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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 31.03.1915
Umfang: 8
werden den betreffenden Zeichnern unter brieflicher Verständi gung gutgeschrieben. Die definitiven Stücke der Kriegsanleihe werden ebenfalls gegen Vorweis der Abrechnung an der Kasse ausgefolgt oder auf Wunsch durch die Post zugesandt. Kriegsgefangen. In der Verlustliste Nr. 147 finden wir u. o. folgende Kriegsgefangene aus unseren heimischen Truppenkörpern: Auer Franz Peter, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Obertilliach. 1882. verw., kcieges. (Moskau, Rußland). — Crazzolaro AlsonS, 3. KM . Ersatz Komp., Bruneck. Abtei

, 1887, kriegSges. — Decassian Giovanni, Waffenm. III. Tit. II. Kl., 3. KjR., 8. Komp.. Amp.zzo. Buchen- st in, 1889, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). — Doblander Hermann, 3 KjR.. 5. Komp., Bozen. 1881, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syc-Darja, Rußland). — Echart Joses, 3. KM., 7. Komp., Reutte, Heiterwang, 1891, kriegsges. (OmSk. Ruß land). — Feichter Valentin, 3. KM., 5. Komp, Bruncck. Trusten, 1886. kriegsges. (EvakuationS- spital Nr. 43 in Rjäfan, Rußland) — FcanzeSchini Joses

, 3. KjR., 4. Komp, Bozen. Psatten, 1890, kriegSges. (KainSk, Gouvernement TomSk, Sibirien). — Maier Franz, 3. KM, 4. Komp., Schlünders, Tomberg. 1887, kriegSges. (KainSk, Gouvernement Tomsk. Sibirien, Raßland). — Matha Jofef, 3. KM., 3. Komp., Bozen. Eppan, 1885. verw , kriegsgef (Wolsk. Gouvernement Saratow. Rußland). — Niederleimbacher Josef, Patrouillef. Tit.-Unterj. 3. KM. 1. Komp.. Bozen, Neumarkt, 1889, kriegS gef. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). —Ober hoser August, 3. KM-, Ersatz

Bataillon. Brixen, Meransen, 1889, verw. kriegsgef. (Wolsk. Gou vernement Ssaratow, Rußland). — Patterer Albert, 3. KM., 11. Komp., Lienz. Windisch Matrei, 1892, kriegsgef. (Taschkent, G:b. Syr Tarja, Rußland), — Pojer Hermann, 3. KM, 2. Komp.. Bozen, Salurn, 1891, kriegsgef. (Taschkent, Gouvernement Syr-Darja, Rußland) — Stocker Josef, 3. KjR., 9. Komp., Schlanders, Schladerns, 1890, verw., kriegsgef. (WolSk, Gouvernement Ssaratow, Ruß land). — Troyer Joses, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Jnnichen, 1890

, kriegsgef. (Samarkand, Gouverne- ment Turkestan, Russisch Zentralasien). — Vetter Josef, ZugSf., 3. KjR., 6. Komp., Brixen. Sterzing. 1889, kriegsgef. (Taschkent, Geb. Syr.-Darja, Ruß land). Ergänzungen und Berichtigungen zu den Verlustlisten Ur. 63,4S und 6S. Wierer statt Wieser Johann, ZugSs., 3. KjR., 12. Komp., Bruneck. Niederrasen, 1885, verw., kriegSges. (Eva- kuationSspital Nc. 57 in Tambow, Rußland.) War verw. gemeldet. — Fundneider Johann. Unterj., Tit.-ZugSs. statt Jäger, 3. KjR., 2 Komp

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

und wenn man das schon könnte, so kann man nicht gegen den Willen eines so großen Teiles des Voltes Krieg führen. Außerdem braucht man zur Führung eines Krieges noch Offiziere, und zwar tüchtige und energische Offiziere. Sowjetrüßland hat sich einen Teil seiner Offiziere aus den Reihen der Zaren- armee geholt. Auch Deutschland müßte einen großen Teil seiner Führer aus den Reihen des gewesenen kaiserlichen Heeres holen. Es frägt sich aber, ob die deutschen Offiziere zum Kampf gegen Rußland zu gebrauchen

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.03.1918
Umfang: 8
9. März 1918 Tiroler Volksblau. Seite 5 Leber die Bedeutung des Briedens in Brest-Ntowsk lesen wir im „Fremdenblatt': Im August des Jahres 1914 schickte sich Rußland an, einen neuen Groberungszng von gigantischem Umfange zu unter- nehmen.Das Werk, welches Zar Peter der Große begonnen hatte, sollte vollendet werden. Der Zar ssllte auch über den Westen herrschen und Kon stalltinopel war zu seiner Sommerresidenz auser sehen. Seit den Tagen des Mongolenkhans, dessen Erbe der Großfürst von Moskau

