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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.01.1916
Umfang: 16
Frage. Die Türkei hat sich gut gerüstet Sie ben Armeen wurden im Laufe des Krieges auf gestellt und jetzt vollständig ausgerüstet. Anderer seits verfolgt Rußland dabei auch seine eigenen Zwecke, wie die Kriegführung unserer Gegner sich überhaupt durch Separat-Interessen und Nebenziele der einzelnen kriegführenden Mächte mehr als ihnen nützlich und km Endziele des Kampfes dienlich ist, sehr stark beeinflussen läßt. Jede derselben will noch separat ihr Süppchen kochen und siel) einen eigenen Vorteil

irgendwo herausschlagen, allen voran die Engländer. Ob dabei die gemeinsame Kriegführung zu kurz konunt oder nicht, das kümmert die interessierten Staatsmänner der einzelnen Regierungen wenig. So verfolgt auch Rußland hier seine eigenen Zwecke. Viele unserer Leser werden nicht wis sen, wo der Kaukasus ist. Nimm die Große Bib lische Geschichte (Panholzer) zur Hand, da wirst du rückwärts eine größere Karte finden, die in das Buch eingefügt ist. damit man die Missions reisen des Apostels Paulus daran

Länder zu tun, son dern sie wollen von dort weiter Vordringen über das untere Persien gegen die Mündung der Flüsse Euphrat und Tigris, ans Meer. Rußland sieht zurzeit alle seine anderweitigen Pläne, ans Meer zu einem eisfreien Hasen zu kommen, scheitern. Es geht ihm wie. dem Bär im Käfig, der bald da, bald dort ausbrechen will, über all aber eisernes Gitterwerk findet und sich so seine Nase anrennt. Scheint es ihm aber irgend wo zu gelingen, einige Stäbe zur Seite zu biegen und sich einen Ausgang

zu verschaffen, gleich ist ein Tierbändiger mit einem eisernen Knüttel da und gibt km Brummbären eins auf die Nase. Vor mehr als zehn Jahren hatte Rußland sich einen Ausgang drüben in Ostasien bei Port Ar tur in China verschafft. Gleich kam 1904 der Ja paner, von England cmfgeyeht, und versetzte dem Bären eins auf die Nase, will sagen, nahm itnn Port Artur und die ganze schölle Gegend ab. Zu Beginn dieses Krieges stellte ihm England die deutschelt Hafenstädte Danzig und Königsberg an der Ostsee in Aussicht

des Krieges, wie fonf hc in keinem kriegführenden Staate; aber cbens heftig ist rnan gegen die eigene Beteiligung a> A demselben. Alles will den Krieg, niemand abe. I, will in den Krieg. Der Krieg gegen Rußland A Der russische Krieg und der heurige Winte ? gleichen sich, wre ein Ei dem andern. Früh fy ? c der Winter heuer eingesetzt. Schon in der zweite A' Novemberwoche (10. November) fing es an ) schneien und fast das ganze Land war dazum schon schneebedeckt. Gleichzeitig setzte eine sei heftige Kälte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.08.1946
Umfang: 6
unter dem Namen „Freier deutscher Gewerkschaftsbund“ zu gründen, die dem britischen Gewerkschaftskongreß ähnlich sei. Vertiefung der Freundschaft mit Rußland Die Delegation des österreichischen Ge werkschaftsbundes ist am Mittwoch nach der Sowjetunion abgeflogen. Zu ihrer Abreise hatten sich Vertreter des sowjetischen Mili tärkommandos und der Vizepräsident des österreichischen Gewerkschaftsbundes Fialla eingefunden. In einer Ansprache wies Fialla auf die Bedeutung des Besuches der österreichischen Delegation

der deutschen Kohlenförde rung und die des Kohlenexportes. Deutsche Fabriken erzeugen Waffen für Rußland Berlin, 22. August (Reuter). In zahlreichen Fabriken der russischen Zone Deutschlands wer den Waffen für die Sowjetunion hergestellt. Zehn Spezialfabriken stellen schwere Waffen, Düsenflugzeuge, U-Boote n. a. her, darunter die Siemenswerke und die Telefiunkenwerke in Berlin. Eine Fabrik in Magdeburg stellt auch schwere Waffen her, die nach Rußland befördert werden. Die Leuna-Werke erzeugen Treibstoff

Haltung. Für diesen Gedanken nach Sicherheit brauchen wir nicht weit nach Gründen zu suchen. Die Sowjetunion, nach Bevölkerung und potentiellen Hilfsquellen eine Großmacht, ist unentwickelt in technischer Beziehung und industriellen Produk tionsstätten. Rußland hat im Kriege furchtbare Verluste erlitten, die vielleicht mehr als 10 Pro zent der Gesamtbevölkerung betragen und weit über die Verluste irgendeines der anderen Krieg- führenden hinausgehen. Abschließend erklärt der „Daily Expreß“, man solle

Wirtschaftsfragen Friede, das einzige Nittel gegen Atombomben Kommt Kinins indie^ozialisllscne lugend W)\ • U vo'srerrachsl Anmeldung in ollen 6eschdtffrjfeHer) der Sozial!rtischen Partei Cferreichs mit polnischen Regierungsfunktionären über das Problem der Flucht der Juden aus Polen. La Gu ardia bemühte sich, die führenden polnischen Per sönlichkeiten zu bitten, daß sie ihre geflüchteten Landsleute in verschiedenen Lagern Europas zur Heimkehr auffordern. Von Polen wird sich La Guardia nach Rußland begeben

, um die Tätigkeit der UNRRA in Weiß rußland und der Ukraine zu überprüfen. Im An schluß daran plant La Guardia eine Reise nach London und Kopenhagen, bevor ejr endgültig nach den USA zurückkehrt. Rom prüft Ansuchen um Unterbringung von 25.000 Juden Rom, 22. Aug. Die italienische Regie rung bestätigte durch den Botschafter der Vereinigten Staaten ein offizielles Ansuchen des Staatsdepartements für eine ständige Aufnahme von 25.000 zur Zeit in Oester reich untergebrachten Juden erhalten zu ha ben. Dieses Ansuchen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.10.1917
Umfang: 8
3. Oktober 1917 Tiroler Voltsblatt. Seite 8 trauen. (Gelächter bei den Tschechen.) Dieser Herr Kramarsch, der Oesterreich an Rußland und Ser bien verraten hat, der hatte Hiersein Treiben ent- Met, wie in keinem Parlament. Aber die Herren Tschechen provozieren. Sie wollen wieder die Po lizei ins Haus bringen.' — Rufe bei den Tschechen: „Unverschämter Polizist!' — Teusel: Ruhig, sonst kriegt ihr Ohrfeigen!' — Lisy (tschechischer Agra rier) : „Kommen Sie her, Sie Unteroffizier, ver suchen

