582 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1905/11_08_1905/BZZ_1905_08_11_2_object_393953.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1905
Umfang: 8
empfehlen. GrafTisza an die liberale Partei. Im „Az Ujszag' ist ein Mahnwort des Grafen Stephan Tisza an die Mitglieder der liberalen Partei erschienen. Graf Srephan Tisza nimmt Stellung zu der Bewegung, die im Schoße der liberalen Partei aufgetaucht ist und die Auflö sung der liberalen Partei bezweck:. Er stellt sich diesem Gedanken mit aller Entschiedenheit entge gen. Er führt aus, daß infolge der Katastrophe, die über das Land hereingebrochen ist, die Eini gung aller auf der 67er Grundlage stehenden

Parteien immer notwendiger erschein!. Diese Ver einigung könne aber nur aus zwei Wegen gesche hen, und zwar erstens, daß die zur Koalition ge hörigen 67er Parteien sich auf einen Standpunkt stellen, der die Möglichkeit zur Lösung der Krise bietet. In diesem Falle könnte die neue Partei- brldung unter Mitwirkung der ganzen liberalen Partei erfolgen und dann müßte niemand aus der liberalen Partei austreten. Der zweite Weg wäre der Entschluß der Mitglieder der liberalen Partei, das Programm der Koalition

zu unter stützen. Diese zweite Möglichkeit würde nicht nur ,nit dem ganzen bisherigen Verhalten der libe ralen 'Partei im Widerspruche stehen, sondern auch keineswegs das angestrebte ZiÄ erreichen. Graf Tisza wirft einen Rückblick aus die Erfolge, die die liberale Partei in ihrer dreißigjährigen Ta iigkeit errungen hat. Dann schildert er die Ver Wüstungen, auf. zvrrtschaftlichem' Gebiete und auf dem der Aechtsforderung. wehche die ku rze wiaNherrschaft der Koalition herbeigeführt hat. und kommt zu dem Schlüsse

, daß „kein patriotisch füh lendes Mitglied der liberalen Partei sich dieser Bewegung anschließen könne/' Graf Tisza führt noch 5en Gedanken aus. daß es unbedingt zu ei ner neuen Parteigruppierung kommen müsse, in WÄche die ganze liberale Partei eintreten könne. In diesem Falle würde er gerne für seine Per son die Folgerungen ableiten. Wenn dies aber »ächt geschieht, dann ergibt sich für die Partei die Pflicht, gegenüber einer zerstörenden nationalen Politik eine gesunde, mit den wirklichen Bedürs nissen der Nation

rechnende Refornridee zu ver treten. An diesem Kampfe würde auch er Anteil nehmen. Graf TizZa stellt zum Schlüsse? folgende Bitte: „Es ist Pflicht der Partei gegen sich selbst isrd gegen das Land, nicht zwecklos und ruhmlos zu zerfalle»!. Die Beratung vom 23. d. wird da rüber entscheiden, ob die Partei aufrecht erhalten bleiben könne oder nicht. Zu dieser Beratung müs- en wir alle erscheinen, um dafür einzutreten, die 67er Grundlage zu retten.' Ausland. Der Aufstand in Portugiesisch- frika

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/12_09_1893/BRC_1893_09_12_1_object_138194.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1893
Umfang: 8
die Aussichten der liberalen Partei be schrieb, war es, als ob Schrecken und Entsetzen in die Reihen der Plener'schen Schutztruppe ge fahren wären. Und nicht geringere Aufmerksamkeit Henkt beispielsweise die „N. Fr. Pr.' der Rede, die Abgeordneter Dr. Ebenhoch erst vor wenigen Tagen in Sarleinsbach gehalten hat. Sie bemüht sich, freilich vergebens, den kampfgerüsteten Ab geordneten lächerlich zu machen, indem sie aus dieser Rede einen Gegensatz zu den düsteren Prophezeiungen des früheren Artikels von Reichs

des Liberalismus Schrecken verbreitet. Sobald wirklich Ernst gemacht oder auch nur gedroht wird, die gegenwärtige, mit der dreibeinigen Majorität betriebene Auto matenwirtschaft zu sprengen, und mit der unab hängigen Stellung einer katholischen Partei Her- vorgerückt wird, dann befällt die liberale Partei Furcht, dass sie ihren Einfluss verlieren könnte, ein Beweis, dass sie sich bei dem Ausspielen der verschiedenen Parteien am wohlsten befindet und bei dem Wechsel der Dinge wirklich was zu ver lieren

hat. Sobald aber mit einer gewissen Vor sichtigkeit der Fuß vom Kampfplatz wieder zurück gezogen wird, dann ist Heller Jubel bei den Libe ralen. Wenn sie sich sicher fühlen, dass der Sturm nicht gewagt wird, und dass die katholisch -conser- vative Gruppe in der conservativen Partei doch wieder sich drückt, dann bezeugt ihr Spott- und Hohngelächter, dass die Nacht, in der ihnen der „Wauwau' so groß und fürchterlich vorgekommen ist, vorüber sei, und sie wundern sich, wie sie sich haben so fürchten

können. Es ist ein Verdienst der Reden Ebenhochs, dass die liberale Partei so Farbe bekennt und erkennen lässt, was sie zittern und was sie aufathmen macht. Ziehen wir aber nun einmal daraus eine Folgerung. Man hält uns oft vor, dass die liberale Partei nichts so sehnlichst wünsche, als die Zertrümmerung des Hohenwartclub oder das selbstständige Auf treten einer katholischen conservativen Partei, dass dann mit dem Zurücktreten der katholisch-eonserva- tiven Gruppe vom Hohenwartclub der Liberalismus mit einemmale obenauf

komme und die katholische Partei gar allen Einfluss verliere, man jagt, dass der Hohenwartclub der liberalen Partei die Stangö Kalte, und darum sei die Bildung einer unabhängigen katholischen Partei das größte Unglück, im Hohen wartclub sei das katholische Oesterreich und der gleichen Dinge mehr. Kann man denn nicht mit ebensoviel Recht die ganze Sache umdrehen und auf Grund der Furcht- und Schreckensscenen der liberalen Partei, die der Abgeordnete Ebenhoch wie das „Btld.' constatiert haben, sagen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1904/07_09_1904/BRG_1904_09_07_2_object_803130.png
Seite 2 von 12
Datum: 07.09.1904
Umfang: 12
der/radikalen nationalen Partei ausgeliefert. Beide-Parleien. die gemäßigten-Liberalen und die Nationalkkerlkalen/haben es unterlassen, im öffent lichen Leben sich Geltung zu verschaffen und sind so untergegangen. Während sie dem< Verfalle ent gegengingen, entwickelten sich neue Parteien: aus der liberalen Partei ging die radikale nationale und die sozialistische hervor, an die Stelle der Na tionalklerikalen trat allmählig . die von Fürstbischof Balussi organisierte katholische Partei hervor

, die aber durch organisatorische Tätigkeit vor allem aber-volkswirtschaftliche Arbeit für das öffentliche Auftreten-den'Befähigungsnachweis liefern i wollte. D iesm al wagte 'die junge Partei noch nicht in die Wahlen einzutreten, weil die Nationalklerikalen noch über Anhänger verfügten und ihrerseits am Kompromiffe-mit den Liberalen festhielten, um- mit Liesen eines ruhigen Todes zu sterben. Eswäre nur die S paltung der Katholisch-Gesinnten zutage getreten. Nachdem die Nätionalklerikalen in dieser Wahlbewegüng