geworden war, hatte die Welt keinen ähnlichen Raubstaat gekannt, wie das Rußland der Romanows. Beispiellos waren die Eroberungen, die im Verlauf, von zwei Jahrhunderten die Zaren machten. Wahllos, ohne von innerer Notwendigkeit, getrieben, ohne durch historische Erinnerungen oder durch wirtschaftliche Bedürfnisse gedrängt, unterjochte Rußland fremde Rationen, entriß es jedem Staat, der das Unglück hatte, sein Nachbar zu sein, weite Länderstrecken, ttug es in dessen innere Verhältnisse den Keim

des Friedensschlusses von Brest-Litowsk. Das europäische Rußland wird beinahe auf jenes Gebiet beschränkt, welches vor Peter dem Großen sein eigen war. unter der Aegide der Zentralmächte entsteht eine Aeihe selbständiger Staaten, durch deren Aufrichtung Deutschland und Oesterreich-Ungarn den Grund zu einer neuen Kulturentwicklung gelegt haben und die «nn in den Bannkreis westlicher Gesittung einge zogen werden. Das große Raubreich, welches wie ein Alp auf der Welt lastete, existiert nicht mehr. Diesmal stieß

der Zarismus auf stärkere Gegner «nd so wie die Hotden Dschingiskhans nicht ver mochten, Deutschland niederzuwerfen, ebenso haben die Erben der Mongolen eine unüdersteigbare Mauer «n Deutschland und Oesterreich-Ungarn gefunden. Befreit sind die Nationen, die der russische Er oberungsdrang unterjochte und ein neuer Osten entsteht in Europa! Wenn jemals ein Krieg ein Verteidigungskrieg Alvesen, so war es der, den wir und unsere Ver wundeten gegen Rußland jetzt geführt haben. Aufs in ihrer Existenz bedroht

, setzten sie sich zur Wehr und sie haben es nach blutigen Kämpfen, w denen ihre Armeen Übermenschliches leisteten, durchgesetzt, daß das Ziel der Verteidigung: die Beseitigung der Gefahr, erreicht worden ist. Getreu K»? Grafen Czernin aufgestellten Grundsätze, ??.. °ie Habsburgische Monarchie weder Kriegsent- »Mdiguxg uoch Ländergewinn von Rußland ver- uud diese Haltung wird zweifellos für die M°Mung der Konversation zwischen unserem des Aeußern und dem Präsidenten Wilson U.«?A'tung

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
auf Oesel ist nicht nur ein tak tischer Erfolg, der im großen strategischen Bilde hoch bewertet werden muß, nein, die Tatsache der Landung rührt eines der großen geschicht lichen Probleme auf. Wir brauchen, in dLr Ge schichte gar nicht so sehr weit zurückgehen, um die Parallele zu finden. Als Rußland in den fünfziger Jahren über das Schwarze Meer nach dem Mittelmeer strebte, da war es der Feind der Menschheit, England, das seinen alten Gegner Rußland durch eine Landung in der Ostsee, und zwar in genau

derselben Gegend, in der wir jetzt gegen Rußland kämpfen müssen, zu packen versuchte. Oesterreichischer Einspruch schnitt der Aktion Englands die Spitze ab. In Wien hat man stets die großen weltbewegenden Probleme früh zeitig erkannt. England wollte damals mit einem neu zu errichtenden polnischen Staat zu sammen operieren, um Rußland von der Ostsee aus zu fassen. England war es in erster Linie, das das nach Expansion strebende Rußland so wohl im Schwarzen Meere wie in der Ostsee eindämmte. Das „Testament

Peters des Gro ßen', jene grandiose Fälschung, spielte damals noch nicht die Rolle, es war noch nicht jenes Agitationsmittel, mit dem die von einer grau samen Bürokratie beherrschten Massen Ruß lands für eine bestimmte Idee in Gang zu bringen waren. Das Konstantinopler Problem schlief ein, jenes der Ausbreitung Rußlands bis zum Atlantischen Ozean durch Norwegen wurde zurückgestellt. Rußland wandte sich schließlich nach Asien. 1895 war ungefähr das Jahr, in dem die gewaltiae Idee der Eroberung

eisfreier Häfen am Stillen Ozean geboren wurde. Zugleich ging der asiatische Drang Rußlands über Per sien nach Indien. Wiederum war es Eng land, das die Schlüssel der Meere besitzt, dessen Volk glaubt, das Auserwählte des Himmels zu sein, dem alle anderen Völker der Erde dienen und Zinsen müssen, das Rußland die neuen Wege verschloß. Der mandschurische Krieg machte dem großen Schwung russischer Politik in Asien ein Ende, wakirfcheinlicki für immer. England stand hinter Japan. Japan spielte Enqlands

Spiel, genau so wie es heute Frank reich tut. Englische Staatskunst feierte ihre höch sten Triumphe, als die englischen Staats männer es verstanden, im Jahre 1907 ein Ab kommen über Innerasien mit Rußland abzu schließen, ein Abkommen, das Rußlands Traum nach einem eisfreien Hafen am Persischen Golf — Bender Abbas — endgültig zu schänden machte. Rußland mußte sich folgerichtig wieder nach Europa wenden. Der Krieg gegen Deutschland war an dem Tage gesichert, an dem das Abkommen über Persien

