte Anfrage des Jahres 1876 zu sprechen, die Bismarck in seinen „Gedanken und Erinnerungen' so aus führlich und so absichtlich der Nachwelt über liefert hat, jene Anfrage des Zaren Alexander an unseren alten Kaiser

, wie er sich verhalten würde, wenn Rußland Oesterreich angreifen wollte. Durch die bekannte Antwort Bismarcks ist nach Naumann wesentlich der Weg bereitet worden, auf dem dann unsere ganze weitere Geschichte bis heute gegangen ist. Von da ab bekam der Panslawismus jene politisch-anti deutschen Züge, die er bis in diesen Krieg hin ein behalten und vermehrt hat. AÄtMlH' Hellte, nach den Erfahrungen des Welt krieges, könnten wir uns nocy einmal hin setzen und darüber nachdenken, ob die Führung un>erer Geschicke

durch Bismarck damals richtig gewesen ist oder nicht. Es gäbe bei uns in allen Parteigruppen Leute, die, wenn man ihre Gedankengange bis auf den inneren Kern durchschaute, heute sagen, die damalige Bis- marascye Entscheidung war nicht richtig. Prof. Otto Hoetzsch in seinen Arbeiten, Georg Bern hard in seinen Artikeln sowie auch der Reichs tagsabgeordnete Eohen-Reuß, sie laufen in allem auf den Gedankengang: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland sind primär und die Beziehungen zwischen Deutschland

und Oesterreich-Ungarn sind sekundär. Erster Ge sichtspunkt müsse sein: Gemeinschaft und Ver bindung zwischen Rußland und uns und, wenn es sich damit vereinen läßt, sind wir keine Gegner der Verbindung mit Oesterreich-Un garn. Wäre 1876 die umgekehrte Entscheidung gefallen, so wären nach Naumanns Meinung nach menschlicher Wahrscheinlichkeit auch nur unendlicheSchwierigkeiten und kaum zu lösende Verwicklungen die Folge gewesen, die in nicht zu ferner Zeit dazu geführt hätten, daß in Oesterreich die deutschen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
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Seite 3 von 4
Datum: 10.08.1921
Umfang: 4
eine Demonstration für p l a n m ä ß i- gen Baterlandsverrat. Was würde Christus wohl sagen, wenn er diese perversen ’-Sipoffcl seiner Idee mit anhören müßte?' Polen verhindert den Durchzugsverkehr deulscher Waren. Der Sowjelgesandte in Warschau hal bei der polnischen Regierung Protest eingelegt wegen des von Polen erlassenen Transitverboles für deutsche Waren, die nach Rußland gehen sollen. Rußland drohl mit Re pressalien. Aebergreisen der Cholera aus Polen und Gali zien. Wie aus Wien gemeldel

wird, hat die russische Choleraepidenne ans Oslgalizien übergegrissen. — Das Warschauer Sanilnlsdepardemenl leill mil, daß lrotz hörigen war es bisher im gemeinsamen Familienbadel strenger Kontrolle auch in Polen aus Rußland die möglich, das Schwimmen und Baden der Jugendlichen asiatische Pest eingeschleppl wurde. Bis jetzt sind einige mitzubeaussichligen. 'Die Jugend war sich niemals allein Grenzgebiete versenchl. überlassen. Dafür hat' bisher auch die strenge AufsichtI Schiffskalastrophe. Nach einer Meldung ans San

von der Aennerspitze ain mittleren Fluchlhorn durch 2lbsliirz tödlich verunglückt. Der Abge- slttrzte stand im 47. Lebensjahre, seine Leiche wurde durch läl weisen den Weg in eine andere Richtung. Die Teil nahme an dem Verbrechen Frankreichs, würde für Ilalien wirlschaflliches Vasallenlum bedeuten.' Kilse für Rußland. ' Kelsingfors, 7., 2Utg. Der Rat der Volkskom missäre Rußlands hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, eine 2l»zahl von Delegationen nach Europa abzusenden, mn die europäischen Mächte

