600 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/06_04_1907/TIR_1907_04_06_3_object_161299.png
Seite 3 von 12
Datum: 06.04.1907
Umfang: 12
dieser sehr wichtigen Aktion in ausreichender Weise durch den Staat. — Sämtliche Redner ernteten reichen Beifall. Der Vorsitzende schnitt dann die Friedensfrage in Tirol in schöner, ruhiger und sachlicher Weise an und machte den Vorschlag, beide Parteileitungen möchten zusammentreten, Kompromißkandivaten bestimmen und so ruhige Wahlen ermöglichen. Anderenfalls hätten wir in Tirol noch lange keinen Frieden zu hoffen. Spott von Seite der Sieger, Verdruß und Aerger auf Seite der Besiegten und infolgedessen

fortwährende Kritik gegeneinander werden nach den Wahlen daS Ihrige tun, um die Leute nicht zum Frieden kommen zu lassen. — Hochw. Herr Doktor Schöpfer entgegnete ihm in längerer, ruhiger und nobler Weise: Was Spott :c. betreffe, habe sich daS nach den Brixener Gemeinde wahlen nicht gezeigt ; darüber helfe sofortige, energische Arbeit hinweg ; eine ruhige, sachliche Kritik schade nichts, sie sporne an und mache auf Fehler aufmerksam. Ein Kompromiß jetzt bei den allgemeinen Wahlen können nicht die sechs

avgefaßten Manifest der Reichs- partei enthalten sind, so liegi der Grund einzig darin, weil die Christlichsozialen in allen anderen Kronländern nicht derselben religiösen Ver° naderung ausgesetzt sind wie in Tirol und des halb gerade dort nur diese Angrisse mit möglichst eingehenden Erklärungen abweisen müssen. Ta5 ist nicht ein ArmutZbeweiS für die christliche sozial- Partei, sondern, wie die .ReichuM' trefflich sagt, höchstens für le-uand anderen. Dr. Heßmaua über die Deutsche Volkspartei

sich erinnern, wie noch vor Zchluß der nun abgelaufenen Session des Abgeordnetenhauses die christlichsoziale Partei den übrigen bürger lichen Parteisn eine Verständigung behufs ge - meiniamen Vorgehens gegen die internatio- nale Sozialdemokratie angetragen habe. Die christlichsoziale Partei hätte von der Veritän> digung absolut keinen Profit gehabt, sie hätte bei einer solchen mehr gegeben als empfangen. Eigennützigkeit sei also von allem Anfange an ausgeschlossen gewesen. Und trotzdem sei

, als sie selber nicht im stände ist, die Sozialdemokraten abzuwehren. In Steiermark, wo sie einst allmächtig gewesen, hade sie ein Mandat nach dem anderen an die Sozialdemokraten verloren. Wohin solle das führen? Gerade wo sie am notwendigsten wäre, weise die Deutsche Volks Partei die Äe- meinbürgschast zurück. Die christlichsoziale Partei habe in allen wichtigen Fragen aber immer die Hand zu gemeinsamem Vorgehen geboten. ES sei geradezu eine Forderung der Notwendigkeit, daß die christlichsoziale Partei

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/18_10_1902/BRC_1902_10_18_2_object_145588.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1902
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 123. Samstag, „Es sind insbesondere zwei Vertreter der antisemitischen Partei, welche von den Feinden am meisten gehaßt werden und zwar Doktor Geßmann und meine Wenigkeit. Den Doktor Geßmann hassen sie womöglich noch mehr; warum, weiß ich eigentlich selbst nicht; aber auch an mir lassen die Gegner kein gutes Haar mehr. (Heiterkeit.) Eine Partei überbietet die andere und ihr ganzes Trachten geht nur dahin, den Dr. Lueger aus dem öffentlichen Leben zu ver drängen, um ihre Wünsche

haben und ihn gefälligst in Ruhe lassen. (Heiterkeit und großer Beifall.) Ebenso machen es mit mir und der Partei die Herren von der Deutschen Volkspartei. Sie schimpfen über uns, was Platz hat, und dann sagen sie, wir sind diejenigen, welche den rüden Ton ins politische Leben hineingetragen haben. Die Herren von der Deutschen Volkspartei verwechseln wohl die Personen. Weil wir bei spielsweise in St. Pölten einen Parteitag ab halten, beschimpft uns die St. Pöltener,Deutsche Volkszeitung' in der gemeinsten Weise

; sie nennt die chmstlichsoziale Partei eine Schimpf- und Strizzipartei. (Stürmische Entrüstung.) Die Herren von der Deutschen Volkspartei sollten sich etwas mehr macht nehmen. Strizzi, bekanntlich ein wienerischer Ausdruck, bezeichnet den Begleiter und Beschützer jener gewissen Damen, welche sich an jedermann verkaufen. Und wenn ich nun frage, welche Partei sich an jedermann verkauft, so ist die Antwort nur die eine: es ist die Deutsche Volkspartei. Früher war sis antisemitisch; jetzt sagen

unter ihnen und auch nicht der Völkl von St. Pölten. Das eine kann ich ab er mit B estimmt- heitvoraussagen: mögendieWahlen gut oder sch echt ausfallen, im nächsten niedevösterreichischen Land tag kaun ohne die christlichsoziale Partei nicht regiert werden. So stark werden wir immer sein, um alles hmtanzuhalten, wodurch die bereits von uns errungenen Erfolge auf dem Gebiet der Landesverwaltung in Frage gestellt werden sollten. Wenn die Herren glauben, daß wir immer gemütlich bleiben werben, dann täuschen

, weil sie zurückgedrängt werden würden. Es muß daher die christlichsonale Partei die Mehrheit behalten, wenn im Interesse der Bevölkerung etwas geschehen soll. (Lebhafter Beifall.) Der Sieg ist aber nur dann möglich, wenn all die kleinen Zwistigkeiten und MWelligksiten beiseit« gelassen werden. Nur in der Einigkeit liegt die Macht und so muß auch bei den kommenden Landtagswahlen unter uns volleEinigkeithenschen.' Aus Stadt und Land. B r»e n, 17. Oktober. Gswerbeverein. Sonntag, 20. Oktober, nach mittags

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/05_02_1901/BRC_1901_02_05_4_object_155649.png
Seite 4 von 8
Datum: 05.02.1901
Umfang: 8
sein, lärmende Streitigkeiten aus dem Hause ferne zu halten, zur Arbeitsbefähigung desselben beizutragen und dasselbe zu einer Stätte ruhiger und ernster Arbeit zu machen.' — Baron Di Pauk und Dr. Ebenhoch haben sich mit der Verschmelzung der Kath. Bolkspartei «nd des Centrums einverstanden erklärt. Zum Obmann des Centrumsclubs wurde gewählt Doctor Kathrein, zum ersten Obmannstellvertreter Abt Treuinfels, zum zweiten Obmannstellvertreter Doctor von Fuchs. Dr. Kathrein nahm ins Wahl an und legte der Partei

„Brixener Chronik.' 5. Februar 1901. Seite 4. Nr. 16. - Dienstag, Die Parlamutsparteieu. Die christlichsorisle Partei Hat auf die Einladung der Deutschen Volks partei, Vertreter zur Berathung jener Schritte zu entsenden, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staatssprache zu unter- »ehmen wären, in der zweiten Clubsitzung vom S0. Jänner solger.de Antwort beschlossen, worin 5er Deutschen Volkspartei ihre schwankende Haltung unzweideutig vorgehalten wird: „An den verehrlichen

