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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 02.10.1895
Umfang: 8
-wird für die Äeichsraths-Ergänznugswahl des Städtewahlbezirkes Bozen-Merau-Glnrns ein Candidat nicht aufgestellt und werden die eon servativen Wähler ersucht, sich der Stimm abgabe zu enthalten. Fortschritt und Schwindel — ein „edles' Brüderpaar. Nur mehr wenige Tage, und eine deutschfortschritt liche Partei - wird Alles aufbieten, um Herrn Paul Welponer als Reichsraths-Abgeordneten zu wählen und als „ deutschfortschrittlichen Pgrteimann'. nach Wien zu senden, damit.er in „stiller Arbeit' und in ruhiger Abstimmung

seine Tage verlebe. „Deutschfortschrittlich' also lautet das kurze Programm Welponer's. Herr Welponer wird sich der fortschr.ttlichen Partei an schließen, jener Partei, auf deren Leichenstein einst das christliche Volk die Worte setzen kann: „Fortschritt und Schwindel—— ein „edles' Brüderpaar.' Vor Jahren schon und Jahrzehnten ist die fortschritt liche Partei hervorgetreten und hat dem Volke Alles Heil versprochen; insbesondere waren es die Klein- gewerbtreibenden und die Arbeiter, denen sie glückver

heißend nahte. Es gelang ihr, die Massen zu täuschen und besonders in der Gesetzgebung und Regierung den höchsten Einfluß zu erobern. Sie war Jahrzehnte thätig, — doch fraget nicht um das Werk, das sie vollbracht! Schon lichten sich die Nebel; man sieht: Ja, diese Partei ist^ fortgeschritten — auf dem Wege der Phrase und des Schwindels, und schon wendet sich nicht nur das christliche Volk, sondern auch die Intelli genz, die Anstand und Ehrgefühl kennt, von ihr ab. Und kein Wunder

! Denn die fortschrittliche Partei hat nach Außen hin Nichts gehalten, was sie versprochen, hat das Wohl des Volkes nicht nur nicht gefördert sondern erst recht untergraben' und nur zum Wohle der Juden gearbeitet, in deren Händen sie sich befindet. Jeden guten Reform-Antrag hat sie niedergestimmt, selbst ein den Verhältnissen entsprechendes Wahlrecht hat sie gehindert. Ausgebeutet hat sie den Bauern» und Arbeiterstand und mit dem Blutgelde Judengesell- schaften unterstützt. Dabei hat sie die heiligsten Rechte

des katholischen Volkes angegriffen, hat durch ihren Einfluß Gesetze geschaffen, welche vom hl. Vater als „verabscheuungswürdige' bezeichnet wurden, sie ist so weit gekommen, daß sie sogar das Kreuz aus den Schulzimmern entfernte. Eine solche Partei mußte die Achtung des Volkes verlieren. Dazu kam noch der Umstand, daß die Partei nach Innen ganz verjudete und verlotterte. Früher Hatte sie noch Männer, denen man Talent, Einsicht, Rednergabe nicht absprechen konnte. Aber deute! Heute ist es bereits so weit

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 05.02.1903
Umfang: 8
- und Handelsbündnisses mit Ungarn sowie über den autonomen Zolltarif mit besonderer Rücksicht auf unsere Landwirtschaft dar. Die klaren Aus führungen wurden mit großem Beifall gelohnt. Nun betrat, freudigst begrüßt, der als einer der volkstümlichsten Redner bekannte, frühere Reichsratsabgeordnete Biehlohlawek die Rednerbühne. Er sprach dreiviertel Stunden lang in fortwährend packender, origineller, sehr^ leb hafter Weise über die christlich soziale Partei. „Ich bin nicht Berufspolitiker, ich bin ein gelernter

Schlossergeselle,' so stellte Redner sich zuerst vor; „ich habe mein Brot ehrlich verdient; keine Arbeiterkreuzer kleben an meinen Fingern. Ich habe die Feiertage geopfert, um Sie aufzuklären über unsere Partei, über welche soviel geschimpft wird, wobei das gerade Gegen teil wahr ist von dem, was uns nachgesagt wird. Die christlichsoziale Partei wird beschimpft von Judenliberalen, Sozialdemokraten, Deutschnatio nalen, Schönererianern, Wolfianern und noch von ein paar —anern; alles hat sich vereint, unsere

Partei zu bekämpfen. Warum? Weil sie nicht mit dem Großkapital sich verbündet, weil sie nicht vor der Regierung den Rücken krümmt, weil sie vielmehr dem Wahlspruch huldigt: ,Tun, was recht ist, unterlassen, was schlecht ist/' — Redner zeigte, daß die christlichsoziale Partei auch in hervorragender Weise des Bauernstandes sich angenommen hat und noch annimmt, daß sie also auch eine Bauernpartei ist. „Die Bauern Niederösterreichs haben mit Drsiviertel-Mehrheit bei den letzten Landtags wählen

sich für ° die christkchsoziale Partei erklärt und alle Mandate der Landgemeinden sind ihr zugefallen. Es sind vor den letzten Landtagswahlen den Wiener Christlichsozialen mehrere Mandate am Land an getragen worden; diese wurden jedoch abgelehnt mit der Begründung: die Bauern sollen Ver treter aus ihrem Stand wählen. Dr. Lueger entstammt selbst dem Bauernstand und ist ein großer Freund der Bauern. Bauern- und Ge werbestand sind die wichtigsten Stände; auf ihnen ruht die größte Steuerlast; speziell der Bauern stand leistet

den Hauptteil der Blutsteuer. Darum hat die christlichsoziale Partei sich von Anfang dieser beiden Stände am meisten angenommen. „Wir Wiener sind gut katholisch; wir haben die Ueberzeugung, daß Religion notwendig ist; man schimpft uns als .Klerikale', ,Pfaffen knechte' u. f. w.; wir mächen uns aber nichts daraus. Wir haben uns nicht geniert, dem heiligen Vater ein Geschenk zu überreichen zum Papstjubiläum, das 25.000 Kronen gekostet hat, obwohl die Gegner ein höllisches Geschrei er hoben

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.10.1909
Umfang: 10
X S.—. Für DeÄschUmd ganzjährig »ä. 10.—; für die Kbrigek Länder de» Weltpostvereine» ganzjichrig Kck. 1«.—. Einzelne Nnmmer 1Z k. ML» AZkmch«» >«» fsw»»» »W» Nr. 86 5O»s»U»»» »icht »M «W Bozen, Aiittwoch, 27. Ottober 1909 XI. VIII. Jahrgang. in. Urteil der christlich-sozialen Presse. Wir bringen heute Stimmen aus den christ- lich-sozialen Blättern über die in den Leitartikeln der beiden letzten Nummern unseres Blattes („Stür. mische Szenen in der eigenen Partei' in Nr. 84 vom 20. Oktober und „Das Echo

- in Nr. 85 vom 23. Oktober) behandelten Vorfälle in der christlich sozialen Partei. Das „Grazer Volksblatt', eines der an- gesehendsten christlich sozialen Provinzblätter, schreibt: „In die christlich-soziale Partei Wiens haben sich Elemente eingeschlichen, die anderen Partei, lagern angehören, als dem christlich-sozialen. Durch die Vorfälle bei der „Ostmark'-Versammlung ist der Schleier weggezogen und dieParteileitung ist gezwungen, endlich Ordnung zu schassen. Es war eine große Ungeschicklichkeit der verkappten Gegner

