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Volksbote
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Seite 1 von 10
Datum: 27.07.1922
Umfang: 10
un- i brach, da reichten ihm seine Auftraggeber, * allen voran Frankreich, kaltblütig die Rech nung und es sollte olles bezahlen bis zum letzten Gewehr und zum letzten Puloerkorn. Rußland aber erklärte sich außerstande das zu leisten, indem es zugleich hinwies, daß das alte Rußland, das ein ganz anderes gewesen war, die.Schuld gemacht. , Sowjetrußland weigerte sich, die Schuld des zaristischen Rußlands anzuerkennen. Die Entente aber bestand unnachgiebig aus ihren Forderungen und verlangte von Rußland

de ren Anerkennung. An diesem Widerstand der Franzosen ist seinerzeit die Konferenz von Genua gescheitert. Um nach derselben oiel eine Verständigung mit zu können, versammelten die Konferenz von Genua leicht doch noch Rußland erzielen mji m. wieder andere Gläubiger, die chrerseits wie der ihr Guthaben fordern, denn auch die Sie- gerstaaten sind bis über die Ohren verschul det. So schuldet beispielsweise Italien 21 Milliarden Goldlire (ungefähr 80 Milliarden Papierlire) an seine Verbündeten. Frank

ist, weiß heute je des SHnb, weil aus diesem Lande der letzte Pfennig herausgepreßt wird. Darum gera ten feine Bewohner in immer größere Not, dämm verliert sein Geld immer wehr an Wert und das Sinken des deutschen Geldes reißt auch das fremde mit in den Abgrund der Entwertung und bringt so auch über die Siegerländer stets großen Mangel und Not. Und,was ist's mit Rußland? Seit Mo naten, ja seit Jahren, dringen immer herz zerreißendere Rufe in die Welt, immer neue Schreckensnachrichten überHunger

u.Hungers- tod in jener Gegend. Cs wird von allen Ge rechtdenkenden mit Hammerschlägen an das Weltgewissen gepocht, diesem Lande und sei- ! ner armen Bevölkerung zu helfen. Und es ! kommen die Staatsmänner der Welt zusam men und beraten monatelang, wie Rußland j geholfen werden könnte und zum Schluß j überlassen sie dies doch wieder ganz kaltblü- j tig seinem Elend und Jammer. Und was ist schuld daran? — die Schuld. Seitdem Ruß land — schon lange vor dem Kriege — Frankreichs Verbündeter geworden

, ist es auch sein Schuldner. Frankreich brauchte für den längst beabsichtigten Krieg gegen Deutschland die Russen als Helfer, als Kano nenfutter; Frankreich hatte ja selber zu wenig Söhne, darum sollten für dieselben Rußlands Söhne zur Schlachtbank geführt werden. Und i Rußland mußte nun im Dienste Frankreichs ! sein Heer immer mehr verstärken und es im- I msr besser ausstatten. Das kostet bekanntlich Geld, viel Geld. Aber dieses Geld erhielt Rußland von Frankreich, freilich nicht ge schenkt, sondern geliehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1917
Umfang: 8
- nnd dem Tahinos-See die vorgeschobene Stellung, die sie bisher besetzt hatten, aufgegeben und sich auf ihre Brückenkopfstellung auf dem linken Ufer des Flusses zurückgezogen. Unsere Truppen besetzten Ormanli, Dolaptschiflik, Barakt, Dschumaja, Kumli- Köpri, Prosenik, Topolovo. Kalendra, Jenmahle, Beglikmahle, Salmahle und Kakaraska, Eine Erklärung der..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung'. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' ver öffentlicht in Besprechung der Note Wilsons an Rußland einen längeren

Artikel der in folgender, jedenfalls mit Wissen und Einwilligung der deutschen Regierung abgegebenen Erklärung des höchstosfi- ziösen Blattes gipfelt: Das neue Rußland hat wiederholt erklärt, daß Kriegsziele, wie diese find, nicht die seinigen sind; Rußland hat vielmehr für seine Wünsche die Formel des Friedens ohne Annexionen und Kriegs- kontribntionen geprägt. Diefe Formel bildet keinerlei Hintergrund für einen Frieden zwiscdkn Rußland und den verbündeten Mächten, die von Rußland, nie Annexionen

oder Kontributionen gefordert haben. Die Mittelmächte und ihre Verbündeten wollen viel mehr in freier gegenseitiger Verständigung mit Ruß land durch einen Ausgleich einen Zustand schaffen, der ihnen fortan ein friedliches, freundnachbarliches Nebeneinander auf alle Dauer gewährleistet. Die beiden Kaiserreiche haben gewiß nicht nötig, um den Frieden mit Rußland zu werben, aber eine vorausschauende Politik muß bei der Verantwortung, welche die Staatsmänner vor der Zukunft haben, eine Lage schaffen, die künftiges

Wohlwollen erleichtert. Rußland hat, da es keine Eroberungen machen will, jeden Kriegsgrund ver loren. Einen Verteidigungskrieg braucht es nicht zu führen, da die beiden Kaiserreiche ihm zurück geben wollen, was sie besetzt haben. Das ist die Bedeutung der Friedensformel und ohne starken moralischen Einfluß auf die weiteren Volkskreise Ln Rußland wird sie nicht bleiben. Italienische Meuterei. DieKölnifcheZeitung berichtet: In den Kämpfen auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hat die Brigade „Safari

Armee an den russischen Soldatenrat herbeizuführen. * Der „Mornigrpost' zufolge macht die Lenin- Partei in Flugschriften den Exzaren für den Krieg verartwortlich und fordert deswegen die Einlei tung von Sonderfriedensverhandlun- ge n. — Im ganzen Lande ist eine außerordentliche Bewegung im Zuge welche die Aufteilung der Güter fordert. Die Hälfte des Ackerboden sin Ruß land ist nicht bebaut. * Nach den letzten Nachrichten aus Rußland verwirft der Arbeiter- und Soldatenrat endgültigt

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 07.08.1914
Umfang: 16
Religion. Das nimmersatte Nußland, welches mindestens IVO JahreUÄeit hätte, seine ungeheueren Länvergebiete innerlich zu ordnen und - fruchtbar zu machen,- läßt denHgenen Besitz verlottern und strebt in unersätt licher Gier immerfort neue, > fremde Läilder an sich zubeißen. Nicht nur halb Asien, auch der größte Teil Huropassoll unter -die/russische Botlnäßigkeit kom- meii. Was das heißt, kann man an dem Schicksal der unglücklichen > Völker ersehen, die Rußland bereits unterjocht

hat. - .' . ' - - < Nirgends werden die Untertanen schrecklicher ge knechtet^ nirgends ist die Freiheit des Volkes grau samer .unterdrückt. nirgends herrscht ein. so. erbar- Ni '^igsloses Polizeiregiment wie in Rußland, nir gends kommen auch so beispiellose.Ungerechtigkeiten Vonseiten der Behörden vor. In Rußlands.herrscht !wch'die Wüte'(die RlemenPeRsche)' Md W det eine Klage laut lverden läßt, wird'OM der Po lizei Mit her -Klivie MüchtiA^DiAFmÄander,^ die .'Polen,' die bessarabischen Rumänen^ und- eine Reihe

