1.307 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/24_08_1922/TIR_1922_08_24_1_object_1984573.png
Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1922
Umfang: 6
Oester- ! reich, so wird ein Wirbel entstehen, so dessen ! Allen auch die Nachbarstaaten zu überflu- im drohen. Nicht um die Rettung Oester- j reichs allein handelt es sich, sondern um die Entscheidung in Prag und Rom und im «iteren Verlaufe auch in Paris und Lon don. ob die Lenker dieser Staaten einsichts- M genug sind, die Frage, die vom sterben den Oesterreich an sie auch um ihre Existenz gestellt wird, mit tatkräftigem Beistand zu beantworten. Und bräche Oesterreich zu sammen

, so hat es als Träger und Erbe mitteleuropäischer Kultur ein letztesmal Europa zur Selbstbestimmung aufgerufen. Ziach seinem Untergange wird niemand mehr > sein, der im wilden Umsturz eine europäische ^ llti' - er' bt. sondern es wc ^ n nur noch j die Kampf-, Hetz- und Vernichtungsrufe eines ! tollgewordenen Nationalismus durch Europa ! gellen. Oesterreich hat seine Mission erfüllt. Das zum Krüppel geschlagene, besiegte, aus gehungerte Oestereich, ruft die Siegerstaaten ' «r das Forum der ganzen Welt und sie wer

- j den antworten müssen — ja müssen — denn j ihr Schicksal und ihre Zukunft liegt bei ^ Oesterreich. Sollten das die Regierung?- ! mäimer in London. Paris. Rom und Prag ' nicht wissen? Sollten sie nicht bedenken. > daß Oestereich hiemit eine ethische und kul turelle Kraft aufzeigt, die im Verlaufe der Ereignisse über alle Gewalt siegen wird. Sol- ' len sie nicht erwägen, dag sie. die Oesterreich > biz in den Untergang hinein besiegt haben. ! eben durch diesen Untergang selbst besiegt »erden

— einmal in einer Zeit, die gar nicht ferne liegt. 5 Die Regierung Seipel hat erklärt: Sind ^ die Nachbarstaaten oewü 't. Oesterreich finan- > zielle Hilfe zu gewähren, oder sind sie ge- willt einer Neuorientierung Oesterreichs I durch Anschluß an einen Nachbarstaat oder s an eine Mächtegruppe keine Schwierigkeiten zu machen? Im verneinenden Falle werde Oesterreich die Regierung niederlegen. Es müssen also die unnatürlichen Schranken , Zwischen den Nachbarstaaten fallen. , Wird Oesterreich finanzielle Hilfe

ge- > vährt, oder behält sich Oesterreich die Be- j Mgungsfreiheit vor, Anschluß an einen ! der Nachbarstaaten zu suchen? Nach Meldun gen aus Prag scheint allerdings, al' ob Dr. Benesch — es nimmt nicht wunder — auf die Fragen Seipels nicht bestimmt antwor ten könne oder wolle und es macht den Ein druck. als wäre die Flüssigmachung des Re stes des tschechischen Kredites an Oesterreich eine Ausflucht aus der prinzipiellen Stel lungnahme. Wir vermögen in diesem Zu sammenhange die Kreditnachzahlung nicht uls

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/26_08_1922/TIR_1922_08_26_1_object_1984599.png
Seite 1 von 10
Datum: 26.08.1922
Umfang: 10
hin abschlachten ließ. In mehrjährigem Hel- dcnkamps haben die Türken unter Kemal Pascha ihre Existenzberechtigung '^wiesen. In nächster Zeit wird unter ihrer Mitwir kung eine neue FriÄenskonferenz in Vens- iig stattfinden. Auch die Zerreißung Oesterreichs hat den Zeteiligten nicht viel Glück gebracht. Am schwersten litt unter dem, was man Friedens vertrag von St. Germain nennt, wohl der jämmerliche Ueberrest des alten Oesterreich, das man zu allem Hohn noch zwingt, den citm Namen zu führen. Dreieinhalb Jahre

dcuerte das Elend, bis endlich die Londoner Konferenz durch ihren Beschluß, nichts mehr zur yilse für Oesterreich zu tun. zugab, daß es mit dem Oesterreich, wie es der Friedens- l vertrag schuf, zu Ende sei. ^ Die Regierung Seipel. wohl die erste ziel- ! dewuhte des neuen Oesterreich, spielte jetzt > ihren Trumpf aus, den einzigen, der noch zur i Verfügung steht. Es ist aber einer von denen, < die immer stechen. Seipel drohte mir der ^ Aufgabe der staatlichen Selbständigkeit

. , Da hatten sie auf einmal Geld, die bisher ^ si zugeknöpften Friedensmacher, die Tfche- ! chen, die Franzosen und Italiener. Sie woll- ! kn die Lösung der österreichischen Frage wei- ' ter hinausziehen. Aber Seipel läßt sich nicht ' hinhalten und er nimmt zwar die finanzielle > Hilfe gerne an, arbeitet aber an seinem Plan weiter. Oesterreich ist als staatliche Einheit in sei ner jetzigen Gestalt lebensunfähig. Es hat leine Kohle, viel zu wenig Getreide und eine Hauptstadt, die ein Drittel der Gefamtbe- »ölienmg des Staates

als Einwohner hat. Die Jahre des Hungers, des winterlichen Heizmaterialmangels und der Bahnbetriebs- einstellungen haben bewiesen, daß Oesterreich sich wirtschaftlich an «in anderes, größeres Land anlehnen muß. Die Verbindung mit Deutschland ist heute nicht möglich. Gleich unmöglich ist ein enges Verhältnis mit der kleinen Entente. Sehr «ohl und ohne Aufgabe ' Zünftiger idealer ^ Ziele ist die Zollunion mit Italien durch- j führbar. denn diefes gehört ja nicht zu den ^ Mächten, welche das deutsche Volk

erheblich herabgesetzt wer den. zSrenz m Verona. Schanzer erklKck, datz Il^Usn unbedingt für die Erhaltung des vtstvL szuo m Oesterreich ist. Der Empfang Dr. Seipels. Verona, 25. August, heute !0 Uhr vorm. fand in der Präfeklur der Empfang Seipels statt. Auf dem Platz vor dem GeKIude hal len sich einige hundert Personen eingefunden, welche neugierig den „Kanzler von Oester reich- erwarteten. Earabinieri in Gala bil deten Spalier, kurz vor w Uhr fuhr Schauzer im Auto ein-, um t0 Ahr Seipe'. Segur

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1921/20_10_1921/BRG_1921_10_20_2_object_779377.png
Seite 2 von 4
Datum: 20.10.1921
Umfang: 4
für ein Gebot der- Billigkeit nnd j Notwendigkeit in diesen Fragen Klarhett zu schaffen und ; gestattet sich deshalb das Ersuchen, das Zcntralamt wolle! eiuvcrnehmlich mtt den kompetenten Ministerien entspre- j chende Schritte in dieser Richtung unternehmen. - Die Kammer führt zu diesem Bchufc folgendes aus: I.A „Meldung von Forderungenünd Schulden ! Mtt einer .österreichischen Verordnung ist den in j Oesterreich wohnhaften Parteien, die gegenüber den neuen ] Provinzen Gläubiger oder Schuldner

