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Alpenland
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Seite 6 von 14
Datum: 07.04.1920
Umfang: 14
und Soldaten. Verschiedene politische und andere Personen nutzten die Unsicherheit aus. um die alten Sol daten zu der Ansicht zu überreden, daß sie des Eids nicht entbunden wurden, daß sie daher durch ihn weiter gefesselt und somit g>wungen seien, in dem ehmaligen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ihren obersten Kriegs herrn zu sehen, ihm daher Treue und Gehorsam schulden und seine Bestrebungen, seinen Willen gegen jedermann, auch gegen unser Volk durchsetzen müssen. Diele Personen, die meist

Standes bewiesen hat, meine Ueberzeugung öffentlich aussprechen und vertreten. Sie soll dem Schwankenden, Unsicheren seine Freiheit wiedergeben. Im folgenden gebe ich Zur Steigerung der Klarheit meine Uebe^eugung, in drei Abschnitte geteilt, wieder: 1. Mein Glaubensbekenntnis. 2. Die rechtliche Begründung. 3. Die gefühlsmäßige Begründung meiner Ueber- zeugimg. f. Mein, Glaubensbekenntnis. Von Jugend auf gehörte mein ganzes Gefühlsleben, meine gan. r Liebe, meinem Vaterlande Oesterreich. Gleich- zeitig

war ich aber ein begeisterter Sohn des deutschen Vol kes, dessen Größe, dessen Einheit ich herbeisehnte. Nur in einem deutschen Gemüt war die Liebe zu diesen zwei gegensätzlichen Begriffen möglich. Die deutsche Treue hielt sich an den hehrsten Begriff des Vaterlandes, das auch dann das gleiche blieb, als es aus dem Deutschen Reiche schied. Oesterreich war eine Schöpfung deutscher Kraft. Ein urdeutsches Fürstengeschlecht, das von den Deutschen zu seiner höchsten Würde erwählt worden war, hatte hier seine Hausmacht ersucht

. Deutsche Kämpfer schufen sie, deutsche Kraft schirmte sie gegen Osten, deutsche Kultur brachte den Slawen uno Magyaren Fortschritt und Bildung. Die Deut schen hatten somit in Oesterreich eine geschichtliche Aufgabe erfüllt und mußten sie noch weiter erfüllen. Hier hieß es Veu ausharrm im alten Vaterland, als deutscher Sohn seine ganze Kraft dem Oesterreich zu widmen, das ohne die Deutschen nicht bestehen konnte. Daneben war die Liebe zum deutschen Volke als Ganzes, der heiße Wunsch nach seinem Gedeihen

und Blühen, nach seiner vollen Einigung vollkommen möglich. Ich hoffte auf ein Wunder, das trotz der schweren Hindernisse die geschichtliche Notwendigkeit der Einigung des ganzen deutschen Volkes herbeisühren werde. Der Begriff Oesterreich-Ungarn fand seine Verkörpe rung im Monarchen, der als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Einheit des Vaterlandes darstellte, ^em daber iider Bürger, jeder Soldat den Treueid leistete, in dem sich gerade bei uns der Begriff des Vaterlandes versinnbildlichte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 19.08.1934
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 33. nach neuer Grosze und Herrlichkeit Oesterreichs. Das bringt es von selbst mit sich, daß die unzer trennbare Verbindung Oesterreichs' mit dem Haus Habsburg erkannt und gewürdigt wird. Will Oesterreich in Mitteleuropa wirklich etwas bedeu ten, will es die Aufgabe der Zusammenfassung und Neugliederung im Donauraum erfüllen, dann braucht es die Mithilfe jenes Herrscherhauses, das als „Haus Oesterreich" sich in die Weltgeschichte eingetragen hat. Nicht umsonst hat Kaiser Karl

auf seinem Sterbebette gesagt: „Ich muß so viel leiden, damit meine Völker wieder Zusammenkommen." Außerordentlich lichtvoll zeigt die Vorsehung Oesterreichs Aufgabe innerhalb der deutschen Nation. Vom Jahre 1866 an finden wir ein ständiges Da hinschwinden Oesterreichs und ein stetiges Wachs tum des preußisch geführten Deutschlands. Nun holte das Dritte Reich im vergangenen Jahre zum entscheidenden Vorstoß aus, um den letzten Ueber- rest des alten Oesterreich-Ungarn, unser heutiges Oesterreich, zum Verschwinden

zu bringen und es in den Schnappsack zu stecken. Oesterreich leistet Widerstand. Um so brutaler wird der Angriff, um so verbissener die Wut des Angreifers. Um so kräftiger wird aber auch die Abwehr. Diese Ab wehr wird geführt, indem der Oesterreicher sich auf sein eigentliches Wesen besinnt und des riesen großen Unterschiedes inne wird, der zwischen ihm und dem Preußen besteht. Die Hohlheit des soge nannten nationalen Schlagwortes wird offenbar. Nicht nur wir selber, sondern alle Welt lernte er kennen

, daß die besten menschlichen Werte des deutschen Volkstums in Oesterreich verkörpert sind, während das Dritte Reich unter dem Namen „Deutschtum" einer wüsten Barbarei verfallen ist. Heute gilt Oesterreich überall als der Hort des wahren und besseren Deutschtums. Der Anschluß schwindel ist endgültig vorüber. Das kleine Oester reich hat dem brutalen und machtstolzen Dritten Reich eine diplomatische und moralische Nieder lage bereitet, von der sich Hitler nicht so bald er holen wird. Durch seinen Widerstand

ist Oesterreich zur großen Hoffnung aller jener Bewohner des Dritten Reiches geworden, die den Tag herbeiseh nen, an dem die Herrschaft Hitlers zusammen - bricht. Heute scheint es so zu sein, daß Oesterreichs Ansehen wächst, während das das preußische Kai serreich fortsetzende Dritte Reich immer mehr ver rufen und verachtet wird. In Deutschland sagt man bekanntlich, Hitler sei Oesterreichs Rache für Königgrätz. Die Sache stimmt haargenau. Ohne den Krieg von 1866 und ohne die Niederlage Oesterreichs

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1918
Umfang: 4
. Man darf sich des halb auch nicht wundern, wenn reichsdeutsche Blätter hie wmd da sich unvertraut mit den öster reichischen Begebenheiten zeigen. Umso mehr Freude empfinde ich darüber, daß viele rcichs- deutsche Zeitungen die Ereignisse, welche jetzt hier so starke Erregung Hervorrufen, maßvoll u. ruhig besprechen." — Ein anderer Politiker wieder bemerkte: „Das Bündnis zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ganz anderer Art als das unserer Gegner. Ter Krieg hat uns näher zu einander gebracht

sprach hierauf in begeisterten Worten von unserem Kaiser, seiner goldenen Natur und seinen Herzenseigenschaften und sagte dann: „Ge wiß müssen wir Deutsche in Oesterreich unsere Stellung gegenüber den Nichtdeutschen mit Ent schiedenheit behaupten, aber wir müssen und wir wollen schwarzgelb durch und durch bleiben. Von Schönerer trennt uns eine große Kluft. Dessen Wege wollen w i r nicht gehen." — Ein vierter bemerkte: „Deutschland bedarf, um selbst seinen vielen Feinden gegenüber bestehen zu kön nen