— von einem Kämpfe kann/man nicht' sprechen — untergegangen sind, ist für die neue'katholische Partei kein Grund mehr Vorhänden, eine-! krä^oolle politische : Tätigkeit zu ihrer segens reichen/wirtschaftlichen Arbeit hinzuzufiigen. ' Diese- selbständige Organisation scheint' auch un verzüglich-'in Angriff' genommen zu werden' Die „Vo«'/enthält eine Aufforderung zur Bildung eines politischen B o l k s v e r c i n e s, dessen Statuten bereits vom 'verstorbenen Fürstbischof Balussi approbiert worden

im Landtage sichert ; in den Verfassungsfragen wird er eine zweckmäßige Dezentrali sation der>Staatsverwaltung anstreben; in nationaler Beziehung -wird er für die Gleichberechtigung ein treten; er wird endlich speziell die nationalen Rechte des Drentino verteidigen und- die « administrative Autonomie- desselben zu erreichen suchen. Die Partei als solche wird den Namen Unione politica popolarä« (Politische Volksparteij führen, der Aufruf zum rBeitritt hat bereits lebhaftes Echo gefunden

jüngsten Mahlen aber, so erklärt er in dem von der „Voce Cattölica' veröffentlichten Schreiben, hätten, zur Evidruz erwiesen, daß dir Kompromiß zeiten definitiv vorüber -seien und nun bekenne auch er, sich zur.Notwendigkeit, zur Bildung einer neuen selbständigen/Partei.An anderen Stellen der „Voce Cattölica' wird das Ende 'des Kompromisses in lebhaften Worten als eine! Erlösung begrüßt. Hoffen tvir, daß die Partei sich/ kräftig entwickele und Klar heit in'die politischen Wirren , Südtirols bringe

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1908/04_01_1908/BRG_1908_01_04_2_object_761761.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1908
Umfang: 8
, während die Christlichsozialen eine sehr schwankende Haltung eingenommen haben. Eine Neuregelung erfuhren die Lehrergehaltc, welche mit den knappen Landcsmiitcln rechnen mutzte und daher die Wünsche der Lehrerschaft nicht befriedigte, wirtschaftliche Not stands- und Meliorationsangelegcnheiten wk-rden in grotzer Menge erledigt, nicht erledigt die Gesetzesvor- lagcn über die bäuerlichen Berufsgenossenschaften, welche die konservative Partei mit dem Großgrund besitz cinbrachte. Ebenso blieb unerledigt die Wahl» reformvorlagc

er folglos blieben, wurde ein Landtag in den letzten zwei Jahren nicht mehr einberufen und geschah die jährliche Bedeckung des Landeshaushaltes durch Ein- .-Steuern Und Umlagen im Detordnungs- ^ Wege. 1 ir Jahresschlutz brachte die Auflösung des Landtages und die Anordnung der Neuwahlen. Die Christlichsozialen haben für diese Wahlen bereits seit Jahren vorgcarbeitct und die Bauernbündler haben beschlossen, datz sie und die Christlichsozialen in den Landgemeinden keinen Kompromiß mit irgend einer Partei

nicht alles so machen, wie sie es diese Jahre her versprochen haben. So wird es z. B. mit „Aufrichtung der Bauernherrschast' im Landtage '' ? seine Wege haben. Wenigstens zeigten sie sich schon tu Beratung der Wahlreform geneigt, das bisherige llebergewicht der Landgemeinden zu opfern. Einen Frieden mit der konservativen Partei lehnen, wie wir hören, die christlichsozialen Führer entschieden ab, nur mit einzelnen konservativen Per- sönlichkciten möchten sie sich vergleichen, um diese sich dienstbar zu machen — weil sie selber nichr

nicht geschieden), die Städte und Orte 13 (7 deutsch, 6 ital.), die Landgemeinden 34 (22 deutsch, 12 ital.) Abgeordnete, zusammen 64. Der Landtag zählt überdies vier Dirilftimmen, die Fürstbischöfe von Trient und Briren und den Fürsterzbischof von Salzburg (gewöhnlich ein Ver treter) und den Rektor der Universität. Eine programmatische Erklärung des Ministers Dr. Geßmaun. Ein Vertreter des „Budapester Naplo' interwiewte den Minister Dr. Getzmann über den „Klerikalismus' der christlich- sozialen Partei

und vertauschte dann in der Wieder gabe des Jnterwiews das Wort „Klerikalismus' mit „Antisemitismus', was den Minister Dr. Getz mann zu folgender Erklärung in der „Reichspost' veranlatzt: „Der Vertreter des „Budapester Naplo' hat mich ausschlietzlich um den „Klerikalismus', nicht den Antisemitismus der christlichfoz alen Partei be fragt. Ich habe ihm darauf erwidert, datz die christ- lichfoziale Partei in allen religiösen Fragen auf dem Standpunkt vollster Toleranz gegenüber den Ueberzeugungen Andersgläubiger

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1894/15_08_1894/BRG_1894_08_15_3_object_759602.png
Seite 3 von 12
Datum: 15.08.1894
Umfang: 12
. So jubeln ihre Gegner in allen Tonarten. Wir behaupten, daß viele „Politiker' tlnserer Partei aus Leibeskräften arbeiten, um diese unsere gegnerische Partei in ihrem Siech- thum auszuhalten, sie zu stärken und ihr Gesundung zu bringen. Ueber die Abbröckelung der libera len Partei schreibt die „Agramer Ztg.' folgender maßen: „Offiziell herrscht in Oesterreich die „Koalition'. In dieser Koalition ist die deutsch liberale Partei, parlamentarisch genommen, die stärkste, sie hat mehr als hundert Stimmen

im Abgeordnetenhause. In der Bevölkerung selbst ist ihre Stellung eine solche, daß sie seit 1879 nicht ein einziges neuer Mandat mehr zu ge winnen imstande war, sondern ununterbrochen selbst die sichersten Mandate verliert. Sie ist die zeotralistische StaatSpartei pur sresllsnos und von den 14 Abgeordnetensitzen der Haupt stadt hat sie nur noch die Hälfte inne! Sie ist die deutsche Partei, wenigsten- nennt sie sich so, aber sie verliert gerade in den rein deutschen Provinzen immer mehr und mehr an Boden. Kärnten

wurde als die getreueste der getreuen Provinzen angesehen, jetzt gilt eS fast als sicher, daß sie die beiden dort erledigten Mandate ver liert. Da- derzeit erledigte Bruck-Leobener Mandat ist das letzte BolkSmandat in der grünen Steiermark, da» die Liberalen besitzen, und sie werden er wahrscheinlich verlieren. Auch Czer- nowitz gehörte unbestritten zu ihrem „Besitzstände', auch dort find sie bedroht. Sollte nun die li berale Partei, der die Nationalen und Antise miten ein Mandat

nach dem andern abjagen, die vier Sitze, von denen ich sprach, verlieren, so bliebe sie noch immer die stärkste Partei im Parlamente, aber ihre Schwäche im Lande und Volke wäre wieder einmal eklatant vor aller Welt bewiesen. Und rS ist eine alte Erfahrung, daß keine Partei auf die Dauer sich auf einer rein künstlichen Basis erhalten kann. Große Staatsmänner haben eS versucht, Parteien und Systeme zu halten, die keinen Boden in der Bevölkerung hatten, niemand entwickelte darin größeres Geschick als Guizot; der Erfolg

bleibt aus, weil das Unnatürliche nicht für die Dauer sich behaupten kann. Man hat sich oft gewundert, daß die deutschliberale Partei, trotz ihrer nume rischen Stärke im Parlament, so wenig Einfluß ,n der Regierung und Verwaltung besitzt. Hier haben sie die Lö sung des Räthsels. Die maß- wissen ganz gut, daß diese beiden Minister zwar nicht parlamentarisch, aber politisch vollkommen in der Luft schweben, daß nur eine Minderheit der Bevölkerung hinter ihnen steht, daß sie Ge nerale