- j scheidet, spielt die Frage der Optanten-Rechte iindj-Pflich- z -ten keine diolle. ) U. Nachträgliche Abstempelung üer Vor-.. - kriegsrienten in Oesterreich. ~ j Durch die österreichische. Verordnung vom 4. Oktober \ 1921 über Die Abstempelung der nicht sichergestellten Schuldverschreibungen ist eine ganz unhaltbare Situation ' SBkmer Tagblaä.' Der güraatat!« geschaffen worden. Zahlreiche Parteien und Institute ha ben „,u>ch Vorkriegsrenten m Oesterreich liegen, die wäh rend der Krjegszcit

aus Sicherheitsgründen oft. auch ohne ihr Wissen nach Oesterreich gebracht wurden. Eine Wie dereinfuhr nach dem 3. November 1918 ist seitens der damaligen italienischen Milttärmisiion in Wien'nnr zum Teile durchgeführt worden und das darauf erlassene Ein-- fuhrvcrbot hat eine Wiedereinfuhr ausgeschlossen. Ande rerseits hat die ttalicmsche Regierung entgegen den Vor schriften des Artikels 203 Anlage, Absatz 2, des Frie- dlrnsvctträges von St. Eermain nicht alle im Gebiete der neuen Provinzen erliegenden

Parteien i ist eine volllommen geklätte (abgesehen vom 'Zeitpunkte i und den Modalitäten der Einlösung), während jene der j anderen Gruppen eine vollkommen ungeklärte blieb. In i diese Unklarheit ist nun durch die überraschende und den j Parteien nur zufällig und in letzter Stunde bekannt ge- j wordene österreichische Verordnung vom 4. Oftober 1921 j eine heillose Verwirrung gebracht worden . ' Oesterreich stellt sich auf den in der oben angeführten i Stelle des Fricdensvertrages von St. Eermain enthal

Vorlriegsrenten zu veranlästen. 3. Es ist die nachttäglWe Einfuhr' 'und Abstempe lung der den Patteien der Gruppe B) ''gehörigen in Oesterreich bcsiiMichcn Vottriegsrenten zuzulasien. 4. Es ist mit Oesterreich eine Vereinbarung zu tteffen, daß. der Protest der Patteien der Gruppe D) gegen die östcrrttchische Abstempelung wirkungslos bleibt falls die Parteien nicht die italienische Staatsbürgerschast erwerben sollten. Die italienische Regiemng hätle zu erklären, daß sie die in Oesterreich befindlichen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/26_05_1915/TVB_1915_05_26_2_object_2214669.png
Seite 2 von 16
Datum: 26.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 22. VolkSbvte.' Mittwoch den 26. Mai 191F. Gegnern insgeheim wissen lassen, daß sie von Ita lien im Ernstfall nichts zu fürchten haben werden. Dadurch ermutigt, begannen dann die eigentlichen Kriegstreibereien. Als der Krieg ausgebrochen war, erklärte sich bekanntlich Italien als nicht zur Hilfe verpflichtet, da Oesterreich selbst den Krieg angefangen habe und Italien zuvor gar nicht verständiget habe, was es zu tun gedenke, damit Italien Zugunsten Serbiens vermittelnd eingreifen

imstande war und uns das Kriegs glück weder in Galizien, noch in Serbien sonderlich hold!var, begann man in Italien merken zu las sen, daß man schon während der Dauer Krieges mitzureden gedenke, also nicht für die Dauer des ganzen Krieges an der Neutralität zu unseren Gunsten festhalten könne. Im Februar schickte sich Oesterreich an, neuerdings gegen Serbien vorzu gehen. Da ließ Italien am 11. Februar aufs be stimmteste erklären, daß ein neuerlicher Einmarsch in Serbien für Italien den Kriegsfall

bedeute; ein sicheres Zeichen, daß Italien mittlerweile ins geheim mit den serbischen Mördern ein Bündnis geschlossen habe. Serbische und französische Zei tungen wußten schon damals zu berichten, daß sich Italien mit Serbien in der Aufteilung Bos niens und Talmatien geeinigt Kotten. Oesterreich gegenüber wurde heuchlerisch erklärt, laut Punkt 7 des Bündnisvertrages habe Italien in diesem Fall das Recht, eine Schadloshaltung (Kompensation) auf Kosten Oesterreichs zu verlangen. Nun nach dem der Krieg

erklärt ist, kann man auch hierüber offen reden. Oesterreich hat schon zu Beginn des Krieges erklärt, daß es keine Eroberungen an strebe. sondern nur sich Nuhe verschaffen wollte, zudem wisse ja kein Mensch, wie der Krieg aus gehe. Der verstorbene italienische Minister San Giuliano müßte zu Beginn des Krieges selbst zu geben, daß der genannte Vunkt tatsächlich keine Handhabe für eine solche Forderung biete. Sein Nachfolger Salandra ließ aber das nicht mehr gelten. Oesterreich machte aufmerksam

, daß dieser Punkt laut Vertrag nur Geltung habe für den Fall, daß die Türkei ausgeteilt würde und Oester reich dabei einen Gebietszuwachs erhalte. Das ist also der Grund, tvarum Oesterreich im Türkenkrieg den Zuschauer spielen mußte; es war gefesselt im vorhinein. Serbien war im Vertrag überhaupt weder genannt noch erwähnt. Des weiteren wurde Italien zu bedenken gegeben, daß eigentlich wir Ursache hätten, von Italien eine Entschädigung zu Erlangen, da Italien sich, ohne uns zu fragen, ein Stück der Türkei

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1929/31_01_1929/VBS_1929_01_31_2_object_3125530.png
Seite 2 von 12
Datum: 31.01.1929
Umfang: 12
, und die Stellung des Bundeskanzlers Ist so stark, daß die Durchführung seines Planes nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Außenpolitisch ist Bundeskanzler Doktor Seipel letzter Tage durch einen Bortrag über den „Föderalismus in Oesterreich' hervor- getreten, den er in München hielt. Msgr. Seipel galt nie als ein feuriger Anhänger der Bereinigung Oesterreichs mit Deutsch land. Nun hat er in seiner Münchener Rede auch den föderalistischen Aufbau des öfter-, reichischen Staates als ein Hemmnis für die Bereinigung

mit Deutschland hingestellt, und zwar mit folgenden Worten, die wir nach der Wiener „Reichspost', dem Organ der Partei des Bundeskanzlers, anführen: „Der österreichische Föderalismus wird uns oft zum Dorwurf gemacht und er be gegnet scharfer Kritik. Bor allem scheint Oesterreich für seinen Föderalismus zu klein zu sein. 83.838 Quadratkilometer mit etwas mehr als 6.5 Millionen Einwohnern und zehn Regierungen und elf Parlamente, die Bundesregierung und neun Landesregierun gen. der Nationalrat, der Bundesrat

Föderalis mus die reinen und unentwegten Freunde des Anschlusses an das Deutsche Reich gegen über. Sie iehen durch unseren Föderalismus jeden künftigen Anschluß erschwert. Denn, so sagen sie, >m Falle des Anschlußes müßte entweder Oesterreich keinen inneren Födera lismus aufgeben und ein Einheitsstaat in der größeren Föderation des Reiches werden, wo« wob! ein zu großes Opfer für ein auf seinen engeren Föderalismus stark ein gestelltes Oesterreich wäre; oder es müßte das Reich mit Oesterreich

einen Subföderalis mus in Kauf nehmen, also sich selbst in einen mehrstöckigen Bundesstaat umwandeln, was schwer zu verstehen, eine fast unerhörte staatsrechtliche Konstruktion wäre; oder Oesterreich müßte sich als Bundesstaat auf- löien. Io daß leine neun Länder einzeln sich ans Reich anichließen könnten, was weder vom Standpunkt des Reiches, das dadurch um eine Anzahl unerwünschter» weil nicht lebensfähiger Duodezstaaten bereichert würde. Rvlowitsch bei der Arbeit Die Diktatur, die von König Alexander

ist. Waren Herausforderungen beab sichtigt? Fühlt sich die neue Regierung schon jetzt nicht sicker. daß sie die starke Hand io über trieben deutlich zeigt, als wäre das Land in revolutionärer Gärung? Man steht keinen An laß dazu. wünschenswert, noch vom Standpunkt eines selbstbewußten, trotz allen weltgeschichtlichen Veränderungen tief in der Vergangenheit wurzelnden Oesterreich, das damit aus der Geschichte und Geographie verschwände, er träglich wäre. So scheint denn Oesterreich gerade durch seinen Föderalismus