zu einer raschen Kilfeleislung für das hungernde Rußland zu bewegen. Reval, 7. 2lug. Kiesige Zeitungen melden, daß Lenin die früheren Staatsschulden Rußlands anerkenne, um so die Kilse des Auslandes zur Bekämpfung des Kungers zu erlangen. Lenin will eine europäische Äon- serenz einberusen. iu der die wirlschaftlichen Beziehungen aller Slaalen zu Rußland seslgelegl werden sollen. Mit den Bajonellen gegen die lungernden. Lemberg, 8. 2lug. Finnland, Eslhland, Litlauen, Polen und Rumänien konzentrierten

und bombardierten öffentliche Anslallen. Kerensky will nach Rußland zurück 7 P a'r i s, 7. Aug. Ministerpräsident Briand empfing den früheren russischen Ministerpräsidenten Kerensky. Dem „Echo de Paris' zufolge soll sich dieser bereit er klärt haben, nach Rußland zu gehen, um an die Spitze einer neuen Regierung zu treten. Briefkaflen der Redaktion. Verschollen. Sie milsseii sich unler Angabe der Personalien und Schilderung der lehien Nachrichim von dem Verschollenen um die Toüeöerlrlilrung an das Bozner

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 16.11.1912
Umfang: 10
ab. Was sagen diese zu unserem Streithandel? arde '''ist Der unsicherste Patron ist Rußland. Serbien weiß es, daß eS in Rußland einen zum Teil offenen, zum Teil heimlichen Freund hat. Es leckt aber auch zum Danke dafür dem russischen Bären in untertänigster Weise die Pratzen ab. Aber auch Rußland scheint eS nicht aus das äußerste ankommen lassen zu wollen. Einmal sind die Verhaltnisse irü Innern deS Reiches recht unsicher. Die Revolution untergräbt die öffentliche Ordnung. Bei solcher Lage braucht

man die Bajonette zu Hause und darf eS kaum wagen, sie in die Brust sremder Völker zu stoßen. Auch in China soll sichS ernstlich gegen Rußland regen. tzDas große Reich der Mitte trifft Kriegsvorbereitungen. Da dürste Rußland kaum Zeit und Muße finden, sich in europäische Händel einzulassen. Rußland scheint aus seiner un heimlichen Haltung auch bereits herausgetreten zu sein, denn Saffonow, der russische Minister des Aeußern, hat dem serbischen Gesandten erklärt, Rußland werde zur Hasensrage keine direkte

Stellung nehmen, sondern die Austragung lediglich den öster reichisch-serbischen Verhandlungen überlassen, wobei Rußland bereitwillig sreundschastliche Unterstützung gewähren wird, jedoch unter Vermeidung jeglicher Zuspitzung der österreichisch, russischen Beziehungen. Auch der russische Ministerpräsident gab eine ahnliche Erklärung aH Serbien wird zwar noch lange nicht bei geben. Aber man darf jetzt wohl hoffen, daß eS trotz allem zu keinem größeren Konflikte mehr kommt. Auch Frankreich und England

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.06.1902
Umfang: 8
vor Wut und Ent rüstung. Niemals, erklärten sie, werde Rußland den österreichischen Senvling, den Usurpator aner kennen. Zar Alexander III. fühlte sich durch die Berufung des Prinzen Ferdinand persönlich verletzt und nichts wnrde seitens der Petersburger Staats kanzlei unversucht gelassen, um den Eindringling der angemaßten Herrlichkeit zu entkleiden. Durch Jahre war der „Koburger' die Zielscheibe der hef tigsten Angriffe seitens der offiziellen, wie der nicht offiziellen Presse. Kein Hohn

, keine Verdächtigung erschien zu niedrig, daß sie nicht gegen den Usur pator geschleudert worden wäre. Und heute! Heute wird der nämliche Fürst überall in Nußland mit offenen Armen empfangen. Die Berichte über die Aufnahme des Fürsten Ferdinand am Zarenhof, in Petersburg und im Kreml zu Moskau lesen sich so, als ob Rußland und sein Herrscher keinen wärmeren Freund hätten als den einst bitter gehaßten Kobur ger. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß zugestanden werden, daß Fürst Ferdinand alles tut

