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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 13.01.1912
Umfang: 12
. Heute gelte aber der Kampf der Liberale» in erster Linie der klerikalen Partei. Eine andere liberale Wortführerin, die „Neue bayerische Landes- zeituug', schrieb unter dem 14. November 1911; „Es ist Zeit, daß der frische Luftzug, der die katho lischen Staaten Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Belgien durchweht, endlich auch Bayerü durchdringe.' Und der echt liberale „Mannheimer Generalanzeiger' schrieb einst den Satz: .DaS Kulturideal ist die Freiheit, nicht die Autorität

österreichischen Verhältnisse nicht ganz ohne Einfluß bleiben wird. Bei den heurigen deutschen Reichslagswahlen handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als um den Austrag des Welt anschauungsstreites zwischen zwei großen Partei gruppen. Auf der einen Seite finden wir Zentrum und Konservative als die Vertreter des positiven Christentums. Diesen gegenüber stehen der L i b e r a l i s - mus und die Sozialdemokratie als die Ver teidiger der materialistischen Auffassung. Unseren Lesern wird eine kurze

, die Jugend- und Arbeitervereine gründeten. Nach dem Siege Preußens über Oesterreich wollten nun die Muralen die katholische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schloffen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutionellen Partei mit konservativerTendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des föderativen Charakters des Reiches. Politik des sozialen Fort schritts

, daß jede liberale Kirchenpolitik die evangelische Kirche schädigt. Während die Konservativen dem Parlamentarismus im all gemeinen nicht besonders günstig gegenüberstehen, sind die Liberalen, deren Wähler fast aus schließlich den bürgerlichen Ständen (meist Ange hörige der freien Berufe) angehören, Anhänger einer Parlamentarischen Regierung. Schon zur Zeit Bis marcks zerfielen sie in zwei Lager; es bildete sich eine gemäßigte Rechte und eine fortschrittliche Linke. Merkwürdig ist, daß gerade

die Fortschrittspartei zum Hort des Doktrinarismus und der aristokrati schen Tendenzen in der liberalen Partei wurde. Die gemäßigte Rechte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen nationalliberale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den achtziger Jahren die freisinnige Bereinigung ab, während sich die früheren Fortschrittlichen in der freisinnigen Volkspartei vereinigten. Die äußerste Anke ist radikalerer Natur und nennt sich süddeutsche Volks- Partei. Diese drei liberalen Fraktionen

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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1892
Umfang: 8
liberale Partei hat kein Schutzdach gegen den Sturm gehabt, darum suchte sie Schutz bei dem wett er kundigen Kronawetter. Ach, sie würden nicht bei sammenbleiben, wäre der Sturm nicht! Das hat man sehen können bei der Wählerversammlung in der inneren Stadt, wo der wetterharte Mann sich seinen liberalen Wählern vorgestellt hat. Er selbst, sagte er, habe seine Candidatur nicht aufgedrängt, sondern eine so intelligente Wähler schaft (bei der es Vermessenheit wäre, sich auf zudrängen

) habe ihn zu ihrem Vertreter gewählt. — Trotzdem habe aber die liberale Partei nicht kapituliert (weil er halt so eine Größe ist, wahr scheinlich !), beide Parteien seien darin einig, dass jeder Schritt des bereits Errungenen mit äußerster Mühe zu vertheidigen sei. (So groß die Gefahr, so gewaltig der Sturm.) Er selbst habe immer der freiheitlichen Richtung angehört (das der eine Regenschirm, der über beide Parteien ausgespannt ist). Aber nun kam der Mann schon ins Gedränge. Zuerst zog er los gegen die Hofministerien

Seite Brixen, Dienstag, Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Ein traulich Paar unter einem Regenschirm könnte man die Ver einigung der Deutschliberalen mit dem rabuli stischen demokratischen Kronawetter nennen. Der Sturm hat sie zusammeng ewettert. Der Sturm, den die Christlich-Socialen gegen die jüdisch-liberale Herrschaft erregt haben. In dem vornehmsten Stadttheil Wiens, „in dem hervorragendsten Wahlbezirk' der Reichshauptstadt wüthet der Simm, und die officiös-regiernngslüsterne

, er stelle ihn jedoch wegen seines freiheitlichen Sinnes als Kandidaten auf. Das ist die Geschichte von dem Kronawetter, dem letzten Nothhelfer der jüdisch-liberalen Partei in dem vornehmsten Stadttheil Wiens. Das hat mit ihrem Treiben die christlich-sociale Partei gethan. — Noch greller tritt dieses Missverhältnis aus einem anderen Berichte der „N. Fr. Pr.' zutage. Auch einige gewerbliche Wähler (wieviel, wird nicht gemeldet) hielten eine Wahlbesprechung, um gegen die Aufstellung eines clerical-feudalen