Mderer'Völker haben nicht nur ihre FMHeit>' ihre ^nationalen ^ Sitten und 'Eigentümlichkeiten^ einge- MW sönddm öieAüssett/^Mn' asteMstMM, lim ihndw aiD'die. Sprache zu rauben und alles russisch zü Machen^ Was hat?das Märtyrervolk der Polen dübch Rußland gelitten! In den'letzten'hündert Jäh ren wurden die Katholiken nirgends .blutiger - und grausamer verfolgt) als in Russisch-Polen.' Nicht sel ten ist' eswörgskÄnmen, daß ganze ckaDliM:^ölen- lüült uÄ sonders. niedergeschossen wurden.^ Malckie 'Kinder

auf den Armen der Mütter wuroen .geschönte Die Orthodoxie (— schismatische/ rusiische Religion) ist fürchterlich unduldsam; die. Schis matiker (Russen uich'Serben) hegen.' c einen ^ ge-- radezn' - tödlichen?' Haß ' gegen :. deu 'Katholi- -zismus; .--es geht darauf hin, Europa nicht .nur -d'em - Russentum,'--.sondern' auch der --s ch i s m a t i- -s ch e n Religion zu unterwerfen. ' Wenn Rußland siegt, was Gott verhüte, dann kommen wieder asia tische-(mongolische) Zustänoe über Europa. Und der Kamp

ner und Söhne wurden immer wieder den Familien und der Arbeit entzogen; infolge der russischen Um triebe mußten wir kostspielige Rüstungen unterneh men, dadurch entstand die riesige Teuerung der-Le bensmittel und unsere Volkswirtschaft erlitt unge heuere Verluste. Wenn wir den Schaden, den uns Rußland in den letzten sechs Jahren tückisch und boshaft zugefügt hat, beziffern, ist er mit 6000 Mil lionen Kronen zu nieder angeschlagen: Außerdem schürte Rußland an unseren Südgrenzen den gefähr lichsten

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1914
Umfang: 8
wir stehen geblieben?' Schwere Anklagen des „Fremdenblatt' gegen Rußland. Gegenüber der in dem russischen Manifeste auf gestellten zweideutigen und unsäglich heuchlerischen Behauptung, daß Rußland um der kleinen Völker willen das Schwert gezogen habe, stellt das „Frem denblatt' fest, daß Rußland gegen die Monarchie Krieg führt, weil es die von ihr den kleinen Völkern gewährte Freiheit und Selbständigkeit, dieses gefähr liche Beispiel für seine eigenen unterdrückten Natio nen, nicht länger dulden

will. Das ganze Verbrechen, welches Rußland seit vielen Jahren entschlossen war, uns büßen zu lassen, ist, daß wir ein wirk licher Nationalitätenstaat sind, das heißt, ein Reich, das seine Nationalitäten als wirklich sichtbare Kom ponenten bestehen, leben und sich entwickeln läßt. Was Rußland will, ist nichts anderes als die Entnationalisierung und die Russifizierung zu erst unserer Slawen und, wenn dieser Bissen verschluckt und almagamisiert wäre, die der nicht slawischen Völkerschaften. Mit dem hochge

bildeten Volke der Finnländer wurde der Anfang gemacht, und wenn Rußland von den Serben und Bulgaren das Opfer ihrer Sprache und der natio- /*fh» gBEggtttffeg nalen Eigenkultur nicht verlangte, ist dies nichts anderes als eine Taktik, weil man sie nur so als Elemente des künftigen Flankenangriffes gegen die Monarchie gewinnen könnte. Mit Hilfe der noch immer verblendeten Serben und der mittlerweile zur Einsicht gelangten Bulgaren sollte die Monarchie zertrümmert werden, damit auch der Weg zur echt

, führt Rußland den Krieg für die ruchlose Idee des despotischen Altrussen- tums. Der Krieg dieser beiden unversöhnlichen Ideenwelten wurde schon früher diplomatisch im nahen Orient geführt. Man stelle sich nur vor, daß die Monarchie aufhörte zu existieren, wie schnell würden die Schmeicheleien, mit denen Rußland die Balkanvölkcr umgarnen will, Drohungen weichen, die schon jetzt jedesmal gegen sie ausgestoßen werden, wenn sie es wagen, Politik nur nach eigenem Vor teil zu machen. Leicht

wird — schließt das „Frem- dcnblatt', —die Nachwelt klar erkennen, warum Ruß land, welches ein Staat gegen seine Nationalitäten ist, gekämpft hat. Wie aber werden die Geschicht schreiber der kommenden Zeiten cs sich erklären kön nen, daß England und Frankreich an der Seite des russischen Völkerwürgers käm pfen konnten? Daß Rußland in der Stunde, da es von seinen Unterdrückten Treue und Waffendienst verlangt, ihnen bürgerliche Gleichberechtigung und Freiheit im Gebrauche ihrer Muttersprache und im Bekennen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.01.1877
Umfang: 4
!?.il >^l!nin lüü^n^-'n -ur >> ''- ! .>>. ^v.uun:t'. un- . - ' : 'Lu. i.'.'' ttrl»srat:'..-:'. - - u ' ^nNu> U'7> ^,'Ui v., :!. ,.'!I,^'I 'll>o ^i.Nl.1.1 Moeknilv Rückzug Für Rnßlaiid fuhr! das verilonene .niiir v,>„ Vjte! „Moskaus Riulzng.' II,i, es ganz prosaisch auszudrücken. Rußland Hai uch in diennn .'Zahre nnl nnüerblicher Blamage bedeut, 2^ie von eineni Verl-angnine gerieben, hat es Schritt für Schritt die Zelbstkiitir'ert'inug an sich vollzogen, Hai es selber se-ue politische Gr^ße und Macht

stellung in einer '^eise reducirt, wie dis nach nie ein anderer 5mat aus freien Ztiulen gethan. Wahrend des Veutsch-franionicheil Krieges kannte Rußland eine Bestiimnung aus dem Pariser Vertrage Heransreigen, vhiie das; (>urova. es wagen dunte, dagegen L^iderstaiw ^ll leisten. ?ie Früchte der deutschen Siege schienen Rußland in den Schon gefallen ',u sein. Kaiser Alerander präsidirte der heiligen Allianz er umgab sich mit dem NimbuS des Hriedenserhallers zwischen den Staaten. Alles schien

nur der rnssiicheii Macht sich zu beugen, schien nur dem russischen Änw- kwtcn zu huldigen. Und mm ist das Idol der Slnoen- welt zertrümmert, der eherne Gott fallt herab von seinem Gestelle, man hört ein weltgeschichtliches Krachen in der Sylvesternacht. Für Rußland endet das Jahr neuen Styls schlecht und Vieles kann sich ereignen, bis das Jahr alten Stnies beginnt. Rußland hat die Hand znm Frieden geboten, umstrickt von der Freundschaft Europas, in Furcht von inneren Unruhen und in Erkenntniß der Schwäche

und Zerrüttung seiner Armee. Der Despo tismus erzeugt die Korruption und die letztere ist das Gift, welches den Despotismus entnervt, wenn es ihn nicht tödtet. So ist die russische Armee in einen bemitleidenswerthen Zustand herabgesunken und der mißhandelte Soldat verlernt als beständiger Zeuge des Diebstahls zuletzt auch den Gehorsam. Die Furcht, die große Macht, welche Rußland znsammen- Mittwoch den Z. Jänner hall, schwinde! endlich anch ans den l'i>.n»!i!ü>.''.'ii. Jeyl hat die russische Regierung