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

in der letzten Zu* iammenkunst der deutschen Gemeinbürgschaft «lle Mitglieder das feierliche Ver sprechen übernommen haben, an derselben «it aller Entschiedenheit festzuhalten und den Verband, der sich durch seine Thätigkeit für das teutsche Volk in Oesterreich große Verdienste er worben hat, nicht zu lockern. In Erfüllung Kieses auch von unserer Partei gegebenen Ver brechens haben wir sofort nach Constituienmg »nserer Bereinigung Herrn Dr. Alois Funks, «elcher stets den Vorsitz in der deutschen Gemein

das parla mentarische System aufrecht zu er halten und die Untergrabung des parlamen tarischen Ansehens zu bekämpfen sei. Der Druck der wirtschaftlichen Nothlage ist groß. Die Partei hält es daher für die wichtigste Aufgabe, sür»die Forderungen der Landwirt schaft, desGew er besund der Arbeiter einzutreten. Eine gedeihliche Lösung der wirtschaftlichen und socialen Frage herbeizuführen, ist am allerwichtigsten. Dazu bedarf es aber des Friedens und nicht des Streites. Deshalb wird sie bestrebt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/04_02_1904/SVB_1904_02_04_2_object_1946256.png
Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1904
Umfang: 6
Seite 2 „D e r T i roIe r' Donnerstag, 4. F-bruar 1904 And das wird auch Abgeordneter Schrott zugeben, eine solche Verdrehung nicht ruhig und ohne Wider spruch'hingenommen haben. Aber — und das ist wohl der letzte Trumpf, den die konservative Presse in dieser für ihre Partei höchst peinlichen Angelegenheit auszuspielen hat — aber die Konservativen haben sür sich das „offi zielle stenographischeProtokoll der Friedenskonferenz'— und dieM gilt, nicht das Privatstenogramm des Abgeordneten

das Ergebnis äußerer Umstände, daß die Partei noch zusammen hält und nicht in ein halbes Dutzend Partikel aus einanderfällt. Wie immer die am 5. Februar zu sammentretende Vorstandssitzung der Deutschen Volks partei enden mag, ob die Mehrheit der Parteivertretung sich auf Seite Dr. Derschattas stellt uud dessen im BudgetauSschusse der österreichischen Delegation ein gebrachten Antrag in Sachen der Hoheitsrechte billigt oder nicht, das ist ganz gleichgültig. Die Sprünge, welche diesmal in der Partei

aufklafften, werden sich nicht mehr verkleistern lassen, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil diesmal der Kampf in die Parteipresse selbst gedrungen ist und damit die eigentlichen Repräsentanten der öffentlichen Partei meinung auseinander gerieten. Die Deutsche Volkspartei war von ihrer ersten Stunde an kein einheitlicher Körper und je mehr sie sich vom Antisemitismus und den wirtschaftlichen Reformzielen abkehrte, desto mehr verfiel sie in jenen Liberalismus zurück, von dem loszumachen sie berufen

war. Fortan stritten in ihr demokratische und alt- liberale, gewerbesreundliche und sozialpolitisch voll ständig verständnislose Strömungen und da auch in politischer Beziehung die Partei nicht im stände war, sich eine einheitliche Meinung zu bilden und immer zwischen Verfassungstreue und dem Linzer Programm der Alldeutschen und dessen Schlagworten ratlos hin und her pendelte, war eS vorauszusehen, daß dieses ooiupositum von Altliberalismus und Deutschradikalismus ein böses Ende nehmen werde. Tiroler

! Fordert und verbreitet in , In der Tat hat das Unheil noch keiner derjenigen, welche in der Leitung der Deutschen Volkspartei ihr Glück versuchten, zu bemeistern vermocht. Dieser Unsumme von Gesinnungslosigkeit und Disziplin feindschaft, konnte keine Klubleitung standhalten und daher kam es auch, daß die Abgeordneten Kaiser, Steinwender, Hochenburger und andere nichts als Undank für den Versuch ernteten, diese Partei ver nünftig zu leiten. In dem Obmaune Dr. Derschatta, der vor drei Jahren sein Amt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/11_04_1897/MEZ_1897_04_11_3_object_665677.png
Seite 3 von 20
Datum: 11.04.1897
Umfang: 20
Pairs Fürst Joses Colloredo-ManSfeld und Graf Max Vrints beigetreten; die Verfassungs partei, welche jetzt 60 Mitglieder zählt, hat durch den Beitritt des HofratheS Professor Psass ein Mitglied gewonnen. Die Deutsche Fortschrittspartei hat sich konstituiert. Ali Vorstandsmitglieder wurden die Abgeordneten Dr. Nitsche, Dr. Pergelt und Dr. Groß gewählt. Nachdem Dr. Nitsche resigniert hatte, wurde an seiner Stelle Dr. Funke gewählt. Angetreten sind die Abge ordneten: Nitsche, Knoll, Groß, Funke, Haber

- männ, Psersche, Novak, D'Elvert, Lecher, Kirschner, Steiner, Stöhr. Rohling, Günther, Roser, Menger, Fournier, Pefchka, Größl, Pergelt, Bendel, Bohaty, Glöckner, Schücker. Herbst, Vinzenz Hofmann, Wrabetz, Noske, Kopp, Peez, Götz, im ganzen 31 Mitglieder. In dem von der Partei aufge stellten Programm heißt eS u. a.: „Wir erblicken unsere Aufgabe in erster Reihe in der Wahrung der idealen und wirchschaftlichen Interessen unsere» Volkes. Unter voller Anerkennung der den übrigen Nationen des Reiches

: «Man redet in unseren Tagen viel von den Rechten der Völker, nur von Einem ist nie die Rede: Bon dem Rechte, das sie aus das gut« Beispiel der Regierenden hab « n.' Da er die geheimen Anschlage Mazzini'S und die von Cavour begünstigten Raubzüge Garibaldt'S die ihm als verwerfliche und unnütze Abenteuer erschienen, nicht mit einer offenen loyalen Politik vereinbaren konnte, schied er auS dem Staatsdienste und griff-wieder zur Palette, um in ruhiger AbtzefthleMh^k vöN- V6n' Ertrage'seiner Kunst zu leben

, daß das Mini- terium Anreliann seine Demission gegeben jat. Dasselbe scheitert an dem Widerstände, dein es in der eigenen Partei, und zwar bei dem von zem gewesenen Ministerpräsidenten Stnrdza ge- ührten Flügel derselben begegnete. Außerdem be reiteten ihm einige seiner Mitglieder durch Vor- ommnisse persönlicher Art allerlei Verlegenheiten. Es scheint indessen, daß es sich jetzt nur um eine Rekonstruktion des Ministeriniiis handelt, und zwar um eine solche, vermöge welcher drei der bi?h»rigen Minister