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1895/23_08_1895/BRC_1895_08_23_1_object_130331.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1895
Umfang: 8
ist, welcher Feindseligkeit die „scharfe Tonart' sich bei der liberalen Partei erfreut; ganz anders als das „T. Tagbl.' unlängst seinen Lesern vor geschwindelt hat. Das Blatt schreibt: „Der bisher mehr verborgene Krieg im clericalen Lager hat nun eine bestimmte, auch für den Gegner erkennbare und fassbare Gestalt an genommen. Der Schlachtruf der Jungen (!) lautet: Fort mit allen jenen, die nicht gegen das Wehrgesetz gestimmt haben! (Das ist stark!) Nun weiß man genau, auf wen es die Herren Zallinger, Schöpf (!?), Walter

von schwer wiegender Bedeutung den Landtag beschäftigten: die italienische Frage, die Schul-, die Grundbuchs-- und die Wehrfrage. In derwälschtirolischen Frage zeigte slch die elericale Partei nach außen hin einig.... Nun kam die Schulfrage. Da trat schon der Zwiespalt zwischen den Extremen (wo rin extrem? D. R.) und den Gemäßigten in der clericalen Partei offen zutage, obfchon sie durch das bezügliche Gesetz Dank der Nachgiebjg- , Liberalen die Herrschaft über die Volks schule vollständig

. Ein Wahlsieg dieser Partei würde daher nicht bloß einen Stillstand, sondern geradezu einen Rückschritt in der Cultur entwicklung zur Folge haben. Er müsste daher vom Standpunkte der Landesinteressen nur lebhaft bedauert werden.' Das ist das Urtheil des Liberalismus über Herrn v. Zallinger und die „scharfe Tonart', ausgesprochen von einem Blatte, das so gern die liberale Partei in Tirol von obenher schul meistert und den Ton anzugeben sucht. Fassen wir unser Urtheil darüber zusammen: Es ist ein Unsinn

denn die Regierung doch besser gethan, sich früher genauer zu unterrichten. Erst kürzlich hat ein Blatt die Ansicht geäußert, die Verlegung sei erfolgt, weil die Wählerlisten bis zu der Zeit nicht hätten fertig gestellt werden können. Am nächsten kommt man vielleicht der Wahrheit mit der Anficht, dass die Verhandlungen in Wälschtirol diese Verzögerung veranlasst haben.) „Doch hören wir, dass bereits die verschiedenen Parteien (wir zählen im Lande deren vier, die conservative Partei, die Partei der scharfen

Tonart, die gemäßigt- liberaleund die deutschnationalePartei) sich zu den Wahlen rüsten.' (Wir glauben, es ist nicht klug vom „Vaterlayd', so zu schreiben und eine derartige Scheidung bezüglich der conser- vaiiven Partei zu proclamieren — eine conser vative Partei für sich darzustellen und davon die scharfe Tonart grundsätzlich zu trennen, als sühre diese zum „Anarchismus' und zur „Revolution', und stehe der conservativen Partei so ferne wie die gemäßigt-liberale und die deutschnationale Partei

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1891/16_03_1891/BZZ_1891_03_16_1_object_425658.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1891
Umfang: 4
voll zogen und allmählig beruhigen stch wieder die Gemüther, welche die Aergerlichkeitea der Wahl kampagne außer Rand und Band gebracht. Es lassen stch jetzt auch die Erfolge und die Nieder lagen auf ihre Tragweite abschätzen, denn der Ausfall ver Wahlen hat so recht die Hohlheit d?r Ph.asen dargethan, die von mancher Partei unter dem Scheine der Bollwerthig!eit w Umlauf gesetzt werden; es wurde aber auch klar, daß eine Partei, die sich auf ein abgeklärtes, den thatsächlichen Verhältnissen

entsprechendes Pro gramm stützt, den Apstorm auch hartnäckiger Gegner Stand zu halten vermag. Den treffendsten Beweis für diese Behauptung hat die liberale Partei erbracht. Da war kein Mandat, das dieser Partei nicht streitig gemacht wurde, an manchen Orten hatte man mit Waffen gegen die liberale Partei angekämpft, die weniger von dem Muthe als von der Tücke der Angreifer zeugten — und dennoch ist es nicht gelungen, die liberale Partei organisation zu erschüttern. Ja gleich großer Zahl wie tn der vorigen

Session ziehen die Liberalen auch diesmal inS Parlament ein und das Ansehen, welches die einzelnen Parteimit glieder genießen, sichert dei, deutschen Linken den denkbar größten Einfluß auf die Staatsgeschäfte. Die Zerfahrenheit und Rathlostgkeit, die fast sämmtliche andern.Parteien des. Parlaments keim zeichnet, haben die Führer mit Geschick von der liberalen Partei fernzuhalten verstanden. Dah trotz des engen Zusammenhaltes, trotz der stramme» Parteidisziplin MavdatSverluste vorgekommeu find

, kann und soll nicht geläugnet werde» — jeder Kampf ist eben mit Verlusten verbunden und gehen doch jedem C iege die hartnäckigsten verlustreichsten Gefechte voran! Die liberale Partei hat aber au Stelle der wenigen verloren gegangenen Mandate wieder neue gewonnen; auch der Umstand verdient volle Beachtnug, daß es keine kläglichen Minoritäten waren, welche die liberalen Mandatswerber dort erzielten, wo das Mandat nicht zu erlangn: war. Mit der achtunggebietenden Stellung, welche die liberale Partei im neuen Parlamente

ein nimmt, wächst aber auch deren Verantwortung In den wichtigsten, in das politische uno soziale Lebe» tief eingreifenden Fragen, wei den die An» träge der Liberale» mehr Beachtung und Berück» ichtigung finden als bisher und das Votum der Partei wird in den meisten Fällen den Ausschlag geben. Nun es mit der mehr defensiven Rolle der Deutschen in Oesterreich hoffentlich ein Ende hat, wird eS stch erweisen, welch tüchtige Mit-, arbeiter an der Förderung des StaatsintereffeS und der Begründung