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1900/22_11_1900/BZZ_1900_11_22_1_object_461352.png
Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NnttrhMungs-Beilagcn, 52 humoristischen Beiligen und 24 Modctcilagcn. Wr.2S8 5--»,?---»«-°------ Donnerstag, den 2Z. Hlovember 190». -ch-f>->,»>.» «>0. Iaür^ Vom Prcilßenhosst.^ (Schluß.) Das geflügelte Wort „Preußenseuchlerei' ist spezifisch österreichischen Ursprungs. Es ist Rom gelungen, Oesterreich wieder zur Heimath des wüthendsten Preußenhasses zu machen. Daß ihm dirs zu einer Zeit gelang, lvährend Oesterreich

als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

für dieses tückische Gespinnst sowohl im Deutschen Reiche wie in Oesterreich in seinen Händen. Hoffent lich sind die Deutschen von heute aber doch klüger geworden und lassen sich in römischen Schlingen nicht mehr so leicht fangen wie anno dazumal. Man nennt in dem mit dem Deutschen Reiche „noch immer' verbündeten Oesterreich das Deutschgefühl schlechtweg Preußenseuch- lerei. Es läßt ja wahrlich an Freimüthigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn man in Oesterreich die Sympathie süc Preußen — *) Auszug

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/03_07_1901/BRG_1901_07_03_1_object_762549.png
Seite 1 von 12
Datum: 03.07.1901
Umfang: 12
, au» welcher wir nachstehendes entnehmen: „In dem Artikel „Das österreichische Problem' nimmt man die alldeutschen Hochoerräthec in Oesterreich ausdrücklich in Schutz, ist sogar der Ansicht, dass sich dieselben das größte Verdienst um Oesterreich erwerben, ja, das« die Herren Schönerer, Wolf und Genossen Oesterreich. vor dem fast unvermeidlichen Ende mit Schrecken be wahrten. Ein solches Fraternisieren mit hochverrätheri- schen Elementen innerhalb Oesterreich» hat aller dings nicht den Vorzug der O.iginalität

. Notabene sind diese Dinge ihrem Urheber auch von hohen preußischen Militär» gewaltig verdacht worden. DaS letzte Motiv der gegenwärtigen Hetze gegen Oesterreich ist fanatischer Karholiten- has«. Man möchte so gerne die katholische habr- burgische Monarchie stürzen' . . . Die Furcht vor einer Regierung in Oesterreich, „welche dem Interesse der katholischen Kirche entschieden freund lich wäre'... ist de» Pudels Kern von all den Redensarten über „feudal-clericale Umtriebe'. Wenn die österreichische

Regierung trotz ihrer herkömmlichen „Gutmütigkeit' noch einige reich»« deutsche Prediger, die im Vereine mit den braven Alldeutschen gar zu arg in „LoS von Rom' machten, über die Grenze complimentierte, dann wäre da» wohl ein oa3U8 belli' — ein Kriegs fall! Die deutschen Katholiken sollen sich wohl in diesem heiligen Kriege todtschießen laffen, da mit in Oesterreich stet» eine kirchenseindliche Po litik getrieben wird.' „ES wäre recht wünschenswert', heißt e» in dem Artikel weiter, „wenn dem deutschen

Reichs kanzler demnächst, etwa durch eine Interpel lation de» Centrums, die Gelegenheit ge boten würde, diesen unberufenen Hetzpolitikern, die da» deutsche Reich im AuSlande nur compco- mittieren, ganz gründlich heimzuleuchten. Für da» Verhältnis mit -Oesterreich dürfte eine derartige amtliche Kundgebung nach all der Hetze nicht nur nützlich, sondern beinahe nothwendig gewor den sein. Die muthwillige Jugend hat nun nach gerade genug Fensterscheiben eingeworfen. Wenn der Weltkrieg wirklich käme

, wie er in der „Saalezeitung' an die Wand gemalt wird, dann könnte e» dem Deutschen Reiche trotz „dem traditionellen Pech der römischen Bajonette' recht schlimm ergehen. Sollte infolge der ungestörten Hetze gegen Oesterreich letztere» zu der Annahme kommen, das» die Leitung de» Deutschen Reiche» die Hetze billigt und sich dadurch gezwungen sehen, sich mit RusSland zu v.rständigen, so würden Frankreich und Dänemark von selbst als weitere BundeSgenoffen sich einstellen. Im Noth falle könnte sich aber Oesterreich

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1916/28_12_1916/MEZ_1916_12_28_1_object_656882.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.12.1916
Umfang: 8
WM' WSKrend der K^riegszeit tilglick erM einend ^W> Meraner Zeitung LeMgSPreis: Meraa: Zum Abholen monatlich X 2.—. viertetjährig X S.70, ganMhrig l< 22L0. Mit Zustellung in» Haus in Meran: Monatlich K 2.10. vierteljährig X S.—. ganzjährig K 24.—. — Einzeln« Rümmer 10 i>. Oesterreich-Ungarn: Monatlich l( 2.bl). vierteljährig X 7.70, ganzjährig K R.S0. — Deutschland Monatlich K 2.—, vierteljährig K SL0. ganzjährig X 35.20. — Auslaad: _ . K.... -hrjgj^ Anzeigenpreis nach Tarif. Annahme

. So stehen wir heute in Oesterreich und können uns nicht freuen ob des nach innen so starten Nachbarstaates Ungarn, ob der fähigen, energischen Männer, welche an seiner Spitze stehen, trotzdem unsere Söhne und Väter Seite an Seite mit den Söhnen und Vätern Ungarns um das gemeinsame Vaterland kämpfen, sterben und siegen. Denn unsere eigene Schwäche als Äaat neben diesem geschlossenen starken Staate hat in uns noch nicht die Er kenntnis reifen lassen, daß jetzt oder nie der Bruch mit dem bisherigen

Zustande vollzogen werden muß. Jetzt im Kriege muß neben dem König reiche Ungarn das starte Kaisertum Oesterreich gebUdet. gefügt und gesichert werden! Unsere Regierung hat im Bilde dies bereits vollzogen: das neue Wappen der auf ewig ver knüpften beiden Staaten ist uns schon gegeben. Doch zur Tat muß da» Volk Oesterreichs da» Kaisertum Oesterreich erst gestalten! In Nr. 263 vom 3. Nov. ISIS veröffentlichten wir die !. Abteilung dieses Artikels, welcher, anläßlich des Erscheinen» des Ministeriums

, zu» Veröffentlichung freigab. Die Schriftleitung. Was wir wollen! Wir wollen, daß alle Vertreter unseres deutschen Voltes in Oesterreich, gleichgültig welcher Partei sie an gehören, sich zusammenschließen. In der Zeit der Not darf es keine Partei unterschiede geben. Vom freisinnigst oder nationalst Radikalen bis zum streng Kleri kalen. vom Bauer und Arbeiter bis zum Groß industriellen. zum Herrenhausmitgliede oder geistlichen Würdenträger — sie alle müssen sein ein einig Volk von Brüdern. Sie sollen

sich auf das Programm für die Neugestaltung Oesterreichs diesseits der Leitha zusammenfinden, das heute das Tor für unsere neue Zukunft bildet. Der Staat Oesterreich soll ein eng ge schlossenes Ganzes bilden, in welchem der Staatsgedanke zur höchsten Durchbil dung gelangt. In ihm soll die deutsche Staats- und Verkehrssprache das feste Gefüge bilden. Die Selbstverwal- tungderLänder, welche — den Staats- gedanken zerreißend — so viel zur Schwäche Oesterreichs, zu feinen inneren Kämpfen, zur Verwirrung und Verteuerung