Ungarns der Huldigung des Revolutionärs entgegengewirkt habe.—Erfreulicher ist das Vorgehen eines Frauen Vereines. Katholische und calvinische Frauen hatten eine Versammlung und beriethen darüber, ob an einem Hospital barmherzige Schwestern angestellt werden sollten. Mit leidenschaftlicher Heftigkeit stemmte sich die calvinische Partei, an ihrer Spitze die Frau des gewesenen Ministerpräsidenten Koloman Tisza, gegen den Beschluss, aber sie unterlag. Mit mehr als 300 Stimmen siegten die wackeren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1901
Umfang: 6
wie die Riesenstädte der antiken Welt vom Boden Oesterreichs verschwunden ist, als ob sie niemals existiert hätte? Der Grund davon ist der vermessentliche Hochmuth, die Erbsünde, die im Paradiese entstand, und die alles Unheil in die Welt und unter die Menschen, ja sogar in den hochheiligen Himmel gebracht hat. Diese hochmögende, mit gewaltigem Pathos, mit den vornehmsten Namen, Würden und Titeln austretende liberale Partei ver schmähte es, herabzusteigen zum Volke. Die Hünen der politischen Gesellschaft

Oesterreichs waren nicht so besonnen und einsichtig wie jener Hüne in der Volkssage, der das Geständnis ablegte: Es sprießt das Mark der Riesen aus Bauernmark hervor, Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor. So hoch empor sie gestiegen war und so hoch, so unerschütterlich sie dazustehen schien, so stürzte die liberale Partei doch jämmerlich zu Boden und zer schlug in Scherben, da sie in ihrem Ueber muthe die treuen und starken Schultern des Volkes verschmähte, da sie die Massen des Volkes

mussten diesen „privilegierten' Herren neuerlich beweisen, dass man das Volk nicht unge straft ignoriert. Aber wozu greifen wir denn so weit in die Vergangenheit zurück! Bleiben wir bei unseren Zeiten! Die älteren Politiker waren noch alle Zeitgenossen jener durch Geburt, Geist und Geld so glänzenden und unseren Kaiserstaat völlig be herrschenden Partei — der liberalen Partei. Was war denn die Ursache, dass diese mit Recht stolze und große, dass diese völlig dominierende Partei heute fast so spurlos

als qualitativ mind erwer thig ver- verachtete, da sie erklärte, das Programm der Partei sei längst bekannt, und es sei völlig unnöthig, dasselbe in Punkte zu gliedern, dem Volke in die Hand zu geben, dem Volke verständlich zu machen. Das Volk hat sich auf das hin allmählig von der liberalen Partei abgewendet, hat sie immer mehr im Stiche gelassen und endlich völlig vergessen. Denn das Wort, das einem österreichischen Prinzen von be zaubernder Volksthümlichkeit auf den Denkstein ge setzt wurde

, ist ein wahres Wort: Unvergessen lebt im Volke, wer des Volkes nie vergaß. — Die wachsende Unpopularität der liberalen Partei nutzten die Radikalen aus und führten das Volk in den politischen Sumpf, bis endlich muthig und treu ein Mann sich erhob und an die Spitze einer gewaltigen, einer ganz erstaunlichen Volksbewegung trat mit dem Banner, auf dem das Kreuz stand, in der Faust. Er wurde der Begründer einer großen, christlichen Volkspartei und fand auch in unserem vom Radika lismus leider Gott so surchtbar

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 09.06.1893
Umfang: 10
. Ueberall Versammlungen, überall Reden, in denen dem Volk jede Partei das Beste und Schönste verspricht. In München haben Centrum und Antisemiten gemeinsame Candidaten aufgestellt. Diesen stehen liberale,demokratische undsocialdemokratischeGegen- candidaten gegenüber. In bäuerlichen Kreisen dauert die Gährüug fort. Hier blüht vor allem der Weizen des bekannten Dr. Siegel. Dieser ist als Candidat im Wahlkreise Kelheim aufgestellt und dürfte ziemliche Chancen haben, da er bei der letzten Wahl

Seite 2. Brixen, Freitag, andere Parteien rüsten sich zum Wahlkampfe. Am 29. Mai waren in der Umgebung 16 Centrums versammlungen und hier die große liberale. Donnerstag, 25. Mai, sprach auch hier der greise Centrnmscandidat Dr. Marle vor einer sehr be suchten Versammlung; diesem edlen, verdienstvollen Manne gegenüber wird der socialdemokratische Candidat nicht auskommen. Ein weiterer Bericht aus Freiburg lautet, wie solgt: Das sonst so ruhige Freiburg ist durch die Auflösung des Reichstages

zu rechnen, einberufen von Candi- daten des Freisinnes; ich will Ihnen darüber kurz berichten: Die Herrscher jener Versammlung waren weniger die Freisinnigen als hauptsächlich die Nationalliberalen, die Patent-Patrioten und lieben Kinder der badischen Regierung; nie aber erlitt diese Partei der Volksverdummer eine ärgere Niederlage, nie wurde mit ihr schärfer ins Zeug gegangen als an diesem Abende; die Wirkung war vernichtend; der vollangefüllte Saal hörte zuerst die Candidatenrede des freisinnigen

