Der MatuWa-Prozeß Budapest, 7. November. (-) Da Der greise Kontroll- sachverständige Pros. Donath, der in der Dienstag-Vormit tagsverhandlung einen Ohnmachtsanfall erlitten hatte, wie der an der Verhandlung teilnehmen konnte, wurde der Prozeß gegen Matnschka ohne Unterbrechung weitergeführt. In der heutigen Verhandlung kamen auch die Einzelheiten des Attentats von Anzbach zur Sprache; der größte Teil des dritten Verhandlungstages war allerdings von dem Thema „Attentat in Jüterbog" beherrscht
, wenn Sie sich die Füße auch bis zu den Knien abrutschen. Aber bei Ihnen ist alles Mundbluff. Sie bereuen in Wirklichkeit gar nichts." Nach einer Verhandlungspause von 2 Uhr nachmittags bis 5 Uhr abends ging der Vorsitzende auf die ungarischen AttWltate Matuschkas über. Matuschka erklärt, er habe zu erst 'die Neupester Brücke in die Luft sprengen wollen, doch sei er davon abgekommen, weil dort immer zu viel Menschen in der Nähe waren. Matuschka kann nicht hingerichtet werden .. Budapest, 8. November. (-) Silvester
Matuschka, der Häftling der Strafanstalt Stein, der zurzeit im Budapester Schwurgericht ein trauriges Gastspiel gibt, steht im Mittel punkt eines erregten Juristenstreites. Dem Eisenbahnatten täter wird in Budapest wegen des Anschlages auf den Schnellzug Budapest—Wien bei Bia-Torbagy, bei dem 22 Menschen den Tod fanden und 14 Passagiere verletzt wur den, der Prozeß gemacht. Matuschka wird aber nur wegen Bia-Torbagy zur Verantwortung gezogen. Für den Eisen bahnanschlag bei Anzbach wurde er bereits
in Wien, im Juni 1932, zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt, we gen des mißglückten Attentats bei Jüterbog wird er nicht verfolgt. Dieser Tage wurden die deutschen Behörden ver ständigt, daß die Staatsanwaltschaft Budapest aus Zweck- mäßigkeits- und Ersparungsgründen auf ein Strafverfah ren wegen Jüterbog verzichtet. Da auf 22fachen Mord die höchste Strafe steht, glaubt die Staatsanwaltschaft, sich auf die Verfolgung wegen des im Jnlande begangenen Ver brechens beschränken zu können. Die Frage