hat sich ein völliger Archipel gebildet, ein Jnselreich, von dem Hunderte von Wildenten Besitz ergriffen haben. Recht wunderlich lässt sich, wie den gan zen Winter über, so noch immer das Wetter an, das sich in den seltsamsten. Cvntrasten gefällt. Am Mon tag leitete beispielsweise Schnee und Regen die Woche ein, der Dienstag gemahnte an den Frühling mit heiterem Himmel und lauen Lüften, gestern war alles grau in grau, ein trostloses Landschaftsbild mit ziehenden Nebeln und düsteren Farben ringsum, nasskalt die Luft
, der See bewegt, die ganze Natur wie vom Frost gebeutelt, heute wieder will das Wetter mit einem goldenen Sommertag wetteifern. Aufgefallen ist übrigens, dass der heurige Winter, der überhaupt den Namen kaum verdient, so fast gar keinen Nebel brachte. Nur zweimal ist es vorge kommen, dass der Dampfer nicht in den Hafen fand, trotzdem die Signalglocke fortwährend vom Leucht- thnrme tönte. Früher ist es oft vorgekommen, dass das Schiff stundenlang im dicken Nebelheim den Hafeneingang suchte, fortwährend
in das Nebelhorn stoßend und oft sehr weit ablavierend, bis ein gün stiger Windstoß in die Wand eine Bresche blies, durch die das Licht und der Glockenschall vom Leuchtthurme dringen konnten. Um wie viel gün stiger war dies im heurigen Winter! Und wo sind die berüchtigten Nebel? Im „Boten' las ich jüngst — in Südtirol. Ist das nicht die verkehrte Welt? r. Feldkirch. 22. Febr. Die Dilettanten-Wohl- thätigkeits-Thealer-Gesellschäst verschaffte uns gestern wieder einen äußerst genussreichen Abend. Zum Besten
und 13 fl. in Geld. Beginn um 1 Uhr nachmittags, Ende um 12 Uhr nacht«. Mnfikvereins-Concerte. Am 20 d. M. veranstaltete der Musikverein sein drittes Mitgliederconcert, dessen Programm — an Schwierigkeiten reich und nicht leicht zu be wältigen — zur Ehre der Mitwirkenden sei es ge sagt, in tüchtigster Weise durchgeführt wurde. Von den Vocalnummern nennen wir zunächst die Rhap sodie von Brahms (Fragment aus Goethes „Harzreise im Winter') für Alt-Solo, Männerchor und Orchester op. 56. Als Göthe den „Werther
. Und in der That reiste der Dichter im Winter 1777 dem Harz zu. um den Jüngling per sönlich kennen zu lernen. Goethe war aber nicht im Stande, trotz des besten Willens, denselben aus seinem traurigen, selbstquälerischen Seelenzustande zu retten und schied von dem Wunderlichen, sich jeder weiteren Pflicht entbunden erachtend. Dieses Bild des ein samen, unglücklichen Jünglings hat nun Brahms seiner Rhapsodie zu Grunde gelegt und aus dem Goethe'fchen Fragment eine Scene geschaffen, die an Jammer, Friedlosigkeit