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/04_02_1896/BZZ_1896_02_04_2_object_391948.png
Seite 2 von 4
Datum: 04.02.1896
Umfang: 4
Abgeordneten jetzt, wo ihnen gerade mit der Erneuerung des Ausgleiche« da« Mittel in die Hand gegeben ist, Oesterreichs wirthschaftlichem Rückgang Einhalt zn bieten, wohl bedenken! Politische Äedmicht. Oesterreich. Der gegenwärtige Führer der Vereinigten Linken Freiherr v. Clumeeky hielt am Sonntag in BrKnn eine politische Rede. Er betonte zunächst, daß er al« Präsident deS Xbgeord- «etenhause» sich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müsse und führte dann aus: Die deutschliberale Partei habe seit

dem Jahre 1879, in welchem sie selbst noch am Ruder war, eine derart wichtige Stellung nicht innegehabt, wie gegenwärtig. Die Par tei habe wesentlich an Bedeutung gewonnen, und diese ihre Be deutung werde auch in den leitenden Kreisen vollkommen gewür digt. Die Partei ihrerseit« unterstütze di: Regierung d«nn, wenn diese den Principien der Partei Rechnung trägt. (Und Feldkirch?) Die Bedeutung und der Einfluß der liberalen Partei haben sich während der letzten ReichSrathSsession trotz deren mitunter stür

mischem Verlaufe offen dokumentirt. Auch habe die Partei trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwie rigkeiten die parlamentarischen Geschäfte so geführt, daß, was seit Jahren nicht der Fall war, daS Budget im Ausschüsse noch im abgelaufenen Jahre v»tiert und im Hause zur Verhandlung ge bracht werden konnte. Redner fuhr dann fort: Ich habe auch »ie Uebeizeugung, daß der Regierung die Erhaltung der liberalen Partei wirklich u»d wahrhaft am Herzen liege. Ich sage

, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum kann ich auch sage« : Graf Baden! ist ein guter öster reichischer Staatsmann. (Lebhafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen empfahl Freiherr von Chluniecky der Partei den innigen, lebhaften Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn die Partei eS erreicht, daß auch jüngere, frischere Kräsie innerhalb derselben auf den Plan treten; wenn mit Hintansetzung von eben bestehenden kleinlichen Meinungs verschiedenheiten

ein innige» Zusammenwirken im politischen Leben erreicht wird — dann wird die Zeit kommen, in der auch die Bevölkerung erkennen wird, daß die fortschrittliche Partei für das Deutschthnm in Oesterreich Erfolge ehielt hat wie keine andere. Bezüglich de» Ausgleiches mit Ungarn äußerte sich Chlumecky, indem er seinem lebhaften Bedauern Ausdruck gab, daß hübni wie drüben mit Schlagworten gegen den Ausgleich agitirt werde. In Betreff der Wahlresorni äußerte er sich, daß die Partei für eine solche stimmen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1881/12_04_1881/BTV_1881_04_12_2_object_2889845.png
Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1881
Umfang: 6
zu bringn». Wahrscheinlich dürste auch eine Tom» i pagnie berittener Bürgergarde die Prinzessin nach < Wien als Ehrenescorte begleiten. > Aus Madrid wird der „Pol.-Corr.' unter ^ anderem folgendes geschrieben: Zwei leitmde Per- ' sönlichkeiten »er „rothen' republikanischen Partei sollen jüngst geäußert haben, dass die Partei sich zur < Stunde organisiere, um dann, wenn sie gerüstet ist, < ihren Willen kundzugeben. „Wenn die Herren Zo- » rilla, Figueras und Piy Margall — so äußerten

i sich die beiden Reformatoren — wenn die Lenker l unserer Partei sich über die zur Regenerierung der s spanischen Gesellschaft nothwendigen Schritte geeinigt c haben werden, werden wir anBackbord und Steuerbord i Feuer legen und in Madrid, Saragossa, Barcelona, s Valencia, Cordova, Sevilla, Cadix und Valladolid e gleichzeitig zur That schreiten. Wir hoffen, dass r ganz Andalusien und die vier Departements der t Provinz Catalonien sich dann wie ein Mann zur s Unterstützung der revolutionären Bewegung erheben

s werden.' Hoffentlich vergisst das herrschende Mi- c nisterium nicht, was es der Sicherheit der Dynastie, t des Staates und der ruhig denkenden Bürger schuldet, k Aus dem am Sonntag mit der Verurtheilung ^ sämmtlicher Angeklagten zum Tode durch den Strang j beendeten Attentatsprocesse in Pstessburg heben > wir Folgendes hervor: Nyssakoff erkannte seine Schuld - in Betreff des Verbrechens vom 13 März an, ver neinte aber die Angehörigkeit zur Partei der »Na- roduaja Wolja.' zu deren Mitgliedern nur Leute

mit einer gewissen revolutionären Vergangenheit ge hören, welche er nicht besitze, ^er angeklagte ^iichai- ' lvff bezeichnete sich als Mitglied der russischen so- ' cialdemokratischen Partei, jedoch nicht der terrori stischen Fraction angehörig. Kibaltschitsch sagte: er habe den Zwecken der Partei nur durch seine tech nischen Kenntnisse und wissenschaftlichen Rathschläge gedient. Er wies auf die Ursachen hin, welche die Socialisten zum terroristischen Auftreten trieben, näm lich auf die Verfolgung

der friedlichen Propagandisten im Volke seitens der Regierung. Alle von der Partei angewandten Sprengmaterialien seien von ihm ge meinschaftlich mit anderen Personen verfertigt. Die Perowskaja erkannte an, Mitglied der Partei „Na- rodnaja Wolja' und Agentin ves revolutionären Exe- cntivcomitä's gewesen zu sein; sie betonte die rein passive Rolle der Helfmann. Scheljaboff gab in längerer Rede Andeutungen hinsichtlich der Organi sation der revolutionären Partei und hob seine Be theiligung an der terroristischen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1891/29_04_1891/SVB_1891_04_29_6_object_2451462.png
Seite 6 von 8
Datum: 29.04.1891
Umfang: 8
von Niederösterreich, Gras Kielmann, und der bisherige Bürgermeister von Wien, Dr. Prix, das Haupt der jadenliberalen Partei im Wiener Ge meinderathe. - Ihnen wallen war .die tiefgreifende Verschiebung der Wählermassen zwischen dem 3. und 2. Wahlkörper, welche durch die Wahlordnung des neuen Gemeinde- stätuts herbeigesührt werden mußte, bekannt; und für sie allein mochte der Ausfall der Wahlen im 3. Wahl körper nichts erschreckendes haben. ES unterliegt nämlich jetzt keinem Zweifel mehr, daß in dem neuen

Gemeindestatute eine überaus künstliche Wahlgeometrie zur Anwendung kam, welche den aus schließlichen Zweck verfolgte, der im Ganzen und Großen bankerotten judenliberalen Partei noch für einige Zeit ihre so verderbliche Herrschaft zu sichern. Während in der ganzen Welt der Grundbesitz als eminent konservatives Element, welches zugleich die größten öffentlichen Lasten trägt, bei der Eintheilung in die Wahlkörper, wo solche bestehen, sich einer ge wissen Berücksichtigung erfreut, wurde in Wien

bei der Neubildung der Wählercnrie» seitens der judenliberalen Partei das gerade Gegentheil bestätigt. Tausende von kleinen Hausbesitzern wurden aus dem 2. Wahlkörper, dem sie bisher angehört hatten, in den 3. Wcchlkörper hinabderscht, weil diese Wahlkategorie mit Recht im Geruch? einer conservativen, antiliberalen Gesinnung steht. An ihre Stelle wurden die höher gestellten Beamten der zumeist ganz in den Händen des jüdischen Groß kapitals befindlichen Banken und anderer Creditinstitute, der Eisenbahnen

und Aktiengesellschaften für Industrie und Handel in den 2 Wahlkörper versetzt, die als unbedingt verläßliches Materiale sür die judenliberale Partei betrachtet werden konnten. -Dazu nahm man noch eine Anzahl größerer Ge schäftsleute in den 2. Wahlkörper auf, die zumeist dem Volke Israel angehören. Und um ganz sicher zu gehen, gestattete man sich eine gewisse Freiheit bei der Zusammenstellung der Wählerlisten, durch die dort, wo es besonders noth wendig schien, zu Gunsten der liberalen Partei vielleicht nur zufvllig

