1.055 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/12_02_1903/BZZ_1903_02_12_4_object_360895.png
Seite 4 von 8
Datum: 12.02.1903
Umfang: 8
Nr. 34 „Vozner Zeitung' (Südtiroler TaM«^ Donnerstag, den 12. Februar 1903. GMHnte Schuld. Roman von C. Matthias. Machdruck veÄotea.) 32. Fortsetzung. XXVH. Die Waldhütte. „Großmutter, jetzt bin ich ein gemachter Mann', nef Christian eines Morgens aus, als er, einen ge öffneten Brief in der Hand, an das Bett von Mutter Margarethe trat, die an solchen trüben Wintertagen, wie der gegenwärtige, jgerue lange zn schlafen pflegte. „Was ist geschehen, mein Liebling?' fragte die Greisin

, sich aufrichtend. „Ich habe sie erhalten, die Freistelle am Veraschen Konservatonnm in Berlin. Jetzt kann ich meine Kunst pflegen und ein großer Musiker werden.' „Gott segne Dich, mein Junge', sagte die gute alte Frau, ihre Hand auf das Haupt ihres Enkels legend. „Da erkenne ich meinen Christian wieder, der für seine Zukunft und das Glück seiner alten Großmutter besorgt ist. Was schreibt denn der Herr Prosenor?' „Ich soll nach Berlin kommen, und mich in den nächsten acht Tagen vorstellen, Unterricht im Klavicr

- und Violinspiel, Harmonielehre und Komposition, Alles umsonst und dabei freie Station bei dem Prose»or Liebewald. Kann ich es mir besser wünschen?' „Und weißt Du, wer das Alles zu Stande ge bracht hat, mein Liebling? Der Freiherr von Reciit- hofen, er ist in der Residenz und hat auf meine Bitte Dein Gesuch unterstützt.' „Der Freiherr, sagst Du?' fragte Christian un gläubig, „Ja, haßt der mich denn nicht?' „Der hassen?' antwortete die Alte mit einem Auflug von Schwärmerei. „Der kann nur lieben und Gutes thun

, aber sie dachte an die Zukunft ihres Enkels und wie eS un möglich wäre, daß er bei ihr bleiben könne, wenn etwas Rechtes aus ihm werden solle. So zeigte sie ihrem Liebling die nassen Augen nicht, sondern plauderte mit ihm von der Zukunft und überhäufte ihn mit guten Lehren, wie er sich in der Fremde benehmen müsse. Christian stand der Großmutter geduldig Rede. Er dachte wirklich an sein Fortkommen und nur ein ganz Nein wenig an — Marie, die er noch immer in dem verborgensten Theile feines jungen Herzens trug

. Seit seiner Rückkunft in das Haus der Großmutter hatte er ihren Namen nicht mehr genannt. Die Wunde, die er bei dem Duell davongetragen, war freilich schnell geheilt, aber die in seinem Herzen war ungeheilt geblieben. Da er mit Mutter Margarethe über sein Herjens geheimniß nicht sprechen konnte (denn Christian fühlte wohl, welch lächerliche Rolle er bei dem Rencontre ge spielt hatte), so verschloß er das Geheimniß seiner Jugendliebe m sich. Er träumte wohl von der Geliebten, aber er nannte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1942/22_05_1942/TIGBO_1942_05_22_7_object_7758509.png
Seite 7 von 8
Datum: 22.05.1942
Umfang: 8
Eonbermeldung 20 feindliche Handelsschiffe mit 111000 VRT. wurden durch deutsche Unterseeboote an der USA.-Küste ver senkt. Außerdem wurden drei Schiffe mit insgesamt 14000 BRT. im Lorenzostrom vernichtet. Die feindliche Schiffahrt verlor somit erneut 23 Schiffe mit 125 000 VRT. Ar Me MMlimlor eine Erfindung des Tirolers Christian Reithmann ans Fieberbrunn Am 9. Februar 1818 erblickte Christian Reith mann als Sohn eines armen Landuhrmachers „am "Moosbach" bei Fieberbrunn das Licht der Welt

. Schon als Knabe zeigte Christian großes Interesse für jeden Mechanismus. Von Beruf war er eigentlich Tischler. Seine Vorliebe für den Mechanismus führte ihn aber bald wieder zu dem väterlichen Gewerbe der Uhrmacherei zurück. Im Iahre 1858 baute Reithmann den ersten Zweitaktmotor und 1873 den ersten Viertaktmotor. Dieser Viertaktmotor nimmt beute einen Ehrenplatz im Deutschen Museum zu München ein, und bei der Eröffnung dieses Museums im Iahre 1906 verlieh Prinzr'egent Luitpold

in Schwoich bei Kufstein Aufsehen. Er starb hoch betagt am 1. Juli 1909 in München. Den Armen war er ein großer Wohltäter, auch war er ein großer Freund des Schützenwesens. Seine tirolische Heimat suchte er namentlich in den letzten Lebensjahren auf. Auch sein hochbetagt in München lebender Sohn Christian ist der Konstrukteur zahlreicher Maschinen, Kunstuhren und des heute noch unerreicht dastehenden Planeto-Horizontarium und anderer eigener Erfindungen. (Aus „Organ

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/14_02_1903/BZZ_1903_02_14_6_object_360972.png
Seite 6 von 12
Datum: 14.02.1903
Umfang: 12
Nr. 36 ..Bonner Zeitung' sSüdtiroler Taabl><»> SamStaa, den 14. Zv.bruar 1W3 Gefichnte Schitld. Roman von C. Matthias.. Machdruck verboten.) 3t. Fortsetzung. XXVII. Gefunden. Wenige Tage nach dieser Begebenheit langten Marie und Christian in Berlin an. Zwei Tage hatten sie in der Hütte Jochen Nimmersatts zubringen müssen, der treu seinem Wunsche, Geld zu verdienen, keine Mühe gescheut hatte, Lebensmittel aus der Stadt herbeizuschaffen. Als Marie soweit hergestellt war, daß sie sich bewegen

konnte, war Jochen selbst mit einem primitiven Holzschlitten, von einem alten Schimmel gezogen, vorgefahren, und hatte seine Gäste nach der Station Hoheuthal gebracht, weil die Reisenden in Güldenboden Nachforschungen befürchteten. Auf Empfehlung^ der Frau Professor Liebwald hatte Marie bei einer Mnsikcrfamilie Gimaldi Wohnung genommen und bemühte sich durch Stundengeben ihre musikalischen Fertigkeiten zu verwerthen. Christian, welcher sein Gepäck aus Güldenboden auf telegraphische Requisition

. ! Seine Schwärmerei indessen konnte dem einsichts vollen Mädchen auf die Dauer nicht angenehm sein. Sie fühlte wohl Freundschaft und Dankbarkeit gegen Christian, nie aber wollte ihr der Gedanke in den Sinn, daß sie sein Weib werden könnte. Allerdings sah sie mit klarem Blicke, daß alle seine Hoffnungen sich auf ihren Besitz konzentrirten, sie fürchtete, ihm durch Zerstörung dieser Hoffnung wehe zu thun. Und dennoch sagte sie sich, daß etwas geschehen müsse, um den Jüngling von seiner Leidenschaft zu heilen