, sich vorzeitig bloßzustellen. Den ehrlichen Christlich-Sozialen aber- kann dies nur an genehm sein. Der Kampf bei der „Ostmark'.Ver. sammlung wurde also keineswegs zwischen Christlich- Sozialen und Christlich Sozialen geführt, sondern zwischen diesen und ihren schärssten Gegnern. Eine wirkliche Gefahr für die Partei besteht heute noch nicht, denn diese Verkappten bilden nur ein kleines Häuflein, aber dieParteileitung hat die Pflicht, nun gründlich auszuräumen. Längst waren den Christlich-Sozialen außerhalb

Wiens die Wiener Zustände ein Dorn im Auge. Man will eine einheitliche, ehrliche christlich soziale Partei und sei sie auch ein wenig schwächer als die heutige Partei, in die sich unehrliche Elemente eingeschlichen haben, weil sie angesichts der christlich-sozialen Volksstimmung auf keinem anderen Wege zu einer Bedeutung gelangen konnten. Möge dieParteileitungerkennen, daß eS für die Zukunft weniger wichtig ist, sich jetzt mit den Sorgen der Regie- rung zu befassen, als die Partei im Innern

folgendes: „Würde diese Auslassung mehr sein, als die Privatanschauung des Herrn Gemeinderates Güssen- bauer, so würde nicht nur die christlich-soziale Reichs- Partei gesprengt, sondern auch die christlich-soziale Partei in Wien und Niederösterreich zerstört sein. Wir wissen uns mit allen Führern der christlich sozialen Partei einig, wenn wir diese Expektorationen auf das entschiedenste als einen gröblichen, wenn auch unzureichenden Versuch, Zwietracht in die Reihen der Partei zu tragen, verurteilen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 20.09.1903
Umfang: 18
verlautbarten Armee-Befehl des Kaisers. Tie Resolution spricht sich schließlich für die wirtschaftlich e und politische Ge meinsamkeit beider Reichs Hälften, jedoch unter gerechter Verteilung der Rechte und Lasten aus. Tie vorgestrige Sitzung des niede röster- reichischen Landtages, zu der keine Tages- Angriffe aufzunehmen, die gegen dieselbe gerichtet sind. Im Interesse der Partei, sowie im Inter esse der in solchen Stellungen befindlichen Partei genossen liegt es jedoch, daß letzteren Genossen

keine Vertrauensstellungen übertragen werden, weil sie solche früher oder später in Konslikt mit sich und der Partei bringen müssen.' Tie nun folgende strittige Angelegenheit zwischen Bebel und der „Vorwärts'-Redak'lioii wird durch kurze Er klärungen der beteiligten Personen geschlichtet, i Abg. Stadt ha gen erstattete sodann den Be- anhaltende Rufe: „Abzug Oesterreich!' aus. — Der Rettor der Universität veröffentlicht folgende Kund m a ch u n g: „Es ist mir zur Kenntnis ge langt, daß ein Teil der Universitätshörer

die Brände in Trav- n i k gelegt und infolge dessen das Standrecht verhängt wurde, sind, wie das Korr.-Bur. aus orduuug versendet worden, diente fast aus schließ- Serajewo berichtet, vollstäudig a u S der Luft lich einem Triuglichkeitsautrage. der die vielerör- gegriffe n. Tie Landesregierung hat eine terte St. P ölten er Elektrizitätsaffäre! Hilfsaktion eingeleitet. zum Gegenstand hatte und wurde in Abwesenheit! Zum sozialdemokratischen Partei- Dr. VvlNs und eines Teiles der Minderheit der tag

in Tresden hatte sich a», 13, ds. alles, was vom Abg. Bielohlawek gestellte Dringlich- einen Namen in der sozialdemokratischen Partei kcitsamrag: Der Landesansschnß wird ans- besitzt, eingesnuden. Aus Oesterreich sind Viktor gesordert, 1. die geeigneten Schritte einzuleiten, Adler und der Reichsratsabgeorduete Pernerstor- um die E u t he b u u g des Wilhelm Völkl von ser erschienen. Ter große im Schmuck prangende seinem Amte als Bürgermeister der Stadt St.' Saal des „Triauon' ist bis auf den letzten

Platz Pötten durch die k. k. Statthalterei zu erwirken: ^ gefüllt. Reichstagsabgeordneter K a d e n-Dresden insolange Herr Wilhelm Bölkl das Amt eines. begrüßte die Anwesenden. Seine Rede war ein Bürgermeisters der Stadt St. Polten bekleidet, ? Triumphgesang auf die ungeheuren Erfolge der sich in keine gütli ch en Unterhandln»- Partei in Sachsen; ungelMer, aber erklärlich ans g e n mit der Gemeindevertretung betreffs der aus' den Verhältnissen des Landes, ans der ganzen ' und sozialen Situation

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1871
Umfang: 6
in einem dritthalb Spalten langen Leitartikel den Beweis zu führen, daß durch den Sieg seiner Partei weder der Freiheit noch dem Deutschthum in Oester reich Gefahr drohe. Das glauben wir auch, daß die Freiheit, wie diese Partei sie für das Volk will, und daß das Deutschthum dieser Partei durchaus keinen Schaden leiden wird. — In den heutigen „N. Tir.-Stiuimen' endlich wird eö der Negierung und den Völkern zur „patriotischen Pflicht' gemacht, mit den „da und dort' noch existirenden Anhängern

, Schule u. s. f. bestimmt worden ist. —- Die Herren werden sich doch täuschen, wenn sie wähnen, daß eine kaiser liche Negierung sich herbeilassen wird, die omni potente Herrlichkeit dieser Partei begründen zu hel fen und dann ruhig in den Pensionsstand zu tre ten. — Darum sagen wir nochmals: Wähler von Tirol! wählet wahrhast patriotische, kaisertreue Män ner, und nicht blinde Werkzeuge einer selbstsüchtigen Partei! . D V5nidring, 21. August. Das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers wurde hier Sonütag

. Mit diesen Gefühlsäußerun gen schloß die Feierlichkeit. * Bozen» Der Herr Präsident des KreiSgerichtS Dr. Karl Schumacher wurde von der konservativen Partei zur Wahl als Landtags-Abgeordneter der Stadt Bozen vorgeschlagen. ZWiei», 19. Aug. Angesichts der Bemühungen einiger Gasteiner Korrespondenten, dem Umstände, daß Se. Maj. unser Kaiser nicht nach Gastein ge reist ist, eine gewaltsame Auslegung zu geben, möchte ich doch darauf hinweisen, wird der„Boh.' geschrie ben, daß alle Nachrichten über dieses angebliche

, das ist, daß sie die gegenseitige Verhetzung und Verbit terung nicht geradezu systematisch betreibe, daß sie in vem Politischen Gegner stets nur diesen, nicht aber einen schlechten Menschen und „LandeSver- räther' erblicke. Alle Welt weiß, daß keine Negie rung ihren guten Willen der böhmischen Opposition gegenüber so gewissenhaft bethätigt hat, als die ge genwärtige. Nichts ist daher natürlicher, als daß diejenige Partei, welche sich durch diese Nachgiebig keit in ihren Rechten bedroht glaubt — ob mit Recht oder Unrecht