.) Uebrigens sagt Jakob Grimm (Deutsche Rechtsalterthümer, Vorrede, S. 16): „DeS GeredeS über Feudalismus (des Mittelalters) wird kein ist gewiß eigenthümlich, daß unter den so Begünstigten zelativ zahlreiche Juden sind . - . . Zugleich wurde von Selte der liberalen Partei, welche über den gesammten commuualeu Verwaltungsapparat uneingeschränkt Zersägte, ^ nnd /-dexz Much die staatlichen Funktionäre, soweit sie der höheren Bureaukratie ange hören, sehr freundschaftlich gegenüberstehen, ein uner-- hörter

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/31_12_1937/AZ_1937_12_31_1_object_1870280.png
Seite 1 von 8
Datum: 31.12.1937
Umfang: 8
. Das zweite Kennzeichen klar und kämpferisch rassisch. Alexander Cuza, r mit Goga die Führung der christlich-nationa- n Partei teilt, ist Antisemit und Nationalist, s dritte Kennzeichen ist die innere Ausrichtung gegen eine autoritäre Regierung und starke Tat kraft nach fascistischem Muster. Das vierte Kenn zeichen schließlich besteht in einer außenpolitischen Richtung, welche die unklaren Ideologien und die gefährlichen Laxheiten der plappernden Demo kratie verläßt und sich fest umrissenen Auffassun gen

, welche die italienische Nation nur aus vollem Herzen begrüßen kann. Uebera'l sind schwere Probleme zu lösen und überall ruft man nach einer einheitlichen Regierung, die nicht eine Partei vertritt, sondern die Nation, die nicht nur für ein halbes Jahr sorgt, sondern für Jahr zehnte. Deshalb hat Mussolini auf dein Maifeld m Berlin angckündet, das; Europa fascist-sch wird; jedoch nicht wegen der fascistischen und national sozialistischen Propaganda, sondern aus gesunden Kräften jeder Nation selbst heraus. Das neue

die Verhandlungen zur Bei- ung der politischen Krise fortgesetzt. Diese ist osern als ernst zu bezeichnen, als die umstrit- m Fragen die Kronrechte und die Befugnisse r Negierung betreffen. Nach dem „Galagh' soll der Hof die Bildung er Schiedskommission zur Auslegung der dies- Ziiglichen konstitutionellen Normen vorgeschla- > haben. àig Faruk hat ein Dekret unterzeichnet, mit lchem das Kabinett Nahas Pascha aufgelöst rd. Der Herrscher beauftragte Mohamed Mah- l>d, Führer der liberalen Partei, mit der Bil

mit dem Auftrage, die Verfassungsnormen hinsichtlich der Kronrechte auszulegen, ausgeschaltet, da die Regierung den Plan zwar grundsätzlich annahm, jedoch wesentliche Aenderungen in der Zusam mensetzung der Kommission verlangte, da die für die Kommission kandidierenden Personen be kannte Gegner der Wasd-Partei seien. Unter diesen Umständen beschloß der Herrscher die Absetzung des Kabinetts und die Bildung eines nationalen Konzentrationsministeriums: er beauftragte damit Mohamed Mahmud Pascha

historischen Reàe àes Duce vom 3. Mnner Roma, 30. Dezember Im Palazzo Littorio hielt heute der Parteisekre tär den angekündigten Rapport der Verbandsse kretäre. Anwesend waren hiebei das Reichsdirekto- rinin, die Partei-Inspektoren, die Vertrauensmän ner der fascistischen Verbände, der Genera'.stabs- chef der GJL, oer Generaldirektor der OND, der Chef des politischen Sekretariats, der Vizepräsi dent der UNUCJ, der Sekretär des CONI, oer Amtsvorstand der Informationsstelle, der Gene ralsekretär

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/16_04_1904/SVB_1904_04_16_2_object_2528448.png
Seite 2 von 10
Datum: 16.04.1904
Umfang: 10
das „Linzer Volksblatt', ge färbt, wie sich aus einem Vergleich mit dem gestrigen telegraphischen ! Berichte von selbst ergibt. Ueber die neue ungarische Parteienbewegung schreibt das „Prbg. Tagbl.': In den politischen Kreisen Ungarns wird gegenwärtig mit ziemlicher Lebhaftigkeit der Plan besprochen, eine christlich konservative Partei zu gründen, eine Partei, die politisch konservativ, wirtschaftlich aber christlich- sozialresormatorisch wäre.! Daß dieses Projekt er wogen wird, hat zwei Ursachen

xossumus! — Wir. können nicht!' Man ist nach eingetretener Windstille daran, diese Lehre des unlängst abgeschlossenen Kampfes zu beherzigen. Die nächste Folge davon ist, daß die Parteien ihr Programm revidieren, und daß die Neigung vorhanden ist, eine neue Gruppierung der Parteien zu bewerkstelligen. Baron Desider Bänffy hat seine „neue Partei' gegründet und wirbt An hänger aus der Kossuth-Partei, der Nationalpartei und der liberalen Partei, wo jetzt der wirtschaft liche Liberalismus in Form

eines ausgeprägten Merkantilismus wieder zur Herrschaft strebt, bilden die konservativen Elemente, nämlich die seit Khuen-Hederväry als besonderer Faktor auf dem Plane erschienene „Kasino-Partei' der Aristokraten eine eizene Fraktion. Die Agrarier haben bisher zur Gefolgschaft des Grasen Apponyi gehört, ein Teil von ihnen hat sich aber wegen seines staats rechtlichen Programms von ihm getrennt. In der . Volkspartei hat die Obstruktion ebenfalls eine Scheidung der Geister bewirkt: Ein Teil der Mit glieder huldigt

neben einem programmlosen Schein- Antisemitismus den staatsrechtlichen Anschauungen des Grafen Apponyi oder wohl gar der Unabhängig keitspartei und wäre somit eher in der Partei des Grafen Apponyi oder Ugrons zu Hause, als in der Volkspartei; der andere Teil der Partei will in erster Linie christlich und zugleich konservativ sein. Die seinerzeitige Amtsniederlegung des Grafen Zichy, des Führers der christlich-konservativen Gruppe in der Partei, beweist, daß diese Gruppe mit ihrer der Obstruktion

Ketzer betrachtet werden, weil sie nicht zur „Volkspartei' gehören. Graf Johann Zichy besitzt die Sympathien sämtlicher Parteien; sein vornehm-angenehmes, die Ausgleich ung von Differenzen anstrebendes Naturell ist be sonders geeignet, die christlich-konservativen Elemente Ungarns unter ein Banner zu scharen. Die Ent stehung einer derartigen Partei wäre gleichbedeutend armen Witwe Lindbichler, die so herzzerreißend lamentierte, weil sie kein Brot sür ihre fünf armen, hungrigen Würmlein