, eines starken Oesterreich-Ungarn. Dieses aber ist nur stark als Monarchie. Oesterreich- Ungarn als Republik oder auch nur aufgelöst in verschiedene Einzelstaatcn, wäre im Nu zerschla gen und eine Beute der wildesten Anarchie. Des-' halb ist jede dynastiefeindliche Bewegung für un ser Vaterland ein Verderben und geradezu ver hängnisvoll. Oesterreich-Ungarn bedarf aber wei ter, um stark zu sein, des Friedens zwischen sei nen Nationen. Der Völkerstreit zehrt an seinen Kräften und lähmt

seine volkswirtschaftliche Tätigkeit. Des wirtschaftlichen Auii-bwungcs aber bedarf Oesterreich-Ungarn als eines dritten Faktors, um stark zu sein. Dies jedoch nicht bloß die Gesamtmonarckne als solche, sondern auch Oesterreich im besonderen, um nicht gegen Ungarn zu verkümmern oder auch nur zurückzutreten." Dieser Gedanke: „Deutschland bedarf eines starken Oesterreich-Ungarn wurde noch weiter un ter voller Zustimmung aller besprochen ungefähr in folgenden Gedankengängen: Eine alldeutsche Bewegung, etwa im Bestreben

, die deutschen Ge biete Oesterreichs dem Deutschen Reiche anzuglie dern, wäre nicht bloß unheilvoll für Oesterreich- * Lienz, Dienstag, 14. Mai Ungarn, sondern ebenso für Deutschland. Die notwendige Folge wäre, daß immer mehr nicht deutsche Völker und Staaten feindselig sich gegen das Deutsche Reich wenden würden. Der Plan der Gegner, Deutschland einzukreisen, würde dann trotz der jetzigen militärischen Niederlage der En tente doch noch zur Verwirklichung gelangen. — Tie Polen haben in der Cholmer Angelegen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1931
Umfang: 6
er. mit einigen hun dert Tirolern nach Südamerika auszuwanöern, ist unser ganzes Ausmanderungsproblem wieder in den Vordergrund der allgemeinen Interessen gerückt. Die Regierung soll diesen Auswanderern ganz ansehnliche Beträge zur Verfügung stellen, Beträge, die hinreichen würden, auch in Oesterreich sich ein kleineres Gut anzu- schaffen. Ob der Plan allerdings bei der Erörterung aller solks p ol i ti s ch e n und v o l k s w i r t s ch a f t l i ch e n Zeiten der Angelegenheit den verschiedenen Einwendun gen

Stand halten kann, ist eine andere Frage, die vorerst noch nicht erörtert werden soll. Bezeichnend aber ist es, Saß zur gleichen Zeit, in der in Oesterreich für dieses Auswanderungsprojekt Stimmung gemacht wird, in der Schweiz ähnliche Stimmung gemacht wird für — die Einwanderung nach Oesterreich. Da sich das Interesse in den Schweizer landwirtschaft lichen Kreisen für eine Auswanderung nach Oesterreich in der letzten Zeit immer mehrte, ließ die „Schweizerische Bereinigung der Jnnenkolonisation

und industrielle Landwirtschaft" durch ihren Direktor Professor Dr. Hans Bernhard Studien über dieses Problem anstellen. Diese Studien veröffentlichte Bernhard nun in einer Zchrift „Die Landbauzonen und ländlichen Ansiedlungs- iedingungen in Oesterreich". Da es auch für uns von jcößtem Interesse ist, zu beachten, wie man im Aus lände die österreichischen Siedlungsfragen sieht, geben vir nachstehend die Mitteilungen wieder, die die „Neue .Micher Zeitung" über den Inhalt der Bernüardschen Ztudienschrift

veröffentlicht: Tie österreichische Landwirtschaft bat seit dem Kriege trotz Kriegsfolgen und Vertrag von St. Germain ganz gewaltige Anstrengungen gemacht. Dazu ist die Berkehrslage des larrdwirtschaftlichen Wirtschaftsraumes ungünstig. Wien als Hauptmarkt liegt exzentrisch an einem Zipfel nahe der Landesgrenze. Das heutige Oesterreich be- tieht aus etwa drei Viertel Bergland und einem Viertel Flachland. Der unproduktive Boden umfaßt 90 Prozent gegenüber 75 Prozent in der Schweiz. Oesterreich führte 1928

österreichische Land wirtschaft fast aller Kultnrarten zeigt überhaupt eine stark extensive Bewirtschaftung, mrd die Güter sind meist nach unseren schweizertschenBegriffen m herabgemirtschaftetem Zustande. / Für den Schweizer Siedler handelt es sich daher in der Regel darum, das übernommene Gut heraufzuwirtschaf ten. Während die Güter in der Schweiz überkapitalisiert sind, sind sie in Oesterreich außerordentlich billig und kommen im Durchschnitt je nach Lage und Bonität etwa

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 11.05.1934
Umfang: 4
" vom 5. d. M. zufolge, eine französische Reporterin, Odette Arnaut, die dafür seitens einer gewissen mauschelnden Presse, die wir alle kennen, als „gewissenhafte, scharfsinnige Frau" gefeiert worden ist, über Oesterreich „geplaudert". Sie schrieb unter anderem folgendes: „Hundertfünfzig Jahre sind es her, daß Andreas Hofer die Bergbewohner Tirols zum Ver- teidigungskampf gegen die bayrische Invasion aufries. Was heute geschieht, ist ein Gegenstück zu jener großen Zeit: Oester reich kämpft für seine Unabhängigkeit

Oesterreich" erschienen. Nach der einleitenden Feststellung, daß die österreichisch-deutsche Auseinandersetzung nunmehr ein Niveau ereicht habe, das für jeden Angehörigen unseres Volkes — gleichgültig welcher weltanschaulichen Einstellung — immer unerträglicher werden müsie, wird eine neue Schrift des Haupt mannes a. D. Dr. Vodo Kaltenboeck* besprochen. Ohne sich mit dem allen einverstanden zu erklären, was dieser Autor, ein gebürtiger Württemberger, bereits bekannt durch sein Werk „Armee im Schatten

", das eine Ehrenrettung der alten Armee Oesterreichs darstellt, in deren Reihen er sich im Weltkrieg die Goldene Tapferkeitsmedaille errungen hat, über das uns allen so nahegehende Problem „Deutschland-Oesterreich" aus führt, zitiert das besagte Blatt besonders eine Stelle aus ge nanntem Buch, worin es heißt: „Oesterreich hat eine deutsche Aufgabe. Seine alte Aufgabe aber, sich des gesamtdeutschen Schicksals, derzeit also sich des großen Reichsgedankens anzu nehmen, wird viel zu wenig erfaßt. Außerordentliche Zeiten

erfordern außerordentliche ÄZege und Mittel. Im Reiche, dem Oesterreich noch vor 70 Jahren angehörte, kämpft eine Revo- lution um ein neues Deutschland, um den ewigen Sinn der deutschen Sendung, um die Frage „Reich" oder „Staat". * „Deutschland — Oesterreich!" Irrtum und Richtung. Alfred- Luser-Verlag, Wien 1934. Oe st erreich aber schweigt und spricht von den Auf gaben der „Ostmark"! Kaum ein politisches Schlagwort hat im Oesterreich unserer Tage größeres Unheil angerichtet