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 14
Datum: 25.04.1896
Umfang: 14
kündet zunächst den Dank Chinas sür die bekannte ruffische Einmischung, welche Japan zur Räumung von Liaotung und seiner Dutzende von Städten veranlaßte, sowie dafür, daß Rußland das erste Land war, welches China Geld lieh behufs Bezah lung der Kriegsentschädigung an Japan. Hiefür erkenntlich, schließt China ein Bündnis mit Ruß land und erklärt sich in jeder Hinsicht bereit, Ruß land nach Möglichkeit zu unterstützen, falls eS »mit irgend einer Macht in Asten' (also auch mit Eng land

) in Konstikt kommen sollte. China gestattet Rußland, in beliebigen Häfen der chinesischen Küste dessen Kriegsschiffe behusS Ausrüstung. Reparaturen, Kohlenergänzung rc. einlaufen zu lasten. Sollten Rußland irgend welche kritische Gefahren erwachsen, so' ist ihm gestattet, im Stillen auf chinesischem Ge biete Rekruten auszuheben, Pferde zu kaufen rc. Da die Häfen, die Rußland gegenwärtig besitzt, im Winter durch Vereisung leiden, stellt China aus Dankbarkeit ferner den rustischen Schiffen und Trup- pen Port

in den Weg gelegt werden. — Sollte China selbst mit anderen Mächten in Konflikt gerathen, so wird Rußland für Beilegung desselben bemüht sein, eventuell China thatkräftig beisteheu. China gestattet rustischen Offizieren freie Bewegung längs der östlichen Grenzen seiner Be sitzungen Fengtien und Kirin, sowie freie Schiff- fahrt auf dem Ialufluß und besten innerhalb der ge nannten Provinzen gelegenen Nebenflüsten. Nach Vollendung der sibirischen Eisenbahn gestattet China Rußland den Bau einer Zweigbahn

durch Heilung« chiang, Kirin und die Mandschurei nach Talien- huan in Fengtien oder nach einem andern, von Rußland zr^. wählenden Punkt; die Aussicht über diese Bahn wird von Rußland und China gemein« um geführt; noch 15 Jahren kann China den rustischen Antheil an dieser Bahn zum Kostenpreis zurückkaufen und die Aufsicht über die Bahn auf chinesischem Gebiete allein führen. Um der Schädi gung dieser Bahn durch andere Mächte vorzubeugen, gestattet China Rußland, eine der Talienhuan gegen über liegenden

Inseln zu befestigen und eine Gar nison, sowie Kriegsschiffe daselbst zu unterhalten. Ferner ist es Rußland gestattet, zum Schutze der sibirischen Eisenbahn sich an der Südseite von Huutsch'uu — an der chinesischen Stillen Meeres küste — einige Punkte (zum Schutze der Nordseite, Wadiwofiok) zu befestigen und mit rustischen Truppen zu besetzen. — Sollte es künftig wegen Korea zwischen Rußland und Japan zu Feindseligkeiten kommen, so kann Rußland mit Truppen die West küste Koreas auf dem Wege

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 19.12.1917
Umfang: 16
. Und nun bin ich zu ^nde. Ich wünsche euch noch allen zu Weihnachlea Gottes Frieden und Freude und seinen reichst m Weihaachtssegea kür Zeit und Etvlgkeit. ^ v,lk»b»te' Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die ei»e5 guten Willens sind! Waffenstillstand — Friedens» Verhandlungen mit Rußland. Der erste und vielleicht der schwerste Schritt zum Frieden ist getan und geglückt. Gott sei Lob und Dank dafür! Die zehntägigen Verhandlun gen in der vormaligen Russenfestung Brest-Li- towsk

Gebiete, Kurland, Littauen und besonders Riga und die vorgelagerten Inseln des Rigaischen Meerbusens. Rußland wird sie schwer missen können, wie sie auch Deutschland sehr ungern aus den Händen lasten kann. Doch bei einigem guten Willen wird sich ein Ausweg finden. Und guter Wille ist bei dseits vorhanden. Sowohl Deutschland als auch wir wollen möglichst bald wenigstens mit. Rußland zum Frled« kommen. Ä»enso auch die Tüüet m»d Bulgarien »icht minder dar» bei Nr. S!. Seite 8. — — der gegenwärtigen

Regierung in Rußland der gute Wille vorausgesetzt werden. Rußland braucht den baldigen Frieden noch viel notwendiger als wir. Will Rußland sich wieder von den Schrecken und Wirrnissen der Revolution erholen, braucht es notwendig den Frieden. Militärisch ist Ruß land einfach nicht mehr leistungsfähig, es kann im höchsten Falle uns noch beunruhigen, kann uns aber nicht mehr gefährlich werden. DaS weiß man in Rußland sehr wohl. Aber noch et was weiß man in Rußland womöglich noch besser