. Wenn sie auf die Zerstreuungen der Resident gebaut hatte, so ging ihre Erwartung nicht in Erfüllung. Christian stellte sich unveränderlich in jeder freien Stunde bei ihr ein, er klagte wohl nicht, aber das junge Mädchen bemerkte deutlich, daß er unter ihrer schwesterlichen Gleichmüthigkeit litt. „Ich muß fort aus Berlin, auch hier ist meines Bleibens nicht', sprach sie zu sich. „Finde ich hier auch meine Existenz, ein Zufall kann Rechthofen zu Christian führen und ich wäre verrathen.' Eines Tages besuchte den Musiker

nicht bereuen.' „Morgen, morgen', erwiderte Marie auf alle diese Zureden und zog sich in ihr Zimmer zurück, um in der Einsamkeit mit sich ins Klare zu kommen. Da bot sich nun mit einem Schlage die Gelegen heit, die letzten Glieder der Kette abzuschütteln, welche sie mit Schloß Stubenheim verband. Jetzt freilich fühlte sie, daß sie mit diesem Entschlüsse den Rest einer stillen Hoffnung opfern würde, der verborgen in ihrem Herzen schlummerte. Christian war das letzte Band, welches sie mit Rechthosen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1949/23_08_1949/TIRVO_1949_08_23_2_object_7676409.png
Seite 2 von 6
Datum: 23.08.1949
Umfang: 6
hatte kapituliert. Roch empfand sie die Tatsache nur undeutlich, noch glaubte sie, den gesponnenen Faden in der Hand zu halten, ihn knüpfen oder durchschneiden zu können. Doch die Stimme im Unterbewusstsein mahnte schon jetzt: Du bist schwach geworden und wirft nie mehr stark sein können! Nichts liegt mehr bei dir, weder die Zelt, zu der du entscheiden willst, noch die Ent scheidung selbst' Deine nächsten Tage werden den Stempel der Ungeduld tragen und jede Stunde, zu der du Nachricht über Christian er Salzburg

Kleidungsstücke im Werte von etwa 150.000 Schilling, kurze Zeit später beim Guts besitzer Friedrich Mayer in Glanegg einen Ein wartest, wird dich demütigen! Schließlich wirft du nicht mehr du selbst sein, denn die Heimlich keit deines Tuns, das Warten und die Unge wißheit, alle dies" dir so ungewohnten Dinge werden dich entnerven! Dann wird Christian kommen. erst dann, und nicht du wirst von ihm Besitz ergreifen, sondern er von dir? Frau Schratten-Engau stockte. Sie wollte umkehren, wollte den erteilten

Auftrag zurück nehmen. E durfte nicht geschehen, daß sie sich an jenes verlor, vor dem die Stimme in ihr warnte. Aber sie war bereits in jenes verstrickt, wur ihm verfallen, vermochte nichts mehr zu tun, was den Weg zu Christian verschüttet hätte. Sie kehrte nicht um, konnte es nicht. Mochte kommen was immer, sie wollte hoffen und warten. Warten auf Christian. Binnen weniger Tage gab der Notar den seinerzeitig^ Wohnsitz der Familie Halling be sann: Doch dann stellte es sich heraus, daß da- m't

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/16_01_1903/BZZ_1903_01_16_4_object_360017.png
Seite 4 von 8
Datum: 16.01.1903
Umfang: 8
, dann wird man mit Fingern auf Sie und aus ihn weisen. Aber noch i ist es Zeit, der Schande vorzubeugen. Darum müssen Sie fort von hier. Retten Sie Ihre Ehre, bringen Sie sich selbst vor diesem Ungeheuer in Sicherheit. Ich will Sie leiten. Fliehen Sie mit mir.' „Christian', rief das Mädchen streng, ,,Sie be leidigen mich und meinen Wohlthäter, dem ich Alles verdanke. Es wäre besser, Sie verließen mick sofort. Jedenfalls will ich solche Worte nicht mehr hören.' Marie wandte sich entrüstet zum Gehen. „Ha, Sie lieben

, welche man dem schwächlichen Mensche» nicht hätte zutrauen mögen, hatte Christian das widerstrebende Mädchen iu seine Arme gepreßt und hochgehoben. Ein lauter Aufschrei entlang sich den bebenden Lippen der so plötzlich Ueberfallenen. „Unsinniger', rief sie, „laß mich frei! Das nennest Du Liebe? Schmach ist's, wa^ Du mir anthust. Ist denn gar keine Hilfe, keine R^-ung?' „Hollah, hier ist Beides', <-ieß sich eine Stimme im Gebüsch vernehmen, und eine hochgewachsene Ge stalt sprang auf den Weg. Eö war der Baron von Bistritz

, welcher das Gewehr in der Hand plötzlich neben dem kämpfenden Paare stand. „Lassen Sie das', schnarrte er Christian an, „lassen Sie die Po^en, Sie jugendlicher Schwänner, und verduften S,e gefälligst, wenn Sie nicht Be kanntschaft mit diesem Gewehrkolben machen wollen.' Christian hatte entsetzt das zitternde Mädchen losgelassen und starrte dein boshaft lächelnden Baron in das Gesicht, der sich über das wenig geistreiche Aussehen des jungen Entführers höchlichst zu amüsiren schien, denn er schlug eine helle Lache

würde.' „Also auch das haben Sie belauscht,' rief Christian außer sich, „Herr, Sie sind ein Elender!' Mit diesem Ausrufe trat der junge Mensch auf den Baron zu und schien nicht übel Lust zu haben, die hochadelige Bnist seines Gegners zu packen. Bistritz aber bewahrte seine ganze Ruhe. Als Christian kampfbereit auf ihn zugetreten war, erhob er phlegmatisch seine Hand und versetzte dem jungen Menschen — eine kolossale Ohrfeige. Dann wandte er dem Geschlagenen verächtlich den Rücken zu. Der Erfolg der Zurechtweisung war für Chnstian

Bistritz fort, sich an ihre Seite drängend, „Sie sind die junge Dame, welche ich gestern bei meiner Ankunft am Fenster gesehen habe. Erlauben Sie mir, daß ich mich Ihnen vorstelle. Mein Name ist Baron von Bistritz, Anton Erich Joachim von Bistritz —' „Ich bin erfreut, Sie kennen zu lernen', sagte das geängstigte Mädchen, „aber ich bitte Sie, Herr Baron, sich nicht weiter zu bemühen. Ich finde meinen Weg sicher allein und der arme Christian denkt nicht daran, mich weiter zu belästigen. Herzlichen Dank

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/22_01_1903/BZZ_1903_01_22_4_object_360226.png
Seite 4 von 8
Datum: 22.01.1903
Umfang: 8
?' „Nein, es ist blos Einer, und der will die Mutter Margarethe sprechen.' „Sie schläft, soll ich sie wecken?' sagte Marie unschlüssig. „Ist Christian da?' rief Mutter Margarethe im Nebenzimmer. „Er selbst nicht, aber es scheint Nachricht von ihm da zu sein', antwortete Marie, „ein Gendarm fragte nach Ihnen.' „Es ist mein guter Vetter Knapproth', jubelte die Greisin, ganz munter geworden, „o, ich komme, ich komme.' Mit jugendlicher Behendigkeit fing sie an, sich zu bekleiden. Marie leistete

ihr hilfreiche Hand. „Ach, wenn er nur kein Unglück gehabt h.it, Mariechen', senfzte dabei die Alte, „dann will ich meinem lieben Gott danken.' „Beruhigen Sie sich nur, Frau Rüthlein. Wenn es etwas Ungewöhnliches wäre, hätte es der Wacht meister unten schon gesagt. Er hat Christian sicher gesunden und nun ist Alles gut.' „Meinen Sie? Ach, das wäre ja ein Glück. Lauf hinunter, Dirn'', wandte sich Margarethe an Rose, „der Wachtmeister soll einen Augenblick warteu, gleich wäre ich da.' „Schön, Madamchen