8
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/27_07_1922/MEZ_1922_07_27_1_object_659099.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1922
Umfang: 6
vielleicht allerletzten Augenblick, ausgerafft «hat, zugegteben auch, daß mancher Teil des Finanzplanes eine gründlichere Behandlung und ein kräftigeres Zu« igveifen ^verlangt hätte, «so bleibt «doch das, was zur Herstellung der Ordnung «Im Staatshaushalt geischehen ist und geschieht, die Höchstleistung, die einem so hart bedrängten, «durch «den Friedens, vertrag der Berelendung preisgelsebenen Staat wie Oesterreich, überhaupt,' «möglich ist. Was Oesterreich tun kann, hat es «In «den Finanzge« fetzen

wird, von Prag aus «ine Preßkampagne geführt wird, die die österreichischen Zustände als hoffnungslos darstellt, die Streiks der letzten Wochen und die ziemlich, harmlose Demonstration vom 16. Juli, oie doch in erster Linie nur in der Teuerung ihren Ursprung hatten, in emsiger Geschwätzig kett zu bolschewistischen «Unternehmungen stem« S eit unb nicht müde wird, immer wieder von em drohenden Umsturz in Oesterreich zu schrei ben und einen Bolschewismus, der angeblich in Wien bevorsteht, an die Wand zu malen

. Was über Oesterreich Abträgliches erdacht werden kann» damit hält die tschechische Presse nicht heranzuziehen, tauch Iden Frieidensparieien der Stsgevfsite tals Voraussetzung der endlichen Ge währung der «so lang versprochenen großen Kre dite 'OnaiSamt werden, deren Oesterreich be«darf, um «das beigoinnente SanievuNgswerk zu Ende zu führen und in «abfühbarer Zeit zu einer dguern- ven Ordnung zu gelangen. Den Beschluß der Rqmvatlonskommission, das Pfandrecht lauf die inter dem Berge, Verdrehungen der Wahrheit

, Entstellung einzelner Ereignisse, die stets die un vermeidlichen Begleiterscheinungen annormaler Zeiten find, und andere Tendenzmachereien ge hören zu den täglichen Geschäften der tschechi schen Presse, die dabei immer offener zu dem Schlüsse kommt, daß die Nachbarn Oesterreichs berufen fein werden, in Oesterreich Ordnung zu machen, wenn dag Chaos eintrete. In Prag träumt man von der Besetzung Wiens und von der Einsetzung einer tschechischen Diktatur über Oesterreich. Was das.für Wien und ganz Oester

nicht führen, wenn auch natürlich Unruhen nicht aus- estylossen sind» im Falle als trotz Notenbank, Zwangsanleihe und sonstigen ««Sanierungsmaß nahmen die Entwertung der Krone fortdauert, die Teuerung noch wetter steigt und schließlich, da Oesterreich für seine Ernährung auf das Aus land zum großen Teile angewiesen ist, Mangel an den notwendigsten Lebensbedürfnissen und Arbeitslosigkeit «intreten. Eine feindnachbar- liche Besetzung würde an- solchen Uebeln nichts ändern, sie vielmehr ins maßlos

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/22_12_1897/MEZ_1897_12_22_2_object_675997.png
Seite 2 von 22
Datum: 22.12.1897
Umfang: 22
in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

. Der Dreibund wurde von den Feinden Deutsch lands stets mit scheelen Augen angesehen und die gegenwärtigen Wirren in Oesterreich bieten ihnen willkommenen Anlaß, den Werth und den Bestand desselben in der öffentlichen Meinung Europa's in Frage zu stellen. Allen voran suchen die rache- lüsternen Franzosen an dem verhaßten Bündnisse zu rütteln, indem sie ihre Presse zum Herde aller im In- und Auslande gegen die deutschen Nation gerichteten Angriffe machen. Der Pariser „Figaro' wurde das Sprachrohr

der Nmhussiten in Böhmen, welche in diesem Blatte ohne Scheu ihre weitgehenden Pläne und politischen Kombinationen enthüllen. Demzufolge soll die Politik Badeni's darauf gerichtet gewesen sein, durch das den Slaven zu verschaffende Uebergewicht Oesterreich in einen Föderativstaat um zugestalten und infolge der slavischen Präponderanz das Bündniß mit Deutschland zu lösen, woraus sich dann von selbst die im Wunsche der Völker gelegene Verbindung Oesterreichs mit den deutsch feindlichen Mächten Frankreich

Verbrüderung?- festen in Toulon und Paris kundgegeben haben. Ueber die gegenwärtig in Rußland herrschende Strömung, soweit sie sich im öffentlichen Leben manifestiert, giebt uns ein unter der Aufschrift: «Oesterreich und die russische Presse' in der österreichischen „Reichswehr' vom 15. ds. enthaltener Artikel dankenswerthe Auskunft. Nach einer Uebersicht der russischen Preßstimmen von gouvernementaler, liberaler und panslavistifcher Färbung, von denen jede große Volksmassen hinter sich hat und führt

, wird „Nowoje Wremja' als das größte, einflußreichste Blatt in Rußland be zeichnet, welches zugleich ausschließlich sranzosen- freundliche Gesinnung vertritt. Sein inlcrnationales Programm beruht auf folgender Erwägung: Als Oesterreichs Interesse im Orient bedroht war, erklärte Deutschland, daß, da deutsche Interessen dort nicht in Mitleidenschaft gezogen wären, Oesterreich allein die Folgen seiner Politik tragen müsse. Dadurch sei für Oesterreich die Minderwerthigket der deutschen Freundschaft gegenüber

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1935/15_04_1935/DERSU_1935_04_15_4_object_7916177.png
Seite 4 von 6
Datum: 15.04.1935
Umfang: 6
fest, daß dieses Gerücht in Südtirol von italienischen, verantwortlichen Stellen aufge,griffen, in ver schiedenen Teilen des Landes, ja sogar am Brenner, jedem, der es hören wollte, mit behaglichem Schmunzeln erzählt wurde. Dieses hämische Tuscheln eines Gerüchtes, über das man i'H offiziell wahnsinnig entrüstet, liegt in der seit längerer« Zeit bemerkbaren Linie, das Südtiroler Deutschtum, dem heutigen Oesterreich abspenstig zu machen, wozu man in der Wahl der Mittel nicht wählerisch

. Die alte Melodie: Henker und Galgenstaat Oesterreich. Denen in deutschen Landen, die zuviel reden, ohne zu denken, sei es ernsthaft gesagt: wer völkische Not mit Nebenabsichten mißbraucht, brandmarkt sich als Handlanger hes Feindes. Der Hatz auf die öftere. Tradition. Eine Schulklasse ist in St. Pauls, da ein eigenes Schul gebäude fehlt, im Feuerwehrhaus untergebracht. Ober diesem Klassenraum, im Dachboden, liegen verschiedene ge brauchsunfähige Geräte der, Feuerwehr und auch einige Bilder

hoben das faschistische Regime hervor und erklärten, daß er hier doch heute ganz etwas anderes wäre als es früher war und heute hier viel besser wäre als bei den Deutfchen (in Oesterreich! oder Deutschland). In diesem Stil forderten die Soldaten die beiden Buben heraus. Siegfried, deiv ältere der beiden, sagte darauf in se'mer einfachen Bau,- ernweise, daß er halt lieber deutsch! sei und daß wir hier auch wieder deutsch werden würden. Als die Soldaten dann weggingen, grüßte Otto, der jüngere