, die, aufgebracht über die Schwenkung des Fürsten, einer Politik der Nancune das Wort redeten. Oesterreich konnte das Nämliche tun, was Rußland durch so viele Jahre gegen den „Koburger' praktiziert hatte; es konnte durch seinen Einspruch die Legitimierung des Fürsten verhindern. Graf Goluchowski hat den richtigen Blick für die Lage bekundet, als er sich nicht von Gefühlswallungen leiten ließ, sondern die Aussöhnung des Fürsten Ferdinand mit Rußland benützte, um rasch die Quelle zu verstopfen

, aus der durch so viele Jahre Angst und Kriegsbesorgnis über Europa sich ergoß. Die bulgarische Frage mußte durch die Anerkennung des Fürsten Ferdinand aus der Welt geschafft werden, und wenn auch der Fürst in das gerade Gegenteil dessen sich verwandelte, was man sich von ihm bei seiner Berufung ver sprach, so wog das verhältnismäßig leicht gegenüber dein ungeheueren Gewinn, der sich für die Sache des Friedens dadurch ergab, daß Rußland bezüglich der Ordnung der Dinge in Bulgarien befriedigt wurde

und keine Revanchegedanken mehr hegte. Das zeigte sich ein Jahr darauf beim Ausbruch des grie'- chisch-türkischen Krieges. Wäre noch das frühere feindselige Verhältnis zwischen Bulgarien und Ruß land bestanden, das auch auf die Beziehungen zwi schen Wien und Petersburg ungünstig zurückwirkte, der Brand aus dem Balkan hätte sich schwer lokali sieren lassen. So aber kam unter dem Donner der thessalischen Schlachten das Uebereinkommen zwischen Oesterreich und Rußland zustande, das sich seitdem als der Hort des Friedens

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 03.04.1921
Umfang: 16
^ ich mich leider veranlaßt, von dem Kauf Ab stand ?.u nehmen. In der Hoffnung, ein ande res Mal mehr Glück zu haben' usw. Die Juwelenflut aus Rußland. Dia mantenindustrie und Diamantenhandel machen Zurzeit eine Krisis und einen unge. ahnten Niedergang durch. Die Uosachen dieser Krisis sind mehrfache. Vor allem geht sie auf die Ueberschwenmmung der internationalen Märkte mit crusgebroche- nen Edelsteinen aus Rußland zurück. Das Geld, das für diese Steine erlöst wird, von denen nicht wenige euch in Oesterreich

und Deutschland cm den Mmn gebracht wur- den und noch werden, fließt in die Kassen der Sowjets und wird für d!ie Ausbrei- tung der Kominunistischen Propaganda in aller Welt verwendet. Bis vor dem Kriege, ja bis vor der Revolution in Nußland war das ehemalige Zarenreich einer der bedeu- tenidsten Käufer in Amsterdam und an an- deren Diamantenplätzen der Welt. So alt, wie die Diamantenindustrie in Amster- dam ist, so alt war auch der Export von „geschliffenem Gut' nach Rußland, Ame- rrka, Frankreich

, Deutschland, alle kauften sie in Amsterdam, aber nicht alles und jedes. Amerika und Frankreich achteten sehr auf die Farbe der Steine, auf ihre Qualität, Deutschland war ein gutes Ab- sah gebiet besonders für „Roten'. Aber Rußland kaufte olles. Blau oder grün, gelb oder blau, alter oder neuer Schliff, lupenrein -oder nicht, in Rußland war im mer ein Absatz dafür zu finden. Für Mil- lionen und aber Millionen an Daimanten gingen, nach Rußland. Großfürsten und Großhändler die- ses Landes waren von Geschlecht

aus- zubrechen und so zu ve^vaufen. Hierbei war es unmöglich, der Herkunft weiter aus den Grund zu gehen, während der Stein als solcher seinen Wert behielt. Diese „Ausbrech - Praktiken' wurden denn letzten Iahren in Rußland ständig zur An wendung gebracht. Auch! in Deutschland und Oesterreich wurde dieses Vorbild be folgt. diese Länder waren aber bald cm ver- fügbaren Steinen, die versilbert werden sollten, erschöpft, während Rußland mit seinem fast unerschöpflichen Vorrat an sol- chem Zierat immer