Rechts- anwaltes Fromherz an, welcher sich in sehr ge schickter und maßvoller Weise seiner Arbeit ent ledigte. Die Hauptpunkte waren: „Vollständige Ablehnung der Militärvorlage, Religionsfreiheit :c.' Hernach wandte er sich auch in den schärfsten Ausdrückengegen das liberale Wirtschaftsprogramm und wies nach, dass die Liberalen es gewesen, welche nur Jnteressenpolitik verfolgt und dem Volke seine Rechte genommen haben, welche auch jetzt wieder dem Volke eine Forderung anpreisen, welche schon

durch den gesunden Menschenverstand verurtheilt werden müsse! Gewaltiger und an dauernder Beifall krönte seine gelungenen Dar stellungen. Nun traten in Reihenfolge sechs liberale Professoren aus, welche sich bemühten, nachzu weisen, dass die Militärvorlage vom Freisinn und Centrum (!) selbst gerne angenommen worden wäre, wenn nicht der Hass gegen die National- liberalen den Patriotismus überwunden hätte (!!), dass die Militärvorlage unumgänglich nothwendig sei zur Sicherung des Deutschen Reiches (!), dass

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 09.01.1894
Umfang: 8
.' Was in diesen Sätzen die „N. Fr. Pr.' den Parteien, „die nicht allen Schöpfungen des Constitutionalismus hold sind', zumuthet, beziehungsweise von ihnen als blanke Thatsache annimmt, ist nichts weniger als ein Aufgeben ihrer Grundsätze, ein Ablenken von ihrem Programm! Wenn die Coalition von der liberalen Partei durch dieselbe Brille betrachtet wird wie von dem führenden Organ, wenn also die liberale Partei von den Conservativen und Polen annimmt, sie seien durch die Coalition zur Ueberzeugung gelangt, dass

Seite q. Brixen, Dienstag „BriXVner Chronik.' 9- Jänner ^89^. Nr. Z. Politische Rundschau. Gesterreich-Ungartt. Der „A. P.-Ztg.' wird aus Wien, l. Jänner, geschrieben: Die Neu jahrsbetrachtungen der Blätter sind natürlich dem einzigen Gegenstande gewidmet, welcher sich seit November mit Ausdauer auf der Tagesordnung erhält: dem Regierungswechsel und der damit verbundenen Parteiengruppierung. Im allgemeinen gehen die Urtheile der liberalen Blätter über einstimmend dahin, dass es für die liberale

Partei besser geworden ist. Die „N. Fr. Pr.' fasst ihre spaltenlangen Betrachtungen in die Sätze zu sammen: „Das lässt sich dem verflossenen Jahre nachrühmen, dass es anders war als sein Bor gänger, dass Oesterreich aus dem öden, stets in sich selbst zurückkehrenden Kreislauf von Versuchen, die nach dem Fehlschlagen immer wieder frisch begonnen wurden, herausgekommen ist, dass eine neue politische Idee geboren wurde, und dass diese nicht der Laune eines schwärmenden Geisos, sondern Erfahrungen

ihr Programm nicht taugt, dann kann man sich allerdings nicht wundern darüber, dass die Coalition bei den Katholiken in immer größeren Misscredit kommt. Die „ N. Fr. Pr.' hat mit diesen Sätzen zweifellos die geheimen Gedanken der liberalen Partei verrathen, dieser selbst einen schlechen Dienst erwiesen. Denn so manchen conservativen Kreisen, welche heute der Coalition objectiv gegenüberstehen, weil der kmx xas des Grafen Hohenwarth anders nicht zu reparieren war, dürfte nun ein Licht aufgehen

seine Verfügung infolge einer Vorstellung Jaworskis erlassen hätte, kann man vermuthen. Dem Kaiser konnte ja dieses auffallende Zurückstellen zweier Kronländer selbst als ungerecht erscheinen. Con- sequenterweise können wir es unter dem Coalitions- ministerinm noch erleben, dass nicht nur der Finanzminister, sondern auch der des Innern Verfügungen erlässt, welche nur für jene Kron länder giltig find, welche zumeist liberale Ab geordnete wählen und liberale Landtagsmajoritäten haben. Oberösterreich

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1907
Umfang: 8
mehrerer Gemeinden im Zillertal zu Zell a. Z. überreicht wurden, die Leute darauf vorzubereiten, daß zu gelegener Zeit auch seine Partei wacker zu- greifen wird. Laut Bericht des „Deutschen Volksbl.' führte Abg. Schraffl aus: „Die Christlichsozialen, sagte Redner, sind eine Volkspartei und im steten Kontakte mit den Wählermassen, deren Interessen sie stets nach bestem Können und Wissen zu ver treten haben. Die Christlichsozialen werden daher immer jene Situation wählen

