näher bringe. Frankreich und Belgien täten gut daran, die Note gut zu prü fen, bevor sie antworten. An Deutschland läge es aber, seine sinnlose Politik der offenen Obstruktion aufzugeben. Was die „Times' damit meinen, ist unverständlich. — „Daily Telegraph' ist der Mei nung, daß man alle Hoffnung auf Einleitung von Verhandlunaen fahren lassen müsse. — „Daily He rald' überschreibt seinen Leitartikel mit den Wor ten „Dem Frieden nicht näher' und tritt dafür ein, daß die englische Regierung alles tue
, daß jede Hoffnung auf Vermittlung geschwunden ist. Endgültig soll aus den Deutschen 6ie letzte Hoffnung herausgerissen werden, daß von London etwas zu erwarten sei, daß man nur auf die Ratschläge aus London zu achten brauche, um günstiges Gehör bei den maßgebenden Stellen der französischen Politik erlangen zu können. Gerade weil der englische Außenminister Lord Curzon das Angebot gefördert hat, wird es mit rascher Gebärde zur Seite geschlagen. Gerade weil London Deutsch land zu dieser diplomatischen Aktion
Note antworten. Poincare hat be reits gestern den Entwurf einer solchen Antwort ausgearbeitet. Heute geht derselbe mit Sonder kurier nach Brüssel, damit die belgische Regierung? in denselben Einblick nehmen Fann. Die französischen Zeitungen verhetzen ihr Publikum. Pari s, 4. Mai. Zur deutschen Note schreiben die Pariser Zeitungen, u. a. „Matin': Frankreich und Belgien werden im Ruhrgebiet bleiben,- bis Deutschland seinen Verpflichtungen vollkommen und zur Gänze nachgekommen ist. „Petit Pari sien
': Das deutsche Angebot enthält nichts Brauchbares und kann nicht als Grundlage für Ver handlungen dienen. „Gaulois': Deutschland zieht den Ruin vor, denn es hofft, durch seinen Zusam menbruch eine Weltkatastrophe heraufzubeschwören. „Journal': Für Frankreich gibt es nur zwei Garantien: die Loyalität oder die Oohnmacht des Gegners. Wir wissen, was wir von der Loyalität Deutschlands zu halten haben, daher müssen wir fü? dessen Ohnmacht sorgen. ! Die englische Auffassung im ganzen nicht ungünstig. Lond
, um die Par teien zusammenzubringen und Verhandlungen zu eröffnen. — „Daily Mail' , bezeichnet die deutsche Note als zynisch und als typisches Beispiel deutscher ^ Schlauheit. ! Haltung Englands und Italiens. Andeutungen be- S treff selbständiger Verhandlungen ohne Frankreich. , London, 4. Mai. Macdonald frug gestern im ! Unterhause die Regierung, ob sie bereit sei, auf die Note zu antworten. Baldwin antwortete, daß die Regierung noch nicht Zeit gehabt habe, sich mit der Note genau zu befassen