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 01.08.1945
Umfang: 4
von Brcucliitsch die Internierung der erg'ischcn männlichen Bevölkerung zwi schen 17 und 45 .lehren In Deutschland vor, wo ß'e dann wahrscheinlich für den Ausbau der ((riegs'ndustrie verwendet worde® w-il-e, Deutsche Arbeiter hätten an deren Stelle d e englische Kriegsmaschine wieder in Gang ge bracht. Der Plan wnr ein Jahr vor der Kriegserklä rung an Rußland e.usaearbe tet worden m-d sah die liieken’ose wirtschaftliche Eingliederung Erglands In d e deutsche Kriegswirtschaft vor. England wol'ta

, die eine der a’ler- ersten außenpolitischen Handlungen des wieder- erstandsnen tsclie'hoslowak'schen Staates bil det'. nämlich die Abtretung Karpntfto-Rußlnnös an d'e Sowjetunion. Dadurch hat Rußland zum ersten Mal in der Geschichte seine Grenzen über die Karpathen hinaus ins m'ttlcre Donau becken hinein ver'ct und steht nunmehr mit e'nem Fuß in der un ,T 'rischen Gefcbmc. auf jenem Boden, wo b's 101 R etwa taus'od Jahre >a®g Ungarn die Vorherrschaft .ausgeübt hatte. Dam't Ist die ganze große Bedeutung

des Er eignisses bereits gekennzeichnet. Die Annexion d', rhcmaBgao Nord'st-Ungarn durch Ru'1and usf e ne neue Ftanpe des russischen oder Zwi schen Vormarsches nach Westen »'d Sild- westen und bezeichnet gleichz'itig die erst malige Verc'n'giiug aller ukrainischen VolVstei'e Im russ'schcn Staatsverband. Tatsächlich bil dete nach der noch während d'eses K-leg-s er folgten /»nnex'on Oslpo'ens durch Rußland (das von Rußland beansprucht wurde, well es grüß- tente'ls von RiiHicimn und Ukrainern bewohnt

. Karpatho-Rußland ist größten*ei!., waldiges Bergland, während ein kleinerer Teil der unga rischen Tiefebene angehört. Das Geh’ct er streckt sieh längs des d'e'seitigcn Hanges der nordöstlichen Karpathenkette hin und hat oder Fliichcnratim von etwa 12.000 Ouidratkile- metern. also etwa so viel wie Ti r oi mit Vorarl berg. Die B'V('>' orungsz-,',,1 t>mr„g to.n> 728 000. Hauptstadt Ist Uzhorod (niigarisc'i Unev'r) mit 85.000 E'uwohnorn, 80'”' der l.and'she' ö ,,- 'nng ist ukra'n'sch. !.‘ r k ungarisch

, nah'-» !8'e in disch 51' fsrliec!'aslo\'ak ! se’> rnd 2'»> d'utsch. Der Kn-ifess'en >'''!> 'ibt es 880 000 'r ! eri’i < 'c'ie Kntl-o’iken. 112.000 Orthodoxen. I 0?.00 .liul-n. 7-1.000 Protestanten und 70.000 römische Katho liken. Den Zuw'ehs an Volksgenossen, den Rußland bezw. dl® UV'alne durch die Annexion Kar- pathn-Rnß'a'ds erlnl'.n bat beträgt wen'ger als fiOOOOO Kö'f„, alsa gewiß kein® bedeutende Zah’. Viel g-ö)ßer Ist nb®r d'e b'rclts erwähnte pollt'sche Bedeutnnk dieser Annexion