, in der sie die er forderliche Ellenbogensreiheit haben, um die Interessen des christlichdeutschen Volkes mit Macht zu fördern. Finden dieselben diese Freiheit in der Re gierung. dann werden sieauch sofort den ihrer Stärke entsprechenden Einfluß an den Regierungsgeschäften fördern und rücksichtslos durchsetzen. Finden sie diese Freiheit in der Regierung nicht, dann werden sie außerhalb der Regierung ihre Hebel ansetzen und demselben Zwecke zustreben. Persönliche Ambitionen gibt es in der christlichsozialen Partei

des Kabinettes zu sprechen und führte diesbezüglich aus: Welche Ministerien die Christlichsozialen beanspruchen zu können glauben, bildet einen beliebten Diskussionsstoff. Ich kann nur sagen, daß diese Frage in der christlichsozialen Partei noch nie erörtert worden ist und daß alles, was darüber im gegnerischen Lager verlautete, nicht richtig ist. Eines kann ich aber sagen: Treten die Christlichsozialen tatsächlich in ein Ministerium ein, so wird das ein wirk liches und nicht ein Ministerium ohne Ressort

ich der Gegenstand heftiger Angriffe in den altkonservativen Tiroler Blättern. Da es mir nicht gleichgültig ist, wie unsere Haltung vom Tiroler Volke beurteilt wird, so erkläre ich kurz folgendes: Die Vereinigung er folgte: 1. weil sonst die sozialdemokratische Partei die größte Partei des Abgeordnetenhauses gewesen wäre und vollen Anspruch auf die Präsidentenstelle gehabt hätte; 2. weil die Vereinigung ein Wunsch des weitaus größten Teiles der christlichen Be völkerung war; 3. weil durch die Vereinigung

die auf positiv christlichem Boden stehenden deutschen Abgeordneten die größte Partei des Abgeordneten hauses geworden sind und weil ohne diese Ver einigung die christlichen deutschen Parteien an Größe sogar von der liberal-nationalen Vereinigung über troffen worden wären. Konnte das erstrebenswert sein? Durste es sein? Daß wir unser katholisches Programm aufgcgeben haben sollen, ist eine grundlose Verdächtigung. Wir (Dr. Lueger, Dr. von Fuchs, meine Wenigkeit und viele andere) haben nach der Vereinigung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.07.1893
Umfang: 8
. Die Socialdemokraten hätten Arbeiterschulen, Gesangvereine gegründet, Theater, Rauchclubs und Debatteclubs benützt, um neben der Geselligkeit das Feuer der Begeisterung für die gemeinsame Sache wachzuerhalten u. dgl. Darum, weil die Liberalen eine rein politische Partei in Deutschland seien, habe der liberale Gedanke aus den Massen zurückweichen müssen. Das ist alles ganz richtig. Die „N. Fr. Pr.' unterlässt es, anzufügen, dass und warum das Centrum in Deutschland nicht dem gleichen Schicksal anheim fiel

Seite 2. Brixen, Dienstag, natürlich das Centrum als volksfreundliche Partei dastehen. Um diesen Preis, das Volk zu retten vor der Socialdemokratie, kann ja auch die katholische Partei den Sp ottruf: „Demagogische Partei', der von höchster und hoher Seite ihm zutheil geworden ist, leicht ertragen. Das „Vaterland' nimmt ferner ganz mit Recht entschieden Stellung gegen „die Abneigung, von den Ansichten und Auslassungen der social demokratischen Partei Kenntnis zu nehmen, theils aus Missachtung

haben, und erklärt ihnen haar klein, warum sie den Boden verloren haben. „Der Liberalismus in Deutschland, so lautet ihre erste Strafpredigt, versäumte es, mit dem Volke Fühlung zu halten, er beschränkte sich darauf, sich in der Rolle des großen Uneigennützigen zu gefallen, dem es nur um Grundsätze zu thun sei'. — „Die Einwirkung der gebildeten führenden Elemente der liberalen Partei auf die Massen blieb aus.' Der Socialdemokratie dagegen habe die Organisation der Massen zu einem Ganzen die Macht verliehen

, und warum das Centrum allein mit der Socialdemokratie den Kampf auf nehmen kann. Schwarz oder Roth! Wäre das Centrum nicht eine Volkspartei, würde es die Fühlung mit den Massen verlieren, hätte es sich begnügt, eine rein politische Partei zu sein, anstatt sich der Volksiuteresseu mit allem Eifer anzunehmen, würde es jetzt nicht heißen: Schwarz oder Roth — in Deutschland! Gilt das auch anderswo? Die „Germania' schreibt kaum mit Unrecht: „Deutschland scheint in der That berufen zu sein, wie schon

elektrische Beleuchtung; ihr „Brmener Chronik.' Das endgiltige Wahlresultat ist folgendes: 74 Conservaüve, 24 Reichspartei, 50 National liberale, 12 von der freisinnigen Vereinigung, 24 von der freisinnigen Volkspartei, 11 der süd deutschen Volkspartei, 96 Centrum, 7 Welsen, 44 Socialisten, 16 Antisemiten, 19 Polen, 9 Wilde, 11 Dänen, 7 Elsässer Protestler, 3 Elsässer sür die Militärvorlage. Das Centrum hat nun doch einige Ver luste zu verzeichnen. Endgiltig verloren sind 10 Mandate, und dafür

