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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1887
Umfang: 8
der nicht zu überschreitenden Frist bis 15. Juli d. Js. bei dieser Statthalterei einzubrin gen. Die Zeit der Prüfung wird nachträglich be kannt gegeben werden. Innsbruck am 9. Mai 1887. K. K. Statthalterei fiir Tirol und Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. Die Sprachenfrage in» Herrenhause. (Schluss) Minister und Leiter des Justizministeriums, Se. Excellenz Freiherr v. Prazak, constatiert vor allem, dass die Auslegungen, welche Herr Dr. Unger den Erklärungen der Regierung vom 22. April d. I. gegeben habe, nicht richtig seien

der inneren Dienstsprache einerseits und der Gerichts sprache, d. h. der Sprache des Verkehres mit den Parteien halte die Regierung bestimmt ausrecht. Sie habe ihn nicht erfunden, sondern er beruhe in den Thatsachen. Ein so entwickeltes Volk, wie das cze- chische, könne nicht immer bloß mit Uebersetzungen abgefertigt werden. Doch habe dies mit dem inneren Dienst, mit dem Verkehr mit den Oberbehörden nichts zu thun, denn dieser sei, selbst waS die Zuschriften aus Galizien betreffe, deutsch

. Wenn die Opposition auf ihren patriotischen und dynastischen Sinn hinweise, so mache auch die Regierung auf diesen Sinn An spruch und erinnere daran» dass Se. Majestät der Kaiser keine bevorzugten Nationalitäten kenne und mit gleicher Liebe alle Völker umfasse, was ja auch die Thronrede ausgedrückt habe, welche Oesterreich als den Hort für das Recht seiner Länder und Völker bezeichnet. Der Minister schließt mit den Worten: Wahrheit und Gerechtigkeit! Edl. v. Plener ver gleicht .den Geschäftsgang beim Prager

Oberlandes gericht in der Zeit vor der Verordnung mit jenem nach Erlafs derselben und findet, dass es nicht noth wendig war, sie zu geben. Vielmehr erwecke sie in Verbindung mit anderen Handlungen der Regierung, z. B. der Activierung der böhmischen Universität in Prag, der Aeitderung der Wahlordnung des böhmischen Großgrundgbesitzes u. s. w. Misstrauen. Er tritt für die unbedingte Aufrechthaltung der deutschen Sprache in Oesterreich als Amts- und Staatssprache ein. Prof. Randa weist zunächst nach, dass

von Ziemialkowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prazak, FML. Graf Welfersheimb, Dr. Ritter von Dunajewski, Dr. von Gmtsch und Bacquehem. Es hatten sich noch zum Worte gemeldet: Karl Fürst Auersperg und Fürst Lobkowitz. Fürst Carlos Auersperg erklärt, dass die Ver ordnung Beunruhigung in die deutsche Bevölkerung getragen habe. Wenn das Haus dem Antrage Fal kenhayn zustimme, wäre dies ein Freibrief für die Regierung und wäre die Gefahr vorhanden, dass noch weitere Opfer an den Particularismus gebracht

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 12.02.1908
Umfang: 6
<« rtra Beilage zu ..Bote für Tirol und Information über die Zlnswandernng nach Brasilien. I. In dem südbrasilianischen Staate Parana kön nen jene Auswanderer, welche Ackerbau treiben wollen, nock, am ehesten ihr Fortkommen finden. Em solcher Auswanderer muh ein kleines Kapital von 1000 bis 2000 Kronen in das Land mitbrin gen. Hat er in seiner Familie arbeitsfähige Kinder, W wirr» ihm dies von Nutzen sein. Der Ansiedler bekommt kein Land geschenkt, sondern er muß das selbe von der Regierung

oder von Privatpersonen oder Gesellschaften kaufen. Der Preis des Landes ist sehr verschieden; er bewegt sich zwischen 400 bis 2000 Milieis für eine Fläche von 35 Im je nach dem ob der Boden schlecht oder gut ist, ob die Gegend keine Straßen besitzt oder ob solche vorhan den sind, ob daS Land von großen Ansiedlnngen entfernt ist oder ihnen nahe liegt. Es verlautet, daß sowohl die Regierung des Staates Parana als auch die S. Panlo-Rio-Grande Eisenbahngesellschast in nächster Zeit Land parzellieren und ans dem selben

neue Einwanderer (Kolonisten) ansiedeln wollen. Wer sich auf das Land, das die Regie rung parzelliert hat, ansiedeln will, mich den Kauf preis seines Grundstückes in fünf Jahresraten, vom Tage der Ansiedlung an gerechnet, bezahlen. Es hängt von dem Belieben der Regierung ab, ob sie dem An siedler auf seinem Grnndstiisk eine Hütte bauen oder ihm für das erste Jahr in der Nähe der Ansiedlung irgend eine andere Unterkunft geden, ferner ob sie ihn für den ersten Anfang dnrch Lieferung von Sämereien

und Werkzeugen unterstützen will. Die Kosten des Transportes des Ansiedlers und seines Gepäckes vom Ausschlffungshafen bis zum Ansied- lnngsorte trägt die Regierung. Wer sich auf Land, das Privatpersonen oder Gesellschaften parzellieren, ansiedeln will, für den ist es vor allem notwendig zu wissen, ob uud unter welchen Bedingungen die Regierung von Paraua das Ansiedlungsprojekt ge- i-ehinigt hat. Vorteilhaft ist es. wenn der neue Einwanderer möglichst nahe von LandSleuten, bei d>?nctt er auf Rat und Hilfe

dnrchzninacheu. Den Auswan derern. welche sich ans Negieruugsland ansiedeln wollen, wird von der Regierung eine Gruud-Par- zelle im Ausmaße von 25 I>a zugewiesen. Auch leiht ihnen die Regierung znr Bestreitung des Le- bensnnterhaltes im ersten Jahre nnd zur Anschaf fung von landwirtschaftlichen Geräten Bargeld bis zum Betrage von 230 X. Die Grund-Parzellen liegen ziemlich weit entfernt von Rio Grande do Snl im Urwalde nnd beträgt der Kaufpreis etwa 400 15. Sowohl der Kaufpreis des Grundstückes

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1891
Umfang: 8
, den 3V. Jänner 1891. 2S. IahrMH. Die M»t der Ziegirrusg Meran, 29. Jänner. Die ganze öffentliche Meinung steht, wie leicht begreiflich, unter dem Eindrucke des großen Ereig nisses auf dem Gebiete der inneren Politik, der Auf lösung des Abgeordnetenhauses. Während sich die ersten Organe der Opposition über die Consequenzen dieses Schrittes sehr zurückhaltend äußern und über einstimmend feststellen, derselbe sei das nackte Ein- geständniß der Regierung, mit der bisherigen Mehr heit die Geschäfte

nicht weiter fortführen zu können, billigen natürlich die Regierungs-Organe diese un gewöhnliche Maßregel vollkommen und man muß anerkennen, daß sie diesmal mit einer gewissen Offen herzigkeit die Absichten der Regierung darlegen. So faßt das vornehmste Organ derselben die „Presse' seine Meinung über die künftige Gestaltung der Dinge in folgende Worte zusammen: „Es handelt sich darum, ob innerhalb der deutsch-liberalen Par tei sich nicht Elemente finden, welche einerseits ent schlossen sind, in Böhmen