als dieses: Das verhängnisvolle Wort führt dazu, die Stellung des alten und des neuen Oesterreich in der Erfüllung einer östlichen und südöstlichen Aufgabe allein zu sehen und aus dieser eine abseits der Reichsausgabe liegende Spezialaufgabe für sich abzuleiten. Heute, wo Oesterreichs eine große deutsche Aufgabe harrt, wäre das Ostmarkbekenntnis nachgerade der Beweis dafür, daß der Oesterreicher selbst in einer Zeit vaterländischen Aufschwun ges i m H a l b e n st e ck e n b l e i b e n und sich damit absinden wolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1922
Umfang: 8
Obrigkeitssystems aus dem Leben geschieden, mit ihm sinkt auch der personifizierte Anlaß zur karlistischen Restaura tion ins Grab. Karl Habsburg, oder bester: seine Umgebung und die spärlichen Anhänger der Habsburgerclique in Oesterreich und insbe sondere in Ungarn, glaubten noch immer nicht an den Spruch der Geschichte, daß die Monarchie in Oesterreich-Nugar n zur Liquidierung reif fei, sie meinten, es sei lediglich eine unselige Verknüp fung von Umstünden gewesen, die im November 1918 den Sturz

die Kalkulation der legiti-mistischeu Propheten war falsch. .Herr Habsburg ist zweimal auf höchst abentemrliche und für einen „sehnsüchtig erwar teten" Landesvater unwürdige Weise in Umgarn gelandet, von wo aus die „Liebe" der ehemaligen Untertanen auch in Oesterreich mit Feuer und Schwert wieder zurückerworben lverden sollte. Er mußte jedoch das erstemal unter dem Schutze österreichischer republikanischer Gendarmerie und Reichswehr sowie sozialdemokratischer Vertrau ensmänner den Boden seines „heißgeliebten

un garischen Vaterlandes" unrühmlich verlassen und durch Oesterreich ins Schweizer Exil zurück kehren. Das zweiternal, von seiner ränkesüchtigen fV.rti-fJv» irn hoHf* i»? nvlb We niger Glück, denn siehe, selbst die ihm angeblich Getreuen, vor allem fein „Platzhalter" Hort'hy, zwangen den Abenteurer mit Waffengewalt zum Abzug. Allerdings war nicht zuletzt die unzwei deutige Haltung der Kleinen Entente daran schuld, daß sich die monarchistischen Machthaber in Budapest entschlossen, den „König" anstatt

werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Kinder große Freude hatten, endgültig, zu ihren Eltern zu kommen. Nur dem elfjährigen' Kronprinzen fiel der Abschied von der Schweiz schwer. Trotz seines kindlichen Alters verstoß es der weit über sein Alter kluge und ein sichtsvolle Junge sehr wohl, daß die Reise eine Reise in die Verbannung sei, aus der es, weiß Gott wenn, eine Rettung gebe. Schwer wurde ihm der Abschied von der Schweiz, rmrso mehr, als derselbe ein Scheiden von Oesterreich bedeutete

, an dem der Kron prinz mit ganzem Herzen hängt. Dar über entnehmen wir einem uns zur Verfügung gestellten Privatbriefe folgende wahrheitsgetreue, wahrhaft rührende Schilderung. Es heißt da: „Er (der Kronprinz) ist mit einem solchen Heimweh nach seinem geliebten Oesterreich fort, daß es einem das Herz zerrissen hat. „Einmal lassen Sie mich noch Oesterreich sehen!" — er bat es nicht, er flehte es, und als hätte ich ihm das ersehnteste, das größte Geschenk gemacht, flog er mir um den Hals, als ich es zusagte

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.09.1921
Umfang: 4
zn- rttcktreten werde. Er würde dann durch Loucheur ersetzt werden, es sei aber auch möglich, daß das ganze Kabinett zurücktrete, doch werde es sich nur uw eine kurze Krise handeln, die wahrscheinlich au einem Tage ge löst wird. Ungarn hat sich, wie Oesterreich, dem FriedenSdrrrate der siegreichen Ententestaaten uMerworfen. Es hat den Friedensvertrag von Trianon unterzeichnet und ratifi ziert und damit die Verpflichtung übernommen,- den Teil Deutschwestungarns, der durch den Friedensvertrag von St. Germain

Oesterreich zugesprochen wurde, an Oesterreich zu übergeben. Die Art der Uebergabe wurde zwischen der Entente, Oesterreich und Ungarn genau ver einbart. Nicht unmittelbar an Oesterreich war darnach das Burgenland von Ungarn zu übergeben, sondern an die Entente, und aus den Händen der Entente hatte das Burgenland in die österreichische Verwaltung übergeben zu werden. Die Uebergabe des Burgenlandes an die En tente vollzog sich in vollster Ordnung. Allem Anscheine nach sollte auch die Uebergabe

an Oesterreich sich ord nungsgemäß vollziehen. Damit konnte umsomehr gerech net werden, als Ungarn seinen diplomatisch-politischen Kaurpf um das Burgenland, in dem es ersichtlich die Un terstützung Frankreichs genossen hat — wenigstens bis zum Osterabenteuer des gewesenen Kaisers Karl in Ungarn ließ sich diese Unterstützung deutlich erkennen — in aller Form verloren hatte. Die Entente blieb bei den Bestimmungen des Frie- densvertrageL über das Burgenland, sitr deren Inhalt seinerzeit nicht etwa

ein Wohlwollen der Entente für die von ihr geschafsene, lebensunfähige Republik Oesterreich ausschlaggebend war, sondern die Erwägung, daß politische und wirtschaftliche Gründe allzusehr dage gen waren, die tschechoslowakischen und südslawischen Wünsche hinsichtlich des Aufteilens des Burgenlandes auf diese beiden Staaten zu erfüllen. Man weiß, daß zur Zeit der Verhandlungen über den Friedensvertrag von St. Germain der Gedanke eines Korridors, der die Tschechoslowakei mit dem Südslawenstaate un mittelbar

verbinden sollte, stark im Vordergründe der Erörterungen stand. Die Gefahr, daß das Burgenlanö den wesentlichen Teil dieses tschechoslowakisch-südslawi schen Korridors bilden könnte, war nicht gering. Sie be weist, daß das Burgenlanö, wenn es schon Oesterreich nicht zugesprochen werden sollte, auf keinem Fall unga rischer Besitz geblieben wäre. Die Tatsache, die nieman dem Vesser bekannt ist, als den politischen Kreisen Un garns, wäre durchaus geeignet gewesen, Ungarn das Ab finden mit dem Abtreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1921
Umfang: 8
der österreichischen Regie rung hiezu einzuholen. Der Schweizer Gesandte Burcart habe-die Mitteiilung gemacht, daß die Schweiz mit der Rückreise einverstanden sei. Die Rückreise werde im Einvernehmen mit der ungarischen und der schweizerischen Regierung in der nächsten Zeit unter den entsprechenden Vorsichtsmaßregeln durchgeführt werden. Der Bundeskanzler be tonte des Weiteren die Sicherungsmaßnahmen, die getroffen worden seien, um eine Rückwirkung der Vorgänge in Ungarn auf Oesterreich zu ver meiden. Die Debatte

werde für 20 Jahre aufgehoben. Die Lösung der w e st u n g a r i- s ch e n Frage betrachte die Regierung als natio nales Problem. DieFortsetzung der österreichisch- ungarischen Besprechungen in Wien werde für die nächste Zeit angeregt werden. Der Bundes kanzler erwähnte, daß gewisse der von uns an gestrebten Losung der bürgen ländischen Frage gegnerische Kreise mit dem Versuche operieren, die Anschlußbewegung in Oesterreich auszunützen, um den Anfall des Durgenlandes cm Oesterreich zu verhindern