', entgegnete die Magd und lief zur Thür hinaus, die Treppe hinunter. „Gott gebe das Beste und lenke auch Ihren Sinn, Marie', fuhr die Alte fort. „Ach, er ist so gut, unser Christian — nur ein Bischen verliebt. Doch dafür giebt es ja ein Gegenmittel. Ich habe ein hübsches Häuschen, auch ein kleines Vermögen. Das Alles gchört meinem Enkelsohn und wenn Sie wollen —' „Sehen wir zu, daß wir den guten Christian wiederfinden', meinte Marie ausweichend, „alles Andere wollen wir der Zukunft überlassen

zu mir und der Liebe zu Ihnen. Was ist da zu erhobener Stimme. „Sie allein rönnen meinem Engelsjungeki die Ruhe wiedergeben. Vielleicht sind Sie im Stande, ihn seiner alten Großmutter zur Liebe ein Bischen gern zu haben.' Damit kletterte sie, von Rose unterstützt, die Treppe hinunter. Marie blieb seufzend zurück. Auch dieser neue Fall trug dazu bei, sie mehr und mehr zu betrüben. Kehrte Christian mit seiner Großmutter im Schlosse ein, so sollte sie eine Zuneigung heucheln, von welcher sie nichts empfand

. „Meinen Christian haben Sie? Das ist herrlich. Zeigen Sie ihn mir.' „Noch haben wir ihn nicht, aber wir werden ihn sicher kriegen, Tante. Sie müssen nämlich wissen: Gestern komme ich nach Kripphausen, eine halbe Meile von hier. Sitzt da in der Schenkstube vom Krug ein junger Mensch gaiu in der Ecke und schläft, den Kopf auf dem Tische. Na, denke ich, der wird wohl müde fein, fragst ihn nachher nach seinen Papieren, und ich gehe also in den Keller, mir ein Maß Bier vom Faß einschenken zu lassen, weil die Wirthin

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/20_01_1903/BZZ_1903_01_20_4_object_360148.png
Seite 4 von 8
Datum: 20.01.1903
Umfang: 8
, ich ahne. Gewiß vermißt sie ihren Neffen.' „Christian, ganz recht. Können Sie der jammernden Frau eine Auskunst geben?' „Freilich. Ich traf Christian im Parke.' Rechthofen athmete tief auf. Unwillkürlich ergriff er die Hand des Mädchens und hielt sie in der seinen fest. ,,O vortrefflich! Doch eine Frage. Wurden Sie bei Ihrem Zusammensein mit Christian von einem Herrn gesehen?' „Allerdings. Der Baron von Bistrch glaubte mir einen Gefallen zu erweisen, Christian fortzujagen, der unartig

war.' ^ ^ . „Der junge Mann könnte sich diese Thorheiten aren. Doch von ihm ist nicht die Rede. Was sprach Witz mit Ihnen?' „Lassen Sie mich darüber schweigen, gnädiger Herr', eutgegnete Marie schüchtern, „ich bin recht ab stoßend gegen den Baron gewesen.' „Das sollen Sie auch, das ist mein Wille', sprach Rechthofen mit verhaltenem Zom. „Er nahm mich gegen Christian in Schutz, ich lohnte ihm durch Unfreundlichkeit.' „Bistritz verdient Ihre ganze Verachtung', grollte Rechthofen. „Glauben

ich geahnt, welche traurige Folgen die diesjährige Treibjagd haben würde, ick hatte sie gewiß abgesagt. Ich will meine Mutter sehen, sobald sie mich enipsangen kann. Doch jetzt gehen wir.' Während sie sich nach dem Empfangssalon begaben, erzählte Marie das Zusammentreffen mit Christian und die Heldenthat des Barons. „Ich habe sein häßliches Benehmen scharf getadelt', sprach sie, „ich habe ihm gesagt, daß er durch seinen Leichtsinn die alte Frau betrübe und mir durchaus keine Freude bereite.' Rechthofen

. „Weshalb geht er so mürrisch von mir, habe ich ihn gekränkt?' flüsterte sie. Sie konnte keinen Grund seines plötzlich ab stoßenden Benehmens finden. Senkend öffnete sie die Thür. Frau Rüthlein kam ihr mit lautem Gruße ent gegen. „Mariechen, gelobt fei Gott, daß ich Sie wieder sehe.' „Ohne Sorge, Großmütterchen', rief Marie, „ich habe Christian gesehen und gesprochen.' „Welches Glück, welches Glück', sagte die Alte, dem Mädchen schluchzend um den Hals fallend, „aber wo ist er nun, und wie kommt

ist. O, er wird mir diese Bitte nicht abschlagen. Habe ich ihn doch auf meinen Armen getragen und vor Schaden geschützt, als er noch ein kleines Kind war. Jetzt soll er mir behilflich fein, meinen Christian zu retten. Wo ist der Freiherr, Mariechen?' „Er ging zu seiner Franken Mutter. Der Herr glaubte, meine Gegenwart würde hinreichen, Sie zu beruhigen.' . „Ach, gerade das Gegentheil', schluchzte die Alte, „jetzt sterbe ich vor Angst. Nur mein lieber Freiherr kann mir Trost bringen, ich muß zu ihm. Ach, da ist er selber

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/03_11_1937/AZ_1937_11_03_6_object_1869625.png
Seite 6 von 6
Datum: 03.11.1937
Umfang: 6
gegangen, diesem Raum ein freundlicheres Gesicht zu geben; sie hatte die bunte Gipsprinzes« sin auf dem Schrank entthront und an Stelle eines vergilbten Stahlstichs einen Druck nach einèr Zeich nung von Lionardo gehängt, die Christian so liebte Und jetzt saß sie schon eine ganze Weile auf der Bücherkiste, die Augen starr auf einen Brief ge richtet, der sie im Bann hielt mie eine Eidechse, die man zwischen Blumen eines Gartens entdeckt hat. Hatte sie vorher nichts sehnlicher gewünscht

, als daß die Stunden bis zum Mittag wie eine Sekun de vergehen möchten, kostete sie jetzt jeden Zwi schenraum eines Ticktacks der Kaminuhr in einer verzweifelten Stimmung aus, um Zeit zu gewin nen, bevor Christian erschien. Spät in der Nacht waren sie, todmüde von der langen Cisenbahnsahrt, in der fremden, großen Stadt angekommen, hatten ohne lange zu wählen, das erste beste Hotel aufgesucht, das sie fanden. Dabei waren sie die glücklichsten Menschen gewe sen; denn sie waren ja in, ein neues Leben gefah ren. Seit

gestern waren sie Mann und Frau. Diese Wohnung sollte nur ein Uebergang sein, ein Behelf für die ersten Tage. Sie hatten keine Zeit gehabt, bessere Borbereitungen zu treffen. Vor einem Monat hatte Christian erst die Stelle be kommen, die erste richtige Arbeit nach dem Staats examen. Mit der Nachricht von seiner Anstellung war er, ganz unerwartet, in ihrem Elternhaus er schienen. hatte die Mutter und dann sie umarmt. Vier Wochen später waren sie getraut. Beider Leben war zuvor in einer erwartungs losen