Artillerietätigkeit. Nordwestlich Focsani uud am Sereth Vorfeldgefechte. — In Flandern Ar- tilleriekampf. Ebenso an der Aisnefront und in der Champagne sowie am Oftufer der Maas. (14 Flug zeuge abgeschossen.) Verlustliste Nr. 591. (K. u. k. Kriegsministerium.) Mannschaft: Auer Vinzenz, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Prettan, kriegSgef., Rußl. — Außerhofer Johann, Häger, 4. KjR., 11. Komp., Sand, kriegSgef.. Ruß land. — Außerhofer Johann, Jäger, 4. KjR., 11. Komp., Mühlen. kriegSgef., Rußland. Bacher Johann, LstJäg

., 4. KjR., 11. Komp., St. Audlä. kriegSgef.. Rußl. — Brunner Johann, Ansst., 2. TLstB., Niederrasen, kriegSgef., Rußland. Egger Serasin, LstJäg., 3. KjR., lllten, kriegS* Kef.» Orview. Italien. — Eller Franz Josef, ResJäg^ 4- M,. Bahn,. kiegZg-s-, Rußl. Fauster Anton, LstJäg., 12. Komp., Nieder« dorf, kriegSgef., Rußl. — Fieg Alois, ResJäg., 4. KjR., 7. Komp., Tabland, kriegSgef., Taskajewo, Rußland. Gauder Josef, LstJäg.. KjR., 9. Komp., Jauseptal, kriegSgef., Rußland. — Gögele Georg, ErsResJäg

, 4. KjR., 8. Komp.. Platt, kriegSgef., Rußland. — Gschwenter Josef., Korp., 2. TLstB., Mareit, kriegSgef., KraSnowedSt, Rußl. — Gusch Anton, ResJäg.. 4. KjR., 5. Komp., SchludernS, kriegSyes., Rußl. ' Hoser A? ton. LstJäg., 4. KjR., 7. Komp., Ster- zinp. kriegSgef., Rußland. — Hofer Josef, LstKan., 1. FstAB. 1. Komp., Sarntal, kriegSgef., Stilo- Calabrien,Italien. — Hbllrigl Josef. Jäger, 4. KjR., 10. Komp, Mühlwald, kriegSgef., Rußl. — Hvlzer Josef, Jäger. 4. KjR., 7. Komp., Untervintl. kriegS gef

., Rußland. — Huber Alois, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef.. Rußl. — Huber Anton, LstJäg., 4 KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef., Rußl. — Huber Peter, Jäger, 4. KjR., 5. Komp., Vintl, kriegSgef.. Rußl. Lösch Anton. IagTitPatrf-, 1. KjR., 9. Komp., Sarntal, kriegSgef., Rußl. Mair Frauz. Jager, 4. KjR., 12. Komp, Rode« neck. kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, Jäger, 4. KjR., 12. Komp., Rodeneck, kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, LstJäg., 4. KjR., 14. Komp., Pfeffers- berg. krieaSgef., Italien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1917
Umfang: 8
- nnd dem Tahinos-See die vorgeschobene Stellung, die sie bisher besetzt hatten, aufgegeben und sich auf ihre Brückenkopfstellung auf dem linken Ufer des Flusses zurückgezogen. Unsere Truppen besetzten Ormanli, Dolaptschiflik, Barakt, Dschumaja, Kumli- Köpri, Prosenik, Topolovo. Kalendra, Jenmahle, Beglikmahle, Salmahle und Kakaraska, Eine Erklärung der..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung'. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' ver öffentlicht in Besprechung der Note Wilsons an Rußland einen längeren

Artikel der in folgender, jedenfalls mit Wissen und Einwilligung der deutschen Regierung abgegebenen Erklärung des höchstosfi- ziösen Blattes gipfelt: Das neue Rußland hat wiederholt erklärt, daß Kriegsziele, wie diese find, nicht die seinigen sind; Rußland hat vielmehr für seine Wünsche die Formel des Friedens ohne Annexionen und Kriegs- kontribntionen geprägt. Diefe Formel bildet keinerlei Hintergrund für einen Frieden zwiscdkn Rußland und den verbündeten Mächten, die von Rußland, nie Annexionen

oder Kontributionen gefordert haben. Die Mittelmächte und ihre Verbündeten wollen viel mehr in freier gegenseitiger Verständigung mit Ruß land durch einen Ausgleich einen Zustand schaffen, der ihnen fortan ein friedliches, freundnachbarliches Nebeneinander auf alle Dauer gewährleistet. Die beiden Kaiserreiche haben gewiß nicht nötig, um den Frieden mit Rußland zu werben, aber eine vorausschauende Politik muß bei der Verantwortung, welche die Staatsmänner vor der Zukunft haben, eine Lage schaffen, die künftiges

Wohlwollen erleichtert. Rußland hat, da es keine Eroberungen machen will, jeden Kriegsgrund ver loren. Einen Verteidigungskrieg braucht es nicht zu führen, da die beiden Kaiserreiche ihm zurück geben wollen, was sie besetzt haben. Das ist die Bedeutung der Friedensformel und ohne starken moralischen Einfluß auf die weiteren Volkskreise Ln Rußland wird sie nicht bleiben. Italienische Meuterei. DieKölnifcheZeitung berichtet: In den Kämpfen auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hat die Brigade „Safari

Armee an den russischen Soldatenrat herbeizuführen. * Der „Mornigrpost' zufolge macht die Lenin- Partei in Flugschriften den Exzaren für den Krieg verartwortlich und fordert deswegen die Einlei tung von Sonderfriedensverhandlun- ge n. — Im ganzen Lande ist eine außerordentliche Bewegung im Zuge welche die Aufteilung der Güter fordert. Die Hälfte des Ackerboden sin Ruß land ist nicht bebaut. * Nach den letzten Nachrichten aus Rußland verwirft der Arbeiter- und Soldatenrat endgültigt