, Aurelianu selbst, General Beit'ildey und Schendrea, in dem neu zu bildenden Kabinet verbleiben, dessen Präsident vermuthlich abermals Demeter Sturdza sein soll. In jedem Falle ist nur ein Personen-, nicht ein System wechsel im Gange, denn die national-liberale Partei bleibt am Ruder; sie ist bekanntlich die jenige Partei, welche, soweit die auswärtige Politik Rumäniens in Betracht kommt, am gewissesten das Vertrauen verdient, daß sie aufrichtige sreundnach- barliche Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1901/15_10_1901/SVB_1901_10_15_2_object_1939992.png
Seite 2 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
Existenz verhindert sie an einem mann haften Auftreten. Bei uns ist, schließt der Redner, die politische Feigheit zum obersten Princip er hoben worden.' .. Die Landgemeindenwahlen in Böhmen. Der 8. October 1901 wird in der politischen Schlachtengeschichte eine hervorragende Stelle erhalten; denn er brachte die Zerschellung der letzten starken Position der liberalen Partei. Wenn einer Partei einmal die Land gemeinden untreu werden, dann ist das Festeste an ihr dahin und ihr vollständiger Sturz

ist nicht mehr aufzu halten. Eindrucksvoller aber konnte sich die Abkehr der bäuerlichen Wählermassen von einer Partei nicht vollziehen, als die der deutschböhmischen Landgemeinden-Wähler seit der letzten Landtagswahl. Dieselbe Partei, die damals von den 30 deutschen Landgemeinden-Mandaten 27 besetzte und nur drei den Gegnern überließ, hat am 8. d. nur mehr drei Mandate sich zu sichern gewusst und wird sich glücklich schätzen müssen, wenn sie aus den Stichwahlen vielleicht noch vier Mandate bekommt

. Wie dieser furcht bare Sturz begreiflich wird? Die überaus schwache Wahl betheiligung beweist, dass es die deutschfortschrittliche Partei von Anfang aufgegeben hatte, in das neue System der directen Landgemeindenwahlen irgendwelche Hoffnungen zu setzen und auf jede größere Agitation verzichtet hatte. Nicht so sehr die Wählerschaft ist also vor der Partei ausge rissen, sondern zuerst die Partei vor der Wählerschaft. Die deutsche Fortschrittspartei hatte die Waffen gestreckt, ehe sie das erste Feuer bekam

gewiss keine Radicale; nun aber, da sich einmal die liberale Partei diesen Vernichtungsschlag geholt und den Moment der Neuheit des Augenblickes nicht auszu nützen verstanden, sind diese Massen auch schon unwieder bringlich verloren. Von einer derartigen Niederlage erholt sich niemand so schnell wieder. Das Erbe des Liberalis mus tritt ganz folgerichtig die alldeutsche Partei an, jener Radicalismus, der mit derselben Kühnheit und so ziemlich mit denselben, nur etwas modernisierten Schlagworten

das Volk betrügt, wie der Liberalismus. Und das ist die tief bedauerliche Seite der Wahlentscheidung vom 8. October: dass Land und Reich mit der Decimierung der libe ralen Partei nicht das mindeste gewonnen haben. Vom rein parteipolitischen Standpunkt können wir Christ lichsociale mit diesem Tage nicht unzufrieden sein. Der christlichsociale Candidat Kletzenbauer hat in dem südböhmischen Wahlkreis von Kaplitz einen viel schöneren Wahlsieg über seine verbündeten Gegner erzielt als im Jahre 1895, so dass

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1921/28_09_1921/SVB_1921_09_28_4_object_2530854.png
Seite 4 von 8
Datum: 28.09.1921
Umfang: 8
, von Blume zu Blume flattert. Selbstverständlich hatte sich dieser Umwandlungs prozeß mannigfach vorbereitet. Aber zutage getreten ist das neue Gebilde erst in Görlitz, und zwar, wie wir gleich hinzufügen wollen, nur mit Hilfe eines Kaiserschnitts. Die alte Partei ist daran ge storben, und die Parteiliteraten können Variationen anstimmen über das bekannte Thema: Die Sozial demokratie, ihr Ende und ihr Glück. Iu der Tat ist eZ eine neue Sozialdemokratie, die in Görlitz das Licht der Welt erblickt

hat. D^r letzte Rest sozialrevolutionärer Ideologie ist zer flattert, und übriggeblieben ist eine durch und durch opportunistische Partei. Darüber darf man sich nicht durch noch so radikale Töne täuscheu lassen. Die Stimme ist Jakobs. Stimmet aber die Hände sind Esaus Hände. , Erst in Görlitz hat die deutsche Sozialdemo kratie die Konsequenzen aus dör Bewilligung der Kriegskredite uud der Revolution gezogen oder, sagen wir besser, zu ziehen begonnen. Es ist ihr das blutsauer geworden, und mau wirb auszu

des Entschlusses ganz würdigen zu können, muß man sich in die Situaüou der sozialdemokratischen Führerschaft hineindenken. Die Sozialdemokratie faßt sich selber schlechthin als die proletarische Massenpartei auf. Aufgebaut konnte diese Riesenpartei nur werden durch die schärfste Agitation, die dem Gefühl und der Fassungskraft wie der wirtschaftlichen Lage dieser proletarischen Massen entsprachen. Man stellte Schlagworte iu den Dienst der Partei, aber bald stellte sich heraus, daß die Partei im Dienst

der Schlagwort«: stand. Man hatte in^ der Tat Angst vor seinen eigenen Schlagworten und vor der Pirkung, die sie in den breiten Arbeiterschichteu ausgewirkt haben könnten. Mit den Demokraten und dem Zentrum zusammen' zugehen, glaubte man den Arbeitern noch zumuten zu können, freilich anch schon mit heimlichem Herz klopfen. Denn: horch, der Wilde tobt schon vor den Mauern! Im Grunde waren es sogar zwei Wilde: die.Unabhängige Sozialdemokratie und die Kom munistische Partei. Um so gründlicher verwahrte mau

sich gegen jedes Zusammengehen mit der Deutschen Volkspartei. Wir untersuchen hier uicht, ob die Taktik der Deutschen Volkspartei der sozial- demokratischen Führerschaft das Spiel nicht oft sehr erleichtert hat. Jedenfalls war das Wettern gegen 28. September 1921 die Volkspartei die parteipolizeilich gestattete Opp» - sition. Hier hatten die reinen AgitatiouSbedürfuiffe uoch eiu uneingeschränktes Betätigungsfeld. Allein diese durchaus kurzsichtige uud nur durch den proletarischen Massencharakter der Partei er klärliche

7
Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MW/1911/27_05_1911/MW_1911_05_27_2_object_2555526.png
Seite 2 von 14
Datum: 27.05.1911
Umfang: 14
Tätigkeit nicht außer Acht lassen. Die christlichsoziale Partei hält aber auch an den Grundsätzen des christlichen Sittengesetzes fest und ist bemüht, demselben seinen Einfluß auf unsere Gesetzgebung zu wahren. Deshalb braucht sie aber nicht ausgesprochen konfessionell zu sein, ebenso wenig, wie ein Geschäftshaus, dessen Inhaber deshalb doch ein guter Katholik sein kann, der sich bei seiner Geschäftsführung von den christlichen Prinzipien der Gerechtig keit usw. leiten läßt. Nun hat freilich

die Gesetzgebung nicht selten auch mit Dingen zu tun, die nicht rein, politisch sind, sondern zugleich in das kirchliche Gebiet gehören. Daß die Katholiken in diesen kirchenpolitischen Dingen der christlichsozialen Partei vertrauen dürfen, hat dieselbe, sei es im Reichsrat, sei es in den Landtagen oder den Gemeinde vertretungen, oft genug gezeigt. Zum Ueber- fluß sei hier die Antwort angeführt, welche der Obmann des Reichsratsklubs Exzellenz Dr. Geßmann einem Geistlichen, der ihn über die eventuelle Haltung