, das ist hier Nebensache—nur mit Unmuth und Widerstreben die Schritte betrachtet, welche die Negierung zur Erreichung ihres Zieles — die allseitige Versöhnung — einschlägt. Wenn nun die Organe der böhmischen Opposition diese Partei fortwährend reizen und verhöhnen, wenn sie von einer großen, einflußreichen und noch immer achtunggebietenden Partei als von einer bloßen „Dezemberclique' sprechen, glauben sie hiemit ihrer Sache einen Dienst zu erweisen? Hoffen sie hiemit die Intentionen der Negierung, der eS doch wahrlich

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.05.1907
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Vol?sb!att 29. Mai 1W? mir und einigen christlich-sozialen Führern wurde das Thema allerdings des öfteren berührt und der Erwägung unterzogen, was politisch klüger und der Sache nützlicher sei: der Eintritt unserer Partei in die christlich-soziale Partei oder die Selbständig keit beider Parteien unter einer gemeinsamen parla mentarischen Kommission. Beide Anschauungen fanden aus beiden Seiten Versechter. Zu einem Resultat kam man aber bis jetzt nicht. Die oberösterreichischen

bestreben, mit gesinnungsverwandten, konnationalen Gruppen große Parteiverbände zu bilden, so bei den Slawen und bei den sreisinnigen Deutschen. Nur dadurch kann ein Programm möglichst zur Geltung kommen. Was bei anderen Parteien zutrifft, ist nach meiner Ansicht auch für die beiden christlichen deutschen Parteien gültig. Eine Vereinigung beider Parteien in irgend einer Form ist daher unbedingt notwendig.' „Wird im Falle der Vereinigung beider Par teien das Programm Ihrer Partei verschwinden

teilt oder gar aufzudrängen versucht. Wir waren stets vollkommen frei. In Fragen aber, welche die Interessen derKirche, der Reli gion berühren, werde ich wenigstens, mein Leben lang aus meinen jeweiligen Oberhirten, be ziehungsweise den Episkopat hören und ihm solgen.' „Aber Ihre Partei war bisher doch keine anti semitische?' „Je nachdem Sie das Wort auffassen. Rassen antisemiten sind wir nie gewesen. Der Antisemi tismus entstand, weil hauptsächlich die Juden die Vorkämpfer der liberalen Doktrinen

politische Lage war Gegenstand eingehender Erör terung im Schöße der katholisch-konservativen Parteileitung. Hiebe! kam einmütig die Ueberzeu gung zum Ausdrucke, daß der augenblickliche Miß- ersolg bei den erstmals aus Grund des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes vor sich gegangenen Reichsratswahlen dermalen kein Grund sei, die Haltung der katholisch-konservativen Partei zu ändern. Es wurde vielmehr als dringend notwendig erkannt, an den alten Grund sätzen - der Partei se st zuhalten und für deren

K. H. Wols ist, brauchen wir unseren Lesern nicht mitzuteilen — die christlich-soziale Partei scheint es aber vergessen zu haben. Vergessen hat sie, daß Wols ein glühender Hasser der katholischen Reli gion ist, vergessen hat sie, daß der Mann in allen seinen Handlungen und Reden sich offenkundig als Hochverräter betätigt hat, vergessen endlich die aller Welt bekannten moralischen Defekte dieses Volks beglückers. Religionshaß, Hochverrat, Unmoral scheinen in den Augen der christlich-sozialen Partei

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.10.1926
Umfang: 6
* durch das Zentralkomitee der Bolfchewisten- Partei auf das rückhaltloseste bekämpft wird, in Wirklichkeit ein Block verschiedener und theore tisch ganz entgegengesetzter Richtungen ist, so daß Sinowjew, Kamenew, Trotzki, Medwjedjew, Schljapnitow und wie sonst die Führer der Un zufriedenen heißen mögen, nur taktisch gegen Stalin und Bucharin vereinigt sind. Alle Rich tungen bis auf eine geben von der Theorie des Leninismus aus und jeoe von ihnen prätendiert darauf, die einzig richtige, orthodoxe, Kommen tierung

also für die Bolfchewisten lediglich als «in Mittel kür ihr« Klànzwecke, als der vermeintlichen Fürsprecher und Führer d«« Proletariat« empfunden. Objektiv ab«r versetzte di« „Diktatur des Proletariats' di« Partei au« ihrer Lage de« Ideologen der Ar beiterschaft in ein« vollständig neue: die d«« Staatsapparate«, der Bürokratie, d«» Staats oberhaupte«. Di« Wirkung davon bat sich bald gezeigt. E« hat sich berau»g«st«llt, daß di« Lei tung des Staates lediglich nach dem Rezept der kommunistisch-proletarischen Ideologie

sich dadurch wohl etwas erholte, die Staatspolitik der herrschenden Partei sich aber objektiv immer mehr eben als Staatspoli tik und nicht als proletarische Klassenpolitik ent puppte, d. h. daß die Partei objektiv immer mehr zum Vertreter nicht nur der proletarisch-kom munistischen, sondern auch der privatwirtschaft lichen und sogar privatkapitalistischen Interessen wurde. Hier setzt die Opposition ein. Dem staatsmän- nischen Denken ihrem Wesen nach fremd, schreck te ein Teil . der kommunistisch

an der Doktrin noch nicht; lediglich um ihre Anwendung geht der Kampf. - Stalin ist es diesmal noch gelungen, trotz allem Herr der Lage zu werden. Die Armee,' die politisch« Polizei, die Beamtenschaft leistet ihm noch Folge. Aber der vanische Schrecken vor der Allmacht und Allwissenheit der Partei cheint in den Böllern der Sowjetunion ge- chwunden zu sein und die gimaßregelten Op-. zositionsmitglieder werden mit ihren Bedenken icherlich nicht innehatten: in die Reihen der jerrschenden Schicht ist das Gift

des Zweifels an ihren Gott, an die Marx-Leninsche Doktrin, eingedrungen, gleichviel, ob sie sich dessen be wußt ist, oder noch nicht. Dies ist das folgen schwere Ergebnis der jüngsten Ereignisse in der Sowjetunion. Wenn nun die Zukunft des Bol schewismus aus jenen Erfahrungen erraten werden soll, so ist nur eine Schlußfolgerung möglich: Entweder hält die Partei weiterhin an hrer traditionellen Welt- und Staatsauffassung est — dann werden die Unstimmigkeiten zwi- chen dieser und der Staatswirklichkeit immer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 23.08.1913
Umfang: 10
23 August 1913 ^oi.svwtt 3 und Recht der Kirche zu schirmen. Er hält die innigen Beziehungen zwischen Episkopat und Partei für überaus wertvoll und erhebt in diesem Sinne sein GlaS zu einem.Hoch!' aus die christlich soziale Partei, in daS alle Anwesenden mit Begeiste rung einstimmten.' Es sprachen sodann noch andere Abgeordnete, so unter andern auch Schrassl, der daran erin nerte, daß von Linz aus sich die Vereinigung zwischen den Christlich. Sozialen und den Konservll' tiven vollzogen