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1914
Umfang: 8
wir stehen geblieben?' Schwere Anklagen des „Fremdenblatt' gegen Rußland. Gegenüber der in dem russischen Manifeste auf gestellten zweideutigen und unsäglich heuchlerischen Behauptung, daß Rußland um der kleinen Völker willen das Schwert gezogen habe, stellt das „Frem denblatt' fest, daß Rußland gegen die Monarchie Krieg führt, weil es die von ihr den kleinen Völkern gewährte Freiheit und Selbständigkeit, dieses gefähr liche Beispiel für seine eigenen unterdrückten Natio nen, nicht länger dulden

will. Das ganze Verbrechen, welches Rußland seit vielen Jahren entschlossen war, uns büßen zu lassen, ist, daß wir ein wirk licher Nationalitätenstaat sind, das heißt, ein Reich, das seine Nationalitäten als wirklich sichtbare Kom ponenten bestehen, leben und sich entwickeln läßt. Was Rußland will, ist nichts anderes als die Entnationalisierung und die Russifizierung zu erst unserer Slawen und, wenn dieser Bissen verschluckt und almagamisiert wäre, die der nicht slawischen Völkerschaften. Mit dem hochge

bildeten Volke der Finnländer wurde der Anfang gemacht, und wenn Rußland von den Serben und Bulgaren das Opfer ihrer Sprache und der natio- /*fh» gBEggtttffeg nalen Eigenkultur nicht verlangte, ist dies nichts anderes als eine Taktik, weil man sie nur so als Elemente des künftigen Flankenangriffes gegen die Monarchie gewinnen könnte. Mit Hilfe der noch immer verblendeten Serben und der mittlerweile zur Einsicht gelangten Bulgaren sollte die Monarchie zertrümmert werden, damit auch der Weg zur echt

, führt Rußland den Krieg für die ruchlose Idee des despotischen Altrussen- tums. Der Krieg dieser beiden unversöhnlichen Ideenwelten wurde schon früher diplomatisch im nahen Orient geführt. Man stelle sich nur vor, daß die Monarchie aufhörte zu existieren, wie schnell würden die Schmeicheleien, mit denen Rußland die Balkanvölkcr umgarnen will, Drohungen weichen, die schon jetzt jedesmal gegen sie ausgestoßen werden, wenn sie es wagen, Politik nur nach eigenem Vor teil zu machen. Leicht

wird — schließt das „Frem- dcnblatt', —die Nachwelt klar erkennen, warum Ruß land, welches ein Staat gegen seine Nationalitäten ist, gekämpft hat. Wie aber werden die Geschicht schreiber der kommenden Zeiten cs sich erklären kön nen, daß England und Frankreich an der Seite des russischen Völkerwürgers käm pfen konnten? Daß Rußland in der Stunde, da es von seinen Unterdrückten Treue und Waffendienst verlangt, ihnen bürgerliche Gleichberechtigung und Freiheit im Gebrauche ihrer Muttersprache und im Bekennen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.01.1877
Umfang: 4
!?.il >^l!nin lüü^n^-'n -ur >> ''- ! .>>. ^v.uun:t'. un- . - ' : 'Lu. i.'.'' ttrl»srat:'..-:'. - - u ' ^nNu> U'7> ^,'Ui v., :!. ,.'!I,^'I 'll>o ^i.Nl.1.1 Moeknilv Rückzug Für Rnßlaiid fuhr! das verilonene .niiir v,>„ Vjte! „Moskaus Riulzng.' II,i, es ganz prosaisch auszudrücken. Rußland Hai uch in diennn .'Zahre nnl nnüerblicher Blamage bedeut, 2^ie von eineni Verl-angnine gerieben, hat es Schritt für Schritt die Zelbstkiitir'ert'inug an sich vollzogen, Hai es selber se-ue politische Gr^ße und Macht

stellung in einer '^eise reducirt, wie dis nach nie ein anderer 5mat aus freien Ztiulen gethan. Wahrend des Veutsch-franionicheil Krieges kannte Rußland eine Bestiimnung aus dem Pariser Vertrage Heransreigen, vhiie das; (>urova. es wagen dunte, dagegen L^iderstaiw ^ll leisten. ?ie Früchte der deutschen Siege schienen Rußland in den Schon gefallen ',u sein. Kaiser Alerander präsidirte der heiligen Allianz er umgab sich mit dem NimbuS des Hriedenserhallers zwischen den Staaten. Alles schien

nur der rnssiicheii Macht sich zu beugen, schien nur dem russischen Änw- kwtcn zu huldigen. Und mm ist das Idol der Slnoen- welt zertrümmert, der eherne Gott fallt herab von seinem Gestelle, man hört ein weltgeschichtliches Krachen in der Sylvesternacht. Für Rußland endet das Jahr neuen Styls schlecht und Vieles kann sich ereignen, bis das Jahr alten Stnies beginnt. Rußland hat die Hand znm Frieden geboten, umstrickt von der Freundschaft Europas, in Furcht von inneren Unruhen und in Erkenntniß der Schwäche

und Zerrüttung seiner Armee. Der Despo tismus erzeugt die Korruption und die letztere ist das Gift, welches den Despotismus entnervt, wenn es ihn nicht tödtet. So ist die russische Armee in einen bemitleidenswerthen Zustand herabgesunken und der mißhandelte Soldat verlernt als beständiger Zeuge des Diebstahls zuletzt auch den Gehorsam. Die Furcht, die große Macht, welche Rußland znsammen- Mittwoch den Z. Jänner hall, schwinde! endlich anch ans den l'i>.n»!i!ü>.''.'ii. Jeyl hat die russische Regierung

-? an den, - Vciligen Ru'uand anüagcn. Sie erinnern nch der .;eil, >vo Rus'le.nd Üar'. geiveieii. ivo der '^rand von '.'.>!os das Feueviei^en iür die ^r^edung Europas w^'.r, und heute ist o>e ^oiung i ^'.u^os'auS Ru>1i^ug.' ^.e werden den Fürsten Gort>cha!oss einen Schwächling schelten und den l^aren einen Deutschen ueuueu, der das heilige Runnern ausgeliefert habe. Vor ',wau^g Jahren schrieb .^ürst Gom'chakosf i ..Rußland sanimelt sich', und heute verfügt eS nicht einmal über eine Armee. Die russischen Blatter