, die einen Platz in seinen Gedanken behauptete, den nur sie glaubte innege habt zu haben. Sie war machtlos gegen einen plötzlichen An flug von Eifersucht. „Mein liebes Mädchen', hatte „Alter stacheliger Igel!' — ez Vorwurf klingen, aber die Stimm. ' Sie legte ihren Kopf an seine Schà.^ und alle Zuversicht strömten wieàer - zurück, dem eben der Tod noch als der Zweifel... „Ach Christian, A .... ^ à Zeit auf diesen orte gewartet Habel' ^ test, wie dummen Eine seltsame Ralurbrücke in Im Kleinwalsertal führt

immer wieder diese innigen Worte, daß ei ne glückliche Empfindung nach der anderen wieder m ihrem Denken aufblühte. So fand sie Christian, als er das Zimmer be trat und wie ein Schuljunge seine Mappe auf den Stuhl warf. Sie ließ sich umarmen und küssen. Der Brief fiel zur Erde. Christian sah ihn da liegen. Cr wurde über und über rot. „Ach', sagte er, „den Unsinn hast du loch nicht etwa gelesen, all die dummen Worte...' Schönheitspflege. Manicure! Spezialistin s?r Extra-Abteilung, Bolzano, Via Bot

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/12_06_1897/BZN_1897_06_12_7_object_2287522.png
Seite 7 von 8
Datum: 12.06.1897
Umfang: 8
im Bureau des Chefredakteurs stand Johann Christian diesem hochaufgerichtet gegenüber. Im Gegensatz zu dem verwachsenen, allmächtigen Lenker des Ge triebes, welches in diesen Mauern waltete, nahm der Großkansherr sich wie der Wotan einem Dämon gegenüber aus. Und so auch blitz ten seine Augen zu diesem nieder. „Sie wollen mir also nicht sagen, wer den Schmähartikel geschrieben hat?' fragte er soeben. S „Ich kann es nicht!' sagte er. „Die Ehre verbietet es mir!' - - - - ' „Und die Ehre eines Namens

, der Jahrhunderte hindurch in unangetasteter Reinheit strahlte, gilt Ihnen nichts gegenüber der Infamie eines Buben, der diese makellose Ehre anzutasten sich nicht entblödete! rief Johann Christian ans. „Wohlan, so bleibt mir nur noch ein letztes. Ich appelliere an ihr eigenes Ehrgefühl, auf das Sie doch wohl Anspruch erheben!' „Gott sei Dank!' warf der Kleine sich in die Brust, als könne er dadurch wachsen. „Nun wohl,' fuhr Johann Christian fort, „so fordere ich von Ihnen und ich denke, mit dem Gleichmaß

, ihn an derselben Stelle zu briugen, wo der erste erschien.' Johann Christian maß den Zwerg verachtungsvoll. „Ich habe Ihnen schon dargethan, weshalb ich überhaupt zu Ihnen gekommen bin,' sagte er. „Ich habe das Tageslicht nicht zu scheuen und dasselbe erwarte ich von Ihnen. Wenn ich Ihnen gleichwohl für die Rechtfertigung jedes Aequivalent zur Anfügung stelle, welches Sie zu fordern befugt sind, so thue ich das mit dem sehr nüchternen Zugeständnis, daß nichts von der Luft existiren kann. Durchlesen

Sie dieses,' er reichte dem Kleinen ein Schriftstück, welches er ans der Brusttasche zog. „Ich war von Ihrem Billigkeitsgefühl überzeugt und habe be reits alle Punkte zu Pspier gemacht!' - Mit der Erhabenheit eines unfehlbaren Richters ließ der kleine Mann sich in seinen Sessel sinken, seinen Besucher durch eine Handbewegung einladend, seinem Beispiel zu folgen. Aber Johann Christian blieb stehen. Unverwandt sah er einzig auf dem unumschränkten Herrscher hier nieder. ' Derselbe überflog die Zeilen mit großer

Wichtigkeit. Dann nickte er lebhaft. „Ich habe den ersten Artikel aufgenommen unter der Vor aussetzung der Glaubwürdigkeit; ich sehe nicht ein, warum ich nicht von demselben Gesichtspunkt aus auch diesem zweiten die Aufnahme gewähren soll!' sprach er äußerst gönnerhaft. Johann Christian begegnete stolz des andern Blick. „Ich bitte Sie wiederholt, beide Mittheilungen nicht auf die gleiche Stufe zu stellen,' sagte er ebenso. Die eine, die erste ist elende Verleumdung; die zweite, ist die Wahrheit

9
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1932/01_02_1932/Suedt_1932_02_01_1_object_2131040.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1932
Umfang: 8
auf die Deut-» schen in Südtirol. Das Geschwätz über Südtirol, die leeren Proteste gegen die Faschisten schaden »ms nur, da sie uns diese entfremden. In der Politik gibt es keine Sentiments, sondem nur Kaltblütigkeit. Der blutende Berg. 5 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Pater Christian sagte Lebewohl, stieg hinauf in sein Widum. Da lebte er ohne Häuserin, kochte sich selbst sein Essen, räumtej die beiden Zimmer auf, hackte Brennholz und schob es dann in den Ofen. Was er auch tat, das Licht feiner

, u»»d der Brunnentrog im Hofe war fein geschnitten, daß man fast schon das Wasser brodeln hörte. Nach einer Arbeit von Wochen leimte Pater Christian heute das letzte Stückchen Brennholz auf den ordentlich geschichteten Hausen vor dem Haus. Schon vor einer Weile war die Petroleumlampe angezündet worden, jetzt holte er Speck und Brot a»:s der Küche und verzehrte sein Nachtmahl., Die Neste wurden fortgeräumt, der hohe Weinkrug blieb auf seinem Fleck stehen, und dann knüpfte sich Pater Christian die Schürze voin Leib

. Pater Christian nahm dankbar die heilige deutsche Musik ins Herz, die sie ihm über die Mpen sandtan. Und einer erzählte etwas, was sicherlich nicht hätte gedruckt bis her über kommen dürfen, Pater Christian schmunzelte vergnügt dazu, kein Maresciallo konnte die deutschen Worte auf sein Bajonett spießen, und der Präfekt in Bozen wußte nichts davon, und nicht einmal der Duce in Rom konnte seine schwarze Schar auf die Wellen loslassen, die zu ihm über die Gletscher kamen. Zwischendurch schob Pater

Christian mäch tige Scheite in bei» Kachelofen und steckte sich die Pfeife an. Später, als an allen Ecken Jazz aufgespielt/ da legte er die Hörer hin, denn mit Negermusik wollte er den Tag nicht eirden, setzte sich ans alte Harmonium und spielte das Ave verum corpus von Mozart. Das war »wch nicht verboten, aber Pater Christian hätte es auch gespielt, wenn es verboten ge wesen wäre. 10 . In der Weihnachtszeit fühlte sich maestra Elena noch viel unglücklicher als zuvor. Die Schule war geschlossen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/31_01_1900/MEZ_1900_01_31_10_object_582893.png
Seite 10 von 16
Datum: 31.01.1900
Umfang: 16
Seite 1» Merauer Zeiiung. «r. 13 Der AdvMleilbmtt. Kr > mi» «lrom « n «>u Dietrich Theden. «s (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Christian suchte aufs neue. Die Harke faßte bald abermals und förderte einen Gewehrkolben zu Tage, der trotz seiner Schwere ebenfalls noch mit Steinen belastet war. Einer der Steine löste sich und plumpste in die Tiefe zurück. „Großartig !' triumphierte Grotthus. „Es ist nichts so fein gesponnen — Sie kennen doch das schöne Wort. Weiter. Tiedjohann