? Aus dem citirten Satze der „Presse' sowohl als aus der ganzen Fluth offener und verschämter offi- ciöfer Commentare, welche sich über die jüngste Maßregel der Regierung ergießt, läßt sich übrigens ihre eigentliche Absicht sehr deutlich herauslesen und diese Absicht ist die Gründung einer Mittel partei. Dieses amphibienartige Wesen, diese poli tische Zwittergestalt, die plan- und meinungslos allerdings ein begehrenswerther Spielball in den Händen einer Regierung ist, die es vermeidet, ihr Handeln

nach festgefügten Grundsätzen einzurichten, sie schwebt dem Grafen Taaffe als Joeal vor; allein es ist eben nach seinem eigenen Ausspruche das merkwürdige der Ideale daß sie — Ideale bleiben und wir glauben sehr, Graf Taaffe werde sein Dic- tum auch in diesem Falle bestätigt finden. Doch hören wir zunächst etwas Näheres über die Natur geschichte dieser Mittelpartei: sie soll dreißig bis vierzig Mann stark, insbesondere oder gar aus schließlich Großgrundbesitzer umfassen und mit der Regierung dnrch Dick und Dünn

. Wie? Weil das eiserne Rmglein entzwei sprang, soll etwa die Vereinigte Linke ihre Selbstauslösung decretiren und ihre Mannen in das Lager einer verschwommenen Mittelpartei entsenden? Oder hofft man gar gewaltsam einen Keil in die feste Phalanx der Opposition zu treiben und sie auf diese Weise zu schwächen? Die officiösen Auslassun gen über die Absichten der Regierung berechtigen jedenfalls zu großer Reserve. Möglich daß wir zu schwarz sehen, allein gegenüber einer unklaren und durch officiöse Commentare noch mehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1889
Umfang: 8
des mo dernen Staates müsse die Gleichberechtigung sein. Redner erklärt sich für die Devise des Kaisers Franz: »«lustiti» ro^noruill tullZamimtuiii.' Die Regierung möge die bei Beginn ihrer Thätigkeit proclamierte Theorie der Versöhnung verfolgen, möge sich aber hüten, das scharfe Schwert des Glaubens zu schwingen, das leicht abspringen und eine tiefe Wunde in das Herz Oesterreichs schlagen könnte. Abg. Krzepek weist auf die Interpellation des Abg. Grafen Hohen- wart vom Jahre 133l1 hin, welche die Noth

der landwirtschaftliche« Bevölkerung so scharf gekennzeichnet habe, dass er derselben nichts beizufügen brauche. Auch der Minister-Präsident habe im Jahre 1?31 diese Nothlage anerkannt und erklärt, die Regierung werde in dieser Dichtung alles aufbieten. Es sei aber nichts geschehen, nur die Lasten seien erhöht und die Rechte beschränkt worden. Selbst das Erbfolge» recht fei verkürzt worden, und fetzt wolle man dem Bauer sogar noch die Bildung verkümmern. WaS die Beschlüsse des Katholikentages in der Agrarfrage

betreffe, so seien dieselben theils Heuchelei, theils bewusSte Unwahrheit. Abg. R. v. KozlowSki po lemisiert gegen die Behauptung, dass die Regierung einen schlechten Willen habe, wünscht aber auf dem eingeschlagenen Reformwege ein schnelleres Tempo. Es sei Pflicht der Regierung, eine thatkräftige Initia tive zu ergreifen. ES sei bereits manches Nützliche geschehen, doch müsse noch mehr geleistet werden. Nach dem Schlusswort des Referenten Dr. Rutowski wird Titel 1 angenommen. Bei Titel 2, Staatliche

Lehr- und Versuchsanstalten, beklagt Abg. Gregorec die großen Verheerungen, welche durch die Pphylloxera in Oesterreich hervorgerufen worden feien, und verlangt eine energische HilfSaction. Ackerbauminister Graf FalZenhayn bespricht die Stellung der Regierung zu der vom Abg. Grafen Eoronini betreffs der Maaß nahmen gegen die Reblaus beantragten Resolution. Die genaue Ueberwachung deS Verkehres der einzelnen Gemeinden sei sehr schwer durchführbar. Auch der Bezug amerikanischer Reben müsste

unter großen Vor sichtsmaßregeln erfolgen, damit nicht wiever andere Schädlinge eingeführt werden. Bezüglich der Steuer begünstigungen für Weingärten, die mit neuen wider standsfähigen Reben besetzt werden, werde sich Redner mit dem Fiuanzminister inö Einvernehmen setzen. Was die Unterstützung für Vereine u. f. >v. betreffe, so geschehe sehr viel, und eö sei nur bedauerlich, dass der gute Wille der Regierung oft aus Gleichgiltigkeit stoße. So feien für eine bedrohte Gegend 100.000 Reben beschafft

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.04.1887
Umfang: 8
beginnen und somit das bestehende Ge setz bis dahin in Kraft bleiben werde. Die Abgeord neten R. v. Chlumecky, Menger und Genossen bringen einen Antrag ein betreffend die Reform der gesetzlichen Bestimmungen über die Steuervergütnng bei Bier, dass nämlich die Regierung aufgefordert werde, anläßlich der im Zuge befindlichen Verhand lungen mit der ungarischen Regierung über die Re form der Zucker- und Branntweinsteuer auch eine Aenderung der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen über die Steuer

und Vasaty. Abg. R. v. Carneri (gegen) meint, seine Prophezeiungen seien schnell in Afüllnng gegangen. Die Majorität habe ihr Ver trauen in die Regierung verloren, und die Negierung habe die Majorität nicht mehr in der Hand. Seine Vaterlandsliebe mache ihn nicht blind für die Ge fahren, welche Oesterreich drohen, seine Ueberzeugungs- treue aber gebiete ihm auch, den Weg anzugeben, auf welchem noch eine Rettung möglich sei. Die allgemeinen Zustände in Europa, die militärischen Rüstungen sind sür die Dauer