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.12.1930
Umfang: 12
PropaiaMmittel nach Nmm wer Prozeß gegen die „Jndustriepartei', der in Moskau mit allem Aufwand an theatralischer Regie durchgeführt wurde, ist mit dem von An- ' zu Ende sind zum trotz der beispiel losen Hetze, die man in Rußland mit ihrem Fall getrieben hat, erlangten sie die Begnadigung. Die über ste verhängte Todesstrafe wurde in ine S hnjährige Freiheitsstrafe verwandelt, währeild r die Rebenangeklaaten die zehnjährige Frei heitsstrafe, die über sie verhängt worden war, in eine achtjährige gemildert

der Geständnisse der rusiischen Pro fessoren, die alle in den letzten Jahren hohe Stellungen lm Wirtschaftsleben ihres Landes bekleidet habe»», verdient trotzdem auch sachlich einige Aufmerksamkeit. Krylenko hat sie be schuldigt, eine „systematische Schädigung der Wirtschaft versucht und in vielen Fällen auch herbetgefilhrt zu haben. Er behauptet, diese „systematische Schädigung', für die man bisher den Ausdruck „Sabotage' brauchte, sei in ganz Rußland fühlbar. Er hat in den letzten Wochen etwa 2068

und Maßlose gesteigerte Wiederholung de» aus der Geschichte des Alten Testamentes bekannten Ritus des Ellndenbocks. Vielleicht ist aber doch ein kleiner Kern von Wahrheit darin? Bielleicht haben doch einige der Fachleute, di« unter dem unerhörten Druck, der in Rußland herrscht, dem bolschewistischen System dienen müsien, unter dem Eindruck der furchtbaren wirtschaftlichen und politischen Not ihres Landes, für die ste gewiß nicht im ganzen verantwortlich sind, ihre Stellung dazu benützt, um diesem System

Schwierigkeiten zu machen? Vielleicht bat sich die Zahl derer, die va» wagten, in den letzten Monaten erhöht, weil der Ein druck. daß das jetzige System vor dem Zusammen bruch stehe, auch dem Verzweifelten neuen Mut geben mochte? Außerhalb Rußland kann nie mand das mit Sicherheit feststellen. Angesichts der furchtbaren Verfallserscheinun gen der letzten Monate sind die rusiischen Arbeiter vielleicht bereit, sich mit der Opferung einiger Sündenböcke wenigstens für den Augenblick zu begnügen. Selbst wenn ste

aber In dieser Hin sicht etwas zweiflerisch sein sollten, so sind sie doch gar nicht in der Lage, den Teil der offiziellen Märchen, der sich auf die angeblichen Umtriebe der jetzt zum Tode verurteilten Professoren im Ausland bezieht, nachzuvrüfen oder auch nur mit einiger Kritik zu würdigen. Eine sachliche Widerlegung der Berichte Ram f ins, wonach nicht nur Miljukow, besten politisch est begründete Abneigung gegen jede Jnter- ventionspolitik in Rußland man feit Jahren kennt, sondern sogar Poincare und Brkand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 02.04.1915
Umfang: 4
ließ sich der ungari sche Staatsmann Eras Ändrassy in einem Vor trag, den er über „Die Ziele eines guten Frie dens' hielt, folgendermaßen vernehmen: „Für die Befreiung Polens von Rußland sprechen strategische Gründe. Die Grenzlinie über die großen polnischen Sümpfe gezogen, ist für die Verteidigung Zentral-Europas viel günstiger, als die jetzige. Der Verlust Polens würde die Spitze abstumpfen, die Rußland nun gegen den Westen zückt und gleichzeitig Berlin, Wien und Budapest bedroht. Das Verschieben

der Grenze würde unsere militärische Situation dermaßen bessern, daß die Ziele der russisch-französischen Entente wirklich zunichte gehen müßten. Wenn Frankreich von dem an Warschau angelehnten Rußland keine Hilfe für den Kampf zuteil wer den konnte, so hätte es von einem entlegeneren strategischen Standpunkte schon gar nichts zu erwarten. Die polnische Nation würde eine neue im Dienste Zentraleuropas stehende Kraft schaffen, die gegen die Suprematie des Ostens gerichtet wäre

. Ich habe keine Befürchtungen, daß der Verlust Polens Rußland zu einer Wie- dervergeltung entfachen würde. Die Verdrän gung Rußlands aus Polen und das Fiasko sei ner balkanischen Bestrebungen verfolgen das ge meinschaftliche Ziel: Rußland seinen natürli chen Ausgaben zuzuwenden und seine Expansion nach dem Innern Ost-Asiens abzulenken.' Wie lange dauert der Krieg? Christiania, 31. März. In Londoner F i n a n z k r e i s e n ist man überzeugt, daß es unmöglich ist, den Krieg länger als bis zum Herbst fortzuführen

, mit Rußland in ein Bündnisverhält nis zu treten, oder lieber der Gefahr eines künstigen Krieges mit Rußland ins Auge sehen sollte. Bismarck lehnte das von Rußland an getragene Bündnis ab und hat damit eine Ent scheidung allergrößter Tragweite für unsere Monarchie getroffen, denn, wie Bismarck selbst in seinen „Gedanken und Erinnerungen' aus einandersetzt, würde ein russisch-deutsches Bünd nis früher oder später einmal zur Aufteilung der Monarchie geführt haben. Bismarck er kannte, daß ein Zerfall

Oesterreich -Ungarns auch dem Deutschen Reiche selbst zum Schaden wäre, und so trat er im Interesse Deutschlands selbst sür die Erhaltung und Stärkung der Mon archie ein. Die Ablehnung eines Bündnisses mit Rußland aber führte naturnotwendig da zu, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis ent stand, das im Jahre 1879 geschlossen wurde und sich inzwischen so fest gestaltet hat, daß es einer Welt von Feinden die Stirne zu bieten im stande ist.

