Freitag, den 5. Oktober 1934. Xsl »AlpenzeN n n g' Seite ? BonderschönenStadtBudavest Augenblicksbilder von Willy Pollack. Als ich Sie, meine verehrten Leserinnen und Leser, in meinem letzten Artikel gedanklich ver ließ, da nahmen wir den unvergeßlichen Eindruck unserer abendlichen Ankunft in dem fast, festlich beleuchteten Budapest mit in unserer behagliches Boudoir, das mir in einem der eleganten Donau hotels gewählt hatten. Am nächsten Morgen, gut ausgeschlafen, ge nießen wir zunächst
den imposanten Blick hinüber nach Ofen oder Buda, wie man es auch bezeichnet, dem vielleicht großartigeren Zwillingsbruder von Pest. Da liegt, uns gerade gegenüber die könig liche Burg, gewaltig und trotzig mit ihren Zinnen und Kuppeln; links erblicken wir das so genannte Kastell, einen uralten Festungsbau, und unter uns fließt die Donau dahin mit ihren gran diosen Brücken, ein wahrhaft majestätischer Strom. Doch wir haben nicht Zeit, müßig zu sein, wollen wir linser „Pensum', Budapest lind
, und während wir von den großen Terrassen des Schlosses den einzigartigen Blick auf das gegen überliegende Budapest genießen, bewegen uns wehmütige Gedanken an all da-;, was auch das ungarische Volk einst sein eigen nannte und Wa es durch ein Kriegsschicksal verlor. In den hell erleuchteten, luxuriösen Hallen des St. Gellert Hotels erhalten wir einen Ein druck von dem vornehmen Charakter ungarischer Geselligkeit, die sich hier gern ein Rendez-vous gibt und die in den äußerst exklusiv, aber doch sehr ge mütlich gehaltenen
, auf das hochliegende Kastell und auf den Blocksberg, den sogenannten ..Hausberg' von Budapest. Immer aufs neue lernen wir aber in Budapest, daß es sich hier nicht nur um eine ganz wundervoll gelegene Hauptstadt, sondern auch um eine Bade stadt handelt, in der jährlich Tausende und Aber tausende Heilling und Genesung finden. Unser Jbuß-Auto bringt uns nun durch die monumen talen Straßenzüge der Andrassy-Utca zum Stadt wäldchen, dem Crholungspark der Budapester. Wir denken an den Berliner Tiergarten
, wie der l'portlustigen Jugend durch die Anlage eines offe nen Strandbades, in dem an heißen Sommertagen sich auch hier unzählige der Großstadt entronnene Menschen erfrischen. Auch als Kunststadt ist Budapest von aller höchstem Interesse. Unter seinen öffentlichen Plätzen ist der Milleniumsplatz heute vielleicht ge rade geschichtlich am beachtenswertesten. Das schöne Denkmal, das seinen Mittelpunkt bildet, zeigt datz Reiterstandbild König Arpads, umgeben von seinen Heerführern, bei seinem Einzug in Ungarn