. Er habe hier ziemlich sichere Beweise in Händen. In Besprechung der Stellung der Regierung in der Anschlußftage verwies Herr Mayr aus seine Besprechungen mit dem Minister des Aeu- ßern Lord Cuckzon und dem Präsidenten Mille rand und erklärte, sowohl in England als auch in Frankreich halte man die gegenwärtige An- schlußbewegung in Oesterreich für einen poli tischen Fehler. Die politische Lage Euro pas verlange nach Ansicht insbesondere der maß gebenden Persönlichkeiten in Paris «ein selb ständiges und unabhängiges

noch an. An derselben beteiligten sich insbesondere der Vorsitzende S t r a k o s ch, der Berichterstat ter A v e n o l, Sir Drirrrmond Fraser, Direk tor des Manchester und Liverpooler Distriktes der Panking Comp, und Erweiterer und Orga nisator des Ter Meulenschen Projektes, 'ferner Ter Meuten selbst, sowie der Vertreter des englischen Schatzamtes N i e m e y e r. Der ur sprüngliche Plan, gesonderte Memoranden an die Alliierten und an Oesterreich zu richten, wurde fallen gelassen Es soll eine einheit liche Note abgesaßt

werden, die Punkt für Punkt alle Voraussetzungen anführt, die von den Alliierten einerseits und Oesterreich an dererseits zu schaffen wären, um eine Grundlage für die vorn Finanzkomitee des Völkerbunds einzuleitende Kreditaktion zu bieten. Die 9tote wird voraussichtlich schon, heute mit tags fertig-gestellt sein und sogleich den Alliier ten und Oesterreich wie dem Völkerbunde mit- geteilt werden. Die Note hat als Grundlage für die ganze weitere Aktion zu gelten. Die wichtigste Forderung, die an Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.01.1934
Umfang: 16
, um mit . ihren Führern zu geloben, bis zum Aeußersten für die Unabhängigkeit Oesterreichs einzutreten und dem Führer Dr. Dollfuß Gefolgschaft 3U leisten. Bundeskanzler Dr. Dollfuß hielt eme begeistert aufgenommene Ansprache, in der er erklärte, daß die Geduld mil den Staatsseinden zu Ende sei und daß man ihnen nunmehr mit aller Strenge be- gegnen werde. „Oesterreich wird ewig leben!", sagte der Kanzler unter stürmischem Beifall, der sich nieder holte, als Vizekanzler Fey das Wort ergriff, der versicherte

, daß er auf seinem Posten unbeugsam und hart stehe und Ordnung in Oesterreich machen werde. Unter den Klängen des Kaiserschützenmarsches schüttelte Bundeskanzler Dr. Dollfuß hieraus Major Fey die Hände. Falsche Rechnungen. Wenn ich so hie und da sinniere, wie dieses und jenes gekommen ist, und besonders warum es so und nicht anders gekommen ist — dann wird dar aus zunächst nicht ein Artikel, sondern ein Gebet. Ein Lobgebet für die Herrlichkeit und Weisheit Gottes, ein Bittgebet, daß er gnädig mit uns sei

zu folgen, der sie neu lich eingeladen hat, ehrlich mitzuarbeiten am Auf bau des neuen Oesterreich. Mit welchem Lärm wurde vor noch nicht vielen Jahren der Anschluß an Deutschland gepriesen! Alle möglichen Leute verkündeten ihn als die einzige Rettung. Nun er leben wir für diese Torheit die Quittung. Sie wird uns in Form des nationalsozialistischen Terrors er teilt, der allerdings die Wirkung ausübt, daß die Oesterreicher von der Anschlußbegeisterung gründ lich geheilt werden. Ein wahres Wort sagt

: Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Alle falschen An schauungen, denen man huldigt, rächen sich und die Völker müssen für sie büßen. Alle Ungerechtig keiten rächen sich und die Völker werden für sie bestraft. Nur Völker und Staaten, die Gottes Ge setz achten und ehren, haben Bestand. Die Torhei ten, die man in Oesterreich begangen hat, haben uns schweren Prüfungen ausgesetzt, aber sie haben letzten Endes dazu geführt, daß wir wieder auf den richtigen Weg zurückgebracht wurden und den richtigen

Weg vor uns sahen. Gerade in diesen Tagen vollzieht sich ein Ereignis, welches das Verhältnis zwischen Deutschland und Oesterreich endgültig klären und bestimmen wird. Zu Anfang des Jahres schien Hit ler Miene zu machen, Friedensverhandlungen mit Oesterreich einzuleiten. Um diese nicht zu stören, bewies unsere Regierung ein gewisses Entgegen kommen für die Nationalsozialisten, indem sie einige Gefangene in Freiheit setzte. Anstatt, daß nun von draußen diese Haltung gewürdigt worden wäre, wurden Bomben

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 03.07.1897
Umfang: 10
dieses zum neuen Abonnement ein und ver weisen auf die am Kopf des Blattes ersichtlich ge machten Bezugsbedingungen. Die Administration. I«r politische« Geschichte ««serer Monarchie. (Fortsetzung.) Große innere Zerwürfnisse hatte in der deutsch- habsburgischen Monarchie die Reformation herbei geführt. Die Lehre des Dr. Martin Luther hatte auch in den österreichischen Ländern ihre Anhänger gefunden und manchen zum Abfall von der katho lischen Kirche bewogen. Als dann unter Fer dinand II. in Oesterreich

; Oesterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien wurden unterworfen und der Weiterbestand der österreichischen Monarchie war wieder gesichert. Der traurige und in seinen Folgen so verderbliche dreißigjährige Krieg hatte für Oesterreich wenigstens die eine gute Folge, daß durch ihn das Gefühl der Zusammengehörigkeit der einzelnen durch das Haus Habsburg vereinigten Königreiche und Länder immer lebendiger wurde. Durch den dreizehnjährigen spanischen Erbfolge krieg, in welchem hauptsächlich deutsch- österreichische

und böhmische Truppen in Verwendung kamen, erhielt Oesterreich einige italienische Länder und Belgien. Infolge der letzteren Erwerbung wurde ihm aber in Frankreich eine gefährliche Nachbarschaft und durch die italienischen Erwerbungen wurde es in alle Geschicke der unglücklichen Halbinsel verflochten und gerieth durch das erklärliche Streben, sich seinen welschen Besitz zu sichern, mit begehrlichen Nachbar mächten, sowie mit der noch heute bestehenden natio nalen Abneigung der Italiener gegen jede Fremd

herrschaft in Konflikt. Seit 1550 hatten auch mit nur geringen Unterbrechungen die Kä pfe um Ungarn mit dem Erbfeinde der Christenheit, den Türken, fortgedauert. Durch zwei Jahrhunderte mußte I Oesterreich seinen Ansprüche auf Ungarn durch ge- waffnete Hand Nachdruck verleihen, aber es er forderte der größten Kraftanstrengungen, und zeit weilig war das türkische Ungarn größer als das österreichische. Die Türkenkriege bilden glorreiche Blätter in Oesterreichs Annalen, welches damals Europas Vormauer

die Erbfolge der weiblichen Nachkommen des regierenden Kaisers in Ermangelung männlicher sichergestellt werden. Die pragmatische Sanktion war bei Lebzeiten Karls nicht nur von den österreichischen Ländern, sondern auch von den europäischen Mächten Europas anerkannt worden, wurde aber sofort ig- norirt, als Maria Theresia den Thron bestieg. Bayern, Frankreich, Spanien und Preußen griffen gleichzeitig zu den Waffen, um Oesterreich zu zer- stücken. Da zeigte sich, daß es den Habsburgern in der That gelungen