habe. Diese ausgesprochene Stellungnahme der Bischöfe sür die christlich-soziale Partei wird vielleicht einiger- maßen überraschen. Allein wer die tatsächlichen Verhältnisse überdenkt, wi?d sie schließlich begreiflich finden. Heute ist tatsächlich die christlich, soziale Partei die einzige deutsche Vereinigung, die katholische Interessen im ReichSrate vertritt. Mit dieser Tat sache müssen natürlich auch die Bischöfe rechnen, und sie tun gewiß gut daran. Die christlich-soziale Partei stellt heute aller dings weder

in religiöser, noch in patriotischer Be ziehung ein Ideal dar. Das Verhalten der Bischöfe hat also wohl den Zweck, die Partei von einem weiteren Abschwenken nach links zurückzuhalten einerseits, und andererseits, sie zum Fortschreiten nach rechts zu ermuntern. In dieser Beziehung können also auch wir Konservative nur zustimmen. ES ist uns ja nicht darum zu tun, die christlich soziale Partei zu zerschlagen, sondern vielmehr darum, daß sie sich innerlich fortbilde und sich aus der gegenwärtigen Unklarheit

der gegenwärtige König und sein Stab der größtenteils auch in Deutschland ausgebildeten Offizieren allein beigetragen. Kurze politische Nachrichten. Zersplitterung unter den tschech ischen Parteien. Kürzlich sand in Kolin die Gründung einer neuen tschechischen Partei statt, die vorgibt, hauptfächlich gewerbliche Interessen zu vertreten. Damit ist im tschechischen Lager bereits !)ie zehnte Partei ins Leben getreten. Bei allen Nationen macht sich diese Zersplitterung und Auf lösung in Dutzenden von kleinen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.06.1911
Umfang: 16
- auch die Anzr«z»n- Vuriaü» in Wien. Num im »i» . vn-in zu ke,l>I>Ien «->>! I:rlol» we-v-n ma jUTiiSgrloedl. Sir. »37 TchiWtWm«: Liatlttstr. IS. Samstag, den Juni 1911. Attnsprechstille: »r. «Vi 7t. ^ahr». Die heutige Nummer ist IL Seiten stark. Ernstes Wort m Der 20. Juni ist der Tag der Eni- scheidung. Die Wähler der Stadt Bozen werden durch den Stimmzettel kundtun, ob sie der Fahne des Freisinns treu geblieben sind od?r ob sie wünschen, daß die christ- Zichsoziale Partei, diese Partei der Gewaltherrschast

und Korruption, mit welcher die Wählerschaft der Reichshäuptstadt Wien am IS. Juni, dem ersten Wahltage, so gründliche Abrechnung gepflogen hat, ans Bozen, der alten Hochburg des Freisinns, eme Ver stärkung erfahren soll — ob die städtische Bevölkerung der christlichsozialen Partei sür ihre Bauernpolitik, die -- übrigens zum Nachteile der tirolischen Bauernschaft — große Verteuerung der Lebensmittel im Gefolge haben mutzte, noch einen besonderen Dank abstatten soll — einen Dank auch dafür

schöne Erfolge, während in Wien die Christlvchsozi- a'len, auf einer Reihe nahen Kampfplätzen die Sozialdemctraten etwas erschütterte und lichtete, Jetthaufen sammle für den Tag der Stichwahlen, den eigentlichen Entscheidungstag. Wirkliche Ueberraschungen brachte der 13. Ju ni eigentlich nur in W i e n, wo allerdings die christlichsoziale Partei eiine empfindliche Schlappe erlitt. Nicht nur, daß im Parkviertel der deutsch- fortschrittliche Fabrikant Max Friedman» den im Gerichtssaal so arg

bloßgestellten B i e l o h l a, wek aus dem Sattel hob;viel schwerer ist es, daß die christlichsoziale Partei in Wien im ersten Wahlgange nur die Mandate zweier politisch we niger bedeutender Bezirksgrößen behauptet, daß der Führer der Partei und ihr offizieller Chef Prmz Lischt en st e i n in Währing gegen den deütschnationalen Beamten Dr. ZI eber in einer wenig aussichtslosan Stichwahl steht, daßl Handels« minister Dr. Weißkirchner, welcher dem Ob manns der „Freien Schule' Baron Huck das Mandat abnehmen

die se Erscheinungen sind für die künftige Entwick lung der Dinge von größter Bedeutung. Einmal zeigt es slH. daß die unter Lueger so oft >.'r- probte Disziplin -der Partei unter Geßmanns Führung stark gelcckert ist. und daß sich in Wien neue wirtschaftspolitische Gruppierungchi- heranbil- den, welche zwar nicht die Mitwerbung Wiens für die ehemalige liberale Partei ankünden, Wohl aber doch für die Gestaltung der komünalpoliti- schen Dinge der Nathauspartei die meisten Gefah ren ankünden. ^ ' Die Wahlergebnisse

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1910
Umfang: 8
Voraussicht begabt, von der Vorsehung berufen sei, das Erbe Dr. Luegers als Führer der christlich- sozialen Reichspartei anzutreten. — Bekanntlich ist seinerzeit, unmittelbar nach dem Tode Dr. Luegers der Abgeordnete Prinz Alois Liechtenstein mit der Führung der Partei betraut worden und es ist umso taktloser, schon jetzt den Abgeordneten Dr. Geßmann als seinen Nachfolger zu präsentieren, als Prinz Liechtenstein seit einiger Zeit leidend ist. Immer hin' ist aber diese Eile insofern? verständlich

, als Abgeordneter Dr. Geßmann in der Wiener Bürger meisterfrage seine.Erwartungen, nicht erfüllt sah und darum jetzt schön beizeiten alle Vorkehrungen trifft, um sich die Führung der Partei zu sichern, zumal da auch hier seinen Bestrebungen nicht leicht zu be» wältigende Hindernisse entgegenstehen. - Zunächst hat man sich gegenwärtig zu halten, daß Abg. Dr. Geßmann in seintt Partei selbst keine Sympathien genießt. Man schätzt ihn als Agitator, allein man hiit die Erfahrung gemacht, daß er einer seits

als Taktiker und Politiker keine glückliche Hand besitzt, daß er bei all' seiner Geschäftigkeit nie mals Situation vorzubereiten weiß, andererseits aber ein durchaus unverläßlicher Kantonist ist, dem man politisch nicht von heute auf morgen kreditieren kann. Im besondere» bei der Partei in Wien hat er sich unbeliebt gemacht, sowohl durch die taktlose Art und Weise, wie er sich von dem totkranken Dr. Lueger ein empfehlendes Wort für seine Bürgermeister? Kandidatur zu verschaffen suchte

habe. Daß die „Reichspost' und „Piusvereins- Korrefpondenz' trotzdem für, ihn die Reklametrommel rühren, darf dabei nicht überraschen. Die „Reichs post' gehört zu einem Drittel dem Abgeordneten Dr. Geßmann und: steht vollständig unter seinem Einflüsse und ebenso ist auch für die >,P!usvereins- Korrespondeuz' .'nicht eine bestimmte Partei oder Parteigruppe verantwortlich, da ihre Artikel zum größten Teile von Dr, Geßmann geschrieben oder inspiriert werden. Dasselbe gilt auch von der,)Partei Korrespondenz