! Wo das war, ist auch noch mehr.' Und es war mehr. Auch der zweite Schuh wurde gehoben und zuletzt an dem Halter des Gewehrriemcns der rostbedeckte Doppcllauf. „So, nun haben wir alles!' Christian zog die Harke ein. „Kriegen wir ihn darnach?' fragte er gespannt. „Ja, — das heißt, jetzt müssen wir natürlich nach weisen, wem die Sachen gehört haben,' gab der Kom missar zur Antwort. „Werden Sie das können?' „Na, ich denke! Nur Mund halten, Tiedjohann. Wir sind einen wichtigen Schritt vorwärts gekommen. Gleich nachher fahre

ich nach Altona, und Sie werden rathen können, wozu —' „Das sieht ja 'n Blinder! Keß — Keß — — ich hab dcn Namen nicht recht behalten.' „Ist auch nicht nöthig. Die Fabrik — oder Hand lung, was es ist — suche ich auf. — Komm ich wiedrr trocken durch?' „Bleiben Sie man noch sitzen.' Der Sand knirschte unter dem auslaufenden Boot. Tiedjohann kletterte hinaus und zog dcn schweren Kasten weiter. „So! nu springen Sie.' Christian gab sein großes, roth gemustertes Taschen tuch her, um die Fundstücke nothdürftig

. „' Dag, Christian.' „Ach, du bist das. 'n Dag, Jochen.' Der Knecht vom Sod hatte ihn überholt. „Wo kommst du denn all her?' forschte Jochen. „Von Neumünster. Und du?' „Ich auch. Ich habe eine Ladung Weizen hinge fahreil. Den Wagen bringt der Bauer selbst zurück.' „Ach so.' Also der in Neumünster, überlegte Christian und nahm sich Zurückhaltung vor. „Was hast denn du da gesucht? forschte der Knecht.! «Ich? — LrV-r gekaust', log Christian. „Ihr könnt ja die Sohlen immer nicht dick genug kriegen

. Diesmal wird's wohl werden. Die reine Elephanten- Haut !' „Kommt mit der Bahn? Wohl gleich 'n ganzer Posten?' „Na, geht an. Fürn kleines Jahr wird's reichen.' Und Christian pries redselig die Güte der Waare, ging dann auf andere Gesprächsstoffe über und gelangte nach Hause, ohne eine Andeutung über seine gewichtige Morgenbeschäftigung verloren zu haben. — Der Kommissar notierte aus dem Adreßbuch Straße und Hausnummer der Wasfensirina. Er verlangte im Laden nach dem Chef und wurde von dein Commis

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/23_01_1903/BZZ_1903_01_23_4_object_360266.png
Seite 4 von 8
Datum: 23.01.1903
Umfang: 8
ihm zusammenschauernd einen Augenblick nach, denn die Herbstkühle hauchte sie fröstelnd an. Dann begab sie sich auf ihr Zimmer. Dort erwartete sie, Marie zu finden. „In einer halben Stunde habe ich meinen Christian wieder', rief sie jubelnd in das Zimmer, hinein. „Denken Sie sich, der liebe Junge hat sich in den schwarzen See stülpen wollen. Und das Alles Ihretwegen, Mariechen!' Aber keine Antwort schallte ihr entgegen. Das Zimmer stand leer. Rosa, welche auf Margarethens Klingeln herbei kam, sagte

ihr, das Fräulein sei bei der Gnädigen und spielte Klavier, lauter lustige Sachen. „Nun denn, so zeige Du mir den Weg nach dem Dorfe, ich mag sie jetzt gar nicht sehen. Sie hat für meinen Jammer gar keinen Sinn, sonst könnte sie jetzt nicht spielen. Habe ich erst meinen Enkelsohn wieder, dann komme ich zurück, um Abschied zu nehmen. Dann will ich ein eindringliches Wort mit der spröden Dame sprechen.' In der alten Frau stand es fest, daß ihr Christian zur Belohnung für seine Dummheiten Mariens Hand erhalten

von Jägern besucht. Zuletzt, im vergangenen Jahre, hatten Bistritz und Rechthofen dort ein Stell dichein gehabt, damals allerdings in der Absicht, einer erklecklichen Anzahl des Geflügels das Lebenslicht auszublasen. Auch Christian hatte vor zwei Jahren, als er sich zur Erholung in Stubenheim aufhielt, dort Vogel schlingen gelegt. In seiner Phantasie eignete sich die blanke Wasserfläche vorzüglich zu einem Selbstmord aus unglücklicher Liebe. So führen denn die Querwege des Schicksals allerlei Leute

zugleich in jene Waldeinsamkeit. Christian war schon bei Morgengrauen am Ufer des Sees erschienen. Nachdem er, ganz wie Knapproth erzählte, die Schenke des Dorfes verlassen, war er nochmals in die Nähe des Schlosses geschlichen und hatte nach Mariens Fenstern gelngt. Da aber nichts ihre Anwesenheit verrieth, da sich im schlafumwobenen Schlosse Niemand sehen ließ, der Mitleid mit seinem tragischen Geschicke fühlte, Hatte sich der verschmähte Jüngling auf den Weg gemacht, um sein Schicksal zu vollenden

. Mit schlotternden Knieen strebte er auf dem kaum erkennbaren Waldwege der Einsamkeit zu. Einige Male purzelte er über neugierige Baumwurzeln, welche sich zu weit in den Pfad hineingewagt. Allein die Beulen, welche er beim Fallen sich au ferner heißen Stirne stieß, machten seinen Entschluß nur fester. Der hellscheinende Mond zeigte ihm den wohlbekannten Weg. Aber heute kam er ihm gar weit vor. Christian war rechtschassen müde, hatte er doch seit achtundvierzig Stunden nicht mehr geschlafen. Nur der Gedanke

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/06_12_1896/BZN_1896_12_06_9_object_2284824.png
Seite 9 von 12
Datum: 06.12.1896
Umfang: 12
schüttelte mit cynischem Lächeln den Kopf. Jo hann Christian nahm nichts davon wahr! Er war weit mehr aufgeregt als er es zeigte. „Dann geh jetzt,' verlasse mich!' sagte er. »Und mach' dein Wort wahr! Dein ganzes Schicksal hängt davon ab! Ich wiederhole es dir. An Arthur's Bestimmung änderst du nichts! Gieb dir nicht die mindeste Mühe! Sein Urtheil ist gefällt und was aus ihm wird, beschlossen! Richte also all dein Sinnen darauf, was aus dir selber werde! Und damit geh — geh!' Er wandte sich ab. So sah

er auch nicht den diabolischen Blick, der aus Theodor's Augen auf ihn schoß, davor derselbe sich mit einem geradezu empörenden Zurückwerfendes Kopfes der Thür zuwandte, die er, hinaustretend, wie zuvor der Großkauf herr, als er mit dem Sohn den Salon betreten hatte, hart hinter sich zuschlagen ließ, gerade als wenn er damit sagen, wollte: „Diese ganze Komödie war umsonst: ich thue doch was ich will!' Und wie ein Sti ch ging der Thürzuschlag Johann Christian durchs Herz. Hatte er je einen Sohn besessen, in dieser Stunde