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1893
Umfang: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag, fordern, dass die principiellen Fragen zurückgestellt werden, wie kann siebe- Häupten, dass an dem Staatsgrundgesetze und an dem Reichsvolksschulgesetz nicht gerüttelt werden dürfe? Die Regierung ist es, welche die liberalen Gesetze hält und stützt, sich dafür mit ihrer ganzen Macht verwendet und den Liberalen ihren Besitz stand an liberalen religionsfeindlichen Gesetzen sichert. Ob das etwas anderes ist, als eine liberale Parteiregierung? Ach, sagt man vielleicht

, eine liberale Parteiregierung könnte noch viel ärger sein, wir haben es ja durchgemacht unter der offen so genannten liberalen Regierung. Daraus folgt aber nicht, dass der jetzige Zustand nicht auch schmachvoll ist, und dass die jetzige Regierung nicht auch eine liberale Parteiregierung ist. ^ 4. Die Regierung betrachtet die Berück sichtigung der religiösen Gefühle sogar als eine große Gnade, so groß, dass die principiellen Forderungen zurückgestellt werden können und sollen. Nach dieser Auffassung

Verweigerung einfach ein Widerspruch zu dem Gesetze ist, wornach die katholische Religion zu den berechtigten Staats religionen gehört, dass die Regierung selbst diese Schonung der religiösen Gefühle im administrativen Wege unterlässt, wenn die Forderungen nach einem confefsionellen Schulgesetze etwas schärfer hervorgekehrt werden — dann ist das ein neuer Beweis, dass wir eine liberale Parteiregierung haben. Bei dem berühmt gewordenen Schulstreit in Preußen handelte es sich vielfach um die gesetzliche

hat nun auch die Säulen des Liberalismus zum Reden gebracht. Mit vielem Aufgebote der Redekunst forderte der liberale Abgeordnete Beer „die volle Herrschaft des Staates über die Schule'. Das Schreckge spenst der Herrschaft der Kirche wurde grau in grau gemalt, obwohl die Kirche in Oesterreich erst bitten muss, dass die religiösen Gefühle nicht Wanderbischof war auch der hl. Jngenuin. Wohl finden wir schon seine Vorgänger, als deren ersten die fromme Ueberlieferung den hl. Cassian bezeichnet, auf Säben. Indessen

uralten Martyrologien und Kalendärien „BrixVner Chronik.' muthwillig verletzt werden. Der liberale Abge ordnete Sueß ferner, der alle Goldadern der Welt kennen soll, hätte in der Schulfrage doch besser das Gold des Schweigens entdecken sollen. Er hat den ganzen Unsinn liberaler Religions forschungen wieder einmal aufgewärmt und eme förmliche Kirchenstünnerei versucht. Seine Aus führungen über das Wirken und die Entwicklung der Religionen können als classischer Unsinn gelten. Ob man noch behaupten

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Seite 9 von 10
Datum: 03.06.1896
Umfang: 10
gegossen worden, die ihren Platz auf der Kuppel der neuen Kathedrale zn Vercelli finden soll. Die Statue ist beinahe drei Meter hoch und wiegt nur 150 Mogramm. (Die liberale Partei und das sociale Elend.) Ein liberaler Amsterdamer, Professor Qnack, schreibt in der „Socialen Zeitschrift': „Der grau samste Jammer, die ergreifendsten Scenen ließen den Liberalismus kalt. Die liberale Partei in Europa that in der Regel nichts: nichts für die Herbeiführung eines Uebereinkommens zwischen Ar beitern

und Arbeiter klagten ihm ihre große Noth, überall war Mangel an Arbeit. Der König war bewegt, aber er und seine Minister meinten, man müsse alles den natürlichen Gesetzen überlassen. „Was kann ich thunfragte er, und die Ant wort lautete: „Ich kann nur darüber seufzen.' Das ist der Standpunkt des doctrinären Staates, jener Staatsmänner. In England und Deutsch land hat man den Anfang zu einer gesetzlichen Arbeitseintheilung und Arbeitsregelung gemacht, aber die liberale Partei als solche hat wenig

und Arbeitgebern; nichts für Einsetzung von Arbeitsräthen zur Begleichung der Streitigkeiten zwischen beiden Theilen; nichts für gesetzliche Vorschriften, die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter in den Fabriken betreffend; nichts für Fachunterricht der Arbeiter; nichts für Heran bildung der Lehrlinge; nichts für wirkliche Sonntagsruhe; nichts gegen die Verfälschung der Waren. Der liberale Staat stand immer noch auf dem Standpunkte Louis Philipps, der im Jahre 1832 Elsaß bereiste. Die Fabrikanten