. Selbst die Slaven haben schon gesagt, dass es ihnen unter dem Cabinet Auersperg besser gieng wie unter dem Cabinet Taaffe. Die Politik des Grafen Taaffe sei nicht energisch, und es werde der Tag kommen, an welchem die Regierung selbst ihr Antlitz vor den Folgen ihrer Politik verhüllen werde. Man spreche immer von der geistigen Ueberleaenheit der Deutschen in Oesterreich; aber auch die Griechen in Rom waren geistig überlegen und doch Sclaven, weil e» kein Griechenland mehr gab. Die Deutschen in Oesterreich

und Opferwilligkeit von Seite des Volkes und seiner Vertreter, ernste Thatkraft, Muth und Confequenz von Seite der Regierung, und Oesterreich kann geordnet im Innern und mit Achtung gebieten der Unabhängigkeit nach außen dastehen. Wenn man über die Großmachtsbesähigung von Oesterreich ur theilen wolle, dürfe man sich 'nicht an das Flüsschen Leitha halten, sondern müsse die gesammte Monarchie im Äuge haben. Oesterreich besitze die finanziellen und politischen Mittel, um selbständig seine Mission z» erfülle

herzustellen. Abg. Dr. Menger (gegen) wundert sich darüber, dass der Borredner, nmcher der rechte« .Seite des HauseS angehöre, gegen die Finanzpolitik der Regierung Opposition machte, wenn er auch gegen den Schluss seiner Rede dersilben ein gewisse» Lob widmete. Aber dieses Lob sei ungerecht, denn es basiere auf dem Vergleich mit dem Cabinet Auer»- perg, wobei nicht bedacht werde, dass das letztere für den bosnischen Feldzug allein 200 Millionen ver wendete. Redner polemisiert gegen die Methode

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1895
Umfang: 8
. Wir verzeichnen eine Thatsache, deren Anerkennung von keinem Mitglied? des Abgeordnetenhauses verweigert wird, wenn wir feststellen, dass die Reden des Minister präsidenten regelmäßig ein eigenartiges Interesse er wecken, dem sich selbst die ausgesprochenen (Gegner der Regierung nicht entziehen. Geht man den psycholo gischen Ursachen dieser Erscheinung nach, so wird man sie hauptsächlich in dem Umstände finden, dass Graf Baden! Frcimuth und Unumwundenheit sich zuni Ma xime seines parlamentarischen Auftretens

wird: dir Wahlresortn. Graf Baden! erklärte, der Entwurf sei bereits seit geraumer Zeit feriiggestellt, die Allerhöchste Ermächtigung zur Einbringung liege «or, die Regierung könnte deshalb, wenn es ihr um Befriedigung der Urgenzen zu thun wäre, jeden Augen blick die Wahlreform im Parlamente einbringen. Allein Heute, wo das HauS knapp vor den WeihnächtSferien steht und bis dahin sich fast ausschließlich dem Budget widmen wird, wäre die Einbringung zwecklos oder geradezu schädlich, denn die der Oeffentlichkeit preis

gegebene Wahlreform würde sofort die ganze weitere Bndgetverhandlung beeinflussen, während gerade im Interesse der baldigen concreten Inangriffnahme des WahlreformentwurfeS eine rasche Erledigung des Bud gets zu wünschen ist. Aus diesem Grunde wird die Regierung ihr Elaborat in der ersten Sitzung des Abgeordnetenhauses nach den Weihnachtsferien, also im Laufe des Februar, vorlegen. DaS ist der verständige Gesichtspunkt einer Oekonomie der ArbeitStheilung, dem gerade die wärmsten Verfechter

der Wahlreform ihre Billigung nicht werden versagen können. Dir nativnale Frage nimmt einen breiten Raum ein in der heutigen Rede des Ministerpräsidenten, der sich über die nationalen Angelegenheiten Böhmens und der südflavischen Völker, sowie über die Trientiner Frage verbreitete. Der Ministerpräsident erklärte, dass die Regierung eine Annäherung der Nationalitäten, besonders in Böhmen, mit offenen und legalen Mitteln -anstreben wird, und wir glauben nicht fehlzugehen, wenn wir diese Erklärung vor allein

des ReichSinteresseS. Die Regierung will durch zweckdien liche gesetzliche Maßregeln den besonderen Verhältnissen des italienischen Theiles von Tirol, sowie den natio nalen wirtschaftlichen und kulturellen Differenzen zwischen Deutsch- und Wälschtlrol Rechnung tragen, sie hält abcr unbedingt daran fest, dass dadurch >reder die Ein heit deö Landes noch die legislative Eompelcnz deS Landtages berührt werde. Dieses Programm, welches organisch aus einer österreichischen Auffassung der Wälschtiroler Frage heroorwächst

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1888
Umfang: 8
; das allgemein bestehende feste Vertrauen auf das Bündnis mit Deutschland, sowie auf die Energie der österreichisch-ungarischen Regierung müsste etwaige Keime solcher Empfindungen sofort er sticken. — Auf dem Gebiete der innern Politik ist ge genwärtig keinerlei nennenswerter Vorgang zu ver zeichnen. Die Thüren deS Reichstages sind geschlossen und die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaft ge nießen ihre sommerlich!: Muße. Eine Ausnahme in dieser Pause allgemeinen Stillstandes bilden die Mi nisterien

. Ein reicher Grieche, namens Trigogln, der bereits Mitglied des Civilge- richteS war, wurde ausgewiesen, weil er sich den Vor schriften deS Comliiandicrcuden widersetzte. In Madrid haben sich am 17. dS. die durch das ueue Alkohol-Gesetz bet: offenen Kaufleute versam melt uud beschlossen, die Regierung zu ersuche» , dass die Anwendung des Gesetzes bis zur Wiedereröffnung der Kainmcrn vertagt werde. Aehnliche Versammlun gen wurden in Taragona und anderen Städt-n abge halten. In Taragona sanden

aus diesen« Anlasse Ruhestörungen statt, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Bor Schluss der Session der französischen Kammer am 18. ds. interpellierte Pyat wegen der Beschlagnahme de« Schreibens des Grafen von Paris und meinte, die Regierung sei hiebei nicht streng ge nug vorgegangen, man hätte das Vermögen der Or leans mit Beschlag belegen müssen. Flcqnet erklärte, die Regierung wollte die Veröffentlichung des Schrei bens nicht hindern, habe aber zeigen wollen, dass Post und Telegraph dem Prätendrnten

verschlossen sind. Die Regierung habe ein Recht, so zu handeln, und werde gegen derartige Manöver von Prätendenten stets ebenso vorgehen. Die Kammer stimmte Flequet zu, womit die Sache erledigt ward. Wie ans Belgrad berichtet wird, sind jene türkischen Unterthanen serbischer Nationalität, welche in Peci, Altserbien, aus dem Grunde verhaftet wor den waren, weil sie angeblich im Interesse der in Serbien bestehenden Sawa-Gesellschaft, die bekanntlich nur civilisatorische Zwecke verfolgt, Agitationen betrie

ben haben sollen, über Verwendung der serbischen Re gierung in Freiheit gesetzt worden. Auch wurde den Behörden des VilajetS Kossowo von Constantinopel aus in derartigen Fällen ein vorsichtigeres Vorgehen den christlichen Unterthanen des Sultans gegenüber anempfohlen. Wie aus Sophia berichtet wird, verlangte die Pforte Ausklärungen über die sogenannte Besitz ergreifung der Eisenbahn nach Bellova. Die bulgari sche Regierung antwortete, es wäre eine falsche In terpretation ihrer Acte