-? an den, - Vciligen Ru'uand anüagcn. Sie erinnern nch der .;eil, >vo Rus'le.nd Üar'. geiveieii. ivo der '^rand von '.'.>!os das Feueviei^en iür die ^r^edung Europas w^'.r, und heute ist o>e ^oiung i ^'.u^os'auS Ru>1i^ug.' ^.e werden den Fürsten Gort>cha!oss einen Schwächling schelten und den l^aren einen Deutschen ueuueu, der das heilige Runnern ausgeliefert habe. Vor ',wau^g Jahren schrieb .^ürst Gom'chakosf i ..Rußland sanimelt sich', und heute verfügt eS nicht einmal über eine Armee. Die russischen Blatter

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1881
Umfang: 4
der Regierung trat. Nun war Rußland wieder oben auf. Wahrend seine Beziehungen zu Kiglani» bis da- hin nichts weniger als freundlicher Art waren — war doch der englische Krieg in Afghanistan geradezu gegen den russischen Einfluß in Central - Asien gerichtet — zeigte das neue Cabinet auch auf diesem Gebiete sich bemüht, den entgegengesetzten Weg einzuschlagen, und seine Bestrebungen richteten sich sofort nach seinem Amtsantritt, entgegen allen Traditionen der liberalen Politik Englands

, auf die Gestaltung freundschaftlicherer Beziehungen zu Rußland. Man weiß, daß der etwas gewaltsame Versuch, die Lösung der aus dem Berliner Vertrage resultirenden Fragen herbeizuführen, dieser überraschenden Verbindung zwischen dem Cabinet von St. JameS und dem von Petersburg zuzuschreiben war. Indeß hat der unerfreuliche Verlauf, den die monte negrinische Angelegenheit genommen hat, weder in Eng land noch in Rußland sonderlich zu befriedigen der» möcht und seitdem hat das englische Cabinet, dessen Stellung

ohnedies durch die Vorgänge in Irland und Süd-Asrika stark erschüttert ist, von einer weiteren Ver folgung seiner Pläne auf der Baltan - Halbinsel Ab stand nehmen müssen. Das Experiment der englischen Freundschaft für das Czarenreich ist eben gründlich mißlungen. Diesem Umstände allein ist die erneute Annäherung zuzuschreiben, welche Rußland an Deutschland und Oesterreich sucht. Hat man freilich genugsam erfahren, wie wenig zuverlässig die russische Freundschaft ist, so wird man doch dem Entgegenkommen

Deutschlands zu Rußland. Vor ganz kurzer Zeit wurde die Nachricht in die Welt geschleudert, daß die Wiederherstellung des Drei- laiserbündnisseS geplant werde und seltsamer Weise wurde hieran die Befürchtung geknüpft, daß dieses Bündniß zu friedensgefLhrlichcn Zwicken erneuert werde. Unzweifelhaft hoben sich zwar in den letzten Mona ten die Beziehungen der drei Kaisermächte unter ein- ander freundlicher gestaltet, als sie es vor Jahr und Tag gewesen sind, aber von der Erneuerung deS Kaiser- tundes scheint

uns keine, von einer Gefährdung des Friedens am allerwenigsten eine Rede zu sein. That sache ist die Annäherung an Rußland allerdings, eS wäre indeß voreilig, weitergehende Schlüsse aus dieser günstigeren Gestaltung zu ziehen. Seit der Reise deS Fürsten BiSmarck nach Wien im Jahre 1879 nahm Rußland unter den europäischen Großmächten eine ziemlich isolirte Stellung ein. Seine Versuche, eine Entente mit dem republikanischen Frank- reich herzustellen, waren gescheitert. Allen Verlockungen deS russischen RnchikanzlerS

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.11.1937
Umfang: 6
zwischen Frankreich und Polen zu gewinnen. Dies erscheint in den Au gen der polnischen Beobachter, die die politische Entwicklung in Europa verfolgen, umso notwen diger, als das gesamte französische Sicherheitssy stem auch durch den fallenden Wert der Alleanz init Rußland einen erheblichen Stoß erlitten hat. Man nimmt es als sicher an, daß Delbos die guten Beziehungen zwischen Polen und der Tsche choslowakei feststellen und sich eben deshalb nach Warschau begeben wird, um das allgemein poli tische Terrain

gegen die Unterdrücker ihrer palä stinensischen Landsleute zu ergreifen. Der zweite panislamitische Kongreß könnte den Anfang zu großen Schwierigkeiten für England im nahen Osten bilden. tag, den 27. Novcml Fiuggi. Telephon lunniö um Volksseele As West« des russischen Volkes izza del Grano. Uer zu verkaufen. tr. tv. Telephon Nt «heken. wechielkredW Lire gegen. Verschall unter „7072' °» ' Ziegel und Roh«! !. Kalk usw.. proW Zlung, Maia Ball Rußland wird am 12 .Dezember „wäh len'. Mit großem Aufwand an Propa ganda

den Russen nicht den Anschluß an die germanisch romanische Kulturwelt. Polen und Litauer, später der deutsche Ritterorden und die finnischen Stäm me, sperrten das Land von der Ostsee und Mit teleuropa ab. So wandte es sein Gesicht nach Osten, nach Byzanz. Um das Jahr 1000 tritt der damals mächtigste Troßfürst Wladimir von Kiew zum Glauben Ostroms über. Aber das Volk nahm zunächst nur die äußeren Kultformen an. es baute seinen slawischen Götterhimmel in die Kirche ein. „Rußland bleibt das Land und Volk

des Doppelglaubens', so sagt Masaryk in seiner Schrift über Rußland und Europa. Der natür liche Instinkt des Volkes wahrte innerlich den Abstand von Byzanz. Von den 23 Metropoliten Kiews vor der Tatarenherrschaft waren 17 By zantiner, 3 Südslawen und nur 3 Russen. „Es wäre denkbar gewesen, daß aus der slawischen These und der byzantinischen Antithese eine echt russische Synthese wurde: nur setzte das voraus, daß die russische Volk- und Kulturwerdung nicht unterbrochen wurde, daß sie unabhängig blieb von Asien