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Seite 2 von 12
Datum: 11.03.1898
Umfang: 12
nicht das Welk irgend eines odscuren Correspondenten, sondern eins Kundgebung der liberalen Partei darstellt. Aus diesem Grunde kommen wir noch einmal „ausführlicher' auf die Wählerversamm lung vom 24. Februar zurück. Der liberale Bezirkswahlausschuss forderte durch Placate und theilweise sogar durch specielle Einladungen alle Wahlberechtigten zum zahl reichen Erscheinen bei obgenannter Versammlung auf. Und da macht man es von liberaler Seite »dem streitlustigen Theil des hie sigen Clerns' zum Vorwurf, dass

der Mehrheit, dessen StMtm der Minderheit entnommen wird. Unsere LibnM sind wohl nicht s 0 unbescheiden, der cvnse«« Mehrheit zuzumuthen, den Vorsitzenden aus dir Minderheit zu nehmen, da doch die MW Vorsitzenden darüber entscheidet, ob die Ver sammlung ihrer. Mehrheit nach eine liberale »in eonservative ist. Was ist nun geschehen? Die Mehrheit inchl von ihrem Rechte Gebrauch und wählte aus ihm Mitte den Vorsitzenden. Die Liberalen beM« den Wahlact mit wüstem Toben und N«, Und die Rache unserer Partei

diese „Bewussten' ? Nach einem einigen deutschen Reiche, vorderhand unter Preußens Scepter; die deutschen KroMnder Oesterreichs sollen sich also unter dieses Scepter beugen! Dass dieser Plan der Freimaurer nicht von gestern ist, beweist das Programm der naüonalliberalen Partei vom Jahre 1359, worin die staatliche Einigung aller Deutschen offen als Ziel der Parteibe strebungen hingestellt wird. — Aber Oester reich? Hier wird der ruchlose Plan Mazzinis aufgenommen, indem es im zweiten Punkte heißt: „Die Partei

servative der Einladung nicht gefolgt, so war der Vorwurf bereit: Sie fürchteten unsern Doetor Perathoner! Aber das Massenaufgebot vollzog sich „ganz im geheimen'. Schrecklich' Schwärmen die Liberalen nicht stets für den Grundsatz: geladen? geschickt p 0 stier t'eV Pri^esj!?. Der liberale Mathematiker hat ge>M zahlreich anwesenden 5 amten' gezählt, und da s^n wir Dutzend von einem Dutzend HM sich! Nun kommt das HeMM- W-HI d°- .Si» mann, .wird von der Maiori^ hochverdienten und geachteten R. Hotelier

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.03.1902
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 34. Dienstao, „Brixener Chronik.' 25. März 1902. Jahrg. XV. Politische Verhältnisse m Italiemschtirol. Trient, 2V. März. Die Leser der „Chronik' werden es nicht ungern sehen, wenn sie über die politischen Ver hältnisse in Italiemschtirol objectiv aufgeklärt werden. Animosität oder gar Abneigung ist dabei ausgeschlossen. Der Schreiber dieser Zeilen gibt da nur die Gesinnung guter Jtalienischtiroler wieder. Es gibt in Italiemschtirol folgende Parteien: Liberale, Conservalive

' in Italiemschtirol sind einige wenige Priester, die eine Versöhnung in der Praxis mit den Liberalen für möglich halten. Das kommt am prägnantesten zum Ausdruck bei den Wahlen: die gemäßigten Liberalen und die gemäßigten „Clericalen', in Italiemschtirol gleich bedeutend mit ,konservativ', theilen unter sich die Mandate aus. Zu den Conservativen gehören dann auch einige gute Laien vom alten Schlage, die unsere Zeit nicht mehr zu verstehen scheinen. Auch diese Partei ist dem Aussterben nahe. Die „clericalen

' Jntransigenten sind jetzt schon die stärkste katholische Partei; zu ihr halten die katholischen Bauern- und Arbeiter vereine, die Raiffeisencassen und Consnmvereine, der Clerus fast vollzählig, zwei Reichsraths- abgeordnete (die hochw. Herren Delugan und Maffei), die katholische Bank in Trient mit sechs Filialen, die Zeitungen: »Vves oatwReg,*, s lavoro«, äells kÄmiZIie', der katholische Lehrerbund mit seinem Organ seuola, popolsrs eMoliea-, der Verein katholischer Universitätsstudenten mit seinem Organ

Partei der baldigen Zukunft. Sie nennen sich „clericale' Jntransigenten, weil sie fest zu den christlichen Grundsätzen halten wollen und im Kampfe sich nicht auf die gemäßigten Liberalen stützen. Die Socialisten haben ihr Lager in Trient, Rovereto und einigen wenigen Markt flecken. „Ihr Hauptorgan ist „U xopolo« („Das Volk'). Diese Zeitung wird überall verbreitet und gelesen, weil sie sehr bissig, pikant und epikuräisch geschrieben ist. »Mimur in vstiturn', sagt ein Sprichwort („Wir neigen

zum Verbotenen'), und diese Zeitung versteht es, viele Leute zu angeln. Als Partei hat der Socialismus vorläufig wenig Bedeutung. Bei den Wahlen arbeiten die Socialisten zwar mehr als alle anderen; die Arbeit der Socialisten besteht darin, die allge meine Unzufriedenheit auszunützen und noch zu steigern. Weil sie aber nicht alle befriedigen können, wird der ganze Rummel damit enden, einige wenige zu bereichern und mit der Zeit einen Sitz im Reichsrathe zu erlangen, z. B. für Doctor Battisti, Redacteur