der Partei in kirchen politischen Fragen befragt hatte, gab. Wichtig ist dabei besonders, daß die Frage der Parteileitung unterbreitet ist und die Ant wort also in ihrem Namen erfolgte. Das Schreiben lautet: ,,Wien, am l. Mai 1911. Ew. Hochwürden! In höflicher Beant wortung des gesch.- Schreibens vom 20. v. M. -erlaube ich mir, Ihnen mitzuteilen, daß die Christlichsozialen in kirchenpolitischen Fragen selbstverständlich im Einvernehmen mit der maßgebenden kirchlichen Autorität für die unveräußerlichen

nehmen müsse. Eine solche Verdächtigung, die geradezu eine Beleidigung der christlichsozialen Führer bedeutet, richtet sich von selbst. In ihrer christlichen Gesinnung und in ihrer Haltpng kirchenpolitischen Fragen gegen über ist also die christlichsoziale Partei durchaus korrekt. Dagegen wahrt sie sich volle Aktions freiheit (innerhalb der Grenzen des christlichen Sittengesetzes selbstverständlich) in rein politischen, nationalen und sozialen Fragen. Dazu aber hat sie ein gutes Recht

rung ab, diese Beeinflussung ablehncn zu müssen., Und niemand, selbst der Papst nicht, hat ihm das übel genommen. Früher, da cs noch den.Kampf galt um das demokratische Wahlrecht, mochten schwere Differenzen zwischen den Konservativen und Christlichsozialen obwalten. Was heute noch die Konservativen von dem Anschluß an die christlichsoziale Partei, wie sie wenigstens be haupten, abhält, nämlich die Furcht, in der christlichsozialen Partei nicht die genügende Vertretung katholischer Interessen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1900/04_04_1900/BTV_1900_04_04_5_object_2982257.png
Seite 5 von 12
Datum: 04.04.1900
Umfang: 12
ge fordert wird. Sodann besprach der frühere Gemeinde» rath Dr. Friedrich Förster das christlichsociale Partei- regiment in Wien und die Vorgänge, welche die Mit glieder der Opposition im Gemeinderathe zur gemein samen Niederlegung der Mandate veranlassten. Dabei kam es zu Protestrufen gegen Dr. Lueger. Es ge langte eine Resolution zur einstimmigen Annahme, in welcher der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, dass «lle wahrhaft deutschfreiheitlichen Wähler der Stadt Wien das „clericale Parteiregiment dadurch

Resolution gelangte sohin zur Annahme. Ueber die Gliederung der radicalnationalen Partei sprach Dr. Gustav BodirSki, und es wurde eine Resolution zum Beschlusse erhoben, nach welcher in den einzelnen Provinzen Oesterreichs die Organisation der radicalnationalen Partei durch bezirksweise Bestellung von Vertrauensmännern er» gänzt werden foll, um durch dieselben ein Zusammen wirken der Parteigenossen in politischen, wirtschaft lichen und nationalen Fragen zu sichern. Das Schluss wort svrach Abg. Wolf

, welcher für ein Zusammen wirken sämmtlicher Parteien in Wien gegen die Chrinlichsocialen eintrat. Die Anhänger der realistischen Richtung hielten am vergangenen Samstag uud Sonntag in Prag einen CongresS ab. Anwesend waren an 400 Vertreter, darunter zahlreiche Delegierte aus verschiedenen Städten Mährens. Der Zweck des CongresseS war die Con- stituierulig der Anhänger der realistischen Richtung als einer eigenen Partei, die auch einstimmig beschlossen wurde. Die neue Partei wird den Namen „czechische Volkspartei

' führen. Zur Annahme gelaugte außerdem das Programm der neuen Partei, welches sich auf vier Gebiete, und zwar Politik, Sprachenfrage, Schule und Volkswirtschaft, bezieht. Die neue Partei ver wirft nicht das historische Staatsrecht, erklärt jedoch, dass die Vcrsprcchuugen, welche für den Fall der Er reichung derselben gemacht werden, ihr unerfüllbar scheinen. Sie strebt ferner die Verständigung mit den Deutschen auf Grund der Durchführung der Gleichberechtigung an, erklärt sich für die Abgrenzung

beschäftige. Nachdem Professor Dr. Mafaryk das Verhältnis der neuen Partei zu den übrigen Parteien besprochen hatte, wurde eine dem Programme der neuen Partei ent sprechende Resolution einstimmig angenommen und die Partei als constituiert erklärt. Aus den Landtagen. In der Sitzung des böhmischen Landtages am 2. dS. befand sich ein Antrag des Abg. Dr. Eppinger auf Aufhebung des Schulgeldes und Deckung desselben aus Landesmitteln, eine Interpellation des Abg. Krajnik in Angelegenheit der Ausweisung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/23_11_1900/MEZ_1900_11_23_2_object_591058.png
Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1900
Umfang: 12
' Katholische Urtheile über die „Katholische' — Uolkspartei. „Wir sind die einzige katholische Partei in Oesterreich; wer gegen uns ist, der ist gegen die Religion!' Das ist daS Schlagwort, welches die klerikale Partei oder Katholische Volkspartei jeder zeit ausgegeben hat, und bei den bevorstehenden Wahlen wird sie ganz besonders damit herumwerfen. Die Katholische Volkspartei, eine politische Gesell schaft, nimmt daS Recht für sich in Anspruch, die Generalpächterin unserer Religion zu sein. Wer

ihr nicht bedingungslos Gefolgschaft leistet, der muß sich's gefallen lassen, daß er in der unglaublichsten Weise verlästert wird; ein Solcher ist alles Andere, — nur kein Christ. Nun gut! Es könnte vielleicht angenommen werden, daß wir am Ende doch zu einseitig in unserem Urtheile über die „Katholische' Volkspartei sind; eS könnte vielleicht geglaubt wer den, daß wir im Unrechte sind, wenn wir die Ver treter dieser Partei bekämpfen. Darum wollen wir heute eine Reihe von Ur theilen über die Katholische Volkspartei

hören, welche Urtheile sich diese Partei von ihren eigenen Freunden gefallen lassen mußte. Nlso hören wir: Die „ReichSpoft', ein Blatt, welches vom jüngeren KleruS in Oesterreich gehalten und gelesen wird, veröffentlichte in der zweiten Hälfte des JahreS 1893 folgende Aeußerung einer Anzahl katholischer Priester: „Wir verwahren uns dagegen, daß man be hauptet, die Politik der Kathotischen Volkspartei sei die Politik aller katholischen Priester. Wir wissen, wohin wir deutsche Priester gehören

: an die Seite unseres hart bedrängten deutschen Volkes. Wir sind bei allsälligen Neuwahlen nicht mehr in der Lage, für Kandidaten einer Partei einzutreten, die im Be griffe steht, uns im Vereine mit Tschechen, Polen und anderen Slaven an Ungarn zu verkaufen.' (Das ist inzwischen thatsächlich eingetroffen.) Im gleichen Blatte befand sich ein Mahnruf an den katholischen Klerus in Steiermark. (Unter schrieben: Mehrere Seelsorgepriester.) In diesem Mahnrufe heißt es: „Die Priester werden in unserem Lande

bekannte Führer der steirifchen Fraktion (Karlon), an die Frackschöße deS jeweiligen Ministerpräsidenten Hängen und für denselben durch Dick und Dünn gehen.' ^ Das gleiche Blatt schrieb im Jahre 1399: „Daß die Jungtschechcn eine solche Macht erlangten, ist ihnen nur durch die BundeSgenofsenschaft jener Partei möglich, welche sich Katholische Volkspartei nennt. Deßhalb trägt diese Partei, beziehungsweise ihre Führer, eine große Verantwortung für alle daraus entstandenen Folgen, sei es bezüglich