' wurde. „Rußland ist ein europäischer Staat', so dekretierte später Katharina ll. Deutsche Träu mer, darunter auch Herder, schwärmten davon, daß Rußland die Führung des europäischen Kul turlebens übernehmen und Europa eine zweite Renaissance geben werde. In Wirklichkeit be rührten diese Reformen nur die Oberfläche. Im Zeichen der Verwestlichung wurde die Kluft zwi schen den herrschenden Schichten und dem Volk immer größer, weshalb auch die russische Jntelli- genzschicht nach dem Sturz der Romanows

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.12.1930
Umfang: 12
PropaiaMmittel nach Nmm wer Prozeß gegen die „Jndustriepartei', der in Moskau mit allem Aufwand an theatralischer Regie durchgeführt wurde, ist mit dem von An- ' zu Ende sind zum trotz der beispiel losen Hetze, die man in Rußland mit ihrem Fall getrieben hat, erlangten sie die Begnadigung. Die über ste verhängte Todesstrafe wurde in ine S hnjährige Freiheitsstrafe verwandelt, währeild r die Rebenangeklaaten die zehnjährige Frei heitsstrafe, die über sie verhängt worden war, in eine achtjährige gemildert

der Geständnisse der rusiischen Pro fessoren, die alle in den letzten Jahren hohe Stellungen lm Wirtschaftsleben ihres Landes bekleidet habe»», verdient trotzdem auch sachlich einige Aufmerksamkeit. Krylenko hat sie be schuldigt, eine „systematische Schädigung der Wirtschaft versucht und in vielen Fällen auch herbetgefilhrt zu haben. Er behauptet, diese „systematische Schädigung', für die man bisher den Ausdruck „Sabotage' brauchte, sei in ganz Rußland fühlbar. Er hat in den letzten Wochen etwa 2068

und Maßlose gesteigerte Wiederholung de» aus der Geschichte des Alten Testamentes bekannten Ritus des Ellndenbocks. Vielleicht ist aber doch ein kleiner Kern von Wahrheit darin? Bielleicht haben doch einige der Fachleute, di« unter dem unerhörten Druck, der in Rußland herrscht, dem bolschewistischen System dienen müsien, unter dem Eindruck der furchtbaren wirtschaftlichen und politischen Not ihres Landes, für die ste gewiß nicht im ganzen verantwortlich sind, ihre Stellung dazu benützt, um diesem System

Schwierigkeiten zu machen? Vielleicht bat sich die Zahl derer, die va» wagten, in den letzten Monaten erhöht, weil der Ein druck. daß das jetzige System vor dem Zusammen bruch stehe, auch dem Verzweifelten neuen Mut geben mochte? Außerhalb Rußland kann nie mand das mit Sicherheit feststellen. Angesichts der furchtbaren Verfallserscheinun gen der letzten Monate sind die rusiischen Arbeiter vielleicht bereit, sich mit der Opferung einiger Sündenböcke wenigstens für den Augenblick zu begnügen. Selbst wenn ste

aber In dieser Hin sicht etwas zweiflerisch sein sollten, so sind sie doch gar nicht in der Lage, den Teil der offiziellen Märchen, der sich auf die angeblichen Umtriebe der jetzt zum Tode verurteilten Professoren im Ausland bezieht, nachzuvrüfen oder auch nur mit einiger Kritik zu würdigen. Eine sachliche Widerlegung der Berichte Ram f ins, wonach nicht nur Miljukow, besten politisch est begründete Abneigung gegen jede Jnter- ventionspolitik in Rußland man feit Jahren kennt, sondern sogar Poincare und Brkand

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 16
Datum: 12.07.1913
Umfang: 16
, die große vchackichkeit glauben zu machen, daß das neuer liche Auftollen dieser Frage lediglich dem europäischen Frieden dienen solle. Man weiß in ganz Europa, auch Rußland >«iß es zur Genüge, daß Oesterreich während der MM Balkankrise bis auf den heutigen Tag alles ^an hat, um der Welt zu beweisen, daß es stets A Ilitden wollte und auch jetzt noch will. Ohne « friedliche Haltung Oesterreich-Ungarns wäre der Europas schon längst gestört und wir ständen dmlncht schon mitten in einem europäischen Kriege

und wirtschaftlich hundert fach verknüpft erscheint und daselbst wirkliche Lebens interessen zu verteidigen hat. Der Anstrich der Friedensliebe, welcher der französischen Resolution von der Nichteinmengung am Balkan gegeben wird, ist gar zu plump und kommt zu ganz ungelegener Zeit, in einem Augen blicke, da Rußland zu Lanhe und zur See bis an die Zähne bewaffnet dasteht und durch weitere Mobilisierungen sich für einen künftigen Wasfengang vorbereitet. Die Haltung Rußlands trägt deutlich die Absicht zur Schau

, de? künftigen Ereignissen mit allen Mitteln begegnen zu wollen, Ereignissen, die sich eventuell gegen den russischen Willen aus den Balkanwirren entwickeln könnten.' Bedenkt man nun, daß gerade Rußland die Konflikte am Balkan hervorgerufen hat, so erscheint das Ansinnen an Oesterreich-Ungarn, sich für die Zukunft auf Gnade und Ungnade die Hände binden zu lassen, brutal unbillig. Nicht Friedensliebe ist es, welche der Formel der Nichteinmischung dienen soll, sondern das Be streben, durch einen schlauen Kniff

Oesterreich-Ungarn vor der politischen Oeffentlichkeit Europas ins Un recht zu setzen. Rußland sah mit Schrecken, wie der nicht nur gegen die Türkei, sondern auch gegen Oester reich errichtete Balkanbund jämmerlich in die Brüche ging. Auf den Trümmern des alten Balkanbundes jetzt einen neuen zu errichten, wenn auch vielleicht in anderer Form, ist gegenwärtig das Hauptbestreben der russischen Diplomatie. Ob diese neue Form eine Zollunion oder ein anderes Gebilde unter russischem Protektorate

sein soll, kommt hier weniger in Frage. Durch die Mobilisierung Rumäniens, die der Er haltung des Gleichgewichtes auf dem Balkan dienen soll, scheint Bulgarien neuerlich in die Zwangslage versetzt, wiederum wie früher sich um Hilfe und Unterstützung nach Petersburg zu wenden. Mannig fache Anzeichen sprechen auch dafür, daß Rußland sowohl in Sofia als auch in Belgrad bereits an der Arbeit ist, um eine Versöhnung der feindlichen Brüder herbeizuführen. Vielleicht soll die abermals ausge sprochene Bereitwilligkeit