11
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/17_06_1922/MEZ_1922_06_17_1_object_656176.png
Seite 1 von 12
Datum: 17.06.1922
Umfang: 12
. Ein Wiener Brief schildert im „Petit Pari- fien' die innere Lage Oesterreichs, die immer -oeunvuhigenid-er werde. Die B-örfenpanik treibe die fremden Werte zu phantastischen Preisen hin- dcrß Poincare im Senate so rückhaltlos für Oesterreich -eingetreten sei. Man müsse aber rasch handeln, wenn man einen endgültigen Zusammenbruch Oesterreichs verhindern wolle, der von schweren Folgen für Frankreich begleitet fein müsse. In „Actton frcmcaise' überschretbt Jacques Damville seinen Artikel mit „Agonie Oester

reichs.' Noch einmal wendet sich Seipel an die Länder der Entente und gebe ihnen die tiefernste Botschaft, daß die Stunde der Verzweiflung für hevannahe.. Dag Blatt fragt, ob oie -Alliierten ° dein unglückseligen Geschöpfe, das sie Oesterreich auf, die Bevölkerung befindet sich in einem Zu fta-nlde der furchtbarsten Aufregung. Die Folgen kommisslon eine Erleichterung derZählungsbe- efa ' dingungen erreichen will, besagt nach den Er fahrungen, die wir bisher gemacht haben, nicht allzuviel. Nun kommt

auch! das Garantiekomitee nach Berlin und wird sich selbst vom guten Willen und der geringen Leistungs ähigkeit Deutsch lands überzeugen können. D e Inflation crs< _ nicht aufzuhalten, solange Deutschland allmona lich 60 Millionen Goldmark bezahlen muß. Hoffentlich wirkt das Beispiel Oesterreichs etwas belehrende Auch Hier hat die Entente die Dinge laufen lassen, wie sie eben liefen und lief) mit papierenen Versprechungen begnügt freilich der von Oesterreich vorgeschlägene Weg möglich ist, daß ein deutsches Eingreifen

Hilfe bringen kann, erscheint zweifelhaft. Es wäre etwas anderes, wenn die deutsche Mark es neuen Kronensturizes, der es dem Staat un möglich macht, dvlirgendste Käufe dm Auslande zu befangen, bedrohte Oesterreich Mit der schreck lichsten aller Krisen. Der Artikel bespricht weiter die Resolutionen des Wiener Anbeiterrates, ins- dssonders den Vorschlag Otto Bauers, die Mnrk- -wcihriung einzuführen, -falls der Kreditplan des Völkerbundes nicht ehestens zur Durchführung „Petit Puristen' -schließt

, es fei zu hof fen, daß die Kreditbewilliguny des französischen “ rii ' “ Senates Sine Entspannung bringen werde. Eine großzügige Rettungsaktion fei -aber notwendiger denn je. Der „Eclair' vergleicht Oesterreich mit einem inkenden Schiffe, das nach allen Seit elt Notsignale aussendet. Seiten verzwei- Das Blatt gibt eine -Uebersicht Wer die letzten Preissteigerungen und erklärt in - - - einem solchen -wirtschaftlichen finan ziellen Wirvsal -könne das österreichische Bolk, das den Boden unter den Füßen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_08_1923/MEZ_1923_08_31_3_object_604561.png
Seite 3 von 4
Datum: 31.08.1923
Umfang: 4
in der Süd- bahnfrage genau unterrichtet ist. gibt folgende Darstellung des Standpunktes Italiens zum Südbcchnakkord: Wenn das Süd-bahnüberein-kommen teilweise als -für Oesterreich ungünstig beurteilt wird, so lieg endie Gründe hierfür in der durch die Zer reißung der Monarchie geschaffenen Lage. Das große Defizit konnte trotz der Tariferhöhungen megen ocr fortwährenden Entwertung der Krone sowie der unzweckmäßigen Tarifpoliti-k -und des Personalüberflusses nicht vermindert werden. Daraus

ist aber auf keine ungleich mäßige -Behandlung der Staaten zu schließen, da Äugosia>w!en aus den Südbahnlinien, die es zu gleichen Bedingungen übernahm, das Gleich gewicht erhalten konnte. Oesterreich ist noch günstiger behandelt worden als die anderen Staaten. Der Akkord, der ei gentlich nichts anderes als ein Vertrag ist, durch welchen das Heimfallsrecht der Staaten schon früher als beabsichtigt in Wirksamkeit treten kann, befaßt sich im Wesentlichen nur mit der Höhe des von den Staaten an die Südbahn

bei der Aufteilung zu zahlenden -Entgeltes. Während die Südbahn seinerzeit bei Kapitalisierung der für die Netze bestimmton Annuität für den doppelgleisigen Kilometer den Betrag von 35V.UW Goldfranken erwirkt hatte, bezahlt Oesterreich heute 24VMV Goldsranken. Die Baukosten würden aber heute ungefähr 4M.tM Goldfranken verschlingen. Außerdom ist Oester reich deshalb besser gestellt, weil es von dem jenigen Betrag, oer über das 'jährliche fixe Mi nimum auf Erund der Intensität des Betriebes innerhalb gewisser

Schranken zu bezahlen ist, durch fünf Jahre nichts und weitere 25 Jahre nur einen Teil bezahlen soll. Was die Unzufriedenheit über die Aufteilung des rollenden Materials betrifft, so ist entgegen zuhalten, daß die Südbahn zwar auf ihren öster reichischen Linien einen stärkeren Verkehr als in den anderen Staaten hat, daß aber die anderen interessierten Staaten ihre Quote bekommen mußten und Italien sich übrigens bereit erklärt hat. unter besonders günstigen Bedingungen Material an Oesterreich 'abzugeben

. Italien will sich ferner, da Oesterreich jetzt so große Lasten noch nicht auf sich nehmen kann, verpflichten, ungefähr zur Hälfte ohne Verzinsung gegen Tarifbegünstigiingen die Beträge — mehrere Millionen Goldfranken — vorzuschießen, die Oesterreich auf Grund der gleichmäßigen Be- Handlung zu entrichten hätte. Es ist das erstemal nach dem Kriege der Fall, daß ein wichtiger Vertrag zwischen vier Staaten zustande kommt. Es ist deshalb zu hoffen, daß die Hindemisse, welche dem Bertrag noch ent

13
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1910/22_06_1910/MEZ_1910_06_22_2_object_582209.png
Seite 2 von 12
Datum: 22.06.1910
Umfang: 12
teresse. Sie wurde ja in letzter Zeit deswegen viel genannt, weil der christ'ichsoziale Mgeordnete Freiherr v. Moi.scy in ihr eine Verwaltungs stelle emnimmt, die er, wie Prinz Liechtenstein vcrlautbart Hat, im Interesse der Partei bekleidet. Nun gehört die Spende dieser Firma für lschvchischnanonale Zwecke wahrschemlich auch zum Parteiinteresse der Christlichsozialen. Die Feuerbestattung in Oesterreich. Ter Gemeinde Reichenberg ist von der böhmischen Statthaltern der Bau eines Krema toriums

, die sich in Oesterreich Wohl fühlt! Nun. sagt jeder Triestiner, wer es auch sei: „Wir Müssen die italienische Universität kriegen!' Und jeder vernünftige Mensch in Oesterreich sagt: „Tie italienische Universität in Oesterreich ntuß nach Triest. Alle find einig. TarUM geschieht es nicht. Denn wenn in Oesterreich alle einig sind, glaubt man, daß etwas dahinter stecken, muß. Und wenn .in Oesterreich jemand etwas will, glaubt man, daß er eigentlich etwas anderes will, oder doch aus anderen Gründen, als er sagt. Tie