, indem er sie von sich schob und das Haus verließ. Olga starrte ihm nach, zum erstenmal in ihrem Leben wohl m ernste Gedanken versunken. War es wirklich das Glück, nach dem sie die Hand ausstreckte, das schillernde Glück, nach dem Millionen ringen und das doch unter Tausenden nur der einzelne heimträgt? „Darf ich eintreten Anastasia?' Johann Christian war der Fragende. Sie lag auf ihrer Chaiselonge ausgestreckt. Ein ganzes Chaos von Gedanken hatte sie bestürmt und hatte sie niederge worfen. Und unter diesen Gedanken nahm

gefaltenen Händen lag sie eben da, fragte, sie sich wieviel des Elends denn eigentlich ein kleines Menschen herz tragen und erdulden könne, als das Klopfen und gleich dar auf die Stimme ihres Gatten jäh sie aufschrecken ließ. „Gewiß Christian,' antwortete sie ihm, als ob nicht ein ' Höllenbrand in ihr lohte. Er trat ein und rasch auf sie zu. „Du fühlst dich krank?' forschte er. „Nur matt,' antwortete sie. „Es ist kein Wunder,' versetzte er. „Es ist doch immer hin dein Vater; es muß dich surchtbar

angreifen, wenngleich für den alten Mann der Tod einzig eine Erlösung zu nennen ist.' Der Tod des Vaters! Sie hatte kaum daran gedacht. Wenn nichts weiter als das auf ihr gelastet haben würde! Aber o, mit welcher Zentnerschwere lag ganz anders auf ihr! „Mich treibt eine Bitte zu dir,' fuhr Johann Christian fort, indem er sich auf einen neuen Schützling anvertrauen.' Sie blickte ihn überrascht an. „Einen neuen Schützling?' wiederholte sie. Er nickte. „Wenn dir eine Fahrt nach Dockenhuden hinaus

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/21_02_1897/BZN_1897_02_21_9_object_2285969.png
Seite 9 von 12
Datum: 21.02.1897
Umfang: 12
ja auch nicht auf einmal, sondern erst dadurch, daß er immer wieder mehr nötig hatte, summte es so auf. Zwar nur auf mein Wort hin empfing der Herr Theodor es überhaupt. Nun will der Geld mann, der es hergab, da der Herr Theodor fort ist, sein Geld wiederhaben. Herr Eichenberg können es dem Manne nicht verdenken. Und des Herrn Theodor mütterliches Erbteil deckt ja auch die Schuld!' „Dasselbe ist unantastbar! Nur der Zinsgenuß davon steht dem jungen Saufewind zu, auf meinen eigenen Antrag!' erwiderte Johann Christian

Christian herum. Und zwar in der Ihren? fragte er schroff. Unwillkürlich fuhr Wölber jäh zusammen. Die Frage mochte er allerletzt erwartet haben. „Sie sehen doch, welchen Namen als den Darleiher deS Geldes der Wechsel trägt, Herr Eichenberg,' sagte er dann, jedoch schnell gefaßt. „Der Mann wartet ?- fragte er mit hochgezogenen Baauen. „Ja!' . ^ ^ Die elektrische Glocke beschick fast gleichzeitig den Privat sekretär herbei. „Ich lasse Herrn Max Heyn bitten, einzutreten!' befahl Herr Eichenberg

als .einen von unsere Leit'. Mit zuerst drohendem, dann spöttisch verächtlichen Blick maß Johann Christian den Eingetretenen. Was er auch demselben sagen mochte, er war sich der Antwort von vornherein bewußt. So be schränkte er es auf das Aeußerste. „Sie haben meinem Sohne Geld geliehen?' fragte er kurz. Der Langrockige dienerte fast bis zur Erde. „Und zwar Geld bis zu einer halben Million?' fragte der Großkaufherr weiter. Wieder küßte jener beinahe den Fußboden. „Sie wollen mir doch nicht weismachen

, daß Sie überhaupt nur eine Ahnung von solcher Geldsumme haben?' suhr Johann Christian sort. Da wars der andere sich in die Brust. „Gott der Gerechte!' stieß er aus. „Herr Eichenberg sein ein großer Mann, Herr Eichenberg sein ein reicher Mann, Herr Eichenberg sein vielfacher Millionär. Jedes Kind in der Stadt, das nur laufen kann, weiß es. Aber Herr Eichenberg scheinen zu denken, daß nur Leute, die in der Equipage fahren,- können sein reiche Leute! Daß ich scheine ein Schofel, sagt nichts, nein, rein gär

ich mich zu meinem Bedauern genötigt, anzurufen die Gerichte um mein Recht!' beteuerte der edle Herr Heyn mit Pathos. „Aber—ich weiß, Herr Eichenberg stellen die Frage nur zum Scherz! Herrn Eichenberg denken gar nicht daran, es dahin kommen zu lassen, weil Herr Eichenberg viel weniger liegt an der für Herrn Eichenberg lumpigen halben Million, als an der Einmischung der Gerichte! Denn über alles geht einem Manne, wieder Herr Eichenberg es ist, die Ehre — die Ehre!' ' ' ' ^ Die Ehre k Ja, das war's ! Johann Christian

14
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1887/24_09_1887/MEZ_1887_09_24_3_object_678378.png
Seite 3 von 18
Datum: 24.09.1887
Umfang: 18
sich deute W gestern Abends wurde die Ausstellung ?zen von 3973 zahlenden Personen be- Scher» waren die Schüler der land- ^filichni Anstalt St. Michels unter 7z ihres Tinctors hier. Conditor, Niederdorf. Rosa Steger. Wachswaaren fabrik, Bruneck, Josef Mus, Bildhauer, Meran, A. Härting, Lithograph, Bozen, Leopold Moroder, Bildhauer. St. Ulrich. Hans Schüllerbauer, Photograph Brixen, Christian Sottriffer, Bild- Hauer. St. Ulrich. Nachtrag. Silberne Ausfiel- lungsmedaitle: Haus Schullerbauer, Photograph

- und Hauswirthschastsbcdarf der Franz Höllrigl. Sodawasstrsabrik, Gries, Karl/ Tiroler Dorswaal-, bezw. Kronsbichler- und Mahl, Conditorei. Bruneck, Joh. Wassermann, Kuenser-Jnteressenten keine Schmälerung erleidet. gen. Hm Ä Christian Dohm nickte, griff in die Tasche, zog einen Thaler heraus und gab diesem dem alten Arbeiter. „Aber sprecht nicht davon!' Ein dankbarer Blick traf ihn. — Nun trat der Mann zurück und ging in den Fabrikraum. Christian Dohm aber schaute durch die Contor- fenster auf das rastlose Hin und Her

beute srüder als ' leinerlei Geräusch störte. Heute hätte er Kirchen- ' N!ch'ch° s.ch M- um sich h°d°n mög.n- Am w.r s° i°I.. ^ - sam zu Muthe. Seme Kmderzahre kamen ihm ins Gedächtniß,^ seine' Kinderjahre, wo er so froh, so unbefangen — so glücklich gewesen war. Um Mittag sagte Christian Dohm bei Tisch: „Wir wollen das Kind 'annehmen, das da neul'ch in der Zeitung ausgeboteo wurde. Was meinst du, Therese?' . r: . . . V Äie Frau schien zu glauben, ihr Mann rede irre. Wenigstens sah.sie