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1912/13_01_1912/BRC_1912_01_13_9_object_138219.png
Seite 9 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
österreichischen Verhältnisse nicht ganz ohne Einfluß bleiben wird. Bei den heurigen deutschen Reichslagswahlen handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als um den Austrag des Welt anschauungsstreites zwischen zwei großen Partei gruppen. Auf der einen Seite finden wir Zentrum und Konservative als die Vertreter des positiven Christentums. Diesen gegenüber stehen der L i b e r a l i s - mus und die Sozialdemokratie als die Ver teidiger der materialistischen Auffassung. Unseren Lesern wird eine kurze

, die Jugend- und Arbeitervereine gründeten. Nach dem Siege Preußens über Oesterreich wollten nun die Muralen die katholische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schloffen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutionellen Partei mit konservativerTendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des föderativen Charakters des Reiches. Politik des sozialen Fort schritts

die Fortschrittspartei zum Hort des Doktrinarismus und der aristokrati schen Tendenzen in der liberalen Partei wurde. Die gemäßigte Rechte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen nationalliberale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den achtziger Jahren die freisinnige Bereinigung ab, während sich die früheren Fortschrittlichen in der freisinnigen Volkspartei vereinigten. Die äußerste Anke ist radikalerer Natur und nennt sich süddeutsche Volks- Partei. Diese drei liberalen Fraktionen

hatten bisher 108 Mandate inne. Der politische und wirtschaftliche Liberalismus der ersten Jahre des Deutschen Reiches machte die Lage der Arbeiterschaft zu einer trostlosen. Dies nützte parteipolitisch die sozialdemokratische Partei aus. Ihre Führer waren Liebknecht und Bebel. Anfänglich waren die Sozialdemokraten in Nationalisten (Lassallianer) und Internationale (Marxisten) gespalten; ihre Einigung ersolgte in Gotha im Jahre 1875. Bis heute bilden sie noch im Reichstage eine einheitliche Partei, obgleich

sich bereits beutliche Fraktionsansätze zeigen, welche die Partei in einen revisionistischen und einen radikalen Flügel zu zerreißen drohen. Die Sozialdemokraten hatten zuletzt 43 Mandate im Reichstage besessen, die im Laufe der vierjährigen Legislaturperiode eine Vermehrung um zehn erfuhren. Nach dieser geschichtlichen Abschweifung, die wir des besseren Verständnisses wegen für not wendig hielten, müssen wir noch einen kurzen Rück blick auf die letzten Reichstagswahlen am 25. Jänner 1907 werfen. Damals

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1897/21_01_1897/BTV_1897_01_21_1_object_2966505.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1897
Umfang: 8
Innsbruck, Donnerstag Jahrgang. monatlich 90 kr. ? Monats-Brstkllungen mit müssen poft frei Ämtlicher Theil. ^uuduiacyung. Das k. k. Handelsministerium hat den Postmeister Ludwig Töll in Mczzolombardo znm Postosfieial er nannt. Innsbruck, am 19. Jänner 1397. K. K. Post- und Tclcgraphen-Dircction. Nichtanitjicher Zu den Neichsratshwahlen. Am 18. dö. fand hier eine gemeinsame Versamm lung den dcntfchlibcralcn und dentschnationaleu Partei statt, die den Zweck hatte, die Candidaten beider Par teien

Partei der Versammlung vor. Zu Beginn seiner Rede sagte er, dass er nur aus allgemeines Drängen seiner Parteigenossen zur Annahme eines Mandates sich oereit erklärt habe. Im weiteren verwies Dr. Kofler aus die neugeschaffene Wählerclasse, die snnste Curie, seruer darauf, dass die diesmaligen ReichsrathSwahlen auch infoseriie unter einer anderen, eigenthümlichen Er- schcinungSform sich vollziehen, als hcute eine Reihe fest- geschlossener Parteien den Liberalen entgegentritt, wäh rend die Wählerschaft

früher nur in zwei große Grup pe» getrennt war. Der liberalen Partei gebürc das Verdienst, all das, was wir hcute an freiheitlichen Errungenschaften besitzen, gcschasscn und erhalten zu haben. Dies könne nicht dadurch ucrdunlclt werden, dass man ihr vorwirft, sie habe es unterlassen, das Geschaffene sortzucntwickcln und auszugestalten. Ihre Principien stünden hcntc noch in voller Frische da, und wenn bereits die Begeisterung dafür gesunken sei, so sei das daraus zurückzuführen, dass

Schienenweg, sowie endlich für Hebung des Bauern- und ArbeilerstandeS ans und versicherte, auch für die Interessen des BeamtenstandeS einzutreten. Im Reichsrathe werde er sich jener Partei anschließen, welche unter Anerkennung der von ihm vertretenen Grundsätze die Wahrung der Interessen des deutschen Volkes sich zum obersten Gesetz gemacht habe. Nach Herrn Dr. Kofler sprach , der Candidat der deutschuationalen Partei, Herr Dr. Emil Jung, Herausgeber der „Tiroler Wochenschrift', und ent wickelte

in längerer Rede das nationale Programm. Dr. Kofler habe in feinen Ausführungen den StaatS- gedanken als oberstes Princip hingestellt, für nelch'^ die Förderung des deutschen VolkSthumS nur ein Mittel zum Zweck sei, während die dcutschuatiouale Partei das nationale Interesse als Selbstzweck betrachte, dessen Förderung bei nuscreu innerstaatlichen Verhältnissen auch in vornehmster Weise in» Interesse des Staates selbst gelegen sei. Aus dem nationalen Gedanken ergebe sich von selbst der Gegensatz

14
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1862/17_12_1862/Innzeitung_1862_12_17_3_object_5022464.png
Seite 3 von 4
Datum: 17.12.1862
Umfang: 4
anerkennen, daß es außer ihren Anhängern noch eine zweite Partei gibt, welche sie mit erfinderischem Witz „Zopfpartei' nennen; bisher haben sie dies noch immer geläugnet, und sich gebrüstet, es gebe in Schwaz nur eine, und dieß sei die ihrige, die ultramontane oder reaktionäre Partei. — So unerwartet gegenteilig auch die angeregte Enttäuschnng ausfiel, so sind die Männer der liberalen Partei viel zu sehr Freunde der Gesetz lichkeit, um nicht auch der Gegenpartei Recht zu gönnen, wenn sie wirklich Recht

des Bürgermeisters Stimmengleichheit eintritt, die libe rale Partei den Sieg davon tragen. — Daß Schwaz dermalen nicht so glücklich ist, einen liberalen Bürger germeister zu haben, soll daher kein Hinderniß für alle andern Orte der Monarchie sein, und die liberale Partei nicht schwächen. Dieß ist die Anschauung der liberalen Männer in Schwaz; übrigens gestattet der Wortlaut der Entscheidung, wie ihn die „Tiroler Stimmen' brachten, in der Sache noch'manchen Zweifel, und es ließe sich daher auch manches Wort

einwenden. Der Fall scheint durchaus nicht so ganz klar ausgemacht, umsomehr da die liberale Partei, oder mindestens der Magistrat Schwaz noch gar keine Entscheidung erhalten hat, wo doch sonst üblich ist, daß beide Parteien ver ständigt werden, in diesem Falle aber nur der Bürger meister für seine Person es wurde, deßungeachtet fügen siw die Liberalen doch ruhig der hohen Entscheidung, und überlassen es der reaktionären Partei die große Neuigkeit von Haus zu Haus zu tragen und zu tri- nmphiren