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1931
Umfang: 4
Experiment und für solche Versuche ist die die Zusammenfassung aller Kräfte die Ret tung. Auf daher zur befreienden Tat, noch ist Oesterreich in unserem Besitze! Wie Kaiser Karl der Letzte Deutschlaad hintergmg. Zn der in Deutschböhmen erscheinenden „Sudetendeutschen Tages zeitung" fand sich kürzlich folgender Artikel, der auch die Oesterreicher interessieren dürfte: „Lügner, Feigting und Verräter" — so nennt Fürst Bülow in seinen „Denkwürdigkeiten" den toten Kaiser Kart und ruft durch diese scharfe

-! Oesterreich. Da brach der Krieg aus! Millionen von „Söhnen" der tur, die ich so verstehe, daß künftighin nicht mehr die politischen! künftigen „Landesmutter", der katholischen Erzherzogin Zita, wurden Parteien zu reden haben, sondern - ein Mann, der nichts an-! um Habsburgs Ehre willen unter die Waffen gezwungen. Den leib- deres als das allgemeine Volkswohl kennt und in j lichen Brüdern jener „Landesmutter" aber hat der spätere Kaiser diesem Srnne dann selbstverständlich rücksichtslos re- j Karl

. Sie hat sür Oesterreich kein Programm, dieses verkörpert sich für sie in dem Namen „Hitler". Sie ist! letzten Endes eine sozialistische Arbeiterpartei! auf nationaler Grundlage, daher also nicht jene eigentliche; Volksbewegung, wie die Heimwehr, welche alle Schichten des! Volkes, alle Stände und Berufe umfaßt. Auch die National-' sozialisten bekämpfen das jetzt herrschende parlamentarisch demokratische System und wollen mit dem „Dritten Reich" den wahren sozialen Volksstaat errichten. Ob dies Hitler

taten sie Dienst und nannten in ihren Feldpostbriefen an ihre Schwester, der Kaiserin von Oesterreich, die verbündeten Deutschen grundsätzlich nur VERBRflMÜHBSFELLE PELZMANTEL PEHMEN IN REICHER AUSWAHL KÜRSCHNER INION OBHOLZER INNSBRUCK, HERZOG-FRIEDRICH-STRflSSE NR. 32 Mit seinen im Auftrag Kaiser Karls unternommenen Schritten bei den Regierungen in Paris und London verfolgte Sixtus — seinem eigenen Bekenntnis nach — nur den einen Zweck, durch V e r m i t t- v lungeines Sonderfriedens

und eines Bündnisses zwischen leisten vermögen, bevor sie sich bei uns in die Reihe der Staats-! Oesterreich-Ungarn und der Entente das Deutsche Reich retter stellen. Ein Vergleich zwischen hüben und drüben ist nicht zulässig, denn bei uns geht es um Sein oder R i ch t- s ei n, dreht es sich um eine rein deutschösterrei- chische Frage und in diesem Existenzkämpfe, dessen Ent scheidung in kurzer Zeit fallen muß, kann uns Hitler nichts sein. Für unsere Nationalsozialisten gelten aber nur die Be fehle Hitlers

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.08.1916
Umfang: 4
getreten. Es ist einleuchtend, daß zwischen der italienischen Kriegserklärung an Deutschland und der der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn ein innerer Zusammenhang besteht, und daß das ge rn e i u s a m e Vorgehen der beiden V e r r ä - t e r das Ergebnis eines Komplottes ist. Par nobile fratrum! Wie die Hilfe Italiens iv vorigen Jahr den osterr.-Ungar. Siegeszug im Osten nicht aufzuhalten vermochte^ wie trotz des Eidbruches König Viktor Ema- rruels die Befreiung Polens

. Sie bezeichnen den Ver such, der Kriegserklärung das Mäntelchen von Berech tigung umzuhängen, als vollständig verunglückt. Seine Entschließung ist nich>t anderes als die Konsequenz des schon früher verübten Treubruches. An der Kriegs lage wird nunmehr der zwischen Deutschland und Ita lien geklärte Zustand umso weniger ändern, als die italienische Heeresmacht bis heute keine irgendwelche entscheidende Rolle spielte. Betr. die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich heben die Blätter hervor, daß das zeitliche

Zusammen fallen beider Kriegserklärungen aus eine gemein same Regie Hinweise. Oesterreich-Ungarn und seine Verbündeten, welche die bis zum letzten Moment aüf- rechterhaltene lichtscheue Komödie Bratianus kannten, mag die Kriegserklärung nicht überraschen. Die Zen- man wird ja durstig, wenn man viel spricht. Und der Beamte geht in das Wirtshaus, um ein bißchen Zu trinken. Wie er wieder zurückkommt, sind die Ge fährte alle fort, keine Wagen, keine Ochsen, gerade als hätte sie der Boden verschluckt

. rr Kriegserklärungen. Die lange Reihe der Kriegserklärungen wurde nunmehr durch 3 weitere ergänzt, so daß deren Zahl jetzt 30 beziehungs weise 32 beträgt. Der Reihe nach sind seit Ausbruch des Weltkrieges folgende Kriegserklärungen erfolgt: 1914 1. Oesterreich-Ungarn an Serbien 28. Juli; 2. Deutschland an Rußland 1. August: 3. Deutschland an Frankreich 3. Auaust; 4. Deutschland an Belgien 4. August; 5. England an Deutschland 4. August: 6. Oesterreich-Ungarn an Rußland 5. August; 7. Serbien an Deutschland 6. August

; 8. Montenegro an Oesterreich-Ungarn 7. August; 9. Montenegro an Deutschland 11. August; 10. England an Oesterreich-Ungarn 13. August; 11. Frankreich an Oesterreich-Ungarn 13. August; 12. Japan an Deutschland 23. August; 13. Oesterreich an Japan 26. August: 14. Oesterreich an Belgien i7. August; 15. Rußland an die Türkei 31. Oktober ; 16. England an die Türkei 5. November; warten. Das scheint Habsucht, ist es wohl auch, aber nicht Habsucht allein, sondern auch Vorsicht und Angst. Die Bauern und Kausleute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.05.1918
Umfang: 4
nach Ratifikation des Friedensvertrages mit den Regierungen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns in Verhandlungen darüber eintreten wird, in welcher Weise der Ueberschuß Rumäniens an Erdölen und Erdölerzeugnissen Deutsch land, Oesterreich und Ungarn zur Verfügung gestellt wer den könne, ohne daß die Lebensinteressen Rumäniens ge fährdet werden. Der zweite Teil enthält das wirtschaftliche Abkommen. Danach verkauft Rumänien an Deutschland, Oesterreich und Ungarn die Ueberschüsse des Landes an Getreide aller Art

sich Rumänien, die Ueberschüsse obgenannter Artikel an Deutsch- laüd» Oesterreich und Ungarn zu liefern, falls diese es ver langen. Dieses Verlangen kann auf den Gesamtüberschuß »der auf bestimmte Mengen dieser Erzeugnisse gerichtet fein. Machen die Vertragsstaaten von dem Uebernahms- recht für ein Jahr keinen Gebrauch, so erlischt die Ver pflichtung Rumäniens auch für die folgenden Jahre. Für andere als die erwähnten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, wie Obst und Wein, bleiben besondere Vereinbarungen