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1901/08_10_1901/SVB_1901_10_08_1_object_1939929.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
Partei in Tirol. 2. Berathung und Beschlussfassung über die Aus gestaltung und Förderung der Presse. 3. Freie Anträge. Zahlreiches Erscheinen aller Mitglieder und Freunde unserer Partei dringend geboten. Mit christlichsocialem Treugruß die Parteileitung: Ar. Johann Schorn in. i>., Obmann. Die Laienapostel der Werkstätte.») In der Octav des Xaveriusfestes 1853 kam nach dem Abendsegen ein einfacher Schlossermeister von Brüssel zur Pforte des dortigen Jesuitencollegs und verlangte Pater van Caloen

machen.' ) / . . „Ja, und der Gedanke — dass ich's nur gerade sage. Wie wär's denn, wenn wir einen Männer verein grü^eten?' ^ ^ , . .. > »Oho, Freund,' unterbrach ihn Pater van Caloen, »das Ding geht nicht so schnell.' *) Aus: „Das Laienapostolat' von F. T. Wetzel. Jürgermeister Dr. Lueger üöer die politische Lage. Am 2. d. Mts. wurde durch eine Versammlung des Wählervereines der Vereinigten Christen in Margarethen der Versammlungsfeldzug der christlich socialen Partei für den kommenden Winter eröffnet. Bei dieser Versammlung

Volkspartei und die All deutschen. Die Deutsche Volkspartei, so sührte der Redner aus, erntet die Früchte ihres bisherigen Verhaltens. Die Herren von der Deutschen Volks partei haben gegenüber den Alldeutschen immer nach gegeben. Wenn sie den Wolf gesehen haben oder ihm begegnet sind, haben sie sich sofort demuthsvoll niedergekniet, und wenn ihnen gar der Herr von Schönerer in den Weg kam, dann sind sie sofort am Bauch gelegen, wie es regelrecht eigentlich der sogenannte Sühneprinz Tschnn, der Chinese

, hätte thun sollen. Eine derartige Demüthigung und eine solche Selbstentäußerung des eigenen Machtbewusst seins bringt es mit sich, dass die Gegenseite über müthig wird und derartig mit der anderen Partei umspringt, wie dies in der letzten Zeit mit der Deutschen Volkspartei geschehen ist. Man hätte übrigens glauben sollen, dassdieAnhängerder Deutschen Volkspartei in Steiermark, Nieder österreich, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg, soweit sie ein gerades Rückgrat haben und wirkliches Mannesblut

Männer beim sonntäglichen Gottesdienst seien. Er habe es bei seinen Gesellen beobachtet. Wenn sie bei ihm ein ständen, sei von einem Kirchgang keine R?de; ja, wenn sie ihn, den Meister, am^Sonntag oder gar an einem Werktag z^.jMich^elS^cche ' gehen', .sehend dann., gebe es ein Spp^el^.und Witzel^ dass.man glauben könnte, WMnze.Religion gfhöre bei diesen Burschen zum alten Eisen dort hinten .in der Ecke. Und bei der Arbeit selbst, sei das ein Reden? Da Partei, die den Schönereanern und den Wolfianern

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1906/14_04_1906/SVB_1906_04_14_4_object_2532305.png
Seite 4 von 10
Datum: 14.04.1906
Umfang: 10
im Jahre 1884, wohin ihn die Wähler von Csik-Szent-Marton entsendeten. Der junge Abgeordnete schloß sich der liberalen Partei an. Im Jahre 1887 wurde er von dem genannten Bezirk wiedergewählt. Im Jahre 1892 wurde Graf Andrassy zum Staatssekretär im Ministerium des Innern ernannt; er vertrat in dieser Periode den 6. Bezirk Budapests im Reichs tag. Im ersten Kabinett Wekerle übernahm Graf Andrassy im Juni 1894 das Portefeuille des Mini steriums a latvre, er demissionierte zugleich mit dem Kabinett

am 15. Jänner 1895. Im Jahre 1897 nahm er als Vertreter des Rozsnyor Be zirkes wieder einen Sitz im Abgeordnetenhause ein. Anläßlich der Obstruktion im Jahre 1898 trat mit den Dissidenten auch er aus der liberalen Partei aus und bezeichnete als den ersten notwendigen Schritt zur Lösung der Krise den Rücktritt des Ministerpräsidenten Baron Banffy. Nach dem Sturz Banffys trat Andrassy mit den Dissidenten wieder in die liberale Partei ein. Die politische Tätigkeit des Grafen Andrassy in den letzten Jahren

er von seiner Reise zurück und wurde 1872 in St. Andrä zum Abgeordneten gewählt. 1875 blieb er bei den Wahlen in vier Bezirken in der Minorität und gelangte erst im Jahre 1877 als Abgeordneter des Obroer Bezirkes wieder in das Parlament. Schon bei seinem ersten parlamentarischen Debüt erregte Gras Apponyi durch seine rhetorische Begabung Aussehen. Er war Anhänger der konservativen Sennyey-Partei, und als Sennyey sich ins Privat leben zurückzog und sich die vereinigte Opposition bildete, schloß sich Gras Apponyi

dieser an. In dieser Partei, die 1887 den Namen Nationalpartei annahm, spielte Apponyi bald eine führende Rolle. Et unterstützte die Verwaltungsreformen, die da mals auf der Tagesordnung waren. Zur Ein führung der Zivilehe gab Graf Apponyi den An stoß. Gras Apponyi wurde jedoch, als diese Resorm mehrere Jahre später dem Abgeordnetenhause unterbreitet wurde, ein Gegner der Zivilehe. Im Jahre 1898, als in Wien und Ischl die Beratungen des Ausgleichs stattfanden, richtete Graf Apponyi heftige Angriffe gegen das Kabinett

Banffy. Diese Angriffe waren der Anfang jenes Kampfes, der mit dem Sturze Banffys endete. 1899 während des Kabinetts Szell trat Apponyi mit der National partei in die liberale Partei ein. Im Oktober 1901 wurde wurde er zum Präsidenten des Ab geordnetenhauses gewählt. Am 26. November 1903 trat er unter Tisza, als zur Niederringung der Obstruktion Parallelsitzungen anberaumt wurden, aus der liberalen Partei, nachdem er schon am 3. November als Präsident des Abgeordnetenhauses demissioniert

12
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/25_08_1920/MEZ_1920_08_25_1_object_744467.png
Seite 1 von 6
Datum: 25.08.1920
Umfang: 6
werden. Die Sozialisten verlangen die Einberufung der Kommission für Außenpolitik. R o in, 24. August. Die Zentralleitung der Sozialistischen Partei hat in ihrer gestrigen Versammlung das Verlangen ge stellt, daß die parlamentarische Kommission für auswärtige Politik sofort einberufen werde, da es sich um die Entscheidung in wichtigen internationalen Fragen handle, die man der Re gierung allein nicht überlassen dürfe. Die Sozialisten haben hier vor allem die russisch-polnische und die Lösung der adrtatischen Frage

und das heißerfchnte Ziel, die Gründung einer keine staatlichen Grenzen kennenden einheitlichen Partei aller Nationalsozialisten in Deutschland und Oester reich und in allen durch die Gewaltfrieden von Versailles und St. Germain der Fremdherrschaft nuogelteferten Gebieten wurde erreicht. Die neue Partei führt den Namen „Natio nalsozialistische Partei des deutschen Volkes'. Dabei liegt, wie aus den meisten Reden hervorgeht, der Hauptton aus den Worten „national' und „deutsch': die Mehrzahl der Mitglie