Regierung kann es sich nicht denken, daß es in Oesterreich anständige Menschen gibt.' „Tiie Italiener wollen eine italienische Univerfität' — fährt Bahr dann fort — „Um ihre Söhne auszubilden, und sie wollen sie in Triest, weil sie Triest nahe Haben Und weil ihre Söhne in fremden Städten Unglücklich sind. „Nein', sagt die Regierung, „sie wollen sie. Um Jrredentisten zu züchten!' Worauf zu antworten wäre: „Jrredentisten züchtet Ihr, Ihr, well jeder österreichische JtaAener .ein KredyttU fein

wird, so lange er sich ln Oesterreich fremd fühlt, Uick weil jeder sich in Oesterreich, fremd fühlen mUß, fo lang man ihm mißtraut! Tie Heimat meines Atenschen ist dort, wo er sich bei sich - zuhause fühlt. ^ Sorgt dafür! Und ferner, eine, bessere Zuchtvon Jrredentisten, als in Wien, gibt es gar nicht. In Wien fühlt sich der ita lienische Student fremd, er ist von Feindschaft Umgeben, i niemand Mmmt sich seiner an, Heim weh quält ihn; so sitzt er deir ganzen Tag mit den anderen, im Cafe i beisammen

. Um nur doch seine Sprache zu hören, .und wenn unter, diesen iMr ein einziger ist, den die Not-oder die.Sehn-- fucht zum Jrredentisten macht, so i sind es nach einem Monat alle; seelische Kontagion newltiman das. Und endlich: Ihr treibt jeden Italiener aus Oesterreich hinaus,: dem Ihr die Wahl: stellt, ein Italiener ot^r ein Oesterreicher zu sein! Es MUß ihm möglich werden, - als Italiener ein Oesterreicher zu. sein. Wie denn unser ganzes österreichisches.Problemdies ist, daß es Uns Mög lich werden l NMß

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1909/09_10_1909/SVB_1909_10_09_1_object_2549057.png
Seite 1 von 12
Datum: 09.10.1909
Umfang: 12
, waren die Deutschen in Oesterreich nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, ausrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn. Bedrängt in ver schiedenen Königreichen des Landes, da, wo sie mit einer großen Anzahl fremdsprachiger Bevölkerungen verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich. Denn wenn Oesterreich-Ungarn

. als Kaiseden Thron bestiegen, mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden hatte, mußte durch das gewaltsame Hin austreiben Oesterreich'Ungarns pus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Un garn unterbunden werden. Das fortwährend Oester reich zufließende deutsche Blut kam nicht mehr nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen sind dadurch in eine schwere, man möchte fast sagen trostlose Lage versetzt worden. Was M da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen

. Aber etwas dürfen sie nicht tun. Sie dürfen durchaus nicht über die Grenzen schielen; das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staatstreuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von feiten des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie eingegriffen wird. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsere Geschäfte mischt, so Hab auch Oesterreich-Ungarn das Recht, es sich zu vertitten, daß wir hineinschauen. Ich möchte das Wort König Ludwigs

I. wiederholen, daß er in der Befreiungshalle niederlegte, die er fünfzig Jahre nach der Schlacht bei Leipzig eröffnet hat, und das ich vor zwei Monaten zu den bayrischen Turnern sprach: „Mögen die Deutschen nie vergessen, wo. durch die Befreiungskriege notwendig wurden, und wodurch sie gesiegt!' Diese Worte gelten jetzt ganz besonders für das Verhältnis des Deutschen.Reiches zu Oesterreich-Ungarn. Notwendig wurden die Be freiungskriege durch die Uneinigkeit der Deutschen und deren Eifersucht. Möchte

so etwas nie mehr vorkommen in dem Verhältnisse zwischen den zwei großen Nachbar reichen. Gesiegt hat das Deutsche Reich durch Einigkeit, und was Einigkeit vermag, das haben wir gerade im letzten Jahre gesehen. Durch die Einigkeit der Deutschen mit Oesterreich-Ungarn wurde für beide ein schwerdrohender Krieg verhindert und der Frieden gewahrt. Dank dem wieder hergestellten guten Verhältnissen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn war es auch nur möglich, daß 1870 so schöne, schnelle Siege er rungen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1926/01_04_1926/Suedt_1926_04_01_4_object_580558.png
Seite 4 von 8
Datum: 01.04.1926
Umfang: 8
Battistis waren. Es ist sicher richttg, daß falls Tirol diesseits des Brenners geograsisch zum Trentino gehört die Schei dung der Rassen, der Psyche, der Gebräuche der bei den Regionen nicht mehr vertieft werden kann. Die Trentiner werden sich sträuben, wenn sie mit den Tirolern zusammengekoppelt werden. Denn sie sind reine italienische Rasse, die anderen rein deutsch und wollen deutsch bleiben. Insolange Oesterreich sie vereint hielt in einem einzigen Lande, waren die Tiroler die Unterdrücker

gegen folgende drei Punkte richten: Nach München, nach Wien, und nach Innsbruck. Oesterreich inuß mit den schärfsten Mit- tellr in die Wirklichkeit zurückgerufen rverden. Es hätte sich außer mit einem politisch unabhängigen StaatS- wefen auch ein gesichertes Wirtschaftsleben schaffen kön nen. Dre Oesterreicher haben diese Möglichkeit von sich gewiesen, sie hüben es vorgezogen, sich von DeuOch- land bei der-Hand nehmen zu lassen und sind ihmohne Zögern rn der gegen Italien gerichteten Hetzpropaganda gefolgt

' für Frankreich und alle übrigen Staaten, die heute mit begründetem Mißtrauen und vollem Recht die deutschen Rachepläne verfolgen. Wenn nun Oesterreich die Unmöglichkeit eines sÄbstän- digen Weiterbestandes so freimütig bekennt, so erklärt Italien ebenso feierlich, es wolle und werde Oesterreich seines Staatsgebiete zur Gänze einverleiben. Im Jahre 1918 chatten die siegreichen (?) italieni schen Bataillone die Möglichkeit gehabt, ohne Widerstund ihren Siegeszug bis in das Herz eines schmachvoll zertrümmerten

Oesterreich sortzusetzen. Sollten wir diese Unterlassung heute bereuen müssen? Es ist dies ehr brennendes Problem, das auf keinen Fall auf unbs- stimmte Zeit hinausgeschoben werden darf. Die Lage muß endlich geklärt werden. Wenn Oesterreich nicht mehr allein bestehen kann, so werden wir unverzüg lich alle Vorbereitungen treffen, um es in unsere Gren zen einzuschließen. Unsere Ausgabe ist es, Oesterreich das Recht auf seinen Fortbestand zu verleihen.' Der Erguß des Trientiner Provinzblattes ist vorerst

nicht Magisch zu nehmen und die Drohungen brauche» niemanden zu ängstigen. Der Gedanke, Oesterreich ganz einfach einzusacken, mag ja in manchem faschistischen Hirn stecken und ent solches Vorhaben würde auch ganz der fa- § schfftischen Mentalität angepaßt sein. Oesterreich wüiche f sich aber sehr bald für den italienischen Magen als ein- f schwer verdaulicher Bissen erweisen. Und noch ist es auch nicht so weit, daß in Europa nur Mussolini allein zu kommandieren hat. Die Wissenschaft zeugt für Südtirol