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
. Ueber die Polenfrage ließ sich der ungari sche Staatsmann Graf Andrassy in einem Vor trag, den er über „Die Ziele eines guten Frie dens' hielt, folgendermaßen vernehmen: „Für die Befreiung Polens von Rußland sprechen strategische Gründe. Die Grenzlinie über die großen polnischen Sümpfe gezogen, ist für die Verteidigung Zentral-Europas viel günstiger, als die jetzige. Der Verlust Polens würde die Spitze abstumpfen, die Rußland nun gegen den Westen zückt und gleichzeitig Berlin, Wien und Budapest

bedroht. Das Verschieben der Grenze würde unsere militärische Situation dermaßen bessern, daß die Ziele der russisch-französischen Entente wirklich zunichte gehen müßten. Wenn Frankreich von dem an Warschau angelehnten Rußland keine Hilfe für den Kampf zuteil wer den konnte. so hätte es von einem entlegeneren strategischen Standpunkte schon gar nichts zu erwarten. Die polnische Nation würde eine neue im Dienste Zentraleuropas stehende Kraft schaffen, die gegen die Suprematie des Ostens gerichtet wäre

. Ich habe keine Befürchtungen, daß der Verlust Polens Rußland zu einer Wie dervergeltung entfachen würde. Die Verdrän gung Rußlands aus Polen und das Fiasko sei ner balkanischen Bestrebungen verfolgen das ge meinschaftliche Ziel: Rußland seinen natürli chen Aufgaben zuzuwenden und seine Expansion nach dem Innern Ost-Asiens abzulenken.' Wie lange dauert der Krieg? Christiania, 3l. März. In Londoner F in a n zk r e i s e n ist man überzeugt, daß es unmöglich ist, den Krieg länger als bis zum Herbst fortzuführen

, ob es ge willt sei, mit Rußland in ein Bündnisverhalt- nis zu treten, oder lieber der Gefahr emes künftigen Krieges mit Rußland ins Auge sehen sollte. Bismarck lehnte das von Rußland an getragene Bündnis ab und hat damit eine Ent scheidung allergrößter Tragweite für unme Monarchie getroffen, denn, wie Bismarck selM in seinen „Gedanken und Erinnerungen' aus einandersetzt, würde ein russisch -deutsches Buno- nis früher oder später einmal zur Aufteilung der Monarchie geführt haben. Bismarck ^ kannte

, daß ein Zerfall Oesterreich -Ungarn auch dem Deutschen Reiche selbst zum Schaoe wäre, und so trat er im Interesse Deutschlano selbst für die Erhaltung und Stärkung .o. archie ein. Die Ablehnung eines Bündln!! mit Rußland aber führte natur notwendig o - zu, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis e - stand, das im Jahre 1879 geschlossen wurde un« sich inzwischen so fest gestaltet hat, daß es ' Welt von Feinden die Stirne zu bieten staude ist.

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.12.1878
Umfang: 6
einer Theilung der Türkei und einer, wenn auch kestnin kommenden Parallel action mit Rußland ziemlich unvermindert an die Stelle seiner bisherigen, wenigstens ostensibel die Auf rechthaltung der Türkei zum Gegenstand habenden Bemühung. (Rufe: Hört.) Ich erkenne an, daß eine schon bei Beginn der Orientpolitik eingeleitete Parallelaction mit Nüßland, z. B. das Gelingen der Mission «?nmarakoff unS als Bundesgenossen Rußlands zur Theilung der Türkei hingestellt und uns unmöglich gemacht hätte, noch irgend

wenn ich die realen Verhältnisse ins Auge fasse, wie sie nun nach dem Berliner Frieden sich ge staltet haben, muß ich vie aufgestellte Behauptung, daß in der Occupation eine, wenn auch verspätete Parallelaction mit Rußlanv vorliegt, ausrecht erhalten und diese Parallelaction muß schließlich 'dieselben Fol gen haben, wie eine schon srüher begonnene, nämlich eine völlige Counivenz mit Rußland und die Unmög lichkeit für Oesterreich, noch irgend wirksam zur Er haltung des Nestes der Türkei aufzutreten. Oester reich

hatte in kleinen Dimensionen seinen Türkenkrieg, wie Rußland im Großen. Wir stehen in Serajewo, Rußland in Avrianopel und noch weiter südlich. Ziehen sich die Russen zurück, werden sich die Bulgaren und Türken wieder todtschlageu, wenn nicht freiwillig wenigstens aus Anstiften Rußlands. Ziehen wir uns zurück, würden Unordnungen in Bosnien sosort beginnen, also können weder wir uns zurückziehen noch Rußland. Sollte aber, was hoffent lich nicht der Fall sein wird, im nächsten Frühjahre irgend eine militärische

Demonstration unsererseits unternommen werden, um Rußland zur Vollziehung des Berliner Vertrages zu nöthigen, so werden die österreichischen Truppen gewiß nicht in Bosnien auf gestellt werden, sondern vielleicht in Galizien, Sieben bürgen oder an der unteren Dona«. Rußland aber würde Gelegenheit haben, uns durch Serbieu und Montenegro, die nicht einmal »usere officiellen Feinde zu sein brauchen, sondern nur als Insurgenten nach Bosnien zu gehen haben, bedeutende militärische Kräfte in Bosnien zu fesseln

,' so daß wir nicht in der Lage wären, nach irgend einer Richtung mit gesammter Kraft aufzutreten. Rußland befindet sich daher meiner unmaßgeblichen Meinung nach Oesterreich gegenüber in einer'viel günstigeren militärischen Position als bisher, und ich finde e» sehr begreiflich, wenn es auf dem Berliner Congresse seine Zustimmung zur Ertheilung des euro päischen Mandates der Occupation uns gab. Was ist ferner die weitere Folge unserer auf dem Congresse so plötzsich inangurirteu neue» Politik? Oesterreich hatte dieser Politik

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.02.1877
Umfang: 4
agressive Politik. Eine ruhige Lösung der orientalischen Frage scheint jetzt nicht mehr »wglich Will Rußland die türkischen Gebiete norslich u»>i, Balkan unter seine Oberhoheit bringen, dmm greiü es in die Machtsphäre des Donau reiches. ^eitevreich-Ungariis Interesse war bereits ge kreuzt, da Rußland ,liu Wege Serbiens' gegen die Türkei vorging - izainalS hätte ein rasches Bündniß mit Rußland gestützt ans Deutschlands wohlwollende Haltung, Rußland rreie Hand über die asiatische Tür» kei lind Bulgarien

geben müssen, wogegen Oesterreich Bosnien und Serbien als das unverletzliche Gebiet seiner Activn zu beanspruchen gehabt hatte. Das Resultat der Untersuchungen des Autors stellt sich folgenderniaßen dar: Wenn Oesterreich in Ber- kennung seiner Interessen bis zum AuSbruch eines russisch - türkischen Krieges passiv bleibt, so ist es keine Stunde ;n früh, ivo es sich daran macht, unter den: Porwand eines Zusammengehens mit Rußland die Türke» aus Serbien und Bosnien zu vertreiben; gegen Rußland verfolgt