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.05.1917
Umfang: 8
eines Kompagnie führers waren alle Offiziere mit dieser Gehor samsverweigerung einversta nden. WIN KllkMWU Amtlich wird vom 21. Mai verlautbart: keine Ereignisse von Belang. Der SteUvenreter des Generalstabschefs: FML. V. Höfer. Das Große Hauptquartier verlautbart: Nichts Wesentliches. Das hungernde Rußland. In der „Rußkoje Wolja' veröffentlicht An- drejew einen Aufsatz, worin es heißt: „Ruß land ist in Todesgefahr, es ist dem Tode nahe. Ich weiß nicht, ob es nach einem halben Jahr oder nach einem Monat

und behauptet, Rußland habe seine Freunde und Verbünde ten schon verraten. SeleM ll» llrieMleilie! 13S5 I« !«W Im killl I« >1« lewlt Ii« KWIeiiklleileiM Wl. Abkehr Rußlands von der Politik der Entente. In Paris habe man fast alle Hoffnung ver loren, daß Rußland seine Ehrenpflicht gegen über der Entente noch erfüllen werde, vielmehr scheine Rußland im Begriff zu stehen, die heiligste Sache der Welt zu verraten und durch seine militärische Untätigkeit den Mittelmächten zu erlauben, sich mit ganzer Macht

auf die Westfront zu werfen. Aber Ruhland, jo schreibt das Blatt, solle bedenken, daß die Londoner Protokolle gegenwärtig noch immer bestehen und für das neue Rußland ebenso maßgebend seien, als für das Rußland des Zaren. Frankreichs Gleichgültigkeit gegen den Hunger in Rußland. Laut Amsterdamer Meldung wurde auf dem sreitägigen russischen Bauernkongreß mit geteilt, daß seit Ostern kein Getreide mehr nach den Eisenbahnen und Startplätzen gebracht wurde, daß keine Fourage für die Armee vor handen sei

, denn alles müßige Geschwätz kann nur zur Verwirrung der Leute an der Front beitragen, die sich leider das Politisieren angewöhnt, aber dos Kriegführen abgewöhnt haben. So sieht die Gesinnung jener aus, sür welche Rußland sein Blut verspritzen soll, und das ist die Begrüßung für die neue Regierung und der Dank für die Zugeständnisse, die der Arbeiter- und Soldaterrrat der Ententepolitik gemacht hat. Für den Vierverband ist Rußland nur wichtig als Rechnungsgröße, die in den Plan der Mordbrenner einzuschreiben

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 01.11.1914
Umfang: 12
werden nicht an- >,e>i»n>»ieii, .'InoniimetL'ittsendnng'.'N bleiben unberücksichtigt. Nummer 158 Sonntag, den 1. November 1914. 33. Jahrgang. Kriegsausbruch zwischen Rußland und der Türkei. Während aus den großen Schlachtfeldern in Ealizien—Polen und Belgien—Frankreich seit Wo chen das zähe Ringen andauert und eine wirkliche Entscheidung noch immer ausständig ist, während also schon so furchtbar lange das entsetzliche und grausige „Schlachteueinerlei' andauert, kommt plötz lich e'mc Kunde, die wegen ihrer Bedeutung

und we gen der möglichen großen Folgeerscheinungen eine ganz eigenartige Abwechslung in die wochenlange Alltäglichkeit zu bringen geeignet ist: Es tzandelt sich um nichts weiliger, als um den allerdings schon seit lanzcm in Aussicht gestandenen Ausbruch des Krie ge- zwischen der Türkei und Rußland. Lange hat sich die Türkei die hochmütige und kränkende Behand lung seitens des Dreierverbandes gesallen lassen; iMesonLers Rußland war es, das gegenüber der Türkei wie gegenüber einem Vasallen auszutreten

nachgeahmt hat. Es ist ja noch iu aller Erinnerung, wie da« kleine Japan durch einen pkWlichen Flot- tenübersall ohne Kriegserklärung den Hrieg gegen Rußland erössuet und gerade durch diese Plötzlichkeit gegenüber Rußland die Vorderl>and bekommen hat. Auch die Türkeis hat. dktrM^die, Plötzlichkeit seiner KriegserofMrirg eisten^rAAn' Vorsprung erhalten, indem es der türkischen Flotte gelang, der russiscl>en Schwarzen Meer-Flotte schwere Verluste beizubrin gen und überdies auch russische Städte mit Erfolg

, daß gerade jetzt der ehemalige rumänische Ministerpräsi dent Take Jonesku in einem Zeitungsartikel dafür eintritt, daß Rumänien die Waffen gegen Rußland ergreifen soll. Und daß Bulgarien sich mit der Tür kei sür gewisse FäUc' zu einem gemeinsamen Vor gehen verabredete, das hat man seit Woclien wieder holt gehört. Wahrscheinlich ist es allerdings auch, daß die Verbündeten Rußlands, England und Frank reich, versuchen werden, Rußland beizustehen. Aber, um das tun zu können, müßten sie die Einfahrt

ihrer Schiffe durch lie Dardanellen und den Bosporus be werkstelligen. In Anbetracht der sehr stark befestig ten Eingangs-Enge ist es indessen erst noch sehr die Frage, ob sie sich hiudnrchzuzwingcn vermögen. Je denfalls kann man sicher sein, daß dabei gar manche Zchiffe durch di.' Küstengeschütze und insbeionders durch die Minen zugrunde gehen würden. Ohne uns augenblicklich diesbezüglich den Kopf zu zerbrechen, wollen wir. die Tatsache des Kriegs ausbruches zwischen der Türkei und Rußland, wel cher

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.12.1878
Umfang: 6
einer Theilung der Türkei und einer, wenn auch kestnin kommenden Parallel action mit Rußland ziemlich unvermindert an die Stelle seiner bisherigen, wenigstens ostensibel die Auf rechthaltung der Türkei zum Gegenstand habenden Bemühung. (Rufe: Hört.) Ich erkenne an, daß eine schon bei Beginn der Orientpolitik eingeleitete Parallelaction mit Nüßland, z. B. das Gelingen der Mission «?nmarakoff unS als Bundesgenossen Rußlands zur Theilung der Türkei hingestellt und uns unmöglich gemacht hätte, noch irgend

wenn ich die realen Verhältnisse ins Auge fasse, wie sie nun nach dem Berliner Frieden sich ge staltet haben, muß ich vie aufgestellte Behauptung, daß in der Occupation eine, wenn auch verspätete Parallelaction mit Rußlanv vorliegt, ausrecht erhalten und diese Parallelaction muß schließlich 'dieselben Fol gen haben, wie eine schon srüher begonnene, nämlich eine völlige Counivenz mit Rußland und die Unmög lichkeit für Oesterreich, noch irgend wirksam zur Er haltung des Nestes der Türkei aufzutreten. Oester reich

hatte in kleinen Dimensionen seinen Türkenkrieg, wie Rußland im Großen. Wir stehen in Serajewo, Rußland in Avrianopel und noch weiter südlich. Ziehen sich die Russen zurück, werden sich die Bulgaren und Türken wieder todtschlageu, wenn nicht freiwillig wenigstens aus Anstiften Rußlands. Ziehen wir uns zurück, würden Unordnungen in Bosnien sosort beginnen, also können weder wir uns zurückziehen noch Rußland. Sollte aber, was hoffent lich nicht der Fall sein wird, im nächsten Frühjahre irgend eine militärische