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 18
Datum: 21.10.1911
Umfang: 18
v. 12. Ost. unter dem Titel „Mars und BenuS* die Aussehen erregende Nachricht, man habe sür die italienischen ExprditlonStruppen eine Anzahl der ln Rom herumlausendcn Dirnen in die neubesetzten Provinzen rxpedten l Die ital ent sche Regierung habe die Araber wssen lassen, daß ihr rellg'öser Glaube und ihre Frauen respektiert werden würden. Die Araber ließen sich wohl eine Provinz abnehmen, gäben auch ihre Ge vehre gegen 10 Lire her. aber sie achteten strenge darauf, daß man ihre Frauen in Ruhe lasse

euch, daß Gott in dem hl- Buche gesprochen hat Dieser Ausruf der italienischen Regierung erlnnen genau an daS Verhalten der Machthaber i Frank reich. Ja Tunis besucht Herr F a l l i S - e S Moscheen und hält salbungsvolle Reden über religiöse Freiheit und Toleranz, ln Frankreich vermeidet er eS ängstlich an einer kirchlichen Feier tellzunehnun und sollte diese auch, wie kürzlich in Toulon, der Auödruc! der Trauer des ganzen Landes sein. Der Reih noch unterschreibt er mit geschäftsmäßiger Gleich gültigkeit

versteht er darunter, sondern den Koran. D» Glaube, dessen Rechte und Privilegien er unter die Fittiche der italienischen Regierung nimmt, ist wieder- um nicht der setrize und der seiner Landsleute, sondern der der heulenden und tanzenden Der- wische. Die Katholiken Italiens haben also allen Grund, die unterworfenen Araber und Beduinen zu beneiden. Während die Jünger MohamedS in der Ausübung ihrer Religion den Schutz der italie nischen Regierung in weitestem Maße genießen, werden in Italien

und besonders in der Haupt stadt der Christenheit die Jünger Jesu wie gemeine Verbrecher beschimpft und verhöhnt. (Bergt. den Artikel auf der Beilage: „Widersprüche*. D. R.) Nun die treibende Kraft des „AntiklerlkaltsmuS* in Italien find die Freimaurer, und die Italienische Regierung ist deren Dienerin. Aber weshalb wag mau den italienischen Katholiken zu bieten, was man der tripolitantschen Bevölkerung gegenüber ängstlich vermeidet? Würden sie ihre hl. Güter schätzen wie die Moslims

. dann würde die Regierung auch auf ihre religiöse Ueberzeugung mehr Rücksicht nehmen. — Um die Heuchelet vollständig zu machen, haben die Italiener in Tripolis einen katholischen Dankgottesdienst veranstaltet; und damit die ganze Expedition und die famose Proklamation CanrvaS zum Schutze des Islam In einem noch katholischeren Lichte erscheine, wird die natürlich erschwindelte Nachricht verbreitet, die Proklamalion sek in der vatikanischen Druckerei der Propaganda in arabischer und türkischer Sprache unentgeltlich

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.08.1873
Umfang: 4
eines vierten Napoleon gezählt werden solle.' Der PiierSburger „GvloS' befaßt sich mit dem Schicksale der bosnischen Christen und spricht sich dabei über die von einer Deputation derselben in Wien a« die österreichische Regierung und die diplo matischen Vertreter mehrerer anderer Staaten gestellte Bitte um Schutz und Intervention bei der Hohen Pforte zu ihren Gunsten solgenderweise aus: „Gewiß kann eS die österreichische Regierung nicht auf sich nehmen, für sich aus eigene Faust in der Angelegen- heit

auf Montag; derselbe besichtigte heute die Merkwürdigkeiten von Stambul und be suchte die persische Gesandschaft. Madrid. 21. August. Die Streitkräfte. welche die Regierung den Carlisten entgegenstellt, werden auf 90,000 Mann reguläre Truppen, Gendarmerie und Carabiniers und 80.000 Mann Reserve geschätzt, wovon 60,000 Mann im September mobilifirt wer den. Ungeachtet ihrer numerischen Ueberlegenheit aller» kennt die Regierung die durch die Insurrektion ge schaffene ernste Lage. In den CorteS wurde heute

ein Gesetzentwurf ein gebracht betreffs SuSpendirung der persönlichen Frei heiten. Die Regierung verweigert die Ertheilung einer Amnestie, welche von einem großen Theil der CorteS als Preis der Regierung«- Unterstützung ver langt wird. Deßgleichen verweigert die Regierung die.peuen AyuntamientoS. welche der cantonalen Jn- surrection günstig gesinnt waren, zu bestätigen. Die gefangenen Unversöhnlichen wurden nach Cuba depor» tirt. In Segovia erschossen die Carlisten sechs Per» sonen. deren einziges Verbrechen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 18.03.1914
Umfang: 4
. Damit ist das nach den jüngsten parlamentarischen Vorfällen Erwartete nnd Unabwendbare geschehen. Die Regierung konnte die Obstruktion, von der nnnmehr die wichtigsten und dringendsten Staatserfordernisse bedroht wurden, nicht weiter gewähren, lassen. Da die Fortsetzung der Obstruktion iu. der mor gigen Sitzung des Abgeordnetenhauses unzwei felhaft feststand, hielt sie es für ihre Pflicht, die Vertagung noch mit dem heutigen Tage zu verfügen. Die Vertagung des Reichsrates mußte in einem .Augenblick erfolgen

sollte. Die Parteilei- denschaft hat über deu Geineiusinn, das Frak- tiousweseu über das Wohl der Gesamtheit und deS Staates einen vorläufigen nnd wenig rühm lichen Sieg errungen. Die Regierung mußte sich gegenüber den unerfreulichen Vorgängen im Abgeordnetenhaus ihre Pflicht vor Äugen hal ten, uud sie hat das Parlament sowie die ge samte öffentliche Meinung über ihre Auffassung nicht im Unklaren gelassen. In der letzten Se- nivren-Konferenz hat der Ministerpräsident un umwunden dargelegt, auf welcher Liuie

sich das Verhalten der Regierung als Pflichtgemäße Hü terin der StaatSinteressen bewegen mns!. Ihr Eingreifen znr Wahrung dieser Interessen wird daher nirgends Ueberraschnng erwecken, znmal wenn man der kritischen Beurteilung gedenkt, die iu manchen Bevölkernngskreisen dem Maß an Geduld und Vertraue» zuteil wurde, womit die Regierung bis znm letzten Augenblicke die Fahne der parlamentarischen Arbeit hochhielt. Zur Wahrung der StaatSinteressen wird die Regierung nunmehr dasjenige vorzukehren ha ben

, was vorgekehrt! werden muß. Anch diesmal, wie schon öfter, wird das Stantsnotrecht be rufen sein, nach den Bestimmungen unseres öffentlichen Rechtes eine Lücke in der Tätigkeit der gesetzgebenden Körperschaft auszufüllen. Allein die Verautwortuugeu find so zweisellos festgestellt, das; kein billig Denkender innerhalb des Vaterlandes und außerhalb des Reiches die Berechtigung dieses Vorgehens in Zweisel ziehen wi.rd. Die Regierung ihrerseits kennt die Pslich-- ten, die ihr durch die ueue Situation auferlegt

als die Regierung selbst, daß eine Zwangslage solcher Art eingetreten ist. Allein das Parlament hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, iu maßgebender Weise an der Bildung des Staatswillens mitzuwirken, nnd wenn es dieser Aufgabe nicht zn genügen ver mag, so muß der Staatswille nichtsdestoweniger znr Geltung kommen. Denn anch die Par lamente sind nnr Mittel znr Er reichung des S t a a t s z w e ck e s, der Staatszweck selbst st e h t allemal voran nnd muß, wenn eiues der Mi ittel versagt