Oesterreich keine feindseligen Zwecke, so lange dieses nicht an die Dona» rückt. Wenn aber der Krieg gegen Rußland das Aeußerste ist, nin die russischen Unternehmungen zu hintertreiben, so iväre ein Borgehen mit Rußland nicht» Anderes a!S ein ver minderter Grad der gleichen Absicht.' Also Eooveration mit Rußland und Theilung 0er Türkei, daß iit im Grnnde die Moral der Schrift, deren Tendenzen jedenfalls vielfach angefochten werden dürsten. Sinv auch wir mit deu hier entwickelte» An sichten nicht durchweg

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.01.1888
Umfang: 8
, wenn damit dem Frieden gedient ist. — Fällt mir nicht ein, replicirt der Fürst; ich werde niemals meine Sache von derjenigen Bul gariens trennen. — Seine Entfernung allein würde mir auch nicht genügen, erklärt Rußland. — Was.ver langst Du denn? heißt es von allen Seiten. — Ich will den Frieden, wenn der Bestand, die Würde, die Ehre und die Interessen Rußlands geschützt werden. — Wer greift diese denn an? Soll 'eine Conserenz den Streit schlichten? — Nein, ich hasse die Conserenzen; der Sultan mag den Coburger

verjagen ! — Der Halb mond hat in Europa keine Rolle mehr zu spielen; denn der vertriebene Alexander hat ja nur deshalb die Waffen gegen die Türkei ergriffen, um die Glaubensgenossen vom muselmannischen Joche zu befreien. — Dann mag Oesterreich Vorschläge machen! — Oesterreich hat die Wirren in Bulgarien nicht geschaffen; Rußland, j dessen Friedensbeteuerungen in Schießbaumwolle eingewickelt sind, soll seine Forderungen genau sormuliren und sagen, waS es will. So wogt und treibt Alles durcheinander

Wappen versehene Proclamationen voll ständig unbekannter Herkunst verbreitet werden, in welchen die Polen angeeifert werden, sich im Kriegsfalle gegen Rußland zu erheben. In Baden, wo nun wieder die Liberalen obenauf sind, findet die katholische Vorlage der Regierung, so wenig sie auch den Katholiken gewährt, doch innerhalb der national-liberalen Partei und deren Presse eine überaus starke Opposition. Es gehört dies zu den „badischen Eigenthümlichkeiten' in politischer und kirch licher Beziehung

aufgestellt. Dafür haben die Christen aus Rache ein Schwein in die Moschee gejagt und mit Blut Kreuzzeichen an die Außen wände der Moschee gemalt. Die Moschee galt in den Augen der Türken für entweiht. Daher die Unruhen. 'Rußland rückt noch immer nicht mit seinen bulga rischen Forderungen heraus. Im Gegentheil erklärt im echten Kosaken-Jargon die „Nowoje Wremja', es werde Rußland ein Programm zur bulgarischen Frage der doppelzüngigen Friedensliga auch dann nicht vorlegen, wenn ganz Frankreich mit Europa

ihr beitreten sollte. Rußland wäre dann seiner Actionsfreiheit beraubt, ein blutiger Conflict, wie eine Friedensliga ihn wünscht, wäre unvermeidlich. Rußlands Friedenspolitik sei mit der ehrlichen Friedensliebe der Völker übereinstimmend. Selbst der Chauvinismus der Ungarn sei eingemachter. Die Thüren der Verhandlungen auf legalem Boden weit offen halten, sei Alles, was Rußland thun könne. Da sieht man wieder, wie keck die russischen Halbbarbaren geworden sind. Statt präcis zu sagen, was sie eigentlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 09.08.1913
Umfang: 14
Seite 2 NW Mäher Wochenblatt. . ■ ' . ,; ■’ v ;' ^ V Vir. 32 nischen Schulen nimmt stetig zu, auch sonst wird sür das Bildungsbedürfnis des ruthe- nischen Volkes gesorgt, die ruthenischen Zei tungen haben dieselben Freiheiten wie alle andern österreichischen Zeitungen und die Krönung des ruthenischen.Schulwesens, die Errichtung einer ruthenischen Universität, wird nicht länge auf sich warten lassen. Es ist ganz selbstverständlich, daß diese Vorgänge auf das unterdrückte Ruthenentum in Rußland

nicht ohne Einwirkung bleiben, daß man sich dort der Unfreiheit umsomehr bewußt wird und es ist natürlich, daß die österreichischen Ruthenen keine Gelegenheit vorübergehen lassen, die Volksgenossen in Rußland auf die Unterschiede in'dcr Behand lung aufmerksam zu machen und daß sie na tionale Propaganda treiben, wo sie nur können. In Rußland verfolgt man den Gang dieser Entwicklung mit der größten Besorgnis, und es kann behauptet werden, daß die Ursache der russischen Feindschaft gegen Wien

und das russische Interesse, gegen einen ukrainischen Staat spricht aber nur das Interesse Rußlands allein, wäh rend er direkt im deutschen und österreichi schen Interesse gelegen wäre. Rußland muß also im Falle eines Krieges riskieren, daß dem ukrainischen Volke, dessen Gebiet sich bis gegen die Krim zu erstreckt, ein eigenes Haus gebaut, daß ein respektabler Mittelstaat mit etwa 35 bis 40 Millionen Einwohnern ge bildet wird, der sich — da nicht nur keine Gegensätze zu Deutschland und Oesterreich vorhanden

wären, sondern sich eipe lange Reihe von Berührungspunkten ergäbe — zu den beiden deutschen Kaisermächten in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis stehen würde. Der neue ukrainische Staat wäre stark genug, Rußland — das ;a auch an anderen Stellen empfindlich zu schwächende Rußland — vor kriegerischen Gelüsten zu bewahren, selbst wenn die zwei Kaisermächte nicht gleich ein- greifen könnten. Vielleicht beurteilt man die ruthenische Ge fahr für die russische Weltmachtstellüng in den sogenannten

maßgebenden Kreisen noch zu oberflächlich, aber im Falle eines europä ischen Konfliktes, verbunden mit einer russi schen Niederlage, kann es keine andere, weil keine bessere, Befreiung von dem russischen Gespenst geben, als eine neue Ukraine. In Rußland weiß, man dies und da niemand Sicherheiten bieten kann, wie ein Krieg aus fällt, so blufft man die guten Mitteleuropäer, so lange sie sich eben bluffen lassen, ist aber jederzeit bereit, den Rückzug anzutreten, wenn der Bluff ernste Folgen für Rußland anzu