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 14.10.1892
Umfang: 10
. Mr. 83. Wochenausgabe Nr. 4S. Brixen, Freitag, dett October ^8Y2. V. Jahrg. Ejne interessante MahWacht in Wien. „Das liberale Israel jubelt,' schreibt das „Vaterland'. Die Wahlschlacht in der inneren Stadt ist vorüber; Kronawetter hat gesiegt mit 2705 Stimmen gegen 1005 des conservativen Candidaten. An Stelle des verstorbenen liberalen Dr. Herbst ist Kronawetter als Vertreter eines Viertels der inneren Stadt Wien gekommen, Auf Herbst folgt Winter. Wie lange wird es dauern, dass die innere Stadt Wien das Grab

des Liberalismus fein wird? — Interessant ist diese Wahlschlacht in verschiedener Hinsicht. 1. Der Liberalismus hat Dr. Kronawetter als Candidaten aufgestellt und durch gepresst, obwohl Kronawetter „kein bewährter Partei- mann der Liberalen ist', obwohl „Kronawetter gar mcht Merlüjsig ist', „obwohl Kronawetter sicher die Ursache von zahllosen Verlege,lcheitsn in der liberalen Partei sein wird', „pbwohl Kronawetter auch im Volke keinen Boden hat', „obwohl Kronawetter seinem demokratischen Programm

nur etwas vom liberalen Oele bei gesetzt hat', obwohl „das Zusammenwirken der Liberalen und Demokraten gar nicht wünschens wert ist', und obwohl, „wenn dieses Zusammen gehen schon nothwendig ist, das Mandat des Dr. Herbst für Kronawetter viel zu hoch und zu kostbar ist'. So Haben liberale Zeitungen einige Zeit vor der Wahl geschrieben, als „einige übereifrige Wähler Kronawetter als Candidaten ankündigten'. 2. Trotz alledem ist Kronawetter gewählt worden. Warum? Nichts anderes war der Grund, als die Furcht, dass

die . vereinigten Christen, die geeinigte Partei der Kacholisch-Conservativen und Christlich-Socialen iu Wen eindringen könnten in das Heiligthum der Juden. 3. Wer hat gewählt? „Die Straßen,' schreibt das „Baterland', „waren mit hin- Und hereilenden Jsraeliten förmlich übersäet. Die Wiener Juden schaft musste ein ganz besonderes Interesse an der Wahl haben. Aber auch viele Socialdemokraten hatten sich eingefunden.' So steht Kronawetter da als socialdemokratisch-liberaler Abgeordneter. Den Juden mag es gleich

sein, als Wähler eines Socialdemokraten ausgeschrien zu werden. Haben sich doch die Juden schon längst an die Social demokratie herangemacht und ihre Führerschaft zu erHaschen gesucht. Aber die Liberalen? „Die ein sichtsvollen Liberalen hieß eS vorher, halten sich bei der Wahl vollkommen neutral.' Das wurde als Parole ausgesendet bis in die Provinzstädtchen. 1200 liberale Wähler haben sich auch wirklich der Wahl enchalten. Aber es ist mcht zu glauben, das» die 27W Kronawetter-Wähler bloß Juden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1891
Umfang: 8
noch bewährten Worte über die liberale Presse Oesterreichs: „Was inOesterreich das Verhältnis zwischen der (liberalen) Partei und der (liberalen) Presse noch prekärer gestaltet, ist die bedauerliche Thatsache, dass die Zeitungseigenthümer und zum Theile auch die Journalisten zum Schachern mit ihrer Ueber zeugung (!!) geradezu gezwungen werden, dass sie sich gewöhnt haben, die stärksten Einnahmen aus Quellen (!) zu beziehen, welche öffentlich nicht genannt werden können. . . . Große und kleine Organe

sind in das Eigenthum von Banken übergegangen; nicht der nominelle Eigenthümer, nicht der Mitarbeiter verfügt über die Macht derselben ...' So äußerte sich damals das Wiener liberale Blatt über die liberale Presscorruption in Oesterreich auf wirtschaftlichem Gebiete. Denn für die Geschenke und Bezahlungen muss doch die liberale Presse offenbar das verschweigen, was jenen Banken, Capitalien und Speculanten, welche ie aushalten, benachtheiligen könnte, und müssen ie dafür die Trommel rühren

für alles und alles anpreisen, was jenen nützt. Ob dabei viele oder einzelne aus dem Volke durch diese liberale Presscorruption zu Schaden kommen, zumal die kleinen liberalen Blätter aus Kurzsichtigkeit der großen liberalen Judenpresse aufs Wort nach schreiben und demgemäß ihr Urtheil bilden, falls sie eines haben wollen, kümmert die bezahlten Presssöldner der großen Corrnptionsjournale nicht. Wenn's nur einträgt. Gewissen ist bei diesen Leuten ohnehin Nebensache. Deutsches Reich. Doctor Windthorsts 80. Geburstag wurde