Demonstration unsererseits unternommen werden, um Rußland zur Vollziehung des Berliner Vertrages zu nöthigen, so werden die österreichischen Truppen gewiß nicht in Bosnien auf gestellt werden, sondern vielleicht in Galizien, Sieben bürgen oder an der unteren Dona«. Rußland aber würde Gelegenheit haben, uns durch Serbieu und Montenegro, die nicht einmal »usere officiellen Feinde zu sein brauchen, sondern nur als Insurgenten nach Bosnien zu gehen haben, bedeutende militärische Kräfte in Bosnien zu fesseln

,' so daß wir nicht in der Lage wären, nach irgend einer Richtung mit gesammter Kraft aufzutreten. Rußland befindet sich daher meiner unmaßgeblichen Meinung nach Oesterreich gegenüber in einer'viel günstigeren militärischen Position als bisher, und ich finde e» sehr begreiflich, wenn es auf dem Berliner Congresse seine Zustimmung zur Ertheilung des euro päischen Mandates der Occupation uns gab. Was ist ferner die weitere Folge unserer auf dem Congresse so plötzsich inangurirteu neue» Politik? Oesterreich hatte dieser Politik

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.02.1877
Umfang: 4
agressive Politik. Eine ruhige Lösung der orientalischen Frage scheint jetzt nicht mehr »wglich Will Rußland die türkischen Gebiete norslich u»>i, Balkan unter seine Oberhoheit bringen, dmm greiü es in die Machtsphäre des Donau reiches. ^eitevreich-Ungariis Interesse war bereits ge kreuzt, da Rußland ,liu Wege Serbiens' gegen die Türkei vorging - izainalS hätte ein rasches Bündniß mit Rußland gestützt ans Deutschlands wohlwollende Haltung, Rußland rreie Hand über die asiatische Tür» kei lind Bulgarien

geben müssen, wogegen Oesterreich Bosnien und Serbien als das unverletzliche Gebiet seiner Activn zu beanspruchen gehabt hatte. Das Resultat der Untersuchungen des Autors stellt sich folgenderniaßen dar: Wenn Oesterreich in Ber- kennung seiner Interessen bis zum AuSbruch eines russisch - türkischen Krieges passiv bleibt, so ist es keine Stunde ;n früh, ivo es sich daran macht, unter den: Porwand eines Zusammengehens mit Rußland die Türke» aus Serbien und Bosnien zu vertreiben; gegen Rußland verfolgt

Oesterreich keine feindseligen Zwecke, so lange dieses nicht an die Dona» rückt. Wenn aber der Krieg gegen Rußland das Aeußerste ist, nin die russischen Unternehmungen zu hintertreiben, so iväre ein Borgehen mit Rußland nicht» Anderes a!S ein ver minderter Grad der gleichen Absicht.' Also Eooveration mit Rußland und Theilung 0er Türkei, daß iit im Grnnde die Moral der Schrift, deren Tendenzen jedenfalls vielfach angefochten werden dürsten. Sinv auch wir mit deu hier entwickelte» An sichten nicht durchweg

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1854
Umfang: 8
Seiner Majestät des barbarisch ungerechten Handlungen der griechisch- russischen Kirche im Orient liegt schon der Keim zu den gegenwärtigen orientalischen Wirren, und wehe den Katholiken im ganzen Oriente, wenn diesmal das übermüthige und barbarisch-intolerante Rußland nicht hinter undurchbrechlich starke Schran ken gedrängt wird! — Äiese berühmte Kuppel über das Allerheiligste im Tempel ist jetzt in einem so baufälligen Zustande, daß während der Regenzeit das Wasser oft so doch um das Sanktuarium herumsteht

, im Winter von der SA 8 Kaisers von Rußland übergeben. Wenn wir von dem Eindrucke Rechenschaft geben sollen, den die Antwort des russischen Kabinets in den hiesigen maß gebenden Kreisen hervorgerufen, so dürfen wir es nicht verhehlen, daß derselbe ein schlechter ist, und diese Antwort einer Ablehnung gleich angesehen wird. Man hatte nach den Privatnachrichten, welche aus St. Petersburg an hiesige hervorragende Persönlich keiten gerichtet wurden, mehr erwartet, und will so gar behaupten, daß Baron

einzurücken, wozu bereits alle Vorbereitungen getroffen sind, um bei dem Eintreffen der telegraphi schen Depesche die Kolonnen durch den Rothenthnrm- Paß in Bewegung zu seyen. Man glaubt jedoch, oder gibt sich vielmehr der Hoffnung hin, daß der Brief, den der Kaiser v. Rußland an unsern Monarchen gerichtet, einen Schritt weiter geht, und sich unter bestimmten Bedingungen auf ein Zurückgehen über den Sereth bereit erklärt, wodurch Oesterreich und Preußen in die Lage kommen dürften, die fallen ge lassene

Liolle der Vermittlung wieder aufzunehmen. Doch sind dies Hoffnungen, die schwerlich in Er füllung gehen dürften; es sind Anzeichen vorhanden, daß Rußland damit sein letztes Wort mit Oesterreich gesprochen hat. Ohne seine bisherige Stellung preiszuge ben, kann aber Oesterreich aufdiese Anträge, wie sie vor zuliegen scheinen, nicht eingehen; es würde damit das Wiener Konferenz-Protokoll vom 9. April umstoßen, und faktisch zwischen zwei Stühlen Platz, zu nehmen haben. Alle Chancen des Erfolges

. russ. Geheimrath Fürst von Gortschakoff Sr. Majestät dem Kaiser überreicht hatte, in sehr freund licher und schmeichelhafter Sprache abgefaßt. Seine Majestät der Kaiser von Rußland gab in selbem die Möglichkeit einer theilweise irrigen Auffassung der vorliegenden Streitsrage von Seiner Seite zu, und sprach den Wunsch und die Hoffnuüg aus, es möge zwischen Oesterreich nnd Rußland das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. — Diplomatische Personen geben heute schon den Inhalt der Antwort des kaiserl

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.04.1925
Umfang: 6
Post-Kontokorrent Einzeln« Ituinmern ZV et». OmmerZeMg AidaMon: wass«rla»d«n 1» l. Stock» Int»rur^.-r«t«phon S?« verwaltuna! Wass«rlaub»n 1, Telephon S74». — Anzeigin» Priis» für Italien: Dt« 7> mm breit» mm-Zeil« 1 Lire, T«xt- seit» S LIr». klein« Anzeiger! 1 Wort 15 Tentesimi Ttummer 80 I Deutsches Zagblatt Meran, Mittwoch, deu S. April 1925 Annahme de» Blatte» oerpflichtet zurZahlung devDezugsgebiihr 57. Jahrgang Rußland und da» Baltikum. Von Dr. Bruno Mentih-Hamrooer