, und das ist, daß Rußland nicht für sich kämpft, sondern für England. Nußland kann durch die Fortsetzung des Krieges nichts mehr für sich ge winnen. es kann nur noch zu weiterem Schaden kommen. Die neue Regierung weiß das sehr wohl und sie weiß auch, daß sie unbedingt wieder gestürzt wird, wenn sie nicht den Frieden bringt. Schon jetzt macht man ihr Vorwürfe von bös« williger Seite, daß sie noch nicht den Friede?' zustande gebracht hat. Wir wissen eS ganz bestimmt, und zwar von sehr einflußreicher russischer Seiten

, und der ist Gott, aber zwei Dinge sind unbedingt sicher, nämlich erstens, daß unsere Gegner in Rußland und außerhalb desselben alles aufbieten werden, um die derzeitige Regierung zu Falle zu bringen. Von seilen der russischen Gegner fin den wir das unbegreiflich, da. sie durch den Lauf der Dinge zur Einsicht gekommen sein müssen, daß eine Fortsetzung des Krieges unfehlbar das Verderben Nußlands ist. Doch Leidenschaft macht blind und das Geld ist eine Salbe, die manches Auge geblendet hat. Daß England

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.07.1938
Umfang: 6
bildet der griechische Freiheitskampf, der L821 beginnt und sich bis 1829 hinstreckt. In den gleichen Jahren tritt aber eine .neue.Großmacht als Mitbewerber auf dem Balkan aus: Rußland. Zwei Ansatzpunkte hat es, die hier seine Unternehmungen als hoffnungsvoll erscheinen lassen. Die grie- chisch-dkatholische Kirche war durch die islamischen Türken nicht verdrängt wor den. Das gemeinsame Ziel der Ortho doxie in Rußland und auf dem Balkan ist aber die Rückgewinnung von Konstanti nopel als Sitz

des Patriarchen. Dann sind auch enge völkische Bindungen für das russische Interesse am Balkan maßge bend, die die Idee des Panslawismus zu sammenzufassen sucht. Von Rußland geht in vier schweren Kriegen zwischen 1768 und 1878 die Erschütterung der Türkei aus. die den Balkanvölkern in der Er- ringung ihrer Unabhängigkeit Zugute kommt. Als Rußland 1812 Beßarabien annektiert, rückt es im Südostraume be denklich nahe an Österreich-Ungarn her an, eine Gefahr, die für die Habsburger Monarchie um so bedenklicher

wird, als Rußland seine Einflußzone ständig weiter westwärts vorschiebt. So ist mit dem Zurückweichen der Türkei aus Europa auch gleichzeitig der österreichisch-russische Gegensatz gegeben und Österreich-Ungarn tritt demzufolge als Schützer der Türkei auf. Für Mitteleuropa ist eine neue Si tuation gegeben, in dem gleichen Maße wie der türkische Druck von ihm weicht, ersteht die slawische Gefahr, die aus einer Vereinigung der Ostslawen mit den Süd slawen droht. Ein weiteres Interesse aber nimmt Österreich-Ungarn

noch an den Angele genheiten des Balkans. Es besitzt nur einen sehr beschränkten Zugang zum Meer in Triefte, der verkehrspolitisch dazu noch äußerst ungünstig liegt. Sein Ziel ist daher, in den Besitz Salonikis zu kom men. das andererseits auch die Serben interessiert, da es ihrem Staate überhaupt an einem Zugang zum Meere fehlt. Der russische Drang an das Mittelnleer findet einen weiteren Gegner in England, das für die Sicherheit seines Mittelmeerweges fürchtet. Um so mehr macht ihm Rußland Sorge

hervor gerufen würde, war der Krimkrieg von 18Z3—56. Zar Nikolaus !. hatte durch seine Erfolge gegenüber den Persern und den Türken sein Ansehen derart gesteigert, daß 1853 mit der schroffen Forderung an die Türkei Herantrat, Rußland das Schutz recht über die heiligen Stätten in Jerusa lem und über die griechisch-katholischen Untertanen der Türkei zu übertragen. Die Ablehnung dieser Forderungen hatte den Krieg zur Folge, der sich größtenteils in der Krim abspielte und daher auch nach ihr benannt

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1921
Umfang: 8
und kleinrussischer Bevölkerung, sondern auch eine Kriegsentschädigung in der Form eines Anteils an dem Goldschatz' der russischen Staatsbank und einer „Entschädigung' Polens für seinen Anteil an dem Gisenbahnmaterial der russischen Stäatsbahnen. Auf der anderen Seite hat sich auch die Stimmung der Sowjet regierung wiederholt geändert. Im Sommer des vorigen Jahres, als die rote Armee.vor Marschau stand, hätte Rußland einen unvergleichlich besseren Frieden schließen können -olg jetzt; damals