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Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 23.04.1915
Umfang: 6
dem Pustertale weisen diese Listen folgende Namen aus: Auer Ferdinand, Jnft., JR. Nr. 17,4. Komp., Mühl bach, verw.; Putzer Sebastian, Jäg., TM. Nr. 1, Niederviutl, Vera»., kriegSgef. (Wolsk, Gouver nement Ssaratow, Rußland); Ahslaber Josef, Inf., JR. Nr. 17, 1. Komp., W.-Matrei, verw.; Dibona Rafsaele,Ldsch., Reit. TLdschDiv. 1. Esk., Ampezzo,kriegSgef.,(Bijsk,GonvernementTomSk, Rußland); Weißkopf Georg, JSg., TZR. Nr. 1, 1. Komp., Sals, 'verw.; Schönbichler Jakob, Zugsf., TIN. Nr. 4, 2. Komp., St. Loreuzen

, kriegsgef. (Ashabad, Gouvernement TranSkaspien, Rußland. War verwundet gemeldet.) Schranz« hofer Josef, JSg., TJR. Nr. 4, 9. Komp , Sil- liav, kriegSgef. (Sammel Evakuations-Hospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.) Kiebacher Peter, Jäg., TJR. Nr. 3. RgstStb., Wahlen, kriegSgef.; Brugger Peter, Inf., JR. Nr. 17,4. Komp., Schleiten, kriegSgef.; Staller Paul, Jus., JR. Nr. 17, 4. Komp.; W.-Matrei, verw.; Delazer Francesco, Jäg., TJR. Nr. 4, 10. Komp., Ampezzo, Franzo, verw., kriegSgef

., (Moskau Rußland); Waldoer Josef, RejLdsch., LdschR. Nr. 2,4. Komp., Pret> tau, kriegSgef. (Bogutschar, Gouveruemeut Wo rouefh, Rußland); Glira Serafia, Jäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Abtei, verw., kriegSgef. (Eva kuationsspital Nr. 22 in Niznij Nowgrod, Ruß land); Meßner Gottfried, ErsRes., TJR. Nr. 4, 8. Komp., Val?, verw., kriegsgef. (Spital Nr. 10 iu Moskau, Rußland). — Der aus Nieder rasen gebürtige Kaiserjäger Anton Bruuner, ist in Bozen am 13. April gestorben. — Weiter find auf dem Felde der Ehre

des Aenßern nahestehende Fremdenblatt bezeichnet die vou ausländischen, besonders von französischen Blät tern veröffentlichten Gerüchte über angebliche Absicht Oesterreich'Ungarns einen Sonderfrie den mit Rußland zu schließen, als jeder Grund lage entbehrend. s Zar Nikolaus ist au der Front der OperationSarmee eingetroffen. f Hochwasser. Die Donau schwillt iu ganz Rumänien iu bedenklicher Weise au. In Galatz ist der Wasserstand so hoch, wie er seit 1887 »och nicht war. Der Donau entlang stehen zahlreiche

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 29.09.1922
Umfang: 6
unter dem Völkerbund stehe: daß Georgien, die Ukraine und Ruß land an der Regelung des Mecrengenstatu- tes nichl teilnehmen sollen; nicht aber ist es gleichgültig — denn das trifft den Kern der Sache — wenn der türtische (Generalissimus seine Anklage gegen England erhebt. Ke mal sagti „Seine Aufgabe sei, die Sicher heit der Hauptstadt durch die Freiheit der Meerengen herzustellen. Nicht die türkische Regierung schloß die Meerengen, sondern England gegen — Rußland im eigenen, selbstsüchtigen Interesse. Die Türkei

und seiner verbündeten Republiken durch die Westmächte Einspruch erheben. Die Westmächte haben im Laufe der Geschichte Rußland in der Orientfrage in allen inter nationalen Verträgen über diese Frage die erste Stelle angewiesen. D'xc Sawsetregierung wiederholt ihre frü hen?» Erklärungen, wonach Rußland keiner lei Entselieidungen annehmen und anerkennen kann, die ohne seine Mitbestimmung und ge gen seine berechtigten Interessen gesaßt wer den. Die Freiheit, wie sie Großbritannien im Sinne hat, entspricht lediglich

dem Wun- iä)e einer großen Seemacht, den für andere Staaten lebenswichtigen Handelsweg zu kon trollieren und diese Staaten dauernd unter Druck 5>.> halten. Dieser Druck richtet sich vor allem gegen Rußland und die Türkei. Ruhland und die Türkei IMen sich über die Formen ins Einvernehmen gesetzt. in denen die Freiheit der Meerengen verwirklicht -»erden muß. und Rußland warnt die West- mäckitv vor einer Wiederholung ihrer aus der Ilnkemttnis der Lebensinteressen der von der Meerengen fragen am engsten

derührten Staaten lx>gründeten Irrtümer. Keine einzige ohne Rußland zustande gekommene Entschei dung über die Meerengen wird entscheidend und van Dauer sein. Großbritannien schickt bewaffnete Armeen in den nahen Orient und versucht, in diesen Krieg gegen die Türlei Frankreich. Italien, Jugoslawien »ud Ru mänien mit hineinzuziehen. Die Ziele dieses Krieges sind, angeblich die Verteidigung ttonstantinopels und der neutralen Zone wie auch der Schutz Europas gegen eine feindliche und l«denschafiliä

