Landtages hat für alle Vorstellungen unserer Genossen ein taubes Ohr gehabt; sie will den Abgang in dem Landeshaushalte, der nach . den hohen Staatsüberweisungen verbleibt, just tnit einem Landeszoll auf Weizen, Roggen,. Gerste, Hafer, Mais, Heidekorn, Hirse, Bräune, Bohnen, Erbsen, Linsen, Malz, Mehl, Eierteig waren, Haferflocken und allen sonstigen Erzeug- iiiffen aus Hülsen früchten hereinbringen: mit einer Steuer, die bei einer vielköpfigen Familie . im Jahr mindestens den Betrag von 7000 Kro nen
erreicht. Diese Abgabe ist bequem; jeder, der einen Bissen Brot essen will, muß sie bezahlen; die Steuer ist ergiebig, denn sie trägt dem Lande mehr als eine halbe Milliarde Kronen! Was fragen die Patentchristen, die im Tiroler Land tag ihr Unwesen treiben, ob das ausgehungerte Volk eine solche Steuer noch ertragen kann; was kümmern sich die vier Herren, die im Landtag die sogenannre „Großdentsche Volkspartei" prä sentieren, ob die P. T. Volksgenossen durch diese Steuer nicht noch zu einem größeren
Hunger verurteilt werden. Das LanD braucht Geld und . will, da die Mehrheit so stark ist, daß gegen ihr Diktat die sozialdemokratische Minderheit ein fach nicht aufzukommen vermag, uns diese Steuer einfach diktieren. Es verbietet zwar die Bundesverfassung die Ausrichtung von Zoll schranken zwischen den einzelnen Bundesländern Oesterreichs. Aber die schwarzen und schwarz- blauen Separatisten, die in Tirol herrschen, sche ren sich einen blauen Teufel uni die Gesetze des Bundes; sie haben in Tirol
die volle Macht und wollen diese einfach gegen das Volk auswirken lassen; sie wollen zeigen, wie bürgerliche Par- teien auf der Höhe ihrer Macht das Volk regie ren, sie wollen beweisen, wie bürgerliche Parteien ein Budget sanieren: indem man jedes Stäub chen Mehl, jede Bohne und jede Erbse besteuert, indem num auf jeden Bissen Brot eine tüchtige Lage Steuer schmiert! Dieser Brot-, Mehl- und Hülfen srüchtenz oll, der als Wahrzeichen der Liebe, welche die bürger liche Landtagskoalition Dem Tiroler Volke
ent gegenbringt, aufgerichtet wird, ist Raub', nackter Raub vom Lohne des Arbeiters, vom Gehalte des Beamten, von der mageren Pension, vom Einkommen des Kleinrentners, vom Verdienste des Kleinbauern und von der „Pension" der Kriegerswitwen. Raub, nackter Raub, denn das Land braucht- diese Steuer nicht. Gen. Rapoldi hat in seiner viereinhalbstündigen Rwe, die er in der heutigen Nachtsitzung des Landtages hielt, nachgewiesen, daß das Land ans den Steuern, welche der Nationalrat jüngst beschlossen