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 28.04.1892
Umfang: 8
, ob die Regierung bereit sei, sosort den Be trieb des TelephonnetzeS der Wiener Privat-Telegra- Phen-Gesellf^ast zu übernehmen, falls die über die Petition der Bediensteten dieser Gesellschaft eingeleitete Unterfuchnng die Stichhältigkeit der in derselben vor gebrachten Beschwerden ergeben sollte. Die Abg. Dr. Meng er und Genossen interpellieren den Minister präsidenten wegen Ergreifung von Maßregeln gegen die Ausbeutung des Bauernstandes. Die Abg. Kaiser und Genossen interpellieren die Regierung wegen bal

des Actions-Comits für die Eisenbahnlinie Karlsbad—Nendek—Reichsgrenze und beantragt diese Petition der Regierung zur eingehendsten Würdigung und besonderen Berücksichtigung zu empfehlen. Abg. Dr. Otto Polak befürwortet in längerer Ausführung die Annahme des AuSfchufSantrageS. In gleichem Sinne spricht Abg. Tausche, welcher besonders her vorhebt, dass durch !den Bau dieser Bahnlinien die Erwerbsfähigkeit in, Erzgebirge gehoben und den, Noth stande abgeholfen würde. Redner spricht schließlich den Wunsch

auF, die Regierung niöge dem Ausbau eines ausreichenden Eisenbahnnetzes im Erzgebirge ihre wohl wollende Aufmerksamkeit zuwenden. Nach dem Schluss worte des Referenten wird der Ausschussantrag ange nommen. Abg. Doblhamer berichtet im Namen des Steuerausschusses über die Petition des LandeS- auSschusfeS von Salzburg betreffend die Vorlage eiueS Gesetzes, wodurch die EinHebung von Landes- und Gemeindeumlagen von der Erwerb- und Einkommen steuer der Localbahnen ermöglicht, respective geregelt werde, und beantragt

, diese Petition der Regierung ab zutreten. Abg. Lienbacher beantragt, diese Petition der Regierung zur eingehenden Würdigung abzutreten. Nach dem Schlussworte des Referenten wird AuS- rarlberg' Str. schusSantrag mit dem Zusatzantrage des Abg. Lien bacher angenommen. ES gelangt sodann der Antrag der Abg. Dr. Dostal und Genossen betreffend einen Gesetzentwurf, worin die Bestellung von Nothwegen geregelt wird, zur ersten Lesung. Abg. Dr. Nitsche verweist auf die in jüngster Zeit im böhmischen Lan- deSculturrathe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 10
Datum: 03.07.1902
Umfang: 10
, in welchem sie beschlossen wurde, nichts weiter als ein VerlegenheitSanSweg. Möglich, daß die Re gierung dabei daran gedacht hat, eS könnte früher doch oder später zum allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechte kommen, mag man es wünschen oder nicht, und daß sie darum in diesem Anhängsel zum alten Wahlrechte den Versuch machen wollte, wie sich das allgemeine gleiche, direkte Wahlrecht in Oesterreich ausnehmen. würde. Dieser Gedanke ist, wenn ihn die Regierung gehabt hat, das einzige, was dem Monstrum der fünften Kurie

, wie wir es in unserem Reichstagswahlgesetze haben, wenigstens einen Schein von Berechtigung verleiht. Es wird, meine Herren, nun die Frage sein, wie es möglich wird, speziell für den Landtag eine ähnliche Ausdehnung des Wahlrechtes durchzuführen. Soviel ich weiß, ist gegenwärtig die hohe Regierung auf dem Standpunkte, daß sie eine andere Form, als die nun einmal für den Reichsrat als Exempel auf gestellte, nicht zuläßt. Es wird Sache des Aus schusses sein, über diese Angelegenheit speziell zu be raten und bestimmte

! Die Lösung der Frage ist an den übertriebenen Forderungen der Italiener und am Widerstande sowohl der Regierung als der Landtagsmehrheit selbst immer gescheitert. Anfangs der neunziger Jahre war die Angelegenheit wieder in Verhandlung, da wurde der Landtag ans einmal von der Regierung geschlossen und die Beschlußfassung dadurch verhindert. Auf das hin haben die italienischen Landtagsabgeordneten durch zehn Jahre Abstinenz getrieben, das heißt, sie sind nicht mehr in den Land tag gekommen. Inzwischen

haben sie vom öster reichischen Abgeordnetenhaus etwas gelernt, — freilich nur die Obstruktion, die Verhinderung der Arbeit. Im vorletzten Winter und auch im letzten Sommer sind sie wieder im Landtage erschienen, aber nur, um zu obstruieren, wenn nicht die Regierung und die deutsche Landtagsmehrheit ihnen nachgibt. Dies ist nicht geschehen und darum haben sie obstruiert, sie haben den Landtag zu keiner fruchtbringenden Arbeit kommen lassen. Mit derselben Absicht sind sie auch diesmal wieder in den Landtag

, die der Landtag und die Regierung aufzuknacken haben. Man darf den Italienern nicht vorenthalten/was für sie recht und billig ist; man darf aber auch nichts zugestehen, was die Einheit des Landes Tirol in Gesahr bringen würde.

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.02.1897
Umfang: 6
fei nicht votsaud'cn, un'd nicht 'einmal die Gleichzeitigkeit der Einbringung 'der beiden Vor lagen habe die Regierung in ihrer Emätting in Aus sicht gestellt und werde es auch nicht in Aussicht stellen, und zwar daruni, weil sie in Betresf der Cu- rieuvorlage stlbständig vorzugehen die Absicht hat, während sie bei der Wahlreform die sehr schätzenswerte Mitwirkung des Landesausschusses in Aussicht genom men hat u«d daher in Bezug aus deu Zeitpunkt der Einbringurg d eser Vorlage an die Mitwirkung

dieser von ihr ««äA'iSngtgcn Behörde gebunden ist. Däst der. jetzige SessivnSabschnitt für die Durchdringung der Vorlage minder geeignet ist, fei in der Erklärung der Regierung ausdrücklich und eingehend erörtert und dar gelegt worden. Der Statthalter polemisierte weiter gegen die Ausführungen des Abg. Lippert. Bezüglich der Sprachenverordnuug erklärte cr, dass formell ein eigentliches Substrat uicht vorliege. Redner führte die diesbezüglichen Aeußerungen des Ministerpräsidenten vom 26. October