, von der Warschauer Regierung zum Kriegsdienst einberufen lind in die Schützengräben in Weißrußland und Podosien geschickt zu werden; die Furcht davor konnte viele polnische Schlesier bewegen, bei der Volksabstiminung. für die Zugehörigkeit ihres Landes zu Deutschland, gegen den Anschluß an Polen zu stimmen. So mußte die polnische Regierung alles daran setzen, noch vor her Volksabstimmung in Ober^ schlesien mit Rußland Frieden zu schließen. Deshalb sind die polnischen Unterhändler in den letzten Wochen

werden müssen. Vom ^Recht auf den Offensivkrieg' war nun keine Rede mehr. Die Sowjetregierung nützte Polens Wunsch aus, vor der Volksabstimmung in Oberschlesien den Frieden zu schließen. So ist nach all den' endlosen Verhandlungen der Friede doch zustande gekommen. . Für den Wiederaufbau der russischen Volkswirtschaft bedeutet der Friedensschluß nicht wenig. Da sich Polen zur Wiederaufnahme des Handels, des Post- und Eisen bahnverkehrs mit Rußland verpflichtet, ist damtt die Blockade über Rußland

durchbrochen; über Polen werden die Industrieprodukte aller Länder, vor allem auch deutsche Industrieprodukte, nach Rußland gebracht werden können. Aus dem berühmten „Stacheldrahtzaun', mit dem Elemenceau die Sowjetrepublik absperren wollte, ist nichts geworden. Damit erst ist die Grundvoraussetzung für die Wiederherstellung der russischen Eisenbahnen und der russischen Industrie, für die Versorgung der russischen Landwirtschaft mit Geräten und Maschinen erfüllt. Das also, ist der Sinn

dieses Friedensschlusses - die Sowjet republik verzichtet darauf, auf den Spitzen ihrer Bajonette die proletarische Revolution nach Mitteleuropa zu tragen, um dafür die Möglichkeit des Warenaustausches mit den kapitalistischen Staaten zu erlangen. Dem Frieöensschluß in Riga ist der Abschluß des englisch-russischen Handelsvertrages vorausgegangen. Beide Ereignisse stehen im engsten Zusammenhang miteinander. Die Verhandlungen zwischen England und Rußland haben sich noch länger hingeschleppt als die Friedensv.er

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 05.03.1918
Umfang: 6
Nr. ö3. ..Bonner Nachrichten'. Dienstag, den 5. März 1918. Z bildeten Heeresteile unverzüglich durchführen. Ferner wird Rußland seine Kriegsschiffe entweder in russische Häfen über führen und dort bis zum allgemeinen Friedensschluß belassen, oder sofort desarmieren. Die Kriegsschiffe der Mt den Mäch ten des Vierbundes im Kriegszustande verbleibenden Staaten werden, soweit sie sich in russischen Machtbereich befinden, wie nissische Kriegsschiffe behandelt werden. Das Sperrgebiet im Eisnieere

. ' ' Artikel 6. Rußland verpflichtet sich, sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik zu schließen und den Friedensver trag zwischen diesem Staate und den Mächten des Vierbundes ^anzuerkennen. Das ukrainische Gebiet wird unverzüglich! von ruffischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt. Rußland stellt jede Agitation oder Propaganda gegen die Ne uerung öder die öffentlichen Einrichtungen der ukrainischen Volksrepublik ein. Estland und Livland werden gleich falls ohne Verzug

von den russischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt Die Ostgrenze von Estland läuft im all gemeinen dem Narwafluß entlang. Die Ostgrenze von Livland verläuft im allgemeinen durch den Pespussee und den Iskow- schen See bis zu dessen Südwestecke, dann über den LubansHen See in der Richtung Livenhof an der Düna: Estland und Liv land werben von der deutschen Polizeimächt besetzt, bis dort die Sicherheit durch eigene Landeseinrichtungen gewährleistet und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Rußland

wird alle ver hafteten oder verschleppten Bewohner Estlands und Livlands sofort freilassen und gewährleistet die sichere Rücksendung aller verschleppten Estländer und Lidländer. Auch Finnland und die Aalandsinseln werden alsbald von den russischen Truvnen und der russischen Roteii Garde, die finnischen Häsen von der russischen Flotte und den russischen Seestreitkräften geräumt.^ Solange das Eis die Ueberführung der Kriegsscknffe hindert, werden nur schwache Kommandos zurückbleiben. Rußland stellt

jede Agitation oder Propaganda gegen die Regierung oder öf fentlichen Einrichtungen Finnlands ein. Die auf den Aalands- inseln angelegten Befestigungen sind sobald als möglich zu ent fernen.' Ueber die dauernde Nichtbefeftigung dieser Inseln so wie über ihre sonstige Behandlung in militärischer und schiff- fahrtstechnischer Hinsicht ist ein besonderes Wkommen zwi schen Deutschland. Rußland/Finnland und Schweden zu treffen. Es besteht ein Einverständnis darüber, daß hiezu auf Wunsch Deutschlands