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1894
Umfang: 8
. Der Abgeordnete gehörte der liberalen Partei an, war geboren in Wien 1831, von 1854 bis 1858 Bankdirector, widmete sich darauf der journalistischen Praxis und war feit 1869 Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, zugleich Vice- präses der juristischen Gesellschaft in Wien, Ver waltungsrath der Südbahn und seit 1879 Mit glied des Abgeordnetenhauses. Die Ersatzwahl wird der jüdischen Macht in der inneren Stadt wieder Mühe machen! Vielleicht erschwingt sich die regierungsfreundliche „Presse' wieder dazu, im Namen

wieder eine recht lebhaste Schulvereins- debatte. Bekanntlich hat die liberale Majorität des Landtages dem katholischen Schul vereine bisher eine Subvention verweigert und auch Heuer wieder keinen Betrag hiefür ins Budget eingesetzt, dagegen aber dem jud en-- liberalen sogenannten deutschen Schul vereine eine Subvention von fl. 2000 zuerkannt. Bei Berathung dieser Budgetpost schon oft von den Barbaren und Briganten ein genommen worden. Aber Petrus ist geblieben, und er'bleibt immer. Unsere Hoffnung ruht

. („Leipziger Tagebl.') wurde NUN von christlicher Seite diese Unbillig- keit mit Recht beanständet, und unterzog nament lich Abgeordneter Monsignore Dr. Scheicher das Vorgehen des liberalen Schulvereines einer ver nichtenden Kritik, die der liberale Abgeordnete Dr. Weitlofzu entkräftigen versuchte. Dr. Scheicher hat die liberale Intoleranz sehr gut gekennzeichnet und auf den Widerspruch hingewiesen, der darin liegt, dass ein Verein, der eine ausgezeichnete Lehrerbildungsanstalt unterhält, keine Subvention

erhält, ein anderer Verein aber, der zu politischen Agitationen benützt wird, aus Landesmitteln mit fl. 2000 subventioniert wird. Die liberale Landtagsmajorität aber ließ sich nicht überzeugen, sondern fuhr fort in ihrer Ungerechtigkeit, indem sie neuerlich dem liberal en Vereine fl. 2000 Subvention bewilligte, den katholischen Schulverein aber durchfallen ließ. In der folgenden Sitzung wurde dann auch dem liberalen Vereine „Zukunft', der nichts anderes ist als eine verdeckte Freimaurer loge

zum Abgeordnetenhause mehrmals vorgekommen, dass liberale Abgeordnete auf Verlangen günstige Versprechen in der Wegtanfungsangelegenheit ab gaben, und dass auf das hin der Clerus die Wahl unterstützte. Nun zeigt sich's da und dort dass diese liberalen Abgeordneten ihr Versprechen nicht halten. Mit Recht verweisen österreichische konservative Zeitungen darauf, dass man sich habe etwas leichtfertig fangen lassen. „So ist's, wenn man einem Liberalen traut,' schreibt z. B. das „Linzer Volksblatt

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Seite 4 von 8
Datum: 15.12.1893
Umfang: 8
gegen ihn er heben. „Was wollen Sie,' sagte der Minister, „wenn Sie nicht — Kaiser und Reich unter stützen?' Man müsste eigentlich erwarten, dass der Minister sagte, „wenn sie uicht die liberale Partei unterstützen'. Die liberalen Blätter ver weisen darauf, dass im Anschlüsse der Deutsch nationalen an die Regierungspartei die liberale gekräftigt werden würde und ihre Stimmen die der Conservativen und Polen weit überflügeln. Kein Zweifel, von den Liberalen wird die gegen wärtige Cottstellation als überaus

über den Ausnahmszustand in Prag begonnen. 15 Redner sind gegen den Ausnahms zustand zum Wort gemeldet. Politische Rundschau. Gesterveich-Ungarn. Um die Deutsch nationalen wird von den Liberalen mit thränenfeuchten Augen und sehnsüchtigem Herzen geworben, dass es eine Art hat. Zuerst hat es Baron Czedik gethan, der liberale Landtagsab geordnete von Korneuburg, dann Graf Wurm brand, der neue Handelsminister. Czedik wünscht, dass die Deutschen Oesterreichs, wenn wieder ge- kämpst werden muss, vereint und mit der Kraft

es jetzt schon Zeit sei, und warnten davor, zu früh den General streik zu beginnen, dessen Missglücken ein großer Schaden sein würde. Im Frühjahre werde ja ohnehin ein Parteitag sein und darüber berathen werden. Aber andere wollten schon gleich Partei tag und Generalstrike eröffnen. Die Vorgänge in Frankreich werden gewiss nicht ohne Einfluss bleiben. Für den früheren Minister v. Zaleski foll nach Berichten aus Wien eine Vicepräsidenten- stelle des Verwaltnngsgerichtshofes neu geschaffen werden. Nimmt

sich aus wie ein Capitel „Lebens versorgung'. Böhmen. Liberale Blätter wissen zu melden, dass die czechischen Mitglieder des böhmischen Großgrundbesitzerclubs sich gegen den Beitritt ihrer Vertreter zur Coalition ausgesprochen und eine Resolution in Form eines Promemoria dem Hohenwarthclub zugesendet haben. Ungarn. Die Regierung bemüht sich an gelegentlich um die Reform oder Umgestaltung des Magnatenhauses, weil sie fürchtet, dass dieses nicht nach Wunsch an der Knechtung der katho lischen Kirche theilnehmen

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