', die allerdings aus Mitteln der christlichsozialen Partei erworben wurde, jedoch aus schließlich von Dr. Geßmann kontrolliert wird. Ungleich dem verstorbenen Dr. Lueger hat Dr. Geßmann den Wert und die Bedeutung der Presse voll erfaßt, nnd auf der Organisation, die er sich da geschaffen, beruht im wesentlichen seine partei politische Machtstellung. Allerdings ist es ihm bisher nicht gelungen, seinen Preßring auch über Wien auszudehnen, da die „Reichspost' daselbst trotz aller Bemühungen keinen nennenswerten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 24.01.1901
Umfang: 8
erhalten überall nur soviel Recht und Freiheit sür uns, als wir uns er kämpfen. DaS Centrum wird die angeführten zwei Vorfälle im Reichstage zur Sprache bringen. Recht so. Die Katholiken find nicht Staatsbürger zwnter Güte; sie bezahlen die Steuern gerade so gut wie andere Bürger. Nie christlich-demokratische Partei i« Atakie« kann heute schon, obwohl sie noch nicht gar lange Zeit besteht, auf eine reiche Thätigkeit und auf große Erfolge zurückblicken. Diese Partei hat bisher zu meist in ToScana

und in der Lombardei festen Fuss gefasst und demzufolge auch in jenen Provinzen die größten Erfolge zu verzeichnen. Die Partei rührt sich besonders bezüglich des Genossen schaftswesens. Aber selbst schon auf Sicilien be ginnt sie, eine segensreiche Thätigkeit zu entfalten. Caltagirone hat eine musterhaste Vereins« und Berufsgenossenschaftsorganisation. In Palermo hat die Partei schon Gemeinderäthe durchgesetzt. Die Bewegung wirbt unter dem jungen CleruS, den Studenten und Gebildeten, die sich in Oirool! 6i Ltuäi

soeiali sammelt; diesen stehen die Arbeiter vereine zur Seite. Hauptträger der Idee ist die zweiwöchentlich erscheinende „Vulwra Sociale'. Die Partei hofft durch die angekündigte Eneyklika des heiligen Vaters über die „christliche Demokratie', die in den nächsten Tagen erwartet wird, zu höherem Ansehen zu kommen und dadurch an Einfluss noch mehr und schneller zu gewinnen. Als der lästigste und gefährlichste Hemmschuh der Thätigkeit der neuen Partei muss die Latifundienlvirtschast ange sehen

und Steiermark zum Zwecke, das tägliche Erscheinen des „Arbeiterwille' in Graz zu ermög lichen, 16.000 Kronen beigesteuert und das, trotzdem das Blatt in socialresormatorischer Beziehung gleich Null leistet und nicht Eigenthum der Partei ist, sondern des ehemaligen ReichSrathSabgeordneten Resel. Dieser großartige Opsersinn für die Presse an sich ist gewiss nur zu loben und verdient Nach ahmung. ' Die Issicht des Hchorsams und der politische WaMampf. Mein Artikel unter obiger Aufschrift in Nummer

, die braven, gehorsamen Kinder zu spielen, so lang alles nach eigenem Kopf und Wunsch geht. Würde es jedoch einem kirchlichen Oberen einmal einfallen, mit Wünschen und Räthen die politischen Pläne der Conservativen zu kreuzen, dann würden vielleicht manche von diesen an der nämlichen Schwäche leiden, welche sie bei den Christlich- socialen finden. Wenigstens wissen wir Daten aus ver gangenen Zeiten, wo Koryphäen der jetzigen conservativen Partei selbst in kirchlichen Angelegenheiten auf sehr dringende

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
Nr. 237 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den Oktober 1901. punkte mit dieser, in Politischer Hinsicht seien sie (Segner, in wirthschastlichen Fragen gebe es manche Berührungspunkte Die christlichsoziale Partei ist nur die Wiener Erscheinung der Kleri kalen, nur ein Erzeugnis des Wiener Bo dens, hervorgegangen aus dem Verhältnis der in Wien lebenden reichen Juden und der Ab neigung gegen diese, der Absicht die Gemeindever waltung von jüdischem Einfluß loszumachen. Lueger

hat diese Stimmung bcnützt und vermittelst der Deutschnationalen und Klerikalen seine Position er- obert, sodann erstere abgeschüttelt. Heute schwindet ihr Einfluß und ist überhaupt auf Wien allein be schränkt. Und da sind sie nur noch die Herrschenden, weil sie keinen Nachfolger haben. Die Schönerer^ partei hat in Wien keinen Boden; Schönerer selbst ist seit Jahren schon nicht mehr öffentlich dort auf; getreten. Die altliberale Partei kann als vollkommen be seitigt betrachtet werden. Und überhaupt

nur eine antisemitische Partei wird im Stande sein, den Christlichsozialen die Herrschaft aus der Hand zu reißen. Unter Antisemitismus sei nicht der abscheu liche Racenantisemitismus gemeint, wie er die Wiener Antisemiten „auszeichnet', wobei jeder Jude ein Auswurf der Menschheit, ein geborener Verbrecher ist, sondern nur das Bestreben gemeint, das öffent liche Leben vom jüdischen Einfluß fern zu halten. Die Deutsche VolkSpartei wäre die einzig geeignete, die christlichsoziale zu verdrängen, die Sozialdemo kraten

überlassen, und heute nur ausgesprochen, daß für den Fall, daß für die Stadt Innsbruck die zwei Kandidaten der Deutschen Volkspartei aufzustellen sind, als solche Bürgermeister Grcil und Abgeordneter Dr. Erler zu uominiren sein.' Ein katholisch-konservativer Partei tag findet am Montag den 28. Oktober um 12 Uhr Mittag in Sterzing im Hotel Stöttcr (nächst dem Bahnhof) mit fönender Tagesordnung stall: 1. Grundsätze und Ziele der katholisch-konservativen Partei. 2. Bisherige Thätigkeit derselben. 3. Partei

- Organisation. 4. Die katholische Presse. 5. Die kacholisch - konservative Partei und die Landtags wahlen. Die Tiroler Christlichsozialen hielten am 1V. ds. in Innsbruck ihren ersten Parteitag ab, der hauptsächlich der Berathung des Partciprogram- mes und der LandeSorganisatiou galt. Dem Ent wurf des Programmes entnehmen wir folgende Stellen: In nationaler Hinsicht halten wir zwei Gesichtspunkte fest, nämlich die Rücksicht auf die Nation und die Rücksicht aus den Staat. Wir an erkennen, daß Me Nationen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1888
Umfang: 8
. ^ - ,, ^ Wien, 4. Mai. In der Abstimmung über das erste Kapitel des Un- terrichtsetats ist die Zerfahrenheit der liberalen Partei in der grellsten Weise zu Tage getreten. Der deutsch- österreichische Club hat nämlich dafür gestimmt und dadurch einen tiefen Riß in seine eigenen Reihen ge tragen. Hervorragende Mitglieder desselben, z. B. P lener und Dumreicher, Schnupp und Ruß und der Hofrath Herr Beer haben nicht mitgestimmt. Dieser Zwiespalt trat in der Sitzung vom 3. Mai sehr fühlbar zu Tage

der cönfessiönellen Schule dieselbe der Herrschsucht der Kirche ausliefern, ! während sie in den Händen des Staates bleiben müsse. Lueger entgegnete, daß die heu tige Schule in Oesterreich sich fast ganz in den Händen der liberalen Partei befinde, daher sei eine Reform nothwendig, um sie den nationales und liberalen Par' teikämpfen zu entrücken. Thatsachlich habe der Staat auf die Volksschule nur einen sehr geringen Einfluß, Und sei das ' ganze Geschrei für Aufrechterhaltung der staatlichen Aufsicht uur