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.05.1917
Umfang: 16
werden soll. Es wird auch die Erwartung ausgesprochen, daß die Sozialisten der Rußland befreundeten Lander ihre Regierung dazu zwinge,» werden, auf diesen Gedanken einzugehen. Es ist das immerhin eise Vtttere Pille für die Bundesgenosse«, fir Frankreich, Italien und England, die es ja gerade auf Landerwerb abgesehen haben. Zu gleich ist es ein interessanter Prüfstein für die Sozialisten der feindlichen Länder selbst und auch für die in unseren Landen. Letztere können dann sehen, wie sich ihre Spießgesellen in den feind lichen

men, sicher aber nicht die radikalen Elemente im Volke und Heere. Uebrigens liegt am Verhalten der Regierung nicht alles, sie kann durch ihr Ver halten die Sache rascher zum Ende bringen, aber das Land in einen Anstand der Ordnung setzen, das kann sie nicht mehr, ebensowenig wie sie im stande sein wird, das Heer wieder in einen schlag fertigen Zustand zu versetzen. Dazu braucht es etwas, was Rußland heute «icht mehr hat, und daS ist eben eine Regierung. Man darf nämlich nicht vergessen

, daß die gegenwärtige Re gierung keine Regierung ist, ja nicht einmal den Anspruch macht, eine solche zu sein; sie nennt sich ja selbst nur provisorisch, das ist einstweilig; die eigentliche Regierung soll das Volk dann selbst bestimmen und wählen. Ein Riesenreich wie Rußland mit einer provisorischen Regierung ist der Unordnung rettungslos verfallen. Verläß lichen Nachrichten Zufolge soll es auch kunterbunt hergehen und zwar sowohl an der Front als auch im Hinterlande. Man darf 'nicht glauben, daß es im Lande

auch ihre eigene Regierung. Bis znm IL. Mai waren den einzelnen russischen Stellen und Ministerien Forderungen von nicht weniger als ' 18 Souderrepublike« (Staaten) im europäischen und asiatischen Rußland zuge gangen. Selbst einzelne Städte Haben sich be reits selbst zur Republik erklärt. Kronstadt wei gert sich noch immer, sich von Petersburg aus re gieren zu lassen; Echlüsselburg bei Petersburg benimmt sich ebenfalls als Republik, hält Regie rungskommissäre gefangen und hat jetzt sogar einen eigenen

wird naturgemäß das Regieren in Rußland nicht einfacher. In der letzten Zeit meh ren sich in Rußland noch dazu die Stimmen^ die den Eintritt des Arbeiter- und Soldatenrates in die Negierung verwerfen. Es wird behauptet, daß die Teilnahme der Sozialdemokraten an der Regierung einen Verrat bedeute. Dazu gesellen sich dann die womöglich noch verworreneren Zu stände auf dem Lande unter den Bauern. In einem Großteil von Rußland hat der Bauer keiaen eigenen Grundbesitz. Entweder der Grund ist Eigentum eines Groß

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 23.09.1942
Umfang: 4
Presse für eine tatkräftige Unter stützung der Verbündeten ein und küm mert sich wenig um die Auswirkungen einer so ungesunden Propaganda im britischen Mutterland selbst. Ein Newyorker Rundfunksprecher be hauptete, daß England und die Verei nigten Staaten nur deshalb keine Trup penunterstützung nach Rußland abge sandt haben, weil die Russen erstens sreinde Truppen, die auf russischem Ge- biete kämpfen, nicht gerne sehen wollen und zweitens, weil, wenn die Angelsach sen zahlreiche Luftstreitkräfte

nach der Sowjetunion abschickten, die Roten die selben doch nicht mehr mit genügend Beiizin versorgen könnten. In einem ähnlichen Artikel sucht dzr frühere Moskauer Korrespondent des „Daüy Mail' das Legencennetz, das noch immer über die unerschöpflichen rus sischen Möglichkeiten und Reserven her- umzirkuliert, zu zerreißen. Der Artikel schreiber bemerkt, daß man einstens auf Rußland eine große Karte setzte: ans seine industrielle» Vorräte, auf die Schlagkraft seiner Armeen, auf die schweren deutschen Verluste

sind nicht mehr die von ehemals. Bis hente haben die Roten bereits ein Drittel ihrer Bevölkerungszahl eingebüßt, anderseits ist Rußland mit nur noch 120 Millionen Einwohnern auch zahlenmäßig den Ach senmächten und ihren Verbündeten un terlegen. Aus der anderen Seite muß auch die Tatsache berücksichtigt werden, daß Rußland in Ostasien ebenfalls Trup pen dauernd garnisoniert haben muß, um die Japaner in Schach zu halten. Und schließlich befinden sich die Achsentrup pen seit Kriegsbcginn immer auf siegrei chem

dagewesene Wucht und Härte erreicht hat, erscheinen in der überseeischen Presse interessante Mei nungsäußerungen, die neuerdings ein bezeichnendes Licht auf die der pluto- bolschewistischen Allianz zugrundeliegen de Doppelsinnigkeit werfen. ' Mit recht zweifelhaftem gutem Ge schmack überlassen sich amerikanische Zei tungen von Ansehen wie die „New Bork Times' gerade im jetzigen Augenblick, da das Versagen der angelsächsischen Hilfeleistung für das militärisch schwer bedrängte Rußland immer deutlicher