v. Js. an; auf diesen, Standpunkte stehe die Regierung heute noch. Je weniger, schloss der Redner, die Äctionen der Regierung das Licht der vollen Oeffentlichkeit zu scheuen haben, in desto höherem Grade -/ir die Annähme des Antrages des Herrn Dr. Ruß nur erwünscht sein. Im weiteren Verlaufe der Debatte betonte Abg. Dr. Herold, dass di» Czechen in einer neue» Sprachcuvcrorduuug, wie sie angekündigt wird, kc ne Concession erblicken können. Sie wollen die böhnusche s^rage im großen gelöst wissen. So lange im ganzen Königreiche

die beiden Sprachen nicht voMommcn gleiche Geltung haben, kann seitens der Czcchen keine Concession zugestanden werben. Die Zeiten seien vorbei, wo eine Regierung oder ein Statt halter den Frieden gemacht, habe,, ^ Den Frieden kann man nur mit dem böhmischen Volke 'i»ää)en. Abg. Graf, Buynoi führte apo,^ dass die Regierungserklärung aus ihn einen sympathischen Entrück gemä^h! habe. Der Ausgleich werde kommen uud müsse kommen. Schließlich wurde die Einsetzung ciuer Commission ein stimmig ÄngeMü'in

- neHnsen, .dass der AüsMüsS ^die ein^eluen Punkte dieser Anträge genau 'geprüft uüd erkannt hat, dass dieselben allerdings mehr oder minder in den Wüu- ,scheu ^nqnchey. nicderösterreichischen StaatSbüraerS ^ge legen siiid. Au'ch er stnVe ntänHen 't/eV/chtigt, vielleicht auch spruchreif, er fei aber trotzdem nicht in d'cr L^e, 'cÄ/erete Vorschläge Äiich/n. De^Ä'nd'es- 'iiusschuss inöge sich mit der Regierung ins Einver nehmen setzen, um zu erfahre», bis wie weit eine allenfalls angestrebte Aenderung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 30.10.1869
Umfang: 10
haben wir uns nicht zu kümmern, oder wir nehmen sie nicht an, und dann wird die Regierung dasjenige. verfügen, wozu sie nach der Behauptung des Herrn Vorredners berechtiget sei. — Ich möchte nun doch in eine Erör terung eingehen, ob die Regierung wirklich berechtiget sei, im Falle, als wir diese Regierungsvorlage nicht annehmen, das Kontingent, welches das Land Tirol zur Armee zn stellen hat, auf die Summe von 21,000 Mann zu erhöhen. Es wurde gesagt, daß in dem Gesetze vom Jahre 1864 in der Einleitung bestimmt sei

. ES ist hier also deullich ausgesprochen, wie viel Tirol zur Armee zu stellen hat: Ein Kaiferjäger-Negiment. Man wird mir nun sagen, das Ist eine ganz uubestimnile Ziffer. Doch dem ist nicht so. Wenn ich von einem Regiments spreche, so spreche ich von einem taktischen Körper von so und so viel tausend Mann, wie ihn die übrigen Regimenter in Oesterreich haben. Die RechtSdeduk- tion, welche uns vorgelegt wurde, geht daher auf schlechten Krücken. Wenn die Regierung da« Kaiser« jäger-Regiinent ans einen höhern SiatuS bringt

! Nun aber ist gesagt worden, der Regierung liege nichts an der Landesvertheidigung von Tirol. Ich habe die Ueber zeugung, daß die gegenwärtige Regierung nicht bes «elt sei von besonderer Vorliebe für Tirol, und daß . die Regierung die Landesvertheidigung nur aus Rück> sichten für das Reich erhallen ha., Tjr^l ist die Vor mauer der Monarchie, so lange Tirol in der Hand Oesterreichs ist, wird der Feind weder vom Norden noch vom Süden in das Herz deS Reiches eindringen können. Die Negierung kann aber Tirol

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 30.08.1912
Umfang: 16
aus einen Krieg mit der Türkei beschlossen wor den sei, ist die „Agence telegraphique vul gare' ermächtigt, diese Meldung kategorisch zu dementieren. Serbien. Die Regierung hat den serbischen Gesand ten in Konstantinopel beauftragt, bei der Pforte wegen der serbischen Massakers in Sie- nitze energische Schritte zu unternehmen und gleichzeitig den Schutz der Serben im ganzen Sandschak gegen jedweden Angriff zu ver langen. Die Regierung hat einen Grenzkom missär nach Sienitze entsendet, der über das Gemetzel

ausführlich berichten soll. Türkei. Die verjagten Albanerführer sind in zwei Parteien gespalten. In Jpek hat sich unter dem Vorsitz mehrerer sehr angesehener No- tabeln eine unionistiscke Partei gebildet. Der dortige Mutessarif, ein Mitglied der liberalen Entente, wurde vertrieben. Nach Meldungen von der türkisch-monte negrinischen Grenze haben dort die Kämpfe aufgehört. Die türkische Regierung hat die keinasiatischen Truppen, die sie an die Grenze entsendete, zurückgezogen. Der Krieg. Die englische

Regierung hat in Paris und Petersburg das Ersuchen gestellt, die fran zösische und die russische Regierung möchten sich der englischen anschließen, um die Auf merksamkeit Griechenlands auf die Gefahren zu lenken, die eins Landung auf Samos und auf die Notwendigkeit einer starken Zentral? regierung hin und erklärte Mcinschikai für den sähigsten Mann an der Spitze der Exeku tive und empfahl dringend, Yuanschikai nach den Wahlen zum Präsidenten zu ernennen. In der Nacht auf Montag plünderten chine sische

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 15.04.1901
Umfang: 8
, 10. Juli und 10. Oktober eines jeden JahreS erfolgt, von der Berechnung und EinHebung der nach dem Gesetze entfallenden Verzugszinsen Um gang zu nehmen ist. Jnnsbrncker Genieinderath. Sitzung am 12. April. Die Sitzung nahn» unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Greil einen äußerst anregenden Ver lauf und erhielt namentlich dadurch ein besonderes Gepräge, dass der Gemeinderath einstimmig zur Jn- vestitionsvorlage der Regierung Stellung nahm und bezüglich der tirolifchen Bahnfragen, insbesondere

jener der Verbindung der Landeshauptstadt Innsbruck mit dem süddeutschen Bahnnetze eine entsprechende Berück sichtigung der tirolischen Interessen dringend verlangte und diese Forderung in folgender Resolution zum Aus drucke brachte: Nachdem durch die seitens der Regierung im Ab geordnetenhaus? eingebrachte JnvestitionSvorlage, sowie die schon in nächster Zeit zu gewärtigende Wasser straßenvorlage alle Länder CisleithanienS mit Eisen bahnen und Wasserstraßen reichlich bedacht werden, wodurch ein Aufwand von mehr

sein wird, richtet die Landeshauptstadt Innsbruck an die Regierung das Ersuchen, mit aller Beschleunigung die Vorstudien für die Erbauung einer normalspurigen Bahn nach Mitten wald einzuleiten und deren Herstellung auf Staats kosten bis zur Eröffnung der Tauernbahn gesetzlich sicher zu stellen. Der Abgeordnete der nordtirolischen Städte, sowie alle übrigen Abgeordneten Tirols werden ersucht, diese Forderung der Landeshauptstadt bei der Regierung nachdrücklich zu unterstützen und zu ver langen, dass diese Bahn