eine ^ Maske, hinter der die Herrschsucht der liberalen Partei sich verbergen. Die Schulaufsicht werde zur Zeit geübt durch Orts-, Bezirks und LandeSschulräthe. als selbständige Behörden und durch Beamte, Bezirks- und LanMKulinspektor und zu letzt durch das Ministerium. Der Orts-, Bezirks- und LandeSschulrath würden zum größten Theile von auto nomen Körperschaften gewählt und tragen also-das Ge präge jener Parteirichtung an sich, welche » in diesen Körperschaften die Mehrheit habe, zumal hiebet weniger

auf die Befähigung der zu Wählenden Rücksicht ge nommen würde, sondern vielmehr darauf, ob sie auch gutgeschulte Parteimänner seien. Dadurch seien die ein zelnen Schulbehörden, namentlich in Wien, zu Werk zeugen der liberalen Partei herabgesunken, was die nothwendige Folge habe, daß die Lehrer sich in voll ständiger und unbedingter Abhängigkeit von der liberalen Partei befinden, welche durch ihre Mehrheit im Gemeinde rath, im Orts-, Bezirks- und LandeSschulrath durch das Präsentationsrecht

des Gemeinderathes übe. Wenn daher die Liberalen in tönenden Phrasen, von der „Freiheit der Schule' sprechen und Himmel und Erde in Bewegung setzen, um jeden An griff auf die Neuschule abzuwehren, so müsse festgestellt werden, daß es sich also darum handle, die Schule in der Knechtschaft der liberalen Partei zu erhalten und die Lehrer zu zwingen, unbezahlte und gehorsame Diener und Wahlagitatoren dieser Partei zu bleiben. Neben diesen Behörden, welche die Schulaufsicht führen, gebe es allerdings auch Beamte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1907
Umfang: 8
Wer bleibt dann noch übrig? Nur die konservative Partei, bzw. deren Vertreter. Hintennach behaupten, er habe die Konservativen nicht genannt, sie könnten den Angriss deswegen auch nicht auf sich beziehen, hieße gerade so viel, wie wenn z. B. Schrasfl sagen wollte, mit dem Namen „Baucrnfeinde' in der Resolution habe er nicht die Konservativen gemeint, weil er sie nicht ausdrücklich genannt hat. Wer jemals christlich- soziale Zeitungen und Flugschriften in der Hand gehabt hat, weiß sofort — mag

er jung oder alt sein — wen Schrasfl „Bauernfeind' und wen Dr. Kronberger „infamen Lügner' nennen wollte. Oder will uns Dr. Kronberger Mitteilen, von welcher Partei er den Agitatoren den Gebrauch genannten Kampfmittels zumuten wollte? Irgend eine Partei muß er mit seinen Worten doch gemeint haben, wenn er anders nicht nach Brircn gegangen jjl, bloß um dort vor den Bauern Phrasen zu dreschen! Kein Wunder, daß selbst die Redaktion des „Tiroler' die Zuschrift des Herrn Dr. Kron berger unter jener Rubrik

bringt, bei der sie „über Form und Inhalt keine Bcrantwortung übernimmt'. 3»i übrigen sollte Dr. Kronberger nicht gar so sehr das jugendliche Alter und der „Tiroler' (Nr. 131) nicht zu stark die kaum abgcstreiften Gymnasiasten- jahre bei Berichterstattern bemängeln, da gerade die christlichsoziale Partei in Tirol nicht bloß Bericht- erstatier, sondern selbst Redakteure für ihre Blätter mit Vorliebe Leuten cnlnimint, welche nicht besonders weit über das Obcrgymnasium

durch staatsrechtliche Zugeständnisse erkauft wurden, den Magyaren nicht die Mittel biete, 1917 sich endgiltig und vollständig von Oesterreich zu trennen. Prof. Dr. Schöpfer sagte: „Gewiß ist, daß die Krise der Monarchie endlich ihre Lösung finden müsse; der vorliegende Ausgleich bringe diese Lösuirg nicht, sondern verschiebe sie um zehn Jahre hinaus; für die Partei käme vor allem in Betracht, ob jetzt schon der richtige Augenblick gekommen sei, an die Lösung der Krise im Sinne der Partei zu schreiten.' Schließlich

, noch die Tschechisch- Katholisch-Nationalen diese Stelle annehmen wollten. Ausland. Das neue Wehrgesetz der Schweiz wurde am Sonntag 3. ds. in der Volksabstimmung mit 326.102 Stimmen gegen 264.183 Stimmen a n - genommen. Die Lage in Portugal wird immer drohender. Die Spannung zwischen dem Kabinett Franco und den Gegnern der Regierung erscheint gewiß. Die Staatswerte sind gefallen, im Bankwesen sind die Geschäfte gedrückt. Die besitzenden Klassen halten zur revolutionären Partei. Der Führer der Konser vativen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.02.1888
Umfang: 6
und insbesondere den Vertragsmächten gegenüber minde stens moralische Verpflichiuugen, die durch eine ledig lich passive Haltung nicht ansgelöst würden. Indessen hängt znr Zeit alle? au der Initiative RnsSlands.' Was die Lage in Bulgarien selbst anbelangt, wird der „P. C.' ans Sophia berichtet, dass Herr Rados- lawow in einer in seinem Hause stattgehabten Ver sammlung seiner Parteigenossen, die in ansehnlicher Zahl erschienen waren, die politischen Grundsätze der Partei, die sich „national-liberale Partei

' nennt, zur Erörterung gebracht hat. Das ,zu ciustimmiger An nahme gelangte Programm besteht im wesentlichen aus solgeuden Punkten: 1. Der Partei gilt die Freiheit des Vaterlandes als daS höchste Ziel, welches sie mit Gut und Blut zu vertheidigen entschlossen ist. 2. Sie schart sich um den Thron des Fürsten Ferdinand, den sie als Ausdruck des nationalen Willens betrachtet und dem sie aus diesem Grunde loyal ihre Kräfte zur Verfügung stellt. :-!. Zum Cabinete Stambnlow tritt die national-liberale

Partei in Opposition. 4. Die Partei kämpft für: freie Wahlen in die Sobranje und in die General- nnd Gemeinderäthe, Presssreiheit, Vereins- und Versammlungsrecht, gerechte Justiz und gewissenhafte Administration. 5. Die Partei wird diese Principien in einem eigenen Organ vertreten. Letzteres („Das Volksblatt') hat bereits in Sophia zn erscheinen begonnen. Ans Ginrgiewo wird der selben Corrcspondenz berichtet, dass in Kreisen der bulgarischen Emigration bestimmt behauptet wird, dass es der Partei

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 21.12.1912
Umfang: 8
^8« »WggrSfl« tonfl über. behaodkU hierauf die Fragen de» Lua- liimü», Trtalirmu» oder Etuhrttsltaate«. Dreibund oder DreikaiserbLudui», um in einer Besprechung .der konservativen Idee Lud ihrer Bedeutung tu Oesterreich', die Person Dr. Luegero, die chrtstlich- sojiale Partei und die Unerlätzllchkeit de» ksusrr- vativeu Elemente« tu einem geordnet sortschreitendeu Stoatrwesrn eingehender zu beleuchten. Die bekauut», nahezu au» Unerschöpfliche grenzende Lrbeitekrast unsere» erhabenen Monarchen

