solche Vorfälle dann viel leichter be greiflich, denn Deutschland und Frankreich gehören einstweilen nicht zu den Waffenbrüdern und zu irgend einer Entente. Während ln Italien bei verschiedenen Gelegenheiten der Ruf „Rieder mit Frankreich' erscholl, veröffentlichte unlängst Gaoriele d^Annunzio einen scharfen Angriff gegen England, dessen einziges Bestreben es fei, nach der Niederwerfung Deutschlands auch der Bereinigten Staaten, Frankreichs und Italiens Herr zu werden und auf sämtlichen Ozeanen owie
im Mitteimeer zu herrschen. Aber alle englische Sophist k werde die brennenden Fackeln Irland, Indien, Arabien und Aegypten, die die englische Politik mit blutigem Rot übergößen, nicht er sticken. Mit bitteren Gefühlen kehre Brland ln sein herrliches Vaterland Frankreich zurück. Auf die Gegensätze zwischen Frankreich und England braucht wohl nickt erst besonders hingewiesen zu werden. Die französische Press« führte in letzter Zeit vielfach eine sehr ge reizte Sprache gegen England. Das „Journal des Debats
' ? ing letzthin so weit, England für den Ausbruch des Welt- rieaes mitverantwortlich zu machen. Bisher wurde bekanntlich einzig und allein Deutschland als der Schuldige am Weltkriege hingesiellt. Frankreich habe aus dem Weltkriege die «Lehre ge zogen, daß es nicht genüge, das Recht auf seiner Seite zu haben, wenn man nicht gleichzeitig über die Machtmittel ver füge, ihm Ansehen zu verschaffen. Der „Jntransigeant' schreibt, es seien nicht mehr Nadelstiche, sondern Stockschläge, die Frank reich
von England täglich erhalte. Das englische Blatt „The New Statesman' schrieb in den letzten Tagen in einem Leit artikel: „Unsere französischen Freunde sind gegenwärtig die schlimmsten und ärgsten Feinde, die England und die ganze «Welt gehabt -hat. Frankreich gleicht einem rasenden Weibe, das nicht das meint, was es sagt und glaubt, um mit Nadelstichen und Schimpfworten am schnellsten zu einer Versöhnung zu kommen. Da ein politisches Prinzip für England niemals ein Objekt für einen -Kuhhandel
sein kann, müßte ein Kompromiß chlands Kosten für Eng st England außerstande, stisch ebenbürtig zu be im fernen oder nahen Osten auf Deut land unannehmbar sein. Außerdem Frankreich und die Franzosen als pol! trachten.' Das klingt unter Freunden gewiß alles eher als liebens würdig. Roch weiter geht der Schriftleiter des ,T>bserver', Mr. Garvin, der Lloyd George recht nahe steht. Er erklärte unlängst, daß, von einer Uebereinstimmung zwischen Frankreich und England zu reden, ganz nutzlos sei, „wenn ihre Ansichten