Vor behalten, mit der Maßgabe, daß Rumänien sich bereit er klärt. die Ueberschüsse von 1918 an Deutschland, Oesterreich und Ungarn zu liefern. Für die aus diesem Vertrag zu liefernden Erzeugnisse wird Rumänien Ausfuhrverbote er lassen. um die Erfüllung des Vertrages sicherzustellen. Falls Deutschland, Oesterreich und Ungarn nur Teile der Ueberschüsse verlangen, wird die Ausfuhr so lange nicht gestattet, als die beanspruchten Teile des Ueberschusses nicht geliefert oder die Lieferung nicht gesichert

ist. Die Feststellung der Ueberschüsse erfolgt grundsätzlich durch die rumänische Regierung unter Mitwirkung der Vertreter Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Hiebei werden die Verhältnisse der durchschnittlichen Ausfuhr in den Jahren 1908—1913 der Gesamterzeugung unter entsprechender Be- rückfichtigung der Veränderungen im rumänischen Wirt schaftsgebiete zugrunde gelegt. Die Art der Aufbringung, Uebernahme, Zahlung wird durch die von Rumänien zu er richtende Ausfuhrstelle einvernehmlich mit der in Rumänien

von Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu errichtenden Stelle geregelt werden. Letztere ist frei, insbesondere von Abgaben und Gebühren. Deutschland und Oesterreich-Un garn werden bestrebt sein, die Ausfuhr aller in Rumänien benötigten Waren, Ganz- und Halbfabrikate, Rohstoffe usw., insbesondere der zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung nötigen Gegenstände zu fördern. Um den Be dürfnissen des Landes Rechnung zu tragen, sind sie bereit, sogleich nach Ratifikation des Friedensvertrages in Ver handlungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 04.04.1937
Umfang: 16
Bezussvreise m f 1 wöchentlichem „W e l t g u ck". ein» schlietzl. Postzust.. oiertelj. für Oester reich 8 4.50. Tschechoslowakei Kc 24.—. Bezugspreise ohne „W el 1 gu ck", einschlietzl. Post zust., für Oesterreich, Viertels. 8 3.10, Tschechoslowakei vierteljährig Xe 15.—, Die Bezugsgebühren sind im voraus zu entrichten. Einzelpreis m Groschen Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teil sind mit einem Stern und einer Nummer versehen. Anzeigenannahme durch d. Verwaltung in Innsbruck

von Madeira Am 1. April begeht Oesterreich einen schmerzlichen Gedenktag. Vor fünfzehn Jahren starb an diesem Tage Kaiser Karl auf der Insel Madeira in Verbannung und Not. Dieser Herrscher, auf den sich die Fülle des Unglückes gehäuft hatte, litt und starb mit dem Mute eines Christen, der ganz mit Gott einig geworden ist. Erinnern wir Aelteren uns — und den Jüngeren sei es hiemit vorgestellt: Als der greise Kaiser Franz Joseph die müden Augen schloß, stand Oesterreich- Ungarn mitten im Toben

? — unter den Lasten seufzte, die ihnen der Krieg auferlegte. Er wußte auch, daß es politisch falsch war, den Krieg fortzusetzen, weil die Ueberspannung der Kräfte den zu sicheren Zusammenbruch herbeiführen mußte. Oesterreich hatte sich in diesen Krieg nicht be geben, um Eroberungen zu machen, sondern weil es von jenen, die ihm nach dem Leben trachteten, zu einem Existenzkampf herausgefordert worden war. Kaum hatte Kaiser Karl den ehrwürdigen Thron seiner Väter bestiegen, so stellte er seinen Verbünde ten

gelassen werden. Ganz besonders verübelt wurden die edlen Bemühungen des Kaisers um einen für alle er träglichen Frieden von deutscher Seite. Vom deutschen Hauptquartier aus wurde gegen den Kaiser und die Kaiserin eine wüste Hetze entfesselt. Nicht nur in der reichsdeutschen Presse, sondern vor allem durch die Ausspendung reicher Geldmittel an gewisse „nationale Kreise" in Oesterreich, die als Gegenleistung für diese bare Münze die Lüge vom „Verräter" und von der „Verräterin" aufbrachten

Kaiser aus dem Hause der Habsburger im Auftrag der sreimaurerischen Weltverschwörung seiner Rechte zu berauben und nun nach dem Sturze des Thrones, zum Sturze des Altares vorwärtszu- ! stürmen. Oesterreich wurde zur Republik erklärt. Das ! Volk wurde natürlich nicht gefragt. Nicht genug da- ! mit. Der Haß gegen das Kaiserhaus ging sogar so weit, 1 daß der Kaiser samt seiner Familie aus Oesterreich ausgewiesen wurde. Und noch nicht genug damit. Man beschlagnahmte das Privateigentum der Habsburger

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.03.1922
Umfang: 4
Sette S. ,9?eit e ft* Seftunr Nr. 88. f. €1« Lcryerifches Urteil über Oejierrerch. Dr. H" i m, Ler Vorsitzende -er Bayerischen BEs- parte', ^espriHt im „Bayrischen .Kurier" die VerHättnisse in Oesterreich, wobei er folc-ende Betrachtungen ansteut: „Wichtig sind alte wirtschaftlichen Veränderungen in unserem Nachbarland Oesterreich, besonders für uns in Bayern, weil ja Oesterreich uns mehr oder minder zum Anschauungsunterricht dient. Wir stehen heute für die wichtigsten GeSrauchsgegenstünde

bei den gleichen Preisen wie Oesterreich vor W* Jahren. Die Ungleichung hat sich nun in Sen letzten Monaten in immer rascherem Tempo vollzogen. Wenn es bei uns so weiter geht und wenn in Oesterreich wirklich infolge der Kredithilfe die Zahlkraft des Geldes steigt, so müßte sich ja alsbald eine ganz wesentliche Annäherung der P rei sVer hältnisse und im Wirtschaftsleben zwischen beiden Lärldern vollziehen. Der Vorgang erheischt volles In teresse, weil er Gelegenheit zu beobachten gibt, ob die Hilfe von außen

, d- h. die Kredithilfe, auf Oesterreich dauernde Wirkung hat. Ich für meinen Teil möchte das verneinen. Mit Krediten kann wirtschaftlich er schütterten Ländern wie Rußland, Ocsterreich, Deutsch land ttberhauptnicht geholfen werden, ebensowenig, wie man einem verschuldeten, schlecht wirtschaftenden Ge schäftsmann damit hilft, wenn man ihm weiters Geld pumpt und somit seine Schuldenlast erhöht. Diese Ueberschätzung des Kapitals wird sich ver hängnisvoll rächen. Auslandskredite bringen Länder in Hörigkeit

der Kreditgeber. Eine dauernde Hilfe brin gen sie nicht, wenn nicht von Innen heraus reformiert wird. Ein Land wie Oesterreich, das hun'dertiausende von Drohnen beherbergt, die nicht von der Arbeit, sondern vom Handel leben, mit einer Hauptstadt, in der sich hun derttausende von 'Nichtstuern herumtreiben, die mit der MitLagssonne aufflehen, deren ganze Tätigkeit sich ton Kaffeehaus, das die Winkelbörse ersetzt, abfpielt, kann nicht gesunden. Ein Land, auf dem der Mehltau des Marxismus liegt, der jede Einsicht

und Einkehr ver hindert, dessen doktrinäre Halsstarrigkeit die Umkehr ver hindert, kann nicht gesunden. Ein Land, das ein Heer von 30.000 Mann unterhält, das kein Heer ist, und dafür Milliarden aufwendet — über das eine Regierung, die Ordnung schaffen will, nicht die geringste Gewalt hat — kann nicht hochkommen. Die Hilfe von außen ist w e r k l o S, wenn nicht der innere Aufbau damit Schritt hält und dafür sind in Oesterreich nicht die geringsten Anzeichen vorhanden. In Oesterreich ist nicht eine Spur