beherrschen. Lange bevor Wilson di« Losung vom Gelbstbesttm- der Völker der Welt verWdete, dt« Russen mit der Idee, da» ' die unterdrückten i zu befreien. Ruh land« Aufgab« war «s, dt« estnischen und letti schen Bauern vom baltischen Rittergutsadel zu erlösen,' Rußland» Atel war gleichfalls die Be freiung der slawischen Völker vom türkischen Äxbi. Ueberau trat Rußland — wie es vielleicht selbst glaubte, zumindest aber andere zu «über zeugen strebt« — als Befreier und Bringe? glücklicher Zeiten

gegründet war. B«' ober wurde das Nmionwli «blühender neviat, RigH Libau und» Windau verloren ge- gange» sim. Oder daß Odessa der größte lyafen de» SGnaiy» Masree^ ml» dem Äeriiutte Beft- I«mts. Sa den ülj gründet war. Besonders malgefühl de« Russen ver letzt, als Polen einige Millionen weißruifstscher und ukrainischer Baiuern an sich riß. Nvctj nie in der Gsschlchtil hat Rußland einen Frieden geschlossen, durch dessen Bestimmungen russische Untertanen dauernd einer fremden Macht lausgeliesert wu/rdenl

eine Grenzwache von 12K.000 Mann halten muß, die dennoch die regelmäßig wiederkehren den Einfälle russischer Bauern nicht oerhindern kann. XLndlich ist die Entwicklung der allgemein Lag» ' die bisherige Agrarreform Ztli-Äenq ? auch nichß durch behoben werden I Providmen Nck»» wird ebne Brandmauer zwischen Rußland u. Deutsch land bilden, die sich von der Ostsee bi» zum Schwarzen Meer erstreckt«. On vem Augenblick aber, wo England und Frankreich eine versöhn lich« lPolitiS gegenüber Deutschland und viel leicht

auch Rußland einschlagen werden, muß die van Churchill begründete „Stachelldraht- Politik- gegenüber Rußland «und so tonnte e» eine» Tage der europäischen Großmacht, Randstaaten aalben ihre Schuldigkeit getan und können gehen!' Natürlich werden die Rand staaten ihre schwer errungen« Selbständigkeit > nicht ohne blutige Kämpfe ausgeben. Jedenfalls stehen im Osten Europas noch große ErschiMe- wohl W Rußland' ' Donaufvderatlon >- «ine Fabel. lver österreichische Vizekanzler Dr. Waber erklärte in seiner Rede

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 09.08.1913
Umfang: 14
Seite 2 NW Mäher Wochenblatt. . ■ ' . ,; ■’ v ;' ^ V Vir. 32 nischen Schulen nimmt stetig zu, auch sonst wird sür das Bildungsbedürfnis des ruthe- nischen Volkes gesorgt, die ruthenischen Zei tungen haben dieselben Freiheiten wie alle andern österreichischen Zeitungen und die Krönung des ruthenischen.Schulwesens, die Errichtung einer ruthenischen Universität, wird nicht länge auf sich warten lassen. Es ist ganz selbstverständlich, daß diese Vorgänge auf das unterdrückte Ruthenentum in Rußland

nicht ohne Einwirkung bleiben, daß man sich dort der Unfreiheit umsomehr bewußt wird und es ist natürlich, daß die österreichischen Ruthenen keine Gelegenheit vorübergehen lassen, die Volksgenossen in Rußland auf die Unterschiede in'dcr Behand lung aufmerksam zu machen und daß sie na tionale Propaganda treiben, wo sie nur können. In Rußland verfolgt man den Gang dieser Entwicklung mit der größten Besorgnis, und es kann behauptet werden, daß die Ursache der russischen Feindschaft gegen Wien

und das russische Interesse, gegen einen ukrainischen Staat spricht aber nur das Interesse Rußlands allein, wäh rend er direkt im deutschen und österreichi schen Interesse gelegen wäre. Rußland muß also im Falle eines Krieges riskieren, daß dem ukrainischen Volke, dessen Gebiet sich bis gegen die Krim zu erstreckt, ein eigenes Haus gebaut, daß ein respektabler Mittelstaat mit etwa 35 bis 40 Millionen Einwohnern ge bildet wird, der sich — da nicht nur keine Gegensätze zu Deutschland und Oesterreich vorhanden

wären, sondern sich eipe lange Reihe von Berührungspunkten ergäbe — zu den beiden deutschen Kaisermächten in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis stehen würde. Der neue ukrainische Staat wäre stark genug, Rußland — das ;a auch an anderen Stellen empfindlich zu schwächende Rußland — vor kriegerischen Gelüsten zu bewahren, selbst wenn die zwei Kaisermächte nicht gleich ein- greifen könnten. Vielleicht beurteilt man die ruthenische Ge fahr für die russische Weltmachtstellüng in den sogenannten

maßgebenden Kreisen noch zu oberflächlich, aber im Falle eines europä ischen Konfliktes, verbunden mit einer russi schen Niederlage, kann es keine andere, weil keine bessere, Befreiung von dem russischen Gespenst geben, als eine neue Ukraine. In Rußland weiß, man dies und da niemand Sicherheiten bieten kann, wie ein Krieg aus fällt, so blufft man die guten Mitteleuropäer, so lange sie sich eben bluffen lassen, ist aber jederzeit bereit, den Rückzug anzutreten, wenn der Bluff ernste Folgen für Rußland anzu

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 23.01.1904
Umfang: 10
Japan den Mut verleihen, mit dem russischen Koloß anzubinden. Japan ist das einzige'Reich, mit dem England, und zwar in jüngster Zeit ein Bündnis geschlossen hat. Diese Tatsache spricht deutlich genug. Andererseits steht Rußland mit Frankreich im Bunde. In dieser Konstellation liegt eine große Gesahr, daß der Brand, wenn er aus- bricht, ungeheuere Dimensionen annimmt. Außerdem ist die nordamerikanische Union sehr nahe beteiligt und auch Italien zeigt lebhaftes Interesse. Daß schließlich

auch Deutschland und Oesterreich nicht gleichgültig bleiben können, ist sehr natürlich, denn da unten wird um die Weltherrschast gestritten. Und die Balkanvölker? Was kann 6s eine gün stigere Gelegenheit für sie geben, als wenn sich die Großmächte selbst in die Haare geraten? Die Lage im Osten birgt also die Keime zu den ernstesten Verwicklungen in sich, die es seit hundert Jahren gegeben. Allerdings, vorläufig haben ßwir^es nur mit dem Konflikte zwiscken Rußland und Japan zu tun