Ergebnis zeitigen und die drohende Gefahr eines neuen Krieges nichl abwenden können. Rußland schlägt da her unter Betonung seiner besonderen Lage im Osten und am Schwarzen Meere und im Namen der interessierten Völker zur fried lichen Lösung des Konflikts die sofortige Ein berufung einer Konferenz aller interessierten Staaten und hauptsächlich aller Nachbarstaa ten des Schwarzen Meeres vor.' Neben diesen erhebt sich dir Friedensstimme des Papstes, der auch werktätig den Unglück lichen Hilfe angedeihen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.02.1877
Umfang: 6
Verhältnisse bleibt. Fürst BiSmarck hatte daher dem englischen Minister Lord SaliSbury wohl ohne Zweifel erheblich mehr mitzutheilen, als dem Konferenz - Bevollmächtigten dieses Namens und die bezügliche Unterredung gehöit vielleicht im strengen Sinne des Wortes somit gar nicht in den Nahmen der „schwebenden Frage.' Berlin. Unter den deutschen Blättern beschäftigt sich in erster Linie die Kölnische Zeitung mit der Frage, ob Krieg, ob Frieden? Rußland wisse, daß eS beim Kriege von keiner Macht Unterstützung

zu erwarten habe, aber es wisse auch, daß vorderhand keine Macht die Hand aufheben werde, der Türkei zu Hilfe zu kommen. Es habe sich lange vergebens bemüht, Oesterreich zu gemeinschaftlichem thätigen Borgehen zu bewegen, und nach den neuesten Nach richten scheine eS, daß Rußland auf eine sofortige Mitwirkung Oesterreich-Ungarns verzichtet habe. Man meldet aus Berlin, in der diplomatischen Welt herrsche die Meinung, daß etwa seit 8 Tagen ein Einver- ständniß zwischen Petersburg und Berlin und wahr

scheinlich auch Wien für den Kriegsfall erzielt sei. Daß Rußland für den Kriegsfall auf die wohlwollende Nentralität der beiden angrenzenden Kaiserreiche rechne und rechnen könne, sei wohl nicht anzuzweifeln. Trotz dieser günstigen Umstände scheine dieser Krieg noch nicht unbedingt gewiß. Man wisse, daß nicht bloß der Kaiser von Rußland und andere Mitglieder der kaiserlichen Familie im Herzen friedlich gesinnt seien, und die Kriegöpartei hauptsächlich nur durch den Großfürsten Thronfolger vertreten

, durch welche den Ansprüchen der Machte am ersten Genüge geschehen nnd den inneren Zuständen der Türkei eine solidere Grundlage gegeben werden könne. Nur so könne die Türkei die Stimmung Europa« gegen sie selbst verbessern, und nur so auch der Friedenöpartei in Rußland Stärkung zuführen. Frankreich. Dem genannten Blatte zufolge wird die Antwort eine ausweichende sein, damit für keine der Mächte die Pflicht erwachse, in aktiver Welse in den türkischen Angelegenbeiten zu interve- nnen. Der türkische Gesandte in London

werden können. Türkei. Aus Pest schreibt man dem „Frdbl.' unterm 17. Febr.: „Berichten aus diplomatischen Kreisen K o n stan t i n op e l'S zufolge soll die dortige politische Situation leider nur wenig Hoffnung geben, daß der Friede zwischen Rußland und der Türkei er halten bleiben werde, da mau in den höheren Kreisen daselbst zur Einsicht gelangt sei, daß die Regierung, wolle sie ihre Popularität, die sie durch den plötzlichen Sturz Midhat's fast gänzlich verloren hat, wieder zurückgewinnen, eine andere Haltung

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1914
Umfang: 8
wickeltcre, ernstere und ereignisreichere Zeit. Wir wollen nicht die Opfer künstlicher Aufreizung sein und auch nicht von unvorhergesehenen Verpflichtungen überrascht werden. — Diese Anlehnung an Rußland ist kein Zeichen besonderer eigener Kraft. Die russischen Rüstungen. In Rußland wurde zu Beginn dieses Jahres die Erörterung militärischer Fragen, insoweit sie Aufstellung neuer Formationen, Veränderungen in den Ständen u. dgl. betreffen, im allgemeinen der Presse untersagt. Es ist daher

nicht leicht zu konstatieren, in welchem Maße sich die gegenwärtigen Rüstungen Rußlands bewegen. Die Sitzungen des Rcichsratcs und der Reichsduma, in denen diese Fragen erörtert wurden, waren geheim und in der Presse verlautete darüber nicht ein Wort. Anderseits ist bekannt, daß Rußland, insbesondere ans das Betreiben Frankreichs, an der Vergrößerung seiner Kriegsmacht stetig arbeitet. Nach den spärlichen Nachrichten, die in die Außen welt dringen, lassen sich immerhin gewisse Kalküls ziehen. Rußland

, mit seinen 180 Millionen Ein wohnern, verfügt über ein schier unerschöpfliches Nekrutcnrcfervoir. In der Tat geht das Bestreben deö russischen Generalstabes nicht nur dahin, die einzelnen Formationen auszubauen und zu verstärken, sondern besonders daraus, das Rekrutenkontingent zu erhöhen. Man hat dabei den Grundsatz aus gestellt, daß Rußland ohne besondere Anstrengung imstande sein müsse, das Heer aus einem Friedens- stande von 1,800.000 Mann zu erhalten (1 Mann aus 100 Einwohner). Das gegenwärtige

jährliche Nckrutcnkontingeut beträgt rund 450.000 Mann, was — wenn durchschnittlich drei Präscnzjahre ge rechnet werden — einen Friedcnsstand von 1,300.000 Mann ergibt. Die Erhöhung des Kontingents soll sukzessive erfolgen, und zwar sollen im Jahre 1914 au 560.000 Rekruten eingestellt werden. Schon nach der letzten deutschen Wehrrcsorm vergrößerte Rußland seinen Friedcnsstand ohne Erhöhung des Kontingentes dadurch, daß cs von Oktober 1913 bis April 1914 den letzte» Jahrgang unter den Fahnen

zurückbchielt. Diese Maßregel wird in Hinkunft wohl aufrcchtcrhalten bleiben. Rechnet man nun, daß Rußland beabsichtigt, sein Rckrnten- kontingcnt bis zum Jahre 1918 aus 580.000 Mann zu erhöhen, was einen Friedensstand von mehr als 1,700.000 Mann ergibt, so geht daraus hervor, daß dieses Reich -ru der Zeit imstande sein ,vird, auch ohne Mobilisierung — einfach durch Zurück behaltung des letzten Jahrganges — seinen Friedens stand auf rund 2,300.000 Mann zu erhöhen. Eine englische Pre stimme über den öster

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