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.08.1895
Umfang: 8
hat sich von den Radaumachern, die zu den ! unverschämtesten Krönungen gegen den König griffen, ' nicht''bange machen Wen. Bulgarien. Die Hoffnungen der Russenfreunde auf baldige Aussöhnung mit Rußland, Anerkennung des Prinzen Ferdinand, „Ueberschiebung' des kleinen ^ Prinzen Boris von der katholischen Kirche zur russischen - („U mtaufe' nannten es die Judenblätter!!) u. f. w. sind durch einen russischen kalten Wasserstrahl gründlich zu Wasser geworden. Rußland hat erklären lassen, daß für all das gar kein Grund vorliege

, und Rußland zu der gegenwärtigen bulgarischen Regierung in gar keine - Beziehungen treten könne. Das „Kleine Journal' meldet aus Sofia: Ein Freund Stambulows namens Matakiew, der Führer der liberalen Partei in Tartar-Basardschik, wurde am 2. d. M. dort ganz auf ähnliche Weise wie Stambulow von Mördern überfallen und durch Dolchstiche tödtlich ^ verletzt. England. Die großen Fortschritte der katholischen Kirche haben sich auch bei den Wahlen geltend gemacht. Die confessionelle Schule und der betreffende

moralischer Sieg der katholischen Bischöse von England. Rußland. Die angesehene Wochenschrift „Nedelja' bespricht die allgemeine politische Lage in einem längeren Artikel und tritt schließlich entschieden für eine friedliche Politik Rußlands ein: „Von allen Ländern Europas bedarf Rußland eines langen Friedens am meisten. Unsere reichen (!) und cultivirten Nachbarn können sich noch den Luxus von Kriegsabenteuern erlauben (?) Rußland aber, das ärmste und am wenigsten organi- sirte, hat zu Hause

viel zu viel zu thun. Innerhalb der unermeßlichen Grenzen Rußlands sind weite Strecken für die Cultur neck nicht erobert. Rußland beginnt erst seine Civilisation, und es von dieser großen inneren Arbeit abzulenken, wäre urtheilslos.' Es scheint auch der „kalte Wasserstrahl' nach Bulgarien darauf hinzudeuten, daß auch in der bulgarischen Frage eine ruhigere Auffassung russischerseits Platz gegriffen habe. ' V > ^ ^ . China. Nach einem Zeitungstelegramme aus Fu- Tschu sollen in Ku-Tscheng Christen, darunter sünf

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1864
Umfang: 8
setzen, was nach der Meinung der „Morgenpost' Oesterreich von Rußland beanspruchen dürfe. Sie sagt u. A.: Wir in Oesterreich wissen die guten Dienste, welche unsere Regierung der russischen in der Zeit der höchsten Gefahr des polnischen AusstandeS geleistet hat, ausreichend zu würdigen. Wir wissen, daß Oesterreich nicht b.'oS eine Allianz mit Frankreich zurückgewiesen, nicht bloS allen verlockenden Aussichten deS Ehrgeizes und der Vergrößerung aus dem Wege gegangen, nicht bloS eine Gelegenheit

zur dauernden Zuruckwcrfung der russischen Macht unbenützt gelassen, sondern daß eS auch im eigenen Lande, in einer großen Provinz AuS» nahmSznsiände geschaffen hat und sie dauernd aufrecht erhält, um nur das russische B-rnhigungSwerk in Polen sich ungestört vollziehen zu lassen. DaS, meinen wir, ist denn doch werth, von russischer Seite nicht bloS in Worte anerkannt, sondern auch durch Thaten auSg?, glichen zu werden. Wir sind weit davon entfernt, von Rußland irgend welche „politische Konzessionen

' zu verlangen. Wir legen auf solche Konzessionen keinen Werth. Werden eS die Interessen RußlanvS erheischen, daß eS uns in Zeiten irgend einer Gefahr beisteht, so wird das an und für sich, ohne Abmachungen, die früher getroffen worden sind, geschehen, während ande rerseits, trotz solcher Abmachungen, sollte eS die russi sche Politik in ihrem Interesse liegend erkennen, Zeiten der Noth und Gefahr Rußland auf Seiten unserer Gegner finden könnten. DaS ist eben Politik. Aber, was wir jetzt wohl fordern dürfen