. Aber nachdem Christian Dohm getröstet hatte, lag'-s ihm wie zehrendes Feuer auf der Zunge, und ob er gleich nicht fragen wollte, sprach er doch und sagte: .Nun — Hols, wie wird's

16
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1932/15_03_1932/Suedt_1932_03_15_1_object_546353.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1932
Umfang: 8
Sie das, Herr Pfarrer?' Pater Christian war dunkelrol geworden, sah zu Boden, ftand ohne ein Wort. ! Und dann, was ist mit den, Religionsunterricht? Noch immer deutsch? Sie haben wohl nie Abückst. das Gesetz zu umgehen?' Pater Christian schwieg. Immer mehr erboste sich der Bürgermellrer. „Was glauben Sie denn? Werden Sie stärker sein als der Staat? Soll ich zwei Carabinicri an die Schultür stellen und Ihnen den Eintritt verbieten? Wie?' „Herr Podesta, die Kinder würden ' Der Bürgermeister stampfte, schlug

natürlich ganz gut, daß er ungefährlich ist und nur eine Unterhaltung für die langen Abende. Ich behalte ihn vorläufig hier, und ich verspreche Ihnen, daß nichts daran verdorben wird. Keine Schwierigkeiten, daß Sie die Sache zurückbekommen! - Sie verstehen mich, Herr Pfarrer?' Pater Christian blickte ihm in die Augen, der andere mußte plötzlich den Bleistift suche::, der ihm zu Boden gefallen war. So war es also gemeint! Der Knrat verbeugte sich mib ging. Als er am Kruzifix vor der Kirche vorüberkam

den Kops. — „So muß ich halt hin werde::.' 14. Pater Christian stieg ans die Kanzel, blickte um sich, er kannte die treuen Gesichter alle. In der ersten Reihe saß Signor Valiani, der sich noch niemals in der Kirche hatte sehen lassen, starrte aus den Priester. Pater Christian kniete hin, neigte sein Gesicht und sprach das Vaterunser deutsch. Und dann erhob er sich und redete zu den Menschen: „Ihr, meine Lieben! Mir ist befohlen worden, in einer Sprache zu euch zu reden, die ich nur schlecht beherrsche

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/14_11_1896/BZN_1896_11_14_7_object_2284505.png
Seite 7 von 8
Datum: 14.11.1896
Umfang: 8
ihr mit einer Heftigkeit die Hand, die von dem Sturm, der in ihm war, beredtes Zeugnis ablegte. „So sagen Sie dieser Ludovika,' sagte er fest, „daß ihr Name über dem meines leiblichen Sohnes sortan stehen werde und daß sie auf die Ehre des Hauses Eichenberg ihre Zukunft bauen dürfe. Und damit kehren Sie getrost heim, Mutter Geb hardt. Sie haben das beste Werk Ihres Lebens gethan, iudem Sie mir die Augen über die Wahrheit in ihrer unverhüllten Ge stalt öffneten!' Es ward an die Thür gepocht. Johann Christian gebot kurz

„Herein.' Des jungen Volontärs Gesicht kam zum Vorschein. . „Herr Eichenberg verzeihen,' sagte er, „Fräulein Körner ist da. Sie hat eine Bestellung von ihrer Mutter betreffs des alten Herrn Petersen.' Die Parkhütersfrau hatte sich erhoben. Sie beeilte sich, ihren vorsündhaften Mantel wieder umzulegen und ihr gutes Ge sicht mit her allmächtigen Kappe wieder zu verunstalten. ' Sofort stand Johann Christian neben ihr, die Metamorphose zu voll ziehen. „Sie werden von mir hören, Mutter Gebhardt,' richtete

zu öffnen und nach dem Rufe ! „Alonzo bitte!' mit den Worten: „Jetzt mögen Sie eintreten meine Liebe!' dem jungen Mädchen voran in sein Privatbureau zurückzukehren. Bis vor kurzem war es das in des Wortes vollster Deu tung gewesen. Johann Christian hatte sich sein Privatkontor so abgeschlossen wie möglich anlegen lassen. Er hatte behauptet, mit keinem andern Menschen zusammen arbeiten zu können, selbst mit seinem Sohne nicht, als dieser, — ein nutzloser Versuch — aus eine kurze Spanne Zeit ins Joch

Hand, die Johann Christian sein Leben lang gesucht And vordem nie gefunden hatte, dieser Jüngling war sie lhm im vollen Sinne geworden. Von den Augen las derselbe ihm gleichsam alles ab ; wie ein Theil seines eigenen Ichs er schien er dem alten Manne, und so hatte er ihm in unglaublich kurzer Zeit werden können, was es ihm tatsächlich geworden war, — seine rechte Hand im vollen Sinne des Wortes. Wenn Theodor den Platz eingenommen hätte, auf dem dieser Fremde nun hier saß, wie würde Franz Wölber

dessen Wirken, zumal angesichts der selbstsüchtigen Bestrebungen, mit denen er sich trug, gefördert haben! Aber wunderbarerweise machte er daß es nicht so war, dem jungen Günstling Johann Christian' und nicht, wie es doch einzig gerecht gewesen wäre, Theodo zum Vorwurf. Sr So auch hatte er, als Alonzo sich zurückziehen mußte und bei rhm eingetreten war, eine förmliche eisige Miene zur Schau getragen, mit welcher er allein feine Wuth gegen diesen Fremd ling zu unterdrücken die Kraft fand, und eisig

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/11_07_1896/BZN_1896_07_11_7_object_2282783.png
Seite 7 von 8
Datum: 11.07.1896
Umfang: 8
Kr. K5« Soxner A achrichte« Roman aus der Patrizierwelt von NoA Karin. (K. Fortsetzung.) Herr Franz Wöbler wußte sich in allen Siwationen stets mit seltenem Geschick als Grandseigneur zu geben. So stolz Johann Christian Eichenberg auch war und so herablassend er sich gegen alle, die nicht seinen Kreisen, welche für ihn ganz bestimmt begrenzt waren, angehörten, benahm, — bor diesen Mann suhlte er sich wieder Willen stets von neuem nicht in der L age, dem altem im anerzogenen Kastengeist Ausdruck

zu leihen. Denn Herr Franz Wölber hatte eine ganz eigene Manier, ihn den stolzen Vertreter eines alten Geschlechts, so unwiderstehlich liebenswürdig als seines gleichen zu behandeln, daß Herr Johann Christian Eichenberg trotz aller wieder und wieder gefaßten Vorsätze nicht dagegen anzukommen vermochte und immer und immer wieder die Segel streichen mußte, wenn er sich noch so fest vorge nommen hatte, dem .Plebejer', wie er, allein ihn oft nannte, den Standpunkt klar zu machen. Herr Franz Wöbler

war seinem Chef über'; das stand nun einmal bombenfest. Herr Johann Christian Eichenberg mochte sich dagegen wehren, soviel er wollte, gegen die sen Mann mußte er stets den Kürzeren ziehen. Und er wußte es. Aber gerecht, wie er in'allem zu sein pflegte, kamihm keine Mi nute nur der Gedanke, den unliebsamen Stein des Anstoßes auA seinem Wege zu entfernen. Er wußte vielmehr nur gut, daß das banze, riesige Geschäft aus den Schultern dieses Mannes ruhte und daß er ihn nöthig, sogar sehr nöthig

hatte. Denn war es bisher üblich gewesen im Hause Eichenberg, daß der jeweilige Prokurist und Leiter der Firma sich eine junge, sich dazu befähigt erweisende Kraft aus dem übrigen Personal auserlas und diese in seine eigene, die Leitung aller Geschäfte betreffende Thätig keit einweihte, so wich — wohl zum erstenmal — Franz Wöl ber von diesem Herkommen ab, und faßte sein Chef sich einmal das Herz und sagte es ihm, so hatte er allemal die Antwort zur Hand, ob denn Herr Johann Christian meine, er würde schon nächstens