der der Partei, der unstreitig ein Großteil der Jugend gehört und der darum wohl ein großer Aufschwung zu prophezeien ist, ist geradezu von alldeutschem Geiste erfüllt. Wertvoll ist auch das bei der Tagung in dem programmatischen Berichte des Abg. Jung (Tschechoslowakei) ausgesprochene Bekenntnis, daß die Partei den Klassenkampf verwerfe. Eo ist schade, daß diese Feststellung erst seht erfolgte. Als im Stprll in Linz die Verhandlungen wegen der Einigung aller deutschen und freiheitlichen Parteien geführt

wurden, da stellten sich die dort anwesenden Vertreter der Nationalsozia listen auf den Standpunkt, daß sie dort, wo es sich aus Partei- taktischen Gründen empfehle, den Klassenkampf keineswegs von der Hand weisen. Dadurch wurde für die anderen Par» teien ein weiteres Verhandeln mit den Nationalsozialisten, mit denen sich sonst vielleicht dg.ch. ja sogar wahrscheinlich, eine gemeinsame Plattform hätte finden lassen, unmöglich, und so kommt es. daß sie nun zum Bedauern weiter national und freiheitlich

Nationalrat C l e s s i n. der auch im Parlamente eine sehr emsige und erfolgreiche Tätigkeit ent faltete und an der Verfassungsreforin sehr eifrig mitarbcitct, sehr große Verdienste erworben. Sein Ziel war von jeher die kräftige und geschlossene Organisation aller deutsch und freiheitlich denkenden Volksgenossen, und darum galt sein erstes erfolgreiches Bemühen nach seiner Wahl der Gründung der Deutschfreiheitlichen Partei in der Stadt Salzburg, dann der einheitlichen Organisation der verschiedenen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/09_03_1907/SVB_1907_03_09_3_object_2541585.png
Seite 3 von 10
Datum: 09.03.1907
Umfang: 10
aus, der hohe Herr hatte auch bei dieser Gelegenheit eine äußerst huldvolle An sprache an sämtliche hochw. Patres, die sich zu sei nem Empfange versammelt hatten, gerichtet. Vom Lande, 6.März. (Zum Sterzinger Tag). Alle, denen das Wohl und Weh des Landes am Herzen liegt, sahen der Tagung der christlich sozialen Partei in Sterzing mit Spannung und Furcht entgegen, wußten sie ja, daß von dem Aus gang dieses Tages Krieg oder Friede in Tirol ab hänge. Nur die Führer der christlich-sozialen Partei scheinen

Partei? Denkt die christlich-soziale Partei im großen gan zen so, wie es uns der Sterzinger Tag kund ge tan? Ich glaube zur Ehrenrettung der christlich, sozialen Partei vorstehende Fragen verneinen zu dürfen. Wäre die ganze Partei wircklich so fanatisch jeder Verständigung abgeneigt, dann hätten die Führer wahrlich keinen Grund mit dem Sterzinger Tag zufrieden zu sein; sie hätten vielmehr Grund in sich zu kehren und ernstlich darüber nachzudenken, ob wohl nicht die Wege, die sie das Volk sühren

, falsche Wege sind, sichzusragen, womit diese Bauern bewegung enden wird. War jedoch die Sterzinger Versammlung nicht eine echte Vertretung der christ- lich-sozialen Partei, sondern ein auserlesener radi kaler Flügel der Partei, dann haben diejenigen, welche die Anwesenden nur künstlich zu der wilden Ablehnung alle: gut gemeinten Friedensvorschläge getrieben haben, nur die Partei und ihre eigene Person im Auge behalten; es gibt aber doch höhere Güter, die bei einer so wichtigen Frage berücksich tigt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1895/21_09_1895/BZZ_1895_09_21_1_object_394531.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.09.1895
Umfang: 4
dadurch in erfreulicher Weise gelöst worden, daß Herr Paul Welponer, nachdem er zuerst in aller Entschiedenheit abgelehnt hatte, dem Drängen der Partei genossen nachgegeben und das Opfer gebracht habe, eine Kandidatur anzunehmen. (Bravo!) Der Vorsitzende gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Wählerschaft darin übereinstimmt, daß die Wahl WclponerS die richtige sei, und daß daS Konnte keinen Fehlgriff ge macht habe, als eS diesen Herrn als Kandidaten vorschlug. (Leb haste Zustimmung.) Herr Präsident

die hochwichtigen Verkehrsfragen venti liert werden und er hoffe, in Folge seiner Beziehungen diese Fragen einer günstigen Lösung zuzuführen. (Bravo!) «eine politische Gesinnung sei bekannt, er Huldigeden deutsch-fortschrittlichen Prinzipien und werde denselben in jeder Richtung treu bleiben. Unter den gegebenen Verhältnissen sei es schwer, sich für eine Partei im Parlamente zu entscheiden, und die Versammlung müsse es dem Kandidaten überlassen, sich jener Partei anzuschlie ßen, die ihm bei der Lösung

der erwähnten Fragen hilfreich die Hand biete und ihn geeigneten OrteS unterstützen werde. Herr P. Wechon« bezeichnete sich als keinen Mann der Phrase, weß halb mau vou Hm ob hier oder dort nicht viele schöne Worte erwarten dürfe. In ruhiger, stiller Arbeit hoffe er jedoch da« Wohl des Wahlbezirkes zu vertreten und in diesem Sinne er suchte er die Wählerschaft die Versicherung entgegenzunehmen, daß er seinen Verpflichtungen gewissenhaft nachkommen werde. (An dauernder lebhafter Beifall.) An den Kandidaten

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1903/30_09_1903/SVB_1903_09_30_3_object_2527310.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.09.1903
Umfang: 8
und Volks partei ertönen die Rufe: „Es lebe der König!' Dieser Ruf übertönt das Geschrei der Opposition, die nun beginnt, etwas ruhiger zu werden. Sie beantwortet die „Hoch!'-Ruse aus den Herrscher mit dem Rufe: „Es lebe die Verfassung!' Minister präsident Graf Khuen beantragt schließlich die Ver tagung des Hauses bis nach Bildung der neuen Regierung. Das war das vernünftigste, was er tun konnte. Der Antrag wurde angenommen. So nahm die erste Sitzung des ungarischen Abgeordneten hauses

' und „Zentrum'), die übrigen sind Tiroler Land tagsabgeordnete. Die Christlich-Sozialen haben be kanntlich ihre Parteileitung mit der Vertretung der Partei betraut. Die christlich-soziale Parteigruppe besteht aus sechs Herren (Dr. Schorn, Dr. von Guggenberg, Josef Schraffl, Pfarrer Steck, Schrift leiter Thaler und Schriftleiter Grinner). Die Direktiven, welche die christlich-sozialen Delegierten mitbringen werden, sind bekannt: Zugehörigkeit zur Reichspartei, Parteiname und Parteiprogramm dürsen

. Haueis, v. Pretz, Pfarrer Schrott und Msgr. Glatz mit der Vertretung der konservativen Partei vertraut. In der „Brixner Chronik' vom Dienstag finden wir eine Briefkastennotiz, die sich ebenfalls zur Sache äußert. Wir wissen nichts Direktes, aber aus dem Wortlaut zu schließen, handelt es sich um ein zweites Zirkulare an den Klerus, das die Unterschriften gleichsam als vorherige Ratifikation der Friedensverhandlung verlangt. Es dürfte sich um ein Schriftstück handeln, worin