' Nr. SS. theilte mit, dass sich der Herr Erzherzog in allen Anstalten sehr wohlwollend nnd befriedigend ge äußert hat. In einer Zuschrift des EisenbahnministeriumS wurde den Eoncessionswerbern der Stubaithal-Bahn eröffnet, dass die Regierung bereit ist, für die Localbahn Inns bruck—FulpmeS einen in Stammactien zu refundierenden Beitrag von 300.000 T zu gewähren. Der Depu tation, welche seinerzeit in der Stubaithal-Bahnange- legenheit in Wien beim Finanz- und beim Eisenbahn- Ministerium vorsprach, wurde

eine Subvention von 350.000 X in sichere Aussicht gestellt. Es wurde daher, um diese zugesicherte Subvention zu erreichen» nach Kenntnisnahme dieses Erlasses der Abgeordnete der Stadt Innsbruck, Herr Dr. Erler, vom Gemeinde- rathe ersucht, bei dein Finanz- und beim Handels ministerium mit aller Energie dahin zu wirken, dass die Regierung ihre Subvention auf den ursprünglich zugesicherten Beitrag erhöht, weil sonst die Finan- cierung des ganzen BahnprojecteS in Frage gestellt würde. Der Herr Bürgermeister

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 10
Datum: 03.07.1902
Umfang: 10
, sie war für jenes Parlament, in welchem sie beschlossen wurde, nichts weiter als ein Verlegenheitsausweg. Möglich, daß die Re gierung dabei daran gedacht hat, es könnte früher doch oder später zum allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechte kommen, mag man es wünschen oder nicht, und daß sie darum in diesem Anhängsel zum alten Wahlrechte den Versuch machen wollte, wie sich das allgemeine gleiche, direkte Wahlrecht in Oesterreich ausnehmen würde. Dieser Gedanke ist, wenn ihn die Regierung gehabt hat, das einzige

, was dem Monstrum der fünften Kurie, wie wir es in unserem Reichstagswahlgesetze haben, wenigstens einen Schein von Berechtigung verleiht. Es wird, meine Herren, nun die Frage sein, wie es möglich wird, speziell für den Landtag eine ähnliche Ausdehnung des Wahlrechtes durchzuführen. Soviel ich weiß, ist gegenwärtig die hohe Regierung auf den: Standpunkte, daß sie eine andere Form, als die nun einmal für den Reichsrat als Exempel auf gestellte, nicht zuläßt. Es wird Sache des Aus schusses

über diese Sache beraten, wie viele Vorschläge sind hierüber gemacht worden! Die Lösung der Frage ist an den übertriebenen Forderungen der Italiener lind am Widerstande sowohl der Regierung als der Landtagsmehrheit selbst immer gescheitert. Anfangs der neunziger Jahre war die Angelegenheit wieder in Verhandlung, da wurde der Landtag auf einmal von der Regierung geschlossen und die Beschlußfassung dadurch verhindert, Alls das hin haben die italienischen Landtagsabgeordneten durch zehn Jahre Abstinenz getrieben

, das heißt, sie sind nicht mehr in den Land tag gekommen. Inzwischen haben sie vom öster reichischen Abgeordnetenhaus etwas gelernt, — freilich nur die Obstruktion, die Verhinderung der Arbeit. Im vorletzten Winter und auch im letzten Sommer sind sie wieder im Tandtage erschienen, aber nur, um zu obstruieren, wenn nicht die Regierung und die deutsche Landtagsmehrheit ihnen nachgibt. Dies ist nicht geschehen und darnin haben sie obstrniert, sie haben den Landtag zu keiner fruchtbriugeuden

derjenige erscheint, welcher in seinen Autonomie-Forderungen am weitesten geht. Darum wollen auch die andern Nlcht zurückbleibe« — aus Menschenfurcht; sie fürchten, ihr Ansehen, ihre Geschäftsverbindungen n. dgl. zu verlieren, wenn sie nicht auch recht viel fordern, geht es auch gegen ihre eigene Ueberzeugung. Andere wieder verlangen viel, um wenigstens etwas zu erreichen; die Italiener sind bekanntlich das „Han deln' gewohnt. Es ist eine harte Nnß, die der Landtag und die Regierung aufzuknacken

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.11.1901
Umfang: 12
verließen und der aufge tragenen Arbeit nachgingen. Ja der § 14 ist eine stets wirksame Ruthe für die großen und kleinen politischen Kinder. Schon am ersten Tage, als sich das Haus zu dieser Ses sion versammelte, zeigte Herr v. Körber von weitem die Ruthe. „An den § 14 aber lassen Sie mich nicht denken, versuchen Sie keine Regierung damit, hindern Sie vielmehr jede an seiner Anwendung, indem Sie, wenn nur irgend möglich, selbst wi derwillig gewähren', so sprach er am 17. Oktober in seiner so beifällig

Absolutismus Es wäre schade um alle MW unserer Abgeordneten und um das Geld, welches eine Session kostet, wenn das HauS stets gezwungen sein soll^ zu allen Anforderungen der Regierung Ja und Amen zu sagen. In drei Monaten werden wir sehen, ob wir mit unserer Meinung recht haben, ob die lange, aufregende und kostspielige Budgetdebatte nur ein Dreschen von leerem Stroh ist, ob der ganze Vor anschlag, so wie ihn die Regierung dem Hause vor gelegt hat, bewilligt 'wurde, oder ob das HauS im Stande war/ wichtige

und nothwendige Aenderungen an demselben durchzusetzen. Die Stärke eines Reiches 'und der Wohlstand desselben hängt heute von seinem Auftreten nach Außen ab. Ein europäischer Staat, der ohne Par lament mit den anderen Handelsverträge abschließen will> wird schon von vornherein den Kürzeren ziehen. Die Stärke Ungarns Oesterreich gegenüber beruht hauptsächlich aus dem dortigen wohkorganisirten Parlament, auf dessen Widerspenstigkeit sich die ungarische Regierung immer berufen kann und be ruft. Bei uns hingegen

ist das gerade Gegentheil vorhanden. Tanzt das HauS nicht wie die Regie rung pfeift, so kommt die Ruthe. Tie Regierung weiß ganz gut, daß diese Wirkung nicht versagt, denn welche Partei wollte heute den Vorwurf auf sich laden, daß ihrethalben das Parlament nach Hause geschickt wurde? Die Zeit, für die Budgetdebatte ist äußerst knapp bemessen, wegen einiger Dringlichkeitsanträge, denen die Dringlichkeit nicht abzusprechen ist, siehe die Frage der Niederlassung fremder Kongregationen, war die ganze Session

bereits in Frage gestellt. Auf so schwachen Füßen steht bei uns das „hohe HauS'. Jedem wird bei dieser letzten „Schwecgebun' die Frage auf die Lippen gekommen sein,» warum Herr v. Körber das Parlament so spät einberufen hat, warum er die Arbeitszeit des Hauses auf den Tag bemessen hat, und nicht durch eine früher angesetzte Einberufung allen Eventualitäten vorbeugte. Wenn unserer Regierung, von keiner Partei Ver trauen entgegengebracht wir», so iA. sicher der Um- stana daran schuld, daß die Regierlylz