, die Jrredenta ein für allemal ans der Welt zn schaffe«. Von dem letz'en Kapitel vorliegenden Buche»: Die konservative Idee und ihre Bedeu tung in Oesterreich' beschränken wir uu» auf die Wiedergabe zweier Aeutzeruugeu de« Verfasser». Ja einem jener vielen Prozesse sagt er, die sich in der Folge de» Kampfe» der verschiedenen christlich- oztalen Uatergeverale gegeneinander entwickelten, hat ein berufever Manu mit wenigen Worten da» Werden und Sterbe» dieser Partei tresslich bezeichnet. E» war Ernst Vergant

, einer ihrer Haupt- grüuder und Kämpe», der. al» Zeuge etvver- nommen, folgeude» sagte: »Ein chrtstltchsoziale» Programm hat e» überhaupt ut« gegeben, eine christlichsoziale Partei uur so lange al, Dr. Lueger gelebt ha t. Lueger war riß Mann von solcher ?rast, von solcher Macht uud solcher Uebrrreduug»- uost (und Ehrlichkeit, setzen wir dazu), datz er — ich möchte sagen — alle terrorisierte und alle» iUsammrugehalten hat. So lange er lebte, war die Partei mächtig, al« er aber die Augen geschlossen

hatte, war ein Durcheinander soudergleichru.' Der Verfasser fährt nun fort; »Das ist wahr, dl» christlichsoziale Partei war uur so lauge stark uud mächtig, al» Dr. Lueger lebte und mit seinem Tode war auch für sie da» Sterben gekommen. Da« lätzt ich nicht aushalten. Auch mit der Parole der Dereiuiguug aller Katholiken, welche, von den Erz- jrrzogeu und Fürsten angesaugen alle», wa» katholisch ist, bi» zum letzten Baurruknechl herab, in eine Reihe teilen will, wird man nicht verhüten können, datz ich die christlichsoziale

Partei in ihre Atome auslöst. E» wäre Wahnsinn und Anoerstand, sich darüber zu täusche«.' Bitter äutzrrt sich der Verfasser bau» über die Kouservativrn, die in» christlichsoziale Lager ab- schweniteo, die doch hätten etusrheu tönneu, datz e» unter der chrtstlkchsoztale» Fahne für den Kouservoti»- mu» keine Siege geben kann, während Raum genug oorhauden ist sür eine große konservative Partei, d t e da» ehrlich sein will, wa» sie varstellt. Drr Verfasser schließt sein Buch mit folgender Apostrophe

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1902
Umfang: 8
Nr. 279 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 4. Dezember 1902. stenS zum Teile wieder zurückzuerstatten. Der Herzog und die Herzogin von Counaught, die der Feier beiwohnen sollen, sind bereits von London abgereist. Die radikale Partei in Serbien ist augenblicklich führerlos, da sie sich von ihrem bisherigen Chef Pachitsch losgesagt hat. Der Grund dafür dürfte nicht allgemein bekannt sein. König Alexander teilte nämlich angesehenen Mitgliedern den Inhalt einiger Privatbriefe

sozialdemokratischen Partei einberufene Volksversammlung statt, für welche die Partei den Genossen Hans Resel aus Graz gewon nen hatte. Die Tagesordnung enthielt folgende Punkte: 1. Die Lienzer Schulhausfrage; 2. Die Lage der arbeitenden Bevölkerung und die Zukunft Oesterreichs; 3. Die nationale Frage, der ungarische Ausgleich und die Großmachtstellung Oesterreichs. Die Versammlung war von etwa 300 Personen, durch wegs der sozialdemokratischen und der deutschnatio- nalen Partei angehörig, besucht. Die klerikale

v. Deffregger-Tlraße zu erbauen. Er besprach die heimlich und offen betriebene Gegen- Agitation der Klerikalen und kam auf die dadurch hervorgerufene Verzögerung des Baues zu sprechen, indem der von dieser Partei eingebrachte und an fangs Juni d. I. dem Landes-Ausfchusse vorgelegte Rekurs gegen die Beschlüsse des Gemeinde-Aus schusses von diesem bis heute noch nicht erledigt wurde. Ferner besprach er die wirklich traurigen Schulraum-Verhältnisse/ indem in Zimmern, wo früher 40 bis 50 Schulknaben saßen

in Lienz durch die Agitation der kle rikalen Partei und die saumselige Behandlung sei tens des LandeS-AuSschusses bereitet werden. Die Volksversammlung macht diese Faktoren verantwort- lich für die voraussichtlichen Nachteile in Beziehung auf die Gesundheit und der Lernerfolge der Schü ler, wenn diese länger in ganz ungenügenden Lehr» zimmern die Schule besuchen müssen. Die Volks. Versammlung ersucht den Lienzer Gemeinde-Ausschuß, an den gefaßten Beschlüssen bezüglich des Schulhaus baues festzuhalten

und vom gegenwärtig in Aussicht genommenen Bauplatze an der Franz v. Deffregger- Straße erst dann Abstand zu nehmen, wenn der Be. sitzer des HölzlgartenS der Gemeinde seinen Grund komplex in der Breite reichend vom Tesserhause bis zu der an das Kloster - Gäßchen grenzen den Mauer und in der Länge reichend von der Muchargasse bis hinaus an das die Grenze bildende Jseluser um einen annehmbaren Kaufpreis abtritt.' Anschließend hieran teilte der Antragsteller mit, daß seine Partei

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 29.05.1898
Umfang: 18
zu sammengefaßt werden, welche sowohl dem öfter reichischen als dem ungarischen Abgeordnetenhaus sofort nach dem Wiederzufammentritl unterbreitet werden sollen. In der im Wiener Nathhause all mächtigen christlich-sozialen Partei sind wieder einige döse Korruptionsaffairenl an's Licht gekommen. Da war ein christlich-sozialer Gemeinderath Lehoser, einer der gebildeteren Menschen in dieser Gesellschaft, der Liebling des Bürgermeisters Dr. Lueger. Lehofer war im Stadtrathe Referent sür die Straßensäuberung

der „Lizitationshyänen' angehört, deren organisiertes Zusammenwirken den Zweck hat, bei öffentlichen Feitbietungen gepfändete Gegenstände zu Spottpreisen an sich zu bringen ein Uebelstand, der von der christlich-sozialen Partei seit vielen Jahren mit großem Effekt gegen die „Juden' ausgenützt wird. Dr. Lueger, der persön lich ein durchaus intakter Mann sein mag. scheint gegen Purscht ohnmächtig zu sein; er hat sich nicht einmal die Mühe genommen, für ihn zu „berichtigen' Denn Herr Purscht gehört — im Unterschied

zu Herrn Lehofer — jener von Strobach, Schneider, Gregorig und Bielohlawek geführten rüden, aller gemeinsten Fraktion der christlich-sozialen Partei an, die immer ausschließlicher die Führung an sich reißt, je mehr die Partei sich in den wohlbezahlten Aemtern der Wiener Gemeindeverwaltung einnistet. Im letzten Jahre hat die christlich-soziale Partei also vier nette Ehrensälle zu verzeichnen gehabt: den Taschendieb Mittermayer, den unredlichen Landbürgermeister Vergani, jetzt Lehofer und schließlich