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/23_08_1930/AZ_1930_08_23_1_object_1861004.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.08.1930
Umfang: 6
durch ein Machtwort zu durch kreuze» und die Opposition im Keime zu ersticken. Statt dessen beglückwünschte er seinen Pariser Bot schafter und Jugendsreuiiü zu dessen Plan. In seinem Antworitelegrainin erwähnte er zum ersten Male das Wort, das Fethi Bei sorgfältig vermieden hatte: «Ich begrüße die Gründuilg einer neuen Partei'. Diese Gründung ist nun erfolgt, und zwar gele gentlich eines Balles auf dem Somlnersltze Kemal Paschas zu Jalova am Marma'ra-Meer, geradezu iiiitcr den Auspizien des Präsidenten

, des Vorsitzen den der bisher einzigen Partei, der Volkspartei. Während im großen Salon die Gäste des Staats oberhauptes tanzten, saßen Kemal Pascha, Kiazim Pascha, der Präsident der Nationalversammlung, ösmet Pascha, der Ministerpräsident, Fethi Bei »nd einige Abgeordnete auf der Terrasse. Dort ent wickelte Fethi Bei das Programm seiner „Freien Republik', lieber allen Cinzelpunkten steht die Lo sung: Alle Maßnahmen, welche die neue Partei zu ergreifen für nötig hält, erfolgen unter dein Ge sichtspunkte

: Staatsoberhaupt Ist Kemal Pascha, der Siegreiche. Revolutionäre Absichten hegt die Opposition demnach nicht. j Auch ihr innerpolitisches Programm steht keinerlei radikale Acnderungen vor. Die geforderte Aushe bung der Monopole wäre noch eine der einschnei dendsten Maßnahmen. Jeder Türke würde sie be- vrüßen, doch vorläufig liegt keine Möglichkeit dazu vor. Dann verspricht Fethi Bei, für Herabsetzung 5er Steuern eintreten zu wollen. Es hat bisher in der Geschichte des Parlamentarismus keine Partei »cgelien

zu seinen: Bruder. Inzwischen hatte sich auf der Piazza Garibaldi Viale Trieste und Viale Carducci die Ehrenkom- pagine der Miliz, die Musik der Miliz von Forlì und eine Menge Gagliardetti die mit den Ver tretungen der Partei und der Syndikate aus ganz Italien eingelangt waren, zahlreiche Be hörden aus der Romagna und Milano sowie eine große Menschenmenge aufgestellt. Um S Uhr wurde die Leiche eingesegnet worauf sich' der Trauerzug in Bewegung setzte. Hinter dem Sarge schritt der Duce mit seinem Bruder, Donna

neten sollten 6S ihren Beitritt zur neuen Partei er klärt haben. Doch am nächsten Tage gewann das Bild ein anderes Aussehen. Die bisherigen spärli chen Notizen wurden durch einen Bericht über den Verlauf eines Essens beim Präsidenten ergänzt. Unter den Geladenen besand sich auch Fethi Bei. Während der Aussprache über die Auswirkungen der Parteigriindung bedauerte der Abgeordnete Talaat Bei das Vorgehen des Pariser Botschafters und meinte, es sei besser gewesen, die nächsten Wahlen ohne Opposition

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/02_02_1905/SVB_1905_02_02_2_object_1949187.png
Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1905
Umfang: 8
, in welcher er ausführte: Wenn wir in einem konstitutionellen Lande leben würden, müßte natürlich die U nabhängigkeit Spartet zur Regierung gelangen. ES liegt auch kein Grund vor, daß dies nicht geschehen sollte. Sie ist dazu ebenso berechtigt, wie jede andere Partei. Sie ist nicht antidynastisch, sie steht nicht einmal mit den Traditionen in Widerspruch und doch herrscht seit 400 Jahren die Anficht und mit dieser umgibt man auch heute noch die Krone, daß der Ungar nicht die Kraft der Krone, sondern deren Schwäche sei

zogen. Sämtliche Wahlresultate find nun b e- kannt. ES entfallen Mandate: auf die lib erale Partei 152, Kossuth- Partei 1 ö 9, Dissi denten 24, Banffy-Partei 13, Volkspartei 24, Natio nalisten V und auf die Parteilosen 8. Die Gewinn- und Verlustverhältnisse der einzelnen Parteien find bisher die folgenden: Die liberale Partei verliert an die Kossnth-Partei 55, an die Dissidenten 8, an die Banffypartei 9, an die Volkspartei 4, an die Nationalitäten 6, an die Parteilosen 3, zusammen 85 ; gewinnt

hingegen von der Kossuth-Partei?, von den Dissidenten 7, von der Banffy-Partei 2, von der Volkspartei 3, an die Nationalitäten 5 und von den Parteilosen 2, insgesamt 26 Mandate, so daß der Gesamt Verlust der liberalen Regierungspartei 59 Mandate ausmacht. Nach den bisherigen Mel dungen müssen in 13 Bezirken Stichwahlen und in einem Bezirk eine Neuwahl stattfinden. —Die Buda pester Universitätsstudenten beschlossen, aus Freude über den günstigen Ausfall der Wahlen, im Verein mit den Hörern der übrigeu

Hochschulen von Budapest zu Ehren der Füh.rer der siegreichen Partei am Samstag den 4. dS. einen Fackelzug zu arrangieren. Tages-Aeuigkeiten. * Während der Sortefung vom Schlage ge- troffen. Der derzeitige Rektor der technischen Hoch schule in Wien, Hofrat Professor v. Tetmayer, hat am 30. v. M. vormittags, während er gerade vor einem zahlreichen Auditorium über technische Mechanik las, einen Schlaganfa l l erlitt e n. Die Hörer bemerkten^ wie der Rektor plötzlich un ruhig wurde

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/01_06_1907/TIR_1907_06_01_1_object_160786.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.06.1907
Umfang: 8
ßhristlichsozialen oes Südens. Die bisher bestehenden christlichsozialen Parteien in Tri est und im übrigen Küstenland haben Verhandlungen eingeleitet, um zunächst die Einigung unter den Christlichsozialen im Küstenland und dann den Anschluß der Christlichsozialen an die Hauptpartei zu er wirken. Die bereilS geführten Verhandlungen zwischen der christlichsozialen Partei in Trieft, dann zwischen der Federatione Trieft ino- Jstriana, die über Jstrien ausgebreitet ist und das Mandat von Capo d'Jstria erobert

hat, endlich der Unione Cattolica, die in Görz ihren Sitz hat und die mit zwei Abgeordneten in Cormons und Cervignano siegte, gehen ihrem Ende entgegen. Die Christlichsozialen des Südens werden sich in allen Partei-Ange legenheiten an die christlichsoztale Zentrallettung in Wien anschließen und nur in nationale n Fragen ihre Unabhängigkeit wahren. Für die nationalm Fragen selbst wird die Landesparteilung in Trieft entscheidend sein. I Aar Wahl des Präsidiums des aeueu Aö- i geordneteuhauses. Gegenüber

den Kombinationen über die Wahl des Präsidiums des neuen Abgeordneten hauses teilt daS „D. V.' mit: „Die christ lichsoziale Partei, als die stärkste bürgerliche Partei, wird im neum Hause den Präsidenten posten beanspruchen. Im Zusammenhange damit ist unter anderen auch der Abgeordnete Eben- l hoch genannt worden. Demgegenüber ist nun ! zu bemerken, daß Abgeordneter Ebenhoch zur ! Zeit noch nicht Mitglied der christlichsozialen ! Partei ist, da über eine eventuelle Aufnahme ^ der Ebenhoch-Gruppe