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/22_06_1907/SVB_1907_06_22_4_object_2542108.png
Seite 4 von 14
Datum: 22.06.1907
Umfang: 14
bis zur Generalversammlung unbesetzt. Bei den Holzarbeiten in St. Gertraud (Ulten) wurde der 20jährige Pahlersohn Johann Zöschg von St. Walburg durch einen fallenden Baum stamm zu einer fast unkenntlichen Masse erschlagen. Er war aus der Stelle tot. Nordtirol, 20. Juni. (Verschiedenes.) In Oesterreich leben beiläufig 9.300.000 Deutsche, Nichtdeutsche sind 16,500.000; in Ungarn leben 8.800.000 Magyaren, 10,600.000 Nichtmagyaren. Sollen nun die Minoritäten in beiden Staaten auf die Majoritäten keine Rücksicht nehmen

? Ist es nicht geziemend, daß jede Nation sich dem gleichen Rechte und Gesetze unterwirst und sich friedlich mit der andern verträgt? Das gebildetste Land der Erde ist Großbritannien, es treffen dort auf 1000 Ein wohner 170 Volksfchüler; an die zweite Stelle rückt der deutsche Schulmeister mit 158 Volksschülern. Die feingebildeten Franzosen nehmen erst die siebente Stelle ein. Gleich nach den Franzosen kommt das liebe Oesterreich mit 132 Volksschülern. Die Unge bildetsten sind die Serben mit 41 und die Russen

mit 37 Schülern. Unter 1000 Rekruten sind des Lesens unkundig: In Deutschland die Hälfte, in der Schweiz 6, bei den hellen Franzosen 58,m Oesterreich- Ungarn gar 220 (das drücken aber die lieben Un garn absichtlich so hinab), bei den Russen 620, bei den Serben 796; also der deutsche Schulmeister ist allen über! Auch im Erdäpfelkonsum nimmt er die erste Stelle ein. Deutschland produziert 435 Mill. Meterzentner, Rußland 228 Mill., Oesterreich- Ungarn 165 Mill. Die größte Maisproduktion haben die Vereinigten

Staaten von Amerika mit 642 Mill. Meterzentner, dann folgt Oesterreich-Ungarn mit 43 Mill. Auch mit Hafer sind die Vereinigten Staaten von Amerika am besten versehen: 144 Mill. Meterzentner, Rußland mit 138 Mill., Frankreich mit 37 und Oesterreich-Ungarn mit 29 Mill. Meter zentner. Das beste Roggenland ist Rußland, dann das Deutsche Reich, dann Oesterreich-Ungarn; daS beste Weizenland ist auch Rußland, an vierter Stelle steht Oesterreich-Ungarn und Deutschland erhält den fünften Platz. Das an Wein

reichste Land ist Frank reich, dann kommen Italien, Spanien, Oesterreich- Ungarn mit 8 Mill- Hektol. Am meisten Bier zu Fortsetzung siehe Seite 7.

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/06_12_1934/VBS_1934_12_06_2_object_3133918.png
Seite 2 von 16
Datum: 06.12.1934
Umfang: 16
der Vor« kriegsoolitik war. wird am Ende ein nicht ungefährlicher Punkt in der Balkanvolitlk der nächsten Jahre bleiben. Von beiden Seiten wer den Versuche unternommen, auch Oesterreich in die Konfliktstimmung zu verwickeln. Während die Heimwehr einer ernsten Diskussion der itngarischen Wünsche nicht abgeneigt wäre, bekundet Schuschnigg, gestützt auf die hohe Beamtenschaft, eine starke Zurückhaltung. Der Bundeskanzler, für den die Garantie der Selb ständigkeit Oesterreichs durch die Großmächte der wichtigste

, des Heim» wehrfÜhrers Grafen Revertera, der dafür ein- trai, das Saargebiet gehöre ohne Rücksicht auf parteipolitische Bindungen und Bedenken zu -Deutschland. Dann zeigte sich am Sonntag und Montag eine neue Einstellung des Kabi netts Schuschnigg in der Beurteilung der Saar- . frage. Man ist sich darüber klar gewesen, daß die Passivität Deutschlands und der natio nalsozialistischen Partei gegenüber Oesterreich init der Überraaenden Bedeutung der Saar frage für das Regime Hitlers zusammenhing

, und man rechnete vielleicht auch mit einem Mißerfolg Deutschlands und späteren inter nationalen Verwicklungen, die alle Kräfte des Dritten Reiches in den Beziehungen mit Frank reich festlegen würden. Die neue Einstellung, die mit der ganzen internationalen Lage zu sammenhängt, gebt nun soweit, daß Oesterreich nach der neuen offiziösen Lesart im Kamvfe für die Saar „Schulter an Schulter mit Deutsch land' stebe. Innenpolitisch bedeutet die neue Haltung Oesterreichs In der Saarfrage einen Erfolg der Heimwehren

. . Einen zweiten Punkt, in dem Oesterreich auf die Seite Deutschands geschwenkt ist. bildet die Rüstungsfrage. Man bemerkt, daß in der öster- eichischen Presse alle Berichte und ' Artikel die Aufrüstung Deutschlands unter- d: II : dies gilt auch für kritische Zitate der Auslandpresse. Diese wohlwollende Haltung ergibt sich aus der UeberlegUng, ein Erfolg des deutschen Kampfes um die militärische Gleich berechtigung müsse automatisch zu einer Aus hebung der Rültungsbeschränkunoen in den Ver trägen von Trianon

und Saint - Germain führen. Aus der neuen Einstellung des Kabinetts Schuschnigg in zwei wichtigen europäischen Fragen lassen sich allerdings noch keine Folge rungen für das weitere Verhältnis zwischen Deutschland und Oesterreich ableiten; es scheint aber in Wien ebenso wie in Rom der Wunsch zu bestehen, Unter Ausschaltung der spezifisch österreichischen Probleme einig« Berührungs punkte allgemeiner Natur zu findend um den herrschenden Waffenstillstand zwischen Wien und Berlin durch eine begrenzte

18
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/13_10_1897/MEZ_1897_10_13_2_object_671115.png
Seite 2 von 14
Datum: 13.10.1897
Umfang: 14
zusammenzubringen hoffen dürfen, so werden sie doch vielleicht lieber Alles beim Alten lassen. Goldene Worte finden wir in einer Flugschrift, welche jüngst in Deutschland erschienen ist und den Nationalitätenkampf in Oester reich behandelt. Es heißt dort: „Thöricht und unwürdig für uns Reichsdeutsche wäre es, den Kampf unserer Volksgenossen in Oesterreich nicht von ganzem Herzen und mit reichen Mitteln zu unterstützen. Die Sache der Deutschböhmen ist ganz und voll eine Sache des deutschen Volkes. Die deutsche

in Oesterreich. Es heißt darin: „Man be trachtet Oesterreich als die „schwache Stelle' des Dreibundes. Man ist gewöhnt auf Oesterreich als auf einen deutschen Staat ohne inneren Halt zu schauen, und die Slavophilen Aksakow und Fadejew haben offen ihre Meinung ausgesprochen, daß der Weg nach Konstantinopel über Wien führt. Wir Russen müssen stets eingedenk sein, daß Oesterreich — und die Zeit ist vielleicht nahe — nächst Frank reich unser bester Kamerad in der Entscheidung der allgemeinen europäischen Fragen

sein kann. Oesterreich ist der einzige Staat, der noch nie (die „P. W.' vergessen 1761, 1762 und auf das Auxiliarkorps Schwarzenberg 18.2) mit Rußland Krieg geführt hat, Oesterreich soll zum Nutzen und mit Hilfe des Slaventhums gedeihlich fortbestehen. Die national-föderative Autonomie ist die oräre 6u jour, und das deutsche Element ruht auf etwas erschüttertem Boden, was sich in einer ängstlich betonten Solidarität mit dem „Gcsammtvaterland' dokumentiert. Nach Rußlands Annäherung zu Bul garien und Polen

kann Oesterreich kaum noch gleich- giltig Rußland gegenüber sein und dürfte der Aufnahme in den friedlichen franko-russischen Bund gern ent gegensehen. (???) Die lokalen Wirren zwischen Deutschen und Slaven beizulegen und die Deutschen zur Erkenntniß ihrer wahren Rolle (d. h. Staats bürger 2. Klasse!) zu bringen, ist eine sehr wichtige Aufgabe für Oesterreich, die durch die beiden Natio- naliläten vom Kaiser Franz Joseph entgegengebrachte Sympathie ausführbar ist. Auch Rußland sieht die Aufgabe vor sich, neben