. Wahrscheinlich werden sie selbe auch dem stocktauben alten Pf—. in die Ohren geschrieen haben, der bei jener eigenthümlichen Gemeindesitzung die De batten Wort für Wort so aufmerksam verfolgt hat, — wie die „Tiroler Stimmen' seinerzeit so rührend er wähnten. — Schließlich möchten wir der Rückschritts- Partei aus guten Gründen den wohlmeinenden Rath ertheilen, bei ihren wiederholten Versammlungen bei „Gs.' nicht neue Zankgeschichten zu berathen und auszuführen, um sich nicht nochmals zu blamiren

, wovon wenigstens die Hälfte Kavallerie sein soll. Auf der französischen Flotte, welche sich längs der mexika nischen Küste befindet, richten Krankheiten aller Art große Verheerungen an. Italien. (Zur Charakteristik des neuen italienischen Mini steriums.) — Der Minister-Präsident Farini ist am 22. Oktober 1822 zu Rom geboren. Als ausgezeich neter Arzt und einer der Führer der liberalen Partei, wurde er unter dem Ministerium Rossi zum General- Direktor des Sanitäts- und Gefängnißwesens ernannt

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/29_01_1880/BTV_1880_01_29_2_object_2883888.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.01.1880
Umfang: 8
politische Aufgabe des Grafen Taaffe. Es gilt, alle Hindernisse hin wegzuräumen, welche die Bildung einer großen, den Verfassnngskampf perhorreszirenden und nur den materiellen und geistigen Interessen des Staates dienenden Parlamentsmehrheit hemmen. In dieser Torypartei mögen die Konservativen der Verfassungs partei ihre entsprechenden Plätze suchen.' 5*» Die österreichische Delegation begann am 27. ds. in der 3. Sitzung die Verhandlungen über das gemeinsame Budget pro Z880 Auf der Tagesordnung stand

der Etat des auswärtigen Amtes, der, wie wir bereits telegraphisch mitgetheilt haben, konform deu Regierungsvorschlägeu angenom men wurde. Das Exekntiv - Komit6 der Autonom isten- Partei des Abgeordnetenhauses hat in seiner Sitzung vom 26. ds. den Beschluß des czechischen Klubs auf Abkürzung der Debatten im Plenum und in den Ausschüssen des Abgeordnetenhauses in Be rathung gezogen. Das Komit6 trat dem Beschlusse namens der ganzen Rechten bei und beschloß, sich mit dem Präsidium des Abgeordnetenhauses

^ ins Einver nehmen zu setzen, um eine solche parlamentarische Zeiteinteilung herbeizuführen, daß die wichtigeren Arbeiten des Neichsrathes bis Ostern beendigt wer den können. Das wiederholt aufgetauchte Gerücht vom Aus tritte des Abg. H erbst aus dem Klub der Liberalen und seinem Eintritts in den Fortschrittsklub wird allerseits demeutirt. Freunde des berühmten Partei führers versichern, daß dieser, wie gesagt, öfter auf getauchte Plan gerade im Augenblicke am wenigsten Wahrscheinlichkeit

ein politisches Ereigniß. dessen Bedeutung durch die Rede des Ministerpräsidenten K. Tisza hinlänglich gekennzeichnet wird. Der Minister kündigt in der selben auch an, daß er in verhältnißmäßig naher Zeit mit der Kabinetsfrage vor das Haus treten werde. Indessen fand die liberale Partei auch schon in derselben Sitzung Gelegenheit, K. Tisza ein Ver trauensvotum zu ertheilen. „Naplo' erzählt, daß in der letzten Konferenz der liberalen Partei, K. Tisza von feiner Absicht, zu demissioniren, gesprochen

habe; daß mehrere Mitglieder der Partei erklärten, in der Debatte über den Mocsary'schen Antrag gegen die Verdächtigung der ganzen Partei Protestiren zu Wolleu; daß man die Negierungs-Majorität auf bei läufig dreißig Stimmen schätzte, und daß K. Tisza eine solche als ausreichend bezeichnete. Ausland. Innsbruck, 29. Immer. ^ Das Ereiguiß in Europa bildet die deutsche Heeresvermehrung. Es ist der Ausdruck des Schau ders, der durch die Organe aller Völker und Par teien laut wird über die Dimensionen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/31_08_1894/BRC_1894_08_31_4_object_134170.png
Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

als fest stehend erklärt werden, dass die conservative Partei des Magnatenhauses in vollständigem Ein klänge mit dem Episkopat vollständig vorbereitet auf den Plan tritt, Um die „Junktim'-Vorlage (über die Religion der Kinder aus Mischehen) zu Fall zu bringen. Deutsches Reich. Die Bischofsconferenz zu Fulda beschloss die Publication gemeinsamer Warnung der Gläubigen vor der Theilnahme an staats- und kirchenfeindlichen Bestrebungen der Anarchisten und Socialdemokraten. Kaiser Wilhelm

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1903/29_10_1903/BTV_1903_10_29_3_object_3001439.png
Seite 3 von 8
Datum: 29.10.1903
Umfang: 8
gramm des Grasen Tisza folgende Bestim- .mung: „Die Partei hätt den Standpunkt auf recht, das; der König das Recht habe, die K o m m ando - nnd DienstsPrache des einen ergänzenden Teil der ganzen Armee bildenden ungarischen Heeres auf Grund seiuer im Z ll des Gesetzartikels 12 vom Jahre l.867 anerkannten versassnngsmäßigen M a je stä tsre ch te arl s r e ch t z u e r ha l t e n.' Die nuu folgenden Schlußsätze stimmen in bei den Entwürfen überein. ^-ie laureu: „Die po litische Verantwortlichkeit

des Mini steriums erstreckt sich, wie auf jeden Akt der Krone, mich Hierauf, und der gesetzmäßige Ein- slusz des Reichstages bleibt, wie auch jedes verfaffn ngsmäßige Recht, auch iri esbe z ü g l i ch a u s r e ch t. Dieser Zustand kann dnrch die L e g i s l a t i v e g e m e i n s ch a ft- lich dri»rch die Krone und die Reichs tage geändert werden. Indem die liberale Partei die Rechte des Landes betont, nimmt sie die Frage der Ko in in a n d o - u n d Dien st spräche nicht in ihr Programm

auf, da sie diese aus wichtigen Politik schen Gründen, welche große Inter essen der Nation tangieren, nicht für .notwendig hält. Die Verlesung des Programms wurde von der Versammlung wiederholt dnrch lauten Beifall 'unterbrochen. Gras Stesau Tisza ergriss un ter allgemeiner Spannung das Wort und er klärte, er könne die Aufgabe, die Harmonie zwischen der Krone und der Ration herzustel len, nur dann erfüllen, wenn die Harmonie zwischen ihm nnd der liberalen Partei bestehe. Er könne den Passns des vom Neunerkomitee