Johann Christian wußte es nicht, und kein Ge- anke daran kam ihm. So ehrlich und geradeweg, wie er selbst van, hielt er die Msnscher nur zu gern, wenn sie sich vor ihm ? 1° gaben. Und Herr Franz Wölber verstand es, sich so vor lemem Ches zu geben. Dar derselbe doch nun einmal Herr der dennoch, unterwürfig oder gar kriechend sich ihm ^ erordnen, das that er nicht. Das hätte er nicht gethan und ' es ihm Reichthümer eingetragen haben würde. Und das wenn seinen Augen. Reich zu werden, immens reich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1838/12_11_1838/BTV_1838_11_12_14_object_2927249.png
Seite 14 von 20
Datum: 12.11.1838
Umfang: 20
von St. Gällenkirch Nr. 13. Pfeiffer Johann Joseph von Gaschurn Nr. 22. Pfeiffer Johann Peter von Gaschurn Nr. 25. Pfeiffer Joseph Anton von Gaschurn Nr. 26. Pfeiffer Joseph von Gaschurn Nr. 12. Salzgeber Johann Christian von St. Gällenkirch Nr. 16. Schapler Joseph Anton von St. Gällenkirch Nr. 34. Schnärf Joseph Anton von St^ Gällenkirch Nr: 24^ Schwarzmann Franz Joseph von Gaschurn Nr. 19. Tschöfen Johann Christian von Gaschurn Nr. 23. Zugg Franz Joseph von St. Gällenkirch Nr. 29. Im II. LosungSdistrikte

. Für Greber Johann Christian von Bartholomäbörg Nr. 19. Juen Johann Joseph'von SchriiNS Nr. 26. Keßler Johann Joseph von SchrunS Nr. 25. Küenzle Johann Joseph von SchrunS Nr. 15. Pätruet Johann Jakob von'Bartholdmäberg Nr. 6. Thöny Gregor Von Bärlholoiiiäb'erg Nr. 2t>. ' Aallaster Franz Joseph von SchrunS Nr. 16. Vallaster Franz Xaver von SchrnnS Nr. 2. Versell Jgnaz von SchrunS Nr. 9.' Werle Jakob Jgnaz vo^l SchrunS Nr. 14. Im III. LosungSdistrikte. Für Amann Franz Joseph von Silberthal Nr. 13. Bitschnau

Franz Joseph von TschaggunS Nr. 38. Ganahl Johann Gottlieb von Vandanö Nr. 29. Müller Johann Anton von Tschagguns Nr. 24. Neher Franz Joseph' von Vandans Nr. 5. Netzer Johann Joseph von Tschagguüs Nr. 27. ' Neyer Franz Joseph von Vandanö Nr. 35. Reiner Christian von Silberthal Nr. 3. Sahler Johann Joseph von Tschagguns Nr. 32- Sahler Loreuz von Tschagguns Nr. 19. Salzgeber Johann Joseph voit Tschagguns Nr. 28- Da nun Lerch Johann Michael von St. Gällenkirch mit LoSzahl 1, und Vallaster Franz A'aver

von SchrunS mit Loözahl 2, dann Reines Christian von Silberthal mit Loszahl 3 zur wirklichen Einreihüng, und PatruelJohann Jakob von Bartholomäberg niit LoSzahl 6, und. Neher Franz Joseph von Vandanö mit LoSzahl 5 zur Reserve bestimmt find, so bab«n dieselbe?, wenn sie sich in der Prpvjpz ^irvjl uutz Vorarlbrr« aufhalten , bjynewvier Wpche», tz»p M<en st? sichMfier derselben befinden, iq»»«chai» ach^ Wochen he» K-xn,e»hung der Renitenz straf«» persönlich ander zu erscheine». Nach d«m gleich«« Ua^e»fchiede

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/16_03_1897/BZN_1897_03_16_7_object_2286288.png
Seite 7 von 8
Datum: 16.03.1897
Umfang: 8
überhaupt nicht abgelassen und kann deshalb auch keinen Bericht ihres Kapitäns geprüft haben, noch weniger aber an ihrem Untergang schuldig sein. Wie dies Unglück hat geschehen können, ist mir ein Rätsel. Ich muß auf die strengste Untersuchung bestehen. Veranlassen Sie, dieselbe Diese gleiche Mitteilung erstatte ich dem Seeamt.* Die Aufschrist lautete an Herrn Franz Wölber. Mit fester Hand setzte Johann Christian seinen Namenszug darunter. Dann ließ er die elektrische Klingel ansagen. Der alte Friedrich

erschien. „Sebastian!' befahl der Großkaufherr ihm ganz gegen seine Gewohnheit kurz. Der Gerufenewarz binnen wenigen Minuten zur Stelle. Johann Christian trat auf ihn zu. „Nehmen Sie das schnellste Reitpfcrd,' gebot er ihm, „und bringen Sie diesen Brief meinem Prokuristen, Herrn Wölber!' Der also Beorderte verbeugte sich etwas linkisch und verschwand. „Und nun die. Erklärung!' wandte Johann Christian sich dem jungen-Spanier zu. „Alonzo, ich habe.dir eine inhaltschwere MitteiluiH

zu machen!' Der Angesprochene sah überrascht auf und wie magnetisch angezogen, erhob er sich. „Ich bin einem ganz abscheulichen Betrug auf die Spur gekommen!' fuhr der Großkaufherr fort. Alonzo stieß-einen unartikulierten Laut aus. „Einem Betrug,''sprach Johann Christian weitev, „der von vninem langjährigen Prokuristen Franz Wölber ausgeht, und zwar von ihm und von keinem andern!' Die Bestimmtheit der letzten Worte< schien Alonzo förmlich starr werden zu lassen. „Zuerst betreffs. Theodor!' sagte Herr Eichenberg streng

?' fragte derselbe ihn langsam. ? - . ..Unverbrüchlich!' stieß Alonzo aus. Johann Christian nickte ernst. „Du bist der Sohn, wie ich mir ihn allzeit wünschte,' sprach er, „der Sohn, wie er mir in der. kommenden Zeit viel, leicht — wer weiß — wie nötig sein wird! Noch zwar ohne ich ja nicht, was sich da hinter den Koulissen abgespielt haben mag. Nur soviel ist mir klar. Es ist da irgend etwas geschehen, — was, noch weiß ich es nicht, aber die nächste Zeit wird es lehren. Dann baue ich auf dich mein Sohn

21