zutage tritt, theoretischen Ueberlegungen und Beweisführungen, die auf den hart kämpfenden fernen Verbündeten kaum eine reckt erhebende und tröstliche Wir kung haben können. Im genannten Blatt untersucht z. B. Bertrand Reawer die Tragweite der „zerstörenden Kräfte', die in Rußland am Werk sind, und hält es für sehr not wendig, die Vereinigten Staaten vor jeder Berührung mit den sowjetischen Systemen zu schützen. Nichts habe sich seit damals — nämlich seit 1933 — ge ändert, als angesehene englische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.07.1921
Umfang: 8
« Experimente gemachte, sie haben jede persönliche Freiheit und Initiative abgeschafft, daS Volk seufzt unter dem Joch der Sowjetregierung, und dennoch scheint die Herrschaft der Bolschewiken in Rußland unerschütter lich. Zieht man noch in Betracht, daß die rote bolschewistische Armee de« General Wra«gel i« der Krim, Iudeuitsch im Norde», Koltschak im Osten, Deuikin im Süden, Wetljura in der Ukraine und Lalachowitsch in Pole« aufs Haupt geschlagen uud zwischendurch Krieg mit Fin«land

»nd den anderen Raudstaaten geführt hat, so entsteht die geradezu beängstigende Frage, auf wen sich eigentlich die bolschewistische Macht in Rußland stütze »nd woher sie ihre schier unermeßlichen Mittel schöpft. Auf diese Frage sucht der Russe Dimitri Nu- laschow i» seiner mit großer Sachkenntnis geschrie benen Schrift „Die Nutznießer des Bolschewismus' (Berlin 1921, Philo-Verlag) Autwort zu gebe«. Superkluge Leute, schreibt Bulaschow, habe» auf diese beängstigende« Frage« eine Antwort gesunde«, eine kurze und bündige

Antwort, die auch dem Dümmsten einleuchte» muß und die fich i« daS ein zige Wort zusammenfassen läßt. Inden. Die Jude« hätten de» Bolschewismus erfuude» uud auf die Juden stütze fich die Sowjetherrschaft. Im Aus land hat ma« von Rußland nur eine vage Vor stellung, «au denkt: ein unermeßliche» Reich, wo es ungeheuer viele Jade» gibt, denen es jetzt ge lungen ist, die Macht a« fich zu reißen. Mancher hatte wohl etwas davon gehört, daß eS i« Ruß land für die Juden eiueu AufiedlungSrayon gab

«. Außerhalb des AnsiedlungS- royons, also im wirklichen europäische» und asiati sche« Rußland, waren unter 120 Millionen Ein wohnern etwa 200.000 jüdische Seelen» die sämt lich zu den wohlhabenden Ständen gehörten. Wenn es nun wahr wäre, meint Bulaschow, daß die Ju den die Urheber uud Träger deS Bolschewismus sind, erhebt fich da nicht die Frage: Wie kommt es, daß der Bolschewismus in Großrußland herrscht und nicht in de» Ländrrn de» AusiedlungSrayons? Sollte man nicht meinen, daß der Bolschewismus fich

Volksseele, voll uugebändigter Instinkte, vermischt mit unaus geglichenem Drängen »ach unerreichbaren Idealen. Als Geburtshelfer deS Bolschewismus uennt Bu laschow den deutschen Generalstab mit General La- dendurff und General Hoffman» an der Spitze, die Lenin und seinen Troß im „plombierten' Eise»- bahnzug, der übrigens «ar nicht plombiert war, aus der Schweis nach Rußland geschafft und die den Bolschewikeu mehr als fünfzig Millioxen deut scher Reichsmark iu Gold „für die erste» Bedürf nisse' ausbezahlt

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 26.10.1933
Umfang: 16
herrschen wird, da die Wahlpropaganda ja ge- Neuer russischer Angriffsgeist Der Umschwung, der sich in der Polittk Europas gegenüber Rußland offenbart und das Sicher« yettsgefühl. in dem sich die russische Regierung mit jedem Tage mehr wiegt, wird durch nichts fo 'ehr gekennzeichnet, als durch die Tatsache, daß utzland sich gleichzeitig an den beiden gefähr- detsten Einbruchstellen feiner internationalen Politik, an denen es bisher, zur Empörung großer Teile seiner Bevölkerung, eine über menschliche

«in gesehen haben mag, die formelle Aufrechterhal- tung des Räpallovertrages mit dem national sozialistischen Deutschland hat dte russischen Par teimaßnahmen an der Richtigkeit des Etalin- kurfes-irre gemachtt-und-imm will-ihnen-einen- Beweis für die Todfeindschaft gegenüber dem Nationalsozialismus liefern. Bor dem Pakt« abfchlütz mit Italien und der Verständigung mit Herriot und Pierre Tot hätte Rußland sich ver mutlich gehütet, Deutschland gegenüber seine Ab neigung in so unverhüllter Form zu bezeugen