, daS ist die Erleich terung deS Handelsverkehrs zwischen Oesterreich und Rußland, daß ist die Aufhebung zahlreicher Maßregeln, die unserer Industrie und Arbeit zum Schaden gerei chen ; daS ist eine Reform der russischen HandelSgesetz- gebung, die eS bis jetzt unmögli b macht, wahrhaft kauf männische Beziehungen in Rußland zu unterhalten; daS ist endlich eine durchgreifende Aenderung in der Art und Weise, wie bisher österreichische Unterthanen, die nicht besondere Protektionen genaßen, in Rußland behandelt

zu werden pflegten; das ist die größere Ach tung vor dem österreichischen Namen, der doch einmal in Rußland so werth gehalten werden muß, wie der englische und französische, wie eS auch der preußische dort ist. Deutschland. In Stuttgart beschloß am 19. d. MtS. daS Comit6, welches die am 19. Juni d. IS. in Stuttgart für Erhaltung des Zollvereins abgehaltene Landesver sammlung niedergesetzt hatte, dem Könige durch eine Deputation die Gesahr der Lage und die Besorgnisse der Bevölkerung deS Landes für den Fall

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.03.1863
Umfang: 6
mit, welches allein zulässigen föderativen Grundlagen zurückkehren, von Letzterem im Winter 1S60 dem Kaiser Alexander dann kann noch immer eine Verständigung gefunden vorgelegt worden ist, und worin weitläufig die Frage werden. Zieht dagegen Preußen es vor, auf dem Wege erörtert wird: „ob es für Rußland besser sei, die Un- des keine Einsprache duldenden, den Grundcharakter abhängigkeit Polens nach einem blutigen Kampfe von des Zollvereines völlig außer Acht lassenden thatsäch- zwei bis drei Jahren gezwungen

im Geist des rückhaltlosesten eine verlockende Gelegenheit geboten war, an Preußen Wiedervergeltung zu üben für so manche bittere Er- ahrungen, die ihm dasselbe seit einer Reihe von Jahren, besonders aber in dem Unglücksjahre 1359 und seitdem bereitet hat, so wäre dieß jetzt der Fall bei der gefähr. lichen Lage, in welche Preußen durch die bekannte Convention mit Rußland, namentlich Frankreich gegen über, sich versetzt hat. Wenn die Gefahr, die von diescrSeite Preußen bedroht, glücklich abgewendet

abgefaßte Actenstück schließt mit fol gendem für uns Deutsche besonders beherzigenswerthen Erguß: „Um meinen Ausführungen größeres Gewicht zu verleihen, erachte ich es für angemessen, Ew. Durch laucht kurz die Gründe auseinander zu setzen, welche die freie Vereinigung Polens mit Rußland als noth wendig erscheinen lassen. Schon durch ihre geogra phische Lage, und somit durch den Willen Gottes, sind Rußland uud Polen auf eine gewisse Gemeinsamkeit hingewiesen. Beide haben dieselbe historische Aufgabe

. Das Resultat dieser Politik »st die entsprechende Eroberung slavischer Länder. Auch die Theilung Polens war ihr Werk. Nur durch die Deutschen wurde Rußland dazu aufgestachelt, und nur die Deutschen gewannen dabei. Sie gewannen dabei ein Stück slavischen Lan des zu ihrer Ansiedlung, und sie vollziehen dieselbe auf so erschreckende Weise, daß, wenn die polnischen Provinzen noch 15 bis 20 Jahre unter preußischer Herrschaft verblieben, sie vollständig germanisirt wer den würden. Die polnische Bevölkerung

würde gleich der schlesischen auf die arbeitende Classe reducirt wer den. Dann wäre das Werk der Germanisirung voll bracht, und die Deutschen müssen weiter nach Osten vorrücken und neue polnische Landestheile in Besitz nehme»», um neuen Boden für die Germanisirung zu gewinnen. Auf diese Weise würde auch bald Rußland durch die deutsche Colonisirung bedroht sein, und durch sie eine Provinz nach der andern verlieren. Eine Theilung Polens war der größ'e Fehler der russischen Politik. Das dringendste Interesse

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