in die christlichsoziale ! Partei erst beraten und entschieden werden ! wird. Wie immer aber die Beschlußfassung > hierüber ausfallen wird, dünkt uns eine Kan- j didatur deS Abgeordneten Ebenhoch für den > Posten ewes Präsidenten des Abgeordneten- l hauseS schon dadurch ausgeschlossen zu sein, daß ! die christlichsoziale Partei bereits beschlossen ! hat, den Abgeordneten Dr. Weiskirchner > dem Hause in Vorschlag zu bringen/ ! Zur ZZilduug des deutschen ZZlocks. ! Dienstag den 4. Juni soll formell der deutsche , Block

gebildet werden. Die Abgeordneten Doktor ! Chiari, Dr. Groß, Pacher und Peschka haben j ihre Kollegen aus der deutschen Fortschritts partei, der Deutschen Volkspartei, die Frei- Alldeutschen und die deutschen Agrarier in den Budgetsaal des Abgeordnetenhauses zu ewer Konferenz einberufen. Die drei Wiener Judenliberalen Kuranda, Dr. Ofner und Baron Hock wurdm aber hiezu nicht ein- ^ geladm. Als Grund betonen die Einberufer, > daß die genannten drei Abgeordnetm nicht auf j > Grund eines deutschen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1903/28_06_1903/MEZ_1903_06_28_2_object_620110.png
Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1903
Umfang: 16
hin zu informieren, daß hiedurch bloß der provisorische Friede ge sichert sei, damit den in Schwebe befindlichen wirt schaftlichen Forderungen die Entwirrung möglich gemacht wird. Der definitive Frieden könne erst nach Erledigung des Wehrgesetzes zustande kommen. Die Partei behält sich für diesen späteren Zeitpunkt die Präzisierung ihres Standpunktes vor. Johann Toth wünschte Ga rantien dafür, daß die Assentierung nicht in der Erntezeit vorgenommen werde. Gras Khuen er klärte, daß die Regierung diesem Wunsche

Rech nung tragen werde. Es tauchte sodann der Wunsch aus, daß dies im Gesetze selbst betont werde, was der Banus auch zusagte. Abg. Polonyi führte aus, er sehe sich veranlaßt, nachdrücklichst zu er klären, daß das heutige Uebereinkom- men kein Paktnm bedeute. Jede Partei er halte ihren Staudpunkt aufrecht und die Unab- hängigkeitspartei will durch ihr Verhalten bloß zur Entwirrung die Möglichkeit bieten. Der Standpunkt der Partei sei hiemit nicht tangiert. Franz Kossnth dankte sodann dem Banus

Persönlichkeit gerade zu verwachsen. Fejervary hat nicht nur sei nem Herrn, sondern auch seinem Volke gedient. Die „N. Fr. Pr.' schreibt in einem Leitartikel: „Einen Honvedminister wird Ungarn finden, einen Fejervary nicht so leicht und nicht so bald. Er gehört ebenfalls zu den bedeutenden Män nern, die an die dualistische Verfassung ehrlich geglaubt nnd einen sehr spärlichen Nachwuchs ge- ftinden haben.' — Im Klnb der Unabhängigkeits partei wurde der Rücktritt Fejervarys als ein Sieg und Trimnph der Partei

bezeichnet. Barabas erklärte im ungarischen Abgeord netenhaus^ die Kossuth-Partei sei jetzt nach Zurückziehung der Militärvorlage befriedigt. Sie werde jedoch in Zukunft keinen Mann mehr als bisher bewilligen, wenn sie nicht entsprechende Konzessionen erhalte. Die Budapester Blätter sprechendübereinstim mend die Ansicht aus, daß die Krise nicht gelöst, sondern höchstens um drei Monate ver schoben sei. Im Herbst würde der ganze Kampf von neuem beginnen. Die liberalen Zei tungen beklagen dabei

, daß jetzt das Ansehen der Krone starke Einbütze erlitten habe, und daß sowohl die Armeeleitung wie die par lamentarische Mehrheit vor Franz Kössnth ge demütigt erscheine. — Diie Organe der Un abhängigkeitspartei verkünden den Sieg dieser Partei. „Budapest! Hirlap', das Organ der gewesenen Nationalpartei, kann sich mit dem Friedensschlüsse durchaus nicht einverstanden erklären. Einen sehr satirischen Ton schlägt „Al- kotmany', das Organ der klerikalen Volks partei, an. Das Blatt schreibt unter anderem: Franz Kossuth

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/04_06_1898/SVB_1898_06_04_9_object_2514017.png
Seite 9 von 10
Datum: 04.06.1898
Umfang: 10
Lloyd': Vor der Tagesordnung der montägigen Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte Komjathy (von derKossuth- Partei) das Vorgehen Lepsenyis zur Sprache, welcher sich in seinem Blatte erbötig gemacht hat, die das An denken Ludwig Kossuths verunglimpfende Schmähschrift Zimandys seinen Lesern unentgeldlich zur Verfügung zu stellen. Ohne den Namen des mit Zimandy auf diese Art sich identificierenden Paters zu nennen, brand, markte Komjathy dieses eines Parlamentsmitgliedes unwürdige Vorgehen

, und nicht nur die Unabhängig keitspartei, sondern auch die Nationalpartei und die liberale Partei stimmten seinen Worten in beifälliger Weise zu. Von der Volkspartei war nur Major an wesend, der aber that, als ob ihn die ganze Sache seines engeren Parteigenossen nichts angehen würde. Major hatte ganz recht, denn die Volkspartei hat das Buch nicht ediert, und es ist eine große Summe von Gemeinheit dabei, wenn man die Wuth über das Buch an einer Partei und ihren Führern auslassen will. Dass es bei dieser Hetze einfach

daraus abgesehen ist, die Volkspartei zu schädigen, die mit dem Buche gar nichts zu schaffen hatte, beweist der Umstand, dass die Volkspartei im Anschlüsse einer kürzlich stattgehabten Conferenz eine Erklärung veröffentlichte, wonach sie das im „Magyar Neplap' veröffentlichte Inserat, womit den Abonnenten die Zusendung der Zimandy'schen Schmähschrift gegen Kossuth gratis versprochen wird, missbilligt und erklärt, dass die Kundmachung ohne Wissen und Einwilligung der Partei in dem Blatte erschienen

ist, welches übrigens gar nicht das Organ der Partei, sondern das ausschließliche Eigenthum des Reichstags- Abgeordneten Nikolaus Lepsenyi sei, und dass die Partei für den Inhalt dieses Blattes keinerlei Verantwortung übernimmt. Gleichzeitig verwahrte sich die Partei in dieser Erklärung gegen die Insinuation, als wäre unter jenem „Magnaten, dessen Munisicenz die unentgeltliche Versendung der Broschüre zu danken sei', Gras Ferd. Zichy gemeint; sowohl Graf Zichy, als auch die übrigen Führer der Volkspartei stehen

in offener Parlamentssitzung bedauert?. Wie den Eingeweihten bekannt war, hatten Olay Pichler und einige andere Mitglieder der Kossuth-Partei das Arrangement getroffen, dass Lepsenyi, wenn er im Hause erscheinen sollte, geprügelt werde. Zu diesem Be hufe hatten sie im Museumgarten eine beträchtliche Menge von Studenten und Gewerbetreibenden versam melt, und nun fragte es sich, ob der Plan trotz der im Abgeordnetenhause abgegebenen Erklärung Lepsenys aus geführt werden solle. Man war natürlich zumeist

21