. Der Leipziger Zwischenfall mit seinen Folgen ent hüllt indirekt die Zugeständnisse, die Rußland er halten hat und die es von leinen Sorgen gegen über Deutschland entlastet haben dürften. Organen des Mandschukuo tu di« Schuhe ge schoben; erst dieser Tage hat man erfahren, daß mehrere tausend sowsetrussische Beamte im Laufe der-Zeit verschleppt, beraubt, verwundet und totgeschlagen worden sind. Die russische Re gierung scheint dem gegenüber beide Augen zu gedrückt zu haben, in der Hoffnung, daß auch Japan

sich zu einem Nichtangriffspaü bequemen werde. Sie hat aus dieser Erwägung heraus auch die Verschleppung der Tokioter Konferenz geduldet, die schließlich in ein offenbar von keiner Sette mehr ernst genommenes Feilschen über den Kaufpreis der Eisenbahn ausgeartet find. Der kürzlich erfolgte Wechsel im japanischen Ministe rium des Aeußern hat diesem Zustand ein Ende bereitet. Der neue Außenminister Hirota hat gleich nach seinem Amteanttitt erllärt, daß ein Nichtangriffspakt zwischen Japan und Rußland überflüssig sei

und daß Sowjetrußland im fernen Osten beispielsweise über eine genügend große Luftflotte verfüge, um Tokio mit Bomben flugzeugen zu vernichten, so könnte man sich den ken. daß Rußland den Augenblick für gekommen erachtet, um die Demütigungen vieler Jahre- heimzuzahleu und, bevor Japan seine neuen riesigen Miutärausgaben verwirttichen kann, im . fernen Osten reinen Tisch zu machen. Biele mögen : auch jetzt Noch der Meinung sein, daß die Sowjet» au f keinen Fall einen Krieg wagen «erden, der 'ihr MMmiNnK' Ifötif

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 25.02.1882
Umfang: 10
, daß wir mit dem besten Willen keinen Sinn in demselben zu entdecken vermögen. Warum, weswegen unterbrach daS Abgeord uelenhauS seine Sitzung? Wenn der Telegraph daS Wichtigste verschweigt, kann er auch das Andere sür sich behalten. Anm. d. Red.) Paris, 24. Februar. General Skobeleff ist gestern Abends nach Petersburg abgereist. London, 24. Febr. Staatssekretär Dilke er klärte, eS sei keine Gefahr eines Konfliktes zwischen Oesterreich-Deutschland und Rußland zu befürchten. Neue Kriegsbilder

für die Aufrechterhaltung deS Frieden». Boa allen Seiten' schwillt,! in Rußland der Strom kriegs lüsterner Ideen. Graf Zguatieff, dieser große Zotrkguant.und Unruhestifter in der Diplomatie, reckt gierig die Hand nach dem Portefeuille eineS Ministers deS Aeußerv, während der deutsch, freundliche und friedliebende Herr v. GierS feine Demission giebt, weil er: seinen Einfluß gegen über; der abenteuernden Politik der Paaslavistea immer -mehr schwinden fühlte General Skobeüff, der: Sieger von- Geoktepe

Wirren herauszukommen, die daS Lebensmark Rußlands vergiften und zerstören. Sie find nach ihrem Sinne wirkliche Patrioten, denn sie wünschen nur, ihr Vaterland damit vor einer inneren Zersetzung zu behüten. Mit viel weiter schweifenden Gedanken und wilden Er- oberungSplänen erfüllt sind dagegen die Pansla- visten, welche in Rußland im Augenblick wohl die bedeutsamste Rolle spielen. Ihnen steht die Racenfrage obenan. In BoSnien und in der Herzegowina kämpfen Slaven gegen Nicht-Slaven, daS genügt

. Früher sprachen sür diese Annahme mancherlei kleine Züge. Heute ist der gute Glaube daran start erschüttert, und eS wäre ja auch erklärlich, wenn die verhaltene Sorge und die stete Span nung, die den Herrscher Rußland? seit den nihi listischen Anschlägen tagtäglich helmsucht, die Kraft seines Geistes gebeugt hätten. Dennoch vermögen wir nicht zu glaube», daß Czar Alexander III. bereit» die Herrschaft über sich und seine Um gebung so sehr verlor, daß er' nicht mehr im Stande wäre, der panslavistischen

war die Türkei. Montenegro und Serbien waren bereits insurgirt, in Bosnien und der Herzegowina war gleichfalls der Ausstand gegen die türkische Oberherrschaft entflammt. Ru mänien zeigte sich nicht minder geneigt, den Türken entgegenzuziehkn. Kurzum, alle Balkan- Völker jubelten den Russen als ihren Bundesge nossen und Befreiern entgegen. Dazu kam, daß Rußland in langer FriedenSzeit Gelegenheit ge habt hatte, sich mit Geld und Ausrüstungen zu einem Kriege vorzubereiten. Endlich — und daS war wohl

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