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1918
Umfang: 8
nicht be schworen, da er in der Thronrede den Eid auf diese nicht abgelegt, sondern das Ge löbnis für einen Zeitpunkt sich Vorbe halten hat. in welchem ein neues, starkes, glückliches Oesterreich fest ausgebaut fein wird nach innen und nach außen. Nach die ser neuen Verfassung soll Oesterreich eine Art Bundesstaat werden. Die einzelnen Na tionalitäten. Deutsche. Slawen. Tschechen. Ukrainer. Rumänen sollen auf Grund ihrer nationalen Besiedlungsgebiete selbstän dige Gemeinwesen bilden. Sie sollen sich ehestens

ab und verlangten in einer Entschließung, daß samt, liche deutsche Gebiete in Oesterreich zu einem nationa- len Gemeinwesen vereinigt werden, das das Selbstbe- stimmungsrecht des deutschen Volkes in Oesterreich auszuüben berufen ist. 28 Parlamentarier beim Kaiser. Kaiser Karl hat am letzten Samstag 28 Parlamen. tarier fast aller Parteien des Abgeordnetenhauses zu sich zu einer Besprechung der neuen Staatsverfassung auf Grmvd des Selbstbcstimmungsrechtes der Völker berufen, von der christlichsozialen Partei

und wurden Steine gegen den Regierungsvertreter geworfen, der dann die Versammlung, welche die Unteilbarkeit Ti- rols forderte, als aufgelöst erklärte. Der Volkstag nahm folgende Entschließung an: 1. Der Tiroler Volkstag in Brixen begrüßt den Zusammenschluß deut scher Reichsratsabgeordneten als gemeinsame Bertre- tung des deutschen Volkes in Oesterreich, 2. und hält cs in diesem über die Zukunft Tirols entscheidenden Augenblick dringend geboten, das durch die Geschichte und wirtschaftliche Beziehungen

zusammengehörige Land Tirol in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Den Ladinern ist ihre volle Freiheit, selbständiges Bestimmungsrecht, als selbständige freie Nation unbe dingt zu wahren. 3. Der Tiroler Volkstag nimmt auch für Tirol das Sclbstbestimmungsrechl in An- spruch und verlangt die Anerkennung dieses Rechtes auch für den Fall, wenn Nichtdeutschtiroler sich für das Verbleiben bei Tirol und Oesterreich entscheiden. 4. Er wünscht weiters die Fortdauer und möglichst in nige Ausgestaltung

hätte, sich plötzlich in die neuen Verhältnisse versetzt fühlte, der würde sich gar nicht mehr auskennen und vollständig verwirrt werden. Rechter Hund, linker Hand. alles ist vertauscht. Zar Nikolaus von Ruß land hat gegen die Kaiser von Deutschland und Oesterreich einen Vernichtungskrieg ge führt und dabei nicht nur Land, sonderp auch das Leben verloren. In Rußland ist eine sozialrevolutionäre Partei ans Ruder ge kommen, die Bolschewikiregierung, und diese hat sich durch viele Monate bemüht

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1918
Umfang: 8
nicht be schworen. da er in der Thronrede den Eid auf diese nicht abgelegt, sondern das Ge löbnis für einen Zeitpunkt sich Vorbe halten hat. in welchem ein neues, starkes, glückliches Oesterreich fest ausgebaut sein wird nach innen und nach außen. Nach die ser neuen Verfassung soll Oesterreich eine Art Bundesstaat werden. Die einzelnen Na tionalitäten, Deutsche, Slawen, Tschechen, Ukrainer, Rumänen sollen aus Grund ihrer nationalen Vesiedlungsgebiete selbstän dige Gemeinwesen bilden. Sie sollen sich ehestens

längere Beratungen ab und verlangten in einer Entschließung, daß samt- liche deutsche Gebiete in Oesterreich zu einem nationa- len Gemeinwesen vereinigt werden, das das Selbstbe- stimmungsrecht des deutschen Volkes in Oesterreich auszuüben berufen ist. 28 Parlamentarier beim Kaiser. Kaiser Karl hat am letzten Samstag 28 Parlamen- tarier fast aller Parteien des Abgeordnetenhauses zu sich zu einer Besprechung der neuen Staatsverfassung auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes der Völker berufen

ein furchtbarer Lärm und wurden Steine gegen den Regierungsvertreter geworfen, der dann die Versammlung, welche die Unteilbarkeit Ti- rols forderte, als aufgelöst erklärte. Der Volkstag nahm folgende Entschließung an: 1. Der Tiroler Volkstag in Brixen begrüßt den Zusammenschluß deut scher Reichsratsabgeordneteu als gemeinsame Vertre- tung des deutschen Volkes in Oesterreich, 2. und hält cs in diesem über die Zukunft Tirols entscheidenden Augenblick dringend geboten, das durch die Geschichte

und wirtschaftliche Beziehungen zusammengehörige Land Tirol in vollem Umsange aufrecht zu erhalten. Den Ladinern ist ihre volle Freiheit, selbständiges Bestimmungsrecht, als selbständige freie Nation unbe dingt zu wahren. 3. Der Tiroler Volkstag nimmt auch für Tirol das Selbstbestimmungsrecht in An- spruch und verlangt die Anerkennung dieses Rechtes auch für den Fall, wenn Nichtdeutschtiroler sich für das Verbleiben bei Tirol und Oesterreich entscheiden. 4. Er wünscht weiters die Fortdauer und möglichst in nige

ein Mensch, der die Kriegszeit verschlafen hätte, sich plötzlich in die neuen Verhältnisse versetzt fühlte, der würde sich gar nicht mehr auskennen und vollständig verwirrt werden. Rechter Hand, linker Hand. ! alles ist vertauscht. Zar Nikolaus von Ruß land hat gegen die Kaiser von Deutschland und Oesterreich einen Vernichtungskrieg ge führt und dabei nicht nur Land, sondern auch das Leben verloren. In Rußland ist eine fozialrevolutionäre Partei ans Ruder ge kommen, die Bolschewikiregierung

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1918
Umfang: 8
nicht be schworen. da er in der Thronrede den Eid auf diese nicht abgelegt, sondern das Ge löbnis für einen Zeitpunkt sich Vorbe halten hat. in welchem ein neues, starkes, glückliches Oesterreich fest ausgebaut sein wird nach innen und nach außen. Nach die ser neuen Verfassung so!! Oesterreich eine Art Bundesstaat werden. Die einzelnen Na tionalitäten, Deutsche, Slawen, Tschechen. Ukrainer. Rumänen sollen aus Grund ihrer nationalen Besiedlungsgebiete selbstän dige Gemeinwesen bilden. Sie sollen sich ehestens

ob und verlangten in einer Entschließung, daß samt- iiche deutsche Gebiete in Oesterreich zu einem nationa- len Gemeinwesen vereinigt werden, das das Selbstbe- stimmungsrecht des deutschen Volkes in Oesterreich auszukben berufen ist. 28 Parlamentarier beim Kaiser. Kaiser Karl hat am letzten Samstag 28 Parlamen- tarier fast aller Parteien des Abgeordnetenhauses zu sich zu einer Besprechung der neuen Staatsverfassirng aus Grund des Selbstbestimmungsrechtes der Völker berufen, von der christlichsozialen Partei