. „Nach alledem,' schlosz Tisza, „habe ich eine Bitte: Jedes Mitglied der Partei möge nach bester Einsicht die Tragweite der vorgeschlage nen Abänderungen aus objektiver Basis er^ wägen, ob der Unterschied zwischen deu beiden so wichtig sei. das; eS sich ver lohnte, seinetwegen das Land in Brand zn st ecken nnd in nnabsehba r e K riseu und Kouslikte zu stürzen.' (Lebhafter Bei fall.) „Wer dann überzeugt ist, das; die Wich tigkcit dieser Abweichungen nicht grof; geuug ist, deu bitte

ich, alle anderen Gesichtspunkte beiseite zu. lassen und mich bei einem Werke, welchem ich, als der Ruf Sr. Majestät an mich erging, ohne Pflichtverletzung nicht answ eicheu konnte, hingebungsvoll zu iiu- tersttttzeu. Nicht meine Person, sondern jene hehrsten Interessen in Betracht zn ziehen, welche erschüttert sind und welche aus dem Spiele stehen. (Lebhafte Eljenrnfe uuo Beifall.) Tisza ersuchte hieraus oie Partei, die incritorischeu Beratungen auf morgen zn vertagen, damit je des Mitglied Zeit habe, die Texte sorgfältig

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1890/18_03_1890/SVB_1890_03_18_5_object_2454262.png
Seite 5 von 8
Datum: 18.03.1890
Umfang: 8
, das in der abgelausenen Woche zwischen der mährischen Mittelpartei und der Parteileitung der Judenliberalen in Mähren geschlossen wurde. Die Mittelpartei besteht bekanntlich auS jenen Großgrundbesitzern, die ausschließlich die von der Regier ung ausgegebene Ordre pariren, das Wahl-Compromiß dieser Partei mit den Judenliberalen wäre gewiß nie zu Stande gekommen, wenn Graf Taaffe zu demselben nicht Ja und Amen gesagt hätte. ES geht daraus zur vollsten Deutlichkeit hervor, daß Graf Taaffe ein Erstarken der Confervativen

nichts über, als mit voller Entschlossenheit und ohne Rücksicht auf den Beifall oder Tadel der Regier ung diese Interessen auch in der Opposition zu ver fechten; und je früher die Klärung dieser unleidigeir Verhältnisse eintritt, desto besser ist es für die conser- vative Partei. Was hat Tisza in Ungarn gestürzt? War eS fein Liebäugeln mit Kossuth, der heute noch der unversöhnliche Feind unseres Herrscherhauses und Oester reichs ist? Wird es nun mit der Mihwirthschaft in Ungarn besser werden? Bekanntlich

. Und gerade in dieser Hinsicht fürch ten wir Vieles. Wie aus Pest verlautet, will Tisza als Führer der liberalen Partei im Parlamente weiter- fungieren. Tritt dies wirklich ein, dann dürste wohl eine Reihe schwerer Tage über Ungarn und damit auch über Oesterreich kommen. Denn Tisza ist seiner ursprüng lichen, politischen Ueberzeugung nach ein Anhänger Kossuth's, dessen staatsrechtliche Anschauungen er erst dann aufgegeben hat, als er in's Ministerium trat. Trotz der enormen Machtfülle über die Tisza

während seiner fast 15jährigen Ministerpräsidentschaft verfügte, ist er nie mit der gebührenden Schärfe den Anhängern Kossuth's, der äußersten Linken, entgegengetreten, welche nicht nur Gegner deS staatsrechtlichen Verbandes mit Oesterreich, sondern wenigstens innerlich auch Feinde des Hauses Habsburg sind. Ja er hat bis zu einem gewissen Grade die Neubildung einer 1848er Partei, die nach seinem Eintritte in's Ministerium zum größten Theile mit der Regierungsmehrheit sich ver schmolzen hatte, begünstigt

und unter seiner Herrschaft hat eS die äußerste Linke bis nahezu zu 100 Man daten im ungarischen Abgeordnetenhause gebracht. WaS hindert Tisza nun, mit der 18Der Partei die alten, trotz aller und noch so heftiger Opposition in jüngster Zeit nie ganz zerrissenen Fäden wieder weiter zu spin nen und an der Erstarkung einer Partei zu arbeiten, welche von dem erhabenen Hause Habsburg und von Oesterreich nichts wissen will. Jetzt erst zeigt sich der furchtbare Fluch, der darin gelegen ist, daß man alle conservativen Elemente

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/14_01_1888/MEZ_1888_01_14_1_object_682489.png
Seite 1 von 16
Datum: 14.01.1888
Umfang: 16
eS der liberalen Partei, die in dieser Richtung nothwendige Ausklärung deS Bauernstandes mit Erfolg durchzuführen, so würde sie sich den Grundstein zum politischen Aufschwung legen, «klein es wird kaum mög lich sein daß die Liberalen die Bauernschaft galten binden werde, mcht etwa Welt eine L berbrückung der innerlichen Gegensätze je'richtig überzeugen, denn da» Borurtheil gegen M atz streifen könnte, wohl aber aus den für ^ alles, was liberal ist, ist beim Bauer so tief A; Führer dieser Partei maßgebenden

und Pchsi persönlichen Gründen. Bei jeder poli- Achen^H-iktei, besonders aber bei einer solchen, eingewurzelt, daß eS ein wenig dankbares wenn auch pflichtschuldiges Nilternehmen wäre, den ^ Versuch in dieser^ Richtung ' zu wagen Vn-a Programm auch dann regierungsfeindlich Wohl aber besteht die Möglichkeit, daß in der A?>bt, wenn aus Opportunitätsgründen ein clericalen Partei selbst solche Personen an die tirolischen Nationalpartei gelingen wird, in alle VertretungSkörper natlvnale Abgeordnete zu ent

und irredent'stisch, das Landvolk national und clerical gesinnt ist. Eme solche Parteienverbindung würde unter Verhältnissen zu fruchtbarer pölitischer Thätig» Zusammengehen mit der Regierung vorgezogen politische Oberfläche gelangen, welche der änjkeit gedeihen, allein bei den im Tiroler L^nd- Wist daS Bestreben der einzelnen Partei»! ÄiterKffkniKkki? K>nvk»n?lli'k ikl Uupter darauf gerichtet, ein? Entschädigung für U: unerreichten Parteiziele in der Befriedigung Altersschwäche leidenden Hegemonie Gwvanelli'S

ist, wie eS in anderen Kronländern der Fall ist. W'e scbon oben eimiähnt wurde, hat eS die nationale Partei Dank dem Entgegenkommen 'der Clericalen und der Regierung zu einer Landtage unter dem Namen Lluli national« ivürde, daß jedoch die Aussicht aus daS viele Kleingeld, das bei einem .ehrlichen' Freund- schastsverhältniß zur Regierung - in der Form von raschen Beorderungen der Angehörigen, Unterbrmgung verschiedener zu Privatvtensten d-nützler Personen, Aussicht aus StaatSnebea» ümter und in der Form anderwä^tiger ksas- Lcm

hatte», wobei sie vor Allem eine Kräftigung der eigenen Partei durch Züschub von neuen Mitgliedern zu erzielen strebten. Dieses Calcül ist kein falsches, da es ihrer stärken Majorität trotz Vermehrung der Sitze der Nationale« dennoch ^ wahrscheiiilitH noch auf lonqe Zeit hinaus gelingen wird, jede kräftigere Regung der Italiener sofort zu unUrdrücken. D r Llao ua^ionals iwliano hat daher auch bisher bei seiner Thätigkeit im Landtage diesen stets be reiten Hemmschuh in seinen eigene» Freunden stets empfunden

21