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1908/16_12_1908/MEZ_1908_12_16_1_object_681572.png
Seite 1 von 20
Datum: 16.12.1908
Umfang: 20
— '. ' >^5 »r.M Mittwoch, de« RS. Dezember 1SV8 Vevtscher Reichstag. herangetreteir ist. Ick will <cker mehr sagen: c„^ n>,...--?> Wir haben, ebenso wie andere Mächte, eine trafm ^ d ^-Dm t sche Reich. Kriegsmarine hinweist. Die schwere Gefahr für das Bündnis mit Oesterreich? Bürgermeisterwahl in Karlsbad. 5»pickÄk,»»s^ Ungarn und fiir das Deutsche Reich bedeute. Bei der Konstituierung der GemÄickevertre- lick das Mort un^ Der deutsche Reichskanzler muß es gestatten, in tung wurde der bisherige

ausfindig machen läßt. Unsere Rüstung -Dreadnought-Thp von 18.000—22.000 Tonnen gen sind von der Notwendigkeit diktiert. Uns nach deUtschm übergegangen, es fei daher Unbedingt ersorder- verschiedenen'Fronten verteidigen Au können. Ich aber prüfen, ob sie so viele Tausende iv-n N«,,, KkiviR-n lich, daß Oesterreich den Bau von 3 Schiffen bestreite^ nicht, daß die Lage in Emmpa zurzeit A' zU'l8.000-19.000 Tonnm raschestens in An? keine besonders behagliche ist; das aber ist sicher. griff nimmt, Knnal

Oesterreich-Ungarn. Freundschaft nnd Treue sind sehr , schöne Dinge; aber sie können nur geübt werden unter Berücksichtigung der Interessen Deutschlands nnd der Interessen der ganzen Welt, soweit es' sich UM den Frieden handÄt, keinar wenn er Oesterreich, veranlaßte, den Frieden LaMagsabgeordneten der Stadt Bozen, Dr. v. grinische Regierimg sucht uach einem Borwand, seinerseits nicht zU erschweren. Was wir von Walther,' Gelegenheit geben sollte, seinen Um VerhandlungenM einer friedlichen Verstän

den Rüstungen OesterreichMngarns in den letzten Wählern Wer die schwebeiKen Fragen des Land- digUng mit Oesterreich anzuknüpfen. Der monte-- Tagen vernommen haben, deUtet doch darauf tages Und dessen Tätigkeit bisher Ausführlichen! negrinifche Ministerpräsident hat sich geäußert, hin, daß Oesterreich-Ungarn damit Umgehe, Bericht zU erstatten. Seine AnsstMngen wur- daß bei gegenseitigem Wen Willen erne Ber gegen Serbien.losgehen. Der deutsche Einfluß den von der Versammlung mit lebhaftem, lang- stäiüigung

mit Oesterreich zu erzielen sem werde, nülß aufgeboten werden, !um diese kriegerischen andauerndem Beifall belohnt. In der darauf-« Aspirationen Kischanden werden zu lassen. BoK- folgenden Debatte sprach Herr Lehrer DelUg nien wid die Herzegowina sind in der Tat nach im Namen der Lehrerschaft für das ihr be denk Worte Bismarcks nicht die Knochen eines wiesen« Wohlwollen ihm den Dan? aus nnd bat Pommer'schen. Grenadiers wert. Die österreichi- ihn Um weitere Unterstützung. Auf ein Ersuchen Tkolisches. Mer'an

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/02_12_1888/MEZ_1888_12_02_2_object_582502.png
Seite 2 von 12
Datum: 02.12.1888
Umfang: 12
Seite 2 Merauer ZntunK. Z 7 Nr. 181 Feudalen, reactionäre Kellerluft wittemd , ange schlossen haben, den Kampf nicht blos für ihre Na tionalität, sondern vor allem für den Staat, dem sie als treueste Söhne angehören, und für die Dynastie, deren Herrschast in der alten Ostmark sie ..einst' hl blutigen Kämpfen ausgerichtet. Hier nun halten die 4t) Jahre der Regierung Kaiser Franz Joseph's I. Das Oesterreich bis zum Jahre 1848 und das ' Oesterreich-Ungarn von heute:? welch' ein Unterschied

entgegenstellenden neuen die Bcchn bereitem'^ Mit'einer Pflichtti^o-Md'einem z Ernst, - -! hie weit' über. seine Jahre gingA hat- Kaiser Frmz - - Joseph die/ Müllung seiner, hohen Bernfspfiichten angetreten^'nnd mit nimmermüder Ausdauer steht er '' >' heute' noch in ihrem Dienste:- uDer' 40.' Jahrestag ^ der Regierung'' unseres Kaisers Pehtdie - Völker ü Oesterreichs nicht' am'Ziele ihrer Wünsche' ^ der - 'Kampf' der^ Parteien^ aber ^v^tummt - an^ diesem i'- Tage, «und All-Oesterreich äfdenkt bimt^'d^.Herr

auch für die weitesten Kreise der Geschäftswelt ist, veröffentlicht die „Neue Züricher Zeitung' vom 26 v. M. die zwischen der Schweiz einerseits und Oesterreich-Ungarn anderseits vereinbarten Zollansätze. Dieselben find die Folgenden: 5 Einfuhr in Oesterreich-Ungar«. Sietmcirter Jetziger Zoll Zoll B»ldguldni - — , .-^.7' —- -- — - per loo Slg. Cacao, gemahlen,/Eacaomasse; Chocolade, 11- , ^. ^ ..,. Ehocoladesurrogäte und Fabrikate 50,— Kl),— Gondensirte Milch.-Kindermehle.-Kinder-' . . milchmehle (enthaltend

für den De- '!. tailverkauf adjustirt-zii'.iv K0,—? Seidenbeuteltuch . . > 200,— ,,S00,— Seidenwaaren, . gestickt öder mit Metall- .. . 7^ fäden; Tülle, Gaze; .Blonden und ' Spitzen.(Spitzentücher) u . ' K00,-^ Ganzseidenwaaren, auch ganzseidene Wirk- i , i n ^' . 7 - waarenjimit Ausnahme der hienach.Le« >' ' nannten? '7/ 7 7.'' ' ' . äno/-- «X),- Glatte Gewebe und'ArmL^ ?b ' ^ 200,—^ 600,-. - ! »l« s»lche smd, außer dim durch'den' l .,! 7 :l.' ^ Handelsvertrag zwischen^Oesterreich-Un-7,l garn und Italien

ZZ sU zugelassen.^' ,' ' 7 > . Rohe Baumwollgewebe der Nr^ 131 » d«S österreichisch, ungarischen Generallariss (30 fi ), sowie roher, ungemufterte: Tülle aus Nr. 132 des Generaltarifs (160 fl.) könn« gega Erlaubnißschein und . unter besonderen 'Controlbeddigunz zum Zollansatz von 40 fl. in Oesterreich-Ungarn eingeführt «erden, wenn sie zum Besticken bestimmt sind. s '. , -Gewöhnliches Töpfergeschirr ans gemeiner Thoaert«, einschließlich des KinderspielgeschirreS ans dem St. gallisch Rbeinthale, auch mit grober

21