und wurden Steine gegen den Regierungsvertreter geworfen, der dann die Versammlung, welche die Unteilbarkeit Ti rols forderte, als aufgelöst erklärte. Der Volkstag nahm folgende Entschließung an: 1. Der Tiroler Volkstag in Brixen begrüßt den Zusammenschluß deut scher Reichsratsabgeordneten als gemeinsame Vertre tung des deutschen Volkes in Oesterreich, 2. und hält cs in diesem über die Zukunft Tirols entscheidenden Augenblick dringend geboten, das durch die Geschichte und wirtschaftliche Beziehungen

zusammengehörige Land Tirol in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Den Ladinern ist ihre volle Freiheit, selbständiges Bestimmungsrecht, als selbständige freie Nation unbe- dingt zu wahren. 3. Der Tiroler Volkstag nimmt auch für Tirol das Selbstbestimmungsrecht in An- spruch und verlangt die Anerkennung dieses Rechtes auch für den Fall, tvenn Nichtdeutschtiroler sich für das Verbleiben bei Tirol und Oesterreich entscheiden. 4. Er wünscht weiters die Fortdauer und möglichst in nige Ausgestaltung

hübte, sich plötzlich in die neuen Verhältnisse versetzt fühlte, der würde sich gar nicht mehr auskennen und vollständig verwirrt werden. Rechter Hand, linker Hand. ! alles ist vertauscht. Zar Nikolaus von Ruß land hat gegen die Kaiser von Deutschland und Oesterreich einen Vernichtungskrieg ge führt und dabei nicht nur Land, sondern auch das Leben verloren. In Rußland ist eine sozialrevolutionare Partei ans Ruder ge kommen, die Bolschewikiregierung, und diese hat sich durch viele Monate bemüht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.08.1932
Umfang: 16
, 22. M. Himmelfahrt Okt. Dienstag, 23. Philipp. Mittwoch, 24. Bartholomäus. Donnerstag, 25. Ludwig. Der Kampf um Oesterreichs Kohlenversorgung. Das jetzige Oesterreich hat einen jährlichen Kohlen* bedarf von rund acht Millionen Tonnen. (Eine Tonne ---- 1000 Kilogramm.) Steinkohlengruben besitzt es nur zwei, und zwar in Grünbach und am Schneeberge. Die dort gewonnene Kohle ist aber nicht gerade sehr hochwertig und auch der Menge nach können diese Gruben den Be darf bei weitem nicht decken. Außerdem aber verfügt

Oesterreich über ausgedehnte Draunkohlenreviere, welche eine gut brauchbare Kohle von hohem Kaloriengehalt liefern, nachdem die Kohle einem Trocknungsprozeß unter* warfen worden ist. (Unter Kalorie versteht man jene Wärmemenge, die notwendig ist, um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen.) Aber alle Kohlengruben zusammen 'können auch bei höchster Ausbeute von fünf Millionen Tonnen liefern, während die jetzige Leistung etwa 3 y 2 bis 4 Millionen beträgt. Drei Millionen Ton* nen müssen daher

aus dem Auslande bezogen werden. Frachtlich bietet Oesterreich als Abnehmer für Kohle besonderes Interesse den tschechoslowakischen, polnischen, deutschen und ungarischen Gruben, aber auch englische und zum Teil auch französische Gruben zeigen ein ge* wisses Interesse an -der Belieferung des österreichischen Marktes mit Steinkohle. Als in den ersten Nachkriegs, fahren Deutschland infolge des Verlustes von Ober* schlesien und des Saargebietes sowie der Besetzung des Ruhrgebietes in der Kohlenversorgung stark

beschränkt war, konnte es nicht an einen Export nach Oesterreich denken. Und so war es nur eine Selbstverständlichkeit, daß eine Gruppe tschechoslowakischer und polnischer (ober* schlesischer) Gruben den österreichischen Markt für ihre Kohle eroberten. 4 bis 4l4 Millionen Tonnen Kohle kamen jahraus, jahrein aus diesen Revieren nach Oester* reich, besser gesagt, hauptsächlich nach Wien und eine sehr straff gehandhabte Preisvereinbarung hat bis vor kurzem trotz der sinkenden Weltmarktpreise

in Oesterreich, des Generaldirektors Dr. Seefehlner von der A. E. G. Union in Wien zu, der in einer Zeit der günstigsten Konjunktur und verhältnismäßig billigem Geld vor den Kohlen* baronen die Waffen strecken mußte. Nun ist Generaldirektor Dr. Seefehlner von der Leitung der A. E. G. Union in die Direktion der Oester* reichischen Bundesbahnen übersiedelt und hat die Kennt nis von den Vorgängen auf dem Kohlenmarkt zu diesem neuen Posten mitgebracht. Fast vom ersten Augenblick seiner Tätigkeit

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 15.01.1928
Umfang: 20
man in England für die Wiederherstellung des alten Oesterreich überhaupt sein, sondern ganz ein ande rer. England braucht Italien als Gegengewicht gegen Frankreich und Jugoslawien, Italien braucht Ungarn, um die Jugoslawen im Rücken zu belä stigen. und, wie man sieht, für den Kriegsfall auch ernstlich zu bedrohen. Daher liefert man den Un garn Waffen, deswegen sieht man es gerne, wenn in Ungarn der Irredentismus in die Halme schießt, das heißt, wenn man an allen Grenzen Propa ganda für die Wiedererwerbung

ländern so grausam behandelt und dem Tode über liefert wurde. Deswegen ist England genau fo wie Italien gegen die Rückkehr Kaiser und König Ottos. Die Sache geht auch uns an, und zwar viel mehr, als man glaubt. Auch wir haben ehemals ungarisches Gebiet, das Burgen land oder Westungarn. Westungarn wurde uns im Friedensvertrage zugesprochen, und zwar das ganze. Ungarn machte aber gar keine Miene, das Land freiwillig herauszugeben. Oesterreich hat nun bedauerlicherweise nichts besseres zu tun gewußt

, als Westungarn sich mit Gewalt anzuelg- nen. Die Friedensverträge sind Rechtsbrüche; dar über ist sich heute alles einig. Wenn es unrecht war, uns Südtirol zu nehmen, dann war es aucy unrecht, den Ungarn das Burgenland zu nehmen und uns Zuzusprechen. Es wäre daher gerecht und staatspolitisch klug gewesen, wenn Oesterreich ge sagt hätte, das Burgenland nehmen wir nur dann, wenn wir dazu gezwungen werden. Statt dessen ist Oesterreich mit Militär ins Burgenland gerückt unk hat sich desselben zu bemächtigen

gesucht. Da mit hat es eigentlich durch die Tat die Rechtmäßig keit der Friedensverträge anerkannt und das er reicht. was die Gegner wollten, daß die beiden Staaten, die mehr denn je nach dem unglücklichen Kriege aufeinander angewiesen waren und die durch Zusammenhalten sich die Lage gegenseitig wesentlich hätten erleichtern können, zu Feinden wurden. Oesterreich war zu schwach, um das Burgenland militärisch zu besetzen. Die Folge war ein halb jähriger verdeckter Kriegszustand, und das Ende

. Wie brenzlich die Sache ist, geht aus folgendem hervor Vor zirka sechs Wochen wurde der Bundeskanz ler Dr. Seipel im Parlament gefragt, wie es denn eigentlich mit dem Burgenland stehe, da sehr ver dächtige Nachrichten von dorther kommen: Dr. Seipel erklärte dazumal, er habe von der ungari schen Regierung die formale (förmliche) Versiche rung erhalten, daß sie die Frage der Grenze zwi schen Ungarn und Oesterreich als ein für allemal bereinigt ansehe. Der ungarische Außenminister Dr. Valko behauptete

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