, und auch da ist noch kein Schuß gesallen. Die Aussichten beider Mächte bei einem eventuellen Krieg werden in der Presse bereits lebhaft erörtert. Zur See wird Japan das Uebergewicht eingeräumt, aber wenn es Rußland gelingt, den Ausbruch des Krieges noch einige Zeit zu verzögern, wofür die Jahreszeit günstig ist, so wird durch Nachsenden von Verstärkungen aus Europa diese Ungleichheit vielleicht noch rechtzeitig ausgeglichen werden können. Zu Lande gibt man Rußland den entschiedenen Vorteil, obzwar Rußland gleichsam

nur mit dem linken Arme fechten kann, denn seine Hauptarmee dars es aus Europa nicht entfernen. Rußland hat überhaupt nicht den Krieg mit Japan, sondern dessen Konsequenzen zu fürchten. Die Japaner wissen es, und darum treten sie so selbstbewußt aus. Rußland hat tatsächlich die gewichtigsten Ur sachen, es sich wohl zu überlegen, ob es sich von Japan in einen Krieg hineinzerren lasse. Darum sind die Würfel noch nicht gefallen, und bei der aus gesprochenen Friedensliebe des russischen Kaisers darf man die Hoffnung

aus Erhaltung des Friedens noch immer nicht ausgeben. Die Nachrichten über die diplomatischen Verhandlungen der beiden Staaten sind sehr widerspruchsvoll. Von London kommen kriegerische Stimmungsbc richte, während die von Petersburg und Berlin günstiger lauten. Rußland hat in Japan jedenfalls einen schlauen Gegner. . » Die Leitung der russischen Aktionen liegt m den Händen des Statthalters von Ostasien, des jetzt vielgenannten Admirals Alexejew. Er ist mit einer ganz außerordentlichen Machtfülle

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 11.07.1862
Umfang: 4
Preisen herstellen lassen, und ob alle Industriellen unter so günstigen Verhältnissen arbeiten, als die Aussteller, deren Preis ansätze so außergewöhnlich billig erscheinen. (Fortsetzung folgt.) Wien, 4. Juli. Rußland hat das Königreich Italien anerkannt — schreibt die „Oesterreichische Zeitung' in einem lesenswerthen Leitartikel, — das Ist, ein Factum, welches man weder unter-, noch überschätzen darf. Leugnen nämlich läßt sich nicht, daß dieser diplomatische Schritt der russischen Negierung eben

nicht von Wohlwollen gegen Oesterreich zeigt. Wohl mögen daraus sür Rußland selbst auch einige prak tische Vortheile ersließen, als z. V. die Möglichkeit, in den italienischen Häfen Consuln aufzustellen, die Zulassung der einen oder anderen Flolteiistation, end lich die Auflassung der polnischen Legionen und das Aufhören der Conspiratioiien gegen Nußland auf dem Gebiete des König-Ehrenmannes. Nußland seinerseits bringt aber ein sehr großes Opser, es entsagt allen conservativeu Principien des Völkerrechts

. Ist Victor Emanuel rechtmäßiger Herrscher in Tos, cana, in Modena und Neapel, so wird damit Nuß lands Rechtstitel anf Congreßpolen zweifelhaft gemacht, und Rußland verliert dadurch weit mehr, als es durch die Auflösung einer polnischen Legion oder Cohorte in Italien gewinnt. Rnßland hat dabei schwerlich ein gutes Geschäft gemacht. Sollte es dabei etwa auf die Friedlichkeit Frankreichs und den Beistand des neuen Königreichs im Oriente rechnen und deshalb Lust bezeigen, die orientalische Frage

wird zwar den englischen Ministern sehr willkommen sein, aber man könnte sich sehr täuschen, wenn man glau ben würde, England werde deshalb Rußland erlauben, auch nur um die Weite eines Schrittes gegen diePforte vorzugehen. Für Victor Emanuel ist diese Anerkennung aller dings ein Trost und eine Herzstärkung, auch für Ra- tazzi ist sie seiner Kammer gegenüber ein bedeutender Gewinn; wenn man aber die Vortheile wägen und messen soll, die daraus entspringen, so sind sie sehr zweifelhafter Natur. Weder Chiavone

noch Mazzini werden von dem Entschlüsse des Fürsten Gortschakoff / in irgend einer Weise Notiz nehmen. Der Eine wird fortfahren Banden zu orgauisiren und die von Pie, mont eingesetzten Behörden zu beunruhigen, der Andere wird republikanische Conspirationen einleiten. In der Lage der Dinge in Italien ist und wird damit nicht das Geringste verändert. Kann das Haus Savoyen sein Regime in Italien erhalten, so wird ihm Rußland nicht dazu verholfen haben, und vermag der kleine König nicht über das große Land

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1922
Umfang: 8
Antwort wurde aber verzögert, da es nach Bekanntwer den ihres Inhaltes in Rußland zu heftigen De monstrationen kam. Die russische Delegation wurde verständigt, daß sie neue Instruktionen abzuwarten habe. Einige Punkte der Antwort note sind abgeändert worden. Lenin hat kein Interesse für kleine Kredite und besteht auf der Forderung einer Anleihe in der Höhe von einer Milliarde Dollar sofort und im Verlaufe der kommenden fünf Jahre einer zweiten Milliarde. Frankreich hält sich diesen Forderungen

nicht weiter ver handelt werden könne. Der Umschwung ist auf den angedeuteten Beschluß des Mlnisterrates in Paris zurückzufllhren, der vollkommene Unnach- giebigkeit vorschreibt. Ob Rußland tatsächlich ernstlich willen» ist, an dem Wiederaufbau Europas mttzuarbeiten. ist unter Berücksichtigung der bishmtgen Haltung und des bisherigen Vorgehens der russischen De legation eine offene Frage. Die Russen tragen zu einem 'guten Teil diie Schuld daran, wenn die Konferenz scheiitern sollte. Bor allen Dingen

ist es ihnen unbequem, daß die Artikel des emorandums der Alliierten verlangen, auf die bolschewistische Agitation zu verzichten. Davon lobt ja vorläufig Rußland. Auch scheint man in Rußland noch immer nicht begriffen zu haben, daß die Hoffnung;auif eine -Wellöwoluitilon vorläu fig begraben ist, Rußland bleibt doch eigentlich gar nichts übrig, als den wirtschaftlichen und finanziellen Anschluß an Europa zu suchen. Er wäre auch leicht gu finden. Denn Lloyd George kommt den Russen -mehr als aus halbem Wege entgegen

. Er wäre sicherlich bereit, für diesen Anschmß Rußlands fmanntelle Opfer zu bringen. Vielleicht ließe sich England 'sogar dazu 'bereit finden, eventuell auch ohne Mithilfe Frankreichs aus eigenem Rußland namhafte Kredite zu be willigen. Selbstverständlich übt Lloyd George auf die Sowjetvertroter in Genua heute den größten Druck aus, schon aus dem Gruride, um im Falle der Sprengung der Konferenz die alleinige Schuld den Franzosen zuschiebenzu können. Hier bei bedient er sich der Dermittkmg der Deutschen

. Deutschland ist 'immerhin in der Lage, Rußland freundschaftliche Vorstellungen machen zu kön nen. 'Lloyd George müht sich und 'dies mit Er folg. Das beweist auch das vielbeftrittene, aber doch 'bestehende Petroleumabkommen mit den Sowjets. Frankreich will auch in der Reparationsfrage eigenmächtig vorgehen. Das beweist die endgül tige Ablehnung der von Lloyd George angereg ten Konferenz der Signatarmöchte. Selbstän diges Himdeln in einer Frage, die nach englischer Auffassung nur gemeinsam zu regeln

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