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
Frage einzuberufen, Bundes kanzler Seipel erklärte sich bereit, am Mittwoch den 11. Mitteilungen über die Verhandlungen mit der italienischen Regierung zu machen. Die Tiroler Abgeordneten hatten in ihrem Tele- gramme an den Landeshauptmann von Tirol Abwarten als rötlich empfohlen und mitgeteilt, daß sie ihre Pflicht vollauf erfüllen würden. Der Hohn Italiens. Nicht unerwähnt darf das Verhalten der italienischen Presse bleiben: es hatte hauptsächlich dazu beigetragen, daß die Srimmung

gegen die österreichische Regierung so außerordentlich gefpamlt wurde: denn der Notenwechsel Seipels wurde von der gesamten italienischen Presse als großer diplomatischer Sieg ausgemacht und der „Verzicht Oesterreichs aus Südtirol' dein Verzichte Deutschlands auf Elsaß-Lothringen in Locarno gleichgehalten. In den Bozener Faschistenblättern schirieb Giarratana unter anderem: „Während die Kriegsinvaliden aus der Provinz Bozen in ! Rom eintrafen, wurden die Verhandlungen zwischen den bei- j den Regierungen zum Abschluß

haben sollte, die Südtiroler hätten sich, mit ihren Bitten nur an die italienische Regierung zu wenden, erhält er die Antwort: die deutsche Kultur Südtirols muß geopfert werden. Die Stimme der Tiroler Gemeinden. Es war angebracht, daß nun der Lessen tlichkeit von einer Aktion Nachricht gegeben wurde, womit die Gemein den des österreichischen Tirols sich an die Regierung wandten. Die Bürgermeister folgender Gemeinden Tirols: Abfaltersbach, Absam, Achental, Alnet, Aldrans, Alkus, Alpach, Amlach, Ampaß, Amras, Angath, Anras

usw. nachstehende Austorderung gerichtet: Der gefertigte Bürgermeister richtet im Namen seiner Gemeinde an die Vertreter des Landes Tirol, an die Landesregierung, ebenso wie an die Herren Nationalräte, die dringende Bitte, bei der österreichischen Regierung das Verlangen der Tiroler Bevölkerung vorzulegen, daß gegen die beispiellose Unterdrückung des deutschen Volkes in Süd tirol bei den europäischen Mächten Einspruch erhoben und auf ein Einschreiten dieser Mächte zur Linderung der Leiden unserer

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.04.1899
Umfang: 6
, daß der bisher glücklich gewahrte Friede zwi schen den beiden Tirol bewohnenden Volks- stämmsn gefährdet wird, wenn die Regierung durch derartige im Geiste der unglücklichen böhmisch - mährischen Sprachenverordnungen getroffene administrativen Verfügungen den nationalen Charakter i>xr deutschen -Stadl Bozen in Frage stellt, richten die.Unterzeich neten an die k. k. Regierung folgende An frage : Wie rechtfertigt die k. k. Regierung, daß in der Konkursausschreibung des k. k. Landes gerichtes Bozen

gegen die im Artikel Xll deS zwischen der österreichischen und ungarischen Regierung vereinbarten Zoll- und Handels bündnisses in Aussicht genommene Aushebung deS tirolischen Getreideaufschlages. Der Tiro ler Landtag erklärt, daß die EinHebung aus einem landesgesetzlich gesicherten Rechte be ruht und daß dieses Landesrecht weder durch legale Abmachungen zwischen der Gesammt heit der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder und dem Königreiche Ungarn, noch viel weniger aber durch verfassungswi drige

auf Grund des H 14 d. St.-G.-Gesetzes oom 21. Dez. 1367 einseitig getroffene Ber- fügungrn der österreichischen Regierung be seitigt werden kann. Die Aufhebung des Ge treideaufschlages kann nur durch einen Akt der tirolischen Landesgesetzgebung erfolgen. Zu einem solchen wird der Tiroler Landtag nur dann seine verfassungsmäßige Mitwirkung leihen, wenn gleichzeitig im Wege der Reichs gesetzgebung dem Lande Tirol eine angemessene Entschädigung sür die aus dem Landeshaus halte entfallenden Einnahmen

sichergestellt wird. Der Landesausschutz wird beauftragt, falls die Regierung mit ihm in Verhandlun gen eintreten sollte, an den ooraufgeführten Grundgesetzen festzuhalten und über das Er gebniß der Verhandlungen im nächsten Land tage zu berichten. Innsbruck, 12. April 1399. Grabmayr und Genossen. Hierzu möchten wir bemerken, daß sich die Feuilleton. Nroltr Mkslicdkr. (Schluß.) Der sehr verdienstvolle Herausgeber F. F. Kohl hat sich in richtiger Erkenntniß der Zeit verhältnisse jedoch nicht damit begnügt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 04.05.1897
Umfang: 10
Berichte der Klarheit ermangelten. Die Regierung entsendete daher die Minister des Innern und des Krieges nach Pharsala. Die Absicht der Regierung sei. die Armee zu reconstruieren. Tausende »on Reservisten und Freiwilligen seien im Begriff, die Armee zu verstärken, damit Griechenland, wenn es nöthig fei. den Krieg fortsetzen könne und im Falle einer diplomatischen Intervention sich nicht in der un günstigeren Lage befinde. Die Regierung habe Ver trauen zur Armee in Thessalien. In EpirnS

habe Griechenland den Borsprung. Die Einnahme von Pre- ve'a würde die Lage Griechenlands vortheilhast ge stalten. Bis jetzt habe die Regierung keinerlei Kenntnis von einer Intervention der Mächte. In einer Ver sammlung Oppositioneller betonte Ralli, dass die Schuld an der Niederlage der Armee bei Larissa einzig und allein den gewesenen Generalstabschcs treue. Kronprinz (Konstantin habe sich der Einsicht des Gcncralslabes anvertraut. Die Prinzen, so erklärte Ralli, haben ihre Pflicht in jeder Richtung erfüllt

das neue Cabinet vor. '.inister- präsident Ralli erklärte, die erste Sorge der Regierung werde die Reconstrniernng der Armee fein, ohne welche weder der Krieg fortgesetzt, noch ein ehrenhafter Frieden erreicht werden könnte. Glücklicherweise habe die Armee, die cines besseren Schicksals würdig war, ihren Muth voll bewahrt; man könne sich mit Vertrauen auf sie stützen. Der Ministerpräsident verlangte ein Zusam menwirken der Kammer mit der Nation. Die Kammer solle die Zustimmung dazu geben, dass

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