Purscht. Mittermayer wurde auS dem Parteiverbande ausgeschlossen. Vergani und Lehofer wurden zum Rücktritt genöthigt. Purscht wurde zwar in der letzten Gemeinderathssitzung neuerdings für drei Jahre zum Stadtrath mit einem jährlichen Gehalt von 3000 Gulden wiedergewählt, wird nun aber doch seitens der eigenen Partei der Christlich-Sozialen aufgefordert, sein Mandat niederzulegen. Bordell wirth und Lizitationshyäne — mehr kann man wohl von einem christlich-sozialen Moralmenschen nicht verlangen

des Jahres 1330 entwickelte er eine intensive Wirksamkeit. Seit Walderts Tod war Lippert Obmann-Stellvertreter des Klubs der Deutschen Landtagsabgeordneten und führte als solcher in der letzten Landtagssession in Abwesenheit deZ Obmannes Dr. Schlesinger die Leitung der Partei. Trotz seiner überaus verdienstlichen Thätig keit im Interesse des Dentschthums war Lippert in der letzten Zeit nur Gegenstand heftiger und ge hässiger Angriffe seitens der extremen Nationalen geworden. Und diesen zu weichen sah

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 10.03.1897
Umfang: 8
Leihen mehrere Sectionsmitglieder die Theilnehmcr am ^u-se ein. Die 3. Curie hat in Bozen „clerical' gewählt, 'ls aber die Clericalen mittags „in processionsmäßigen ^zügen durch tue Stadt zogen', ist eine tendenziöse uge der „Bozner Zeitung'. Dasselbe liberale Schund- ^ Preist es heute als ein Verdienst des Libe- ^sinus, dass das Concordat, dieser „schmähliche' ^taatsvsrtrag mit Rom, aufgelöst wurde. Es gereicht ^ Liberalen vielmehr zur Schmach und ist ein Partei, dass sie einen richtig ge- ^enen

. — In Toblach wurde am letzten Faschings tage ein Bläubursche der Brauerei in der Rienz von einem Rade ersasst und lebendig zerfleischt. Z»r Reichsrathsmyl m der 5. Curie in Bozen, Die Wahl für die 5. Curie ist vorüber. Der 6. März, an welchem zum ersten Male die Männer aller Stände an die Urne traten, hat der katholischen Partei einen Sieg gebracht, der jedenfalls zu den bedeutsamsten in unserem Lande gehört. Die Stadt Bozen hat den Ansturm der rothen Internationale siegreich zurückge wiesen

. Von über 1900 Wählern gaben 702 ihre Stimm zettel ab, von denen 443 auf die Wahlmänner der Katholische», 257 auf jene der socialdemokra tischen Partei lauteten, so dass die ersteren mit über wältigender Majorität als gewählt erscheinen. Dieser Sieg ist um so erfreulicher, wenn man die Umstände bedenkt, unter welchen derselbe erfochten wurde. Hier müssen wir der höchst mangelhasten Vorkehrungen ge denken, welche für die Vornahme der Wahl getroffen waren, und welche es bewirkten, dass gar viele

sich aber nicht rechtfertigen. Wir wollen gerne zugeben, dass es unserem Bürgermeister ganz gleichgiltig war, ob die katholische oder die socialdemokratische Partei zum Siege gelangte, dass ihm insbesondere jede Partei lichkeit ferne war, allein er hat den Beweis geliefert, dass er der Durchführung dieser großen Wahlhandlung nicht gewachsen war. Es ist jedenfalls leichter, in einer „fortschrittlichen' Wählerversammlung den Vorsitz zu sühren und mit ein paar liberalen Schlagwörtern herumzuwerfen; unser Bürgermeister scheint

einmal schon mehr agitatorisches als administratives Talent zu besitzen. Die „liberale' Partei, als deren Führer noch immer Herr Bürgermeister Dr. Julius Perathoner gilt, hatte in dessen Leiborgane der „Bozner Zeitung' die Parole ausgegeben, auf keinen Fall katholisch zu wählen. Da-- raus zogen, wie bereits erwähnt, einige Jungbozner die berechtigte Consequenz, roth zu wählen und zu agitieren. Die Agitation dieser Grünlinge war eine derart auf geregte, dass sie, wie bemerkt, jene der rothen Arbeiter

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 20.10.1893
Umfang: 10
bei Hofe Bericht. Sein Vortrag enthielt vorzüglich das Gespräch, das er mit dem König gehabt. Derselbe war nicht frei von starken Ausfällen gegen Sauer, von Uebertrei bungen und selbst von unbegründeten Anschuldigungen, so dass der Hofcommissär sich genöthigt sah, den Redner mit Berichtigungen und Erläuterungen zu unterbrechen und die Sauer'sche Partei Senn geradezu der Lüge zieh. Aber der Vortrag verfehlte seinen Zweck nicht. Wie am Tage vorher, erklangen auch zu seinen Worten eigens bestellte

haben die gar nicht darin sind! denn K. M. behauptet auf Grund der Aufzeichnungen A- Dipanlis, des Ver treters der Stadt Bozen und Benedict v. Sardagnas, erstens: eine Unterbrechung der Relation Senns durch den Hofcommissär hätte gar nicht stattgefnndeu, und zweitens, die Sauer'sche Partei hätte Senn nicht der Lüge geziehen, da die beiden genannten Landtags mitglieder in ihren Berichten nichts davon melden. (Tirol. Volksbl. Nr. 65, zweite nnd dritte Seite, 3. n. 1. Sp.). In der That habe auch ich in deren

einer Ungenauigkeit schuldig gemacht, die ich als solche gelten lassen will, wenn es auch übersehene Druckfehler sei« konnten. Was ich mit dem Satze „und die sauersche Partei Seun der Lüge zieh', eigentlich gemeint, ob ich wirklich sagen wollen, dass dies Wort damals in dem Landtage von ihr gebraucht worden, oder ob ich bloß die Denkweise und Aeußerungen derselben über die Relativ« im allgemeinen andeuten wollen, daran kann ich mich jetzt absolut uicht mehr mit Bestimmtheit erinnern. Ich gebe zn, dass

man nach dein Zusammenhange zunächst an den erster» Fall denken wird, aber nicht, dass man daran denken muss. Habe ich es so gemeiut, dann habe ich ge wiss dabei eine ganz bestimmte stelle einer Quelle im Auge gehabt. Ich bin bisher in den wenigen mir seit meiner Rückkehr nach Innsbruck (14. Sept.) zum Nachsuchen erübrigten Stunden nicht so glück- j lich gewesen, eine solche zu finden. An und für sich ! ist eine derartige Aeußerung der sanerschen Partei nichts weniger als nnwahrscheinlich. Dass Senns Votum

Uebertreibungen, unrichtige Behanptnngen und starke Ausfälle gegen sauer und seine An hänger und Helfer enthält, lässt sich nicht in Abrede stellen uud davon kann sich jeder denkende Benr- theiler durch die Leetüre des allerdiugs sehr nn- geuaueu uud selbst vou siuustöreudeu Fehler» nicht freie» Abdruckes in den Nummern 62—»5 des Tirol. Volksblattes überzeugen. Und das hätte die Sauersche Partei so ruhig hiuuchmen sollen, beson ders da sie die Grundlosigkeit und Uebertreibung einzelner Behauptungen gut kannte

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